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» Rasantes Romandebüt voller skurrilem Witz, Wärme und tieferer Bedeutung.« Knut Elstermann »Eine irre Liebesgeschichte zum Einsaugen.« Ulrike Folkerts Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zar...
» Rasantes Romandebüt voller skurrilem Witz, Wärme und tieferer Bedeutung.« Knut Elstermann »Eine irre Liebesgeschichte zum Einsaugen.« Ulrike Folkerts Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt. Er muss handeln... Eine liebevolle und schräge Coming-of-Age-Geschichte, lustig und voller Überraschung erzählt. »Das Buch ist der Killer« Robert Gwisdeck »Dieser Roman bin ich, trotzdem ist alles erfunden.« Axel Ranisch
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Axel Ranisch, Regisseur, Schauspieler und Opernschreiber ist ein kreativer Tausendsassa. Nach den Filmen "Dicke Mädchen", "Ich fühl mich Disco" und "Alki Alki" hat er nun seinen Einfallsreichtum in Literatur gegossen.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 23. Februar 2018
- Deutsch
- ISBN-13: 9783843717137
- Artikelnr.: 50154400
[Vorab: Ein Rezensionsexemplar war mir, via #NetGalleyDE, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]
Das Ende ist das Problem so manchen Buches; das Problem von „Nackt über Berlin“ ist dabei nicht, wie es endet, sondern dass es endet. Selten war ich so enttäuscht von …
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[Vorab: Ein Rezensionsexemplar war mir, via #NetGalleyDE, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]
Das Ende ist das Problem so manchen Buches; das Problem von „Nackt über Berlin“ ist dabei nicht, wie es endet, sondern dass es endet. Selten war ich so enttäuscht von einem Roman, dass er vorbei und ausgelesen war wie in diesem Fall. Ja, das Hauptthema der Lehrersentführung bzw. Lehrerseinsperrung war letztlich auserzählt, aber zum Schluss war ich erst recht (aber so schön und nicht so beklemmend-schrecklich wie zuvor der Schuldirektor Lamprecht) gefangen in diesem Jannik-Erzählflow und hätte einfach gerne weiterhin von ihm berichtet bekommen, wie es ihm nun zukünftig ergangen war.
Anfangs, das in Gefangenschaft nehmen des Rektors, wirkte noch wie ein schriller Roadmovie, nur ohne großes Road-Stück, auch wenn der Lamprecht von einer Straße aufgelesen wird, gepaart mit einem Hauch Kunstfilm. Wie ein Stück, das einen die Figuren innerlich zur Räson rufen lässt: „Schluss mit der Albernheit, zurück zum Ernst!“
Aber dieser Eindruck zerfließt, weil er schon an der Quelle eher dürftig aufsprudelte: Jannik (der zunächst als „Janni“ genannte Figur eingeführt wird und Seite um Seite seine kindliche Unbedarftheit verliert und sich schließlich in die Rolle eines sehr viel reiferen und selbstbewussteren JanniK einfindet) liebt klassische Musik und weiß zu jeder Situation einen zu ihr passenden Komponisten mit einem passenden Stück: Da er über weite Strecken des Buchs als Erzähler fungiert, ist man als Leser immer mit der Musik um ihn herum, und sei es, dass sie nur in seinem Kopf spielt, konfrontiert und die ist hier so explizit dargestellt, dass man von Anfang an damit rechnet, dass die Erzählung in die Tiefe gehen wird. Denn welcher Autor, der einfach nur oberflächliche Unterhaltung bieten will, würde schon so sehr „ausufern“ anstelle nur mal nebenher zu erwähnen, dass mal Bach oder mal Mozart gehört wird? Eben. Gut, vielleicht würde das auch der ein oder andere Autor tun, der seiner Erzählung einfach nur einen kulturelleren Anstrich verleihen wollte, aber: Die klassische Musik, seine alten russischen Lieblingskomponisten, sind der eine große Punkt, in dem Jannik von vornherein völlig selbstverständlich und absolut selbstsicher auftritt; er wirkt viel zu authentisch als dass seine Leidenschaft für die Klassik angedichtet wirken würde. Da merkt man: Der Autor kennt sich aus, entweder mit klassischer Musik, oder auch nur damit, wie eine extrem gründliche Recherche vonstatten geht.
