Niklas Natt och Dag
Broschiertes Buch
1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1
Roman
Übersetzung: Flegler, Leena
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»Ein Meisterwerk. Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert.« Arne Dahl Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus...
»Ein Meisterwerk. Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert.« Arne Dahl
Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten ...
Der Nummer-1-Bestseller aus Schweden
»Stellen Sie sich 'The Alienist - Die Einkreisung' im Stockholm des 18. Jahrhunderts vor: wuchtig, blutig, vielschichtig, herzzerreißend spannend. '1793' ist der beste historische Krimi, den ich in zwanzig Jahren gelesenhabe!« A. J. Finn (#1-New-York-Times-Bestseller-Autor von »The Woman in the Window«)
Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausamen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten ...
Der Nummer-1-Bestseller aus Schweden
»Stellen Sie sich 'The Alienist - Die Einkreisung' im Stockholm des 18. Jahrhunderts vor: wuchtig, blutig, vielschichtig, herzzerreißend spannend. '1793' ist der beste historische Krimi, den ich in zwanzig Jahren gelesenhabe!« A. J. Finn (#1-New-York-Times-Bestseller-Autor von »The Woman in the Window«)
Natt och Dag, Niklas§
Niklas Natt och Dag, geboren 1979, arbeitet als freier Journalist in Stockholm. Der Spiegel-Bestsellerautor entstammt der ältesten Adelsfamilie Schwedens. Nicht zuletzt deshalb hat er eine besondere Verbindung zur schwedischen Geschichte. Sein historischer Kriminalroman »1793« wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schwedischen Krimipreis für das beste Spannungsdebüt. Wenn er nicht schreibt oder liest, spielt er Gitarre, Mandoline, Geige oder die japanische Bambuslängsflöte Shakuhachi.
Niklas Natt och Dag, geboren 1979, arbeitet als freier Journalist in Stockholm. Der Spiegel-Bestsellerautor entstammt der ältesten Adelsfamilie Schwedens. Nicht zuletzt deshalb hat er eine besondere Verbindung zur schwedischen Geschichte. Sein historischer Kriminalroman »1793« wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schwedischen Krimipreis für das beste Spannungsdebüt. Wenn er nicht schreibt oder liest, spielt er Gitarre, Mandoline, Geige oder die japanische Bambuslängsflöte Shakuhachi.

© Gabriel Liljevall
Produktdetails
- Winge und Cardell ermitteln .1
- Verlag: Piper
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 4. März 2019
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 133mm x 49mm
- Gewicht: 565g
- ISBN-13: 9783492061315
- ISBN-10: 3492061311
- Artikelnr.: 54398888
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Nervenkitzel für Fans von Sebastian Fitzek!", OK Magazin, 25.09.2019
Niklas Natt och Dag: 1793
"Liebe, Schnaps, Tod" heißt ein Album, mit dem die populären Liedermacher Reinhard Mey, Hannes Wader und Klaus Hoffmann das Werk ihres schwedischen Vorfahren Carl Michael Bellman hierzulande ein wenig bekannter machten. Liebe, Schnaps und Tod - so ließe sich auch der historische Kriminalroman "1793" überschreiben, den der in Stockholm lebende Journalist Niklas Natt och Dag nun als sein Romandebüt vorlegt, das ebenfalls von Carl Michael Bellman inspiriert wurde.
1793 markiert eine Zeitenwende in der schwedischen Geschichte. Im Jahr zuvor war König Gustav III., der sich als Anhänger der Aufklärung mit dem Adel angelegt und etliche fortschrittliche Gesetze auf den Weg gebracht hatte, einem Attentat zum Opfer gefallen. Als Nachfolger wurde sein Sohn Gustav IV. inthronisiert, im zarten Alter von 13 Jahren. Die Gegner der Französischen Revolution übernahmen die Macht und sollten sich bald in den dritten Napoleonischen Krieg verwickeln.
Wie oft in unsicheren Zeiten floriert auch im Stockholm des Jahres 1793 vor allem der Alkoholkonsum. So ist auch der Stadtknecht Jean Michael Cardell einmal mehr stockbetrunken unter einem Tisch seiner Stammkneipe versackt, als ihn zwei Straßenkinder energisch wecken. Im Fatburen, einem See im Zentrum der schwedischen Hauptstadt, wurde ein verdächtiges Bündel gesichtet. Widerwillig kommt Cardell seiner Pflicht nach und wird schlagartig nüchtern, als er tatsächlich einen Leichnam ans Ufer zieht, der so grausam verstümmelt worden ist, dass es selbst den erfahrensten Gerichtsmedizinern auf den Magen schlägt.
