Ellen Sandberg
Broschiertes Buch
Die Vergessenen
Roman. »Meisterhafte Erzählkunst verbindet sich bei dieser Autorin mit psychologischer Spannung.« Süddeutsche Zeitung
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1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht - auch ihr eigenes.2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen...
1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht - auch ihr eigenes.
2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...
2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...
Ellen Sandberg arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete - mit riesigem Erfolg: Ihre psychologischen Spannungs- und Familienromane, die immer monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stehen, bewegen und begeistern zahllose Leserinnen und Leser - wie zuletzt »Die Schweigende«, »Das Geheimnis« und »Das Unrecht«. Unter ihrem bürgerlichen Namen Inge Löhnig veröffentlicht sie erfolgreiche Kriminalromane.
Produktdetails
- Penguin Taschenbuch 10089
- Verlag: Penguin Verlag München
- Artikelnr. des Verlages: 63922106
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 512
- Erscheinungstermin: 19. Dezember 2017
- Deutsch
- Abmessung: 204mm x 136mm x 39mm
- Gewicht: 582g
- ISBN-13: 9783328100898
- ISBN-10: 332810089X
- Artikelnr.: 48069888
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
»Eine gelungene Verstrickung historischer Wahrheiten mit einem fiktiven Kriminalfall. Ein Buch, das Geschichte auf geradezu erschreckend spannende Weise lebendig werden lässt. Ein absolutes Muss.« WDR5 »Büchercheck«
»Meisterhafte Erzählkunst verbindet sich bei dieser Autorin mit psychologischer Spannung.« Süddeutsche Zeitung
1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von …
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1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von Katrin durch Zufall erfährt sie von der Tätigkeit ihrer Tante in den Kriegsjahren.
Wenn wir von den Verbrechen der Nazis sprechen, reden wir viel zu wenig über die Morde an Behinderten, nervlich oder geistig Kranken. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Thema dieses Romans. Das andere sind die tiefen Spuren die diese Taten bei den Opfern und ihren Nachkommen hinterlassen haben und die daraus entstehenden Folgen.
In neuerer Zeit heißt es oft, wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und nach vorne schauen oder wir machen die Menschen von heute zu Mittätern. Das ist falsch, denn wenn ich nicht weiß was geschehen ist kann ich es nicht besser machen.
Dieser Aufgabe hat sich die Autorin gestellt. In Romanform mit fiktiven Orten und Geschehen deren Ähnlichkeit mit bekannten nicht zufällig ist,.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, durch die Zeitsprünge Vergangenheit und Gegenwart hat der Leser immer wieder eine Atempause um mit dem Gelesenen fertig zu werden. Danach will man zum Schluss kommen, das hätte ich anders gemacht aber stimmt das auch?
Solche Romane sind wichtig sie geben den Tätern, Mitläufern und Opfern ein Gesicht, eine eigene Geschichte die der Leser so schnell nicht wieder vergisst.
Ziel erreicht.
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Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Aufträge und soll für einen Anwalt ein paar Papiere auffinden, die nicht in andere Hände gelangen sollen. Um was es sich handelt, weiß er lange Zeit nicht. Er bricht dafür in die Wohnung von Kathrin Mändler ein, wo er …
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Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Aufträge und soll für einen Anwalt ein paar Papiere auffinden, die nicht in andere Hände gelangen sollen. Um was es sich handelt, weiß er lange Zeit nicht. Er bricht dafür in die Wohnung von Kathrin Mändler ein, wo er fast von deren Nichte Vera erwischt wird. Vera ist Journalistin, die gerade überlegt, die Frauenzeitschrift zu verlassen, wo sie versauert. Vera spürt, dass in die Wohnung eingebrochen worden ist, und sieht die Sachen ihrer Tante durch, die wenige Tage vorher mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus gekommen ist. Dabei stößt sie auf Dokumente aus der Vergangenheit ihrer Tante, die zum Ende des Nazi-Regimes als Krankenschwester in einer Anstalt für geistig Behinderte und psychisch Kranke gearbeitet hat. Vera beginnt, über das Leben ihrer Tante und ihre Arbeit nachzuforschen, während Manolis ihr weiterhin auf den Fersen ist.
