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Lesehonig
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Berlin

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2024
Geheimnis um den roten Kater
Benke, Alexandra

Geheimnis um den roten Kater


ausgezeichnet

Hortensia soll den roten Kater ihrer Freundin Aurelia hüten, während diese im Urlaub ist. Doch der rote Kater hat andere Pläne und entwischt Hortensia. In ihrer Not bittet sie die Kinder Rosalie, Tim, Lotta und Xaver ihr bei der Suche nach dem Kater im wuseligen München zu helfen. Es beginnt eine wuselige Verfolgungsjagd durch die Stadt. Dabei wechselt die Perspektive immer wieder von den Kindern zum Kater Batzi. Der erkundet die Stadt auf ganz eigene katzenhafte Weise und schließt tierische Freundschaft. Es geht kreuz und quer durch die Stadt und dabei lernt mal viel über die Sehenswürdigkeiten und besonderen Orte in München. Zudem hat die Geschichte aus der Katzenperspektive meiner Tochter besonders viel Freude gemacht, da sie Tiere sehr liebt. Wir fanden diesen Teil der Reihe einfach grandios. Einfach eine geniale Idee die Stadtführung durch eine Katze zu machen. Außerdem haben wir natürlich mitgefiebert, ob Aurelia und ihr geliebter Kater wieder zueinanderfinden. Ein sehr sehr gelungener Kinderreiseführer um eine Urlaubsreise nach München zu begleiten und auch für alle Daheimgebliebene sehr lesenswert.

Bewertung vom 05.04.2024
Frühling, Sommer, Herbst und du
Krohn, Henriette

Frühling, Sommer, Herbst und du


gut

Maya arbeitet im Brautmodengeschäft ihrer Mutter und ist frisch verliebt. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr neuer Freund ein Geheimnis hat, das ihr zum Verhängnis wird. Alex steht kurz vor seiner Hochzeit mit Laura, als die plötzlich alles hinschmeißt. Mit viel Herzschmerz treffen sich Maya und Alex im Baskenland und das nicht zum ersten Mal, den die Geschichte gehört in die Rubrik „Second Chance“. Viele interessante und lustige Charaktere mit niedlichen, spaßigen, aber auch tragischen Geschichten erwarten einen in diesem Roman. Dies war jedoch auch der Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Mir war es einfach zu viel von allem. Es geht so ziemlich alles schief was schiefgehen kann. Neben den erwachsenen Charakteren spielten auch noch Papagei, Katze, Hund und ein 5-jähriges Mädchen Nebenrollen, die zumeist schuld an Chaos und Struggle sind. Maya konnte ich als Protagonistin auch kaum fassen. Bei manchen Szenen besonders zwischen Alex und Maya konnte ich mir nicht erklären, wie es dazu kommen konnte. Da kam so manches ganz plötzlich, was für mich wenig Sinn ergab und nicht zum Charakter der Figur passte. Ich kann mir das Buch gut als locker leichte Urlaubslektüre vorstellen, aber für mich war es kein Buch was mich besonders mitgerissen hat.