Um das Rätsel dieses Mordes zu lösen, zieht die Polizei ihren Experten für "besondere Verbrechen" zurate, den Juristen Cecil Winge. Der bildet gemeinsam mit Cardell eines der eigentümlichsten Ermittlerduos der Krimigeschichte. Hier Winge, der zartgliedrige, studierte Intellektuelle mit gepflegter, ein wenig altmodischer Erscheinung und Umgangsform - dort der grobschlächtige Kriegsveteran mit hölzerner Handprothese, der sich um den Zustand seiner Perücke so wenig kümmert wie um den Dreck auf seiner abgewetzten Kleidung. Doch das Licht, das sie in das Dunkel dieses Falles bringen, deckt auch die Abgründe innerhalb der vermeintlich ehrenwerten Gesellschaft jener Tage auf. Winge und Cardell bekommen es mit Kirche und Adel zu tun. Unversehens geraten sie so in höchste Gefahr.
Während er kenntnisreich von politischen Zuständen erzählt, lässt Niklas Natt och Dag, der selbst einer alten schwedischen Adelsfamilie entstammt, vor allem den Alltag an der Schwelle zum 19. Jahrhundert in allen Schattierungen lebendig werden. Seine Helden sind aus Fleisch und Blut und bewegen sich so anschaulich durch die stinkenden Gassen und parfümierten Salons, dass man sich wie auf einer wahrhaftigen Zeitreise vorkommt. Seinen Anteil daran hat nicht zuletzt Natt och Dags profunde Kenntnis der Werke von Carl Michael Bellman. Der einstige Günstling Gustav III., der im Jahr 1793 seinen 53. Geburtstagfeierte und zwei Jahre später finanziell ruiniert starb, taucht hier zwar nicht direkt auf. Aber viele seiner rustikal romantischen Lieder dienen als Vorbild dieses breit angelegten Sittengemäldes. Und mit "Mutter Maja" sowie deren Tochter Anna Stina werden hier zwei eher holzschnittartige Protagonisten aus Bellman-Liedern zu faszinierenden, literarischen Figuren ausgebaut, deren Kampf um Würde und Selbstbehauptung diesen historischen Krimi in ein fast zeitloses gesellschaftskritisches Drama verwandelt.
Alles zum Krimi des Monats
"Liebe, Schnaps, Tod" heißt ein Album, mit dem die populären Liedermacher Reinhard Mey, Hannes Wader und Klaus Hoffmann das Werk ihres schwedischen Vorfahren Carl Michael Bellman hierzulande ein wenig bekannter machten. Liebe, Schnaps und Tod - so ließe sich auch der historische Kriminalroman "1793" überschreiben, den der in Stockholm lebende Journalist Niklas Natt och Dag nun als sein Romandebüt vorlegt, das ebenfalls von Carl Michael Bellman inspiriert wurde.
1793 markiert eine Zeitenwende in der schwedischen Geschichte. Im Jahr zuvor war König Gustav III., der sich als Anhänger der Aufklärung mit dem Adel angelegt und etliche fortschrittliche Gesetze auf den Weg gebracht hatte, einem Attentat zum Opfer gefallen. Als Nachfolger wurde sein Sohn Gustav IV. inthronisiert, im zarten Alter von 13 Jahren. Die Gegner der Französischen Revolution übernahmen die Macht und sollten sich bald in den dritten Napoleonischen Krieg verwickeln.
Wie oft in unsicheren Zeiten floriert auch im Stockholm des Jahres 1793 vor allem der Alkoholkonsum. So ist auch der Stadtknecht Jean Michael Cardell einmal mehr stockbetrunken unter einem Tisch seiner Stammkneipe versackt, als ihn zwei Straßenkinder energisch wecken. Im Fatburen, einem See im Zentrum der schwedischen Hauptstadt, wurde ein verdächtiges Bündel gesichtet. Widerwillig kommt Cardell seiner Pflicht nach und wird schlagartig nüchtern, als er tatsächlich einen Leichnam ans Ufer zieht, der so grausam verstümmelt worden ist, dass es selbst den erfahrensten Gerichtsmedizinern auf den Magen schlägt.
Um das Rätsel dieses Mordes zu lösen, zieht die Polizei ihren Experten für "besondere Verbrechen" zurate, den Juristen Cecil Winge. Der bildet gemeinsam mit Cardell eines der eigentümlichsten Ermittlerduos der Krimigeschichte. Hier Winge, der zartgliedrige, studierte Intellektuelle mit gepflegter, ein wenig altmodischer Erscheinung und Umgangsform - dort der grobschlächtige Kriegsveteran mit hölzerner Handprothese, der sich um den Zustand seiner Perücke so wenig kümmert wie um den Dreck auf seiner abgewetzten Kleidung. Doch das Licht, das sie in das Dunkel dieses Falles bringen, deckt auch die Abgründe innerhalb der vermeintlich ehrenwerten Gesellschaft jener Tage auf. Winge und Cardell bekommen es mit Kirche und Adel zu tun. Unversehens geraten sie so in höchste Gefahr.
