Autor im Porträt
A. J. Finn
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End of Story - Der Mörder unter uns
Broschiertes Buch
Zwei verschwundene Personen, eine Leiche, ein sagenumwobener Schriftsteller und eine junge Autorin, die tief in das undurchdringbare Netz aus Familiengeheimnissen hineingezogen wird ...
Hope und Cole Trapp, Ehefrau und Sohn des berühmten Krimischriftstellers Sebastian Trapp, sind verschwunden. Seit 20 Jahren gibt es keine Spur von ihnen. Wurden sie entführt und ermordet? In Verdacht gerät Trapp. Als Nicky Hunter engagiert wird, um Trapps Memoiren zu verfassen, stößt sie auf ein undurchdringbares Netz aus Geheimnissen. Nach und nach taucht Nicky tiefer in die Familiengeschichte ein und kommt der Lösung des Verbrechens immer näher - und damit auch dem Täter. Doch dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses ...
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Hope und Cole Trapp, Ehefrau und Sohn des berühmten Krimischriftstellers Sebastian Trapp, sind verschwunden. Seit 20 Jahren gibt es keine Spur von ihnen. Wurden sie entführt und ermordet? In Verdacht gerät Trapp. Als Nicky Hunter engagiert wird, um Trapps Memoiren zu verfassen, stößt sie auf ein undurchdringbares Netz aus Geheimnissen. Nach und nach taucht Nicky tiefer in die Familiengeschichte ein und kommt der Lösung des Verbrechens immer näher - und damit auch dem Täter. Doch dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses ...
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17,00 €
End of Story - Der Mörder unter uns (eBook, ePUB)
eBook, ePUB
Zwei verschwundene Personen, eine Leiche, ein sagenumwobener Schriftsteller und eine junge Autorin, die tief in das undurchdringbare Netz aus Familiengeheimnissen hineingezogen wird …
Hope und Cole Trapp, Ehefrau und Sohn des berühmten Krimischriftstellers Sebastian Trapp, sind verschwunden. Seit 20 Jahren gibt es keine Spur von ihnen. Wurden sie entführt und ermordet? In Verdacht gerät Trapp. Als Nicky Hunter engagiert wird, um Trapps Memoiren zu verfassen, stößt sie auf ein undurchdringbares Netz aus Geheimnissen. Nach und nach taucht Nicky tiefer in die Familiengeschichte ein und kommt der Lösung des Verbrechens immer näher – und damit auch dem Täter. Doch dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses ...
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Hope und Cole Trapp, Ehefrau und Sohn des berühmten Krimischriftstellers Sebastian Trapp, sind verschwunden. Seit 20 Jahren gibt es keine Spur von ihnen. Wurden sie entführt und ermordet? In Verdacht gerät Trapp. Als Nicky Hunter engagiert wird, um Trapps Memoiren zu verfassen, stößt sie auf ein undurchdringbares Netz aus Geheimnissen. Nach und nach taucht Nicky tiefer in die Familiengeschichte ein und kommt der Lösung des Verbrechens immer näher – und damit auch dem Täter. Doch dann geschieht ein Mord, eine weibliche Leiche treibt im Teich des Hauses ...
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©Privat
A. J. Finn
Finn, A. J.A. J. Finn hat für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften geschrieben - u.a. für die »Los Angeles Times«, »Washington Post« und das »Times Literary Supplement (UK)«. Er ist in New York geboren, hat aber zehn Jahre in England gelebt, bevor er nach New York zurückkehrte. Sein Debütroman »The Woman in the Window« sorgte vor Veröffentlichung weltweit für Furore, wird in 41 Sprachen übersetzt und derzeit von Fox verfilmt.A. J. Finn "The Woman in the Window"
A. J. Finn "The Woman in the Window"
Sie wohnt in einem großen Haus in New Yorks bester Lage. Sie hat einen Mann und eine kleine Tochter. Frei von finanziellen Sorgen kann sie ihrem Beruf nach Lust und Laune von zu Hause nachgehen. Alte Schwarz-Weiß-Filme sieht sie für ihr Leben gern, wozu sie mit Vorliebe einen guten Rotwein trinkt. Auf den ersten Blick wirkt das Leben von Anna Fox geradezu perfekt. Doch tatsächlich ist es die Hölle. Sie leidet an Agoraphobie, an der Unfähigkeit, große Plätze zu überqueren. Mitten in New York, wo alles irgendwie zu groß ist, macht sie das zu einer Gefangenen in ihrer eigenen Wohnung. Allein der Gedanke, einen Schritt vor die Tür zu gehen, löst in ihr schon Panik aus. Seit etwa einem Jahr war sie nicht mehr draußen. Zu ihrem Mann und ihrer Tochter, die mittlerweile in eine eigene Wohnung ein paar Straßen weiter gezogen sind, hält sie nur noch telefonisch Kontakt. Anna versinkt in Depressionen und betäubt sich mit einem Cocktail aus Tabletten und Rotwein. Sicher fühlt sie sich nur, wenn sie ihre Schwarz-Weiß-Filme sieht, vor allem Klassiker von Alfred Hitchcock, die sie nahezu komplett mitsprechen kann.
Bis hierhin könnte "The…mehr
Sie wohnt in einem großen Haus in New Yorks bester Lage. Sie hat einen Mann und eine kleine Tochter. Frei von finanziellen Sorgen kann sie ihrem Beruf nach Lust und Laune von zu Hause nachgehen. Alte Schwarz-Weiß-Filme sieht sie für ihr Leben gern, wozu sie mit Vorliebe einen guten Rotwein trinkt. Auf den ersten Blick wirkt das Leben von Anna Fox geradezu perfekt. Doch tatsächlich ist es die Hölle. Sie leidet an Agoraphobie, an der Unfähigkeit, große Plätze zu überqueren. Mitten in New York, wo alles irgendwie zu groß ist, macht sie das zu einer Gefangenen in ihrer eigenen Wohnung. Allein der Gedanke, einen Schritt vor die Tür zu gehen, löst in ihr schon Panik aus. Seit etwa einem Jahr war sie nicht mehr draußen. Zu ihrem Mann und ihrer Tochter, die mittlerweile in eine eigene Wohnung ein paar Straßen weiter gezogen sind, hält sie nur noch telefonisch Kontakt. Anna versinkt in Depressionen und betäubt sich mit einem Cocktail aus Tabletten und Rotwein. Sicher fühlt sie sich nur, wenn sie ihre Schwarz-Weiß-Filme sieht, vor allem Klassiker von Alfred Hitchcock, die sie nahezu komplett mitsprechen kann.
Bis hierhin könnte "The…mehr
A. J. Finn "The Woman in the Window"
Sie wohnt in einem großen Haus in New Yorks bester Lage. Sie hat einen Mann und eine kleine Tochter. Frei von finanziellen Sorgen kann sie ihrem Beruf nach Lust und Laune von zu Hause nachgehen. Alte Schwarz-Weiß-Filme sieht sie für ihr Leben gern, wozu sie mit Vorliebe einen guten Rotwein trinkt. Auf den ersten Blick wirkt das Leben von Anna Fox geradezu perfekt. Doch tatsächlich ist es die Hölle. Sie leidet an Agoraphobie, an der Unfähigkeit, große Plätze zu überqueren. Mitten in New York, wo alles irgendwie zu groß ist, macht sie das zu einer Gefangenen in ihrer eigenen Wohnung. Allein der Gedanke, einen Schritt vor die Tür zu gehen, löst in ihr schon Panik aus. Seit etwa einem Jahr war sie nicht mehr draußen. Zu ihrem Mann und ihrer Tochter, die mittlerweile in eine eigene Wohnung ein paar Straßen weiter gezogen sind, hält sie nur noch telefonisch Kontakt. Anna versinkt in Depressionen und betäubt sich mit einem Cocktail aus Tabletten und Rotwein. Sicher fühlt sie sich nur, wenn sie ihre Schwarz-Weiß-Filme sieht, vor allem Klassiker von Alfred Hitchcock, die sie nahezu komplett mitsprechen kann.
