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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Malin19
Wohnort: 
Wülfrath

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


sehr gut

Spannend, unterhaltsam , mit kleinen Abstrichen
Krakau 1939 , die siebzehnjährige Marie hat ein gutes Leben. Ihr Vater ein angesehener Chirurg , umsorgt sie liebevoll. Doch gibt es ein Thema , auf das er keine Antwort gibt: wo ist Maries Mutter? Eines Abends bricht Marie in das Zimmer ihres Vaters ein und findet ein Beweisstück . Heimlich stellt sie Nachforschungen an und stösst bald auf Ungereimheiten...
Insgesamt hat mir " Das verschlossene Zimmer " einige unterhaltsame Lesestunden bereitet , der Schreibstil ist angenehm , leicht zu verstehen und flüssig. Die Story bietet am Schluß eine Überraschung , die ich erst ziemlich spät habe kommen sehn. Gestört haben mich aber einige unglaubwürdige Szenen . Maries Charakter und ihre Handlungen blieben mir meistens fremd, ich musste an manchen Stellen über sie regelrecht den Kopf schütteln. Hoch intelligent , aber auch sehr weltfremd und naiv. Z. B. besucht sie eine Schule , macht kleine Einkäufe und bewegt sich alleine durch Krakau und hat 1939 rein gar nichts von der Verfolgung der Juden bemerkt oder darüber gehört?
Die Geschichte hat mich fesseln können, und trotz einiger unglaubwürdigen Handlungen immer noch vier Sterne.

Bewertung vom 13.02.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Von malin19
Elizabeth wird mit einem neuen Fall konfrontiert. Ihr ehemaliger Kollege Douglas Middlemiss steckt in Schwierigkeiten, bei einer Durchsuchung sind Diamanten im Wert von zwanzig Pfund verschwunden, und die Besitzer würden auch nicht vor Mord zurück schrecken , um sie wieder zurück zu bekommen. Doch wie weit kann sie ihm wirklich glauben? Selbstverständlich sucht Elizabeth Unterstützung bei ihren Freunden, die sich nicht zweimal bitten lassen, denn was passiert sonst auch noch spannendes in einer noblen Altersresidenz ?
Schon der erste Band aus dieser Reihe hat mir sehr gut gefallen , aber "Der Mann der zweimal starb" bietet noch einiges mehr. Die Story erscheint mir flüssiger und anschaulicher konstruiert , besser verständlich und witziger. Das Ende kann mit einer Überraschung aufwarten, ich hatte diese Wendung nicht kommen sehen. Die Senioren handeln nicht immer korrekt, wogegen ich überhaupt nichts ein zu wenden hatte. Ich empfehle vorher den ersten Band zu lesen , dann sind manche Zusammenhänge einfach verständlicher. Die tiefe Freundschaft , die die vier verbindet, ist teilweise rührend , auch wenn man darum nicht viele Worte macht .Wie gerne würde ich noch weitere Bücher aus der Altersresidenz Coopers Chase lesen...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Suche nach Wahrheit
Innerhalb eines Tages kann die eigene , kleine Welt auseinander brechen. Das muss auch die 25jährige Ann erfahren, als ihr Vater plötzlich von einem Spezialkommando in der eigenen Wohnung verhaftet wird. Ihm werden unglaubliche Taten vorgeworfen , er soll der berüchtigte Schleifenmörder sein , der schon viele kleine Mädchen ermordet hat. Ann besteht kein Zweifel , das dies nur ein ganz entsetzlicher Justizirrtum sein kann , und will unter allen Umständen die Unschuld ihres Vaters beweisen..
Ann ist eine etwas sperrige, anstrengende Protagonistin, früh Halbweise geworden und der Vater hat ihr sehr viel durch gehen lassen. Doch dadurch wirkte sie auch ziemlich authentisch auf mich .Ihre Handlungsweise ist nach vollziehbar und lässt es nicht an Spannung fehlen. Häufige Wendungen halten den Spannungsbogen , und es l
fehlt auch nicht an einer beklemmenden Atmosphäre. Zwischendurch kommen Anns Aufsätze aus der Kindheit vor, Thema : Gefühle. Dies fand ich zeitweise sehr traurig und zu Herzen gehend. Im Gesamtbild ist Perfect Day spannend und gelungen, doch hatte ich kleine Kritikpunkte : Das Ende fand ich etwas überzogen , ein Handlungsstrang wirkte auf mich , als gehöre er nicht richtig ins Gesamtbild . Insgesamt vier Punkte