Der Roman beginnt sehr langsam und langatmig. Etwa ein Viertel des Buches war schon vorüber, bevor es endlich in Fahrt kam. Bis dahin lernte man Vera kennen, ihre demotivierende Beziehung mit einem Mann, der sie betrog, ihre langweilige Arbeit für die Zeitschrift Amelie, bei der ihr Talent über Mode und verschiedenste Yoga-Formen verkümmerte. Dazu kam ihre notorische Unentschlossenheit. Sie konnte sich lange nicht dazu entscheiden, den Mann zu verlassen oder die Zeitschrift, da sie eigentlich auch wieder die Sicherheit, die ihr beide boten, liebte. So steht sie erst mal überall zwischen den Stühlen, schreibt an einem Plan, Amelie zu modernisieren, um sich damit für einen Chefposten zu bewerben, und hat gleichzeitig ein Vorstellungsgespräch bei einer anderen Zeitschrift. Man lernt auch Manolis kennen und ich hatte zuerst keine Ahnung, warum er in allen Einzelheiten beleuchtet wurde. So erfährt man dann, dass Manolis schon als Kleinkind mit der schlimmen Vergangenheit seines Vaters konfrontiert wurde, der ebenfalls als kleines Kind mit ansehen musste, wie seine Familie von Nazis gefoltert und abgeschlachtet wurde.
Dieser Anfang hat mich wirklich zermürbt und ich war versucht, einiges einfach quer zu lesen oder zu überschlagen. Diese ganze Tretmühle, in der Vera steckte, interessierte mich nicht wirklich und hatte letztendlich auch nicht so viel mit der eigentlichen Story zu tun. Ich finde, da hätte man die Geschichte stark straffen können, ohne dass etwas fehlte. Und Manolis‘ Probleme hätten auch gut später thematisiert werden können, denn dann hätte ich sie besser einordnen und verstehen können. So standen sie erst mal alleine und man fragt sich, warum davon erzählt wird.
Wenn man den Anfang aber erst einmal überstanden hat, dann entdeckt man eine wirklich spannende Geschichte über die deutsche Vergangenheit. Allerdings ist es auch ein sehr schwer zu ertragendes Thema, denn in der Anstalt wurden die Insassen getötet, indem man sie einfach verhungern ließ. Die Autorin schafft es hervorragend, dieses Thema sehr gefühlvoll aufzubereiten, sodass der Leser die ganze Tragweite mitbekommt auch ohne dass andere „Behandlungen“ wie Menschenversuche thematisiert werden, die es damals leider auch gab. Richtig gut wird das damalige Geschehen sowie auch der Umgang in der Nachkriegszeit mit den Naziverbrechen beschrieben, wo diese kaum zu fassenden Taten einfach unter den Teppich gekehrt wurden.
Letztendlich habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist eine richtig gut geschriebene Geschichte, wenn man den etwas langatmigen Anfang einmal weg lässt. Ich kann verstehen, wenn man nicht immer an die damalige Zeit erinnert werden will, doch hier geht es auch darum, wie und warum Veras Tante damals tat, was sie eben tat, wie Manolis und sein Vater mit den Folgen des Verbrechens an ihrer Familie weiter lebten und wie gut es den damaligen Tätern erging. Sehr gut fand ich, dass die Autorin sich die ganze Zeit über nur auf Kathrin und ihr kleines Umfeld konzentriert.
Fazit:
Ein sehr guter Roman über ein sehr schweres Thema, der nur langsam in Fahrt kommt
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Spannende Familiengeschichte
Die Journalistin Vera kümmert sich um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Auch ihr Cousin Chris interessiert sich plötzlich für die Tante, obwohl er bisher eigentlich immer nur aufgetaucht ist, wenn er Geld gebraucht …
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Spannende Familiengeschichte
Die Journalistin Vera kümmert sich um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Auch ihr Cousin Chris interessiert sich plötzlich für die Tante, obwohl er bisher eigentlich immer nur aufgetaucht ist, wenn er Geld gebraucht hat.
Nach und nach kommt ans Licht, dass Kathrin 1944 in einer Heil- und Pflegeanstalt gearbeitet hat und dort Kontakt mit dem Arzt Karl Landmann hatte. Zudem taucht ein Mann auf, der geheime Akten sucht, die im Besitz von Kathrin sein sollen. Schnell wird klar, dass Kathrin ein dunkles Geheimnis hat.
