Benedict Wells
Buch mit Leinen-Einband
Vom Ende der Einsamkeit
Roman. Nominiert für die Shortlist zum 'Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels' 2016
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Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.
Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, 'Vom Ende der Einsamkeit', stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und bislang in 37 Sprachen veröffentlicht. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- 14. Aufl.
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 20. Februar 2016
- Deutsch
- Abmessung: 183mm x 123mm x 20mm
- Gewicht: 351g
- ISBN-13: 9783257069587
- ISBN-10: 3257069588
- Artikelnr.: 44091007
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Esther Acason
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Jan Wiele seufzt: Unter all der Traurigkeit und Schönheit in Benedict Wells' "Vom Ende der Einsamkeit" ächzt die Konstruktion des Romans doch gewaltig. Allein die Vielzahl von Songs, etwa von Paolo Conte, Nick Drave, den Beatles und nicht zuletzt Audrey Hepburns "Moonriver", welche die drei früh verwaisten Geschwister auf ihren unterschiedlichen Wegen zum Glück begleiten, erscheinen dem Kritiker doch etwas zu bedeutungsschwer. Und auch sprachlich hat Wiele an diesem an Schicksalsschlägen nicht sparenden Roman einiges auszusetzen: Zu altbacken wirkt manche Formulierung, zu viele Sinnsprüche bringt Wells unter und bei all den vom Autor direkt mitgelieferten Erklärungen bleibt auch nicht mehr viel Deutungsspielraum, klagt der Rezensent, der auch mit der Psychologie der Figuren nicht sehr zufrieden ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Lichtblaue Augen auch für Hunde: Benedict Wells sucht das Ende der Einsamkeit
Sehr gesuchte, kokette Figurennamen sind oft schon ein starkes Indiz dafür, dass auch die ganze Erzählung, in der sie vorkommen, etwas gesucht und konstruiert ist. Man wird - Judith Hermann lässt grüßen - gleich misstrauisch, wenn die jungen Liebenden in einem Gegenwartsroman Jules und Alva heißen.
Die Geschichte, die der 1984 geborene Benedict Wells ihnen andichtet, ist allerdings traurigschön, fast märchenhaft. Ihr Thema lautet "Zwei kriegen sich sehr lange nicht", obwohl sie sich schon beim Kennenlernen im Internat hätten haben können. Doch so einfach ist das natürlich nicht, also muss man am Bahnhof
Lichtblaue Augen auch für Hunde: Benedict Wells sucht das Ende der Einsamkeit
Sehr gesuchte, kokette Figurennamen sind oft schon ein starkes Indiz dafür, dass auch die ganze Erzählung, in der sie vorkommen, etwas gesucht und konstruiert ist. Man wird - Judith Hermann lässt grüßen - gleich misstrauisch, wenn die jungen Liebenden in einem Gegenwartsroman Jules und Alva heißen.
Die Geschichte, die der 1984 geborene Benedict Wells ihnen andichtet, ist allerdings traurigschön, fast märchenhaft. Ihr Thema lautet "Zwei kriegen sich sehr lange nicht", obwohl sie sich schon beim Kennenlernen im Internat hätten haben können. Doch so einfach ist das natürlich nicht, also muss man am Bahnhof
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Abschied nehmen und durch ein trübes Zugfenster den anderen sich entfernen sehen, macht sich Geschenke, die erst nach Jahren geöffnet werden, verliert sich aus den Augen. Und dann muss Alva auch noch einen alten Knacker heiraten, der zufällig ein bekannter russischer Schriftsteller ist und Brieffreundschaft mit Vladimir Nabokov pflegte.
Auch der Soundtrack zu der Geschichte ist melancholisch: Wells hat das Buch durch und durch mit Songs gespickt, Nick Drake läuft im Hintergrund, Paolo Conte gewinnt sogar eine dramaturgische Funktion, als Jules mit "Via con me" Alva verführen will, diese aber zunächst abblockt. Leider mögen ja nicht alle Frauen Paolo Conte, Rätsel des Lebens! Mit dem gleich zu Beginn erwähnten Lied "Paperback Writer" von den Beatles winkt der Autor leitmotivisch mit dem Zaunpfahl: Es ist das Lieblingslied von Jules' Mutter, die wenig später mit dem Vater bei einem Unfall ums Leben kommt, und der ganze Roman ist eine Bewältigung dieses für die drei Kinder traumatischen Erlebnisses, die Jules tatsächlich zum Schriftsteller werden lässt. Schließlich spielt auch noch "Moon River", Audrey Hepburns auf der New Yorker Feuerleiter geträllerter Einsamkeits-Themensong aus dem Film "Breakfast at Tiffany's", eine Rolle in diesem Roman, der den Titel "Vom Ende der Einsamkeit" trägt.
