Mechtild Borrmann
Broschiertes Buch
Grenzgänger
Roman. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit
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Grenzgänger - ein ergreifender Roman über ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte, meisterhaft erzählt von Spiegel-Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann.Die 50er und 60er Jahre in Deutschland: In einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze verdienen sich viele Familien, so auch die Schönings, mit dem Schmuggel von Kaffee etwas dazu. Die 17-jährige Henni führt die Schmuggler, hauptsächlich Kinder, durch das tückische Moor-Gebiet des Hohen Venns. Doch eines Nachts geschieht das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen. Ein Schicksal, das exemplarisch für viele steht: Henni...
Grenzgänger - ein ergreifender Roman über ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte, meisterhaft erzählt von Spiegel-Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann.
Die 50er und 60er Jahre in Deutschland: In einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze verdienen sich viele Familien, so auch die Schönings, mit dem Schmuggel von Kaffee etwas dazu. Die 17-jährige Henni führt die Schmuggler, hauptsächlich Kinder, durch das tückische Moor-Gebiet des Hohen Venns. Doch eines Nachts geschieht das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen. Ein Schicksal, das exemplarisch für viele steht: Henni wird daraufhin wegen Kaffee-Schmuggels in eine Besserungsanstalt gesteckt, ihre jüngeren Geschwister kommen als Heimkinder in ein kirchlich geführtes Heim, wo der kleine Matthias an einer Lungenentzündung verstirbt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Mechtild Borrmann gelingt es meisterhaft, ein düsteres Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen
Mechtild Borrmann, Autorin der Spiegel-Bestseller Grenzgänger und Trümmerkind, erzählt mit soghaft-präziser Sprache die Geschichte einer lebenshungrigen Frau, die an Gerechtigkeit glaubt und daran verzweifelt. Ein packender wie aufwühlender Roman, eingebettet in ein düsteres Stück Zeitgeschichte, der das Schicksal der Heimkinder in den 50er und 60er Jahren beleuchtet.
»Als beeindruckende Chronistin durchdringt Mechtild Borrmann vielstimmig die Schattenwelten der deutschen Zeitgeschichte. 'Grenzgänger' handelt von der Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit in einer Zeit der kleinen und großen Lügen - ein starker Roman!« Hamburger Morgenpost
Die 50er und 60er Jahre in Deutschland: In einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze verdienen sich viele Familien, so auch die Schönings, mit dem Schmuggel von Kaffee etwas dazu. Die 17-jährige Henni führt die Schmuggler, hauptsächlich Kinder, durch das tückische Moor-Gebiet des Hohen Venns. Doch eines Nachts geschieht das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen. Ein Schicksal, das exemplarisch für viele steht: Henni wird daraufhin wegen Kaffee-Schmuggels in eine Besserungsanstalt gesteckt, ihre jüngeren Geschwister kommen als Heimkinder in ein kirchlich geführtes Heim, wo der kleine Matthias an einer Lungenentzündung verstirbt. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Mechtild Borrmann gelingt es meisterhaft, ein düsteres Stück Zeitgeschichte lebendig werden zu lassen
Mechtild Borrmann, Autorin der Spiegel-Bestseller Grenzgänger und Trümmerkind, erzählt mit soghaft-präziser Sprache die Geschichte einer lebenshungrigen Frau, die an Gerechtigkeit glaubt und daran verzweifelt. Ein packender wie aufwühlender Roman, eingebettet in ein düsteres Stück Zeitgeschichte, der das Schicksal der Heimkinder in den 50er und 60er Jahren beleuchtet.
»Als beeindruckende Chronistin durchdringt Mechtild Borrmann vielstimmig die Schattenwelten der deutschen Zeitgeschichte. 'Grenzgänger' handelt von der Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit in einer Zeit der kleinen und großen Lügen - ein starker Roman!« Hamburger Morgenpost
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich als Schriftstellerin einen Namen machte, war sie u.¿a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Die Autorin ist mit zahlreichen renommierten Preisen, u.a. dem deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden. Ihre Romane "Trümmerkind", "Grenzgänger" und "Feldpost" standen monatelang unter den TOP 10 der Spiegel-Bestsellerliste. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.