Geschickt verstrickt die Autorin hier zwei Handlungsstränge und schafft es den Spannungsbogen im ganzen Buch hoch zu halten. Die handelnden Personen sind toll beschrieben und ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Auch die Handlungsorte, sowohl damals als auch heute, hatte ich beim Lesen klar vor Augen. Mich konnte das Buch von der ersten bis zu letzten Seite fesseln und ich konnte es beim Lesen kaum aus der Hand legen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich vergebe hierfür gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
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(Fast) vergessene Taten
Die Geschichte der Vergessenen wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der heutigen Zeit lernen wir Manolis Lefteris kennen, einen durchaus angesehenen Geschäftsmann, der nebenbei ein besonderer "Problemlöser" für seinen väterlichen Freund …
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(Fast) vergessene Taten
Die Geschichte der Vergessenen wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der heutigen Zeit lernen wir Manolis Lefteris kennen, einen durchaus angesehenen Geschäftsmann, der nebenbei ein besonderer "Problemlöser" für seinen väterlichen Freund ist. Er soll gewisse Unterlagen besorgen, von dessen Brisanz er im Anfang nichts weiss. Die Akten befinden sich bald in Händen einer Journalistin, die sie im Haus ihr Lieblingstante findet . Diese liegt nach einem Schlaganfall im Koma und reist in ihren Gedanken noch einmal in die Zeit des zweiten Weltkrieges zurück, wo sie als junge Krankenschwester in einem Heim für behinderte Kinder arbeitet. Hier erlebt sie nicht nur eine leidenschaftliche Beziehung, sondern muss sich bald eingestehen, das die ganze Anlage nur dazu dient, Kinder und auch Erwachsene aus zu sieben. Die als niemals arbeitsfähigen eingestuften Fälle leben nicht mehr lange...
Ohne noch mehr auf den Inhalt einzugehen , kann ich nur sagen :Ja, so muss es gemacht werden. Kriegsberichte und Gräueltaten , sind sie noch so wahr und klar belegt, will heute fast keiner mehr sehen , oder darüber lesen. Verpackt es man aber spannend in einen Thriller , wird man viele zum nachdenken, nachfragen und sich weiter zu informieren bringen. Ist die ganze Geschichte dann noch trotz des ernsten Themas so flüssig zu lesen, und alle Figuren so lebendig geschildert , kann man es nur jedem ans Herz legen , der gerne spannendes liest und nicht gerne alles vergessenen will. Nicht nur das Thema über die Vernichtung von sogenannten " unnützen" Menschen wird berichtet, sondern auch die Morde der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung . So beeindruckt hat mich schon seit längerer Zeit kein Buch mehr
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Justizentscheidungen auf dem moralischen Prüfstand
Ein geheimnisvoller Mann für besondere Fälle, Manolis Lefteris, gutaussehend, intelligent, kultiviert, löst Probleme unkompliziert – das ist an sich schon ein guter Anfang. Doch die Thematik und die Handlung ergeben ein …
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Justizentscheidungen auf dem moralischen Prüfstand
Ein geheimnisvoller Mann für besondere Fälle, Manolis Lefteris, gutaussehend, intelligent, kultiviert, löst Probleme unkompliziert – das ist an sich schon ein guter Anfang. Doch die Thematik und die Handlung ergeben ein durchaus komplexeres Werk: Es geht um Schlupflöcher in der Justiz und den Glauben an Gerechtigkeit.
Ellen Sandbergs Geschichte fängt spannend an und bleibt durchgehend auf diesem Niveau. Dies gilt sowohl für die Charaktere als auch für die Ereignisse. Ebenso konstant ausgeglichen bleibt der Grundton des Romans, der Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg in Rückblenden verarbeitet und in eine moderne Kriminalgeschichte in der Gegenwart einbettet.
Nach Aussage der Autorin sind alle Personen und Orte frei erfunden, doch der Kern der Geschichte ist wahren Begebenheiten nachempfunden. Die dokumentarisch präzise dargestellten Episoden aus der Vergangenheit wirken genauso schockierend wie die bedrückende juristische Bewertung der geschilderten Massaker und Mordfälle als normale Kriegshandlung. Dieser Freispruch löst in den nachfolgenden Generationen emotionale Konflikte aus. Die Verzweiflung und Machtlosigkeit der beteiligten fiktiven Charaktere ist spürbar.