Mit solcher zu kämpfen haben auch Jules' Geschwister Marty und Liz (warum auch immer diese so heißen müssen). Ohne zu viel zu verraten, kann man sagen, dass Wells sich für alle Figuren ziemlich verbaute Wege zum Glück ausgedacht hat. An Schicksalsschlägen und dramaturgischen Kniffs mangelt es dem Roman wahrlich nicht. Dass die ganze Geschichte aus der Rückschau eines erwachsenen Mannes erzählt wird, mag man manchmal nicht recht glauben; dafür ist ihr auf naive, gelegentlich rührende Weise die Überzeugung eingeschrieben, dass man die Vergangenheit ändern kann, so schlimm sie auch ist.
Die Sprache, die der erst jüngst mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnete Benedict Wells für diese Geschichte gewählt hat, ist allerdings oft zu schön, um wahr zu sein. Da sind Hundewelpen "majestätische Tiere" mit lichtblauen Augen, da "schimmert" ein Morgen "in trostlosem Grau", da sagt jemand, ohne rot zu werden: "Erst später wurde mir klar, dass ich dich immer geliebt habe." Dafür, dass der Text auch stark mit Elementen der Jugendkultur durchsetzt ist, klingt der Tonfall des Erzählers manchmal erstaunlich opahaft ("Und wie fern scheinen auf einmal die Zeiten, in denen ich mich als Kind nachts in ihr Zimmer geschlichen habe").
Zudem ist es eine Erzählung, die ihren eigenen Formulierungen nicht traut. Wenn es etwa über ein Mädchen heißt: "Sie lackierte sich neuerdings die Fingernägel" - womit eigentlich alles gesagt ist über einen gewissen Schritt der Pubertät -, dann muss hier noch dazugesagt werden: "ein Signal des Aufbruchs und der Veränderung". Dieses sind Stellen, an denen man sich als Leser entweder für dumm verkauft fühlt oder eben annehmen muss, dass das Buch für Kinder geschrieben ist. Literatur, die ihre Deutung gleich mitliefert: Das wäre dann aber selbst als Schullektüre ein bisschen zu einfach.
Im Mittelteil des Romans, beim Zusammenleben Alvas mit dem alten Schriftsteller Romanow, der neben einer schweren Krankheit auch noch eine Schreibkrise hat, spielt Wells dann etwas freier auf. Aber dass die schwierige Begegnung zwischen Jules und Romanow schließlich damit endet, dass der Alte dem Jungen die von beiden geliebte Alva nur abtreten will, wenn er ihm dafür zwei Geschichten stehlen darf ("Deshalb möchte ich Ihnen einen Tausch anbieten. Buch gegen Frau. Das sind Sie mir schuldig"), wirkt in dieser sonst so dramatischen Liebesgeschichte etwas klamaukig. Was Psychologisierung betrifft, geht der Roman weit hinter die Errungenschaften modernen Erzählens zurück. Und die gelegentlichen Exkurse über das Wesen der Zeit haben hier nicht Thomas Mannsches Format, sondern eher das eines Paulo Coelho. Überhaupt neigt Wells dazu, unnötig viele Sinnsprüche einzustreuen - und leider wird auch die Sache mit der Einsamkeit in einen solchen gegossen: "Die Einsamkeit in uns können wir nur gemeinsam überwinden." Auch das ist ein bisschen zu schön, um wahr zu sein.
JAN WIELE
Benedict Wells: "Vom Ende der Einsamkeit". Roman.
Diogenes Verlag, Zürich 2016. 358 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch der Soundtrack zu der Geschichte ist melancholisch: Wells hat das Buch durch und durch mit Songs gespickt, Nick Drake läuft im Hintergrund, Paolo Conte gewinnt sogar eine dramaturgische Funktion, als Jules mit "Via con me" Alva verführen will, diese aber zunächst abblockt. Leider mögen ja nicht alle Frauen Paolo Conte, Rätsel des Lebens! Mit dem gleich zu Beginn erwähnten Lied "Paperback Writer" von den Beatles winkt der Autor leitmotivisch mit dem Zaunpfahl: Es ist das Lieblingslied von Jules' Mutter, die wenig später mit dem Vater bei einem Unfall ums Leben kommt, und der ganze Roman ist eine Bewältigung dieses für die drei Kinder traumatischen Erlebnisses, die Jules tatsächlich zum Schriftsteller werden lässt. Schließlich spielt auch noch "Moon River", Audrey Hepburns auf der New Yorker Feuerleiter geträllerter Einsamkeits-Themensong aus dem Film "Breakfast at Tiffany's", eine Rolle in diesem Roman, der den Titel "Vom Ende der Einsamkeit" trägt.
