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Harald Martenstein
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Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff
Gebundenes Buch
Neue geistreiche Kolumnen von Deutschlands spitzester Zunge: Harald Martenstein
Harald Martenstein schreibt seit vielen Jahren eine nach ihm benannte Kolumne in der ZEIT. Er gehört zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands und laut Cicero zu den einflußreichsten deutschen Intellektuellen. Auch in seinen neuen Texten spart er kaum ein umstrittenes Thema aus, ob es nun »Cancel Culture« heißt, ob es um die Machtfülle der Virologen geht oder um gendergerechte Mathematik. Daneben macht er immer wieder seinen Alltag zum Thema, etwa den Kampf gegen das Altern und eine Eichhörncheninvasion in der Wohnung. Martenstein provoziert und eckt an, ist dabei aber immer überraschend, oft sehr komisch und manchmal anrührend. Dieser Kolumnist schreibt die Chronik seines Landes, seiner Generation und seiner Irrtümer.…mehr
Harald Martenstein schreibt seit vielen Jahren eine nach ihm benannte Kolumne in der ZEIT. Er gehört zu den meistgelesenen Autoren Deutschlands und laut Cicero zu den einflußreichsten deutschen Intellektuellen. Auch in seinen neuen Texten spart er kaum ein umstrittenes Thema aus, ob es nun »Cancel Culture« heißt, ob es um die Machtfülle der Virologen geht oder um gendergerechte Mathematik. Daneben macht er immer wieder seinen Alltag zum Thema, etwa den Kampf gegen das Altern und eine Eichhörncheninvasion in der Wohnung. Martenstein provoziert und eckt an, ist dabei aber immer überraschend, oft sehr komisch und manchmal anrührend. Dieser Kolumnist schreibt die Chronik seines Landes, seiner Generation und seiner Irrtümer.…mehr
18,00 €
Wut
Gebundenes Buch
Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann
Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.
Ein Roman darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.
…mehr
Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.
Ein Roman darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.
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22,00 €

© C. Bertelsmann Verlag Verlagsgruppe Random House GmbH
Harald Martenstein
Martenstein, HaraldHarald Martenstein, geboren 1953, ist Autor der Kolumne »Martenstein« im ZEITmagazin und Redakteur beim »Tagesspiegel«. Er wurde unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis und dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet, 2010 bekam er den Curt-Goetz-Ring verliehen. Zuletzt erschienen »Nettsein ist auch keine Lösung«, »Im Kino« und »Jeder lügt so gut er kann«.Die wichtigsten Werke von Harald Martenstein
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Kundenbewertungen
Alles im Griff auf dem sinkenden Schiff
Harald Martenstein ist einer der bekanntesten Schriftsteller und Humoristen in Deutschland. Beliebt sind seine wöchentlichen Kolumnen im Berliner Tagesspiegel oder in der ZEIT, die schon Kultstatus besitzen. Nun ist mit „Alles im Griff – Auf dem sinkenden Schiff“ eine repräsentative Auswahl erschienen. Obwohl der Titel eigentlich Pessimismus verbreitet, sagt der Untertitel gleich das Gegenteil: es handelt sich um „Optimistische Ko-lumnen“.
Zunächst gibt Martenstein eine „Gebrauchsanweisung“ für seine Kolumnen. „Jede Woche schreibt ich über das, was passiert, was mich bewegt, freut oder aufregt, worüber ich nachdenke.“ Und es sind eine Menge Themen, die ihn bewegen und aufregen. Sei es das Hochbett als typische Begleiterscheinung des Älterwerdens, die Erziehungsberater in Buchform, das Fernsehen in den Corona-Nächten oder das Weihnachtsfest mit Gänsebraten. Über Sparsamkeit, Ehrgeiz, Erbschaft, Krümelmonster, Katzenmusik, aber auch über Jan Böhmermann, Drosten oder Kekulé, Helmut Kohl … und … und grübelt Martenstein nach. Selbst bei scheinbar alltäglichen Nichtigkeiten findet er immer wieder interessante Aspekte.
Fazit: Rund siebzig Mal bietet die gelungene Auswahl willkommenen Anlass zum Schmunzeln und Nachdenken.