Neben der fesselnden und abenteuerlichen Handlung stimmen die moralischen Schwankungen mal hoffnungsvoll mal niedergeschlagen: Wo liegt der Unterschied zwischen Völkermord und normale Kriegshandlung? Gibt es eine Chance auf Gerechtigkeit? Ist Selbstjustiz im Zweifelsfall akzeptabel? Dementsprechend ist Ellen Sandbergs Protagonist, Manolis Lefteris, kein gewöhnlicher Alltagsmensch, obwohl er diesen Schein gern wahren möchte. Sein Doppelleben macht ihn noch interessanter, da seine Beweggründe – trotz Brutalität – gewisser weise aufrichtig sind: Gerechtigkeit außerhalb der Grenzen des Gesetzes.
Neben den nachdenklichen Momenten erscheint das pulsierende Münchner Großstadtleben als Kulisse sehr realistisch, teils sogar heiter, die Szenen aus dem Verlagsleben – ob seriöse Tagespresse oder leichte Unterhaltung für eine alternde weibliche Zielgruppe – sind glaubhaft. Besondere Momente werden bildhaft beschrieben und ergeben mit gefühlvollen und klassischen musikalischen Elementen ein noch intensiveres Leseerlebnis.
„Die Vergessenen“ behandelt ein ernstes Thema mit Leichtigkeit, fesselt durch abenteuerliche Verwicklungen und zeigt auf verschiedenen Zeitebenen düstere Kapitel des Krieges und deren Spätfolgen. Die Autorin stellt ein Mahnmal für die unschuldigen Opfer, die im Laufe der Zeit leichthin in Vergessenheit geraten sind.
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Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler …
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Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler und undercover als skrupelloser Vollstrecker eines dubiosen Rechtsanwalts. Er soll komprimittierende Unterlagen auffinden, die einem prominenten Pharmaboss noch Jahrzehnte nach Kriegsende systematische Euthanasie in einer Pflegeeinrichtung nachweisen können. Die Journalistin Vera Mändler sucht ebenfalls nach diesen Dokumenten, wobei sie lange im Dunkeln stochert, weil sie nur weiß, dass ihr ermordeter Cousin eine große Erpressung plante, aber nicht wen und nicht warum, und sie hat auch keine Ahnung wie skrupellos ihr Gegner seine Feinde kalt stellt....
Insgesamt hat die Autorin Ellen Sandberg ein sehr interessantes Thema gewählt. Vielen Größen der Nazizeit gelang ein reibungsloser Übergang ins Nachkriegsdeutschland ohne Konsequenzen für begangenes Unrecht. Es ist absolut nachvollziehbar, welche Möglichkeiten diese Verbrecher immer noch haben, um ihre Existenz auch weiterhin zu sichern. Für den hier vorliegenden Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung und weniger Emotionen gewünscht. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Manolis in so großem Ausmass unter den Berichten seines depressiven Vaters leidet, und das bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Die Berichte über die Zustände in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg in der Nähe von München kommen manchmal etwas schwerfällig daher und weil sich das Verbrechen der Nazis in Griechenland ebenfalls wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, finde ich das Buch damit etwas überfrachtet. Ein geschicktes Händchen hat Sandberg in der Charakterisierung ihrer Hauptpersonen. Die Konstellation der drei Frauen, Veras Mutter und ihre beiden Schwestern, die so absolut unterschiedlich sind, wird gut und glaubhaft dargestellt. Der Lebensweg von Tante Kathrin ist beeindruckend und man hofft einfach nur, dass sie überlebt.
Der Roman läßt sich eigentlich gut lesen, aber hundertprozentig konnte er mich nicht überzeugen, deswegen gibt es leichten Punkteabzug.
