Joachim Meyerhoff
Gebundenes Buch
Man kann auch in die Höhe fallen / Alle Toten fliegen hoch Bd.6
Roman
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Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fÃ...
Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.
Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.
Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.
Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.
Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.
Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, unter anderem am Burgtheater in Wien, am Schauspielhaus in Hamburg, an der Berliner Schaubühne und den Münchner Kammerspielen. Dreimal wurde er für seine Arbeit zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 begann er mit der Veröffentlichung seines mehrteiligen Zyklus 'Alle Toten fliegen hoch'. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.
Produktdetails
- Alle Toten fliegen hoch 6
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 357
- Erscheinungstermin: 7. November 2024
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 135mm x 31mm
- Gewicht: 455g
- ISBN-13: 9783462006995
- ISBN-10: 3462006991
- Artikelnr.: 25279018
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Dass der Schauspieler Joachim Meyerhoff sich vom "Postbotendienst" des Theaterspielens irgendwann dem Schreiben zugewendet hat, ist für den Rezensenten Adam Soboczynski ein echter Glücksfall und dieser sechste Roman ist die Kirsche auf der Torte. Bedingt durch eine Schaffenskrise am Theater begibt sich der autobiografische Ich-Erzähler ins Haus seiner betagten Mutter, die aber eigentlich viel fitter ist als ihr Mittfünfziger-Sohn, was Soboczynski zufolge für Komik sorgt. Ihm gefällt zudem, wie Meyerhoff die Rahmenhandlung zwischen künstlicher Hüfte und Currywurst-Konsum mit Anekdoten und Erinnerungen aus Kindheit und Jugend anreichert und so eine erzählerische Spannung schafft. Lachen musste der Kritiker auch, wenn der Protagonist über die dauernd den Kopf schüttelnden Berliner sinniert und ihnen "Empörungsparkinson" attestiert. Aber die größte Offenbarung des Romans ist für Soboczynski die "Menschenfreundlichkeit", die er in jeder Zeile dieses unterhaltsamen Buches stecken sieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Judith von Sternburg freut sich, einen neuen Band von Joachim Meyerhoffs autobiografischem Romanzyklus in den Händen zu halten, dessen heimlicher Star seine Mutter ist. Zu ihr flieht er in einer heftigen Schaffenskrise, sie muntert ihn mit ihrer resoluten Art und ihrem gemeingefährlichen Autofahrstil auf und übernimmt sogar eine seiner Lesungen mit großem Erfolg, weil er mit einer Panikattacke im Nebenzimmer liegt, erfahren wir. Sternburg hat große Freude mit diesem "Buch der schonungslos dargelegten Blamagen" und mit Meyerhoffs sympathischer Art, das Leben als Schauspieler mit Lampenfieber und Autor mit Legasthenie irgendwie locker zu nehmen und dem Ganzen solche großen Geschichten abzuringen - egal, ob sie sich nun wirklich so ereignet haben oder vielleicht doch ganz anders.
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»Ein wunderbar unterhaltsames, beglückendes Buch.« Eva Menasse ZDF Das literarische Quartett 20241206
Lahmer Anfang, gutes Ende
Wie schon bei seinem letzten Buch, fand ich den Beginn mühsam und war schon drauf und dran einen Verriss vorzubereiten. Auf Seite 62 beschreibt der Autor sein Problem: „Ich hab viel über unsere Toten geschrieben und über mich, aber jetzt bin ich in …
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Lahmer Anfang, gutes Ende
Wie schon bei seinem letzten Buch, fand ich den Beginn mühsam und war schon drauf und dran einen Verriss vorzubereiten. Auf Seite 62 beschreibt der Autor sein Problem: „Ich hab viel über unsere Toten geschrieben und über mich, aber jetzt bin ich in der Gegenwart angekommen. Ich kann und will nicht über meine Kinder schreiben.“ Dies wird noch ausgeführt, bis die Mutter sagt: „Schreib doch über mich!“
Und so handelt dieser Roman auf der ersten Ebene von der 86jährigen Mutter Meyerhoffs, die als rüstige Rentnerin in Bäumen klettern und vor allem den Motorrasenmäher mit Vollgas fährt. Das wäre noch ok gewesen, aber die seitenlange Kindergeschichte „Der Fisch, der viele Freude hatte“ vom 7jährigen Joachim, die auch noch seitenlang kommentiert wird, langweilt so sehr, dass sie bei der Buchbesprechung im Literarischen Quartett mit keinem Wort erwähnt wird.