Produktbeschreibung
- Droemer Taschenbuch 30608
- Verlag: Droemer/Knaur
- Artikelnr. des Verlages: 3008601
- 8. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 2. Dezember 2019
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 126mm x 25mm
- Gewicht: 251g
- ISBN-13: 9783426306086
- ISBN-10: 3426306085
- Artikelnr.: 57467677
Herstellerkennzeichnung
Droemer Taschenbuch
Maria-Luiko-Straße 54
80636 München
produktsicherheit@droemer-knaur.de
"Borrmanns neuer Roman ist einmal mehr extrem spannend, bringt einen aber gleichzeitig an die Grenze des Erträglichen." Schweizer Familie 20190225
Hart und entbehrungsreich war das Leben in der Eifel unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg für Familie Schöning, die unmittelbar an der deutsch-belgischen Grenze lebt. Der Vater ist nicht mehr derselbe, nachdem er aus dem Krieg zurückgekehrt ist, er ist arbeitsunfähig, wendet …
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Hart und entbehrungsreich war das Leben in der Eifel unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg für Familie Schöning, die unmittelbar an der deutsch-belgischen Grenze lebt. Der Vater ist nicht mehr derselbe, nachdem er aus dem Krieg zurückgekehrt ist, er ist arbeitsunfähig, wendet sich Gott und vor allem der Kirche zu und kümmert sich überhaupt nicht mehr um seine Frau und die vier Kinder.
Nach dem baldigen Tod der Frau und Mutter würde er die vier Kinder am liebsten ins Heim abschieben, doch Hennie, die Älteste, wehrt sich mit Händen und Füßen - zunächst erfolgreich, bringt sie doch gutes Geld nach Hause, das der Vater freilich zu einem großen Teil vertrinkt. Offiziell arbeitet Hennie in der Küche der örtlichen Gaststätte, aber was sie in Wirklichkeit tut, darf keiner erfahren: sie ist nämlich zum Teil der örtlichen Schmugglerbande geworden, die nächtens rübermacht nach Belgien, um dann mit in Deutschland immer noch kostbaren Waren zurückzukehren.
Doch eines Nachts gibt es ein Blutbad - die Folge ist, dass Hennie in eine Besserungsanstalt und ihre Brüder in ein katholisches Heim eingewiesen werden.
Beide Anstalten sind nicht gerade Tempel der Warmherzigkeit, ganz im Gegenteil und bei Schilderungen der Handlungen kirchlicher Würdenträger, die so gar nicht in Würde agieren, fühlt man sich an die Schilderungen aus Irland, wo die katholische KIrche allmächtig war, erinnert.
Ein schönes und doch kein schönes Buch - das ist "Grenzgänger" von Mechthild Borrmann. Schön ist es natürlich in der Hinsicht, als dass die Autorin eine grandiose Schriftstellerin ist, die anspruchsvoll, gleichzeitig packend, spannend und mitreißend von der ersten bis zur letzten Zeile zu erzählen vermag und dabei einmal mehr großartige Recherchearbeit geleistet hat. Unschön, doch umso wichtiger ist das Thema: ein historisches Setting, in das die Handlung - also die Geschichte um Hennie - eingebettet ist.
Ich als großer Fan der Autorin habe alle ihre bisherigen Spannungsromane gelesen, um nicht zu sagen, verschlungen - am meisten gefiel mir bisher "Der Geiger", in dem es um den sowjetischen Gulag geht, doch dieses so traurige wie faszinierende Buch steht dem in Nichts nach. Obwohl ich mich in der deutschen Nachkriegszeit, einer aus meiner Sicht sehr interessanten Epoche, recht gut auskenne, wurden mir hier Eindrücke vermittelt, die nicht unbedingt neu waren, mich aber die Geschichte so plastisch und gleichzeitig so schmerzlich wie noch nie erleben ließen.
