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Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage ...
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche historische Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte wieder lebendig werden lässt. Mit "Marlenes Geheimnis" widmet sie sich nun der Kriegs-und Nachkriegszeit um 1945. Auch Riebes Familie mütterlicherseits stammt aus Nordböhmen, wo sie wie viele Sudetendeutsche nach dem Ende des Dritten Reichs das Schicksal von Vertreibung und Flucht erlitt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

© Schelke Umbach
Produktdetails
- Diana-Taschenbücher 35949
- Verlag: Diana
- Artikelnr. des Verlages: 69407080
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 11. März 2019
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 118mm x 38mm
- Gewicht: 349g
- ISBN-13: 9783453359499
- ISBN-10: 3453359496
- Artikelnr.: 52392271
Herstellerkennzeichnung
Diana Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
"Bewegt tauchen wir in diesen emotionalen Roman ein und folgen gespannt den überraschenden Wendungen." Frauenzeitschrift MEINS, in 'Buchmesse Spezial'
"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, wie viele andere ebenso. Durch Umwege kommt sie zusammen mit Marlene (Leni) an …
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"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, wie viele andere ebenso. Durch Umwege kommt sie zusammen mit Marlene (Leni) an ihrer Seite am Bodensee an. Wie die anderen Vertriebenen findet sie Obhut und so kommen die beiden bei Toni Auberlin einem Obstbauern aus Rickenbach unter. Die Apfelplantagen und das Brennen von Schnaps war ja schon immer Evas große Leidenschaft, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. So bleibt es auch nicht aus, das aus der kleinen Schnapsbrennerei recht schnell ein florierender Betrieb wurde.
Viele Jahre später führt Marlene Auberlin den Betrieb nach Evas Tod weiter. Zur Beerdigung von Eva kommt nicht nur ihre Schwester Vicky, sondern auch deren Tochter Christiane (Nane) zu ihr. Im Nachlass ihre Großmutter Eva findet Nane dann Aufschriebe aus der Vergangenheit. Da sie nach einer Krise körperlich angeschlagen ist bleibt sie weiter bei Marlene. Beim Lesen der Tagebücher taucht sie immer mehr in die Vergangenheit ihrer Großmutter ein, bis ein lang gehütetes Geheimnisse zu tage kommen.
Meine Meinung:
Das herrliche Cover mit dem Blick auf den Bodensee, der Klappentext und die vielen schönen Rezensionen hatten mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Obwohl ich die Autorin bis dahin nicht kannte, war ich sofort von ihrem Schreibstil angetan. Die beiden Handlungsstränge die immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springen machten mich zusehends neugieriger. Auch wenn ich nach und nach etwas vermutete, erfuhr ich erst am Ende des Buches das ganze Ausmaß der damaligen Geschehnisse. Im Plot ging es um die Nachkriegszeit, Vertreibung, Liebe und natürlich um das Geheimnis. Doch es blieb nicht bei einem Geheimnis, den auch der verstorbene Nachbar hatte Geheimnisse, die es zu entdecken gab. Die Zeit der Vertreibung und wie sich Eva zusammen mit ihrer Freundin Molly und der kleinen Leni durchschlagen mussten, hat mich am meisten fasziniert. Ich denke das die Autorin das sehr gut recherchiert hatte, wen sie es nicht sogar aus der eigene familiären Vergangenheit her wusste. Dass es die Menschen auch damals nicht leicht hatten, obwohl sie Deutsche und keine Migranten waren, hat mich schon sehr bewegt und aufgewühlt. Die Charaktere sind ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen sehr herzlich dargestellt und ausgedacht. Natürlich gefiel mir am besten Nane, sie hatte eine ganz besondere natürliche sympathische Art. Nach einem Hörsturz wollte sie nun ihr Leben neu überdenken, was sicher ganz gut für sie war. Da kam die Auszeit bei ihrer Tante Marlene gerade zur rechten Zeit. Marlene wirkte auf mich, wie eine Frau, die viel durchgemacht hatte, man merkte, dass sie schon immer hart kämpfen musste und gut alleine zurechtkam. Von Vicky der Schwester und Nanes Mutter bekam man zu wenig mit, als das ich sie groß hier beschreiben möchte. Traurig fand ich nur, das am Anfang die Familie so entzweit war, zum Glück änderte sich das ja am Ende. Sympathisch war mir auch sofort der Tierarzt Fabio Rossi und sein Mitbewohner Brian. Niedlich war auch das Einflechten in die Geschichte von Souki dem Hund den Nane unterwegs fand, es machte das ganze noch etwas lockerer und herzlicher. Ein bemerkenswertes Buch über die Vertreibung der Sudetendeutschen, gepaart mit einer netten Liebesgeschichte, die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.
