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Lesemone
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Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1486 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3 (eBook, ePUB)
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Ermittlerin Elma hat einen verzwickten Fall zu lösen. Zunächst wird davon ausgegangen, dass ein junger Mann bei einem Hausbrand umgekommen ist. Jedoch stellen Elma und ihr Team schnell fest, dass jemand nachgeholfen haben muss, denn bei Ausbruch des Brandes war Marinó schon tot. Was hat das verschwundene Aupairmädchen Lise damit zu tun? Der Krimi beschäftigt sich eher mit den Ermittlungen, so dass es hier unblutig und nicht so actionreich zugeht. Da ich die vorherigen Bände kenne, war mir das aber klar und ich mag solche ruhigen Krimis. Erzählt wird in der Gegenwart und rückblickend aus Sicht des Aupairs. Stück für Stück werden die einzelnen Puzzleteile zusammengesetzt. Lange dachte ich, ich weiß, wer hinter allem steckt. Doch dann überrascht die Autorin am Ende nochmal mit einer Wendung. Etwas Probleme hatte ich mit einigen ähnlich klingenden Namen, die ich öfter mal verwechselt habe. Die Charaktere sind jedoch recht übersichtlich und es gibt auch ein Personenregister. Ein eher ruhiger Krimi, aber trotzdem spannend zu lesen!

Bewertung vom 28.02.2024
Selbe Stadt, anderer Planet (eBook, ePUB)
Meindl, Dominika

Selbe Stadt, anderer Planet (eBook, ePUB)


gut

Mir hat die Idee sehr gut gefallen, mal den chinesischen Tourismus in Deutschland zu beleuchten. So ist man mittendrin, wenn Ren sich, als Tourist getarnt, einer chinesischen Reisegruppe anschließt, die Hallstatt besucht. Bildhaft beschreibt die Autorin Rens Eindrücke und wie so eine Reise abläuft. Es war interessant zu erfahren, wie Ren vorging, um eine perfekte Kopie nach China zu bringen. Die Geschichte beschreibt unterschiedliche Lebensverläufe in mehreren Handlungssträngen. Die Charaktere laufen sich immer mal wieder über den Weg. Doch irgendwie laufen diese Handlungsstränge nicht zusammen. Alle Stränge einzeln gesehen, fand ich gut erzählt und waren auch interessant. Sehr ausführlich geht es um Johannas Rückkehr in die Heimat und ihre Erinnerungen an die Vergangenheit. Nur kommt das eigentliche Thema viel zu kurz. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass Doris und Johanna nach China reisen und die Hallstattkopie besichtigen. Ich wäre gespannt darauf gewesen, welche Eindrücke sie mit heim bringen und wie die echten Bewohner Hallstatts darauf reagieren. Jedoch wird diese Reise am Ende kurz angeschnitten, aber nicht weiter erörtert. Welche Konsequenzen werden aus der Spionage gezogen? Die Erzählweise der Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen, aber für mich blieben am Ende zu viele Fragen offen und das, um was es in diesem Buch eigentlich gehen sollte, kam viel zu kurz. Schade, da hätte man viel mehr aus der Idee machen können!

Bewertung vom 28.02.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


ausgezeichnet

Das Buch erzählt ein ganzes Menschenleben. Es beginnt 1929 in Kopenhagen, wo Hannah Koppelman in einer jüdischen Familie aufwächst. Wer die Geschichte kennt, weiß, was der Familie in etwa bevorstand. Der Autor selbst sagt, dass es eine Geschichte zwischen Fakten und Fiktion ist, denn Hannah war die Schwester seines Großvaters und er hat viele Geschichten über die Familie erzählt bekommen. Mir hat gut gefallen, dass nicht alles bis ins Detail erzählt wurde, sondern auch viele Dinge ungesagt blieben und es Zeitsprünge im Geschehen gab. Benjamin Koppel hat wunderbar herausgestellt, welches Leben Hannah aufgezwungen wurde. Gefangen in familiären und religiösen Traditionen wurde sie trotzdem eine sehr starke, selbstbewusste Frau, die gegen ihren schrecklichen Mann standhielt. Eine sehr harmonisch erzählte Lebensgeschichte, wo es viele Höhen und Tiefen, Freude und Leid gab und sich eine Musikerin ihren Weg gebahnt hat. Wunderbar erzählt!

