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Benutzername: 
gagamaus
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 494 Bewertungen
Bewertung vom 27.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


sehr gut

Ich möchte hier gleich betonen, dass ich das Buch als Hörbuch genossen habe. Und einen Stern gibt es quasi nur dafür, denn Jörg Harmann liest sehr angenehm und das Erzählte bekam dadurch eine ganz eigene Tiefe. Ich mag es sehr, wenn Autoren so gut lesen können, dass sie selber über ihr Leben berichten. Das macht einen großen Charme aus. Ebenso ist der Schreibstil wunderbar. Und auch wunderbar für ein Hörbuch geeignet. Er schwelgt in der deutschen Sprache. Man merkt ihm an, dass er schon von berufswegen aber sicher auch privat viel mit LIteratur zu tun hat und weiß, wie man sie einsetzt.

Jörg Hartmann erzählt die Geschichte seiner Familie. Seiner Großeltern in der Nazizeit, seiner Eltern und seine eigene Jugend im Ruhrpott, und er erzählt viel von seinen Anfängen mit der Schauspielerei, seinen Engagements, seinen Kollegen, seinen ersten Erfolgen. Wer also den Mann hinter dem Tatortkommissar kennen lernen will, der ist hier genau richtig.

Es ist sicher nicht die beste Biografie, die ich je gehört habe, aber es war ein angenehmes und erfrischendes Hörerleben.

Bewertung vom 27.03.2024
Physio @Home
Lämmle, Vanessa

Physio @Home


ausgezeichnet

Tatsächlich habe ich das Buch mir als ebook besorgt, da ich akute Probleme mit der Nacken und Schultermuskulatur habe. Ich hatte mir Übungen erhofft, die mir helfen Verspannungen zu lösen, die Muskulatur zu stärken und zuhause etwas für meine Beweglichkeit und Genesung zu tun.

Das Buch hat mir dabei tatsächlich geholfen. Es ist gut strukturiert. Man kann sich entweder selbst einen individuellen Plan erstellen und die Übungen machen, die einem wichtig und richtig erscheinen. Oder man geht nach dem 30-Tage-Plan vor, der rundrum etwas für die Fitness tut.

Besonders schön ist, dass die Übungen gut erklärt, passend bebildert und auch für Menschen, die leichte Schmerzen haben, machbar sind. Man kann gut dosieren, gut nachturnen und fühlt sich danach wirklich beweglicher und besser.

Für mich ist das Buch gerade zur rechten Zeit gekommen. Ich kann es empfehlen.

Bewertung vom 27.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Susanne Tägder hat in ihrem ersten Roman einen tatsächlich im Jahre 1979 verübten Mord als Idee für ihren Roman "Das Schweigen des Wassers" verwendet.

Kommissar Arno Groth wird 1991 aus Hamburg in die Provinz von Mecklenburg-Vorpommern strafversetzt. Dort vertraut sich ihm schon bald ein stadtbekannter Trinker an, der vor 10 Jahren wegen eines Mordes verfolgt wurde und darüber den Halt in der Gesellschaft verloren hatte. Nachdem eben jener Trinker Sigmar Eck bei einem seltsamen Unfall ums Leben kommt, ermittelt Groth hartnäckig. Das der Mord noch zu Zeiten der DDR stattfand, erleichtert die Ermittlungen auch nicht.

Ein flüssig zu lesender Krimi, der sein Hauptaugenmerk vor allem auf die kriminalistischen Nachforschungen setzt, was ganz in meinem Sinne war. Das Privatleben spielt nur eine untergeordnete Rolle auch wenn man schon einiges über den Kommissar, sein Vorleben und seine Eigenheiten erfährt. Guter Fall, interessant aufgelöst und solider Start einer mutmaßlichen Reihe.

Bewertung vom 27.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

"Und Großvater atmete mit den Wellen" lässt sich lesen, ohne den Vorgängerroman zu kennen, auch wenn es wieder ein Familienmitglied ist, dessen Schicksal Trude Teige in ihrem neuen Roman verarbeitet. Die Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges in Indonesien, vor allem auf der Insel Java, stehen im Mittelpunkt.