Bewertung vom 30.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


ausgezeichnet

Die Ich-Erzählerin ist noch klein, als ihre Eltern die Flucht aus der DDR wagen. Diese misslingt, und so verbringt die Kleine zwei Jahre ihres bisher kurzen Lebens bei ihrer Oma in Leipzig. Die Eltern werden aus dem Gefängnis freigekauft und dürfen ausreisen. Das Kind wird kurz darauf nachgeholt. Es beginnt ein neues Leben, tief im Westen, zwischen Euphorie, Freiheitsgefühl, Fremdheit und Sehnsucht. Getrennt von der geliebten Leipziger Oma, mit einer an Leib und Seele erkrankten Mutter versucht das Kind im fremden Rheinland Fuß zu fassen. Doch die Vergangenheit lässt die Familie nicht los und legt sich wie ein eiserner Vorhang um die Herzen. Das Buch ist mit knapp 200 Seiten recht kurz, und doch hätte ich Constanze Neumann ewig weiter zuhören können. Diese Geschichte ist mit wenigen Worten so prägnant erzählt, dass sie sich tief in die Seele eingräbt. Die Flucht aus der vermeintlichen Enge führt zur äußerlichen Freiheit und inneren Enge. Bildhaft prägnant dargestellt ist die Moll-Welt der Mutter in ihrer Schwere. Während der Vater laut und kraftvoll durch seine Dur-Welt tobt. Dazwischen das Kind, dass versucht sich in der neuen Welt zurechtzufinden, traumatisiert durch die Flucht und Trennung von geliebten Menschen, wird sie in der neuen Welt wegen ihres Dialektes verhöhnt, den sie versucht abzudecken wie einen Pickel. Eine unglaublich eindrucksvoll auf den Punkt gebrachte Ost-West-Geschichte, wie sie für so viele in unserer Gesellschaft steht. Unsere Generation muss verstehen lernen, und hoffen, dass nächste Generationen unbeschwerter aufwachsen dürfen und Ost und West nur noch Angaben auf der Landkarte sind.

Bewertung vom 27.03.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


sehr gut

Die Mutter ist der Mensch, mit dem man sich einen Körper geteilt hat, aus deren Zellen sich die eigenen geformt haben. Sollte es dann nicht auch der Mensch sein, den man am besten kennt? Dem man sich am nächsten fühlt, verstanden und vertraut? Christine Vescoli kennt dieses Gefühl nicht. Denn ihre Mutter hat zeitlebens geschwiegen. Wollte ihre eigene Geschichte nicht preisgeben. Die Fakten ja, die sind bekannt. Als Kind einer armen Familie wurde die Mutter als Vierjährige weggegeben. Sie kannte sie nur die Arbeit und die hartherzige Bäuerin auf deren Hof sie gebracht wurde. Ihr Eltern bekamen weitere Kinder, aber alle außer ihr durften bleiben. So grausam und unverständlich, wie dies für den Leser ist, so unbegreiflich ist es auch für die Tochter. Und sie hat Fragen an ihre Mutter, doch die schweigt. Die Autorin möchte dieses Schweigen überwinden, möchte die Geschichte der Mutter verstehen, um sich auch selbst verstehen zu können. Der Text ist zart und poetisch, mit leisen Tönen, die jedoch in die Tiefe gehen und erschüttern. Fragen über den Sinn dieses Lebens kommen auf und werden mit tiefer Religiosität beantwortet. Als hätte das Leiden seine Berechtigung in der Nähe zu Gott. Hier zu begreifen, fällt auch mir schwer. Und so kann nichts anderes getan werden, als die lebenden Mütter zu fragen, denn die toten werden nicht mehr antworten.

Bewertung vom 25.03.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

In dem kleinen beschaulichen Ort Akranes brennt das Haus einer vielköpfigen Familie. Bei den Löscharbeiten wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Der ganze Ort ist erschüttert, besonders als herauskommt, dass er wohl schon vorher ermordet worden ist. Elma und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Es entspinnt sich eine Geschichte voller Lug und Trug. Niemandem kann dem anderen trauen und was nach außen hin perfekt aussah, entpuppt sich im Innern als verfault und übel. Elma bleibt hartnäckig, obwohl sie doch selbst in ihrem Privatleben ziemlich im Umbruch ist. Dies ist der dritte Teil der Island-Krimireihe. Ich war wieder begeistert von dieser ruhigen, aber mystischen Stimmung, die hier aufgebaut wird. Aktion und Tempo sucht man hier vergebens. Die Figuren werden vorsichtig und zart aufgebaut, bis man denkt man würde sie verstehen und dann zeigen sie doch plötzlich ganz andere Seiten. Sind ganz anders als gedacht und überraschen einen ungemein. Die Gespräche sind unaufgeregt und ruhig und zwischen den Zeilen doch so voller Emotionen. Ich liebe diese Erzählkunst und lasse mich sehr gerne auch ein viertes Mal in die wundersame isländische Welt entführen.