Bewertung vom 19.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Buch erzählt in drei Handlungssträngen die Geschichten von drei unterschiedlichen Frauen. Während Mylene sich im Jahr 2019 auf die Suche ihrer Herkunft macht, schlägt sich Johanna im Jahr 1987 in der damaligen DDR im Wald mit einem dahergelaufenen Mädchen rum. Dazu kommt noch Holly, die im Jahr 2003 ihre Kollegin Jay bei einem Unfall verliert und sich die Schuld dafür gibt. Auf den ersten Blick haben die Handlungsstränge nichts miteinander zu tun. Mir haben alle Handlungsstränge sehr gut gefallen und ich habe deren Verlauf gerne verfolgt. Besonders hat mir der Erzählstrang von Holly gefallen, weil der kleine Lucas sehr erheiternd war. Aber auch die ruppige Johanna hatte so ihren Charme. Erzählt wird im Wechsel, so dass es überall voran geht. Erst ganz am Ende wird aufgeklärt, wie alle drei Geschichten zusammengehören. Das Buch hat sich flott lesen lassen, da der Schreibstil sehr harmonisch und leicht zu lesen war. Wer Bücher voller Emotionen mag, der ist hier genau richtig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Bewertung vom 19.02.2024
Geordnete Verhältnisse (eBook, ePUB)
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte fängt relativ human damit an, dass Philipp erzählt, wie er als Kind aufwuchs und wie er Faina kennengelernt und sich mit ihr angefreundet hat. Schnell wird klar, dass Philipp sehr "speziell" ist und so einige Marotten an sich hat. Erzählt wird aus der Sicht von beiden Protagonisten. Von Seite zu Seite spitzt sich die Lage immer mehr zu, mit einem unglaublichen Ende. Die Autorin spiegelt ihren kulturellen und religiösen Hintergrund in der Figur von Faina wieder, was ich sehr interessant fand. Die beiden Charaktere entwickeln sich stetig weiter, mich hat es am Ende jedoch sprachlos gemacht, in welche Richtung diese Entwicklungen gingen. Philipp ist bei mir recht schnell in die Schublade eines Freaks gefallen und Faina in die der Ausnutzerin. Mich hat die Geschichte auf jeden Fall sehr gefesselt, weil sie durch den flotten Schreibstil gut zu lesen war, es viele Wendungen gab und man durch einige tiefgründig angesprochene Punkte, Stoff hat, über das Geschehen nachzudenken. Im Nachgang ist es für mich ein Buch, dass mir so einige Gänsehautmomente beschert hat, aber nicht weil es gruselig war, sondern weil ich mit der Entwicklung des Geschehens so nicht gerechnet hätte. Diese Geschichte wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!

Bewertung vom 17.02.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


ausgezeichnet

Zwischen Bergljot und ihrer restlichen Familie herrschte Funkstille, bis der Vater stirbt und es ums Erbe geht. Schnell wird klar, in dieser Familie geht es um tiefer sitzende Dinge, um verletzte Gefühle, um schreckliche Taten. Zu Beginn der Geschichte hat mich der Schreibstil der Autorin etwas genervt. Er wirkte abgehackt, die Kapitel einfach so aneinander gereiht. Auf mancher Seite steht nur ein Satz. Doch von Seite zu Seite wird das Niedergeschriebene bedeutsamer, das was Ungeschrieben bleibt, schwingt nach. Schnell wird klar, dass in dieser Familie bei allen was nicht stimmt. Erzählt wird aus der Sicht von Bergljot. Die Geschwister sind sehr unterschiedlich. Während Bergljot und ihr Bruder Bard ähnliche Gefühlsregungen haben, stehen die Schwestern Astrid und Asa voll und ganz hinter ihrer Mutter. Die Figur der Mutter ist schwer zu ertragen. Diese Frau ist ein Albtraum. Sie sieht nichts, hört nichts, sagt nichts. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin den Weg gefunden hat, von einem Erbstreit zu einer zerstörten Kindheit zu kommen und eine Geschichte zu spinnen, die voller Emotionen, Wut, Angst und Trauer ist. Das Buch ist eher anspruchsvolle Literatur, da vieles Ungesagt bleibt und man Ursache und Wirkung erst im Verlauf erkennt. Diese Geschichte wird mich noch ein bisschen beschäftigen.

Bewertung vom 17.02.2024
Krummes Holz (eBook, ePUB)
Linhof, Julja

Krummes Holz (eBook, ePUB)


sehr gut

Jirka kehrt heim zu seiner Schwester Malene und auf den elterlichen Hof. Keiner hat auf ihn gewartet und das bekommt er schnell zu spüren. Wo ist der Vater abgeblieben? Die Geschichte ist durchweg eher düster. Sie erzählt von der Kindheit der Geschwister, vom prügelnden Vater. Kein Wunder, dass man in der Gegenwart auf verbitterte Kinder trifft, die im Leben kaum klarkommen. Die Autorin schafft es sehr gut, diese düstere Grundstimmung auf dem Hof einzufangen. Man kann sich sehr gut ausmalen, wie es auf dem Hof zugegangen ist und wie angespannt die Atmosphäre war. Zwischendrin sorgt in der Gegenwart die demente Oma Agnes dafür, dass niemand zur Ruhe kommt. Ich hatte so meine Schwierigkeiten damit, ob Jirka nun in der Gegenwart erzählt oder schon wieder in die Vergangenheit getriftet ist. Durchweg schwingt die Frage mit, wo der Vater abgeblieben ist und so hat mich das Ende nicht sonderlich überrascht. Ein gelungenes Debüt!