Und so traurig das Thema auch ist - Mechthild Borrmann schreibt stets mit einer ihr eigenen Zuversicht, auch mit einem gewissen Pragmatismus, der den Leser nach vorne schauen, ihn - mit gewissen Vorbehalten natürlich - optimistisch bleiben lässt. Obwohl es mir nach dieser Lektüre ganz ehrlich gesagt schwerfällt, noch an das Gute im Menschen zu glauben, trotz der wenigen starken und positiven Charaktere, die die Autorin auch in diesem Buch wieder agieren lässt - allerdings neben einigen andern, die ich nicht anders als teuflisch und von Grund auf Böse bezeichnen kann. Ein spannendes, aber auch kluges und wertvolles Buch, das ich von Herzen weiterempfehle!
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"Grenzgänger", die Geschichte einer verlorenen Kindheit, ist der erste Roman, den ich von der Spiegelbestsellerautorin Mechtild Borrmann gelesen habe. Ein Roman, der unter die Haut geht.
Der Inhalt: Familie Schöning lebt in einem kleinen Dorft an der deutsch-belgischen Grenze. …
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"Grenzgänger", die Geschichte einer verlorenen Kindheit, ist der erste Roman, den ich von der Spiegelbestsellerautorin Mechtild Borrmann gelesen habe. Ein Roman, der unter die Haut geht.
Der Inhalt: Familie Schöning lebt in einem kleinen Dorft an der deutsch-belgischen Grenze. Alles verändert sich als der Vater vom Krieg heimkehrt. Er vergräbt sich in der Bibel. Henni ist mit ihrer Mutter für den Lebensunterhalt der Familie verantwortlich. Dann stirbt die Mutter überraschend und die 17jährige Henni übernimmt die Verantwortung für ihre Geschwister. Da sie an der Grenze leben, verdient sich Henni ihr Geld mit Kaffeeschmuggel. Doch dann passiert ein großes Unglück und die Familie bricht auseinander. Henni kommt in eine Besserungsanstalt und die Jungen in ein Kinderheim. Dort stirbt Hennis Bruder Matthias. Davon erfährt Henni jedoch erst viele Jahre später. Dann nimmt sie den Kampf um die Wahrheit vor Gericht auf ...
Noch jetzt bin ich tief erschüttert. Die Geschichte berührt einen wirklich bis tief in die Seele, lässt einen ratlos und nachdenklich zurück. Die Autorin, deren Schreibstil erstklassig ist, hat mit diesem Roman ein Meisterwerk geschaffen. Wir tauchen ein in die Nachkriegszeit, erfahren viel über die Geschichte der damaligen Zeit. Die herausragende Lektüre ist spannender als ein Roman, eine unfassbare Familiengeschichte, die unter die Haut geht. Wir lernen die junge Henni kennen, die sich redlich bemüht ihren Geschwistern die Mutter zu ersetzen. Einen Vater, der sich scheut Verantwortung zu übernehmen und seine Kinder zu guter Letzt abschiebt. Und welches Schicksal die Jungen in dem Kinderheim erfahren mußten, ist unverständlich. Man wird durch das Lesen des Buches wirklich wachgerüttelt. Und auch Hennis Prozess habe ich kopfschüttelnd verfolgt. Es fehlen einem einfach die Worte. Und dafür kämpft Henni ja wirklich nur um die Wahrheit, Gerechtigkeit und Würde.