Bis hierhin könnte "The Woman in the Window", das empathisch und lebensnah geschriebene Debüt des US-amerikanischen Autors A. J. Finn, eher wie ein melancholisches Seelendrama wirken. Wäre da nicht die Nikon, eine Kamera mit hervorragendem Zoomobjektiv, durch die Anna ihre Nachbarschaft im Haus gegenüber beobachtet. Man muss Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" nicht kennen, um zu ahnen, welchen Weg die Geschichte nun einschlägt. In dem genialen Thriller aus dem Jahr 1954 war James Stewart als Fotojournalist gezwungen, sein gebrochenes Bein zu Hause auszukurieren. Aus reiner Langeweile nahm er mit seiner Kamera das Leben seiner Nachbarn unter die Lupe, bis ihm dabei eines Tages ein Mord vor die Linse kam. Oder etwas, was wie ein Mord aussah. Anna Fox ergeht es ähnlich. Allerdings ist ihr Fenster zum Hof nicht der einzige permanente Kontakt zur Außenwelt. Sie lebt im Hier und Jetzt, im Zeitalter des Internets. Eines Tages glaubt sie zu sehen, wie ihre Nachbarin, die blonde Jane Russell, ermordet wird.
Anna war ihr zuvor nur einmal an einem feuchtfröhlichen Abend begegnet. Aber über das Leben der Familie Russel ist sie trotzdem bestens informiert - jedenfalls über das, was die Suchmaschinen so über sie hergeben. So verbinden sich Annas Internetrecherchen, ihre heimlichen Beobachtungen durch die Kamera, ihr psychologischer Sachverstand und nicht zuletzt ihr desolater Zustand zu einem Kopfzirkus des Schreckens, in dem sie zwischen der Realität und dem, was sie aus ihren Filmen kennt, immer weniger zu unterscheiden vermag. Die gerufene Polizei sieht keinen Anlass, Anna zu glauben, zumal am nächsten Tag in der Wohnung gegenüber eine brünette Frau auftaucht und sich als Mrs. Russel ausgibt. Als würde das nicht reichen, scheint Annas gut aussehender Untermieter ein düsteres Geheimnis mit sich herumzuschleppen. Alleinauf Lizzie ist noch Verlass: eine ältere Dame, die sich Anna in einem Chatroom für Depressive vorstellt und mit großer Dankbarkeit Annas professionelle Ratschläge annimmt. Oder vielleicht doch nicht?
A. J. Finn, ein Pseudonym, hinter dem sich der ehemalige Lektor Daniel Mallory verbirgt, spielt in seinem Debütroman mit der Wahrnehmung seiner Protagonistin und seiner Leserschaft. Er zieht ihnen auf überraschende Weise immer wieder den Boden der Gewissheit unter den Füßen weg. Letztlich lädt er aber auf kluge und einfühlsame Weise dazu ein, den Glauben an sich selbst niemals zu verlieren.
Sie wohnt in einem großen Haus in New Yorks bester Lage. Sie hat einen Mann und eine kleine Tochter. Frei von finanziellen Sorgen kann sie ihrem Beruf nach Lust und Laune von zu Hause nachgehen. Alte Schwarz-Weiß-Filme sieht sie für ihr Leben gern, wozu sie mit Vorliebe einen guten Rotwein trinkt. Auf den ersten Blick wirkt das Leben von Anna Fox geradezu perfekt. Doch tatsächlich ist es die Hölle. Sie leidet an Agoraphobie, an der Unfähigkeit, große Plätze zu überqueren. Mitten in New York, wo alles irgendwie zu groß ist, macht sie das zu einer Gefangenen in ihrer eigenen Wohnung. Allein der Gedanke, einen Schritt vor die Tür zu gehen, löst in ihr schon Panik aus. Seit etwa einem Jahr war sie nicht mehr draußen. Zu ihrem Mann und ihrer Tochter, die mittlerweile in eine eigene Wohnung ein paar Straßen weiter gezogen sind, hält sie nur noch telefonisch Kontakt. Anna versinkt in Depressionen und betäubt sich mit einem Cocktail aus Tabletten und Rotwein. Sicher fühlt sie sich nur, wenn sie ihre Schwarz-Weiß-Filme sieht, vor allem Klassiker von Alfred Hitchcock, die sie nahezu komplett mitsprechen kann.
Bis hierhin könnte "The Woman in the Window", das empathisch und lebensnah geschriebene Debüt des US-amerikanischen Autors A. J. Finn, eher wie ein melancholisches Seelendrama wirken. Wäre da nicht die Nikon, eine Kamera mit hervorragendem Zoomobjektiv, durch die Anna ihre Nachbarschaft im Haus gegenüber beobachtet. Man muss Hitchcocks "Das Fenster zum Hof" nicht kennen, um zu ahnen, welchen Weg die Geschichte nun einschlägt. In dem genialen Thriller aus dem Jahr 1954 war James Stewart als Fotojournalist gezwungen, sein gebrochenes Bein zu Hause auszukurieren. Aus reiner Langeweile nahm er mit seiner Kamera das Leben seiner Nachbarn unter die Lupe, bis ihm dabei eines Tages ein Mord vor die Linse kam. Oder etwas, was wie ein Mord aussah. Anna Fox ergeht es ähnlich. Allerdings ist ihr Fenster zum Hof nicht der einzige permanente Kontakt zur Außenwelt. Sie lebt im Hier und Jetzt, im Zeitalter des Internets. Eines Tages glaubt sie zu sehen, wie ihre Nachbarin, die blonde Jane Russell, ermordet wird.
Anna war ihr zuvor nur einmal an einem feuchtfröhlichen Abend begegnet. Aber über das Leben der Familie Russel ist sie trotzdem bestens informiert - jedenfalls über das, was die Suchmaschinen so über sie hergeben. So verbinden sich Annas Internetrecherchen, ihre heimlichen Beobachtungen durch die Kamera, ihr psychologischer Sachverstand und nicht zuletzt ihr desolater Zustand zu einem Kopfzirkus des Schreckens, in dem sie zwischen der Realität und dem, was sie aus ihren Filmen kennt, immer weniger zu unterscheiden vermag. Die gerufene Polizei sieht keinen Anlass, Anna zu glauben, zumal am nächsten Tag in der Wohnung gegenüber eine brünette Frau auftaucht und sich als Mrs. Russel ausgibt. Als würde das nicht reichen, scheint Annas gut aussehender Untermieter ein düsteres Geheimnis mit sich herumzuschleppen. Alleinauf Lizzie ist noch Verlass: eine ältere Dame, die sich Anna in einem Chatroom für Depressive vorstellt und mit großer Dankbarkeit Annas professionelle Ratschläge annimmt. Oder vielleicht doch nicht?
A. J. Finn, ein Pseudonym, hinter dem sich der ehemalige Lektor Daniel Mallory verbirgt, spielt in seinem Debütroman mit der Wahrnehmung seiner Protagonistin und seiner Leserschaft. Er zieht ihnen auf überraschende Weise immer wieder den Boden der Gewissheit unter den Füßen weg. Letztlich lädt er aber auf kluge und einfühlsame Weise dazu ein, den Glauben an sich selbst niemals zu verlieren.