Bewertung vom 22.03.2024
Neuschnee des Lebens (eBook, ePUB)
Destratis, Esther

Neuschnee des Lebens (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Seit Minnie an Heiligabend von ihrem Mann verlassen wurde, plagt sie eine hartnäckige Schreibblockade. Als Bestsellerautorin ist dies für sie eine Katastrophe. Doch die Trennung hat ihr ganzes Leben erschüttert. Um wieder auf die Füße zu kommen und Ideen für ihr nächstes Buch zu sammeln wird sie von ihrem Verlag in das Winterwunderland Lappland geschickt. Für die Mailänderin nicht nur wettertechnisch eine Herausforderung. Sie lässt sich jedoch gerne darauf ein und begegnet in Schweden dem einsamen Per Andersson. Ihn scheint ein Geheimnis zu umgeben und neben Ausflügen im verschneiten Lappland zeigt Per auch immer mehr von dem, was sein Herz bewegt. Und das hat nicht nur Minnie aus der Bahn geworfen, sondern auch ich war beim Lesen völlig aus dem Hier und Jetzt katapultiert. Die Geschichte ist einfach nur wunderschön und geht ans Herz, ohne irgendwie kitschig zu sein. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und habe jede Szene sehr genossen. Die Charaktere sind allesamt zauberhaft. Sogar in die Nebenrollen hat die Autorin sehr viel Herzblut gesteckt, so dass auch die Nebenschauplätze ein echter Genuss waren. Obwohl ich mich zurzeit eigentlich nach dem Frühling sehne, habe ich die Winterzeit in Lappland sehr genossen. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen. Lasst euch von der Winterwelt Lappland verzaubern und geht mit Minnie auf Entdeckungsreise.

Bewertung vom 20.03.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


sehr gut

Eigentlich hätten die vier Schwestern in Nord-Wales ganz beschaulich auf der Farm ihrer Eltern aufwachsen können. Doch ihre Kindheit war alles andere als ein kleines Paradies. Die Eltern drogenabhängig und nicht in der Lage sich und die Kinder zu versorgen, ließen die Farm immer weiter zugrunde gehen. Mit 16 Jahren hielt es Spring nicht mehr aus und suchte ihr Glück in London. Aber auch hier warten nur Drogen und Kleinkriminalität auf sie. Um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen, soll sie ihre aufgebrummten Sozialstunden bei der Seniorin Sophia Fowler ableisten. Schnell merkt sie, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche alte Dame handelt, sondern, dass diese aus den besseren Kreisen stammen muss. Aber wieso lebt sie verarmt in London? Die Geschichte, die dahintersteckt, führt Spring, aber auch den Leser zurück ins 19. Jahrhundert und zu einer tragischen Familiengeschichte auf Daffodil Castle. Dies ist der erste Teil der Seasons Sister Reihe, die ich als Hörbuch genossen habe. Die Story beinhaltete zwei Zeitebenen, die ich spannend, aber auch etwas vorhersagbar fand. Das Finale der Gegenwartsgeschichte empfand ich jedoch etwas unrealistisch und drüber. Eine Intrige weniger hätte der Story sicher nicht geschadet.