Ein gigantischer Roman, der für viele berührende Momente sorgt. Diese Geschichte wird mich sicher noch länger beschäfitgen. Ein Meisterwerk der Extraklasse. Selbstverständlich vergebe ich hier 5 Sterne und werde mir gleich den ersten Roman der Autorin "Trümmerkind" kaufen
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Henni Schöning lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Die Nachkriegsjahre sind hart und jede Familie muss zusehen wie sie über die Runden kommt. Die Situation der Schönings verschärft sich jedoch, als der Vater von Henni aus …
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Henni Schöning lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Die Nachkriegsjahre sind hart und jede Familie muss zusehen wie sie über die Runden kommt. Die Situation der Schönings verschärft sich jedoch, als der Vater von Henni aus dem Krieg, in dem er als Bombenentschärfer war, zurück kehrt und nicht mehr in seinem Beruf als Uhrmacher arbeiten kann. Auch zu andere Arbeiten ist er nicht in der Lage. Er rettet sich täglich in die Kirche und ist ab da an nicht mehr für seine Familie als Familienoberhaupt hilfreich.
So bleibt Hennis Mutter nichts anderes übrig für die Familie zu sorgen. Henni unterstützt ihre Mutter wo sie nur kann, doch dann geschieht ein Unglück. Die Mutter stirbt, noch in letzter Minute nimmt sie Henni noch ein letztes Versprechen ab. Sie soll für ihre Geschwister sorgen und für sie da sein. Lange Zeit zum überlegen bleibt ihr nicht, sie entscheidet sich, gutes Geld, welches die Familie dringend benötigt, mit dem Kaffeschmuggel zu verdienen. Es ist ein gefährliches Unterfangen, die Zöllner sind ihnen oft auf den Fersen.
Als es zu gefährlich wurde, geht Henni durch das Hochmoor, weil die Zollbeamten sich dort nicht hinein wagen. Doch dann geschieht das, wovor jeder Schmuggler Angst hatte. Sie werden erwischt und Hennis Schwester wird erschossen.
Nun macht Herbert Schöning Ernst, er steckt seine Kinder in ein kirchliches Heim. Henni wird 1951 zu einem Aufenthalt bis zu ihrer Volljährigkeit, in einer Besserungsanstalt verurteilt.
Die jüngeren Geschwister, die im kirchlichen Heim untergebracht wurden, durchleben Höllenqualen. Und Matthias stirbt sogar an einer Lungenentzündung.
Kann ihnen irgendjemand helfen, können sie sich selber befreien, oder wird alles unter einem Treppich des Schweigens vertuscht. Was ist die ganze Wahrheit?
Meine Meinung:
Über das Thema, worüber Mechthild Borrmann mit " Grenzgänger" schreibt, ist beim lesen schwer zu ertragen. Noch heute kämpfen Opfer, die in kirchlichen Heimen untergebracht waren, um Anerkennung der Misshandlungen, die ihnen angetan wurden.
Der Schreibstil ist überragend in all seinen Facetten. Sehr einfühlsam schreibt die Autorin über das Leben von Henni und deren Familie. Der Kampf, den sie und ihre Geschwister kämpfen musste um nicht vollends am Erlebten zugrunde zu gehen. Die Schilderungen der Misshandlungen und Qualen, die die Kinder durch die christlichen Schwestern erleiden mussten, waren für mich kaum auszuhalten. Ich kann nicht verstehen, wie Schutzbefohlene in der Obhut einer kirchlichen Einrichtung, wie Abfall behandelt wurden.
Es ist ein sehr spannender, emotionsgeladener und aufwühlender Roman, der mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
Der letzte Satz, den die Autorin im Nachwort geschrieben hat lautet...
".... dieses Buch soll an all jene erinnern, deren Schicksal über Jahrzehnte ignoriert und geleugnet wurde und die bis heute darunter leiden." Sie hat mit vielen Betroffenen gesprochen und konnte so ein klares Bild über die damaligen Umstände zusammenfügen. Die Kunst, dies in einem Roman umzuwandeln ist ihr ausgezeichnet gelungen.