Mit solcher zu kämpfen haben auch Jules' Geschwister Marty und Liz (warum auch immer diese so heißen müssen). Ohne zu viel zu verraten, kann man sagen, dass Wells sich für alle Figuren ziemlich verbaute Wege zum Glück ausgedacht hat. An Schicksalsschlägen und dramaturgischen Kniffs mangelt es dem Roman wahrlich nicht. Dass die ganze Geschichte aus der Rückschau eines erwachsenen Mannes erzählt wird, mag man manchmal nicht recht glauben; dafür ist ihr auf naive, gelegentlich rührende Weise die Überzeugung eingeschrieben, dass man die Vergangenheit ändern kann, so schlimm sie auch ist.
Die Sprache, die der erst jüngst mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnete Benedict Wells für diese Geschichte gewählt hat, ist allerdings oft zu schön, um wahr zu sein. Da sind Hundewelpen "majestätische Tiere" mit lichtblauen Augen, da "schimmert" ein Morgen "in trostlosem Grau", da sagt jemand, ohne rot zu werden: "Erst später wurde mir klar, dass ich dich immer geliebt habe." Dafür, dass der Text auch stark mit Elementen der Jugendkultur durchsetzt ist, klingt der Tonfall des Erzählers manchmal erstaunlich opahaft ("Und wie fern scheinen auf einmal die Zeiten, in denen ich mich als Kind nachts in ihr Zimmer geschlichen habe").
Zudem ist es eine Erzählung, die ihren eigenen Formulierungen nicht traut. Wenn es etwa über ein Mädchen heißt: "Sie lackierte sich neuerdings die Fingernägel" - womit eigentlich alles gesagt ist über einen gewissen Schritt der Pubertät -, dann muss hier noch dazugesagt werden: "ein Signal des Aufbruchs und der Veränderung". Dieses sind Stellen, an denen man sich als Leser entweder für dumm verkauft fühlt oder eben annehmen muss, dass das Buch für Kinder geschrieben ist. Literatur, die ihre Deutung gleich mitliefert: Das wäre dann aber selbst als Schullektüre ein bisschen zu einfach.
Im Mittelteil des Romans, beim Zusammenleben Alvas mit dem alten Schriftsteller Romanow, der neben einer schweren Krankheit auch noch eine Schreibkrise hat, spielt Wells dann etwas freier auf. Aber dass die schwierige Begegnung zwischen Jules und Romanow schließlich damit endet, dass der Alte dem Jungen die von beiden geliebte Alva nur abtreten will, wenn er ihm dafür zwei Geschichten stehlen darf ("Deshalb möchte ich Ihnen einen Tausch anbieten. Buch gegen Frau. Das sind Sie mir schuldig"), wirkt in dieser sonst so dramatischen Liebesgeschichte etwas klamaukig. Was Psychologisierung betrifft, geht der Roman weit hinter die Errungenschaften modernen Erzählens zurück. Und die gelegentlichen Exkurse über das Wesen der Zeit haben hier nicht Thomas Mannsches Format, sondern eher das eines Paulo Coelho. Überhaupt neigt Wells dazu, unnötig viele Sinnsprüche einzustreuen - und leider wird auch die Sache mit der Einsamkeit in einen solchen gegossen: "Die Einsamkeit in uns können wir nur gemeinsam überwinden." Auch das ist ein bisschen zu schön, um wahr zu sein.
JAN WIELE
Benedict Wells: "Vom Ende der Einsamkeit". Roman.
Diogenes Verlag, Zürich 2016. 358 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Ein Ausnahmetalent in der jungen deutschen Literatur.«
Einsamkeit hat viele Facetten
Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ist noch …
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Einsamkeit hat viele Facetten
Das lernt Jules früh, als er, erst zehnjährig, seine Eltern durch einen Unfall verliert und zusammen mit seinen um einiges älteren Geschwistern Marty und Liz in ein Internat kommt - eines, das weder Schicki-Micki ist noch Hanni-und-Nanni-Gruppenstimmung aufkommen lässt. Nein, es ist eines, in das Kinder und Jugendliche mehr oder weniger abgeschoben werden und da sind sie nun, die drei Unglücklichen und leben mehr oder minder nebeneinander her. Marty stürzt sich auf Wissenschaftliches, Liz mag Männer und Fluchten und Jules bleibt allein zurück, bis sich eines Tages Alva, auch sie eine Zurückgelassene, neben ihn setzt. Seitdem gibt es Jules und Alva - aber auch Alva mag andere Männer und sie mag es, davonzulaufen. Wie vertraut das Jules scheint.