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Berührende Familiengeschichte von Krieg, Vertreibung und Flucht aus dem Sudetenland
Welch eine Geschichte. Dramatik und Emotionen pur. Ich versank total in Marlenes Geheimnis, das auf historisch belegten Ereignissen beruht.
Brigitte Riebe hat die Flucht und Vertreibung der …
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Berührende Familiengeschichte von Krieg, Vertreibung und Flucht aus dem Sudetenland
Welch eine Geschichte. Dramatik und Emotionen pur. Ich versank total in Marlenes Geheimnis, das auf historisch belegten Ereignissen beruht.
Brigitte Riebe hat die Flucht und Vertreibung der Sudetendeutschen aus dem heutigen Polen in eine berührende Liebesgeschichte eingebettet. Ihr Schreibstil ist so plastisch, das ich total von der Handlung mitgerissen war.
Mit Eva, der Hauptfigur in der Kriegs- und Nachkriegszeit litt, weinte und trauerte ich. Sie war eine starke und stolze Kämpferin aber ohne diese Charaktereigenschaften hätte sie wahrscheinlich diese grauenhaften Geschehnisse nicht überstanden. So erlebte ich eine Zeitreise, die gefühlvoll aber doch sehr authentisch dargestellt ist.
Das Buch handelt von drei Frauen, die drei Generationen auf zwei Zeitebenen verkörpern. Diese gehen meist unbemerkt ineinander über. Der Schreibstil von Brigitte Riebe ist sehr spannend und hat immer wieder unerwartete Wendungen.
Gleich zu Anfang des Buches, als die Personen langsam in die Handlung einflossen, erstellte ich mir ihren scheinbaren Stammbaum. Marlenes Geheimnis, wäre kein Geheimnis, wenn dieser zum Schluss noch Bestand hätte.
Als Christiane Julika Auberlin, genannt Nane, von Frankfurt aufbricht um nach langer Zeit wieder an den Bodensee, den sie so liebt, zu fahren, nahm sie mich gleich mit. Ihre Großmutter Eva ist verstorben und die drei Frauen der Familie treffen sich aus diesem traurigen Anlass wieder.
Nane stand ihrer Großmutter sehr nah. Leider kamen ihre Mutter Victoria, und ihre Tante nicht gut miteinander aus und stritten oft. So lebte sich die Familie auseinander.
Von ihrer Tante Marlene erhält sie einen Umschlag mit einem dicken Notizbuch ihrer Oma. Sie hofft, dass ihre Enkelin es schafft dauerhaften Frieden zwischen ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene zu stiften, wenn sie ihre Lebensbeichte gelesen hat. Die Großmutter wünscht sich, dass alle ihre Wurzeln kennen. Daher hat sie ihre Erlebnisse von Vertreibung, Flucht, Lagerleben, Einquartierung bis zum Neuanfang am Bodensee aufgeschrieben.
Ein sehr gefühlvoller Roman, trotz der schauerhaften Handlungen, an denen wir teilhaben müssen.
Uns wird unsere Geschichte wieder in Erinnerung gebracht. Es gab schlimme Zeiten, da waren Millionen von Deutschen auf der Flucht und suchten ein neues Zuhause. Das sollten wir angesichts der heutigen Flüchtlingsströme, nicht vergessen.
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Bodensee 1945: Was hat Eva nur an sich, dass die Männer von Rickenbach geradezu von ihr besessen sind? Schließlich ist sie nur ein dahergelaufener Flüchtling, noch dazu mit einer Tochter, bei deren Geburt sie extrem jung gewesen sein muss.
Welche Geheimnisse birgt der Umschlag, …
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Bodensee 1945: Was hat Eva nur an sich, dass die Männer von Rickenbach geradezu von ihr besessen sind? Schließlich ist sie nur ein dahergelaufener Flüchtling, noch dazu mit einer Tochter, bei deren Geburt sie extrem jung gewesen sein muss.
Welche Geheimnisse birgt der Umschlag, den Eva Jahrzehnte später ihrer Enkelin Nane hinterlassen hat und warum sind Nanes Mutter Vicky und deren ältere Schwester Marlene so verschieden und so zerstritten? Schließlich haben sie jetzt nach dem Tod der Mutter nur noch sich (und Nane)! Es ruckelt immer ein wenig, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet ...“ (S. 201)
Das Buch könnte genau so gut „Evas Geheimnis“ heißen, denn Evas und Marlenes Geheimnisse sind untrennbar verbunden.