Interview mit A. J. Finn zu "The Woman in the Window"
Interview mit A. J. Finn zu "The Woman in the Window"
Ihnen ist gleich mit Ihrem Debütroman ein internationaler Bestseller gelungen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
A. J. Finn: Da bin ich nicht schlauer als Sie. Einige Leser*innen und Journalist*innen haben vermutet, dass ich in eine Art "Bestsellergeheimnis" eingeweiht sei. In diesem Fall wäre jeder Roman, den ich in meiner Karriere betreut habe, an die Spitze der Bestsellerlisten gerückt. (Und ich hätte versucht, meinen eigenen Roman viel früher zu schreiben!) Wenn ich spekulieren soll, würde ich sagen, dass wahrscheinlich drei Faktoren das Buch zum Erfolg gemacht haben. Zum einen ist es so geschrieben, dass es sowohl Genrefans als auch das Publikum gehobener Belletristik anspricht. Zweitens, so wird es mir jedenfalls gesagt, ist die Hauptfigur sympathisch und intelligent, im Gegensatz zu vielen anderen Protagonist*innen psychologischer Thriller. Und schließlich greift die Geschichte tiefere Themen auf - von psychischer Gesundheit bis zu Einsamkeit. Ich wollte einen Roman schreiben, der mehr Herz und Hirn hat, als ein durchschnittlicher Thriller.
Wie haben Sie Ihre Hauptfigur, die…mehr
Ihnen ist gleich mit Ihrem Debütroman ein internationaler Bestseller gelungen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
A. J. Finn: Da bin ich nicht schlauer als Sie. Einige Leser*innen und Journalist*innen haben vermutet, dass ich in eine Art "Bestsellergeheimnis" eingeweiht sei. In diesem Fall wäre jeder Roman, den ich in meiner Karriere betreut habe, an die Spitze der Bestsellerlisten gerückt. (Und ich hätte versucht, meinen eigenen Roman viel früher zu schreiben!) Wenn ich spekulieren soll, würde ich sagen, dass wahrscheinlich drei Faktoren das Buch zum Erfolg gemacht haben. Zum einen ist es so geschrieben, dass es sowohl Genrefans als auch das Publikum gehobener Belletristik anspricht. Zweitens, so wird es mir jedenfalls gesagt, ist die Hauptfigur sympathisch und intelligent, im Gegensatz zu vielen anderen Protagonist*innen psychologischer Thriller. Und schließlich greift die Geschichte tiefere Themen auf - von psychischer Gesundheit bis zu Einsamkeit. Ich wollte einen Roman schreiben, der mehr Herz und Hirn hat, als ein durchschnittlicher Thriller.
Wie haben Sie Ihre Hauptfigur, die…mehr
Interview mit A. J. Finn zu "The Woman in the Window"
Ihnen ist gleich mit Ihrem Debütroman ein internationaler Bestseller gelungen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
A. J. Finn: Da bin ich nicht schlauer als Sie. Einige Leser*innen und Journalist*innen haben vermutet, dass ich in eine Art "Bestsellergeheimnis" eingeweiht sei. In diesem Fall wäre jeder Roman, den ich in meiner Karriere betreut habe, an die Spitze der Bestsellerlisten gerückt. (Und ich hätte versucht, meinen eigenen Roman viel früher zu schreiben!) Wenn ich spekulieren soll, würde ich sagen, dass wahrscheinlich drei Faktoren das Buch zum Erfolg gemacht haben. Zum einen ist es so geschrieben, dass es sowohl Genrefans als auch das Publikum gehobener Belletristik anspricht. Zweitens, so wird es mir jedenfalls gesagt, ist die Hauptfigur sympathisch und intelligent, im Gegensatz zu vielen anderen Protagonist*innen psychologischer Thriller. Und schließlich greift die Geschichte tiefere Themen auf - von psychischer Gesundheit bis zu Einsamkeit. Ich wollte einen Roman schreiben, der mehr Herz und Hirn hat, als ein durchschnittlicher Thriller.
Wie haben Sie Ihre Hauptfigur, die depressive Psychotherapeutin Anna Fox entwickelt?
A. J. Finn: Sechs Wochen bevor ich begann "The Woman in the Window" zu schreiben, wurde bei mir eine bipolare Störung diagnostiziert. Für viele Menschen wäre dies der Beginn einer mühsamen Reise gewesen. Für mich war es das Ende so einer Reise. Seit mehr als fünfzehn Jahren hatte ich mich mit schweren Depressionen herumgeschlagen, die alle Aspekte meines Lebens betrafen: meine Beziehungen, mein Studium, meine Karriere. Bei der Bekämpfung der Depression griff ich auf jede erdenkliche Behandlung zurück: Medikation, Meditation, Gesprächstherapie, Hypnotherapie, Elektrokrampftherapie - mit gemischten Ergebnissen. Dann wurde meine Diagnose korrigiert und ein neues Medikament verschrieben. Eineinhalb Monate später fühlte ich mich deutlich besser - und befreit, um ein kreatives Projekt zu verfolgen. Die Heldin meines Romans ist also nicht zufällig depressiv. Ich hatte die Gelegenheit, meine Erfahrungen in den Charakter einer Frau einzubringen, die den Glauben an sich selbst und die Möglichkeiten des Lebens verloren hat.
War Ihnen dann von Anfang an klar, dass Sie aus der Sicht einer Frau erzählen wollten?
A. J. Finn: Das kann man so sagen. Ich hatte wohl einen unbewussten Grund, eine weibliche Protagonistin zu schaffen: In diesem literarischen Feld verbringen weibliche Figuren, selbst wenn sie eine Hauptrolle haben, viel Zeit damit, sich über Männer zu ärgern, sich auf sie zu verlassen und ihr emotionales Wohlergehen von ihnen abhängig zu machen. Das ist einer der Gründe, warum Lisbeth Salander aus "The Girl with the Dragon Tattoo" und Amy Dunne in "Gone Girl" so einen starken Eindruck hinterlassen haben. Wie viele Frauen sind sie den Männern um sie herum mehr als nur gewachsen. Die Heldin meines Romans ist komplett nebender Spur. Undgrößtenteils hat sie selbst ihre Lage verursacht. Aber sie verfolgt hartnäckig einen Fall, enthüllt ein Geheimnis, testet ihre Grenzen aus, und das alles ohne Hilfe eines Mannes. Tatsächlich ohne Hilfe von irgendjemandem. Sie hat vielleicht nicht die Mission einer Lisbeth Salander, sie ist auch nicht so kontrollierend wie Amy Dunne, aber sie ist alles andere als ein "Fräulein in Not". Das ist auch der Grund, warum ich sie im Titel als "Woman" und nicht als "Girl" bezeichne. Es ist nichts falsch daran, eine Frau zu sein! Es ist nichts falsch daran, erwachsen zu werden!
War es eine besondere Herausforderung, aus der Sicht einer Frau zu schreiben?
A. J. Finn: Ob ich nun eine weibliche oder eine männliche Figur kreiere - sie ist und bleibt eine Illusion. Ich weiß nicht, wie eine Frau denkt, aber ich weiß auch nicht, wie andere Männer denken. Ich weiß nur, wie ich denke. Und ich hoffe, dass die Leser Anna als Frau und als Person überzeugend und glaubwürdig finden.
Die Haltung Ihrer Heldin zu ihrer Umwelt und den Mitmenschen ist sehr von Filmen und Büchern geprägt. Geht es Ihnen ähnlich?