Das Erwachsenenleben lässt die drei Geschwister zwar nicht unbedingt zusammenrücken, doch durchaus mehr aufeinander zukommen. Vor allem Marty hat seinen Weg gefunden, beruflich und privat herrschen bei ihm stabile Verhältnisse. Liz ist immer noch unstet, kehrt aber immer wieder zu ihren Brüdern zurück - zumindest das. Und Jules, er hat einen tollen Job, der ihm Spass macht, aber Alva - Alva ist ihm schon vor vielen Jahren - noch zu Schulzeiten - durch die Lappen gegangen. Dabei wollten sie Kinder zusammen haben, wenn sie es - einzeln jeweils - noch nicht geschafft haben, Eltern zu werden, bevor sie 30 sind.
Jules findet Alva - kinderlos, aber verheiratet mit einem sehr viel älteren Mann - und es beginnt ein seltsames Leben für ihn. Wir begleiten Jules und seine Leute noch einige Jahre und erobern gemeinsam mit ihm seine Festung der Einsamkeit, verlassen diese aber auch wieder mit ihm.
Ein Buch über Freundschaft und Familie, vor allem aber über Vertrauen und über verschiedene Arten von Beziehungen. Das Leben geht seltsame Wege, doch aufhören tut es erst durch den Tod, vorher ist man nicht am Ende, auch wenn man es oftmals denkt und sich verlassen fühlt.
Ein schön geschriebenes Buch, das ich gern gelesen habe, das mir in seiner Botschaft ingesamt aber einen Hauch zu einfach war. Ein Buch für zwischendurch, eines, mit dem man sein Bedürfnis nach schönen Worten und Sätzen befriedigen kann. Es ist weit davon entfernt, bedeutungslos oder oberflächlich zu sein - aber so inhaltsreich, dass es noch lange in mir nachhallen wird, ist es dann auch wieder nicht - obwohl mich Wells' Worte immer mal wieder ergriffen haben und ich viele Parallelen zu meinem eigenen Leben fand.
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Ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen, die Benedict Wells noch nicht kannten und bin völlig unvoreingenommen an den Roman herangegangen.
Erzählt wird die Geschichte von Jules, der seine Eltern durch eine Autounfall verliert. Mit seinem zwei älteren Geschwistern muss er …
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Ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen, die Benedict Wells noch nicht kannten und bin völlig unvoreingenommen an den Roman herangegangen.
Erzählt wird die Geschichte von Jules, der seine Eltern durch eine Autounfall verliert. Mit seinem zwei älteren Geschwistern muss er danach auf ein Internat. Jeder der drei Geschwister geht anders mit seiner Trauer um. Sie können sich nicht gegenseitig stützen, im Gegenteil, sie entfernen sich immer mehr voneinander. Die Einsamkeit von Jules ist die ganze Zeit zu spüren. Auch im Erwachsenenleben entwickeln sich dir drei sehr unterschiedlich. Das Schicksal schlägt bei Jules noch mehrmals zu, bis er schließlich ankommt. Der Roman begleitet Jules und seine Geschwister über 30 Jahre. Es gibt immer wieder zeitliche Rückblicke, die am Ende ein schlüssiges Gesamtbild liefern.
Dir Grundstimmung des Romans empfand ich immer als sehr traurig, melancholisch. Selbst bei den Rückblicken zu den glücklichen Familientagen vor dem Autounfall, blieb diese Stimmung im Hintergrund erhalten. Ich hatte immer das Gefühl, dass es die glücklichen Momente nur gibt, damit danach wieder etwas schreckliches passiert. Denn das Schicksal hält einiges für Jules bereit.
Also ich gehöre nach dem Lesen dieses Romans eindeutig auch zu den Benedict Wells Fans. Sein Schreibstil ist großartig. Er schafft mit wenigen Worten ein Atmosphäre, in der ich mich schnell verloren hatte. Auch der Spannungsbogen war die ganze Zeit straff, denn er vermittelte immer das Gefühl, "gleich passiert etwas". Einen halben Punkt Abzug gibt es dafür, dass mir aus welchen Gründen auch immer, die Liebesgeschichte zwischen Jules und seiner Jugendliebe Alva nicht richtig nahe ging. Wahrscheinlich weil es ihnen selbst immer etwas schwer viel, Nähe zuzulassen, aber dennoch fieberte ich bei den beiden nicht so richtig mit, außer natürlich am Ende.
Benedict Wells ist auf alle Fälle ein Autor,den ich mir merken werde!