Eva wächst in Reichenberg (heute Liberec) auf. Ihre Mutter war eine ungarische Opernsängerin, ihr Vater ein deutscher Apotheker. Nebenher brennt er Obstschnaps, eine Fähigkeit, die er an Eva weitergibt und die ihr im 2. WK und bei ihrem Neuanfang am Bodensee das Überleben sichert. Als sie dort ankommt, hat sie eine kleine Tochter dabei und ist Witwe, obwohl sie noch ihren Mädchennamen trägt – das sorgt natürlich für Gesprächsstoff.
„Marlenes Geheimnis“ hat mich von Beginn an gefesselt und vor allem Evas Geschichte ging mir besonders nahe. Ihr Motto „Die Vergangenheit verlierst Du nie. Aber wenn Du heute nicht lebst, dann wirst Du auch die Zukunft verlieren.“ (S. 12) hat sie auch ihrer Enkelin Nane vererbt. Im Gegensatz zu ihrer Mutter und Tante will sie wissen, was Eva alles während ihrer Jugend, dem Krieg und der Zeit danach erlebt hat. Anhand von deren Tagebüchern taucht sie immer tiefer in die Vergangenheit und die damit verbundenen Dramen ein, welche Eva (und Marlene) während des Krieges und danach (üb)erleben mussten. Und am Ende beeinflusst sie damit das Leben aller Frauen der Familie - und nicht nur die ...
Ich hatte beim Lesen mehrfach Gänsehaut. Evas und Marlenes Vergangenheit haben es nämlich wirklich in sich. An dem, was sie erlebt haben, wäre ich sicher zerbrochen. Brigitte Riebe schildert das Kriegsgeschehen so anschaulich, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Sie beschreibt die Grausamkeiten der Deutschen und auch die Racheakte der „Siegerstaaten“ zwar ohne zu werten, aber trotzdem so, dass sie den Schrecken unmittelbar vermittelt.
Für mich hatte das Buch auch eine sehr persönliche Komponente: ein kleiner Teil der Handlung spielt in Werdau (Sachsen). Genau wie Eva haben meine Großeltern väterlicherseits dort gelebt und in einer Tuchfabrik gearbeitet haben - und die Familie meiner Großmutter kam (ebenfalls dem Krieg) ursprünglich aus Polen.
Mein Fazit: Was für eine Geschichte – so kann nur Brigitte Riebe schreiben. Ihren Stil würde ich immer wiedererkennen. Ihre Geschichten sind extrem spannend, komplex und die Handlungsstränge so geschickt verwoben, dass ich sie am Ende nicht allein aufdröseln könnte. Außerdem schafft sie es immer wieder, mich durch extreme Wendungen zu verwirren – Chapeau!
Wer eine wirklich berührende, fesselnde und zu Herzen gehende Geschichte mit Tiefe und viel Gefühl sucht, kommt an „Marlenes Geheimnis“ nicht vorbei.
5 Sterne und meine unbedingte Leseempfehlung!
PS: Wenn Ihr wissen wollt, warum meine Rezension „Die Apfelkönigin“ heißt, müsst ihr das Buch schon selbst lesen ;-).
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Ein Stück deutsche Geschichte. Die kommt zu Tage als Nane nach der Beerdigung ihrer Großmutter Eva deren Aufzeichnungen liest.
Zu lange war Nane nicht mehr am Bodensee, wo ihre Großmutter eine gut gehende Schnaps-brennerei betrieb, die jetzt ihre Tante weiter führt.
In den …
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Ein Stück deutsche Geschichte. Die kommt zu Tage als Nane nach der Beerdigung ihrer Großmutter Eva deren Aufzeichnungen liest.
Zu lange war Nane nicht mehr am Bodensee, wo ihre Großmutter eine gut gehende Schnaps-brennerei betrieb, die jetzt ihre Tante weiter führt.
In den Aufzeichnungen erzählt Eva ihre Geschichte von ihrer Kindheit im Sudetenland, über den Krieg und der Zeit danach. Ihrer ersten Liebe, der Tochter Marlene, den Verlusten die der Krieg anrichtete, was bis in die jetzige Zeit reicht.
Bereits der Klappentext hat mich angesprochen, diese drei Frauengenerationen, von der Zeit des zweiten Weltkrieges bis heute machten mich neugierig.