Wut
Bewertung von Nele33 am 03.02.2021
Wut von Harald Martenstein beschreibt eine Kindheit mit einer Mutter aus der Kriegsgeneration.
Die Geschichte von Frank beginnt mit dem Besuch bei seiner dementen Mutter Maria im Heim. Maria musste ihre Wohnung aufgrund der Demenz verlassen. Bei Frank kommen sehr viele Erinnerungen auf, Erinnerungen an eine Kindheit in der er durch die Erfahrungen der Mutter schwer traumatisiert wurde. Er wird geschlagen, vernachlässigt und alleine gelassen.
Sehr früh wurde Maria Mutter, kommt mit der Situation allerdings nicht zurecht. In der Liebe läuft auch nichts wirklich rund. Sie möchte frei sein, liebt auf der anderen Seite ihren Sohn und kann diesen Spagat nicht lange durchhalten. Frank bekommt keine Liebe gezeigt, wird drangsaliert und schlussendlich auch geschlagen.
Als Leser erfahre ich die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Fank, nein auch andere Protagonisten aus Franks Leben werden beleuchtet.
Der Autor gewährt einen Einblick in die Zerrissenheit einer Generation und die Folgen die sich daraus für folgende Generationen ergeben haben.
Das Frank sich trotz seiner schlimmen Kindheit um seine Mutter kümmert finde ich verständlich, da sie immer noch seine Mutter ist, ein kleiner Frank noch im Erwachsenen schlummert, der den Ansprüchen gerecht werden will. Für sich kann er dadurch einiges klären und sich den Erinnerungen stellen.
Dieses Buch hat für meine Generation eine große Aussagekraft, sind wir doch durch die Erfahrungen unserer Eltern alle ein Stück weit traumatisiert. Heute nennt man dies Transgenerationale Weitergabe und in den letzten Jahren hat man gerade in diesem Bereich in der Forschung große Fortschritte gemacht.
Kein einfaches , aber sehr wichtiges Buch.
Wut
Ein Meisterwerk.
Martenstein gelingt es, einem todtraurigen Thema Tiefe, Humor und Sinn abzugewinnen. Dass er brilliant, fesselnd und wendungsreich schreiben kann, ist ein Sahnehäubchen oben drauf.
Was für ein Lichtblick in der laaaangweiligen, moralinsauer geprägten deutschen Germanisten-Belletristik!
Wut
Ist wirklich immer die Mutter Schuld?
Der Roman Wut ist ein interessantes Buch von dem Schriftsteller Harald Martenstein.
Frank hat seine demente Mutter im Heim untergebracht. Er hat als Kind unter ihren Wutausbrüchen gelitten.
In ihrem Tagebuch erfährt er alles aus ihrer Sicht. Auch sie hatte keine schöne Kindheit.
Trotz allem entschuldigt die Kindheit aber auch nicht alle späteren Taten Franks.
Oft wird den Müttern die Schuld gegeben, das ärgert mich immer. Meist macht sie alles so gut wie möglich.
Der Autor schreibt das mit gutem Ausdruck und man ist von der Geschichte gefangen.Der Roman zeigt die Ansichten aus verschiedenen Perspektiven. Er versteht es gut die Geschichte voller Emotionen unter die Haut gehen zu lassen.
Er ist unterhaltend und empfehlenswert.
