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Eine bewegende Geschichte über Heimat, Zusammenhalt und die Kraft der Liebe - Alina Bronsky entführt uns in das Niemandsland um Tschernobyl und lässt eine untergegangene Welt wiederauferstehen. Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Nach dem Reaktorunglück baut sie sich mit Gleichgesinnten inmitten des verstrahlten Sperrgebiets ein neues Leben auf. Hier, wo die Vögel so laut rufen wie nirgends sonst und manchmal ein Toter auf einen Plausch vorbeikommt, findet sie im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies. Während der sterbenskranke Petrov Liebesgedichte liest und die Melkerin M...
Eine bewegende Geschichte über Heimat, Zusammenhalt und die Kraft der Liebe - Alina Bronsky entführt uns in das Niemandsland um Tschernobyl und lässt eine untergegangene Welt wiederauferstehen. Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Nach dem Reaktorunglück baut sie sich mit Gleichgesinnten inmitten des verstrahlten Sperrgebiets ein neues Leben auf. Hier, wo die Vögel so laut rufen wie nirgends sonst und manchmal ein Toter auf einen Plausch vorbeikommt, findet sie im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies. Während der sterbenskranke Petrov Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, hält Baba Dunja brieflichen Kontakt zu ihrer Tochter in Deutschland. Doch dann kommen Fremde ins Dorf - und die kleine Gemeinschaft sieht sich erneut vor einer Zerreißprobe. Mit viel Herz und Witz erzählt Alina Bronsky in »Baba Dunjas letzte Liebe« von einer außergewöhnlichen Frau und einer Dorfgemeinschaft, die ihren Mut und Zusammenhalt bewahrt. Ein Roman voller Kraft, Poesie und Menschlichkeit.
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Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinburg/Russland, lebt seit den Neunzigerjahren in Deutschland. Ihr Debütroman »Scherbenpark« wurde zum Bestseller und fürs Kino verfilmt. »Baba Dunjas letzte Liebe« wurde für den Deutschen Buchpreis 2015 nominiert und ein großer Publikumserfolg. 2019 erschien ihr letzter Roman »Der Zopf meiner Großmutter«, der ebenfalls wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stand.

Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch GmbH
- Seitenzahl: 160
- Erscheinungstermin: 17. August 2015
- Deutsch
- ISBN-13: 9783462309720
- Artikelnr.: 42946287
»Eine große Geschichte von Menschen und ihrem Mut, ihrer Kraft und ihrer Unbeugsamkeit (...) Am Ende des Romans, nach 154 Seiten, hätte ich das Buch am liebsten umarmt.« Christine Westermann WDR Frau TV
Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes …
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Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies findet. Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung.
Baba Dunja ist einfach eine tolle Frau. Sie ist die erste, die ins Dorf zurückkehrt. Ihr folgen einige andere ältere Menschen, die zurück in ihre Häuser wollen. Ihre Freiheit wiederhaben wollen. Sie pflanzen Gemüse in ihren Gärten, essen ihre Tomaten und Gurken und wollen gar nicht darüber nachdenken, dass alles verstrahlt sein könnte. Baba Dunja ist über 80 Jahre alt und wird als die Bürgermeisterin im Dorf angesehen.
Sie sieht ihre erwachsene Tochter Irina alle 2-3 Jahre, ihre Enkelin Laura, die 18 Jahre alt ist, hat sie noch nie gesehen. Eines Tages kommt ein Brief von Laura, auf English, den Baba Dunja nicht lesen kann, diesen Brief aber wie einen Schatz behütet. Sie fängt sogar an, Englisch zu lernen, um endlich den Brief von Laura lesen zu können.
Da sich keine fremden Menschen ins Dorf trauen, aus Angst verstrahlt zu werden, lebt die kleine Gemeinschaft sehr abgeschieden. Aber alle scheinen sich wohl zu fühlen.
Die Idylle des Dorfes wird eines Tages gestört, als ein Fremder mit seiner kleinen Tochter auftaucht.
Baba Dunja ist einfach wunderbar, sie sieht in Jedem nur das positive, macht niemandem Vorwürfe, und stellt sich selbst und ihre Bedürfnisse in den Hintergrund.
In dem Buch finden sich viele schöne Zitate, die mich berührt haben, z.B.:
"Das ist es, was diesem Mädchen immer gefehlt hat. Sie hatte nie ein Zuhause, weil ich ihrer Mutter nicht beigebracht habe, sich im Leben wohlzufühlen. Ich habe es selbst zu spät gelernt".