Dann folgt eine ebenfalls vergessene Geschichte über das Ende seines Fahrrads in Berlin. So sind die ersten 100 Seiten vergangen und du fragst dich, ob dieses Buch überhaupt drei Sterne verdient hat. Die erste halbwegs gelungene Geschichte „Der verschwundene Koffer“ beginnt auf S.109, wobei Eva Menasse auch diesen Text zu lang fand – und sie hat Recht.
Erst auf S.148 erklärt Meyerhoff die zweite Ebene seines Buches: „Von allen literarischen Spielarten am meisten missachtet scheint mir aber unzweifelhaft die Anekdote zu sein.“ Und so besteht das Buch neben den Geschichten mit seiner Mutter, vorwiegend aus Anekdoten aus dem Theater. Und so ist mir schleierhaft, warum der Verlag sich nicht zu einem Inhaltsverzeichnis durchringen konnten. Die Leserinnen dürfen nun nach der Lektüre blättern und blättern, bis sie eine Anekdote wiederfinden.
Die erste gute mit der Sauna im Gorki-Theater zur DDR-Zeit fand schon vor der Erklärung ihren Platz, die beste „Blackout“ beginnt auf S.160. Ob die Anekdote „Der Beichtstuhl“ jungendfrei ist, muss der Leser selbst entscheiden. Dass ein Schauspieler viel erlebt, wird nach und nach klar. Doch ein roter Faden, wie in seinen vorherigen Bücher fehlt leider.
Es ist wohl der letzte Band seiner Sexologie (wenn ein Werk mit 6 Bänden so heißt, was ich immer noch nicht weiß). So kommt es mir vor, dass er in diesem Band alles untergebracht hat, was nicht in die vorherigen passte.
Meyerhoff war auch zweimal im Fernsehen. Seine Erzählung von „Bibi und Tina“ gehört zu den schönsten. Die Frage nach Dichtung und Wahrheit sollte man dem Autor aber besser nicht stellen. Er soll Spielgeld vom Set mitgenommen haben...(zum ersten Mal, dass ich spoiler, aber es geht nichts anders und ich verrate auch nicht mehr). Auch den Einsatz der Mutter bei Joachims Lesung möchte ich nicht auf Wahrheit überprüfen. Da erscheint die lang erwartete Anekdote vom Kindergeburtstag seines Sohnes schon plausibler.
Gegen Ende packt das Buch mich doch noch. Aber die 4 Sterne rücke ich noch gerade so raus, es ist schon eine starke Tendenz zur 3. Mal abwarten, ob wir von Meyerhoff nochmal ein Buch sehen. Mein Tipp: Lesen Sie unten die Zitate und beginnen Sie auf Seite 109!
Zitate: „Was ist größer als die Freiheitsstatue?“, fragte ich sie und wartete die Antwort nicht ab. „Dein Schutzengel, Mama. Du fährst wie eine besengte Sau.“ (21)
In Berlin war die Luft oft so verbraucht und abgestanden, als hätte die Stadt seit Wochen ihre Unterhose nicht gewechselt (35)
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Was für eine schöne Hommage an die geliebte Mutter
Der Schauplatz ist der ruhige, abgelegene Wohnort der Mutter in Schleswig. Diese 86-jährige Frau steht mit ihren Aktivitäten in Haus, Garten, Wasser und sonstigen interessanten Örtlichkeiten positiv im Mittelpunkt. …
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Was für eine schöne Hommage an die geliebte Mutter
Der Schauplatz ist der ruhige, abgelegene Wohnort der Mutter in Schleswig. Diese 86-jährige Frau steht mit ihren Aktivitäten in Haus, Garten, Wasser und sonstigen interessanten Örtlichkeiten positiv im Mittelpunkt. Abwechselnd mit solchen lustigen, auch skurrilen, stets liebevoll beschriebenen Anekdoten voller Vitalität geht es um Kindheitserinnerungen und Berufserfahrungen des Autors, der über viele Wochen bei seiner Mutter innerlich gefestigt wird. Dieser Wechsel aus seiner Vergangenheit und besonders die Gegenwart in erfrischenden Dialogen und Ritualen mit der positiv eingestellten Mutter gefällt. Auch die Einblicke in die Ängste des Autors berühren, wie seine Aktivitäten in der Natur zur Gesundung beitragen neben der mütterlichen Anleitung. Die Einblicke in solch eine künstlerische Karriere sind interessant. Ein Schreibstil ist kreativ, teils humorvoll, auch sehr berührend. Diese Mutter ist schon eine ungewöhnliche Frau – Hut ab!