An anderer Stelle hatte ich bereits erwähnt, dass ich nach dem halbfertig gelesenen Roman den Eindruck hatte, diese Geschichte sei eine als Liebeserklärung an Tchaikovsky getarnte Liebeserklärung an Rachmaninoff. So intensiv ist Janniks Liebe zur Klassik dargestellt!
In der zweiten Buchhälfte ging dieser Eindruck jedoch etwas unter: Immer häufiger kommt ein externer Erzähler zu Wort, der von und über Jens Lamprecht erzählt und dessen Gefühlsleben sowie (vergangene) Verhaltensweisen präsentiert und klar wird, was Tai antreibt, den Direktor so zu foltern… und je schlechter es Lamprecht geht, desto schlechter fühlt sich auch Jannik, der in Tai weniger den heimlich geliebten, tollen Schwarm zu sehen beginnt, sondern mehr und mehr einen Tyrann, der, nahezu im wahrsten Sinne des Wortes, auch bereit wäre, über Leichen zu gehen. Aber Verknalltheit lässt sich halt auch nicht so einfach abstellen, ebenso wenig wie die Loyalität unter besten Freunden.
„Nackt über Berlin“ ist ein sehr, sehr toller Roman; dass Jannik schwul ist, ist letztlich so nebensächlich wie es in der realen Welt auch egal sein sollte, wer nun welche sexuelle Orientierung hat. Er ist halt in Tai verliebt; ja und? Ein mögliches Coming-out, das schließlich auch stattfindet, wird ebenso wenig auffällig in den Vordergrund gerückt; es spielt auch keine große Rolle: In erster Linie ist dies ein Coming-of-Age-Roman; und wenn Liebesroman, dann Tragödie!
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Allein das Cover zu diesem sehr schrägen Roman ist der Eyecatcher schlechthin.
Der Schreibstil ist lebendig und sehr direkt gehalten.
Die Idee, dass zwei Schüler ihren Direktor entführen ist sehr skurril und interessant zu verfolgen.
Über Jannik, dem Musikliebhaber und Tai, …
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Allein das Cover zu diesem sehr schrägen Roman ist der Eyecatcher schlechthin.
Der Schreibstil ist lebendig und sehr direkt gehalten.
Die Idee, dass zwei Schüler ihren Direktor entführen ist sehr skurril und interessant zu verfolgen.
Über Jannik, dem Musikliebhaber und Tai, dem Technikfreak, erfahren wir nach und nach viele Einzelheiten, die am Ende des Romans vieles klarer erscheinen lassen. Die Coming-of-Age-Geschichte lässt die Entwicklung der beiden Jugendlichen gut ergründen. Hautnah bekommt der Leser Einblick in die Gefühlswelt der beiden. Auch die öffentliche Zurschaustellung des Schuldirektors ist großartig herausgearbeitet.
In diesem Buch geht es um die erste Liebe, versteckte Helden, vermeintliche Opfer und Rache. Alles hat eine tiefere Bedeutung als vorher angenommen.
Fazit:
Ein moderner und witziger Roman über Persönlichkeitsentwicklungen mit absolutem Tiefgang!
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"Nackt über Berlin" von Axel Ranisch, ist eine gelungene Mischung aus Coming out, schräger und zarter Liebesgeschichte, rasantem, erfrischendem und skurrilem Witz, mit interessanten Charakteren und superguten Sprechern die der Geschichte leben verliehen haben.
Jannik und Tai, …
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"Nackt über Berlin" von Axel Ranisch, ist eine gelungene Mischung aus Coming out, schräger und zarter Liebesgeschichte, rasantem, erfrischendem und skurrilem Witz, mit interessanten Charakteren und superguten Sprechern die der Geschichte leben verliehen haben.