Evas Geschichte ist sehr berührend und fesselnd, wenn die Erzählung zu wechselte musste ich mich manchmal schon wieder sortieren, wobei auch Nanes Part absolut interessant ist.
Die zwei Erzählstränge von Nane und Eva ergänzen sich perfekt und führen zum Ende alles passend zusammen. Dabei ist der Schreibstil wirklich wunderbar zu lesen und ich hatte mei-ne Schwierigkeiten mich zwischendurch vom Buch loszureißen. Hier ist ein Roman, wo alles zusammen passt und stimmig ist. Dazu erinnert er an die Zeit des zweiten Weltkrieges, was von den Menschen für ein Wahnsinn angerichtet wurde, auch danach noch und wie weit das alles auch noch in die heutige Zeit reicht. Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt, ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Es ist einfach nur fesselnd zu lesen, keine Längen und es fügt sich alles so stimmig ineinander.
Ich kann nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen
Hier hatte ich einfach Lesegenuss bei einer tolle Geschichte mit Gefühl und geschichtlichem Hintergrund. Der wieder klar macht, dass man die damalige Zeit nie vergessen sollte!
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Krieg, Vertreibung, Schuld
Das sind die großen Themen dieses Romans, die dem Leser in unterhaltsamer Form näher gebracht werden.
Nane, gerade in einer Lebenskrise, fährt zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Diese hat ihr ein Notizbuch hinterlassen, in …
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Krieg, Vertreibung, Schuld
Das sind die großen Themen dieses Romans, die dem Leser in unterhaltsamer Form näher gebracht werden.
Nane, gerade in einer Lebenskrise, fährt zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Diese hat ihr ein Notizbuch hinterlassen, in dem sie ihre Lebensgeschichte nieder geschrieben hat. Eva lebt mit ihrem deutschen Vater und der ungarischen Mutter im jetzt tschechischen Reichenberg in gutbürgerlichen Verhältnissen. Eva verliebt sich in ihren tschechischen Mitschüler Jan. Gerade jetzt annektiert Hitler das Sudetenland und errichtet das Protektorat "Böhmen und Mähren". Die tschechische Bevölkerung wird gnadenlos unterdrückt und ausgebeutet. Als der Krieg verloren ist, rächen sich die Tschechen für das erlittene Unrecht. Die deutsche Bevölkerung wird enteignet, interniert und letzten Endes des Landes verwiesen. Dieses Schicksal trifft auch Eva. Im Internierungslager nimmt sie sich der kleinen Waisen Marlene an und gibt diese fortan als ihre Tochter aus. Schließlich gelangen die beiden nach einer Monate langen Odyssee erschöpft an Laib und Seele nach Rickenbach am Bodensee. Die Einheimischen sind nicht begeistert von den Flüchtlingen. Doch Eva hat das Glück, dass sich Toni Auberle der beiden annimmt. Gemeinsam beleben sie seine Obstbrennerei neu. Dabei kommt es Eva zugute, dass sie zuhause in Reichenberg das Brennen von ihrem Vater gelernt hat.
Nane ist gefangen von der Lebensgeschichte ihrer Großmutter. Aber das aktuelle Geschehen erfordert ihre Aufmerksamkeit. Da ist ihr eigenes in Unordnung geratenes Leben, dem sie wieder eine Richtung geben muss. Zudem belastet sie der Streit zwischen ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Auch gibt es Querelen mit den Nachbaren und ehemals guten Freunden, den Benteles. Es wird Zeit, Antworten zu finden, auch wenn sie nicht alle hören wollen.
Das Buch ist ein echter Pageturner. Die Geschichte wechselt ständig zwischen Gegenwart und der Erzählung Evas. Die ist auch gut so, denn anders ließe sich der Schrecken des Krieges und der Vertreibung kaum ertragen. Mir war das Schicksal der Sudetendeutschen so nicht bewusst. Die Handlung macht deutlich, dass die Vergangenheit auch immer unsere Gegenwart mitbestimmt. Nur wenn man aktiv damit auseinander setzt, kann man die Vergangenheit überwinden. Gut gefallen hat mir auch die Schilderung der Bodenseelandschaft. Die Stimmung dort wurde genau getroffen und macht Lust einmal dorthin zu fahren.
Das Buch schafft es, ein schwieriges Kapitel deutscher Geschichte ohne Oberflächlichkeit unterhaltsam zu vermitteln
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Die Autorin Brigitte Riebe war mir bereits ein Begriff durch viele ihrer erfolgreichen Veröffentlichungen. "Marlenes Geheimnis" ist mein erstes Buch, was ich von der Schriftstellerin gelesen habe und ich kann mit Garantie sagen, es werden noch weitere folgen.
