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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1336 Bewertungen
Bewertung vom 23.05.2023
Die Verborgenen (eBook, ePUB)
Geschke, Linus

Die Verborgenen (eBook, ePUB)


sehr gut

Schon mal was von Phrogger gehört? Linus Geschke klärt uns in seinem neuen Thriller auf. Phrogger sind Menschen, die in fremde Häuser eindringen und auf dem Dachboden oder Keller hausen und sich wie selbstverständlich an allem bedienen. Was lange als Legende abgetan wurde, wird immer häufiger zur Wirklichkeit, wie der Autor am Ende des Buches anmerkt. Das Buch beinhaltet zwei Handlungsstränge. Einmal den Handlungsstrang der Phrogger und dann die Geschichte der Familie Hoffmann. Dadurch, dass der Phrogger in ihrem Haus sitzt, verbinden sich die Handlungsstränge. Mich hat mehr gefesselt, was zwischen der Familie passiert ist. Der Autor hat dies klug aufgebaut und noch mit einem Todesfall verknüpft. So bleibt die Spannung durchweg hoch, da man wissen möchte, wie alles zusammen passt. Erzählt wird aus der Sichtweise mehrerer Charaktere, so dass alle Blickwinkel beleuchtet werden können. Ein gut gelungener Thriller des Autors!

Bewertung vom 23.05.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte


gut

Mir hat die Idee des Buches gut gefallen, alte Rezepte aufzuspüren, von Gerichten, die man mal gegessen hat. Das Buch ist sehr einfach aufgebaut. Jedes Kapitel ist in zwei Teile gegliedert und widmet sich einem gesuchten Gericht. Im ersten Teil kommen Gäste auf Empfehlung, in das kleine Restaurant von Nagare und seiner Tochter Koishi. Sie beauftragen die beiden mit Nachforschungen zu ihrem Lieblingsgericht. Nagare macht sich dann nach detaillierten Schilderungen des Gastes auf die Suche nach Zutaten und Herkunft und im zweiten Teil wird das Gericht gekocht und dem Gast serviert. Leider wurde das nach zwei Kapiteln sehr eintönig. Generell geht es sehr viel um diverse Zutaten und Gerichte, die man in unserer Küche oftmals gar nicht kennt. Es wird ausführlich berichtet, wie etwas gekocht wird. Ich konnte mich leider überhaupt nicht damit identifizieren. Mich hat die Geschichte leider nicht so richtig mitnehmen können!

Bewertung vom 22.05.2023
Die einzige Frau im Raum
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum


sehr gut

Hedwig Maria Kiesler wächst wohl behütet in Wien auf. Als sich die politische Lage in den 30er Jahren zuspitzt, heiratet sie einen Waffenhändler, um sich als Jüdin zu schützen. Dadurch kommt sie an Pläne, die das dritte Reich betreffen. Als sie vor ihrem gewalttätigen Mann flieht, nutzt sie ihr Wissen und ihr gelingt eine geniale Erfindung.

Das Buch konzentriert sich mehr auf den Lebenslauf der Protagonistin und schildert sehr detailliert, wie es ihr in der Ehe ergangen ist. Daher fand ich es etwas schade, dass ihre Erfindung etwas zu kurz kam. Aber es war trotzdem sehr spannend mitzuverfolgen, wie sie ihr Leben gemeistert hat und sehr klug gehandelt hat. Von ihrer Erfindung habe ich vorher noch nie etwas gehört gehabt. Umso schöner, dass diese Erfindung zwar damals nicht genutzt wurde, aber nicht gänzlich unnütze war. Ich fand die Geschichte von Hedy sehr unterhaltsam und auch interessant. Man kennt zwar viele Geschichten aus dieser Zeit, aber diese hat einen neuen Blickwinkel ermöglicht.

Bewertung vom 22.05.2023
Malibu Rising
Jenkins Reid , Taylor

Malibu Rising


sehr gut

Jedes Jahr feiert Nina Riva eine Sommerparty in ihrem Haus. Nun ist es wieder so weit. Ihren Geschwistern zuliebe lässt sie dies zu, denn ihr steht der Sinn gerade nicht nach Party. Stück für Stück trudeln die Gäste ein und mit ihnen auch so manche Überraschung.