Alina Bronsky schreibt poetisch, mit schönen Zitaten und mit unterschwelligem Humor diese wunderbare Geschichte um eine tolle, starke Frau. Der fließende Schreibstil ermöglicht einem das schnelle Eintauchen in diesen tollen Roman.
Für mich ein wunderschönes Buch, welches man gelesen haben sollte.
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Dieser Roman fesselt schon von Beginn an mit einer erstaunlichen Geschichte über eine ganz spezielle Heimat. Es wird lustig, nachdenklich und auch schwermütig über die Dorfgemeinschaft berichtet und man lässt sich von der Erzählung der außergewöhnlichen Dunja Baba …
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Dieser Roman fesselt schon von Beginn an mit einer erstaunlichen Geschichte über eine ganz spezielle Heimat. Es wird lustig, nachdenklich und auch schwermütig über die Dorfgemeinschaft berichtet und man lässt sich von der Erzählung der außergewöhnlichen Dunja Baba beeindrucken. Auch wenn es nur ein schmales Büchlein ist, so enthält es doch eine Menge von Lebensumständen, die mich sehr berühren.
Man liest erstaunt, wie so ein Niemandsland für manche Menschen eben nicht die Todeszone schlechthin bedeutet, sondern ein Paradies der Stille und Abgeschiedenheit, wo die Zeit noch still steht.
Es ist die besondere Persönlichkeit von Baba Dunja, die ihre Mitbewohner beeindruckt und sie zur heimlichen Bürgermeisterin des Ortes erhebt. Sie wird um Rat gefragt und das, obwohl sie Geister von Verstorbenen sieht.
Vor der Verstrahlung hat sie keine Angst, immerhin ist sie über 80 Jahre alt geworden und da kann ihr der Tod nicht mehr viel anhaben.
Die anderen Charaktere werden bildhaft und mit ihren Gebrechen oder speziellen Eigenheiten gut beschrieben. Die Personen bilden eine bunte Mischung von alten Menschen, die sich hier als Selbstversorger in ihrem Dorf Tschernovo immer noch wohl fühlen. Die Abgeschiedenheit und die tägliche Arbeit macht ihr Leben so auf die Grundlagen reduziert, es kommt einer Entschleunigung nahe. Im Sommer wird in den Gärten gearbeitet, damit die Nahrungsmittel für den harten Winter bevorratet werden können. Der nächste Ort mit Geschäften und Arzneimitteln ist weit weg und nur mit Mühe zu erreichen.
Doch so idyllisch das Ganze wirkt, die Isolation von Verwandtschaft und Aussenwelt bringt auch traurige Gefühle mit sich. Denn in diese verstrahlte Gegend setzt niemand freiwillig einen Fuß.
Es kommt in der Geschichte zu einem Bruch als ein Fremder auftaucht. Hier beginnt die eigentlich spannende Handlung des Buches.
Sprachlich gefällt mir der Stil Alina Bronskys sehr gut, sie unterhält realistisch, lebhaft und mit einem gewissen unterschwelligen Humor.
Was mich am meisten beeindruckt hat, ist der Pragmatismus und die bedingungslose Liebe zu ihrer Heimat, die Dunja Baba an den Tag legt. Die selbstbestimmte Wahl dieser Heimat trotz radioaktiver Gefahr so durchzusetzen, ist wagemutig und erstaunt mich zutiefst.
Eine interessante und außergewöhnliche Geschichte über das Leben einer Dorfgemeinschaft in einer Gegend um Tschernobyl. Was braucht der Mensch, um ein erfülltes Leben zu leben?
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Die ehemalige Krankenschwester Dunja ist zurück in ihr altes Dorf bei Tschernobyl gezogen. Natürlich ist es sehr einsam, da nur ein paar alte Leute zurückgekehrt sind. Dunjas Tochter lebt in Deutschland, die Enkelin hat sie noch nie gesehen. Gleich im ersten Absatz steht ein Satz, der …
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Die ehemalige Krankenschwester Dunja ist zurück in ihr altes Dorf bei Tschernobyl gezogen. Natürlich ist es sehr einsam, da nur ein paar alte Leute zurückgekehrt sind. Dunjas Tochter lebt in Deutschland, die Enkelin hat sie noch nie gesehen. Gleich im ersten Absatz steht ein Satz, der für mich den Ton dieses Buches festlegt und sehr viel über Baba Dunja aussagt. Über den verrückten Hahn ihrer Nachbarin sagt sie: "Ich glaube nicht, dass es mit der Strahlung zu tun hat. Man kann sie nicht für alles, was blöd zur Welt kommt, verantwortlich machen."