Als Nane informiert …
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Die Autorin Brigitte Riebe war mir bereits ein Begriff durch viele ihrer erfolgreichen Veröffentlichungen. "Marlenes Geheimnis" ist mein erstes Buch, was ich von der Schriftstellerin gelesen habe und ich kann mit Garantie sagen, es werden noch weitere folgen.
Als Nane informiert wird, dass ihre Großmutter Eva verstorben ist, reist sie an den Bodensee, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Dort angekommen, wird ihr das Tagebuch von Eva ausgehändigt und Nane beginnt in ihren Aufzeichnungen zu lesen.
Dabei lernt sie Eva von einer anderen Seite kennen und erfährt Dinge, die sonst keiner wusste. Neben der Reise in die Vergangenheit gibt es Streitigkeiten zwischen ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene, und Nane fängt an sich Gedanken um ihr Leben zu machen. Sie fällt eine Entscheidung und hat schlussendlich die Aufgabe, das Geheimnis von Marlene ans Tageslicht zu bringen. Was ist damals passiert und wie wird Nane`s Zukunft aussehen?
Brigitte Riebe hat mich mit ihrem flüssigzulesenden Schreibstil gefangen genommen. Mit viel Einfühlungsvermögen führte sie mich an die Geschichte heran und verlor dabei zu keiner Zeit den Faden, der mich mit Hingabe und Spannung erfüllte.
Der Roman lief dabei wie in einem Film vor meinem inneren Auge ab, was mir unglaublich gefallen hat.
Geschrieben ist die Erzählung in der Gegenwart und in der Vergangenheit aus den Sichten von Nane und Eva. Dabei befand ich mich kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bis einige Zeit danach. Ich lernte Eva kennen, die von ihrer Flucht aus ihrer Heimat dem Sudetenland, ihrer großen Liebe und ihrem Neuanfang am Bodensee erzählt.
Anfänglich fühlte ich mich in der Gegenwart bei Nane am Wohlsten, doch schon bald wendete sich das Blatt und ich konnte es kaum erwarten, mehr von Eva zu erfahren. Die Zeit von 1938 bis 1952 waren aufregend und vorbildlich recherchiert. Ich zog jedes Detail aus der Zeit in mir auf, wie ein ausgetrockneter Schwamm. Und das, obwohl ich normalerweise kaum Bücher lese, die mir zu ausgiebig ins Geschichtliche gehen. Doch hier, habe ich Gefallen daran gefunden.
Die Protagonisten habe ich alle gemocht und sie zeigten sich facettenreich. Sogar Hermann Bentele, der mir zu Beginn nicht gerade sympathisch war, stimmte mich nachdenklich. Er schaffte es meine anfängliche Abneigung ablegte.
Die Story durchlebte ich mit vielen verschiedenen Emotion, die mich beim Lesen begleiteten. Es gab Szenen, in denen mein Herz vor Schreck erstarrte und ich kurz Innehalten musste, um danach gebannt weiterzulesen. Ich freute mich mit den Charakteren, oder bekam vor Rührung oder Trauer eine Gänsehaut und einen dicken Kloß im Hals. Es war alles dabei und dafür danke ich Brigitte Riebe.
Am Ende zogen sich alle Erzählstränge schlüssig zusammen und das langgehütete Geheimnis, was der Leser bereits kennt, wird gelüftet. Die Aufklärung, verlief meiner Meinung nach, etwas zu ruhig und kurz ab. Trotzdem bin ich mit dem Schluss zufrieden und trennte mich nur ungern von der Geschichte, die ich in nur kurzer Zeit lieben gelernt habe.
Fazit:
"Marlenes Geheimnis" erzählt eine packende Familiengeschichte in der heutigen Zeit und zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Ein absoluter Lesegenuss mit Höhen und Tiefen, den man einfach gelesen haben muss. ~ facettenreiche Charaktere ~ mitfiebern bis zur letzten Seite ~ ein historischer Roman mit Herz und Leidenschaft geschrieben.
