
Harald Martenstein
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Wut (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 458 Min.
Sprecher: Martenstein, Harald
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Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind. Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los. Ein Hörbuch darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.
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Harald Martenstein, geboren 1953 in Mainz, ist ein deutscher Journalist und Autor. Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Außerdem lehrt er an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an Journalistenschulen in Österreich und der Schweiz. Harald Martenstein lebt in Berlin.

© C. Bertelsmann Verlag Verlagsgruppe Random House GmbH
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Gesamtlaufzeit: 459 Min.
- Altersempfehlung: ab 16 Jahre
- Erscheinungstermin: 1. Februar 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783838798486
- Artikelnr.: 61088159
Ein Meisterwerk.
Martenstein gelingt es, einem todtraurigen Thema Tiefe, Humor und Sinn abzugewinnen. Dass er brilliant, fesselnd und wendungsreich schreiben kann, ist ein Sahnehäubchen oben drauf.
Was für ein Lichtblick in der laaaangweiligen, moralinsauer geprägten deutschen …
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Ein Meisterwerk.
Martenstein gelingt es, einem todtraurigen Thema Tiefe, Humor und Sinn abzugewinnen. Dass er brilliant, fesselnd und wendungsreich schreiben kann, ist ein Sahnehäubchen oben drauf.
Was für ein Lichtblick in der laaaangweiligen, moralinsauer geprägten deutschen Germanisten-Belletristik!
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„Wut“ ist ein Roman, der anfänglich abstößt und verstört, dann zeitweise fasziniert und zum Ende hin leider in surrealer Absurdität zu zerfasern scheint, was durch den sehr gelungen Epilog jedoch einigermaßen wieder herausgerissen werden kann. Erzählt …
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„Wut“ ist ein Roman, der anfänglich abstößt und verstört, dann zeitweise fasziniert und zum Ende hin leider in surrealer Absurdität zu zerfasern scheint, was durch den sehr gelungen Epilog jedoch einigermaßen wieder herausgerissen werden kann. Erzählt wird die Geschichte einer Kindheit, die unter den brutalen Ausbrüchen einer Mutter, deren Fürsorge zwischen Vernachlässigung und unkontrollierbarer Wut schwankt, leidet. Diese im Gesamtkontext kurz erscheinenden Erinnerungen wechseln sich ab mit Rückblicken in das familiäre Konstrukt und das Heranwachsen der Mutter, die sich schon im frühen Kindesalter durch Unbeherrschtheit auszeichnete. Eine Erklärung für dieses Verhalten bieten diese Einsichten jedoch leider nicht. In der Folge springt der Roman episodenhaft durch das Leben des Protagonisten, zusammengehalten werden die einzelnen Kapitel durch die Auswirkungen der mütterlichen Erziehungsmethoden, mal ist der direkte Zusammenhang deutlich zu erkennen, mal tritt die Mutter auch fast völlig in den Hintergrund. Schließlich begibt sich die Handlung in etwas abstrus erscheinende Gefilde, bei aller Liebe zur Verschmelzung dessen, was als real wahrgenommen wird und der puren Imagination, erschien mir der Weg der Geschichte schließlich doch als zu weit, zumal dieser auf Kapitel folgte, die von völlig unglaubwürdigen Figuren bevölkert wurden.
Der Roman liest sich sehr gut, aber das Gefühl, dass hier insgesamt nur an der Oberfläche eines Problems bzw. sehr vieler Probleme gekratzt wird, lässt mich nicht los. Gerade in Bezug auf die Figur der Mutter fehlt mir eine tiefere Auseinandersetzung, die mehr ist als ein bloßes Nachzeichnen von Ereignissen.
Insgesamt ein besonders in der ersten Hälfte lesenswerter Roman, der sich aber scheut, seinen starken, abstoßenden Auftakt im Verlauf der Handlung einzulösen. Letztlich ist nur das Ende so stark wie der Beginn verspricht.