So ist Baba Dunja. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund; gleichzeitig ist sie aber warmherzig, hilfsbereit und vermisst ihre Familie sehr. Von ihrem Sohn ist sie entfremdet, der Tochter schreibt sie regelmäßig Briefe und bekommt von ihr Päckchen mit Dingen, die sie nicht unbedingt braucht. Von der Enkelin kommt einmal ein Brief, den Baba Dunja nicht lesen kann, da er nicht auf Russisch ist…
Das Handlung spielt im Sommer und die Atmosphäre ist besonders, da einerseits die ländliche Idylle beschrieben wird, man andererseits aber ständig im Hinterkopf hat, wo dieses Dorf liegt… Die Dorfbewohner sind auf sich gestellt, da sie in der Todeszone wohnen, die nicht betreten werden darf und in der offiziell niemand wohnt. Post gibt es keine, wie lange es noch Strom gibt, weiß niemand. Eines Tages kommt ein Fremder mit seiner Tochter ins Dorf. Es passiert etwas, das für das Leben aller Dorfbewohner schwerwiegende Folgen hat, vor allem für Baba Dunjas.
"Baba Dunjas letzte Liebe" ist ein schmales Büchlein von 160 Seiten. Am Anfang liest es sich wie ein normaler Roman, aber im letzten Drittel rutscht es leider in eine zu lang geratene Kurzgeschichte ab. Das Buch ist wunderschön geschrieben, so dass man am liebsten sofort losfahren und auch in Baba Dunjas Dorf leben möchte. Die Personen sind schrullig und liebenswert zugleich und für mich hätte es noch ein paar hundert Seiten so weitergehen können. Doch nach dem Vorfall mit dem Fremden im Dorf ändert sich alles: neue Personen kommen dazu, über die der Leser nicht viel erfährt, und die Handlung wirkt abgehackt und hektisch.
Am Ende bleiben so viele Fragen offen und über so viele Personen hätte man gerne viel mehr erfahren! Es ist irgendwie zu wenig für einen Roman und er endet zu abrupt. Das ist wirklich schade und ich war am Ende des Buches etwas enttäuscht, da ich gehofft hatte, die Leichtigkeit des Anfangs würde wiederkommen - was sie aber nicht tat – und dass das die Handlung mehr in sich abgeschlossen sein würde.
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Baba Dunja kehrt zurück in ihre Heimat. In der Nähe des strahlenden Reaktors hofft sie in Tschernowo auf ein ruhiges restliches Leben. Aber lange bleibt sie nicht allein, nach und nach kehren noch weitere Vertriebe zurück, die meisten alt, so dass es auch egal ist, wenn sie …
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Baba Dunja kehrt zurück in ihre Heimat. In der Nähe des strahlenden Reaktors hofft sie in Tschernowo auf ein ruhiges restliches Leben. Aber lange bleibt sie nicht allein, nach und nach kehren noch weitere Vertriebe zurück, die meisten alt, so dass es auch egal ist, wenn sie verstrahltes Gemüse essen. Ihre Kinder leben im Ausland und kommen sie nicht mehr besuchen, sie selbst war auch noch nie bei ihrer Tochter Irina in Deutschland – wie auch, schon die Fahrt mit dem Bus in die benachbarte Kleinstadt, wo ihre Post und die Pakete Irinas gelagert werden, ist ein Kraftakt. So leben sie beschaulich vor sich hin, gelegentlich von Forschern und Journalisten belästigt, bis eines Tages ein Mann mit einem kleinen Mädchen auftaucht. Das geht aber wirklich nicht, ein Kind in der Zone? Doch es kommt noch schlimmer als man den gedankenlosen Vater ermordet auffindet und das ganze kleine Dorf festgenommen wird.