Sverre und Konrad befinden sich auf einem Handelsschiff, welches von den Japanern versenkt wird. Der eine kann nach Java fliehen, der andere wird sofort gefangen genommen. Beide landen später in unterschiedlichen Gefangenenlagern und müssen schwere Zeiten durchmachen. Konrad, der sich auf der Flucht in Ingrid verliebt hat, leidet auch unter der Trennung von seiner Freundin. In den japanischen Lagern geht es nicht besser zu, als in anderen. Im Krieg wiederhofen sich überall auf der Welt ähnliche Schicksale und die Grausamkeit und Härte, mit der Menschen Menschen quälen können, ist auch hier erschreckend. Dennoch ist es auch eine Geschichte, in der die Hoffnung nie ausgeht und man ist sich sicher, dass am Ende vieles gut werden kann.

Hat mir noch besser gefallen, als "die tanzende Großmutter". Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 18.03.2024
Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


ausgezeichnet

Wer, wie ich, Gameshow geliebt hat, der kann natürlich an Honesty nicht vorbei gehen. Aber vorsichtig, wer keine fiesen Cliffhanger mag, der sollte noch etwas warten, denn es ist wieder erster Band und wer weiß, wann Teil 2 erscheint.

Wir befinden uns in einer dystopischen Welt, in der eine KI die Menschen und deren Gefühle kontorlliert. Eigentlich sind Gefühle nicht zugelassen. Aber wer hat die nicht dennoch. Hauptfigur Mae muss doppelt vorsichtig sein, dass niemand ihre Emotionen herausfinden, denn sie wird für ein Partnerschaftsprogramm ausgesucht.

Wow, das Buch war so mega-spannend, dass ich einfach nur durchgesaust bin beim Lesen. Ehrlich gesagt fand ich es noch besser als den ersten Gameshow-Band. Ich habe die Darsteller alle so gefeiert. Und fand es Klasse, dass man so manchen erst nicht richtig einschätzen kann. Allein das Rätselraten erzeugt schon so viel Spannung. I love ist.

Ich verrate nicht zuviel. Aber ihr müsst das Buch wirklich lesen. Auch, wenn ihr älter als die jugendliche Zielgruppe seid.

Bewertung vom 18.03.2024
Curious Tides / Die Gezeiten Bd.1
Lacelle, Pascale

Curious Tides / Die Gezeiten Bd.1


ausgezeichnet

Die Zutaten sind vielleicht nicht die Kreativsten.
Eine magische Schule, eine junge Heldin, die von ihren eigenen Fähigkeiten, die sie erst kürzlich erworben hat, eher verunsichert ist, ein paar Rivalen und ein junger Mann, der als Love-Interest in Frage kommt.
Aber der Erzählstil ist sehr schön. Man bekommt sofort ein Gefühl für dafür wie Emory tickt. Sie ist eine ganz normale Heldin, die nach einem Unfall plötzlich einige überraschende Fähigkeiten hat. Bei diesem Unfall sind einige Schüler gestorben, nur sie hat überlebt. Das wirft Fragen auf. Emory versucht selber zu verstehen, was passiert ist.
Mir hat besonders gefallen, dass man ein wenig Zeit bekommt, um in der Story anzukommen. Da es sich um einen ersten Teil hat, muss die Autorin doch das ein oder andere erklären und beschreiben. Aber es wird durchaus auch spannend und das Ende ist so, dass man am Liebsten sofort weiterlesen möchte. Hoffentlich bald.

Bewertung vom 16.03.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


sehr gut

Anna, die eigentlich Hannah heißt, wird 1921 in Dänemark als Kind jüdischer Eltern geboren. Als einzige Tochter soll sie das jüdische Erbe weitertragen und es wird ein unbekannter französischer Jude für sie ausgesucht und die Ehe arrangiert. Dass Anna eigentlich einen anderen liebt und eigentlich Musik machen möchte, interessierte keinen. Erst kommt zwar der zweite Weltkrieg dazwischen aber am Ende ergibt sie sich ihrem Schicksal, heiratet den fremden Mann, lebt ihr Leben in einer lieblosen Ehe mit einem Despoten, bekommt KInder und versucht sich in ihrem Herzen die Liebe zu dem Einen zu bewahren.

Heutzutage kann man sich nicht mehr vorstellen, wegen Pflichtgefühl für die Wünsche der Eltern dass eigene Glück hintan zu stellen. MIch hat überrascht, dass Anna trotz allem sich einen gewisen Optimismus bewahrt hat und das Leben liebte. Als Großtante war sie dem Autor persönlich ein Lieblingsmensch, den er bewunderte. Das kommt rüber beim Lesen.