Jannik und Tai, sind zwei ganz normale siebzehnjährige Jugendliche, die von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt werden. Jannik hat ein paar Kilo zuviel auf den Rippen, ist leidenschaftlicher Klassik-Fan und lässt sich zu kraftvollen Streichern und Bläsern hinreisen.
Thai hat eine grosse Vorliebe fürs Filmen und hält so ziemlich alles mit seinem Camcorder fest.
Eines Abends sehen die beiden, wie ihr angesehener Schuldirektor Jens Lamprecht, stark taumelnd und sturzbetrunken die Strasse entlangläuft. Sie helfen ihm und bringen ihn sicher in seine Wohnung. Doch dank Thais Computerverständnis können sie die moderne Technik des Wohnkomplexes überliesten und halten ihren Direkter in seiner eigenen Wohnung gefangen.
Was als witziger Jugenstreich beginnt, wird schnell zu einer handfesten Entführung. Denn Tai geniesst es sichtlich, Gott zu spielen, lässt den Direktor an seine Grenzen gehen und zwingt ihm zu einem regelrechten Seelenstriptease. Für Jannik wird das Ganze immer mehr zum Höllentrip, der sowieso mit seiner anfänglichen und zarten Verliebtheit zu Thai ringt. Er weiss das er einschreiten muss um das ganze zu stoppen, doch das ist gar nicht so einfach, denn immer weitere prisante Informationen über den Selbstmord einer Mitschülerin kommen ans Tageslicht.
Jannik ist ein unglaublich toll beschriebener Charakter, der seine Vorliebe für Klassische Musik regelrecht auslebt. Immer wieder fliessen detailierte Symphoniebeschreibungen bekannter Komponisten in die Geschichte mit ein und haben mich innerlich der imposanten Musik folgen lassen. Auch Tai, blüht im weiteren Verlauf der Geschichte regelrecht auf und geniesst es eine höhere Macht auszuspielen.
Besonders gefallen hat es mir, wenn der Autor Axel Ranisch selbst, den jüngeren Charaktere Tai und Jannik seine Erzählstimme geliehen hat. Denn er schafft es mit seiner humorvoll und authentischen Art, insbeonders aber auch durch seinen berliner Akzent die aufkommenden Emotionen so genial rüberzubringen, das ich der Geschichte gebannt folgen konnte.
Auch Thorsten Merten, der die Geschichte von Direktor Jens Lamprecht erzählt, hat auf seine Weise überzeugen können und dem Charakter, leben eingehaucht. Zusammen haben sich die beiden Erzählstimmen gut ergänzen können und eine lebhaft, spannende Geschichte mit ganz unterschiedlichen Charakteren und Geheimnissen entstehen lassen.
Obwohl mir das Ende etwas zu offen und einfach dargestellt wurde, konnte mich die Geschichte im Gesamten total mitreisen und durch spannende Handlungsstränge und erfrischendem und skurrilem Witz begeistern.
Ein gelungener Hörgenuss, schräg, spannend, erfrischend und einfach klasse gesprochen.
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Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Straße aufgelesen haben, in dessen Wohnung ein. Der eher schüchterne Jannik lässt sich von seinem …
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Die beiden 16-jährigen Freaks Jannik - in Bezug auf klassische Musik und Tai - in Bezug auf Technik haben eine Schnapsidee: sie sperren ihren betrunkenen Rektor, den sie auf der Straße aufgelesen haben, in dessen Wohnung ein. Der eher schüchterne Jannik lässt sich von seinem asiatischen Freund in diese Sache mit reinziehen. Aus Liebe zu ihm beteiligt er sich an dem perfiden Spiel, würde es aber lieber früher als später beenden. Doch Tai hat noch Einiges mit dem ungeliebten Schuldirektor vor. Im Laufe des Buches wird klar, dass er gute Gründe dafür hat. So wird aus einem Streich bitterer Ernst und ernste Rache. Es geht um den Selbstmord einer Mitschülerin der beiden.