Bewertung vom 02.10.2021
Böse
Wagner, Jonas

Böse


sehr gut

Nach einer Scheidung und Jobverlust wagt Katherina mit ihrer Tochter Fenja einen Neubeginn im beschaulichen Dorf Hussfeld . Alles wirkt sehr sauber , solide und bieder , doch schon bald spricht man über die beiden Frauen , die zwar ziemlich normal wirken , aber nicht so ganz den überstrengen Sittenvorstellungen mancher Bewohner entsprechen. Als Fenja zusammen mit einem jungen Mann verschwindet , findet die verzweifelte Mutter keine Unterstützung , denn im " perfekten " Hussfeld passiert nichts Böses...
Böse hat einige positive Merkmale: flüssiger Schreibstil , verschiedene Perspektiven werden glaubhaft dem Leser vermittelt , zum Ende hin zieht die Spannung noch einmal an , ein etwas offener Schluß über den sich jeder seine eigenen Gedanken machen kann. Kein zu weich gespülter Schluß und die Handlungen der beiden Protagonistinnen konnte ich nach vollziehen , zudem waren sie mir sympathisch und wirkten authentisch. Die düstere , spießige Atmosphäre wird treffend beschrieben und hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. Allerdings fand ich manche Personen und Beschreibungen doch etwas überzogen und klischeehaft , und hinderte mich daran fünf Sterne zu geben . Aber insgesamt ein solider, leicht zu lesender Thriller!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Ergreifende Geschichte über die Nachkriegszeit
Die Schwestern Silke und Rosmarie hat es nach dem Krieg besonders hart getroffen. Einst stolze Besitzer eines gutgehenden Geschäftes müssen sie als Flüchtlinge um jeden Bissen Essen bangen . Als auch noch der Bauer , bei dem sie arbeiten , Rosmarie vergewaltigen will , müssen sie ein weiteres Mal flüchten. Ausgerechnet nach Hamburg, das in Trümmern liegt und stark von der britischen Militärregierung kontrolliert wird. Doch die Schwestern wollen nicht aufgeben , und wenn es auch im Anfang die Hilfe der Schwarzmarkt größen bedarf .
Die beiden Protagonistinnen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie natürlich nicht frei von Fehlern sind. Rosmarie ist zu Beginn ein wenig leichtfertig und sich ihrer Wirkung auf Männer voll bewusst. Silke, eine ehemalige Bewunderin von Hitler , die ziemlich spät , die ganze Wahrheit begreift. Doch sie lernen beide dazu und erfahren bedingslose Freundschaft . Der schwarze Winter schildert anschaulich und ergreifend ( aber ohne auf die Tränendrüse zu drücken ) den Hungerwinter 1946 , der für manche tatsächlich genau so schlimm wie die Kriegsjahre waren . Der Schreibstil ist flüssig und angenehm , anschaulich , ohne zu ausführlich zu werden. Zum Ende wird es noch einmal richtig spannend und lässt den Leser mitfiebern.
Einzige kleine Kritikpunkte : die Themen Gleichberechtigung und schwerkriminelle Handlungen in Kinderheimen hätten noch ein wenig ausführlicher behandelt werden können und mit Fakten belegt . Aber für einen Roman in Ordnung, ich kann der schwarze Winter weiter empfehlen.
Das Coverbild erhält meine Zustimmung, es spiegelt treffend die Zeit und Inhalt wieder.