Während er kenntnisreich von politischen Zuständen erzählt, lässt Niklas Natt och Dag, der selbst einer alten schwedischen Adelsfamilie entstammt, vor allem den Alltag an der Schwelle zum 19. Jahrhundert in allen Schattierungen lebendig werden. Seine Helden sind aus Fleisch und Blut und bewegen sich so anschaulich durch die stinkenden Gassen und parfümierten Salons, dass man sich wie auf einer wahrhaftigen Zeitreise vorkommt. Seinen Anteil daran hat nicht zuletzt Natt och Dags profunde Kenntnis der Werke von Carl Michael Bellman. Der einstige Günstling Gustav III., der im Jahr 1793 seinen 53. Geburtstagfeierte und zwei Jahre später finanziell ruiniert starb, taucht hier zwar nicht direkt auf. Aber viele seiner rustikal romantischen Lieder dienen als Vorbild dieses breit angelegten Sittengemäldes. Und mit "Mutter Maja" sowie deren Tochter Anna Stina werden hier zwei eher holzschnittartige Protagonisten aus Bellman-Liedern zu faszinierenden, literarischen Figuren ausgebaut, deren Kampf um Würde und Selbstbehauptung diesen historischen Krimi in ein fast zeitloses gesellschaftskritisches Drama verwandelt.
Alles zum Krimi des Monats
1793
Als in Stockholm die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes in einem See gefunden wird, wird Cecil Winge darauf angesetzt, den Fall zu lösen. Cecil Winge ist jedoch schwer an Tuberkulose erkrankt und wird wohl nicht mehr lange leben. Da er nicht weis, ob er den Fall vor seinem Tod …
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1793
Als in Stockholm die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes in einem See gefunden wird, wird Cecil Winge darauf angesetzt, den Fall zu lösen. Cecil Winge ist jedoch schwer an Tuberkulose erkrankt und wird wohl nicht mehr lange leben. Da er nicht weis, ob er den Fall vor seinem Tod lösen kann, bittet er Mickel Cardell um Hilfe, der den Toten auch geborgen hat.
Leider kann ich nicht verstehen, wieso das Buch so sehr gelobt wird. Für mich war sehr schwierig mich in das Buch einzufinden, so dass ich mich mehr durch gequält, wie durchgelesen haben. Die Sprache war mir zu extrem und drastisch. Leider konnte ich mich auch nicht an die Personen gewöhnen oder Sympathie für jemanden aufbauen. Insgesamt war mir das Buch auch zu brutal.
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Düstere Reise in die Vergangenheit
(6)
Im Jahre 1793 wird eine Leiche in der Kloake Stockholms gefunden. Das Opfer ist schrecklich entstellt und zwei Männer begeben sich an die Ermittlungen in diesem schockierenden Fall. Der eine ist der Jurist Cecil Winge, der gesundheitlich …
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Düstere Reise in die Vergangenheit
(6)
Im Jahre 1793 wird eine Leiche in der Kloake Stockholms gefunden. Das Opfer ist schrecklich entstellt und zwei Männer begeben sich an die Ermittlungen in diesem schockierenden Fall. Der eine ist der Jurist Cecil Winge, der gesundheitlich schwer angeschlagen, aber für seinen Spürsinn bekannt ist, und der andere ist der Veteran Jean Michael Cardell, der nach einer traumatischen Erfahrung seinen Arm verloren hat und seit dem für seine Alkoholsucht und Gewalttätigkeit bekannt ist. Die beiden beginnen mit den Recherchen und stoßen in der rauen Welt der damaligen Zeit auf einen seelischen Abgrund nach dem anderen...