So erlebt Rektor Jens einige höllische Tage. Er geht im Geiste alle seine Sünden durch, sucht nach möglichen Tätern und kommt doch nicht darauf, wer sich hinter "Gott" verbirgt. Seine Nöte und Ängste sind gut nachvollziehbar, dadurch wird er einem sogar etwas sympathisch.
Das alles wird sehr spannend und humorvoll erzählt. Erste Liebe und Probleme in der Schule werden ebenfalls thematisiert. Die Sprache ist oft recht gewöhnlich, wird aber, wenn es um Janniks klassische Musik geht, direkt poetisch.
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Jannik hat ein paar Kilo mehr auf den Rippen und ist absoluter Klassik-Fan. Zu kraftvollen Streichern und Bläsern, träumt er gern von seiner großen Liebe und bestem Freund: Tai. Der ahnt bislang noch nichts von Janniks Gefühlen. Naja, wenn man es ganz objektiv betrachtet, ist …
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Jannik hat ein paar Kilo mehr auf den Rippen und ist absoluter Klassik-Fan. Zu kraftvollen Streichern und Bläsern, träumt er gern von seiner großen Liebe und bestem Freund: Tai. Der ahnt bislang noch nichts von Janniks Gefühlen. Naja, wenn man es ganz objektiv betrachtet, ist dieses Schwul-sein Thema ja auch noch gar nicht in der Welt.
Dann, eines Abends, erhält er ein Handy-Video. Tai hat Schuldirektor Lamprecht aufgelesen und zwar so sturzbesoffen, dass er rein gar nichts mehr mitbekommt. Kurzerhand kidnappen ihn die Jungs und sperren ihn in seiner eigenen Wohnung ein. Dabei entwickelt Tai mehr kriminelles Potential, als Jannik seinem Freund je zugetraut hätte. Was ist da los? Und was hat das alles mit Melanie Heise zu tun, einer Mitschülerin, die sich im letzten Jahr umgebracht hat....
~ * ~ * ~ *
Axel Ranisch liest und das mehr als göttlich!
Allein ihm bzw. Jannik zuzuhören hat schon einen sehr hohen Unterhaltungswert. Mit Thorsten Merten, der den Lamprecht spricht, entsteht der perfekte Kontrast.
Der Einstieg beginnt mit einem ordentlichen "Wumms", aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn dieses Buch/Hörbuch bietet soviel mehr. Die Geschichte geht um einiges tiefer und das hat mich mit jeder Wendung erneut überrascht.
"Nackt über Berlin" ist nicht nur eine Coming-out Geschichte. In diesem Seelenstriptease geht es um Liebe, um Schuld und Schuldgefühle, Verrat, Freundschaft und Mut. Um den Schmerz den das Erwachsen werden manchmal mit sich bringt und die Fallstricke des Erwachsen seins.
Und bei aller Ernsthaftigkeit der Themen, überzeugt Axel Ranisch mit so einem großartigen, lakonischen Humor, dass er einen das ein- oder andere Mal fast weghaut.
Sein Schreibstil ist unheimlich flüssig und lebendig, die Wortwahl dem jeweiligen Alter angepasst und authentisch. Dabei sind die abwechselnden Parts von Axel und Lamprecht oft sehr unterschiedlich in der Länge. Grade das macht auch die Spannung aus. Ich höre im Auto und habe ein paar Mal eine Extra-Runde gedreht.
Fazit: Ein kurzweiliges Hörvergnügen, das einem ernsteren Thema nachgeht, als es der Titel und Klappentext vermuten lässt, dabei aber nichts von seiner Leichtigkeit verliert.
Großartige Unterhaltung!
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Jannik und Tai, absolut gegensätzlich und doch auf einer Wellenlänge – Wirklich? Zumindest führt Janniks heimliche Leidenschaft dem Mitschüler und Freund gegenüber dazu, dass er sich mitreißen lässt in eine Situation, die schon bald aus dem Ruder gerät. …
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Jannik und Tai, absolut gegensätzlich und doch auf einer Wellenlänge – Wirklich? Zumindest führt Janniks heimliche Leidenschaft dem Mitschüler und Freund gegenüber dazu, dass er sich mitreißen lässt in eine Situation, die schon bald aus dem Ruder gerät. Denn die beiden Jugendlichen halten den Direktor ihrer Schule in seiner eigenen Wohnung gefangen. Damit allerdings nicht genug, mittels diverser Methoden erhalten sie einen tiefen Einblick in das Seelenleben eines gebrochenen Mannes. Bekommen Musikgenie Jannik und Technikfreak Tai die Kurve oder driften sie immer weiter ab, weit über die Grenzen der Legalität hinaus?