Bewertung vom 06.09.2021
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Familienbande wird man niemals los
23.Dezember : Esther möchte unbedingt ihre jüngere Schwester Sue besuchen , die zurückgezogen im Wald lebt und keinen Kontakt zu Esther möchte. Doch Esther setzt sich über alles hinweg und besteht auf Einlass in Sues Haus. Erst sieht es noch nach einem Pflichtbesuch aus, nicht erwünscht, nervig , aber harmlos , doch bald offenbaren sich tiefe Abgründe . Das wahre Ich der Beiden kommt immer mehr zum Vorschein...
Ich konnte " Schweig " nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Faszination der Geschichte besteht darin , das der wahre Charakter der Schwestern häppchenweise preis gegeben wird . Ich war geneigt mal Esther , mal Sue als noch schlimmer als die Andere einzuordnen. Beide möchte ich nicht selber als Schwester oder Freundin haben. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Esther, Sue, und Martin ( Esthers Mann) erzählt , und sorgt somit für noch mehr Spannung. Den Schreibstil möchte ich als sehr fesselnd , flüssig, aber auch zurückhaltend beschreiben , es gibt keine ausufernden , unnützen Beschreibungen. Ein nicht vorhersehbares Ende gibt noch einmal Pluspunkte. Ich kannte schon " Atme ! " von Judith Merchant , fand es gut , aber " Schweig " ist noch um einiges besser , psychologisch ausgereifter.
Das Cover in seiner Schlichheit passt hervorragend , wenn man es näher betrachtet fallen die tiefliegend Wurzeln auf. Ich finde die Anspielung auf die familären Wurzeln gelungen.

Bewertung vom 24.08.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Ein etwas andere Ermittlerin
Betty Rhyzyk , Detective aus Leidenschaft , kommt aus einer polnischen Familie , in der der Beruf schon Tradition hat. Sie ist durchtrainiert , groß, lesbisch und rothaarig , Grund genug ,das sie nicht überall beliebt ist. Ein bedeutsamer Fall gerät völlig aus dem Ruder und Betty wäre nicht Betty, wenn sie nicht um so härter an der Auflösung arbeiten würde . Doch ein Drogenboss auf der Flucht ist nicht ihr größtes Problem , sie hat die Aufmerksankeit der falschen Leute auf sich gezogen..
Nach dem ersten Kapitel hatte ich minimale Schwierigkeiten in die Geschichte zu starten . Doch nach einigen Seiten verlor die Story das Sperrige und wurde flüssig und gut zu lesen . Der Spannungsbogen stieg dann auch stetig an , es wurde ein richtiger Pageturner. Es fehlt nicht an Toten und brutalen Szenen , aber es war für mich nicht zu viel , zu ertragen und an die Story angepasst . Betty hat mir als Protagonistin gut gefallen , sie ist eine harte Kämpferin , aber auch sehr liebevoll und behütend im Umgang mit ihrer Freundin . Es gab einige unverhoffte Wendungen und Bekenntnisse über ihre Familie , mit der ich nicht gerechnet habe. Ich hatte das Gefühl , das die Tote mit der roten Stähne eine Fortsetzung bekommt und nicht als Einzelband bleiben soll.