A. J. Finn: Der Film ist die dominierende, am weitesten verbreitete künstlerische Form des 21. Jahrhunderts. Zwangsläufig beeinflusst er daher sein Publikum. Bücher genießen nicht mehr den Rang, den sie noch vor fünfzig Jahren hatten, aber sie haben immer noch eine bedeutende Leserschaft, werden immer noch zu Gesprächsthemen und beziehen manchmal auch selbst in Debatten Position. Ich persönlich bin sowohl für Bücher als auch für Filme anfällig: "The Woman in the Window" steht in der Schuld vieler klassischer Thriller, die ich so sehr mag. Es ist ein Kinoroman, sehr visuell und szenisch strukturiert. Bücher und Filme geben uns Zugang zu den Erfahrungen anderer. Sie sprechen uns an, bereichern uns und geben uns die Möglichkeit, etwas Abstand von uns selbst zu bekommen. In diesem Sinne sind das Lesen und das Sehen empathische Handlungen, wobei ich das Lesen für strenger und gleichzeitig belebender halte.
Welchen Einfluss möchten Sie eventuell auf Ihre Leser*innen ausüben?
A. J. Finn: Wenn "The Woman in the Window" von etwas handelt, dann von Einsamkeit. Wie schwierig es ist, sich mit anderen Menschen zu verbinden und wie leicht es ist, sie zu missverstehen. Ich würde es lieben, wenn meine Leser*innen sich mit Anna Fox identifizieren und mit ihr sympathisieren, entweder weil sie etwas mit ihr gemeinsam haben oder weil sie noch nie so etwas wie Anna erlebt haben.
Ihr Roman ist auch eine Hommage an Alfred Hitchcock, vor allem an seinen Klassiker "Das Fenster zum Hof", den Sie in gewisser Weise ins Internetzeitalter übersetzt haben. Was hätte Hitchcock wohl vom Internet gehalten?
A. J. Finn: Ich denke, das Internet hätte ihn gleichermaßen fasziniert und gestört. Insbesondere würde er wohl versuchen sein narratives Potenzial auszunutzen, so wie ich es in meinem Buch versucht habe. Obwohl Hitchcock, wie ich undsoviele andere auch, frustriert sein könnte, wie die Digitaltechnik unsere Handlungsstränge immer wieder sabotiert. Es ist eben schwierig, Charaktere in Gefahr zu bringen oder sie im Dunkeln zu lassen, wenn sie Zugang zu ihrem iPhone haben. Es wäre besonders spannend zu sehen, wie Hitchcock Internetaktivitäten dramatisieren würde. Ich habe noch keinen Film gesehen, der eine Computersession visuell interessant umgesetzt hat.
Bislang haben Sie selbst als Lektor mit prominenten Autor*innen wie J. K. Rowling und Nicholas Sparks gearbeitet. Hat das nun die Zusammenarbeit mit dem Lektorat erleichtert oder erschwert?
A. J. Finn: Ich bedaure alle Autoren, die von mir lektoriert wurden, denn mein Lektor ist wirklich außergewöhnlich: aufmerksam, reaktionsstark, scharfsinnig, kreativ, inspiriert. In gewisser Weise habe ich nun mehr Mitgefühl mit den Autor*innen. Vor allem habe ich nicht gewusst, wie anstrengend Lesereisen sein können. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, was für ein Privileg es für Autor*innen ist, ein ganzes Team von Experten an der Seite zu haben: Lektorat, PR-Fachleute, Publizist*innen, Designer. Das soll nicht heißen, dass sie nie Grund zu Beschwerden hätten, aber meiner Erfahrung nach vergessen einige von ihnen, dass sie und ihre Verlage zum selben Team gehören. Ich hoffe also, dass ich diesen Fehler vermeiden kann.
Ihnen ist gleich mit Ihrem Debütroman ein internationaler Bestseller gelungen. Haben Sie dafür eine Erklärung?
A. J. Finn: Da bin ich nicht schlauer als Sie. Einige Leser*innen und Journalist*innen haben vermutet, dass ich in eine Art "Bestsellergeheimnis" eingeweiht sei. In diesem Fall wäre jeder Roman, den ich in meiner Karriere betreut habe, an die Spitze der Bestsellerlisten gerückt. (Und ich hätte versucht, meinen eigenen Roman viel früher zu schreiben!) Wenn ich spekulieren soll, würde ich sagen, dass wahrscheinlich drei Faktoren das Buch zum Erfolg gemacht haben. Zum einen ist es so geschrieben, dass es sowohl Genrefans als auch das Publikum gehobener Belletristik anspricht. Zweitens, so wird es mir jedenfalls gesagt, ist die Hauptfigur sympathisch und intelligent, im Gegensatz zu vielen anderen Protagonist*innen psychologischer Thriller. Und schließlich greift die Geschichte tiefere Themen auf - von psychischer Gesundheit bis zu Einsamkeit. Ich wollte einen Roman schreiben, der mehr Herz und Hirn hat, als ein durchschnittlicher Thriller.
Wie haben Sie Ihre Hauptfigur, die depressive Psychotherapeutin Anna Fox entwickelt?
A. J. Finn: Sechs Wochen bevor ich begann "The Woman in the Window" zu schreiben, wurde bei mir eine bipolare Störung diagnostiziert. Für viele Menschen wäre dies der Beginn einer mühsamen Reise gewesen. Für mich war es das Ende so einer Reise. Seit mehr als fünfzehn Jahren hatte ich mich mit schweren Depressionen herumgeschlagen, die alle Aspekte meines Lebens betrafen: meine Beziehungen, mein Studium, meine Karriere. Bei der Bekämpfung der Depression griff ich auf jede erdenkliche Behandlung zurück: Medikation, Meditation, Gesprächstherapie, Hypnotherapie, Elektrokrampftherapie - mit gemischten Ergebnissen. Dann wurde meine Diagnose korrigiert und ein neues Medikament verschrieben. Eineinhalb Monate später fühlte ich mich deutlich besser - und befreit, um ein kreatives Projekt zu verfolgen. Die Heldin meines Romans ist also nicht zufällig depressiv. Ich hatte die Gelegenheit, meine Erfahrungen in den Charakter einer Frau einzubringen, die den Glauben an sich selbst und die Möglichkeiten des Lebens verloren hat.
War Ihnen dann von Anfang an klar, dass Sie aus der Sicht einer Frau erzählen wollten?
A. J. Finn: Das kann man so sagen. Ich hatte wohl einen unbewussten Grund, eine weibliche Protagonistin zu schaffen: In diesem literarischen Feld verbringen weibliche Figuren, selbst wenn sie eine Hauptrolle haben, viel Zeit damit, sich über Männer zu ärgern, sich auf sie zu verlassen und ihr emotionales Wohlergehen von ihnen abhängig zu machen. Das ist einer der Gründe, warum Lisbeth Salander aus "The Girl with the Dragon Tattoo" und Amy Dunne in "Gone Girl" so einen starken Eindruck hinterlassen haben. Wie viele Frauen sind sie den Männern um sie herum mehr als nur gewachsen. Die Heldin meines Romans ist komplett nebender Spur. Undgrößtenteils hat sie selbst ihre Lage verursacht. Aber sie verfolgt hartnäckig einen Fall, enthüllt ein Geheimnis, testet ihre Grenzen aus, und das alles ohne Hilfe eines Mannes. Tatsächlich ohne Hilfe von irgendjemandem. Sie hat vielleicht nicht die Mission einer Lisbeth Salander, sie ist auch nicht so kontrollierend wie Amy Dunne, aber sie ist alles andere als ein "Fräulein in Not". Das ist auch der Grund, warum ich sie im Titel als "Woman" und nicht als "Girl" bezeichne. Es ist nichts falsch daran, eine Frau zu sein! Es ist nichts falsch daran, erwachsen zu werden!