Erzählt wird in Vergangenheit und Gegenwart. Dadurch erfährt man die ganze Familiengeschichte der Familie Riva. Es geht ziemlich viel darum, wie der berühmte Vater sein Leben verbracht hat und welche Konsequenzen das für die Kinder hatte. Im Verlauf der Geschichte laufen die Handlungsstränge zusammen und es kommt zum großen Showdown der Familie im Garten. Mich hat der Handlungsstrang in der Vergangenheit mehr angesprochen, da es in der Gegenwart eher um den Partyverlauf geht, der aber am Ende dann sehr spannend wird! Der Schreibstil ist sehr flüssig, so dass man der Geschichte gut folgen kann. Eine sehr interessante Familiengeschichte!

Bewertung vom 20.05.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


gut

Erik und seine Clique beschließen, aus dem nächsten Urlaub eine Fernreise zu machen. Es geht nach Nepal und mit dabei ist Eriks heimlicher Schwarm Jule. Erzählt wird hauptsächlich aus Eriks Sicht. Dazwischen erfährt man die Dinge aus Jules Sichtweise. Ich hatte mir einen Liebesroman erhofft. Leider entpuppte sich das Buch eher als spannend erzählter Reiseführer. Die Geschehnisse in Nepal waren sehr mitreißend und unterhaltsam erzählt und es kommt sowohl zu humorvollen, als auch zu gefährlichen Situationen. Mir hat die Geschichte noch mehr Respekt vor der Natur vermittelt und gezeigt, wie schnell man in brenzlige Situationen kommen kann. Man merkt, dass dem Autor das Thema Nepal sehr am Herzen liegt und er sein Bestes gegeben hat, um dem Leser dieses tolle Land näher zu bringen. Mir ist dabei die Romantik verloren gegangen. Es geht zwar zwischen Erik und Jule etwas Hin und Her, jedoch blieben die Schilderungen sehr distanziert. Vorne auf dem Buch steht: Travel. Love. Nepal. Hier geht es mehr um Travel und Nepal, als um Love.

Bewertung vom 20.05.2023
Das Café ohne Namen (eBook, ePUB)
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte beginnt 1966, als Robert Simon in Wien ein Café eröffnet, das der Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist. Trotz des kleinen Angebots kommen die Menschen gerne in das Café am Karmelitermarkt. Es sind die normalen Leute des Viertels, die Arbeiter, mit ganz normalen Sorgen und Ängsten, die sich dort treffen. Daher sind ihre geschilderten Erlebnisse auch greifbar. Erzählt wird episodenhaft über viele Jahre hinweg. Leider plätschert das Erzählte ohne große Höhen und Tiefen vor sich hin, obwohl die Kundschaft so vielfältig daher kam. Ich wurde mit dem Protagonisten nicht sonderlich warm. Er bliebt sehr distanziert und emotionslos, kaum greifbar. Er machte die Geschichte sehr bedrückend und etwas hoffnungslos. Gut gefallen hat mir jedoch seine Verbindung zu seiner Zimmerwirtin, für die er immer da war und es ein Geben und Nehmen war. Mehr als Robert, der eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, hat mich Milas Geschichte berührt. Der Roman ist eher einer der ruhigeren Sorte, der etwas zum nachdenken anregt.

Bewertung vom 15.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams (eBook, ePUB)
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams (eBook, ePUB)


gut

Grace Adams brennen an einem heißen Tag die Lichter durch, als sie im Stau steht. Sie verlässt ihr Auto und irrt durch die Gegend, um die Geburtstagstorte für ihre Tochter abzuholen und zu ihr zu gelangen. Sie hat das Ziel, Frieden mit ihrer Familie zu schaffen. Erzählt wird in wechselnden Zeitebenen. Man erfährt aus der Vergangenheit, wie sich Grace und ihr Mann kennengelernt haben und begleitet sie dann durch die wichtigsten Phasen ihres Lebens. Ich fand es gut nachvollziehbar, wie sehr alle Familienmitglieder unter der Trennung leiden. Mir war jedoch die Protagonistin zu überdreht. Sie reagiert oftmals total über und war mir streckenweise sehr unsympathisch. Erzählt wird sehr mitreißend, da es keinerlei Längen gibt. Grace sorgt ständig für neuen Trubel. Es ist auch teilweise humorvoll. Ganz am Ende kommt ein Aha-Erlebnis, was die ganze Handlung erklärt. Ich hätte sie fast überlesen und fand es schade, dass das viel zu spät und zu kurz aufgegriffen wurde. Daher wirkt die Geschichte über weite Strecken zu überdreht und hat mich nicht so gepackt.