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Benedict Wells hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben über die Einsamkeit, die Trauer, die Liebe, das Verlassenwerden und wieder Zueinanderfinden. In einer Sprache, die zu Herzen geht, erzählt er von den drei Geschwistern Jules, Liz und Marty, die in einem behüteten Elternhaus …
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Benedict Wells hat ein ganz wunderbares Buch geschrieben über die Einsamkeit, die Trauer, die Liebe, das Verlassenwerden und wieder Zueinanderfinden. In einer Sprache, die zu Herzen geht, erzählt er von den drei Geschwistern Jules, Liz und Marty, die in einem behüteten Elternhaus zunächst unbeschwert aufwachsen. Die Kindheit in Geborgenheit nimmt ein jähes Ende, als die Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Die Kinder müssen fortan in einem Internat leben, aber getrennt voneinander in unterschiedlichen Jahrgangsgruppen. Besonders Jules, der Jüngste, hadert mit seinem Schicksal. War er zuvor ein fröhlicher und aufgeweckter Junge, zieht er sich jetzt in sich selbst zurück. Dann aber begegnet er Alva, einem gleichaltrigen Mädchen, mit dem ihn bald eine tiefe Freundschaft verbindet. Nach dem Abitur möchte er mit Alva zusammenbleiben, aber Alva hat andere Pläne. Sie verlieren sich für viele Jahre aus den Augen. Jules beginnt ein Jurastudium, möchte aber eigentlich Fotograf werden. So richtig gelingt ihm beides nicht. Seine Schwester Liz schwebt immer am Abgrund. Drogen, Alkohol und unzählige Männerbekanntschaften bestimmen ihr Leben. Nur Marty gelingt es, durch eine Firmengründung mit Toni, den er aus dem Internat kennt, ein geregeltes Leben zu führen. Die Geschwister gehen völlig getrennte Wege, aber in Krisensituationen stehen sie füreinander ein. Und Krisen wird es viele geben. Der Autor nimmt den Leser mit auf den Lebensweg der drei Geschwister und läßt ihn teilhaben an deren Nöten, Kummer und Hoffnungen und dem nie überwundenen Schmerz über den frühen Tod der Eltern. Ein Buch voller Emotionen, das zu Tänen rührt. Ich habe lange kein Buch gelesen, das mich so bewegt hat und das eine Leseempfehlung unbedingt verdient hat.
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Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Verlust, von Einsamkeit. Episodenhaft mit zeitlichen Sprüngen erleben wir Jules, wie er Halt und Orientierung im Leben sucht, den Verlust der Eltern mal negiert, mal versucht zu überwinden, Nähe zu Marty und Liz findet und diese – ebenso …
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Eine Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Verlust, von Einsamkeit. Episodenhaft mit zeitlichen Sprüngen erleben wir Jules, wie er Halt und Orientierung im Leben sucht, den Verlust der Eltern mal negiert, mal versucht zu überwinden, Nähe zu Marty und Liz findet und diese – ebenso leidend – wieder davondriften. Erst spät erkennen sie, was sie verbindet und stärkt und das Verstehen braucht Zeit, denn jeder geht anders mit dem schon früh belasteten Leben um. Im Zentrum allen steht jedoch die komplizierte Beziehung von Jules und Alva, die sich ohne Worte verstehen und die nicht ausgesprochenen Gedanken sind es dann aber doch, die eine unsichtbare Wand aufbauen und ein frühes Zueinanderfinden verhindern. Ihre des Glücks ist jedoch begrenzt und so beginnt schon ein neues Kapitel Einsamkeit.
Ein durch und durch berührender Roman ohne Kitsch und übermotiviertem Gefühl. Benedict Wells lässt den Leser sehr nah an seinen Protagonisten und so muss man unweigerlich mit ihm leiden und das unsägliche Schicksal mit ihm ertragen.
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Was braucht ein Buch um die Bestnote zu erlangen? Spannend, fesselnd, gut lesbar muss es sein. All das hat dieses Buch. Und du freust sich auf sprachliche Höhepunkte wie der erste Satz. Außerdem hat mir das Sprachbild auf S.128 gefallen: „Die Szenerie hatte etwas von einem …
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Was braucht ein Buch um die Bestnote zu erlangen? Spannend, fesselnd, gut lesbar muss es sein. All das hat dieses Buch. Und du freust sich auf sprachliche Höhepunkte wie der erste Satz. Außerdem hat mir das Sprachbild auf S.128 gefallen: „Die Szenerie hatte etwas von einem Schachspiel, bei dem nur noch zwei gegnerische Figuren übriggeblieben waren, die sich jedoch nicht mehr angreifen konnten. Wie zwei Läufer auf unterschiedlichen Farben.“
Die Philosophie, vielleicht sagt man besser Lebenseinstellung, einer nihilistische Familie wird geschildert. Und natürlich die Bedeutung von Familie und Freundschaft.