War es eine besondere Herausforderung, aus der Sicht einer Frau zu schreiben?
A. J. Finn: Ob ich nun eine weibliche oder eine männliche Figur kreiere - sie ist und bleibt eine Illusion. Ich weiß nicht, wie eine Frau denkt, aber ich weiß auch nicht, wie andere Männer denken. Ich weiß nur, wie ich denke. Und ich hoffe, dass die Leser Anna als Frau und als Person überzeugend und glaubwürdig finden.
Die Haltung Ihrer Heldin zu ihrer Umwelt und den Mitmenschen ist sehr von Filmen und Büchern geprägt. Geht es Ihnen ähnlich?
A. J. Finn: Der Film ist die dominierende, am weitesten verbreitete künstlerische Form des 21. Jahrhunderts. Zwangsläufig beeinflusst er daher sein Publikum. Bücher genießen nicht mehr den Rang, den sie noch vor fünfzig Jahren hatten, aber sie haben immer noch eine bedeutende Leserschaft, werden immer noch zu Gesprächsthemen und beziehen manchmal auch selbst in Debatten Position. Ich persönlich bin sowohl für Bücher als auch für Filme anfällig: "The Woman in the Window" steht in der Schuld vieler klassischer Thriller, die ich so sehr mag. Es ist ein Kinoroman, sehr visuell und szenisch strukturiert. Bücher und Filme geben uns Zugang zu den Erfahrungen anderer. Sie sprechen uns an, bereichern uns und geben uns die Möglichkeit, etwas Abstand von uns selbst zu bekommen. In diesem Sinne sind das Lesen und das Sehen empathische Handlungen, wobei ich das Lesen für strenger und gleichzeitig belebender halte.
Welchen Einfluss möchten Sie eventuell auf Ihre Leser*innen ausüben?
A. J. Finn: Wenn "The Woman in the Window" von etwas handelt, dann von Einsamkeit. Wie schwierig es ist, sich mit anderen Menschen zu verbinden und wie leicht es ist, sie zu missverstehen. Ich würde es lieben, wenn meine Leser*innen sich mit Anna Fox identifizieren und mit ihr sympathisieren, entweder weil sie etwas mit ihr gemeinsam haben oder weil sie noch nie so etwas wie Anna erlebt haben.
Ihr Roman ist auch eine Hommage an Alfred Hitchcock, vor allem an seinen Klassiker "Das Fenster zum Hof", den Sie in gewisser Weise ins Internetzeitalter übersetzt haben. Was hätte Hitchcock wohl vom Internet gehalten?
A. J. Finn: Ich denke, das Internet hätte ihn gleichermaßen fasziniert und gestört. Insbesondere würde er wohl versuchen sein narratives Potenzial auszunutzen, so wie ich es in meinem Buch versucht habe. Obwohl Hitchcock, wie ich undsoviele andere auch, frustriert sein könnte, wie die Digitaltechnik unsere Handlungsstränge immer wieder sabotiert. Es ist eben schwierig, Charaktere in Gefahr zu bringen oder sie im Dunkeln zu lassen, wenn sie Zugang zu ihrem iPhone haben. Es wäre besonders spannend zu sehen, wie Hitchcock Internetaktivitäten dramatisieren würde. Ich habe noch keinen Film gesehen, der eine Computersession visuell interessant umgesetzt hat.
Bislang haben Sie selbst als Lektor mit prominenten Autor*innen wie J. K. Rowling und Nicholas Sparks gearbeitet. Hat das nun die Zusammenarbeit mit dem Lektorat erleichtert oder erschwert?
A. J. Finn: Ich bedaure alle Autoren, die von mir lektoriert wurden, denn mein Lektor ist wirklich außergewöhnlich: aufmerksam, reaktionsstark, scharfsinnig, kreativ, inspiriert. In gewisser Weise habe ich nun mehr Mitgefühl mit den Autor*innen. Vor allem habe ich nicht gewusst, wie anstrengend Lesereisen sein können. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, was für ein Privileg es für Autor*innen ist, ein ganzes Team von Experten an der Seite zu haben: Lektorat, PR-Fachleute, Publizist*innen, Designer. Das soll nicht heißen, dass sie nie Grund zu Beschwerden hätten, aber meiner Erfahrung nach vergessen einige von ihnen, dass sie und ihre Verlage zum selben Team gehören. Ich hoffe also, dass ich diesen Fehler vermeiden kann.
Kundenbewertungen
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Die New Yorker Psychologin Anna Fox ist seit 11 Monaten an ihr Haus gefesselt, denn sie leidet unter Agoraphobie. Ihr Ehemann Ed hat sie bereits mit der gemeinsamen, achtjährigen Tochter Olivia verlassen. Das Mädchen entfremdet sich immer weiter von der Mutter, nennt sie nicht mehr Mommy sondern Mom. Die Endgültigkeit ihrer Situation hat Anna jedoch noch nicht akzeptiert oder möchte sie nicht wahr haben. Fast täglich skypt sie mit ihrer Familie. Besonders schlimm ist es für Anna, sich am Tag zu beschäftigen, sie spielt Online-Schach, beteiligt sich in einem Forum für klassische Filme, die sie heiß und innig liebt, und abends betreut sie in einem Forum für Agoraphobie Mitpatienten, sie tut dies anonym, nur wenige wissen um ihre Profession und niemand kennt ihren Namen. Zudem hat sich Anna ein etwas gefährliches oder zumindest verbotenes Hobby ausgesucht: sie beobachtet ihre Nachbarn und fotografiert sie. Mit einer Familie als neue Nachbarn wächst Annas Wunsch, wieder ein normales, erfülltes Familienleben führen zu können, wie sie selbst es noch bis vor knapp einem Jahr führen konnte. Dann wird sie Zeugin einer unglaublichen Tat und damit wird es richtig kompliziert für Anna.
Der Autor A.J. Finn baut sein Szenario unglaublich spannend und atmosphärisch tief auf, die Situation um die Hauptfigur Anna spitzt sich mehr und mehr zu. Vom Start an kann mich Finn überzeugen und mitnehmen, ich mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ja, es zieht mich geradezu magisch an. Damit erfüllt es für mich die Voraussetzungen zu einem Pageturner. Auch wenn das Buch kleine Ähnlichkeiten (das Eingesperrtsein im Haus/ in der Wohnung) zu Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ haben mag, so ist es für mich doch eine total andere Story und vor allem wird sie vom Autor modern und in einem brillanten Schreibstil erzählt. Die Charaktere stecken voller Leben und kommen authentisch rüber. Die verwendete Sprache ist modern und auf den Punkt gebracht.
A. J. Finn ist das Pseudonym von Daniel Mallory, derzeit leitender Verlagschef bei William Morrow / HarperCollins. Der Oxford-Absolvent und ehemalige Buchkritiker lebt in New York City. The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen? Ist sein Debütroman und wird derzeit als Hauptfilm bei Fox entwickelt.
Sehr gerne vergebe ich diesem qualitativ hochwertigem Thriller seine wohlverdienten fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle ihn uneingeschränkt weiter. Thriller-Leser kommen bei der Lektüre voll auf ihre Kosten und Filmliebhaber bekommen Erinnerungen an wahre Klassiker als Sahnehäubchen geliefert.