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„Ich bin in der Wohnung meiner Mutter, morgen kommen Möbelpacker. Sie ist jetzt im Heim und versteht nicht mehr, was um sie herum geschieht.“ Mit diesen Worten beginnt Harald Martensteins Roman „Wut“, ein Buch über eine gewaltvolle Mutter-Kind-Beziehung. Der Autor …
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„Ich bin in der Wohnung meiner Mutter, morgen kommen Möbelpacker. Sie ist jetzt im Heim und versteht nicht mehr, was um sie herum geschieht.“ Mit diesen Worten beginnt Harald Martensteins Roman „Wut“, ein Buch über eine gewaltvolle Mutter-Kind-Beziehung. Der Autor sagt selbst: „Und dies ist ein Roman, keine Biographie und keine Reportage. Ein Anderer als ich könnte ihn nicht schreiben, denn ich arbeite, wie jeder Romanautor, im Steinbruch meiner Erinnerungen, eigne mir dieses an, verwerfe jenes, erfinde dazu und vergesse. Ich habe mir alle Freiheiten genommen, die das Genre Roman gestattet.” Diese Aussage lässt vermuten, dass autobiographische Elemente verarbeitet sind.⠀
Martensteins Ich-Erzähler Frank leidet von frühster Kindheit an unter den unvorhersehbaren Wutausbrüchen der Mutter (die er nur „Maria“ nennt), die nicht selten in wahren Prügel-Orgien gipfelten. („Ich habe gemerkt, wie sie immer hin- und hergerissen war zwischen Liebe und Hass. Sie war kein Mensch, der Gefühle unterdrücken kann, das konnte sie überhaupt nicht, und so wechselte das eben manchmal innerhalb weniger Minuten, Küsse, Schläge, dann wieder Küsse.“) Das Leben der Mutter war nicht einfach. Das weiß auch Frank, der für ihr Verhalten Erklärungen findet, es aber nicht entschuldigen kann. („Es gibt Dinge, die ich ihr nicht verzeihen kann, obwohl ich sie verstehe.“) Sie kannte als Kind selbst kaum Liebe, vor allem nicht von der eigenen Mutter, die sie mit 18 Jahren zur Welt brachte. Nach dem Krieg fand sie Unterschlupf in einem Bordell und landete dann auf einer Klosterschule. Durch ihre Intelligenz standen ihr trotz ihrer rebellischen Art alle Wege offen – letztendlich verließ sie die Schule kurz vor dem Abitur ohne Abschluss. Sie heiratete und bekam nach zahllosen Abtreibungen, die ihr Schwiegervater, ein Tierarzt, illegalerweise durchführt, ein Kind.
„Als sie sehr jung Mutter wurde, war ich wohl so etwas Ähnliches wie jetzt die Krankheit, etwas, das sie daran hinderte, frei zu sein.“ - Die Mutter hatte zwar noch Ziele und Träume, verwirklichte aber nichts. Im Endeffekt macht ihren Sohn für ihr verpfuschtes Leben verantwortlich. Und er sie für seines, denn auch er ist ein getriebener und weitgehend bindungsunfähiger Mensch. Frank bricht den Kontakt zur Mutter ab und lange Zeit verbindet ihn mit der Frau, die ihn geboren hat, nur eines: eine tiefe innere Wut, die auch ihn nicht loslässt. „Maria sagte immer, dass ich alles ihr verdanke, dass ich nur ihre Kreatur bin, mein Talent, mein Geld, der Erfolg, alles ihr Erbe, ihre harte Schule, und in gewisser Weise hat sie damit recht. Ich verdanke ihr alles, was ich bin, im Guten und Schlechten.“
Soweit konnte ich dem Buch folgen. Ich fand die Erzählung bedrückend, aber realistisch und nachvollziehbar. Doch dann scheint Frank Zweifel an seinen bruchstückhaften Erinnerungen zu bekommen und die Geschichte rutschte für mich ins Philosophisch-Hypothetische ab. „Niemals weiß ich, ob mir meine Erinnerung nicht einen Streich spielt. War es denn wirklich so?“ Zwar habe er nichts aus seiner Vergangenheit verdrängt, er erinnere sich schlicht nicht an Dinge, die nicht wichtig sind, um im Leben zurecht zu kommen. Nicht nur schlimme Erinnerungen sind weg, sein „Gehirn speichert auch angenehme Erinnerungen nicht.“ Und nach und nach wurde das Buch für zunehmend wirr und undurchsichtig.