"1793" war als das Krimigenre revolutionierender Roman ange-kündigt, so weit will ich zwar nicht gehen, aber das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Autor Niklas Natt och Dag erzählt die Geschichte in einem bildgewaltigen und sehr ansprechenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit lebendig vor Augen führte. Er stützt sich bei der sehr komplexen Geschichte auf wahre Begeben-heiten und reichert diese mit seiner Fiktion zu einer sehr gekonnten Mischung an. Das raue und für unsere Zeit unvorstellbar harte Leben der Protagonisten wird sehr authentisch beschrieben und die äußerst interessant charakterisierten Ermittler verleihen dem Buch einen ganz besonderen Charme. Für mich stand hier weniger die Ermittlung in dem grausamen Mordfall im Vordergrund, sondern mehr die Beschreibung der damaligen Zeit und Menschen. Sehr gut gefallen hat mir auch der außergewöhnlich Aufbau des Buches. So wird die zeitliche Reihenfolge nicht linear eingehalten, sondern in eingeschobenen Kapiteln werden die Ursprünge einiger Szenen rückblickend erzählt. Ein Umstand der anfangs ein wenig ungewöhnlich erschien, aber das Buch zu etwas Besonderen macht. Die historischen Hintergründe werden von Niklas Natt och Dag sehr gut aufgearbeitet und wirken bestens recherchiert.
Wer einen schonungslosen Trip in die rohe und gewaltträchtige Zeit des späten 18. Jahrhunderts nicht scheut, sollte dieses Buch unbe-dingt lesen. Auch wenn die Sprache manchmal ein wenig grober erscheint, passt sie ungemein gut in den zeitlichen Rahmen der Handlung. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte
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Historischer Kriminalroman in 4 Jahreszeiten
Inhalt:
Im Herbst 1793 wird aus dem Fatburen, einem See in Stockholm, der voller Unrat ist, eine stark verstümmelte Leiche geborgen. Es liegt ein fürchterliches Verbrechen vor. Der todkranke Jurist Cecil Winge versucht zusammen mit dem …
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Historischer Kriminalroman in 4 Jahreszeiten
Inhalt:
Im Herbst 1793 wird aus dem Fatburen, einem See in Stockholm, der voller Unrat ist, eine stark verstümmelte Leiche geborgen. Es liegt ein fürchterliches Verbrechen vor. Der todkranke Jurist Cecil Winge versucht zusammen mit dem verkrüppelten Kriegsveteran Mickel Cardell herauszufinden, was geschehen ist. Das ist in einer Zeit, in der Recht und Gerechtigkeit nicht viel zählen, gar nicht so einfach …
Meine Meinung:
Ich muss vorausschicken, dass Historisches nicht gerade mein Lieblingshobby ist. Ich habe nicht viel Ahnung davon, wie es damals zugegangen ist. So war ich anfangs von der extremen Brutalität, die Niklas Natt och Dag hier schildert, überrascht. Als ich mir aber klargemacht habe, dass die Handlung nur 4 Jahre nach der französischen Revolution spielt, schien mir die brutale Atmosphäre durchaus authentisch. In dieser Zeit sind nun mal viele Köpfe gerollt - ein Menschenleben zählte kaum etwas, das Recht des Stärkeren umso mehr. Trotzdem: Wer es nicht gern brutal mag, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Hier werden üble Szenen detailliert beschrieben.
Der Roman ist in vier Teile geteilt, beginnend im Herbst 1793. Dann arbeitet sich der Autor langsam über den Sommer bis zum Frühjahr 1793 zurück, um die Hintergründe der Tat aufzudecken. Schließlich springt er wieder zum Winter nach vorne, wo der Täter letztendlich ermittelt wird.
Das Mädchen Anna Stina, die Protagonistin im Sommerteil, spielt für den Kriminalfall an sich keine Rolle, ihre Geschichte trägt aber zur brutalen Atmosphäre bei und passt gut in die Gesamthandlung.
Die Ermittler Winge und Cardell sind für meinen Geschmack etwas zu übermächtig dargestellt. Beide sind nicht auf ihrer gesundheitlichen Höhe, um es gelinde auszudrücken, meistern aber alle gefährlichen Situationen mit Bravour. Außerdem sind sie so ziemlich die einzigen Personen, denen etwas an Recht und Gesetz liegt. Hier wurde ein wenig schwarz-weiß gemalt.
Nichtsdestotrotz hat mir dieser historische Kriminalroman interessante und spannende Lesestunden beschert.
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Bei 1793 von Niklas Natt och Dag handelt es sich um einen historischen Roman, der in eben diesem Jahr in Schweden spielt. Der knapp 500 Seiten dicke Roman ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, allerdings nicht in der richtigen Reihenfolge. Er beginnt im Herbst 1793. Stadtknecht Jean Michael …
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Bei 1793 von Niklas Natt och Dag handelt es sich um einen historischen Roman, der in eben diesem Jahr in Schweden spielt. Der knapp 500 Seiten dicke Roman ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, allerdings nicht in der richtigen Reihenfolge. Er beginnt im Herbst 1793. Stadtknecht Jean Michael 'Mikkel' Cardell sitzt in der Schänke, als er von ein paar Kindern herausgerufen wird. Sie führen den Kriegsveteranen mit dem Holzarm zum Fatburen, einer Kloake, denn dort schwimmt eine Leiche - ohne Arme und Beine, ohne Zähne und auch die Augen und der Gehörgang wurden zerstochen. Dies wird festgestellt bei der Leichenschau bei der Mikkel den Juristen Cecil Winge unterstützt. Dieser leidet unter der Schwindsucht, die sich bereits im Endstadium befindet. Ihn hält nur eine Frage am Leben: Wer ist der Tote? Er möchte Gerechtigkeit für diesen. Also machen sich die beiden ans Werk.