Alina Bronsky trifft herrlich den Ton einer älteren Frau, die ihr Leben gelebt und alles gesehen hat – was soll eine ehemalige Krankenschwester aus der Nähe des geschmolzenen Tschernobyl-Reaktors auch noch erschüttern? Die moderne Welt ist ihr ohnehin fremd und so erhalten Baba Dunja und die anderen Bewohner des Dorfes eine Zeit, die schon lange vorbei ist. Auch wenn vieles humorvoll und mit einem unvergleichlichen Wortwitz dargeboten wird, schwebt doch ein ernstes Thema über diesem kurzen Roman und man fragt sich aus der Ferne, wie denn mit den Betroffenen der Katastrophe umgegangen wurde und wie sie heute leben. Es zeigt jedoch auch, wie zufrieden man abseits der Konsumtempel mit einem geregelten Leben im Einklang mit der Natur sein kann, fernab der Moden und Nachrichten.
Fazit: ein ungewöhnliches Buch, das man unter keinen Umständen verpassen sollte.
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+++Eine märchenhafte und zugleich fesselnde Geschichte+++
Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer …
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+++Eine märchenhafte und zugleich fesselnde Geschichte+++
Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies findet.
Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung. Auf kleinem Raum gelingt Alina Bronsky voller Kraft und Poesie, voller Herz und Witz eine märchenhafte und zugleich fesselnd gegenwärtige Geschichte.
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Baba Dunja, die nun wirklich keine 82 Jahre mehr ist ;-) kehrt zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo, das in der Todeszone von Tschernobyl liegt. Sie ist die Erste, die sich dort, in ihrem alten Haus, wieder niederlässt, doch nach und nach steigt die Zahl der BewohnerInnen. Es sind meist …
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Baba Dunja, die nun wirklich keine 82 Jahre mehr ist ;-) kehrt zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo, das in der Todeszone von Tschernobyl liegt. Sie ist die Erste, die sich dort, in ihrem alten Haus, wieder niederlässt, doch nach und nach steigt die Zahl der BewohnerInnen. Es sind meist Alte, die Jüngsten um die 60 Jahre, zum Teil schwer krank, die nichts fürchten, auch nicht den Tod. Jede/r lebt dort sein Leben, eine wirkliche Gemeinschaft gibt es nicht. Gemüse und Obst werden im eigenen Garten angebaut, was man sonst so braucht und nicht selbst herstellen kann, wird von der kärglichen Rente im nächsten Städtchen Malyschi gekauft. Es könnte ein Idyll sein, doch Baba Dunja, die Ich-Erzählerin, ist sich der prekären Situation durchaus bewusst: Sie (wie auch der Rest in Tschernowo) strahlt mittlerweile selbst wie ein kleines Atomkraftwerk und ein Happy End ist bestimmt nicht zu erwarten. Wie sollte es in ihrem Alter auch aussehen? Denn eines ist gewiss: der Tod. Und diesem in Tschernowo zu begegnen, ist das Schlechteste nicht.
Baba Dunja erzählt nicht nur von ihrem Leben im Dorf, sie erinnert sich auch an ihr Leben davor, das voller Mühsal war und darin bestand, für andere da zu sein: ihre Kinder Irina und Alexej; ihren Mann Jegor; die Kranken, die sie als medizinische Hilfsschwester behandelt hat. Nun kann sie zum erstem Mal in ihrem Leben das tun, was sie will: leben und sterben in Tschernowo. Ihrer Tochter Irina, die als Chirurgin in Deutschland lebt, ein Kind hat und nicht verstehen kann, weshalb ihre Mutter dorthin zurückgekehrt ist, schreibt sie beruhigende Briefe.
Zitat: "Mädchen", sagte ich, "guck mich an. Siehst Du, wie alt ich bin? Und das alles ohne Vitamine und Operationen und Vorsorgeuntersuchungen. Wenn sich jetzt irgendetwas Schlechtes in mir einnistet, dann lasse ich es in Ruhe. Niemand soll mich mehr anfassen und mit Nadeln pieksen, wenigstens das habe ich mir verdient."