Sprachlich fand ich das Buch ansprechend und wegen der vielen oft völlig unvorhersehbaren Handlungen, teilweise sogar spannend. Es ist ein bemerkenswertes, schwer zu verdauendes Werk. Enttäuschend fand ich aber den Schluss. Nach viel psychologischem Tiefgang, einem Mäandern zwischen Mitleid, Verständnis, Wut und Hoffnung, fand ich ihn verworren und verwirrend. Was bleibt, ist die Frage, wie wir zu dem werden, was wir sind, mit dem Fazit: „„Und irgendwann muss man sowieso damit aufhören, den Eltern die Schuld an dem fehlerhaften Menschen zu geben, der man ist.“ Für ein tiefgründiges Buch aus dem ich viel mitnehmen konnte von mir vier Ster
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eBook, ePUB
Psychogramm einer zerstörten Kindheit
„Komm raus, Drecksau, verkriech dich nicht, du Stück Scheiße“, das waren die Worte der Mutter zu ihrem zwölfjährigen Jungen, der sich aus Angst vor ihr unter dem Bett verkrochen hatte. An diese Worte in seiner Kindheit …
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Psychogramm einer zerstörten Kindheit
„Komm raus, Drecksau, verkriech dich nicht, du Stück Scheiße“, das waren die Worte der Mutter zu ihrem zwölfjährigen Jungen, der sich aus Angst vor ihr unter dem Bett verkrochen hatte. An diese Worte in seiner Kindheit erinnert sich Frank, während er die Wohnung seiner Mutter ausräumt. Maria lebt jetzt im Pflegeheim, ist dement und versteht nicht mehr, was um sie herum geschieht. Sie war eine kluge starke Frau, konnte aber nie zeigen was in ihr steckte, was sie gegen alles was ihr im Wege stand wütend machte. Und diese Wut richtete sich sehr oft gegen den Schwächsten, ihren kleinen Sohn. Ihn konnte sie prügeln, ‚bis ihr die Arme müde wurden‘. In ihrem Tun spiegelt sich auch ihre eigene Kindheit und Jugend wieder: von der Mutter früh verlassen, von einer Tante im Bordell aufgezogen, den Krieg erlebt, in einer Klosterschule Zucht und Ordnung kennen gelernt und aus Verzweiflung früh geheiratet. Auch Frank hat mit der Wut und den Folgen der Schläge sein Leben lang zu kämpfen. Als er siebzehn Jahre alt ist eskaliert ein Streit, er springt aus dem Fenster und kehrt nie wieder zurück – und als Erwachsener wird er nie richtig beziehungsfähig sein …
Der Autor Harald Martenstein ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller, der 1953 in Mainz geboren wurde. Nach dem Abitur studierte er Geschichte und Romanistik an der Universität in Freiburg. Danach war er Redakteur bei einigen namhaften Tageszeitungen, bevor er 2002 begann, Kolumnen und Essays für verschiedene Magazine zu schreiben. Seither erscheint in jeder Sonntagsausgabe des Tagesspiegels eine Kolumne von ihm. Seinen ersten Roman „Heimweg“ schrieb Martenstein 2007, der, wie auch „Wut“, in der Nachkriegszeit spielt. Für seine Arbeiten wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch, dem Henri-Nannen und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Der Autor lebt in Gerswalde (Uckermark) und in Berlin. Er ist in zweiter Ehe mit der Kulturmanagerin Petra Martenstein verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn, außerdem hat er noch einen erwachsenen Sohn aus erster Ehe.
In seinem Vorwort bemerkt der Autor ausdrücklich, dass es sich bei „Wut“ um einen Roman und nicht um eine Biografie handelt. Dieser Eindruck könnte entstehen, da die Geschichte in Ich-Form geschrieben ist. Der Name des Erzählers ist Frank, der Junge der Anfang der 1950er Jahre von seiner psychisch labilen Mutter sowohl körperlich, als auch seelisch gepeinigt wird. Dabei drängen sich die Fragen auf, wie die Mutter zu einem solchen Menschen werden konnte und wie sich diese Misshandlungen auf das spätere Leben des Jungen auswirken. Dabei fällt auf, dass Frank als Erwachsener vieles in anderem Licht sieht und er sich zeitweise sogar liebevoll an die Mutter erinnert.
Der Erzählstil ist mitreißend und, trotz schonungsloser Schilderung von Schmerz und seelischem Leid, packend und in gewisser Weise sogar unterhaltend. Das Buch berührt, wühlt auf und stimmt dennoch versöhnlich, denn die psychische Verfassung der beiden Protagonisten wird hier einleuchtend geschildert. Man kann Marias Wut verstehen, aber nicht, dass sie diese an ihrem hilflosen Kind auslässt und man hat Mitleid mit Frank, auf den sich diese Wut allmählich überträgt und der als Erwachsener noch mit seiner Vergangenheit kämpfen muss. Dies zeigt sich besonders gegen Ende, als er offenbar wirr im Kopf ist und sich bei ihm Realität und Illusion vermischen. Auch als Leser ist man verwirrt und kann nicht mehr zwischen Wahrheit und Phantasie unterscheiden. Hier hätte es wohl einer besseren Erklärung bedurft!
Fazit: Meine Empfehlung, lesen!