Unweigerlich stellt man sich gleich nach den ersten Seiten die Frage: Wie hoch ist der Anteil persönlicher Erfahrungen des Autors? Er selbst sagt: „Dieser Roman bin ich, trotzdem ist alles erfunden.“ Möglicherweise sind ihm einige Gedankengänge vertrauter als andere, aber vielleicht ist auch wirklich alles nur Fiktion, kein Außenstehender vermag dies konkret zu beantworten. Für das Leseerlebnis spielt dies allerdings auch eigentlich überhaupt keine Rolle, man versucht schließlich sich auf den Inhalt einzulassen, unabhängig biographischer Genauigkeiten.
Die sprachliche Darstellung, vor allem die Kommunikation der jugendlichen Protagonisten, gerät recht derb. Es scheint als würde ein überspitztes Bild der aktuellen Jugendbewegung gezeichnet, welches gleichzeitig recht konstruiert daher kommt. Auf der anderen Seite werden nämlich durchaus weichere Töne angeschlagen, die stilistisch kaum zu den anderen Sequenzen passen wollen, wodurch keine Einheit gebildet wird. Vielmehr scheint es als bestünde der Roman aus verschiedenen Handlungssträngen, die zwar immer wieder Berührungspunkte aufweisen, aber dennoch vollkommen voneinander abgegrenzt sind, nicht inhaltlich, sondern rein sprachlich. Dadurch ist der Leser ein ums andere Mal irritiert, wenn wieder ein Wechsel ansteht und der Lesefluss ins Stocken gerät.
Die Idee hinter dieser fast schon verkorksten Liebesgeschichte ist originell und abgedreht, in der Umsetzung dann aber doch nicht immer konsequent. Auch wenn es sich bei den Hauptprotagonisten um sprunghafte Teenager handelt, so sollte doch ein gewisses Maß an Kontinuität vorhanden sein. Selbstfindung ist ein Prozess, der nicht „mal eben“ abgehakt ist, das bringt eine gewisse Unruhe in die Darstellung.
Im Großen und Ganzen ist Axel Ranisch ein Debütroman gelungen, über den der Leser noch einige Zeit nachdenken wird, der ihn aber auch zum Teil irritiert und unbefriedigt zurück lässt.
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Spannend, skurril & witzig – eine gelungene Mischung
„Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.
Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel …
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Spannend, skurril & witzig – eine gelungene Mischung
„Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.
Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel provozierend und die Spiegeleier eher spießig.
Jannik und Tai sind in der Schule zwei Außenseiter und haben es in der Schule und im Leben nicht leicht. Von ihren Mitschülern werden sie Fetti und Fidschi genannt, Fetti ist ein übergewichtiger Musikfan und Fidschi ist ein Technikfreak. Als die beiden Siebzehnjährigen ihren betrunkenen Direktor Lamprecht auf der Straße antreffen, entführen sie ihn kurzerhand. Schnell entwickelt dieser ursprüngliche Scherz eine unvorhersehbare Eigendynamik.
Geschrieben wurde das Buch aus Sicht des Ich-Erzählers Fetti. Seine Geschichte zeigt, wie schnell und einfach wir uns manipulieren lassen und wie wenig wir von unseren Mitmenschen wissen. Ihm wird klar, dass er für seinen besten Freund mehr als nur Freundschaft empfindet. Seine Gefühle und seine Liebe zur Musik sind gut herausgearbeitet und nachzuvollziehen. Schwieriger fand ich es Zugang zu Tai zu finden, die Gründe für seine Distanziertheit werden im Laufe der Story deutlich. Durch Tai, der den Direkter zwingt sein Innenleben zu offenbaren, erfährt man auch einiges über den Direktor.