In den Abschnitten Sommer und Frühling erfährt der Leser mehr darüber, wer der Tote ist und wie es zu den Verstümmelungen kam. Außerdem sind die Kapitel jeweils einer anderen Protagonistin/ anderem Protagonisten gewidmet. Im abschließenden vierten Kapitel Winter 1793 laufen alle Fäden zusammen.
Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, in die, so hochgelobte und ausgezeichnete, Handlung hineinzufinden. Auch die beiden Hauptprotagonisten haben nicht gleich meine Sympathien erweckt. Aber der Gerechtigkeitssinn und die Beharrlichkeit der beiden haben mich umgestimmt und bei den mittleren Kapiteln konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil war flüssig, aber durch die vielen veralteten Begriffe und die unbekannten Örtlichkeiten ( ich hatte eine Arbeitsfassung zur Verfügung - im Originalbuch ist wohl eine Karte abgebildet) stockte das Lesen dann doch ab und zu.
Der Autor hat aus mehreren wahren Begebenheiten aus 1793 einen tollen historischen Roman geschrieben. Allerdings nichts für Zartbesaitete.
Von mir gibt es 4* und eine klare Leseempfehlung.
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DETAILREICHE MILIEUSTUDIEN AUS STOCKHOLM
„1793“ ist eine Geschichte aus dem Schweden Ende des 18. Jahrhunderts, die Historie und Krimi in einem ganz außergewöhnlichen Maße verbindet. Besonders auffallend ist das wunderschön gestaltete Cover. Es …
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DETAILREICHE MILIEUSTUDIEN AUS STOCKHOLM
„1793“ ist eine Geschichte aus dem Schweden Ende des 18. Jahrhunderts, die Historie und Krimi in einem ganz außergewöhnlichen Maße verbindet. Besonders auffallend ist das wunderschön gestaltete Cover. Es verführt sofort dazu, das Buch in die Hand zu nehmen. Doch die Schönheit täuscht! Hinter der Fassade verbergen sich unbeschreibliche Armut der Bevölkerung, Krankheiten, unhygienische Zustände, rohe Gewalt, aber auch Reichtum, Völlerei, entsetzliche, menschenverachtende Orgien. Stockholms knallharte, rücksichtslose Realität im Machtvakuum des Jahres 1793!
Nun zu der düsteren Story: Der einarmige Stadtknecht Jean Michael Cardell zieht die Überreste eines menschlichen Wesens aus dem übel stinkenden Wasser im Stadtteil Södermalm. Der Leiche fehlen Augen, Zähne, Zunge, Arme und Beine. Sie wurden nacheinander sorgfältig amputiert. Hier war ein perverser Mörder am Werk. Das ist der Ausgangspunkt für die Handlung.
Der kriegsversehrte, trink- und schlagfeste Cardell und der juristisch gebildete Cecil Winge bilden ein ungewöhnliches Ermittlerduo. Sie haben trotz ihrer Gegensätzlichkeit den unbändigen Ehrgeiz das brutale Verbrechen aufzuklären. Allerdings ist Winge todkrank, im Endstadium der Schwindsucht. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Gleichgültigkeit der Gesetzeshüter und gegen den Tod. Wird es den beiden Männern gegen alle Widrigkeiten gelingen den Mörder zu finden?
Der Roman ist ungewöhnlich in seinem Aufbau. In vier Teilen wird der Leser unchronologisch durch das Geschehen des Jahres 1793 geführt. Dabei beginnt der Autor mit dem Herbst (Teil 1), dann führt er uns in den Sommer (Teil 2), danach in den Frühling (Teil 3) und endet mit dem Winter (Teil 4). Jeder Teil hat nochmals eine eigene Überschrift, die Bezug nimmt auf den Inhalt. Weiterhin werden Text- und Gedichtauszüge (1793) von schwedischen Dichtern aus der Zeit der Aufklärung vorangestellt (Carl Gustaf af Leopold, Anna Maria Lenngren, Johan Henric Kellgren und Carl Michael Bellman). Jeder Teil hat einen anderen Aufbau und führt neue Protagonisten ein, die im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen. Das war für mich neu und ungewohnt. Doch zum Ende hin fügt sich alles zusammen. Der rote Faden bleibt immer erhalten.