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Nach einem sehr unangenehmen Vorfall auf dem Kindergeburtstag seines Sohnes, beschließt Joachim Meyerhoff Berlin hinter sich zu lassen und bei seiner Mutter auf dem Land Ruhe zu finden. Aber auch die täglichen Gewohnheiten und Eigenarten seiner Mutter bringen ihn schnell an seine Grenzen …
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Nach einem sehr unangenehmen Vorfall auf dem Kindergeburtstag seines Sohnes, beschließt Joachim Meyerhoff Berlin hinter sich zu lassen und bei seiner Mutter auf dem Land Ruhe zu finden. Aber auch die täglichen Gewohnheiten und Eigenarten seiner Mutter bringen ihn schnell an seine Grenzen und strapazieren sein gereiztes Nervenkostüm. Doch nachdem er sich in den Tagesrhythmus seiner Mutter eingefügt hat, findet er zur Ruhe und kann endlich wieder schreiben. Er erzählt uns von Erlebnissen seiner Kindheit, aber auch Anekdoten aus seiner Zeit als Schauspieler am Theater.
Ich habe selten bei einem Buch so gleichermaßen gelacht und geweint. Die Geschichten beginnen mit harmlosen Begebenheiten und schaukeln sich zu teilweise absurden und bizarren Ereignissen hoch. Auch die Figur der Mutter ist unglaublich liebenswert dargestellt, hat aber auch etwas skurril-Komisches an sich. Wie er in der mütterlichen Ordnung zu sich selber zurückfindet, hat mich sehr berührt. Und in einige der Szenen konnte ich mich sehr reinfühlen. Besonders in das Streben danach in seinem Leben alles in Ordnung zu halten und die Panik, wenn das Chaos über einem hereinbricht. Dies war bisher mein erstes Buch des Autors, aber es wird definitiv nicht das letzte gewesen sein. Ich habe die Reise durch seine Anekdoten sehr genossen und bin jederzeit zu einem neuen Abenteuer bereit.
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„Man kann auch in die Höhe fallen“ ist das sechste Buch aus Joachim Meyerhoffs Erzählprojekt „Alle Toten fliegen hoch“. Bei diesem Buch war ich zwischen lautem Lachen und gelangweiltem Weiterblättern hin- und hergerissen. Dennoch hat mich seine …
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„Man kann auch in die Höhe fallen“ ist das sechste Buch aus Joachim Meyerhoffs Erzählprojekt „Alle Toten fliegen hoch“. Bei diesem Buch war ich zwischen lautem Lachen und gelangweiltem Weiterblättern hin- und hergerissen. Dennoch hat mich seine Liebeserklärung an seine Mutter sehr gut unterhalten und ich werde die vorherigen Teile der Reihe auch noch lesen.
Aber von vorn.
„»Mama«, sagte ich zu ihr, »Überraschung! Ich komme morgen zu dir aufs Land. Ich möchte mich besser um dich kümmern, dir im Garten helfen, versuchen zu schreiben und«, ich bemühte mich, es verheißungsvoll klingen zu lassen, »wahrscheinlich bleibe ich sogar länger.«“ Mit diesen Worten kündigt Joachim Meyerhoff den Besuch bei seiner Mutter in Schleswig an der Ostsee an. Er steckt in einer Schaffens- und Lebenskrise. Nach dem Schlaganfall vor ein paar Jahren hat sich in ihm mit Mitte eine tiefsitzende Gereiztheit, ein Gefühl ständiger Erschöpfung, Überforderung und Dünnhäutigkeit hatte sich in ihm breitgemacht. Richtig die Nerven verloren hat er beim neunten Geburtstag seines Sohnes Elliot, was ihm den Zorn einiger Menschen eingebracht hat. Seine Mutter spannt ihn in ihren Alltag ein. Er arbeitet im Garten, sie gehen gemeinsam schwimmen und trinken Whiskey, reden viel miteinander und er schafft es, wieder zu schreiben. Herausgekommen ist ein Buch über sich selbst, aber auch eine Liebeserklärung an seine Mutter. „»Glaubst du, es wird ein Buch?«
»Ich weiß es nicht, Mama.«
»Ich würde, ehrlich gesagt, lieber doch nicht drin vorkommen.«
»Na bravo.«“
Aber ganz offensichtlich hat Mutter Meyerhoff (ich weiß inzwischen, dass sie Susanne heißt) sich das Buch verdient, denn sie scheint eine wirklich bemerkenswerte Frau zu sein. Ich denke, wir würden uns verstehen. „Meine Mutter sprach gerne mit den Dingen, stand in permanentem Austausch mit allem, was sie umgab“ – das finde ich ganz wunderbar. Unterhaltungen mit der Sonne und Vögeln gehen mir ebenso ans Herz wie die Tatsache, dass sie stachelige Brombeerranken mit einem „Wirst du wohl aufhören!“ zurechtweist oder sich bei einem Malvenschössling entschuldigt, dass sie auf ihn getreten ist. Das kommt mir sehr bekannt vor.