Bewertung vom 15.05.2023
Blue Skies
Boyle, T. C.

Blue Skies


ausgezeichnet

T.C. Boyle greift in seinem neuen Roman den Klimawandel auf. Die Handlung beschränkt sich auf eine Familie. Mutter Ottilie, Vater Frank und Sohn Cooper leben in Kalifornien, während Tochter Cat sich in Florida niedergelassen hat. Sie haben sich ein komfortables Leben aufgebaut, bis die Natur zurückschlägt. In Kalifornien muss mit Feuer gekämpft werden und in Florida mit Hochwasser. Dazu kommen noch so einige Schicksalsschläge innerhalb der Familie. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Die Mutter ist bereit Neues auszuprobieren, der Sohn ist sehr positiv gestimmt was viele Bereiche seines Lebens betrifft und Tochter Cat lebt eher in den Tag hinein und lernt aus ihren Fehlern kaum. Sie war mir am unsympathischsten von allen, weil sie so naiv daher kam. Der Autor erzählt nicht zu wenig und auch nicht zu viel. Er zeigt nicht mit dem Finger auf irgendjemanden. Er lädt zum Nachdenken ein. Kann sich der Mensch anpassen oder ist die Klimakatastrophe nicht mehr aufzuhalten? Angst vor Schlangen und allerlei Getier sollte der Leser dieses Buches nicht haben. Ein sehr lesenswerter, nachdenklich stimmender Roman!

Bewertung vom 09.05.2023
In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8 (eBook, ePUB)
Koppelstätter, Lenz

In tiefen Seen / Commissario Grauner Bd.8 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der neue Fall für Kommissar Grauner und sein Team führt ihn ins Passeiertal. Dort finden sie eine übel zugerichtete Leiche. Wer hat dies dem Maler angetan? Die Dorfgemeinschaft ist verschlossen. Durch einen Tipp gehen die Spuren Richtung Kunstgeschichte. Ermittelt wird getrennt, Saltapepe fährt dafür nach Florenz und Grauner bleibt im Tal. Mir hat gut gefallen, dass hier auf den Kunstraub im 2. Weltkrieg eingegangen wurde. Durch die bildhaften Beschreibungen war man auch schnell in Südtirol angekommen. Die Beschreibungen der Berghöhlen mit ihren Gängen und Verbindungen haben mich sehr beeindruckt. Der Autor folgt immer dem gleichen Schema. Es wird getrennt ermittelt und am Ende laufen die Fäden zusammen. Ich mag diese gemächlichen Regionalkrimis, bei denen kein Blut fließt.

Bewertung vom 09.05.2023
Mutterliebe
Selvig, Kim

Mutterliebe


gut

Eine Mutter versucht im Wald ihre Kinder zu töten, was ihr bei einem auch gelingt. Nun sitzt sie auf der Anklagebank und jeder stellt sich die Frage: "Warum hat sie das getan?".
Gerichtsreporterin Kiki Heiland soll von den Verhandlungen berichten. Sie gibt sich jedoch damit nicht zufrieden und fängt an, auf eigene Faust zu recherchieren. Daher spielen sich die meisten Szenen überhaupt nicht im Gerichtssaal ab, sondern man begleitet Kiki bei ihren Nachforschungen. Warum das dann ein Justizkrimi sein soll, ist mir schleierhaft. Ich fand es leider etwas stark überzogen, dass sie sich in so viele brenzlige Situationen gebracht hat und immer wieder kommt sie heil da raus. Stets sind an der richtigen Stelle, die passenden Helfer parat. Das ist nicht so glaubhaft. Es ist schnell durchschaubar, wer da seine Finger im Spiel hat. Gut gelungen fand ich die Rückblicke zu Beginn der Kapitel, so dass man einen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelt der Mutter bekam. Alles in allem ein normaler Krimi, der an einigen Stellen zu sehr übertrieben ist.