Ein Frauenleben, dem ich gerne gefolgt bin. Und da es real war, wurde ich berührt davon.

Bewertung vom 16.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


sehr gut

Ich lese wirklich viel Fantasy. Sanderson und Williams gehören zu meinen Favoriten. Aber auch Tolkien und Hobb und wie sie alle heißen. Ann Leckie kannte ich tatsächlich noch nicht.

Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. Seinen göttlichen Willen lässt er über einen Rabenvogel an seinen menschlichen »Statthalter« kundtun.

Dieser Auszug aus dem Klappentext deutet einiges an, aber dass der Gott tatsächlich der Erzähler ist und seine Warte eine aus der Ferne und von großem Abstand auf die Menschen geprägt, das hatte ich so nicht erwartet. Damit tat ich mich anfangs etwas schwer, war aber gleichzeitig auch irgendwie fasziniert. Und ich bin dran geblieben, so kam ich allmählich rein in den Rythmus und die Geschichte an sich ist einfach sehr spannend und verwinkelt, genau so, wie ich es mag. Man muss sich darauf einlassen. Man muss ein wenig Geduld mitbringen. Und man muss akzeptieren, dass die Story einfach mit einem anderen Grundton erzählt wird.

Nah dran am fünften Stern. Ungewöhnlich und auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 16.03.2024
Sparks
Dawson, J.R.

Sparks


sehr gut

Allein dieser erste Satz im Klappentext hat mich schon neugierig gemacht. Umso mehr dann, wenn man weiterliest und erkennt, dass es sich um ein Fantasybuch handelt, in dem manche ZIrkusartisten durch die Zeit reisen könne, Krankheiten heilen oder die wirkliche Zukunft voraussagen können.

Was folgt erinnert in seiner Gesamtsituation ein wenig an die X-Men aus dem Marvel-Universum. Die Regierung weiß nicht, ob sie sie als Monster verteufeln oder ihre Fähigkeiten ausnutzen soll. Und dann wollen die Sparks, wie diese magischen Menschen sich nennen, auch noch versuchen, den zweiten Weltkrieg zu verhindern. Wow. Was für ein Plot.

Wie man an all diesen Komponenten sehen kann, ist es ein wilder Ritt, der den Leser erwartet. Zirkuswelt und Magie, Zeitreise und Spionage, Krieg und die Sehnsucht nach Frieden. Wer sich einlässt auf diese Reise, der wird mit so vielen Facetten und so viel Input belohnt, das kann man hier gar nicht alles beschreiben. Und dafür ist eine Rezi ja eigentlich gar nicht da. Sie soll neugierig machen und kund tun, wie das Buch gefallen hat.

Ein schöner Fantasyroman den ich gerne gelesen habe. Den Autor merk ich mir.

Bewertung vom 15.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


ausgezeichnet

Immer auf der Jagd nach neuen KrimiautorINNen bin ich bei Aslak Nore hängengeblieben. Mal ehrlich, schon der Name ist der Knaller. Aber bleiben wir mal neutral. Der Krimi "Meeresfriedhof" passt sehr gut zum zentralen Thema des Buches. Was ist vor 75 Jahren beim Schiffsunglück auf der Ragnhild passiert. Die Frau des Schiffseigners und Reeders Falck hat mit ihrem kleinen Sohn überlebt, der Mann und viele andere sind gestorben.

Gerade, als sich das Unglück jährt, wird die die Reederin Vera tot aufgefunden. Ihre Enkelin Andrea, genannt Sasha, macht sich auf die Suche nach dem Testament und nach der Wahrheit, denn schnell muss sie erkennen, dass es überall um sie herum Lügen gibt und Geheimnisse, die im zweiten Weltkrieg und in den Verwicklungen mancher Norwerger mit den Nazis, zufinden scheinen.

Auch wenn man eine Weile braucht, um rein zu kommen, mochte es es, dass das Buch so verwinkelt erzählt und wir ständig durch verschiedene Perspektiven und Jahrzehnte hüpfen. Gerade die Spuren der Vergangenheit fand ich sehr spannend und das Buch nimmt im letzten Drittel wirklich Fahrt auf und man kann es kaum aus der Hand legen.

Ich freu mich schon auf den zweiten Band, der wie ich gerade feststelle, leider erst im Mai nächsten Jahres erscheint.