Wut
Bewertung von sleepwalker am 09.07.2021
„Ich bin in der Wohnung meiner Mutter, morgen kommen Möbelpacker. Sie ist jetzt im Heim und versteht nicht mehr, was um sie herum geschieht.“ Mit diesen Worten beginnt Harald Martensteins Roman „Wut“, ein Buch über eine gewaltvolle Mutter-Kind-Beziehung. Der Autor sagt selbst: „Und dies ist ein Roman, keine Biographie und keine Reportage. Ein Anderer als ich könnte ihn nicht schreiben, denn ich arbeite, wie jeder Romanautor, im Steinbruch meiner Erinnerungen, eigne mir dieses an, verwerfe jenes, erfinde dazu und vergesse. Ich habe mir alle Freiheiten genommen, die das Genre Roman gestattet.” Diese Aussage lässt vermuten, dass autobiographische Elemente verarbeitet sind.⠀
Martensteins Ich-Erzähler Frank leidet von frühster Kindheit an unter den unvorhersehbaren Wutausbrüchen der Mutter (die er nur „Maria“ nennt), die nicht selten in wahren Prügel-Orgien gipfelten. („Ich habe gemerkt, wie sie immer hin- und hergerissen war zwischen Liebe und Hass. Sie war kein Mensch, der Gefühle unterdrücken kann, das konnte sie überhaupt nicht, und so wechselte das eben manchmal innerhalb weniger Minuten, Küsse, Schläge, dann wieder Küsse.“) Das Leben der Mutter war nicht einfach. Das weiß auch Frank, der für ihr Verhalten Erklärungen findet, es aber nicht entschuldigen kann. („Es gibt Dinge, die ich ihr nicht verzeihen kann, obwohl ich sie verstehe.“) Sie kannte als Kind selbst kaum Liebe, vor allem nicht von der eigenen Mutter, die sie mit 18 Jahren zur Welt brachte. Nach dem Krieg fand sie Unterschlupf in einem Bordell und landete dann auf einer Klosterschule. Durch ihre Intelligenz standen ihr trotz ihrer rebellischen Art alle Wege offen – letztendlich verließ sie die Schule kurz vor dem Abitur ohne Abschluss. Sie heiratete und bekam nach zahllosen Abtreibungen, die ihr Schwiegervater, ein Tierarzt, illegalerweise durchführt, ein Kind.
„Als sie sehr jung Mutter wurde, war ich wohl so etwas Ähnliches wie jetzt die Krankheit, etwas, das sie daran hinderte, frei zu sein.“ - Die Mutter hatte zwar noch Ziele und Träume, verwirklichte aber nichts. Im Endeffekt macht ihren Sohn für ihr verpfuschtes Leben verantwortlich. Und er sie für seines, denn auch er ist ein getriebener und weitgehend bindungsunfähiger Mensch. Frank bricht den Kontakt zur Mutter ab und lange Zeit verbindet ihn mit der Frau, die ihn geboren hat, nur eines: eine tiefe innere Wut, die auch ihn nicht loslässt. „Maria sagte immer, dass ich alles ihr verdanke, dass ich nur ihre Kreatur bin, mein Talent, mein Geld, der Erfolg, alles ihr Erbe, ihre harte Schule, und in gewisser Weise hat sie damit recht. Ich verdanke ihr alles, was ich bin, im Guten und Schlechten.“
Soweit konnte ich dem Buch folgen. Ich fand die Erzählung bedrückend, aber realistisch und nachvollziehbar. Doch dann scheint Frank Zweifel an seinen bruchstückhaften Erinnerungen zu bekommen und die Geschichte rutschte für mich ins Philosophisch-Hypothetische ab. „Niemals weiß ich, ob mir meine Erinnerung nicht einen Streich spielt. War es denn wirklich so?“ Zwar habe er nichts aus seiner Vergangenheit verdrängt, er erinnere sich schlicht nicht an Dinge, die nicht wichtig sind, um im Leben zurecht zu kommen. Nicht nur schlimme Erinnerungen sind weg, sein „Gehirn speichert auch angenehme Erinnerungen nicht.“ Und nach und nach wurde das Buch für zunehmend wirr und undurchsichtig.
Sprachlich fand ich das Buch ansprechend und wegen der vielen oft völlig unvorhersehbaren Handlungen, teilweise sogar spannend. Es ist ein bemerkenswertes, schwer zu verdauendes Werk. Enttäuschend fand ich aber den Schluss. Nach viel psychologischem Tiefgang, einem Mäandern zwischen Mitleid, Verständnis, Wut und Hoffnung, fand ich ihn verworren und verwirrend. Was bleibt, ist die Frage, wie wir zu dem werden, was wir sind, mit dem Fazit: „„Und irgendwann muss man sowieso damit aufhören, den Eltern die Schuld an dem fehlerhaften Menschen zu geben, der man ist.“ Für ein tiefgründiges Buch aus dem ich viel mitnehmen konnte von mir vier Ster
Wut
Bewertung von brauneye29 am 01.02.2021
Zum Inhalt:
Immer wieder schlägt die Mutter zu. Denn Frank steht ihren Träumen im Weg. Doch wie soll ein Kind damit klar kommen? Eines Tages eskaliert ein Streit bei dem Frank schließlich aus dem Fenster springt und niemals wieder zurück zur Mutter geht. Aber die Wut seiner Mutter begleitet ihn trotzdem.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt die Abgründe von Menschen und wie sie wurden, was sie sind und wie schwer es doch ist, Erlebnisse zu verarbeiten und Dinge hinter sich zu lassen. Besonders gut hat mir der Schreibstil gefallen, der einen förmlich durch das Buch zieht und einfach richtig gut ist.