Bewertung vom 17.08.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


ausgezeichnet

Spannende Suche nach der Wahrheit
Die Vergangenheit lässt Valeria Ravelli von Interpol nicht los. Beruflich hat sie schon viel erreicht, aber ein Fall aus ihrer Jugend verfolgt sie bis heute. Sie kehrte lebend als Einzige von drei Mädchen zurück , ohne Erinnerung was wirklich geschah . Ein Jugendfreund bittet um ihre Hilfe, wieder ist ein Mädchen verschwunden , und ähnliche blutige Zeichen wurden aufgefunden. Kann es sein , das der unbekannte Mörder noch immer sein Unwesen treibt? Valerie sieht eine Chance, um auch den Mörder ihrer Freundinnen zu finden und kehrt zurück ...
Waldeskälte als Titel ist wirklich gut gewählt, die Schilderung der kalten , nassen Wälder und der schroffen Landschaft ist bedrückend, anschaulich und hervorragend gelungen . Dazu noch eine Thrillerhandlung, bei der es kaum einen Durchhänger an Spannung gibt , bis zu einem Ende, das sehr rasant und actiongeladen ist. Waldeskälte konnte mich richtig begeistern und fesseln , wenn es auch für mich kleine Ungereimtheiten in der Geschichte gab. So handelt Valerie für meinen Geschmack z.B. in einer Situation unüberlebt und vorschnell ohne an ihre Sicherheit zu denken . Trotzdem hat sie mir als Protagonist gefallen , ich konnte mit ihr mitfiebern und Mitleid empfinden für ihre in der Jugend erlittenen Qualen . Ich könnte mir gut vorstellen , weitere Fälle mit ihr zu lösen!

Bewertung vom 13.08.2021
Wir für uns
Kunrath, Barbara

Wir für uns


ausgezeichnet

Zei unterschiedliche Leben , einfühlsam geschildert
Zwei unterschiedliche Frauen müssen ihren Lebensweg überdenken und neu gestalten: Josie wird ungewollt schwanger, von ihrem langjährigen Freund , der verheiratet ist, und ihr klar macht, das er das Kind nicht will, und er sich auf keinen Fall scheiden lassen wird. Kathi ist nach langen Ehejahren Witwe geworden und die positiven Erinnerungen überwiegen , aber ihr Mann beeinflusste sie ihr kleines Geschäft aufzugeben , das sie über alles geliebt hat .Ein Zufall führt die beiden unterschiedlichen Frauen zusammen , und bald wird ihnen klar, das sie bis jetzt viel zu viel auf andere Menschen gehört haben , besonders auf ihre Männer ..
Das Grundthema Freundschaft zwischen unterschiedlichen Frauen und andere angesprochene Probleme ( Trisonomie 21, Homosexualität, allein erziehende Mütter) haben mich sehr angesprochen . Die einfühlsame, aber realistische Schilderung haben mich begeistert können. Die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und unverwechselbar. Kathie und Josie kommen abwechselnd zu Wort , dadurch kommt man in dieser Geschichte schnell voran. Ausser einer gelungenen Geschichte kann der sehr schöne Schreibstil überzeugen. Ein einfühlsamer , aber keineswegs kitschiger Roman , den ich besonders den etwas älteren Lesern empfehlen möchte.

Bewertung vom 11.08.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Solide Gesamtleistung
Dina Martin würde Alles für ihre kleine Tochter Lydia tun. So folgt sie auch den Anweisungen eines ihr unbekannten Anrufes, der sie spät Abends während einer Autofahrt erreicht. Ein Alptraum beginnt, der Anrufer befindet sich direkt hinter ihr, in ihrem Kleinwagen hat sie keine Chance einem großen SUV zu entkommen. Was will der Anrufer nur ausgerechnet von Dina , einer unbescholtenen Ehefrau und Mutter?
Der Anfang konnte mich packen, ich war sofort bei Dina mit auf ihrer angstvollen Fahrt, und hoffte auf ihr Entkommen. Die Spannung konnte über weite Strecken des Buches gehalten werden , es gab für mich nur einige kleinere Durchhänger . Eskalation ist in einem flüssigen , leicht zu lesenden Stil geschrieben , ein häufiger Perspektivenwechsel erleichtert das Verständnis für die Story. Es gibt brutale Folterszenen , die sich für meinen Geschmack noch so eben im erträglichen befinden , mehr muss echt nicht sein. Der Täter wurde nur kurz im Laufe der Geschichte erwähnt , und wurde mir etwas zu plötzlich präsentiert.Es erschien mir etwas unglaubwürdig. Trotzdem ist Eskalation durchaus empfehlenswert , nicht das absolute Highlight im Thrillerbereich, aber solide und spannend.