Die fortschrittlichste Figur, auch in seinem Privatleben, war für mich Cecil Winge. Er vertrat die Ansichten eines neuen Zeitalters, das Zeitalter der Aufklärung. Das erklärte sich u. a. für mich aus seinem Bekenntnis, dass jeder Angeklagte vor Gericht angehört werden muss. Für ihn galt der Weg der Vernunft. Genial ist seine Lösung für die Bestrafung des Mörders, natürlich im Kontext der Zeit zu sehen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal einen historischen Roman mit solch detailreichen Milieustudien gelesen habe. Grandios! Sehr bemerkenswert! Es bleibt lange im Gedächtnis. Kopfkino hatte ich sowieso.
Mir hat dieser Roman (so wird er bezeichnet, nicht Krimi!) in seiner düsteren, zumeist brutalen Atmosphäre ausnehmend gut gefallen. Niklas Natt och Dag gelang ein hervorragendes Debüt. Die Auszeichnung mit dem Schwedischen Krimipreis finde ich gerechtfertigt. Er legte sich allerdings die Meßlatte hoch für sein nächstes Werk. Die Szenarien und die Charaktere sind so realistisch, so greifbar. Der Autor machte sich viel Mühe mit seiner Recherche. Nur ein Beispiel: Bis 1861 besaß Stockholm keine Kanalisation und wurde als schmutzigste Stadt in Europa bezeichnet. Das vermittelt der Roman sehr anschaulich! Zartbesaitete, sehr empfindliche Menschen warne ich vor der Lektüre!
Ich vergebe sehr gern meine Lese- und Kaufempfehlung und bewerte mit fünf von fünf Sternen!
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Historische Krimis werden nicht der Story wegen gelesen, sondern um dem Voyeurismus an Folter, Qualen und Erniedrigungen zu befriedigen. Man bekommt den Eindruck, die Menschen jener Zeit starben ausschließlich auf dem Scheiterhaufen, an einer eitrigen Seuche oder unter dem Beil eines Henkers, …
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Historische Krimis werden nicht der Story wegen gelesen, sondern um dem Voyeurismus an Folter, Qualen und Erniedrigungen zu befriedigen. Man bekommt den Eindruck, die Menschen jener Zeit starben ausschließlich auf dem Scheiterhaufen, an einer eitrigen Seuche oder unter dem Beil eines Henkers, selten eines natürlichen Todes.
"1793" geht in eine ähnliche Richtung, differenziert aber an der einen oder anderen Stelle, läßt sich aber nicht nehmen, das Verbrechen, das im Fokus der Handlung steht, unsagbar brutal auszuschlachten.
Im Gegensatz zu Mantel-und-Degen-Schmonzetten beschreibt der Autor sehr detailverliebt Umgebung, Zeit und Menschen. Dem zu folgen, ist manchmal anstrengend.
Das Ermittlerduo, dem der Logik nach nur wenige gemeinsame Abenteuer vergönnt sein dürften, erinnert an Michael Robothams O'Loghlin & Ruiz-Gespann: der eine intelligent, aber unheilbar krank, der andere grob, schlitzohrig und kumpelhaft.
Unterm Strich bleibt ein plastisches Abenteuer im 18. Jahrhundert, brutal, aber clever, manchmal etwas zäh, aber verdammt unterhaltsam.
"1794" ist als Fortsetzung bereits erschienen. Und bereits auf meiner Leseliste.
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Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich etwas schwer.
Die einzelnen Charaktere starten von unterschiedlichen Punkten aus, was normalerweise kein Problem ist. Mich hat es allerdings etwas gestört, dass diese Erzählstränge nicht parallel „erlebt“ werden, …
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Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich etwas schwer.
Die einzelnen Charaktere starten von unterschiedlichen Punkten aus, was normalerweise kein Problem ist. Mich hat es allerdings etwas gestört, dass diese Erzählstränge nicht parallel „erlebt“ werden, sondern man immer erst einen Erzählstrang bis zum Punkt Z zu Ende geht, bevor man den nächsten Charakter wieder vom Anfang bis zu diesem Punkt Z begleitet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Geschichte dann zwar schon recht spannend, der Weg dorthin aber einfach nur sehr mühselig. Hier hätte ich mir eher kleinere Kapitel und dafür einen geringeren Charakterfortschritt gewünscht.