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
"The Woman in the Windwo - Was hat sie wirklich gesehen?" von A.J. Finn ist ein total spannender und gut konstruierter Thriller über Verlust, Liebe, Wahn und Wirklichkeit.
Anna Fox, lebt nach einem traumatischen Erlebnis, allein und zurückgezogen in ihrer schönen und grosses Wohnung in New York. Aufgrund ihrer zunehmenden Agoraphobie, kann sie ihr Haus nicht mehr verlassen und verbringt den Großteil ihrer Zeit als beratende Person in Internetforen, schaut sich Schwarz/weiss Filme an, beobachtet durch ihre Fenster ihre Nachbarn und trinkt zuviel.
Bis eines Tages Familie Russel in die Wohnung gegenüber einzieht. Beim Anblick des intakten Familienlebens von Mutter- Vater und Sohn, vermisst Anna mehr denje ihre eigene Familie.
Doch dann steht plötzlich der junge Ethan Russel vor der Tür und auch ihre Nachbarin lernt sie kennen.
Kurze Zeit später wird Anna, Zeugin an einem brutalen Übergriff an ihre Nachbarin. Sie weiss sie muss ihr helfen und das Haus verlassen. Doch schon kurz nachdem sie das Haus verlässt, holen sie ihre Ängste ein und ihr wird schwarz vor Augen. Als Anna wieder erwacht scheint alles so, als wäre nichts gewesen und ihre Beobachtung nur ein Hirngespinst ihrer Wahrnehmung.
Die Protagonistin der Geschichte Anna Fox ist ein Charakter mit Ecken und Kanten die nicht nur mit ihrer Angstörung zu kämpfen hat, sondern auch immer häufiger über ihren Durst trinkt und eine fülle an Medikamente zu sich nimmt. Faszinierend daran war, das ihre Wahrnehmungen Immer häufiger durch den Überfluss an Medikamenten und Alkohol getrübt wurde und man als Leser selbst nicht so genau wusste, ob das Erlebte nun eine Wahrnehmungsstörung oder doch der Realität entsprach. Wobei ich die Anststörung von Anna, erst im Verlauf der Geschichte so richtig wahrgenommen habe. Vielmehr hat man sich unentwegt gedanken darüber gemacht, was mit ihr nicht stimmt und was sie zu dem hat werden lassen was sie war.
Lange ist dem Leser auch verborgen geblieben, was es mit ihrer Krankheit auf sich hatte bzw. welches traumatische Erlebnis allen Anschein der Auslöer dafür gewesen ist.
Obwohl ich zeitweise so meine ganz eigenen Vermutungen aufgestellt habe, bin ich doch bis fast zum Schluss im Dunkeln getappt. Denn gegen Ende des Buches wird es nochmals so richtig rasant, die Geschichte nimmt gehörig an Fahrt an und hat mich mit einer schlüssig und richtig gut konsturierten Auflösung überraschen konnte.
Richtig angenehm, fesselnd und sagenhaft mitreisend empfand ich auch den Schreibstil des Autors der durch kurze Kapitel, packende Handlungsstränge und wendungsreiche Erlebnisse für eine unglaubliche Spannung und so einige Überraschungen während dem Lesen gesorgt hat. Zeitweise hat mich die Geschichte so in ihren Bann gezogen, das ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen wollte und konnte.
Im Gesamten konnte mich der Thriller unglaublich gut unterhalten, war Wendungsreich, spannend, mitreisend und überraschend. Ein Debütroman der es in sich hat und absolut lesenswert ist.
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Ich gebe zu, ich kannte den Autor nicht, habe aber lange keinen so fesselnden Thriller mehr gelesen! Großartig! Absolut überzeugende Charaktere, gut geschrieben, kein Stück anstrengend, man liest es einfach so weg und kann sich absolut von den Situationen gefangen nehmen. Sehr spannend, auch weil man lange nicht weiß, was Annas Trauma ist. Klare Kaufempfehlung!
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Bewertung von Wuestentraum am 04.07.2018
Dr. Anna Fox ist nach einem schweren Traum an ihr Haus gefesselt. Sie leidet unter Agoraphobie und bekommt Panikattacken, sobald sie nur einen Schritt aus ihrem Haus machen soll. Sie verbringt die Tage damit, ihre Nachbarn zu beobachten und manchmal auch zu fotografieren, mit Leuten in Foren im Internet chatten und zu viel zu trinken und viele Medikamente einzunehmen. Sie ist in psychiatrischer Behandlung, Dr. Fielding kommt zu ihr nach Hause. Weiterhin hat sie in ihrem großen Haus die Souterrainwohnung an David, einen jungen Mann, seit 2 Monaten vermietet. Dann zieht in ihrem Nachbarhaus eine neue Familie ein, die Russels, Mutter, Vater und der jugendliche Sohn Ethan. Ethan besucht Anna kurz nach deren Einzug und auch Jane Russel lernt sie kurz darauf kennen, als Anna vor ihrer Haustür zusammengebrochen war und Jane ihr wieder ins Haus geholfen hatte. Dann beobachtet Anna, wie Jane am Fenster im Haus der Russels niedergestochen wird. Niemand glaubt Anna, da sie zu viel trinkt und viele harte Medikamente nimmt, was auch die Polizei durch den Psychiater erfährt, schenkt ihr niemand Gehör und tut alles als Halluzinationen ab. Anna verzweifelt an ihrem eigenen Verstand, sie war sich so sicher, diesen Vorfall wirklich beobachtet zu haben, doch aufgrund der plausiblen Zweifel der anderen weiß sie selbst nicht mehr, was real ist oder nicht.
Meinung:
Dieser Thriller umfasst über 500 Seiten. Da ich immer sehr skeptisch bei so dicken Büchern bin und Angst habe, es wird zu langatmig, langweilig und ausschweifend erzählt, machte ich mich an diesen Thriller. Und war von der ersten Seite an gefangen und begeistert.
Der Schreibstil von A. J. Finn hat ist einfach großartig und hat somit von Anfang an mein Interesse geweckt und mich sofort in die Geschichte gezogen. Während des ganzen Buches hatte ich niemals das Gefühl von Langatmigkeit oder Langeweile. Es wurde anfangs zwar sehr detailliert berichtet und einzelne Aktionen ausführlich beschrieben, aber es passte genau ins Bild und den Aufbau der Geschichte. Stetig wurde die Spannung aufgebaut und somit wurde der Sog immer größer, endlich zu erfahren, welches Trauma Anna Fox durchlebt hat, was mit ihrer Familie ist, und was sie unternimmt, nachdem sie diesen ominösen Vorfall beobachtete. Auch die Charaktere waren realistisch dargestellt, die unerwarteten Wendungen taten ihr übriges Positives was Spannung und Aktion betraf.
Fazit:
Ein super Thriller, mitreißend, fesselnd und spannend mit tollem Schreibstil und einer interessanten Hauptprotagonistin. Ich war einfach nur begeistert. Ich hoffe sehr auf weitere Bücher dieses Autors. Absolute Leseempfehlung.
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Ich lese ja sehr gerne Thriller, allerdings finde ich es auch immer recht schwierig einen wirklich guten zu finden und hier haben wir solch ein Einen, obwohl es im Grunde den Plot sicher nichts Neues ist.