Der Autor erwähnt häufiger auch andere Bücher. Mich wundert, dass keiner meiner Vorredner auf Alvas ersten Mann Romanow eingeht, der im Buch Schriftsteller ist, aber wie ein Zar heißt und so auch behandelt wird.
Der Inhalt der Geschichte ist schon oft genug beschrieben. Vielleicht etwas zu viel Rosemunde Pilcher (oder wie ich sie mir vorstelle, da ich sowas nicht schaue).Aber deswegen gibt es keinen Punktabzug.
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Jules und seine Geschwister Liz und Marty verlieren ihre Eltern bei einem Autounfall und kommen in ein Internat. Dort gehen sie alle ihre eigenen Wege und verlieren sich ziemlich aus den Augen. Der kleine Jules schwelgt oft in seinen Traumwelten und niemand kommt an ihn heran. Nur Alva, die sich …
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Jules und seine Geschwister Liz und Marty verlieren ihre Eltern bei einem Autounfall und kommen in ein Internat. Dort gehen sie alle ihre eigenen Wege und verlieren sich ziemlich aus den Augen. Der kleine Jules schwelgt oft in seinen Traumwelten und niemand kommt an ihn heran. Nur Alva, die sich einfach neben ihn setzt, erreicht sein Herz. Trotzdem bricht der Kontakt nach der Schulzeit ab. Erst als Erwachsene begegnen sie sich wieder und versuchen die Vergangenheit aufzuarbeiten. Doch das Leben hält noch einige Überraschungen für sie bereit.
Benedict Wells hat hier einen sehr berührenden Roman geschrieben, der ohne kitschig zu wirken, mitten ins Herz trifft. Das Buch ist aus der Sicht von Jules geschrieben und in verschiedene Zeitabschnitte aufgeteilt, von der Kindheit Jules an bis in die Gegenwart. Ich fand es sehr berührend, wie Jules und seine Geschwister sich wieder einander genähert haben und wie er die Beziehung zu Alva wieder findet. Hier ist nicht alles Friede, Freude und Happy End. Es ist ein Buch, dass das wahre Leben zeigt, das klar macht, dass nicht immer alles gut geht. Es zeigt die Fehler und Menschlichkeit der Protagonisten auf und egal welchen Verlauf das Leben nimmt, man muss es so akzeptieren wie es ist. Die vielen Was-Wäre-Wenn-Spielchen bringen nichts. Der Autor ermutigt alle, nach vorne zu schauen. Dies war mein erstes Buch von Benedict Wells und ich muss sagen, er ist ein Autor, der mit wunderbarem Einfühlungsvermögen und sehr feinfühlig schreibt und damit das Herz des Lesers berührt. Dieses Buch muss man gelesen haben!
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Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als seine Eltern tödlich verunglücken. Zusammen mit seinen beiden Geschwistern lebt er zukünftig in einem Internat, seiner Einsamkeit allein überlassen. Jules Lebensgeschichte zeigt, wie er versucht, das Schicksal zu überwinden und sich im …
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Jules Moreau ist 11 Jahre alt, als seine Eltern tödlich verunglücken. Zusammen mit seinen beiden Geschwistern lebt er zukünftig in einem Internat, seiner Einsamkeit allein überlassen. Jules Lebensgeschichte zeigt, wie er versucht, das Schicksal zu überwinden und sich im Leben zurechtzufinden. Die Freundschaft mit Alva gibt ihm dabei Halt und zieht ihn gleichzeitig in ein Gefühlschaos.
Benedict Wells zeichnet gefühlvoll und unaufdringlich die Lebensgeschichte von Jules über einen Zeitraum von 35 Jahren. Jules ist der Erzähler seiner eigenen Geschichte. Anhand von Jahreszahlen, die den Kapiteln vorangestellt werden, kann man sich gut orientieren. Zeitsprünge im Buch lassen dem Leser Zeit, eigene Gedanken zur Handlung zu entwickeln. Metaphern, wie ein immer wiederkehrender Baum mit abgesägten Ästen, sind ein besonderes Stilmittel. Man spürt beim Lesen, dass es sich um echte Gefühle handelt und möchte sich ganze Passagen herausstreichen, weil sie so wirklich sind.
"Es war, als müsste ich für jdes Wort einen Spaten in einen gefrorenen Acker rammen."
Der Zusammenhalt der Geschwister ist ganz deutlich zu spüren. Obwohl Liz, Marty und Jules im gleichen Internat leben, haben sie keinerlei Berührungspunkte, leben in unterschiedlichen Welten, gehen getrennte Wege. Ihr Schicksal verbindet sie trotzdem über all die Jahre und auch im Erwachsenenalter treffen sie sich immer wieder, um einander beizustehen.