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Ein emotionaler und bewegender Familienroman
*Inhalt*
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ihre Aufzeichnungen, so eine Art …
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Ein emotionaler und bewegender Familienroman
*Inhalt*
Christiane Auberlin, genannt Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva an den Bodensee. Dort trifft sie auf den Rest ihrer Familie, ihrer Mutter Vicky und ihrer Tante Marlene. Eva hat Nane ihre Aufzeichnungen, so eine Art Lebensbeichte hinterlassen. Da Nane gerade an einem Punkt in ihrem Leben angekommen ist, an dem sie eine weitreichende Entscheidung treffen muss, nimmt sie das Angebot ihrer Tante an und bleibt ein paar Tage länger. Sie liest die Geschichte ihrer Oma, die nach dem 2. Weltkrieg mit Marlene aus der Heimat, dem Sudetenland vertrieben wurden, dabei kommt sie einem lang gehüteten Geheimnis auf die Spur.
*Meine Meinung*
"Marlenes Geheimnis" von Brigitte Riebe ist ein bewegender Roman über das Schicksal dreier Frauen. Familiengeschichten, die geheimnisvoll sind und zu unterschiedlichen Zeiten spielen, haben mich schon immer fasziniert. Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselnd. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Rückblenden sind sehr emotional und lebendig. Eva und Marlene erleben auf ihrer Flucht schreckliche Dinge, die hier gut beschrieben wurden, nicht zu reißerisch aber auch nicht zu harmlos. Die geschichtlichen Fakten sind genau recherchiert und gut in die Geschichte eingeflochten.
Nane ist mir gleich ans Herz gewachsen, ihre Unzufriedenheit mit ihrem Leben ist für mich gerade sehr nachvollziehbar. Eva dagegen ist eine starke Frau, die sich auch durch Rückschläge und den schrecklichen Taten, die sie erleben musste, nicht entmutigen lassen hat. Ihre Stärke und Kraft hat mir sehr imponiert und auch wie sie fern der Heimat für beide ein neues Zuhause geschaffen hat. Marlene ist am Anfang für mich nicht greifbar, sie ist so unnahbar und herrisch, doch im Laufe des Buches wird dem Leser immer bewusster, warum sie so geworden ist.
*Fazit*
Wer Familiengeschichten mag, die auch einen Teil deutscher Geschichte erzählen, ist hier genau richtig. Einfühlsam, berührend und aber teilweise auch echt grausam… sind die Worte, die mir als erstes zu diesem Buch einfallen.
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Brigitte Riebe ist Autorin diverser historischer Romane und führt mit ihrem neuen Buch "Marlenes Geheimnis" in die jüngste deutsche Geschichte. Der Roman erscheint im Diana Verlag.
Marlene und ihre Mutter Eva flohen als Sudetendeutsche nach dem Krieg vor über siebzig …
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Brigitte Riebe ist Autorin diverser historischer Romane und führt mit ihrem neuen Buch "Marlenes Geheimnis" in die jüngste deutsche Geschichte. Der Roman erscheint im Diana Verlag.
Marlene und ihre Mutter Eva flohen als Sudetendeutsche nach dem Krieg vor über siebzig Jahren an den Bodensee. Dort verarbeiteten sie Obst aus der Region in der gut gehenden Schnapsbrennerei. Nach Evas Beerdigung liest Nane die Aufzeichungen ihrer Großmutter und entdeckt ein lange gehütetes Familiengeheimnis, das auch Nanes Leben auf den Kopf stellt.
"Die Vergangenheit verlierst Du nie. Aber wenn Du heute nicht lebst, dann wirst Du auch die Zukunft verlieren." Zitat Seite 12
Dieser Roman verpackt eine Geschichte von drei Generationen einer Familie in ein Stück Zeitgeschichte, sodass man als Leser mit den Figuren alles zeitnah miterleben kann.
Von Anfang an haben mich die drei Frauen aus drei Generationen mitgerissen.
Es ist Brigitte Riebe ausgezeichnet gelungen, Vergangenheit und Gegenwart lebendig miteinander zu verweben. Die Rückblenden umfassen ganze Kapitel, sodass man als Leser immer die Zeit im Blick hat. Es beginnt 1938 als Eva sich in einen jungen Tschechen verliebt, zeigt wie der Hass der Tschechen auf Nazideutsche überschlägt, beschreibt den Einmarsch der Russen und die Vertreibung bis zur Ankunft am Bodensee.
Die schwierige Zeit des 2. Weltkrieges und der Nachkriegsjahre werden sehr intensiv beschrieben und es wird deutlich, wie sehr auch viele Deutsche unter den Folgen der Kriegszeit zu leiden hatten. Dieser Roman führt direkt in diese schwere Zeit hinein und man ist berührt und ergriffen von den Zuständen. Es ist die Zeit der Zwangseinquartirung, der knappen Lebensmittelmarken, es gibt Malzkaffee statt Bohnenkaffee, man begnügt sich mit Streckbutter und Kernseife und der allgegenwärtige Tauschhandel zeigt deutlich wie es damals zuging.