Der Autor erzählt uns hier die Geschichte von Anna, die nach einem schwierigen Erlebnis das Haus nicht mehr verlassen kann. Als Leser bekommen wir einige Einblicke in ihr Leben und ich finde die Stellen wirklich wahnsinnig realistisch beschrieben. Als Anna neue Nachbarn bekommt, beginnt der Haupterzählstrang, denn Anna beginnt diese zu beobachten und man darf Anna begleiten, wie sich versucht das Rätsel zu lösen, als eines Abends, was wirklich seltsames passiert. Es gibt aber noch eine Art Nebenerzählung und man erfährt, was Annas Erlebnis war.
Ich will jetzt gar nicht zu viel von der Handlung verraten, denn ich fand diese wirklich interessant und unterhaltsam, ob man diese auch als spannend bezeichnen kann, wahrscheinlich ja, obwohl es auch Abschnitte gab, die es jetzt unbedingt waren. Es gab auch einige Überraschungen im Plot, mit denen ich jetzt nicht gerechnet hätte und die wunderbar zum Lesefluss beigetragen haben. Allerdings muss ich sagen, dass ich besonders Annas Abschnitte interessant fand, denn, wieso stellt man einen Patienten nur mit Tabletten ruhig und lässt diesen alleine zu Hause. Diesen Aspekt fand ich wirklich interessant und sehr kritisch.
Die Schreibweise des Autors hat mir gut gefallen. Das Buch hat sich sehr flott lesen lassen und ich fand es wirklich gelungen. Die Handlung war sehr gut verständlich und man kann dieser als Leser wirklich gut folgen. Mir hat der Plot sehr gut gefallen und ich fand es toll, dass hier zwei Erzählungen zusammengeführt werden.
Anna hat mir als Hauptprotagonistin wirklich gut gefallen. Ich fand sie interessant und durchaus auch glaubwürdig beschrieben. Besonders hat es mir gefallen, wie sie im Laufe der Handlung dargestellt wird und sie sich dennoch nicht unterkriegen lässt. Ich fand dieser Abschnitt zeigt, dass sie doch eine starke Person ist, obwohl sie im Rest der Handlung definitiv nicht so wirkt.
Auch die Nebencharaktere hat mir relativ gut gefallen. Hier gibt es auch einige interessante Persönlichkeiten, die Überraschungen parat haben.
Das Cover finde ich recht ansprechend. Mir gefällt die dezente Gestaltung sehr gut und ich finde, die dunkle Farbwahl passt wunderbar zur Handlung.
Zum Autor:
A. J. Finn hat für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften geschrieben – u.a. für die »Los Angeles Times«, »Washington Post« und das »Times Literary Supplement (UK)«. Er ist in New York geboren, hat aber zehn Jahre in England gelebt, bevor er nach New York zurückkehrte. Sein Debütroman »The Woman in the Window« sorgte vor Veröffentlichung weltweit für Furore, wird in 39 Sprachen übersetzt und derzeit von Fox verfilmt.
Quelle: Verlag
Fazit:
5 von 5 Sterne. Tolles Debüt, welches ich nur weiterempfehlen kann. Hat mich definitiv begeistert und ich bin gespannt, ob es mit der Verfilmung klappen wird.
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Bewertung von Jazz am 27.03.2018
Ich persönlich denke, dass "The woman in the window" sehr ähnlich zu "Girl on the train" ist (was ich nicht besonders mochte, aber darum geht es jetzt nicht). Anna hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Protagonistin aus dem anderen Werk. Beide beobachteten sehr viel. In "GOTT" kam die Protagonistin als Verrückte durch und am Ende war sie doch die Gute. In "TWITW" war ich daher vorbereitet und wollte nicht direkt abkaufen, dass Anna Irre war, nur um dann am Ende zu lesen, dass es genauso abläuft und sie die Gute ist. Doch hier war es anders. Anna kam als Gute durch. Also war ich mir sicher, dass sie tatsächlich die Irre ist...und dann stand, dass selbst die Polizei sie für irre hält und ich war doch verwirrt...
Zusammengefasst ohne zu spoilern: Ein Meisterwerk! Fans von "Gone Girl" werden es lieben und nicht mehr aus der Hand legen lassen können!
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Bewertung von butterfly304 am 28.06.2018
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt einsam und leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken - und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen - Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert...
Anna ist Psychologin und selbst in Therapie. Sie leidet unter Agoraphobie und ist dadurch sehr einsam. Sie wird als eine Person beschrieben, welcher man Respekt und Mitgefühl schenkt. Ihre Familie und ihr Alltag sind auseinander gebrochen. Sie hat kaum noch Halt in ihrem Leben. Nach dem Überfall, den Anna beobachtet hat, scheint alles gegen sie gestellt zu sein. Niemand glaubt ihr. Als Leser will man Anna ihre Geschichte glauben, aber trotzdem zweifelt man an ihrem Zustand. Man weiß nicht, was der Wahrheit entspricht.
A. J. Finn hat den Roman aus Annas Perspektive nieder geschrieben. Man erfährt nur ihre Variante des Vorfalls. Diese Erzählform bringt nochmal zusätzlich Spannung. Man ist beim Lesen hautnah dabei. Man kann Annas Launen nachempfinden. Man versucht sie zu verstehen, ihrer Gewohnheiten nachzuvollziehen. Durch die Perspektive einer einzelnen Person kann man ihre Einsamkeit verstärkter spüren.
Beim Lesen ahnt man nicht, was noch passieren kann und was das Ende bringt. Das Buch ist wie ein Tagebuch aufgebaut. Auf ein Datum folgen jeweils einige Kapitel, die die Ereignisse des Tages und Annas Gedanken darstellen. Mann weiß somit immer nur das, was Anna macht, sieht oder meint zu sehen. Ihr Lebensstil wird durch diese Tagebuchschreibweise klarer. Nach und nach lernt man auch Annas Familie und ihre Vergangenheit kennen.
Das Lesen hat mir wirklich eine riesige Freude bereitet. Ich war mir am Anfang schon unsicher, ob die Geschichte Spannung bringt. Ich wurde aber sehr schnell überzeugt. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und immer wieder entfuhr mir ein "Wow". Auch wenn man es nicht meint, die Wendungen sind unvorhersagbar. Jedes Mal, wenn man meint zu wissen, wie es ausgeht, führ der Autor einen an der Nase vorbei. Man ist in der Geschichte hautnah dabei. Manche Ahnungen werden bestätigt - aber nie exakt so, wie man meint...
Ich habe das Buch mit einem Lächeln zugeklappt. Ich kann es nur weiter empfehlen. Die Geschichte ist spannend, interessant, unvorhersagbar und einzigartig. Es hat mir auch sehr gefallen, dass man eine Phobie näher kennen lernen konnte und auch die Vorgehensweisen eines Psychologen gezeigt bekommen hat. Alles war von vorne bis hinten stimmig. Ich habe absolut nichts auszusetzen. Ich bin wirklich einfach nur begeistert. Für meinen Geschmack war dies ein wahrhaft tolles Buch, was ich gerne weiter empfehle!
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Olivia lebt nach einem Unfall, der eine psychische Störung in ihr auslöste, bis auf einen Untermieter, alleine im Haus der Familie. Sie ist einsam, fühlt sich aber in ihrer selbstgewählten Festung recht wohl. Olivia ist Psychologin, übt seit besagtem Zeitpunkt ihren Job nicht mehr aus, steht aber psychisch Hilfsbedürftigen über das Internet mit Rat und Tat zur Hilfe. Den Rest ihrer reichen Freizeit füllt sie damit, bei einer guten Flasche Wein – oder auch mehreren – alte Filme zu schauen, und ihre Nachbarn zu stalken, soweit das von ihrem Stützpunkt aus möglich ist. Sie kennt sie alle, ihre Gewohnheiten und Tagesabläufe. Als eine neue Familie gegenüber dem Park einzieht, wird dies zu ihrem neuen Projekt. Und die Familie erleichtert ihr die Sache ungemein, denn sie kommen zu Besuch, und zwar nacheinander. Olivia lernt sie nach und nach kennen und macht sich – ganz psychologischer Fachmann – sogleich ein Bild von Vater, Mutter und Sohn. Wie sehr sie sich täuscht und mit ihrem Sachverstand in die Irre leiten lässt, begreift sie erst viel später….