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eBook, ePUB
Die Hauptperson des Buches „Wut“ ist Frank. Er schreibt über seine Kindheit und die Mutter kommt dabei nie gut weg. Immer wieder lässt sie ihren Frust an ihm aus. Sie schlägt ihn mit Gürteln, nassen Handtüchern oder traktiert ihn mit ihren Fäusten. Frank hat …
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Die Hauptperson des Buches „Wut“ ist Frank. Er schreibt über seine Kindheit und die Mutter kommt dabei nie gut weg. Immer wieder lässt sie ihren Frust an ihm aus. Sie schlägt ihn mit Gürteln, nassen Handtüchern oder traktiert ihn mit ihren Fäusten. Frank hat kein Verständnis für die Wut seiner Mutter, kann aber nichts dagegen machen.
Puh, „Wut“ ist ein Roman, der aufrüttelt und zu Herzen geht. Schon auf den ersten Seiten schreibt der Junge, wie er von seiner Mutter misshandelt wird. Sie erhebt ihre Stimme, schreit so laut, dass Nachbarn sich über den Krach beschweren. Aber das ist eigentlich noch harmlos. Viel schlimmer sind die Worte, welche aus ihrem Mund strömen. Mit welchen Bezeichnungen sie ihr einziges Kind beleidigt. Das tut weh und es verwundert nicht, dass der Sohn kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter hat.
„Wut“ ist kein gewöhnliches Buch und schon im ersten Kapitel erschrak ich über die Brutalität der Erlebnisse. Wie kann ein Kind solche Misshandlungen ohne Folgen überstehen? Auch wenn immer mal wieder anklingt, welche Erlebnisse die Mutter zu der Furie machten als die sie gegen ihren Sohn giftete. Nein, das ist Missbrauch an Schutzbefohlenen.
Immer wieder geht es in dem Roman hin und her. Mal in die Vergangenheit, dann in die Gegenwart. Es wechseln die Ort des Geschehens und das machte für mich das Lesen anstrengend. Das Ende ließ mich verwirrt zurück, da zu viele Fragen unbeantwortet blieben. Vier Sterne gebe ich aber trotzdem, da die Handlung keineswegs illusorisch und die Sprache angenehm ist.
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eBook, ePUB
Der Ich-Erzähler, Frank genannt, litt seit frühester Kindheit an unter seiner Mutter, welche ihre Wut nicht unter Kontrolle halten konnte. Sei es ihrem harten Leben geschuldet, den unerfüllten Träumen und erlebten Enttäuschungen - von jetzt auf gleich schlug ihre Laune ohne …
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Der Ich-Erzähler, Frank genannt, litt seit frühester Kindheit an unter seiner Mutter, welche ihre Wut nicht unter Kontrolle halten konnte. Sei es ihrem harten Leben geschuldet, den unerfüllten Träumen und erlebten Enttäuschungen - von jetzt auf gleich schlug ihre Laune ohne Vorwarnung um.
Was als durchaus nachvollziehbare, realistische Geschichte beginnt, in der sich die Aufarbeitung der Lebensgeschichte des misshandelten und traumatisierten Kindes vermuten lässt, verläuft sich zunehmend in psychedelischen Erleben und Schilderungen, dem Verschwimmen von Realität und Fiktion, um abstrus zu enden. Während die Story, der Lebensweg, wenn auch recht ungewöhnlich in gewissem Grade durchaus nachvollziehbar erscheint, lässt sich Wahn zum Schluss davon kaum unterscheiden.
Ein Buch, das mich mit mehr Fragen zurücklässt, als ich vorher hatte und somit gar nicht so meins.
Ich würde dieses Buch weder nochmal lesen oder empfehlen - jedoch sollte sich jeder seine eigene Meinung
darüber bilden.
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Eine Abrechnung oder eine Aufarbeitung?
Harald Martenstein, den ich bisher sehr schätzen gelernt habe in seiner wöchentlichen ZEIT-Kolumne, die immer mit viel Witz und Charme die groteskesten Alltäglichkeiten zerlegt und in seinem Kosmos einordnet, ist nun mit diesem Roman …
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Eine Abrechnung oder eine Aufarbeitung?
Harald Martenstein, den ich bisher sehr schätzen gelernt habe in seiner wöchentlichen ZEIT-Kolumne, die immer mit viel Witz und Charme die groteskesten Alltäglichkeiten zerlegt und in seinem Kosmos einordnet, ist nun mit diesem Roman „Wut“ in seine Kindheit eingetaucht und nimmt uns auf eine schmerzhafte Zeitreise mit. Ein sehr persönliches Buch, auch wenn der Protagonist ein fiktiver Charakter ist: Frank und das Buch in Gänze eine ausgedachte Geschichte ist.