Ein zentrales Thema ist die Beziehung zwischen Jules und Alva. Eine leise Jugendfreundschaft, die geprägt durch Ängste und unausgesprochene Worte, sich nicht entfalten kann. Jules Verlustängste werden sehr deutlich herausgearbeitet. Er hat nie den Mut gehabt, sie für sich zu gewinnen, sondern nur Angst sie zu verlieren.
"Einmal musste sie beim Lesen lachen, und da fühlte ich mich wie auf einer nächtlichen Straße, auf der schlagartig alle Laternen angegangen waren."
"Ihre Bemerkung versank in mir wie ein Stein, den man in einen See fallen ließ".
Schicksalschläge, Abschiede, Begegnungen und bewegende Szenen, die teilweise fast schon poetisch geschildert werden, skizzieren das Leben von Jules.
Diese Geschichte benötigt Zeit, um Gedanken reflektieren zu können, begeistert mit einer wundervollen Stimmung und authentischen Schilderungen. Obwohl die Melancholie überwiegt, ist es ein sehr lebensbejahender Roman, der mich begeistert hat.
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Drei Geschwister werden zu Waisen, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Jules ist der jüngste, er ist elf. Er ist ein introvertierter, einfühlsamer Junge, der heimlich Geschichten schreibt. Jules beobachtet die Menschen um sich und sich selbst sehr genau und erzählt …
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Drei Geschwister werden zu Waisen, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen. Jules ist der jüngste, er ist elf. Er ist ein introvertierter, einfühlsamer Junge, der heimlich Geschichten schreibt. Jules beobachtet die Menschen um sich und sich selbst sehr genau und erzählt uns diese Geschichte. Schon allein, WIE er es tut, ist Lesegenuss pur: melancholisch, poetisch, philosophisch, mal humorig-ironisch und oft genug sehr weise.
Es folgen die Jahre des Erwachsenwerdens, die Jules, wie auch seinen Geschwistern, ohne Eltern recht schwer fallen. Jeder entwickelt seine eigene Art, mit dem Verlust umzugehen. Jules hat Identitätsprobleme, will jemand anders sein, vor allem jemand, für den seine Eltern da waren.
Jules lernt im Internat Alva kennen, ein hübsches rothaariges Mädchen, das sich in einem Unterricht einfach zu ihm setzt. Ab da ist sie ein fester Bestandteil seines Gefühlslebens. Sie verbringen hin und wieder Zeit mit einander. Alva liest gerne, wie Jules auch.
Sie treffen sich Jahre später, mit etwas über dreißig. Alva ist mit einem knapp siebzigjährigen Schriftsteller verheiratet, der seine besten Zeiten in jeder Hinsicht hinter sich hat. Und ab da wird es erst recht spannend, denn da kommen die überraschenden Wendungen und noch vieles mehr.
Jules philosophiert über Gott und die Welt, aber wie gekonnt! Und auf so eine Art, die man einfach kennenlernen muss. Die ewigen Themen wie Liebe und Tod, Freundschaft, Familie, Partnerschaft, Kinderkriegen, Elternsein, Vater-Sohn Beziehung, den richtigen Platz im Leben finden, und auch ganz aktuelle Themen wie Umgang mit Alzheimer und Krebs, persönliche Freiheit, der adäquate Umgang mit eigener Kreativität, und natürlich das Thema der Einsamkeit sind wunderbar in den Erzählteppich hineingewoben worden. Diesen Gedanken nachzugehen- es gibt eine Menge toller, philosophisch anmutender Sätze, und mit Jules und seinen Geschwistern diese Geschichte mitzuerleben, hat mir nicht nur viel Lesevergnügen bereitet, es war schlicht eine Bereicherung. „Ich meine, wenn man sein ganzes Leben in die falsche Richtung läuft, kann’s trotzdem das Richtige sein?“ S. 190. Bemerkenswert finde ich, was Jules über Talent sagt, wie er es definiert.
Ich war auch dem Wechselbad der Emotionen ausgesetzt. Dem Autor gelingt es, einen im Handumdrehen von Verzweiflung in Euphorie zu versetzen und später wieder langsam zurück. Bewegt bleibt man bis zum Schluss.
Es gibt auch einfach schöne Bilder: des unbeschwerten Familienlebens mit Kindern, des gemeinsamen Reisens, der glücklichen Liebe, des vertrauten Miteinanders, etc. Die helle und die dunkle Seite der Geschichte sind gut ausgewogen und bieten einen vorteilhaften Kontrast zu einander.
Der Roman endet, als die Geschwister etwas über vierzig sind. Sie haben sich mittlerweile weiterentwickelt und verändert. „Vom Ende der Einsamkeit“ ist auch eine Reise zu sich selbst. Jules sagt am Ende: „Was, wenn es Zeit nicht gibt? Wenn alles, was man erlebt, ewig ist und wenn nicht die Zeit an einem vorübergeht, sondern nur man selbst an dem Erlebten?“ S. 327.