Außerdem ist das Buch in einzelne Teile gegliedert, in denen jedes Mal ein neuer – zuvor unbekannter Charakter – die Hauptrolle spielt. Diese Abschnitte sind zwar keineswegs uninteressant, reißen den Leser aber vollkommen aus der eigentlichen Geschichte und es dauert viel zu lange, bis man versteht, wie sich diese Einzelgeschichten ins große Ganze fügen.
Während mich die Struktur zum Teil nicht wirklich begeistern konnte, gefiel mir der Schreibstil umso besser. Dieser wechselt je nach Charakter und Situation mal von „einfach“ zu intelligent und die Erzählweise ist dabei eher „theatralisch“. Dadurch wird man als Leser am Anfang der meisten Kapitel mit ausführlichen Beschreibungen des Ortes, seiner Umgebung und eventuellen Charakteren in die Szene eingeführt, die schließlich in mal mehr, mal weniger viel Dialog endet.
Außerdem ist das Buch so gekonnt geschrieben, dass so etwas wie eine Hinrichtung – die aus der Feder so mancher anderer Autoren wohl so banal wie ein Schnitt im Finger durch ein Blatt Papier wirkt - mich doch deutlich zum Schlucken gebracht hat.
Auch wenn meine Rezension eher kritisch klingt, überzeugen mich der Schreibstil und die Struktur des Buches am Ende doch. Außerdem erlebt man im Verlauf der Geschichte doch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung, durch die mir das Buch noch länger im Kopf bleiben wird.
Fazit
Man sollte bedenken, dass dieses Buch ein Roman ist - kein Thriller oder Krimi - und damit gar nicht den Anspruch an sich selbst stellt, den Leser von einer spannungsgeladenen Szene in die nächste zu befördern. Wer sich darauf einlassen kann, darf sich über eine spannende Geschichte voller schicksalhafter Verstrickungen und böser Überraschungen freuen.
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Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch …
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Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch sie stehen vor einer Wand des Schweigens. Scheinen doch höhergestellte Menschen, die Aufklärung verhindern zu wollen.
Das Buch ist aufgeteilt in 4 Teile.
Teil 1: das Auffinden der Leiche, das Kennenlernen von Mickel und Cecil und deren Suche nach dem Mörder.
Teil 2: der Mörder und wie er dazu wurde
Teil 3: das Mädchen, das der Hurerei bezichtigt wird
Teil 4: die finale Jagd auf den Mörder
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung, weil die Sprache ein klein wenig den damaligen Verhältnissen angepasst war und ich so etwas brauchte, bis ich auch die Namen und die Hintergründe ein bisschen besser verstanden habe. Teil zwei und drei fand ich aber sofort gelungen.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die 3 Teile nicht nacheinander erzählt werden, sondern abwechselnd miteinander. Das hätte nicht so den Eindruck erweckt, dass es 3 Kurzgeschichten in einem Buch sind. Denn die beiden Teile starten einfach ohne Erklärung mit den jeweiligen neuen Personen, was mich anfangs verwirrt hat. Doch die Geschichten der beiden neuen Protagonisten braucht es. Und die haben es echt in sich. Niklas Natt ogg Dag schreckt auch vor grausamen Szenen nicht zurück und so manche Made kriecht durch einen toten Körper. Tief bewegt hat mich das Schicksal von Anna Stina. Mit der konnte ich so gut mitfühlen und ich fand sie so mutig und liebenswert. Auch bei ihrer Flucht aus der Spinnerei war ich live dabei und habe ihr alle Daumen gedrückt.
Sehr gern mochte ich auch Cecil, nur ist der ja leider krank und steht für eine eventuelle Fortsetzung eher nicht zur Verfügung.
Fazit: man spürt die düstere Epoche in jeder Zeile. Dem Autor gelingt es, einen Mord in einen historischen Rahmen einzubetten und diesen ohne DNA-Spuren und die Mittel der heutigen Zeit zu lösen. Ich habe mich, bis auf den Anfang, sehr wohl in dem Buch gefühlt und die Seiten – vor allem im Mittelteil – geradezu verschlungen.
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An „1793“ ist so einiges ungewöhnlich. Es ist kein normaler historischer Krimi sondern in weiten Teilen ein Sittengemälde der damaligen Zeit und das sicherlich nicht nur im schwedischen Stockholm.
Überraschend sind erst mal die zwei Hauptdarsteller, die beide auf den …
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An „1793“ ist so einiges ungewöhnlich. Es ist kein normaler historischer Krimi sondern in weiten Teilen ein Sittengemälde der damaligen Zeit und das sicherlich nicht nur im schwedischen Stockholm.