Ihr Sohn schreibt liebevoll über seine Mutter und ihr bewegtes Leben. Sie isst, taucht, backt, hackt Holz, erntet und mäht und das alles mit neuem Knie, neuer Hüfte und einer neuen Herzklappe. Sie ist ein Freigeist, „Rezepte empfindet sie genauso wie Geschwindigkeitsbegrenzungen als Bevormundung“. Dafür kann sie gleichzeitig Käsekuchen mit Rosinen, Rhabarberkuchen mit Baiser und Apfelkuchen mit Butterbröseln backen, was mich sehr beeindruckte. Wurde Joachim Meyerhoff von einem Oktopus großgezogen? Nein, aber von einer äußerst patenten Mutter.
Es gibt aber neben warmem-Apfelkuchen-und-Rohrnudel-Idylle auch düstere Zwischentöne. „Unsere Ehe war schrecklich, er hat mich betrogen, fast bin ich daran zerbrochen, doch ich habe mich nie getrennt.“, erzählt die Mutter. „Die Jahre gingen so dahin, und ich hab eigentlich immer nur gekämpft.“ Der Tod des mittleren Sohnes hat sie schwer getroffen, trotz Trennung hat sie ihren Mann bis zu dessen Tod gepflegt, ihren Lebensgefährten Michael Jahre später ebenso. Ihre Kinder waren und sind ihr Ein und Alles. „Es waren so gute Jahre, euch aufwachsen zu sehen und euch dabei begleiten zu dürfen“, sagt sie rückblickend.
Die Geschichten über seine Mutter haben mich oft zum Lachen gebracht. Die Theatergeschichten, die Meyerhoff zwischendurch erzählt, haben mich wesentlich weniger abgeholt, zwar sind sie durchaus ansprechend erzählt, aber irgendwie fehlt mir bei ihnen der Witz. Eines ist am Ende des Buchs klar: seine Schaffenskrise scheint Joachim Meyerhoff überwunden zu haben. Dank Mutter, dank harter Arbeit, dank Liebe und Geborgenheit. Er ist gefallen und wieder aufgestanden. Und Mutter? Die hat sich neu verliebt. Von mir gibt es für dieses Buch fünf Sterne.
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Man muss kein Prophet sein: Auch Meyerhoffs 6. Roman "Man kann auch in die Höhe fallen" wird ein Bestseller. Was ist das Erfolgsrezept des Autors? Er schreibt witzig, detailgenau und vor allem schonungslos gegenüber sich selbst und seinen kleineren und größeren …
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Man muss kein Prophet sein: Auch Meyerhoffs 6. Roman "Man kann auch in die Höhe fallen" wird ein Bestseller. Was ist das Erfolgsrezept des Autors? Er schreibt witzig, detailgenau und vor allem schonungslos gegenüber sich selbst und seinen kleineren und größeren Katastrophen. Von daher trifft der Titel, Teil eines Hölderlinzitats, ziemlich genau ins Schwarze, obwohl das gegen die Schwerkraft ist. Dass er darüber hinaus noch seiner 86jährigen Mutter mit diesem Buch ein Denkmal setzt, wird vor allem der weiblichen Leserschaft gefallen.