Für mich hat Mechthild Borrmann den Opfer mit diesem grandiosen Werk ein Denkmal gesetzt. Sie ruft einem ins Gedächtnis, wie glücklich wir uns schätzen können, diese unfassbaren Zustände nicht erlebt haben zu müssen.
Absolute Leseempehlung, ein Buch das in die Tiefe geht.
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Aachen 1970: In diesem Jahr steht Henni, Ende dreißig, verheiratet und zweifache Mutter, angeklagt des Mordes und der Brandstiftung mit Todesfolgen vor Gericht. Ihre Jugendfreundin Elsa kann die Anschuldigungen nicht glauben und besucht die Prozeßverhandlungen regelmäßig. Ein …
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Aachen 1970: In diesem Jahr steht Henni, Ende dreißig, verheiratet und zweifache Mutter, angeklagt des Mordes und der Brandstiftung mit Todesfolgen vor Gericht. Ihre Jugendfreundin Elsa kann die Anschuldigungen nicht glauben und besucht die Prozeßverhandlungen regelmäßig. Ein Jurastudent möchte über diesen Prozeß eine Seminararbeit schreiben und befragt Elsa nach den Hintergründen. Elsa erzählt ihm von Henni, ihren Familienverhältnissen und der schwierigen Zeit nach dem Krieg. Die Menschen versuchten mit Kaffee-Schmuggel über das Große Venn ihre Haushaltskasse etwas aufzubessern. Auch Henni brachte damit ihre drei Geschwister und ihren Vater über die Runden. Doch sie wurde gefasst und landete in einer Besserungsanstalt.
Dieser Roman spielt in der Deutschen Nachkriegszeit ab 1945 und führt bis in die 70er Jahre hinein.
Es offenbahrt sich eine belastende Geschichte um die Familie Schöning, die in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze lebt. Der Vater ist aus dem Krieg zurückgekehrt und ist nicht mehr der Alte, die Mutter verstirbt früh und Henni übernimmt mit gerade mal 17 Jahren die Verantwortung für die Geschwister und die Ernährung der Familie. Sie macht beim Kaffeeschmuggel mit, die Einkünfte braucht sie dringend. Sie führt andere Schmuggler durch die Route mitten durch das gefährliche Moor.
Es kommt zu einem tragischen Ereignis, Hennies Schwester begleitet sie und wird von Zöllnern erschossen. Ihr Vater macht Hennie dafür verantwortlich und sie landet in einer Besserungsansatalt.
Die Vorgänge sind sehr bedrückend geschildert, das gezeigte Elend in den Kinderheimen spiegelt grausame Unmenschlichkeit wider und ich war beim Lesen sehr betroffen und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Die Einblicke in Hennies Vergangenheit bringen immer mehr Klarheit. Elsa ist von Hennies Unschuld überzeugt und tut alles, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Doch das ist nicht so leicht, es gibt einige Umstände, die der Gerechtigkeit nicht zum Sieg verhelfen.
Mechtild Borrmanns klare und präzise Sprache zeigt die Ereignisse so realistisch auf, dass man in den Sog dieser Geschichte gerät und von ihr gefangen wird.
Die gefühlslose Grausamkeit, die hier den Kindern im Heim geschieht, das empfindungslos Verhalten des Vaters und anderen Erziehungsbeauftragten ist zutiefst verstörend zu lesen und geht sehr ans Herz. Und doch gibt es immer wieder kleine Hoffnungsschimmer, mit denen man die Figuren mit Bangen begleitet.
"Grenzgänger" hat mich nicht nur während des Lesens im Griff gehabt, es wirkt auch noch darüber hinaus lange nach.
Recht ist nicht Gerechtigkeit, wenn die Wahrheit nicht gesiegt hat.
Dieser Roman ist mitreißend und vollkommen fesselnd. Er enthüllt eine ergreifende Geschichte, die mit einer Kriminalhandlung die Nachkriegszeit zum Leben erweckt und für Erschütterung beim Leser sorgt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses Buch!