Dieser Roman schmerzt sehr beim Lesen, zeichnet es eine brutale und grausame Kindheit. Wirklich nichts für zarte Gemüter. Frank muss immer wieder als Dampfablasser für seine Mutter Maria herhalten, die ihren Stress am Kind auslässt in dem sie ihn immer und immer wieder prügelt. Nicht nur die physische Gewalt setzt dem Kind massiv zu auch die verbalen Verunglimpfungen tun höllisch weh und bauen diese große und allumfassende Wut auf.
Fast ist es erstaunlich wie der Autor der Mutterfigur nicht nur Schlechtes zuschreibt, ihr gar positive Eigenschaften gibt und versucht im Ansatz zu verstehen wie man das eigene Kind so schlecht behandeln kann. Klar, auch die Mutter hatte kein schönes Leben und ist am Ende, aber kein Grund ihr Kind zu misshandeln. Sie wurde von der eigenen Mutter zurükgelassen bei der Tante, die ein Bordell betrieb. Hier musste sie ran und zugleich auf ein katholisches Gymnasium gehen.
Irgendwann kippt die Geschichte um Frank und Martenstein driftet vom Erzählen ab und fabuliert mehr. Was nun noch wahr und erdacht ist, Traum oder Wirklichkeit vermag man ohne ein Gespräch mit dem Autor nicht konstruieren. Mit diesem Bruch enden auch die Erfahrungen des Autors die in diesen Roman einflossen.
Fazit: Harter Tobak - Aufarbeitende Abrechnung mit der eigenen Mutter, aber auch ein kaputtes fiktives Männerleben, dass droht auseinander zu fallen.
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Zum Inhalt:
Immer wieder schlägt die Mutter zu. Denn Frank steht ihren Träumen im Weg. Doch wie soll ein Kind damit klar kommen? Eines Tages eskaliert ein Streit bei dem Frank schließlich aus dem Fenster springt und niemals wieder zurück zur Mutter geht. Aber die Wut seiner …
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Zum Inhalt:
Immer wieder schlägt die Mutter zu. Denn Frank steht ihren Träumen im Weg. Doch wie soll ein Kind damit klar kommen? Eines Tages eskaliert ein Streit bei dem Frank schließlich aus dem Fenster springt und niemals wieder zurück zur Mutter geht. Aber die Wut seiner Mutter begleitet ihn trotzdem.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt die Abgründe von Menschen und wie sie wurden, was sie sind und wie schwer es doch ist, Erlebnisse zu verarbeiten und Dinge hinter sich zu lassen. Besonders gut hat mir der Schreibstil gefallen, der einen förmlich durch das Buch zieht und einfach richtig gut ist.
Fazit:
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Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.
Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre Wohnung aufgrund der Demenz verlassen. Bei Frank kommen sehr viele Erinnerungen auf, …
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Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.
Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre Wohnung aufgrund der Demenz verlassen. Bei Frank kommen sehr viele Erinnerungen auf, Erinnerungen an eine Kindheit in der er durch die Erfahrungen der Mutter schwer traumatisiert wurde. Er wird geschlagen, vernachlässigt und alleine gelassen.
Sehr früh wurde Maria Mutter, kommt mit der Situation allerdings nicht zurecht. In der Liebe läuft auch nichts wirklich rund. Sie möchte frei sein, liebt auf der anderen Seite ihren Sohn und kann diesen Spagat nicht lange durchhalten. Frank bekommt keine Liebe gezeigt, wird drangsaliert und schlussendlich auch geschlagen.
Als Leser erfahre ich die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Fank, nein auch andere Protagonisten aus Franks Leben werden beleuchtet.
Der Autor gewährt einen Einblick in die Zerrissenheit einer Generation und die Folgen die sich daraus für folgende Generationen ergeben haben.
Das Frank sich trotz seiner schlimmen Kindheit um seine Mutter kümmert finde ich verständlich, da sie immer noch seine Mutter ist, ein kleiner Frank noch im Erwachsenen schlummert, der den Ansprüchen gerecht werden will. Für sich kann er dadurch einiges klären und sich den Erinnerungen stellen.
Dieses Buch hat für meine Generation eine große Aussagekraft, sind wir doch durch die Erfahrungen unserer Eltern alle ein Stück weit traumatisiert. Heute nennt man dies Transgenerationale Weitergabe und in den letzten Jahren hat man gerade in diesem Bereich in der Forschung große Fortschritte gemacht.
Kein einfaches , aber sehr wichtiges Buch.
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