Überraschend sind erst mal die zwei Hauptdarsteller, die beide auf den ersten Blick eher gebrochene Existenzen zu sein scheinen. Cecil Winge, der Staatsanwalt, der mit einem Bein bereits im Grab steht, da er unheilbar an Tuberkulose trifft auf Jean Michael Cardell, einen versoffenen Häscher, der im Krieg einen Arm verloren hat. Aber beide besitzen eine ganz eigene Art von Gerechtigkeitsempfinden und der verstümmelte Mann, der sie beide zusammenbringt, ist einer grauenvollen Folter zum Opfer gefallen.
Ungewöhnlich ist auch, dass die Geschichte teilweise rückwärts und mit verschiedenen Protagonisten erzählt wird und dennoch ein homogener und logisch erzählter Plot bleibt. Eine Leistung, die man dem Autor hoch anrechnen muss. Ebenso wie die gründliche Recherche und die genauen, wenn auch oft drastisch ehrlichen Beschreibungen.
Natt och Dag ist definitiv ein neuer Autor, den man sich merken muss. Nacht und Tag lässt er in seinem historischen Roman lebhaft aufleben und man riecht den Gestank und fühlt den Schmutz unter den Fingern. Eine unangenehme Zeit. Man ist froh, nicht dort gelebt zu haben. Aber man liest atemlos und begeistert.
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Brutaler historischer Krimi
Stockholm im Jahr 1793: Die furchtbar entstellte und verstümmelte Leiche eines Mannes wird im Fatburen gefunden. Wer ist das Opfer und warum hat man ihm nach und nach die Extremitäten entfernt? Cecil Winge und Jean Michael Cardell versuchen das Opfer zu …
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Brutaler historischer Krimi
Stockholm im Jahr 1793: Die furchtbar entstellte und verstümmelte Leiche eines Mannes wird im Fatburen gefunden. Wer ist das Opfer und warum hat man ihm nach und nach die Extremitäten entfernt? Cecil Winge und Jean Michael Cardell versuchen das Opfer zu identifizieren und den Täter zu finden – doch sie stehen vor zahlreichen Schwierigkeiten und gefährlich ist die „Ermittlung“ obendrein. Stockholm zu jener Zeit bietet aber auch fernab von Ermittlungen eine Vielzahl von Fallstricken. Elend, Krankheit, Sadismus, Brutalität und dergleichen scheinen überall zu lauern.
Ein historischer Krimi, der seines Gleichen sucht! Zu Beginn musste ich mich ein wenig an die Figuren und den sehr bildhaften und daher relativ langsamen Schreibstil gewöhnen, aber dann war die Geschichte über sehr weite Strecken einfach nur grandios. Der Autor schildert die vier Jahreszeiten von 1793, als in Schweden einiges los war. Immer wieder blicken die Figuren auch zurück, um ein tieferes Verständnis zu ermöglichen.
Besonders erwähnenswert sind hier der todkranke Winge und Häscher Cardell, mit denen man wirklich mitfiebert. Zunächst erschienen mir beide nicht sonderlich sympathisch und irgendwie hatte ich Zweifel, dass ich zu den Figuren einen Bezug bekomme - doch das Gefühl verschwand plötzlich.
Der Schreibstil ist gut lesbar, aber gelegentlich auch recht langatmig. Gefallen haben mir die zahlreichen Andeutungen, die beim Leser für Spekulationen sorgen und Fährten, die früher oder später zum Ziel führen. Ich finde auch den Zeitgeist sehr gut getroffen und die Not, die manche Menschen zu erleiden hatten, war schier greifbar.
Allerdings und das muss man ganz deutlich sagen: Das Buch ist ganz sicher nichts für Zartbesaitete! Immer und immer wieder geschehen Dinge, die einfach zur Vorstellung jener Zeit passen und teils an Brutalität nicht zu überbieten sind. Ein Menschenleben hatte damals ziemlich offensichtlich noch einen anderen Stellenwert, als das heute der Fall ist (um es mal vorsichtig auszudrücken). Außerdem nimmt der Autor auch kein Blatt vor den Mund und legt seinen Figuren manches "böse" und unanständige Wort in den Mund.
Die Tathintergründe hatte ich so nicht erwartet, aber sie waren nachvollziehbar und stimmig. Besonders gefiel mir, dass die scheinbar losen Fäden zum Ende hin alle miteinander gekonnt verbunden wurden. Zum Verständnis benötigt man nicht zwingend Kenntnisse über die schwedische Geschichte.
Weil ich manches in Mittelteil ein klein wenig zu langatmig fand, weil die Ermittlungen ziemlich in den Hintergrund rückten und der Einstieg nicht ganz so einfach für mich war, vergebe ich „nur“ vier Sterne, obwohl ich das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen wollte und echt angetan war.
Weniger
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