Fazit:
Lesenswert
Wut
„Wut“ ist ein hochemotionaler und erschütternder Roman über einen Jungen, der sein ganzes Leben versucht, die Wunden seiner Kindheit zu lindern. Von der ersten Seite an war ich vollkommen erschüttert, wozu eine Mutter ihrem Kind gegenüber fähig sein kann. Harald Martenstein beschreibt diese rücksichtslose, brutale Frau so bildgewaltig und realistisch und auf der anderen Seite den lieben Jungen, der ihren Frust ungefiltert ausbaden muss. Ich bekam beim Lesen Gänsehaut, ebenso schlich sich von Seite zu Seite ein immer stärkerer Zorn und ein wachsendes Unverständnis ein, wie man so die Beherrschung verlieren kann - und niemand wirklich eingreift.
In Rückblicken erfährt der Leser, wie die Mutter so wurde, wie sie ist. Spannend und mitreißend lässt der Autor die Nachkriegsjahre wieder aufleben und den Leser so an Marias Welt teilhaben. Ein großer Teil dieses Buches beschäftigt sich mit Frank und der Aufarbeitung seiner verkorksten Kindheit. Und damit hat er viel zu tun.
Diese bewegende Geschichte ist brillant geschrieben, lebendig und authentisch, das Kopfkino funktioniert von Beginn an optimal. Gerade das ist es auch, was bei mir dazu führte, dass das Gelesene noch lange nachwirken wird. Man bekommt so manche Szene einfach nicht aus dem Kopf.
Wut
Bewertung von Rezensentin aus BW am 04.02.2021
Die zunehmend demente Maria muss ins Pflegeheim.
Frank, ihr Sohn, hilft beim Umzug und besucht sie in ihrem neuen Domizil.
Erinnerungen ploppen auf.
Im Verlauf des Buchs lernen wir die beiden kennen und erfahren so Einiges aus ihren Lebensgeschichten.
Maria, im 2. Weltkrieg geboren, wuchs, nachdem sie von ihrer Mutter verstoßen wurde, im Heim und bei Verwandten auf, fand später Zuflucht im Bordell und besuchte eine Klosterschule.
Schlimme Erfahrungen, Enttäuschungen und unerfüllte Träume, z. B. der Traum zu studieren, schürten Wut und Verbitterung - Gefühle, die ihr weiteres kleinbürgerliches Leben überschatteten und zu Gewaltausbrüchen führten, unter denen Frank zu leiden hatte, weil seine unberechenbare Mutter ihm letztlich die Schuld an allem gab und er als wehrloses Gegenüber eine geeignete Zielscheibe für ihre Härte und Lieblosigkeit darstellte.
Auch in Frank, der eines Tages flüchtete, begann die Wut zu wuchern, aber nicht nur das: er entwickelte Schwierigkeiten, enge und stabile Beziehungen zu führen.
Dass der Leser die Hintergründe für Marias unermessliche Wut erfährt, soll und kann ihr Verhalten nicht entschuldigen. Es geht hier lediglich darum, nachvollziehen zu können, wie und warum sie so wurde wie sie war.
Erklärungen, keine Entschuldigung! Dies zu vermitteln, gelingt dem Autor gut.
Ich empfehle den Roman, der die Perspektiven und Entwicklungen beider Protagonisten beleuchtet, überraschende Wendungen im Leben Franks bereithält und mich trotz aller Schwere auch immer wieder schmunzeln ließ, gerne weiter.
