"Die Essenz des Bösen" ist der fünfte Teil der Max-Wolfe-Reihe und befasst sich mit einem wieder mal sehr aktuellen Thema. Max befindet sich in einem Einkaufszentrum in London, als die Hölle losbricht und er sich verwundet aus den Trümmern eines Flammeninfernos kämpfen muss. Der Absturz eines
Rettungshubschraubers hat große Teile des Einkaufszentrums zerstört, viele Tote und Verletzte sind zu…mehr"Die Essenz des Bösen" ist der fünfte Teil der Max-Wolfe-Reihe und befasst sich mit einem wieder mal sehr aktuellen Thema. Max befindet sich in einem Einkaufszentrum in London, als die Hölle losbricht und er sich verwundet aus den Trümmern eines Flammeninfernos kämpfen muss. Der Absturz eines Rettungshubschraubers hat große Teile des Einkaufszentrums zerstört, viele Tote und Verletzte sind zu beklagen. Schnell steht fest, dass der Hubschrauber mittels einer Drohne zum Absturz gebracht wurde, die Suche nach den Attentätern läuft.
Eine Woche später ist Max Wolfe mit einem Einsatzkommando unterwegs, das Haus der Attentäter zu stürmen. Der Einsatz läuft schief, am Ende sind drei Menschen tot. Die Attentäter eröffnen das Feuer, DS Alice Stone wird vor den Augen ihrer Kollegen erschossen, auch die Attentäter überleben nicht. Die Straße wird zum Pilgerort für die Menschen, die um Alice trauern. Tagtäglich legen Trauernde Blumen nieder, doch auch Fanatiker bekommen hier ihre Plattform und versuchen, die Wut der Menschen auf die Familie der Terroristen zu lenken.
Tony Parsons hat mit diesem Krimi den Nerv der Zeit getroffen, nur allzu realistisch ist die Handlung. Dabei beleuchtet er sowohl den islamistischen Terror als auch die verblendeten Fanatiker, die die Tat für ihre Zwecke missbrauchen. Beide Seiten werden wertfrei beleuchtet, ohne erhobenen Zeigefinger. Mittendrin ist Max Wolfe, der mit seinem Team die Wogen glättet und versucht, weitere Opfer zu vermeiden.
Wo die Essenz des Bösen zu finden ist, ist die zentrale Frage dieses Krimis. Wenn man die vorigen Teile gelesen hat, kann man zu dem Schluss kommen, dass der Fall an sich nicht ganz so spektakulär wie die anderen ist. Trotzdem ist dieser Teil für mich einer der besten der Reihe. Wieso?
Was mich hier überzeugt hat ist das Gesamtpaket, dass sowohl der Fall als auch das Privatleben von Max eine Einheit bilden, untrennbar verwoben sind. Und Max muss dieses mal an allen Fronten kämpfen, nicht nur den Fall klären, sondern sich gegen Kollegen und die Dienstaufsicht behaupten. Auch privat muss er um seine kleine Familie kämpfen. Und hier wird es sehr emotional. Max hat im Verlauf charakterlich eine Entwicklung durchlaufen, er ist ein Sympathieträger, auch weil er sich treu bleibt und sich nicht verbiegen lässt. In diesem Teil beweist er Stärke und handelt selbstlos, man merkt dass ihm das Wohl seiner Tochter über alles geht. Neben Max sind auch alle anderen Protagonisten gekonnt charakterisiert, vielschichtig und für Überraschungen gut, sowohl die altbekannten, als auch die neuen. Für mich fühlt es sich inzwischen an wie nach Hause kommen, da ich die Reihe von Anfang an verfolgt habe.
Der Fall an sich geht unter die Haut, Max Kampf, der Versuch die Familie der Terroristen zu beschützen. Die Ermittlungsarbeit kommt authentisch rüber und eine gewisse Grundspannung zieht sich durch die gesamte Handlung, steigert und entlädt sich immer wieder in einzelnen Aktionen. Durch die Ich-Perspektive war ich ganz nah an Max, seinen Gedanken und Gefühlen dran, habe mit ihm mitgefiebert, gelitten, ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Die Story ist fesselnd, ich habe die häuslichen Szenen genossen, die eine kleine Verschnaufpause bieten. Das Ende hat es in sich, Leute, haltet die Taschentücher bereit!
Fazit: Ein Krimi der sehr nachdenklich macht, für mich einer der besten Teile der Reihe. Ein brisantes sowie aktuelles Thema, viel Spannung und Emotionen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!