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Es sind gewichtige Themen, die Mechtild Borrmann in diese Familiengeschichte gepackt hat, und zwar nicht wenige: Ein Vater, durch Kriegserlebnisse schwer traumatisiert, vermag seine Familie nicht mehr zu ernähren und sondert sich ab. Die Bigotterie eines Kirchenmannes, der Sünden seiner …
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Es sind gewichtige Themen, die Mechtild Borrmann in diese Familiengeschichte gepackt hat, und zwar nicht wenige: Ein Vater, durch Kriegserlebnisse schwer traumatisiert, vermag seine Familie nicht mehr zu ernähren und sondert sich ab. Die Bigotterie eines Kirchenmannes, der Sünden seiner Gemeindemitglieder aufs Schärfste anprangert, ja sogar verfolgt, zugleich aber nicht davor zurückschreckt, sich selbst durch Betrug zu bereichern. Menschen, die andere nur allzu schnell (vor-)verurteilen, während sie eigene Verfehlungen gern beschönigen und verdrängen. Die unfassbar grausamen körperlichen wie seelischen Misshandlungen, denen Kinder in kirchlich geführten Heimen ausgesetzt waren. Eine Gesellschaft, die weg sieht, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Und schließlich thematisiert dieser Roman auch den Schmuggel in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg in deutschen Grenzregionen und fragt, inwieweit Kriminalität durch große Not entschuldigt werden kann.
Ich habe durch die Lektüre großen Respekt vor der Autorin gewonnen. Denn nicht nur, dass sie sich an eine derart große Vielzahl von Themen wagt, sondern sie schafft es auch noch, diese zu einer berührenden, fesselnden Familiengeschichte von weniger als 300 Seiten zu verweben. In diesem Buch ist kein Abschnitt zu viel, aber auch kein Wort zu wenig.
Der Leser ist durch viele Perspektivwechsel und Zeitsprünge gefordert, dies macht den Roman aber gleichzeitig sehr kurzweilig. Mich hat das Buch unerwartet mitten ins Herz getroffen. Ein großartiger, nein, mehr ... ein großer Roman, unbedingt lesen!
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Sehr spannender Roman
1947, an der deutsch-belgische Grenze, schließt sich die 17-jährige Henni den Kaffee-Schmuggler an. Als an der grünen Grenze zu viele Zöllner auftauchen, beschließt sie allein weiter zu machen. Sie braucht das Geld. Sie muss für ihre Familie …
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Sehr spannender Roman
1947, an der deutsch-belgische Grenze, schließt sich die 17-jährige Henni den Kaffee-Schmuggler an. Als an der grünen Grenze zu viele Zöllner auftauchen, beschließt sie allein weiter zu machen. Sie braucht das Geld. Sie muss für ihre Familie allein aufkommen und verhindern, dass sie alle ins Heim kommen.
Nach dem Klappentext hatte ich einen Roman mit dem Fokus aufs Schmuggeln gerecht. Doch es kam anders. Es geht um eine tragische Familiengeschichte, die von Mechtild Borrmann sehr anschaulich, authentisch und fesseln geschrieben wurde. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Geschichte eine wahre Begebenheit zugrunde liegt, aber es handelt sich um fiktive Personen und fiktive Schicksale.
Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen habe. Das sagt ja alles. Dieser Roman hat mich richtig gefesselt. Das lag zum einen natürlich an der Handlung an sich, aber sicherlich auch am Aufbau des Buches. Immer im Wechsel findet sich der Leser in der Gegenwart (hier 1970) und in der Vergangenheit (Ende 40er/Anfang 50er) wieder. Die Gegenwart enthält Hennis Gerichtsverhandlung. Die Vergangenheit wird zum einen aus der Sicht von Elsa, Hennis Freundin, erzählt und zum anderen aus Thomas‘ Sicht, er ist ein Heimkind. 1970 steht Henni vor Gericht, doch der Leser erfährt erst nach und nach, auch durch die Rückblenden, was der Anklagepunkt ist. Sehr schön fand ich, dass sich alles nur nach und nach aufgeklärt hat und eben alles nicht so war, wie es auf den ersten Blick aussah.