Als Olivia mal wieder ihren Beobachtungsposten einnimmt, beobachtet sie ein furchtbares Verbrechen, deren Schrecken sie sogar die Einschränkungen durch ihre Erkrankung überwinden lassen. Und dennoch stößt sie überall auf Hindernisse und Ablehnung. Denn der Tenor lautet unisono, dass alles in bester Ordnung ist. Dass man einer tablettenabhängigen Frau, die zudem dem Alkohol zuspricht, dann natürlich nicht glaubt, ist klar. Selbst ich hatte immer wieder meine Zweifel, denn zu viele Ungereimtheiten türmten sich im Laufe der Geschichte an, zu viele ungeklärte Fragen kamen mir immer wieder in den Sinn. Die psychisch instabile Olivia, die eine Vielzahl Tabletten nehmen muss und dazu reichlich Alkohol verbraucht, kann sie wirklich eine zuverlässige Zeugin sein? Oder brechen sich langsam aber sicher Wahnvorstellungen in ihr Bahn?
Wer temporeiche, actiongeladene und blutspritzende Thriller mag, wird mit „The Woman in the Window“ sicher nicht glücklich werden. Diese Geschichte wird von den leisen Tönen beherrscht. Sie kommt sehr langsam in Gang, ist aber nicht langweilig. Noch nicht einmal langatmig, denn gebannt hing ich an den Lippen der hervorragend lesenden Nina Kunzendorf, die sich mit dem ersten Satz in Olivia zu verwandeln schien. Die Gedanken, Gefühle, Beschreibungen, sie klingen alle nicht so wie über jemand anders erzählt, sondern wirken wie selbst erlebt, was dem subtilen Thrill immer wieder einen ordentlichen Schub gab. Irgendwie spürt man, dass Olivia sehr verwirrt ist und da etwas an ihr nagt, das sie längst nicht verarbeitet hat. Sie muss sich sortieren, lebt langsam, um sich nicht in sich zu verirren, und ich war mehr als gespannt, wie sich das vermeintliche Verbrechen und auch die Hintergründe zum Zustand der Frau auflösen würden. Alles, selbst das kleinste Detail, schien mir wichtig zu sein – und im Nachhinein stellte sich diese Vermutung als richtig heraus. Die Aufklärung aller meiner Ungereimtheiten und Fragen zogen einen riesigen Rattenschwanz an Überraschungen nach sich. Denn kaum etwas ist wie zuvor gedacht, auch nicht die Charaktere….
Das anfangs langsame Tempo nimmt zum Ende hin sehr zu, die Geschehnisse und Erkenntnisse überschlagen sich fast. Die Geschichte ist, wenngleich etwas hanebüchen konstruiert, sehr gut überlegt und umgesetzt, denn sie ist in sich schlüssig und rund. Zudem sind die zahlreichen Details sehr stimmig, was mir spannendes Hörvergnügen bis zum Schluss beschert hat.
„The Woman in the Window“ würde ich nicht unbedingt als Thriller bezeichnen, eher als Spannungsroman mit einem grandios ausgearbeiteten Psychogramm der Hauptfigur.
Durch das gemächliche Tempo ist keine extrem hohe Aufmerksamkeit gefordert und man kann die Geschichte gut runterhören und dabei ein wenig abschalten, muss keine großen Gedanken- und Merkleistungen vollbringen, und wird dennoch perfekt unterhalten!
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Intelligent, spannend, absoluter pageturner!
Dr. Anna Fox leidet an Agoraphobie. Seit jenem kalten Tag im Dezember, als etwas traumatisches geschah. verlässt sie das Haus nicht mehr. Eingesperrt in ihren eigenen vier Wänden, beobachtet sie die Nachbarn durch ihr Fenster. Das ist ihr einziges Portal zur Welt da draußen. Auf Grund von schweren Angstzuständen und Panikattacken ist ihr zu Hause, ihr Schutzschild. Noch nicht einmal, als sie den brutalen Mord an ihrer neuen Nachbarin beobachtet, schafft sie es hinaus zu gehen. Sie hat es versucht, die kurze Strecke zu durchlaufen. Eins, Zwei, Drei, Vier. - Die Angst und die Ohnmacht haben sie überfallen und als sie wieder erwacht, halten sie alle für verrückt, denn keiner will ihr Glauben schenken, man sagt es sei nichts passiert und sie würde anhand des vielen Alkohols (WEIN!!! Ständig taucht das Wort WEIN auf in diesem Thriller!) und der Pillen halluzinieren. Doch Anna ist fest davon überzeugt - sie weiß was sie gesehen hat.
[ACHTUNG: Folgender Teil könnte winzige Spoiler enthalten]
Dieser Plot-Twist kurz vor S. 400 wurde perfekt eingefädelt. Ich habe mich immer wieder gefragt - "Warum ist diese Frau so kaputt? Warum verlässt sie das Haus nicht? Warum trifft sie sich nicht mit der Tochter? Glaube ich ihr oder zweifle ich auch alles an?
Als ich dachte, damit wurde der Höhepunkt erreicht, kam es doch noch ganz anders.
FAZIT: Absolute Leseempfehlung. Ein intelligenter Thriller, der bis zu letzten Seite ein pageturner bleibt, die Spannung bleibt stetig und auch wenn etwas viel Material durch 550+ Seiten, ist keine Info überflüssig. Der Schreibstil ist fantastisch, ich habe die Gedankengänge von Anna wirklich überaus für gelungen empfunden, vor allem hat mir die Sache mit den doppelten Gedanken gefallen. Anna denkt an eine Antwort, spricht aber genau das Gegenteil aus. Einfach klasse wie gut das ihren Charakter wiederspiegelt. - vielleicht ein persönlicher Minuspunkt: Das Wort Wein kam definitiv zu oft vor (wenn ihr es gelesen habt, könnt ihr das bestimmt nachvollziehen).
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
Bewertung von Anja am 03.05.2018
Ich weiß, was ich gesehen habe. Niemand glaubt mir. Sie ?
the woman in the window von A.J. Finn zieht einen sofort in seinen Bann. Ich war selbst überrascht mit welcher Leichtigkeit ich die 100 Kapitel verschlungen habe. Es ist eindeutig ein fesselnder und spannender Thriller, der mit seinen kurzen Kapiteln angenehm zu lesen ist. Immer wieder werden Fakten zur Fiktion. Was würdest du tun wenn du nicht mehr zwischen Realität oder Einbildung unterscheiden kannst? Liegt es an einer Persönlichkeitsstörung oder doch an der Mischung von Psychopharmaka und Alkohol. Niemand glaubt dir und du zweifelst selbst an deiner Urteilsfähigkeit, denn alles ist ineinander verschwommen. Was am Ende die Wahrheit ist bleibt bis zum Schluss unvorhersehbar. Ein rundum hervorragendes Buch das süchtig macht.
Fazit: Absolut lesenswert mit einem guten überraschenden Ende. Vielen Dank für das Leseexemplar!!
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