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Justitia und die Fiktion von Gerechtigkeit
Die Journalistin Vera Mändler arbeitet als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift und würde liebend gern das Ressort wechseln. Als sie durch Zufall einer Geschichte auf die Spur kommt, bei der es um Euthanasie im Dritten Reich geht, setzt sie …
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Justitia und die Fiktion von Gerechtigkeit
Die Journalistin Vera Mändler arbeitet als Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift und würde liebend gern das Ressort wechseln. Als sie durch Zufall einer Geschichte auf die Spur kommt, bei der es um Euthanasie im Dritten Reich geht, setzt sie alles auf eine Karte und kündigt trotz einer in Aussicht gestellten Beförderung ihren Job. Ihre Tante, die mit Schlaganfall im Krankenhaus liegt, war Krankenschwester in einer Einrichtung, in der während des 2. Weltkriegs Behinderte und für den Arbeitsmarkt wertlose Menschen „aus dem Volkskörper ausgeschieden“ wurden. Vera macht sich auf die Suche nach einem Dossier, mit dem die damals Verantwortlichen vor Gericht gebracht werden könnten und begibt sich dabei selbst in höchste Gefahr.
Manolis Lefteris ist ein Problemlöser, der für seine Arbeitgeber Kunden einschüchtert oder Schlimmeres. Er wird beauftragt, Vera zu beschatten und, falls sie die Unterlagen finden sollte, ihr diese abzunehmen. Er fragt nicht nach, wer ihn beauftragt hat, doch in diesem Fall verliert er die professionelle Distanz, handelt es sich doch um die Aufklärung von Verbrechen, die während der Nazizeit begangen wurden. Da die gesamte Familie seines Vaters einem von deutschen Soldaten in Griechenland begangenen Massaker zum Opfer fielen - der damals sechsjährige Vater war der einzige Überlebende und für den Rest seines Lebens schwer traumatisiert - geht es Manolis gegen den Strich, dass er einem Naziverbrecher dabei helfen soll, ungeschoren davonzukommen.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt, wobei jeweils zwei Handlungsstränge in der Vergangenheit und in der Gegenwart spielen. Die Autorin, die erstmalig unter dem Pseudonym Ellen Sandberg veröffentlicht, ist leicht zu erkennen, wird im Buch doch an einer Stelle auf „Kommissar Dühnfort“ Bezug genommen. Das 500 Seiten starke Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und, was ich besonders schätze, auch die Auflösung ist schlüssig. Für mich einer der besten Krimis seit langem!
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" Die Vergessenen" von Ellen Sandberg ist ein spannender und berührender Roman zugleich.
In verschiedenen Zeitebenen wir dem Leser die Zeit der Nazis mit ihren abscheulichen Methoden, Menschen die des Lebens nicht wert sind, näher gebracht. Sie wurden auf verschiedene Weise …
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" Die Vergessenen" von Ellen Sandberg ist ein spannender und berührender Roman zugleich.
In verschiedenen Zeitebenen wir dem Leser die Zeit der Nazis mit ihren abscheulichen Methoden, Menschen die des Lebens nicht wert sind, näher gebracht. Sie wurden auf verschiedene Weise getötet, wie in den Geschichtsbüchern und auch anderen Autobiographischen Romanen , ausführlich geschildert. Es ist eine Zeit die nie vergessen werden darf. Und darum geht es auch hier, die Aufarbeitung dieser Zeit in denen es viele Täter und Opfer gab.
Kathrin Händler ist noch jung als sie ihren Job als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg antritt. Es ist das Jahr 1944 und der Krieg noch nicht zu Ende.
Noch jung und unerfahren arbeitet sie unter der Leitung des Arztes Karl Landmann. und ist fasziniert von ihm.
Vera Händler ist Journalistin und die Nichte von Kathrin. Als diese im Jahr 2013 einen Schlaganfall erleidet, kümmert sich Vera um die Wohnung ihrer Tante.
Dort kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, nicht irgendeines, sonder eines das die Familie betrifft. Bei dem Versuch dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, kreuzt sich ihr Weg mit Manolis Lefteris. Er ist ein Mann mit einem Auftrag, er soll Akten finden, die sich in Kathrin Mändlers Wohnung befinden sollen. Nun heftet es sich wie eine Klette an Vera, die alles versucht das Geheimnis von ihrer Tante zu lüften. Doch wer ist Lefteris sein Auftraggeber?
Er selber hat von seinem Vater, der ein griechischer Gastarbeiter war, über die Gräueltaten die die Deutschen an seiner Familie im 2. Weltkrieg verübt haben , erfahren.