Die Charaktere haben mir gefallen. Sie waren sehr unterschiedlich und über Hennis, Elsas und Thomas‘ Gedanken erfährt der Leser sehr viel. Ich konnte all ihre Handlungen nachvollziehen. Wie auch die ganze Geschichte wirkten auch die Charaktere sehr authentisch und realistisch. Wodurch es ein Leichtes war, sich in sie hineinzuversetzen. Henni ist eine Kämpferin. Als ihre Mutter früh stirbt kümmert sie sich um ihre drei Geschwister, da ihr Vater, ein Kriegsveteran, dies nicht schafft. Auch wenn es hoffnungslos scheint, gibt Henni nicht auf! Das hat mir gut gefallen. Thomas spricht in seinen Passagen die Missstände in Kinderheimen in den 50er an. Elsa bildet den Rahmen der Geschichte.
Mich hat dieser Roman begeistert. Ich konnte ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen und deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!
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Ein Stück Zeitgeschichte und eine betroffen machende Familiengeschichte.
Wer hat Schuld, der Vater, der sich nach dem Krieg nicht mehr um die Familie kümmert, oder gar der Krieg? Doch für seine Kinder sollte man da sein und sich nicht im kirchlichen Glauben einigeln. Henni versucht …
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Ein Stück Zeitgeschichte und eine betroffen machende Familiengeschichte.
Wer hat Schuld, der Vater, der sich nach dem Krieg nicht mehr um die Familie kümmert, oder gar der Krieg? Doch für seine Kinder sollte man da sein und sich nicht im kirchlichen Glauben einigeln. Henni versucht alles, dass sie mit ihren Geschwistern nach dem Tod der Mutter zusammen bleiben kann. Dafür geht sie auch auf Schmuggeltour. Am Ende schickt der Vater, der sich überhaupt nicht kümmerte, die Kinder ins Heim. Glauben tut er ihren Aussagen ebenfalls nicht. Die kirchliche Heimleitung lügt und quält die Kinder psychisch und physisch. Ich konnte das kaum glauben und an einem Jungen sieht man gut was da-mit angerichtet wird.
Schlimm, wie den Betroffenen nicht geglaubt wird, vorverurteilt wird. Ich habe mit gelit-ten.
Ein eindringlicher Schreibstil, der ohne großartige, zusätzliche Beschreibungen auskommt. Und doch sind die Schilderungen so intensiv, die Kinder taten mir so leid und andere Leu-te hätte ich gerne geschüttelt.
Ein intensives Buch, was durch einen besonderen Stil besticht und ein Stück Vergangen-heit mit einer intensiven Geschichte darstellt.
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Ein mutiges Mädchen wird zur starken Frau!
Noch nie empfand ich den Titel eines Buches so passend wie “Grenzgänger!” Hier geht es darum, dass die 17jährige Henni aus der Not heraus die deutsch-belgische Grenze überquert um Geld zu verdienen. Ihre Mutter ist …
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Ein mutiges Mädchen wird zur starken Frau!
Noch nie empfand ich den Titel eines Buches so passend wie “Grenzgänger!” Hier geht es darum, dass die 17jährige Henni aus der Not heraus die deutsch-belgische Grenze überquert um Geld zu verdienen. Ihre Mutter ist gestorben. Mit dem Vater können Henni und ihre drei Geschwister nichts anfangen. Seit der vom Krieg zurückgekehrt ist, zählt für den Uhrmacher nur noch die Kirche. Seinen Beruf hat er verloren. Die Hände zittern zuviel. Er will alle vier Kinder los werden. Henni dürfte zu einer Tante. Ihre Geschwister sollen ins Heim. Henni kann ihren Vater überzeugen. Sie sagt dass sie den Job der verstorbenen Mutter übernimmt. Sie verschweigt den Kaffeeschmuggel. Ihre kleine Schwester kommt beim Schmuggel ums Leben. Henni muss in eine Besserunsgsanstalt und ihre Geschwister in ein kirchliches Heim.