„Wut“ ist eine kreative und außergewöhnliche, berührende, aufwühlende und intensive Lektüre, die fesselnd und authentisch geschrieben ist.
Wut
„Wut“ ist ein Roman, der anfänglich abstößt und verstört, dann zeitweise fasziniert und zum Ende hin leider in surrealer Absurdität zu zerfasern scheint, was durch den sehr gelungen Epilog jedoch einigermaßen wieder herausgerissen werden kann. Erzählt wird die Geschichte einer Kindheit, die unter den brutalen Ausbrüchen einer Mutter, deren Fürsorge zwischen Vernachlässigung und unkontrollierbarer Wut schwankt, leidet. Diese im Gesamtkontext kurz erscheinenden Erinnerungen wechseln sich ab mit Rückblicken in das familiäre Konstrukt und das Heranwachsen der Mutter, die sich schon im frühen Kindesalter durch Unbeherrschtheit auszeichnete. Eine Erklärung für dieses Verhalten bieten diese Einsichten jedoch leider nicht. In der Folge springt der Roman episodenhaft durch das Leben des Protagonisten, zusammengehalten werden die einzelnen Kapitel durch die Auswirkungen der mütterlichen Erziehungsmethoden, mal ist der direkte Zusammenhang deutlich zu erkennen, mal tritt die Mutter auch fast völlig in den Hintergrund. Schließlich begibt sich die Handlung in etwas abstrus erscheinende Gefilde, bei aller Liebe zur Verschmelzung dessen, was als real wahrgenommen wird und der puren Imagination, erschien mir der Weg der Geschichte schließlich doch als zu weit, zumal dieser auf Kapitel folgte, die von völlig unglaubwürdigen Figuren bevölkert wurden.
Der Roman liest sich sehr gut, aber das Gefühl, dass hier insgesamt nur an der Oberfläche eines Problems bzw. sehr vieler Probleme gekratzt wird, lässt mich nicht los. Gerade in Bezug auf die Figur der Mutter fehlt mir eine tiefere Auseinandersetzung, die mehr ist als ein bloßes Nachzeichnen von Ereignissen.
Insgesamt ein besonders in der ersten Hälfte lesenswerter Roman, der sich aber scheut, seinen starken, abstoßenden Auftakt im Verlauf der Handlung einzulösen. Letztlich ist nur das Ende so stark wie der Beginn verspricht.
Wut
Rezensionstitel: Lebenslange Wut
Die Geschichte:
In diesem Fall verweise ich auf den Klappentext, denn ich möchte keinesfalls spoilern. Es ist eine sehr emotionale Geschichte.
Meine Meinung:
Es ist keine Biografie. Er hat seine ganze Fantasie in diese Geschichte hineingepackt. Es gibt Vorbilder, aber die Protagonisten leben in diesem Buch ihr eigenes Leben.
Und dann erzählt mir der „Icherzähler“ Frank seine Geschichte, sein Leben. Sie beginnt damit, dass er seine Mutter im Heim besucht, weil sie dement ist.
Er erzählt dann seine ungeschminkte Lebensgeschichte von Kindesbeinen an. Und alleine das, was dieser kleine Junge erlebt hat, zwingt mich, das Buch immer mal wieder hinzulegen, um die heraufgezogenen düsteren Bilder wieder loszuwerden. Ich habe sehr mit diesem Kind gelitten. Ich kann sehr gut verstehen, dass der erwachsene Frank einige Wunden zurückbehalten hat, auch dass sie nie ganz heilen werden, er sich aber dennoch um seine Mutter kümmert.
Eine übliche Rezension, die über Protagonisten und Schauplätze, sowie den Spannungsbogen berichtet, ist mir hier nicht möglich, gar fehl am Platz. Frank spricht deutlich und ungeschminkt über sein Leben.
Es ist ein völlig anderes, ungewohntes Buch, das sehr tiefgründig ist und nachwirkt.
Als Schlussresümee nehme ich eine Stelle am Anfang des Buches her, nämlich dass er zufrieden ist, wenn viele, die unter ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind, etwas wiedererkennen.
In diesem Sinne wünsche ich dem Buch, dass es zahlreich seine Leserschaft findet.
Heidelinde von friederickes bücherblog
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