Alina Bronskys Schreibstil trifft den Tonfall dieser alten Baba Dunja wunderbar: gelassen, durch nichts zu erschüttern und immer noch voller Lebensfreude. Sie weiß um die guten und schlechten Seiten der Menschen, verurteilt niemanden und nimmt das Leben wie es kommt - doch ohne sich sagen zu lassen, was sie zu tun hat. Zufälligerweise habe ich gerade zuvor das Buch Eierlikörtage: Das geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 83 1/4 Jahre gelesen - das genaue Gegenteil eines Lebens im Alter. Dort wohl versorgt im Altenheim, alles läuft nach Plan: Essen, Trinken, Unterhaltungsprogramm, sofern es eines gibt. Ohne Eigeninitiative (die nicht unbedingt gerne gesehen wird) nichts als gepflegte Langeweile. Wie erfrischend hingegen das Leben in der Todeszone, ohne dass es verklärt wird. Wenn man mich fragen würde, wo ich lieber meine letzten Tage verbringen möchte, wäre die Antwort klar: Tschernowo ;-)
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Baba Dunja ist nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl wieder in ihr Haus zurückgekehrt. Mit einigen anderen Rückkehrern lebt sie dort ruhig und eben etwas anders. Der Garten wird bestellt, ob verstrahlt oder nicht, das macht ihr nichts aus. Wer über achtzig Jahre ist hat einen …
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Baba Dunja ist nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl wieder in ihr Haus zurückgekehrt. Mit einigen anderen Rückkehrern lebt sie dort ruhig und eben etwas anders. Der Garten wird bestellt, ob verstrahlt oder nicht, das macht ihr nichts aus. Wer über achtzig Jahre ist hat einen anderen Blick auf die Welt. Plötzlich taucht ein Fremder mit einem Kind in dem Dorf auf und alles gerät durcheinander. Aliens Bronsky hat hier einen Roman der leisen Töne geschrieben. Sie erzählt die Geschichte von Baba Dunja und ihrem Dorf sanft und mit einem Augenzwinkern. Der Einblick in die Gemeinschaft und die Gedankenwelt bringt den Leser zum Nachdenken. Es klingt Etwas nach.
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Das Cover könnte zum Buch passen, wäre die Frau darauf nicht so jung. Baba Dunja ist inzwischen 85 Jahre alt. Dem hätte man Rechnung tragen sollen. Am Buch selbst ist nichts auszusetzen. Ich bin total begeistert und habe es in einem Zug zu Ende gelesen. Baba Dunja lebte mit ihrer …
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Das Cover könnte zum Buch passen, wäre die Frau darauf nicht so jung. Baba Dunja ist inzwischen 85 Jahre alt. Dem hätte man Rechnung tragen sollen. Am Buch selbst ist nichts auszusetzen. Ich bin total begeistert und habe es in einem Zug zu Ende gelesen. Baba Dunja lebte mit ihrer Familie in der Nähe von Tschernobyl in dem kleinen Dorf Tschernowo, das sie nach dem Reaktorunglück verlassen mußte. Jetzt ist sie alt und sehnt sich zurück nach ihrem Dorf und ihrem Haus. Zum Entsetzen ihrer Tochter Irina, die ihr dieses Vorhaben ausreden möchte, geht sie in ihr Dorf zurück. Sie ist die Erste von den alten Bewohnern, die noch am Leben sind. Aber nach und nach kommen noch einige mehr und richten sich dort wieder ein. Baba Dunja ist glücklich dort, es ist ihre Heimat. Fremde kommen nicht nach Tschernowo und wenn irgendetwas gebraucht wird, muß Baba Dunja den weiten Weg nach Malyschi zurücklegen. Dorthin schickt ihr ihre Tochter auch ihre Briefe und Pakete. Ganz selten nur kommt Irina allein nach Malyschi, und zu ihrem ganz großen Bedauern kennt Baba Dunja ihre Enkelin Laura nicht. Baba Dunja ist der gute Geist in der kleinen Dorfgemeinschaft, bis eines Tages ein schreckliches Ereignis den Frieden stört.
Alina Bronski läßt in einer wunderbaren und bildhaften Sprache ihre Baba Dunja in der Ich-Form von ihrem Leben erzählen. Trotz ihres hohen Alters meistert sie ihr Leben und ist den anderen Dorfbewohnern eine Stütze. Immer schwerer fällt ihr der lange Weg nach Malyschi. Beim Lesen glaubt man fast selbst, den Schmerz in den Beinen zu spüren. Alina Bronski hat eine ganz großartige Figur erschaffen. Wenn ich nur wüßte, was in dem Brief ihrer Enkelin steht. Ich würde ihn gerne übersetzen.
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Tschernowo in der Nähe von Tschernobyl ist eine Geisterstadt. Sie wurde nach dem Reaktorunglück geräumt, das Dörfchen liegt in der Todeszone. Doch ein paar alte Menschen sind zurückgekehrt, sie wollen ihre letzten Jahre lieber in der angestammten Heimat verbringen.