Was die Kinder mitmachen mussten ist wirklich “grenzwertig!” Ich konnte oftmals nicht fassen, dass man Henni stets beschuldigte, sämtliche Grenzen zu überschreiten. Keiner wollte die Wahrheit von ihr hören. In den 50igern ist ja einiges in Kinderheimen passiert. Ich war jedoch sehr schockiert, dass es von jeher kirchliche Institutionen waren, die Kinder gequält haben. Nichts Neues aber immer wieder erschreckend. Hennis Bruder Matthias musste für ein Verbrechen, welches er nicht begangen hat, in das Loch unter der Treppe. Tagelang Kälte, Finsternis, karges Essen und wenig Platz. Er starb darauf hin an einer Lungenentzündung. Ich habe jetzt nicht zuviel verraten. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was sich in diesem Drama abgespielt hat.
Aus welchen Grund bitte soll man eigentlich noch Sympathien für die Kirche haben? Ein Pfarrer der hilflosen Kindern nicht helfen will und von den Dorfbewohnern Drohungen erhält. Erst dann zahlt er dem Vater Schöning den Job als Küster. Ganz ehrlich … ich wollte mehrmals in’s Buch kriechen. Den Vater und Pfarrer so richtig schütteln. Was ich noch gerne gemacht hätte, behalte ich jetzt lieber für mich. Fassungslos bleibt man als Leser zurück, ob der Qualen die man hilflosen Kindern antut. Jahrelang gelang es solchen Heimen, die Wahrheit vor der Öffentlichkeit fernzuhalten. Die Kirche wollte keiner in Frage stellen. Das Heim hatte ja einen guten Ruf zu verlieren. Mir wird gerade schlecht …
Die Charaktere in dem Buch sind entweder total sympathisch oder einfach nur schrecklich. Ein Vater der seine Kinder wie Fremde behandelt. Ihnen jede Hilfe verweigert. Der in seinem Haus umkommt. Und wieder wird Henni zum Sündenbock. Selbstverständlich mussten viele Soldaten Schreckliches im Krieg mitmachen. Dennoch entschuldigt das nicht alles. Vor Henni ziehe ich meinen Hut. Eine starke Frau/Mädchen kämpft um Gerechtigkeit. Ihre beste Freundin Elsa wird ihr noch eine große Hilfe sein. Für Elsa hatte ich eine besonders große Sympathie. Die werdet Ihr bestimmt auch haben. Lest das Buch! Die Geschichte spielt abwechselnd in den 50igern und 70igern. Sie macht besonders deutlich, dass die Wahrheit nicht immer leicht zu erkennen ist. Als Leser weiß man was Sache ist. Im wahren Leben ist sie oft schwer zu ergründen.
Kann man durch die Wahrheit Schwierigkeiten bekommen? Ist eine kirchliche Einrichtung nicht eigentlich dazu da Kindern zu helfen?
Hier handelt es sich um ein Drama, bei dem die Wahrheit schwer zu erkennen ist. Menschen ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen. Ein mutiges Mädchen zu einer starken Frau wird.
Unbedingt lesen! Auf 288 Seiten hat die Autorin ein bildgewaltiges Nachkriegsdrama geschaffen. Herzlichen Dank Mechthild Borrmann.
“Wenn man zweifelt, ist die Verzweiflung nicht mehr weit.” Seite 37.
“Man kann nicht hinter den Punkt zurück.” Seite 151.
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