Die Erlebnisse sind fesselnd geschildert, berühren hautnah und hinterlassen einen starken und nachhaltigen Eindruck über die Zeit des Krieges, der noch lange in mir nachhallt.
Die Charaktere der Familie werden mit vielen Emotionen, ergreifenden Erlebnissen und traurigen Schicksalen gezeigt und ich hatte die ganze Zeit diese Personen sehr authentisch vor Augen. Ich habe mit ihnen gelitten, geliebt, getrauert und gehofft. Dieser Roman geht mir wirklich sehr nah und wirft einen Blick in die neuste deutsche Geschichte, die viele Leser hier durch diese Figuren vielleicht erstmals erlangen.
Ein beeindruckender historischer Roman, der durch Einzelschicksale dreier Frauen einer Familie Geschichte sichtbar macht und zu einem berührenden Leserlebnis führt. Dieser Roman erhält meine absolute Leseempfehlung.
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DIE VERTREIBUNG EVAS AUS IHREM PARADIES
Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen. Ein bewegender Roman über ein Familienschicksal vor der reizvollen Kulisse des Bodensees. So wird das Buch vom Verlag Diana angekündigt.
Was für eine wunderbar geschriebene …
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DIE VERTREIBUNG EVAS AUS IHREM PARADIES
Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen. Ein bewegender Roman über ein Familienschicksal vor der reizvollen Kulisse des Bodensees. So wird das Buch vom Verlag Diana angekündigt.
Was für eine wunderbar geschriebene Geschichte! Sofort war ich mittendrin im Geschehen. Das ist ein packendes Familienschicksal über drei Generationen, beginnend mit den Kriegsjahren im Sudetenland und den Folgen der Vertreibung. Das Thema hatte mich sofort im Griff. Ich konnte mich dem warmherzigen Schreibstil nicht entziehen.
Die Autorin Brigitte Riebe, der ersten Nachkriegsgeneration zugehörig, schrieb stellvertretend für die unsagbar vielen Betroffenen die gefährliche Zeit der Flucht und die Lebensgeschichte der fiktiven Eva Menzel auf.
Die Erzählung erfolgt auf zwei Ebenen, einmal in der Gegenwart um die Enkelin Christiane, genannt Nane, und zum anderen in der Vergangenheit um Eva. Die beiden Ebenen sind gleich intensiv und es ist sehr wichtig - (so finde ich) - auch "zwischen den Zeilen zu lesen". Der geschickte Wechsel zwischen den Zeiten erfolgt zum Ende der Kapitel jeweils auf dem höchsten Level der Spannung.
Eva, die deutsche Apothekerstochter aus dem nordböhmischen Reichenberg (jetzt: Liberec) führte ein sorgloses Leben in einem liebevollen, wohlsituierten Elternhaus. Das junge Mädchen lernte einen Beruf, ging zur Arbeit, hatte Hobbys, verliebte sich in einen jungen Tschechen. Scheinbar alles ganz normal, sollte man meinen. Durch die Kriegsjahre mussten alle Menschen Abstriche in ihrer Lebensführung hinnehmen. Jedoch ganz schlimm wurde es 1942 nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich, mit den furchtbaren Vergeltungsmaßnahmen und der Auslöschung des Dorfes Lidice. Das Verhalten und der Umgang zwischen der deutschen und tschechischen Bevölkerung veränderte sich radikal. Die vorherige scheinbare Normalität wandelte sich in die negativsten Erscheinungsformen, Hassgefühle, Verachtung, Demütigung, Geringschätzung bis hin zu Gewalt und Mord. Das Unheil bricht massiv über die deutsche Bevölkerung herein, was schließlich in der Vertreibung gipfelt... Die bedauernswerten Menschen! Die armen Kinderseelen! Wie tief sich die Ereignisse ins Bewußtsein/Unterbewußtsein graben hat die Autorin bei Marlene, der Tante von Nane, ergreifend beschrieben. Allerdings spreche ich den Leser hiermit direkt an, sich bestimmte Dinge vorzustellen. Alles kann man nicht schreiben.
Angenehm fiel mir auf, dass die Autorin nie den symbolischen Zeigefinger erhebt, sie läßt die Situationen und die Menschen und ihr Verhalten für sich sprechen.