Bewertung vom 15.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4 (eBook, ePUB)
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der 4. Fall für den sympathischen Fallanalytiker Max Bischoff bringt ihn an seine nervlichen Grenzen. Bei einer Beerdigung sieht er eine Frau, die seiner verstorbenen Liebe zum Verwechseln ähnlich sieht. Magisch angezogen sucht er den Kontakt zu ihr und wird in ein perfides Spiel verwickelt.

In diesem Fall arbeiten Max und Marvin Hand in Hand und freunden sich immer mehr an. Sie können sich voll aufeinander verlassen, im Gegensatz zur Einsatzleitung bei der Polizei. Der Fall fängt langsam an, nimmt aber sehr schnell Fahrt auf und endet nicht für jeden gut. Durch die Wendungen im Geschehen bleibt der Spannungsbogen durchweg hoch. Zwischendrin gibt es kursiv geschriebenen Kapitel, die Einblicke in die Gedanken verschiedener Charaktere geben. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Dadurch kann man das Buch recht schnell durchlesen, was aber natürlich auch an der vorhandenen Spannung liegt. Mir hat der Thriller sehr gut gefallen.

Bewertung vom 12.02.2024
Sturmmädchen (eBook, ePUB)
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lilly Bernstein beleuchtet in ihrem neuen Roman, wie politische Ereignisse drei Freundinnen auseinanderreißen, obwohl sie sich ewige Freundschaft geschworen haben. Käthe lässt sich vom Nationalsozialismus blenden. Margot bekommt schnell zu spüren, was es zu dieser Zeit heißt, Jüdin zu sein. Elli wird von allen Hinkemädchen genannt, weil sie eine Gehbehinderung hat und fühlt sich dadurch zu nichts nütze. Sie gibt nicht auf, um die Freudschaft zu kämpfen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Elli, die immer wieder über ihre Grenzen hinaus geht und nie den Mut verliert. Jedoch fand ich sie an manchen Stellen etwas sehr naiv dargestellt. Vielleicht lag das aber auch daran, dass sie in ihrem verschlafenen Dorf in der Eifel nicht viel über Politik mitbekam. Gut dargestellt wurde die Schmuggeltätigkeit einiger, die versuchten, die Juden nach Belgien zu bekommen. Die Autorin hat die Geschichte mit vielen Emotionen geschrieben. Sie beschreibt, wie es in den Sammelhäusern zuging und wie sehr die Menschen unter dem Regime leiden mussten. Einige Stellen waren nur schwer zu ertragen. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Elli und Hans hat sich gut ins Geschehen eingefügt und hat nicht zu viel Platz eingenommen und trotzdem was fürs Herz gegeben. Mir hat der Roman über diese schreckliche Zeit sehr gut gefallen und es gab so einige spannende Momente zu überstehen. Die Geschichte ist fesselnd geschrieben und spricht viele wichtige Themen der damaligen Zeit an, beleuchtet aber auch eine sehr schöne Freundschaft von drei jungen Frauen, die unbedarft in eine fürchterliche Zeit geschlittert sind.

Bewertung vom 09.02.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


ausgezeichnet

Die Padavano-Schwestern sind schon was besonderes. Die vier Schwestern halten zusammen wie Pech und Schwefel und es geht turbulent zuhause zu. Im Vordergrund steht jedoch William Waters. Er ist ein sehr einsamer Mensch, der nie Liebe erfahren hat und keine Ahnung hat, was Familie bedeutet. Dann lernt er Julia Padavano kennen und lieben und wird in deren Familie integriert. Doch seine innere Einsamkeit bekommt er nicht in den Griff und sowohl Julia als auch William treffen folgeschwere Entscheidungen.

Die Familiengeschichte wird nicht nur aus der Sicht von Julia und William geschildert, sondern von vielen Familienmitgliedern. So geht es durchweg sehr lebhaft zu und man bekommt Einblick in die verschiedenen Charaktere. Die Autorin spricht sehr sensible Themen wie Tod und Depressionen an. Die Umsetzung ging mir sehr zu Herzen und Julias Egotrip war kaum zu ertragen. Mir hat gut gefallen, wie greifbar die Autorin das Familienleben geschildert hat. Man fühlte sich mittendrin und es wurde wie in einer echten Familie nichts beschönigt. Zum Ende hin wird es sehr emotional und ergreifend. Für mich war die geschilderte Familiengeschichte sehr realistisch und aus dem Leben gegriffen, denn auch da ist nicht immer alles heile Welt.