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Zum Inhalt:
Nachdem Schlaganfall, den Joachim Meyerhoff einigermaßen überstanden hat, hofft er auf einen Neuanfang in Berlin, doch die neue Stadt zerrt an seinen Nerven und so beschließt er zu seiner Mutter aufs Land zu ziehen. Auch wenn die beiden sich immer schon nah waren, …
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Zum Inhalt:
Nachdem Schlaganfall, den Joachim Meyerhoff einigermaßen überstanden hat, hofft er auf einen Neuanfang in Berlin, doch die neue Stadt zerrt an seinen Nerven und so beschließt er zu seiner Mutter aufs Land zu ziehen. Auch wenn die beiden sich immer schon nah waren, werden diese Wochen zu etwas Besonderem, mit dem wohl keiner von beiden gerechnet hatte.
Meine Meinung:
Ich kenne bei weitem nicht alle Bücher des Autoren, aber das Buch, wo es um seinen Schlaganfall geht, schon und das hat mir damals ausgesprochen gut gefallen und habe gehofft, dass dieses Buch eine ähnliche Qualität hat und ich wurde nicht enttäuscht. Mal erzählt er von seinem früheren Leben, mal von der Gegenwart, mal gibt es was zu lachen und manchmal kämpft man auch mit den Tränen. Die Mutter hat mir auch sehr gut gefallen, irgendwie ein wenig schräg, aber zupackend und einfach liebenswert. Geschrieben fand ich das Buch sehr gut.
Fazit:
Hat mir gefallen
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Ich habe dieses Buch aufgrund eines ultrawitzigen Auftritts des Autors bei einer Talkshow gelesen. Und ich kann nur sagen, Joachim Meyerhoff unterhält den Leser auf fabelhafte Weise. So nimmt er kein Blatt vor den Mund, wenn er über die eigenen Unzulänglichkeiten klagt, und kann …
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Ich habe dieses Buch aufgrund eines ultrawitzigen Auftritts des Autors bei einer Talkshow gelesen. Und ich kann nur sagen, Joachim Meyerhoff unterhält den Leser auf fabelhafte Weise. So nimmt er kein Blatt vor den Mund, wenn er über die eigenen Unzulänglichkeiten klagt, und kann über sich selbst und seine Schwächen lachen. "Man kann auch in die Höhe fallen" ist ein Hommage an seine nimmermüde Mutter.
Worum geht's?
Der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff befindet sich mit Mitte Fünfzig in einer Lebenskrise. Der Umzug von Wien nach Berlin, sein Schlaganfall und eine Schreibblockade haben Spuren hinterlassen. Um sich selbst wieder zu spüren und zurück ins Leben zu finden, zieht er kurzerhand zu seiner 86-jährigen Mutter an die Ostsee. Hier umgeben von Meer, Garten und Mutterwitz schöpft er Tag für Tag wieder Kraft.
Meinung
Was habe ich mich über das Mutter-Sohn-Gespann amüsiert. Das lag vor allem an der unterschiedlichen Lebenseinstellung. Für Meyerhoffs rüstige Mutter ist das Glas stets halbvoll und jeder Tag ein Geschenk. Der Autor selbst wirkt weinerlich und inaktiv. Doch Mutter Meyerhoff weiß ihren Sohnemann mit festen Routinen, wie Nacktbaden im Meer und Gartenarbeit, auf Trab zu halten. Trotz ihrer 86 Lenze wirkt sie agiler und damit jünger als ihr vom Leben gebeutelter Sohn. Unterbrochen wird dieser heitere "Wiederbelebungstrip" nur durch ebenso unverstellt lockere Kurzgeschichten aus Meyerhoffs Theaterleben. Alles in allem fand ich Meyerhoffs Anekdotensammlung sehr sympathisch und angenehm unterhaltsam. Einzig mit der Länge des Buchs habe ich gehadert, weil sich dadurch die Erzählung etwas zog. Hier hätte Meyerhoff ruhig die Seitenzahl um die Hälfte komprimieren können.
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Meine Meinung:
Joachim Meyerhoff hat eine ungewöhnlich authentische, genial amüsante und tiefgründige Art, seine Lebensgeschichte in Form vieler Anekdoten (die auch als solche im Roman genannt wird und es lt. Autor schwerer hat als andere Literaturgattungen) und Rückblicken so …
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Meine Meinung:
Joachim Meyerhoff hat eine ungewöhnlich authentische, genial amüsante und tiefgründige Art, seine Lebensgeschichte in Form vieler Anekdoten (die auch als solche im Roman genannt wird und es lt. Autor schwerer hat als andere Literaturgattungen) und Rückblicken so zu erzählen, dass es schon ein literarischer Genuss ist, dieser Form von intelligenter Unterhaltung, in die so manche Lebensweisheit eingestreut ist, zu frönen.