Die Hauptpersonen Eva, Marlene, Viktoria, Christiane (Nane) sind ganz unterschiedliche, aber starke Persönlichkeiten. Doch auch die anderen Personen im Roman fallen auf durch jeweils lebhafte, bildliche Charakterisierung. Ich konnte sie mir gut vorstellen. Es wird keine Schwarz/Weiß-Malerei betrieben. Die Kraft der Worte weiß Brigitte Riebe in außergewöhnlicher Weise einzusetzen, ohne in Sentimentalität oder Rührseligkeit abzugleiten.
„Marlenes Geheimnis“ ist für mich ein zeitgeschichtlich wichtiges Werk über eine brisante Zeit und realistischer Geschichtsunterricht. Die finsterste deutsche Geschichte wurde in einen ausnehmend gut und unterhaltend erzählten Roman gepackt.
Ich verstehe dieses Buch als Mahnung an uns Nachgeborene. Das Wissen um die Vorgänge in der Zeit des Deutschen Reiches muss wach gehalten werden. So etwas darf niemals wieder passieren. Ich möchte Bertolt Brecht zitieren:
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“
Das Ende des Buches ist auch ganz großartig, so voller Optimismus und Zuversicht und im harmonischen Einklang mit den Auberlin-Frauen und der Bentele-Familie. Einfach wunderschön. Sehr freue ich mich auf baldigen neuen Lesegenuß von Brigitte Riebe.
Ich vergebe sehr gern fünf von fünf Lesesternen und meine Lese-/Kaufempfehlung!
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Ich kann es gleich vorweg schreiben, ein Roman der mich tief berührt und sehr bewegt hat. Brigitte Riebe hat mich als Leserin an den Lebenslinien von zwei Frauen entlang geführt, die einmal im "Heute" und im "Damals" angesiedelt sind. Im "Heute" begleitet man …
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Ich kann es gleich vorweg schreiben, ein Roman der mich tief berührt und sehr bewegt hat. Brigitte Riebe hat mich als Leserin an den Lebenslinien von zwei Frauen entlang geführt, die einmal im "Heute" und im "Damals" angesiedelt sind. Im "Heute" begleitet man Christiane Auberlin, von allen Nane genannt, die zur Beerdigung ihrer Großmutter, zurück nach Rickenbach am Bodensee kommt, an den Ort ihrer Kindheit, wo sie immer die Sommerferien verbrachte. Hier überreicht ihre Tante Marlene, ihr ein kleines Päckchen, darin ein Notizbuch mit der Lebensgeschichte ihrer Großmutter. In den "Damals"-Abschnitten bekam ich dann zu lesen, wie Nane´s Großmutter Eva, den Krieg und die Flucht aus ihrer Heimat beschreibt. Diese Zeiten müssen sehr schlimm gewesen sein, denn das liest man aus jedem Satz der Autorin. Doch dazwischen streut Brigitte Riebe immer wieder kleine Lichtblicke ein, die mich als Leserin wieder etwas erleichtert haben. Denn die Beschreibungen von Eva gehen einem schon sehr an die Nieren, aber trotz allem bleibt sie stark und gibt niemals auf.
Als Hauptcharakter hat mich die Person der Eva sehr angesprochen und fasziniert, doch Nane, ihre Enkelin blieb mir irgendwie ein bisschen fremd und etwas zu blass. Das kann auch daran gelegen haben, das allein die Geschichte um Eva, die Kriegswirren und ihr unbändiger Lebenswille mich so in den Bann gezogen haben, das Nane eine Nebendarstellerin wurde, oder besser gesagt, nur eine Erzählerin der Lebensgeschichte der Großmutter. Obwohl Nane am Ende der Geschichte klären kann, warum ihre Mutter Vicky und ihre Tante Marlene so unterschiedliche Persönlichkeiten geworden sind. Brigitte Riebe hat eine wunderbare Ausdrucksweise, die der damaligen Zeit entsprochen hat und selbst die kleinsten Nebencharaktere hat sie so angelegt, das jede Person ihren Platz in der Geschichte hatte und nicht einfach nur schnell mal am Rande erwähnt wurde. Zum Ende der Geschichte hin klären sich viele Nebensächlichkeiten auf und einige lose Verbindungen verknüpfen sich, so das ich als Leserin, zufrieden und glücklich, nach dem letzten Satz, das Buch zuklappen konnte.
Fazit
Eine mitfühlende, bewegende und tief berührende Geschichte über starke Frauen auf der Flucht, die den Krieg hautnah miterleben mussten und so manchen großen Verlust zu bewältigen hatten. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und so manches Tränchen unterdrückt beim Lesen. Ich wünsche diesem wundervollen Roman viele Leserinnen und Leser.
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