Dazu …
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Tschernowo in der Nähe von Tschernobyl ist eine Geisterstadt. Sie wurde nach dem Reaktorunglück geräumt, das Dörfchen liegt in der Todeszone. Doch ein paar alte Menschen sind zurückgekehrt, sie wollen ihre letzten Jahre lieber in der angestammten Heimat verbringen.
Dazu gehört auch Baba Dunja, inzwischen schon Ende achtzig, aber noch sehr rüstig. Sie zieht in ihrem Garten das auf, was sie zum Leben benötigt, einmal im Monat macht sie sich auf in die nächste größere bewohnte Stadt um Vorräte zu kaufen und ihre Post abzuholen, die sie u.a. von ihrer Tochter bekommt, die in Deutschland wohnt.
Alina Bronsky erzählt aus Sicht von Baba Dunja, ein eindrucksvolles Porträit einer alten Frau, die ihre letzten Lebensjahre lieber in der verstrahlten Heimat verbringen möchte und nicht in einer anonymen Großstadt mit wenig Raum für Ruhe und einfaches Leben. Sie genießt die Stille, die wenigen Nachbarn, das, was sie mit im Garten heranziehen kann.
Die Autorin lässt die Protagonistin immer mal wieder zurück auf ihr Leben blicken. Eines Tages tauchen zwei Fremde im Dorf auf: ein Vater mit seiner kleinen Tochter und plötzlich wird alles anders......
Es ist ein ruhiger Roman, eine Geschichte, die davon lebt, dass man aus den Augen der alten Frau das Leben betrachtet. Es ist eine ganz anderes Leben als unseres. Doch zugleich schafft es Alina Bronsky, dass man sich das Häuschen von Baba Dunja vorstellen kann, die Frau, die zwei Stunden laufen zur Bushaltestelle laufen muss um in die Stadt zu kommen. Die kein Internet kennt, die zwar Strom, aber kein fliessendes Wasser im Haus hat. Ihre Gespräche mit den Nachbarn, ihre Gedanken hat die Autorin sehr realistisch geschildert.
Die Geschichte hat gerade mal 180 Seiten, es ist keine Geschichte mit großer Handlung, sondern eher ein ruhiger Strom, der zwischendurch mal durch ein paar Stromschnellen unruhiger wird, um dann am Ende wieder in ruhigen Bahnen dahin zu verlaufen. Und dieses ruhige passt zur Geschichte.
Das Buch hat es aktuell auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2015 geschafft.
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„Was ich in Tschernowo niemals gegen fließend Wasser und eine Telefonleitung eintauschen würde, ist die Sache mit der Zeit. Bei uns gibt es keine Zeit. Es gibt keine Fristen und keine Termine. Im Grunde sind unsere täglichen Abläufe eine Art Spiel. Wir stellen nach, was …
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„Was ich in Tschernowo niemals gegen fließend Wasser und eine Telefonleitung eintauschen würde, ist die Sache mit der Zeit. Bei uns gibt es keine Zeit. Es gibt keine Fristen und keine Termine. Im Grunde sind unsere täglichen Abläufe eine Art Spiel. Wir stellen nach, was Menschen normalerweise tun.“ (S. 107)
Ich wollte schon lange einen Roman von Alina Bronsky lesen, jetzt ist ihr aktueller Roman „Baba Dunjas letzte Liebe“ mein erstes Buch der Autorin. Und es hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich etwas überrascht war, wie kurz es ist.
Es geht um Baba Dunja, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl (im Roman immer nur „nach dem Reaktor“ genannt, der Name Tschernobyl wird gar nicht genannt) einfach zurück in ihr altes Haus in der sogenannten „Todeszone“ zieht. Und ihr Beispiel macht Schule und weitere Menschen kehren zurück oder ziehen extra in dieses Gebiet.
Baba Dunja ist ein sehr interessanter Charakter und sie wird von der Autorin liebevoll beschrieben. Die anderen Bewohner sehen sie als eine Art Anführerin der Gruppe, und das ist sie natürlich auch, aber sie möchte diese Rolle nicht annehmen.
Auch die anderen Bewohner des Dorfes sind besondere Persönlichkeiten und bekommen genug Raum in dem kurzen Roman. Von der Geschichte selbst möchte ich gar nicht zu viel verraten, aber es ist durchaus auch spannend. Nur das Ende war mir doch etwas zu vage, da hätte ich noch mehr erwartet. 5 von 5 Sternen!
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