Die Mutter entpuppt sich als äußerst agil, sie ist in einem Literaturkreis, kümmert sich mit Liebe und Hingabe allen im parkähnlichen Garten befindlichen Pflanzen, wobei sie niemanden auf die verschiedenen Ausführungen von Rasenmähern lässt, da niemand so gut mähen kann wie sie; kann sich blitzschnell verwandeln (vom sportlichen Garten-outfit zu einer glamourösen Gastgeberin, wenn die alten Damen von der Domkantorei kommen), mag Whisky und im Meer schwimmen, liebt es, in der Sauna noch andere wichtige Dinge zu tun, wie währenddessen eine Sense zu schleifen (da ihr sonst furchtbar langweilig ist); klettert von allen am besten, wenn es um die Apfelernte geht - und beeindruckt am Ende noch durch eine Reise nach Marrakesch, wobei sie ihren Sohn verwaist zurücklässt (bloss keinen Rasen mähen!), der auch glatt in eine traurige Dauerphase zurückfällt: Doch was anfangs nicht klar ist, kristallisiert sich immer mehr, durch jede Aufgabe, die kein Ende nimmt, da schon die nächste wartet (und J.M. erkennt, dass es eine Art Überlebensstrategie seiner Mutter ist): Die Aktivitäten an der frischen Luft, im Garten und am Haus tun ihm ungeheuer gut. Aufgepäppelt von der Mutter, fühlt er sich nach einigen Wochen sehr viel besser und liest, ein Glas Whisky in der Hand von beiden, abends seiner Mutter die Geschichten vor, die er tagsüber schrieb. (Seine Mutter liebt Geschichten).
"Nicht erzählte Geschichten, wurde mir klar, können sich entzünden und zu einer lebensbedrohlichen, poetischen Sepsis führen" (Zitat S. 13)
Die Art seiner Mutter, die immer 'in action' ist und 'deren Bewegungen immer eine Richtung hatten, die nie irgendwoher kam, sondern immer irgendwo hin wollte' (S. 44) scheinen auf den Sohn überzugehen; witzige, fantasievolle Gedanken zum Alter vs. Jungsein finden sich wie viele andere humorvolle Anekdoten, die die beiden während ihres Zusammenlebens miteinander erleben. Meyerhoff gibt auch hier Rückblicke in seine Schauspielkarriere, die sehr aufschlussreich und interessant sind wie in seine Kindheit, in der wir ihn mit seiner Familie auf dem Weg nach Dänemark begleiten dürfen. Es geht also auch um Kindheitserinnerungen und "Mutterbegebenheiten", während die noch immer nicht bezugsfertige Wohnung in Berlin und das "Zwischenwohnen" in einem Hotel für ihn, Sophie und den kleinen Sohn eine wahre Herausforderung und Zerren an den Nerven darstellt. Wir lesen von horrend teuren Kellerentrümpelungen in Wien und folgen gebannt einer "Koffer-Story", die es in sich hat.
Eine meiner "Lieblingsanekdoten" ist die Offenbarung, dass Joachim Meyerhoff, bedingt durch viele Gartenarbeiten, die eben auch die nötigen Gerätschaften und Ersatzteile brauchen, einem Baumarkt inzwischen ebensoviel Zuneigung entgegenzubringen scheint wie seine Mutter: Er philosophiert über die 'Langmut der Dübel und die Gelassenheit der Nägel':
"Tagein, tagaus nichts zu tun und mit zig Gleichgesinnten in einem Kistchen dösen. Dann einmal kurz leiden und ein paar Schläge auf den Kopf bekommen. Und schon hatte man seine Daseinsberechtigung erlangt" .(Zitat S. 169)
Konnte es ein sinnvolleres Dasein geben als das eines Nagels? Darauf kann nur ein Joachim Meyerhoff kommen, scheint mir und lese schmunzelnd auch seine tiefgründigen Gedanken, das eigene Leben betreffend bei den Versuchen, ein Regenfass wieder dicht zu machen; herrlich! Als dann in Lübeck die Mutter auch ganz selbstverständlich bei einer Lesung des Autors "einspringt" (und großen Erfolg hat), freut man sich auch über die große Nähe und das Verständnis zwischen Mutter und Sohn, der hier 'unpässlich' war und fasziniert seiner Mutter zuhört....