Bei ihren Untersuchungen erfährt Vera immer mehr aus dem Leben ihrer Tante. Über Jahrzehnte hinweg, wird in den Erzählsträngen erzählt was der Krieg mit den Familien gemacht hat. Wie kann jeder einzelne für sich mit der Schule, Verantwortung und allem was dazu gehört umgehen? Und was macht es mit den Menschen?
Meine Meinung:
Ellen Sandberg ist vor langer Zeit die Idee zu diesem Roman gekommen. Gut das sie sich entschlossen hat, diesen Roman zu schreiben. Die Recherchearbeiten die sie hierfür geleistet hat sind einfach nur erstklassig.
Mit viel Gefühl und liebe zum Detail erfährt der Leser die Bedeutung von Gerechtigkeit, Schuld und Verbrechen kennen. Die Autorin hat einen mitreißenden Schreibstil, der mich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat.
Absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.
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Die Vergessenen ist ein Roman der sich mit der Aufarbeitung von NS-Verbrechen an Menschen in Heil- und Pflegeanstalten beschäftigt. Dieses Thema hat Ellen Sandberg ausgezeichnet in dem Roman verpackt. Von der ersten bis zur letzten Seite war Spannung vorhanden. Aufgrund dieser und der sehr …
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Die Vergessenen ist ein Roman der sich mit der Aufarbeitung von NS-Verbrechen an Menschen in Heil- und Pflegeanstalten beschäftigt. Dieses Thema hat Ellen Sandberg ausgezeichnet in dem Roman verpackt. Von der ersten bis zur letzten Seite war Spannung vorhanden. Aufgrund dieser und der sehr guten und flüssigen Schreibweise hatte ich das Buch sehr schnell durchgelesen. Die einzelnen Charaktere sind gut beschrieben und gerade Vera und Manolis waren mir als Leser sympathisch. Die Vorgänge in den Jahren 1944/1945 in Winkelberg sind eindrücklich beschrieben und berühren sehr. Auch Manolis Lebensgeschichte (bzw. vor allem auch die seines Vaters) ist sehr emotional.
Aber eine Stelle im Buch hat mir auch ein Lächeln auf den Mund gezaubert, als nämlich ein gewisser Kommissar Dühnfort einen kurzen Auftritt hatte, der ja Hauptdarsteller in der Krimireihe von Ellen Sandberg ist, die sie nicht unter ihrem hiesigen Pseudonym schreibt.
Zum Cover des Buches muss ich sagen, dass mir dieses sehr gut gefällt. Schlicht gehalten und es passt gut zum Inhalt.
Fazit: Für mich einer der besten Bücher des Jahres 2017!
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Ellen Sandberg ist mir als Pseudonym einer Autorin bislang nicht bekannt, vom Inhalt des Buches aber und von einer ganz speziellen Szene wird einem schon klar welche tolle Schriftstellerin sich dahinter verbirgt.
Das Buch schildert die Verbrechen in Pflegeanstalten in der Nazizeit, wo behinderte …
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Ellen Sandberg ist mir als Pseudonym einer Autorin bislang nicht bekannt, vom Inhalt des Buches aber und von einer ganz speziellen Szene wird einem schon klar welche tolle Schriftstellerin sich dahinter verbirgt.
Das Buch schildert die Verbrechen in Pflegeanstalten in der Nazizeit, wo behinderte und phychisch kranke Menschen als zweitranging galten und man sie schonungslos ermordete. Dieses Geheimnis versucht Vera auf der Spur zu kommen als sie dem Geheimnis ihrer kranken Tante nachkommt, welche Krankenschwenster in der besagten Zeit in der Pflegeanstalt Winkelberg war. Gleichzeitig hat Privatdetektiv Manolis Lefteris den Auftrag genau diese Akten zu finden und zu eliminieren. Beide gehen ihren Recherschen nach und wollen an Ende nur eins und zwar Gerechtigkeit. Mit besonderem Spürsinn und einer höchst lebendigen Schreibweise erzählt die Autorin von den Versuchen der beiden die Wahrheit ans Licht zu bringen und die Verantwortlichen bezahlen zu lassen. Ein sehr ernstes sowie einfühlsames Thema, spannend zu einem Krimi gepackt, der einen Lesegenuss verspricht und gleichzeitig informativ wirkt. Absolut empfehlenswert und zutiefst beeindruckend. Eines der besten Bücher die ich gelesen habe.
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