Der Schreibstil von Axel Ranisch ist locker, einfach zu lesen und amüsant. Es fällt leicht, sich in Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuversetzen. Trotzdem bringt er tiefer gehende Themen mit dem nötigen Ernst rüber und es handelt sich nicht nur um einen unterhaltsamen Roman, sondern einen mit Tiefgang, der überraschende Entwicklungen enthält und beim Lesen einfach Spaß macht.
Ich habe dieses Buch erfrischend und als echtes Leseerlebnis empfunden. Ein Buch der anderen Art, das Spaß macht und lohnenswert ist. Von mir gibt es für diesen Coming-of-Age-Roman eine klare Leseempfehlung.
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Was als eher oberflächliches Geplänkel eines Jugendlichen beginnt, der hormonell bedingt einen riesigen Sack mit Problemen mit sich herumschleppt, entwickelt sich nach und nach zu viel tiefgründigeren und umfangreichen Themen. Im Mittelpunkt steht Jannik, der den Rektor dabei filmt …
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Was als eher oberflächliches Geplänkel eines Jugendlichen beginnt, der hormonell bedingt einen riesigen Sack mit Problemen mit sich herumschleppt, entwickelt sich nach und nach zu viel tiefgründigeren und umfangreichen Themen. Im Mittelpunkt steht Jannik, der den Rektor dabei filmt wie er betrunken Mist baut. Gemeinsam mit seinem Freund Tai filmen sie ihn dabei für die Nachwelt und helfen ihm in die Wohnung, aber nur um ihn dort quasi gefangen zu halten. Was sie nach haarsträubendem Blödsinn von Jugendlichen anhört, nimmt aber die Form von Lebenssinn, wahnwitzigem Humor und auch tiefgründigen Emotionen an, je tiefer man in das Geschehen vordringt. Der Roman hat mich wirklich umgehauen. Absolut empfehlenswert!
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MP3-CD
Klappentext:
Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine …
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Klappentext:
Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt. Er muss handeln…
Eine liebevolle und schräge Coming-of-Age-Geschichte, lustig und voller Überraschung erzählt.
Der Autor:
Es ist der erste Roman von Axel Ranisch (geboren 1983 in Berlin), der mehr als Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent bekannt ist. Zuletzt drehte er zwei Tatort Krimis mit Kommissarin Lena Odenthal. Die vielfältige Erfahrung von unter anderem 80 Kurzfilmen merkt man diesem Buch durchaus an.
Format:
Es handelt sich um ein Hörbuch auf zwei MP3-CDs mit einer Laufzeit von 633 Minuten. Gesprochen von Alex Ranisch und Thorsten Merten. Die beiden Sprecher machen aus dem Buch ein richtiges Erlebnis, denn sie haben mich von den ersten Minuten in den Bann gezogen und so ist die Laufzeit gar nicht aufgefallen, sondern es war ein unterhaltsames Vergnügen.
Cover:
Passend zu einem ungewöhnlichen Buch bzw. Hörspiel ebenso das Cover, mit einem Augenzwinkern und nicht so ganz sich selbst ernst nehmend, was allerdings zur Handlung passt.
Handlung:
Eine kreative Idee welche klasse umgesetzt wurde und sich bis zum Ende durchzieht. Selten habe ich eine so skurrile Handlung erlebt, die Spaß macht. Natürlich kann diese nicht ernst genommen werden, sondern ist einfach nur lustig mit vielen überraschenden Wendungen, so dass der Weg den die Handlung nimmt nie vorhersehbar war.
Protagonisten:
Protagonisten sind ja eigentlich immer das Salz in der Suppe, aber gerade bei diesem Hörspiel sind sie herausragend. Ob jetzt die beiden Hauptprotagonisten oder die weiteren Protagonisten, alle sind extrem anschaulich dargestellt. Außer der Handlung sind die Protagonisten die Besonderheit in diesem Buch und beides spielt perfekt zusammen.