Fazit:
Auch dieser Teil der in der Ich-Form geschriebenen Romanreihe überzeugt durch den authentischen, humorvoll-grotesken, unvergleichlichen Schreibstil des Autors, der geistreich, witzig, tiefgründig, zuweilen poetisch und amüsant zu lesen ist: Vor der Agilität seiner Mutter kann ich mich nur verneigen (denke jedoch, dass sie mit 86 da eher eine der bundesdeutschen Ausnahmen darstellt). Ich kenne J.M. nicht als Schauspieler, bin jedoch sicher, dass er mit ebenso viel Leidenschaft auf der Bühne steht oder stand wie er in dieser Reihe schriftstellerisch tätig ist und seine Texte von Anekdoten gespickt sind, in der sich womöglich so manche/r schmunzelnd wiederfindet! Unterhaltung auf höchstem Niveau und eine absolute Leseempfehlung von mir!
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Mutter und Sohn
Das Buch ist der sechste Band der Reihe Alle Toten fliegen hoch, ist aber auch problemlos separat zu lesen.
Der Schauspieler Joachim Meyerhoff ist 56 und hat sich körperlich gut von einem Schlaganfall erholt. Aber seelisch ist er noch fahrig und angeschlagen.
Für eine …
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Mutter und Sohn
Das Buch ist der sechste Band der Reihe Alle Toten fliegen hoch, ist aber auch problemlos separat zu lesen.
Der Schauspieler Joachim Meyerhoff ist 56 und hat sich körperlich gut von einem Schlaganfall erholt. Aber seelisch ist er noch fahrig und angeschlagen.
Für eine Erholung fährt er zu Hof seiner patenten Mutter, die 86 Jahre alt ist, aber topfit und positiv zum Leben eingestellt.
Zwischen Mutter und Sohn gibt es witzige Dialoge. Meyerhoffs Selbstironie ist nicht gering einzuschätzen und verleiht dem Buch eine wichtige Komponente. Es ist auch ein sympathisches Mutterporträt. Ihr Schwung und ihr aktives Leben reisst mit.
In dieser ruhigen Umgebung denkt Meyerhoff viel über sich nach, zum Beispiel auch über seine Karriere.
Es gibt auch eine großartige Passage über eine ungewöhnliche Lesung.
Man kann auch in die Höhe fallen ist vielleicht der entspannteste Teil der Reihe! Es macht einfach Spaß, das Buch zu lesen.
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eBook, ePUB
Krisenbewältigung
Joachim Meyerhoff braucht eine Auszeit. In Berlin fühlt er sich nicht wirklich zu Hause. Seine Batterien sind leer. Die Nachwirkungen seines Schlaganfalls lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er braucht einen Tapetenwechsel, um endlich seinen Schreibblockaden …
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Krisenbewältigung
Joachim Meyerhoff braucht eine Auszeit. In Berlin fühlt er sich nicht wirklich zu Hause. Seine Batterien sind leer. Die Nachwirkungen seines Schlaganfalls lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Er braucht einen Tapetenwechsel, um endlich seinen Schreibblockaden entgegenzutreten. So beschließt er seiner sechsundachtzigjährigen Mutter, die in Schleswig-Holstein auf dem Land lebt, hilfreich unter die Arme zu greifen. Doch die agile, schlagfertige Frau kommt bestens allein zurecht, gestaltet ihren Alltag wunderbar ausgefüllt. Das Verhältnis zwischen beiden ist immer sehr nah gewesen. Doch nun braucht es eine Weile bis sich das Zusammensein zurecht geruckelt hat.
Joachim Meyerhoff berichtet in seinem autobiografischen Roman 'Man kann auch in die Höhe fallen' über merkwürdige Begebenheiten in seinem Leben, die in ihrer Tragik meist einen Touch von Komik besitzen. Anekdoten aus seinem Theaterleben lassen aufhorchen und beleben den Roman durch allzu menschliche Ereignisse. Und nicht zuletzt besticht die liebenswerte Mama durch ihr resolutes Auftreten.
Ich empfehle das Buch sehr gern.
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