Insgesamt verbreitet der Roman eine optimistische, lebensbejahende Stimmung: er verleitet einen dazu, an die ewige Liebe zu glauben, die alle Herausforderungen des Lebens übersteht und am Ende siegt, auch über den Tod hinaus.
„Vom Ende der Einsamkeit“ habe ich sehr gern gelesen. Dies habe ich extra langsam getan, um ja keine gedankliche wie sprachliche Köstlichkeit zu verpassen.
Bei Benedict Wells verbinden sich Talent und Können auf eine gewinnende, wunderbare Weise. Ich hoffe, er wird die Leser noch mit vielen neuen Werken erfreuen.
Fazit: Ein sehr gelungenes literarisches Werk: Figuren, ihre Geschichten, der Erzählstil, alles harmoniert mit einander und scheint dem wahren Leben entsprungen. Mein Highlight des Jahres ist es jetzt schon geworden. Sehr gerne vergebe die 5 besonders hell leuchtende Sterne und eine klare Leseempfehlung. Unbedingt lesen.
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Nach einem schweren Motorradunfall wacht Jules, der Ich-Erzähler, im Krankenhaus auf und erinnert sich an sein Leben, beginnend mit dem Zeitpunkt, als seine Kindheit ihre Unbeschwertheit verlor. Als er, 11 Jahre alt und seine Geschwister Marty, 14 und Liz, 15 Jahre, durch einen Autounfall ihre …
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Nach einem schweren Motorradunfall wacht Jules, der Ich-Erzähler, im Krankenhaus auf und erinnert sich an sein Leben, beginnend mit dem Zeitpunkt, als seine Kindheit ihre Unbeschwertheit verlor. Als er, 11 Jahre alt und seine Geschwister Marty, 14 und Liz, 15 Jahre, durch einen Autounfall ihre Eltern verlieren. Sie kommen in ein Internat, wo sie getrennt voneinander aufwachsen und jede/r auf ihre/seine Art versucht, damit klar zu kommen.
Es ist eine melancholische Geschichte, in der die Trauer um die Eltern sowie der indirekte Verlust der Geschwister und die damit verbundene Einsamkeit beinahe durchgängig zu spüren ist. Dennoch ist es kein deprimierendes Buch, denn immer wieder gibt es glückliche Momente, die so wunderbar beschrieben sind, dass sie das Leid der vorhergehenden Seiten fast vergessen machen. Zwar sind sie nicht von Dauer (zumindest nicht bei Jules), doch auch die dunklen Abschnitte im Leben halten nicht ewig an. Stets aufs Neue gelingt es den Geschwistern, sich aus ihren jeweiligen schwierigen Lebensphasen zu lösen und einen neuen Versuch zu wagen.
Benedict Wells schreibt dies auf eine derart eingängige und leicht zu lesende Weise, dass ich das Gefühl hatte, als stünde er neben mir und erzähle mir das Ganze wortwörtlich. Und so ganz nebenbei werden auch die großen Fragen des Lebens aufgegriffen, ohne dass es jedoch in einen philosophischen Exkurs ausartet: Was ist Zeit? Realität? Das wahre Leben? Überhaupt natürlich: der Sinn des Lebens.
Ein wundervolles Buch, das ich mit Tränen in den Augen und dennoch beglückt gelesen habe.
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Ich habe das Buch Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells soeben gelesen und bin äußerst beeindruckt. Zum Inhalt möchte ich hier nur kurz auf andere Rezensenten verweisen, aber der Leseeindruck den diese Geschichte bei mir hinterlassen hat ist einfach nur …
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Ich habe das Buch Vom Ende der Einsamkeit von Benedict Wells soeben gelesen und bin äußerst beeindruckt. Zum Inhalt möchte ich hier nur kurz auf andere Rezensenten verweisen, aber der Leseeindruck den diese Geschichte bei mir hinterlassen hat ist einfach nur überwältigend. Benedict Wells beschreibt seine Figuren, Geschehnisse und Zusammenhänge nicht nur unglaublich emphatisch und vielschichtig, er schafft es auch, eine Spannung bis zuletzt aufrechtzuerhalten, die mich das Buch nur zum Verschnaufen und Sackenlassen kurzfristig aus der Hand legen lassen hat. Es ist eine Geschichte mit vielen Überraschungen und emotionalen Hoch- und Tiefflügen, die noch lange in mir nachhallen werden. Ich danke dem Autor sehr für dieses wertvolle Buch und wünsche ihm weiterhin viel Erfolg.
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