Fazit:
Ich bevorzuge eigentlich Bücher gegenüber Hörspielen, nachdem ich eine Hörprobe gehört hatte, war ich hin und weg und hatte nur noch Bedenken, ob die Handlung bis zum Ende durchgehend passen würde. Das Konzept geht vollkommen auf, wenn ich auch glaube, dass dieses Buch bzw. Hörspiel polarisiert. Mich hat das Hörbuch von Anfang an überzeugt und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Vor allem hat mich die Darstellung als Hörbuch fasziniert, die sehr abwechslungsreich ist und somit sind es von meiner Seite fünf Sterne für das tolle Hörspiel.
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Grundsätzlich sollte man hilfsbedürftige Personen nicht filmen oder sie ausnutzen, da sind wir uns alle einig. Aber Tai ist siebzehn Jahre alt und mit seiner Kamera verwachsen. Da ist es nicht verwunderlich, dass er sich, nachdem er seinen nicht gerade beliebten Direktor sturzbetrunken und …
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Grundsätzlich sollte man hilfsbedürftige Personen nicht filmen oder sie ausnutzen, da sind wir uns alle einig. Aber Tai ist siebzehn Jahre alt und mit seiner Kamera verwachsen. Da ist es nicht verwunderlich, dass er sich, nachdem er seinen nicht gerade beliebten Direktor sturzbetrunken und mit nacktem Hintern aufgefunden hat, hinter einem Busch versteckt und das Ganze für die Ewigkeit festhält. Zudem ruft er noch seinen guten Freund Jannik an, der sich das kleine Theaterstück unbedingt ansehen soll. Beide amüsieren sich auch sehr über Herrn Lamprecht. Doch als dieser krampfhaft versucht in seine neue Bleibe in einem Hochhaus zu kommen, kommen sie aus ihrer Deckung und helfen dem Rektor. Allerdings ist diese Handlung, die hauptsächlich auf Tais Mist gewachsen ist, nicht aus reiner Hilfsbereitschaft erwachsen. Nein, er hat einen viel größeren Plan. Er möchte Herrn Lamprecht in seiner Wohnung einsperren und ihn gleichzeitig von der Außenwelt abschneiden. Jannik macht, auch aus Zuneigung zu Tai, bei der Aktion mit. Doch irgendwann fragt er sich, ob nicht mehr hinter der Idee steckt und er nur ausgenutzt wird.
Die eigentliche Geschichte mag zunächst sehr klar und gleichzeitig denkt man sich, dass sie ja nicht so lange andauern kann. Aber es ist das genau Gegenteil, da tatsächlich mehr hinter Tais Handlungen steckt und sich die Persönlichkeiten sehr interessant entwickeln. Und selbst wenn man denkt, dass jetzt alles irgendwie klar ist und nun nur noch eine kurze Szene folgt, gibt es eine interessante und gleichzeitig nachvollziehbare Wendung, die die Lesefreude noch weiter steigert.
Ich muss gleich vorwegsagen, dass ich den Stil von Axel Ranisch richtig mag. Er schreibt persönlich, spannend, amüsant und beschreibt Szenen und Menschen in einer angenehmen Länge und Tiefe. Seine Sprache ist jung und ein bisschen frech, aber nicht permanent unter der Gürtellinie oder irgendwie schlüpfrig. Die Wahl der Wörter ist einfach immer passend und man hat das Gefühl, dass man mit Jannik auf dem Fahrrad saust oder gerade persönlich seine Eltern kennengelernt hat. Gleichzeitig ist man wütend, wenn Tai sich wieder etwas ausgedacht hat. Und hin und wieder hat man auch Mitleid mit Herrn Lamprecht.
Aufgrund der Sprache und der angenehmen Satzstruktur liest man sich sehr leicht in den Text ein und mag das Buch gar nicht mehr weglegen. Man liest es sozusagen einfach weg und wird dabei sehr gut unterhalten.
Ach was rede ich hier, man sollte dieses liebevolle und humorige Buch einfach lesen und sich daran erfreuen!
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