Bewertung vom 12.03.2024
Die Melodie der Freiheit / Sturmjahre Bd.3
Scott, Lia

Die Melodie der Freiheit / Sturmjahre Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist der dritte Teil der Sturmjahre-Saga. Wir treffen die Familie Dennon wieder. Jedoch geht es dieses Mal um den ältesten Sohn Keillan. Als Isabella, die Tochter eines Gangsterbosses aus Edinburgh von ihrer Familie flieht, weil sie mit einem Viscount verheiratet werden soll, läuft sie Keillan regelrecht in die Arme. Der schrecklich anständige Keillan gibt Isabella sein Ehrenwort sie zu verstecken und zu beschützen. Doch die beiden sind wie Feuer und Wasser und durch das Ehrenwort aneinander gebunden. Es beginnt eine Romanze, die es eigentlich gar nicht geben dürfte und die unter keinem guten Stern steht.
Schon den Vorgängerroman fand ich großartig. Aber dieser hier hat es für mich noch einmal getoppt. Die beiden Hauptprotagonisten sind einfach nur total niedlich und liebenswert, wie sie verzweifelt versuchen sich bloß nicht zu verlieben. Und das verwöhnte Prinzesschen muss plötzlich die Kuh melken und die Hühner füttern, was zu manch komischer Szene führte und nicht nur Keillan zum Schmunzeln brachte. Auch das ganze Setting war einfach nur himmlisch. Die liebevollen Beschreibungen der schottischen Landschaft haben mir die Bilder von satten grünen Wiesen regelrecht vor die Augen gezaubert. Ich mochte einfach alles an dieser Geschichte und habe mich rundum wohl und zufrieden gefühlt. Von mir gibt dazu nur eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Otto Witte ist ein genialer Hochstapler. Bisher hat er sich mit seinem Freund Max in Konstantinopel mit Taschenspielertricks durchgeschlagen. Auch eine spektakuläre Schwertschluckernummer gehört zu ihrem Repertoire. Als um 1912 der Balkankrieg beginnt, macht sich Otto seine frappierende Ähnlichkeit mit einem türkischen Prinzen zu Nutze. Er will zusammen mit Max und seinem Freund Arzim den ganz großen Coup landen und die Wirren des Krieges für seine Zwecke nutzen. Mit viel Charme, Witz und Durchtriebenheit nimmt er sein Ziel, König von Albanien zu werden, in Angriff. Mich haben an den vorherigen Büchern von Andreas Izquierdo besonders die ideenreichen und kreativen Tricks und Spielchen seiner Protagonisten gereizt. Demzufolge war dieses Buch hier für mich ein wahrer Hochgenuss. Otto ist wirklich ein König. Der König der Hochstapelei. Und dennoch ein sympathischer und liebenswerter Kerl. Mit Vergnügen habe ich verfolgt, wie er all die wichtigen Leute zum Narren gehalten hat. Auch das Geplänkel mit der nicht weniger durchtriebenen Comtesse war einfach nur herrlich. Die Geschichte ist wunderbar erzählt, da möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen. So wie Otto ist hier dem Autor auch ein fantastischer Coup gelungen.

Bewertung vom 29.02.2024
Instinct - Der Tod in den Wäldern
Gray, David

Instinct - Der Tod in den Wäldern


ausgezeichnet

Thriller steht drauf, aber so viel mehr steckt drin, denn das Setting ist recht außergewöhnlich. Wir befinden uns in Europa, 100 Jahre in der Zukunft. Die Klimakrise wurde mit harten Bandagen bekämpft. Nachdem alle neuen Technologien nicht den erwünschten Erfolg gebracht haben, wurden als Lösung riesige Gebiete bewaldet. Zurück zum Ursprung, hin zur Erschaffung der irdischen, grünen Lunge. Elena ist als Waldhüterin angestellt und liebt ihren Job. Doch als Teamleiterin hat sie es mit den männlichen Kollegen schwer. Als sich bei ihren Kontrollen plötzlich seltsame Spuren finden, beschließt Elena der Ursache auf den Grund zu gehen. Mit einem kleinen Team begibt sie sich in die Tiefe des Waldes. Was ihnen dort jedoch begegnet ist erschreckend und grausam. Dieses Buch war für mich ein Experiment, da ich mit der Einstufung „Ökothriller, Science-Fiction“ nicht so richtig etwas anfangen konnte. Ich wurde in jedem Fall positiv überrascht. Die Geschichte war fesselnd und hat ziemliches Kopfkino bei mir ausgelöst. Immer wieder dachte ich: Kann man daraus bitte einen Film machen!“ Das Tempo ist rasant, das Setting spektakulär und die Aussage der Story überraschend und doch so alt wie die Menschheit. Vom Sofa aus, bin ich mit Elena durch den Wald geflohen, auf der Suche nach Unterschlupf und Rettung. Und mit der verzweifelten Frage: Was ist das, und wo kommt es her? Um dann am Ende die Erkenntnis zu erlangen: Als Frau kenne ich das nur zu gut und erlebe es ständig. So hat die Elena im Wald mit mir viel gemeinsam. Und das erschreckt mich!