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Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 909 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Drei Morde und alle haben eins gemeinsam, die Toten sitzen mit einer toten Taube auf dem Schoß da. Sie wurden gefoltert und dann erschossen. Wer hasste diese Menschen so sehr, dass er ihnen das angetan hat. In welchen Zusammenhang steht das tote Tier mit den Opfern. Parallel dazu wird in Berlin auf der Kartographie von alten Bunkern eine tote Familie gefunden. Erstmal ist da kein Zusammenhang sondern eine Meldung wie die anderen. Aber es wäre kein Krimi wenn es da keinen Bezug zu einander geben würde. Aber die Morde stehen im Vordergrund, die anderen Toten hat man beim lesen schnell aus dem Gedächtnis verloren. Rudi Lehmann ermittelt bei dem ersten Mord, da seine letzte Ermittlung in Verbindung mit der Dänin Lykke Teit soviel Aufsehen erregt hat, wird sie dazu gebeten. Keine nationale Polizeiarbeit sondern eine europäische in der Hoffnung das sich die Beamten austauschen, das die unterschiedlichen Ausbildungskonzepte sich mit einander verbinden und dann jeder vom anderen lernt.
Schon im ersten Band fand ich dieses Team klasse. Vom Alter und Gehabe wirken sie wie Vater und Tochter, ein stolzer Vater der seine Tochter fordert und fördert und eine stolze Tochter die das Niveau ihres Vaters bereits erreicht hat. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Es sind die Kleinigkeiten die auf einen Ermittlungsansatz hindeuten. Die Morde verbinden sich langsam und wir Leser können genau so vorsichtig einen Grund dafür erkennen. Die Details sind sehr sorgsam aufeinander abgestimmt, es passt einfach alles zueinander. Auch der Täter und das Umfeld der beiden Ermittler sind stimmig.
Wohltuend ist auch, das es wenig Privatleben gibt, kurze einschneidende Sequenzen werden erwähnt die auch schon im ersten Band eine kleine Rolle gespielt haben, da diese noch nicht abgeschlossen sind, besteht Hoffnung auf zu mindestens ein drittes Buch des Autors und dieser beiden Ermittler.
Sehr schön ist auch das man das Buch unabhängig vom ersten Band lesen kann oder auch den ersten ohne diesen. Denn die Fälle haben nichts miteinander zu tun und es wird nur erwähnt das die beiden schon mal zusammen gearbeitet haben.

Bewertung vom 19.09.2023
Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1
Claire, Anna

Der Geschmack von Freiheit / Die Glücksfrauen Bd.1


gut

Drei Freundinnen, Louise, Anni und Maria zu Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Ihre Louise engagiert sich im Widerstand, Maria ist Jüdin und Anni hat einen Freund der zu den Nationalsozialisten gehört. Trotzdem haben sie gemeinsame Zukunftspläne. Ein Restaurant in dem sie sich alle drei einbringen. Aber die Zeiten lassen es nicht zu. Louise flieht nach New York und versucht von dort den Kontakt zu halten.
In der Gegenwart ist da June sie ist Louises Enkelin und soll nach deren Tod die beiden anderen finden bzw. ihre Nachkommen.
Eine Geschichte die schon öfter thematisiert wurde. Hier hat die Autorin einen anderen Blickwinkel gewählt. Louise ist die Hauptfigur in der Vergangenheit aus ihrer Sicht wird das Geschehen erzählt. In New York beschreibt sie das Leben als Emigrantin, die Probleme mit der Sprache, die vielen Flüchtlinge, als Deutsche in einem Land das Kriegsgegner ist. Das Heimweh und die Angst um die Zurückgebliebenen sind mit das größte Problem.
Großmutter und Enkelin haben viele Parallelen in ihren Leben. Es ist interessant zu verfolgen wie sie sich in den unterschiedlichen Zeiten entwickeln.
Mich hat es sehr gestört, das es nicht einmal für die Figur der Louise einen Abschluss gab. Es war von vornherein klar das es drei Bände geben wird, einen für Louise, einen für Anni und einen für Maria. June in der Gegenwart ist anscheinend das Bindeglied zwischen den Figuren der Vergangenheit.
Aber das Buch lässt alle Enden offen.
Es ist das Gefühl entstanden als ob ich mitten im Buch aufgehört habe und dann das Buch nicht wieder finden kann um es weiter zu lesen. Denn ob und wann der nächste Band erscheint steht anscheinend noch in den Sternen.

Bewertung vom 17.09.2023
Das Weihnachtswunder von Haus 7
Marschall, Anja

Das Weihnachtswunder von Haus 7


sehr gut

Ein Wohlfühlbuch und die perfekte Einstimmung auf Weihnachten. An Weihnachten werden Wünsche war, das wissen wir wenn mir uns Materielles wünschen. Das eine oder andere von unserem Wunschzettel bekommen wir meistens. Nur Louisa wünscht sich etwas nicht so Einfaches. Einen Partner für sich und einen Vater für ihre Kinder und dass das Haus in dem sie wohnt saniert wird und nicht abgerissen. Auch andere Menschen in diesem Buch haben fast unmögliche Wünsche.
Aber das ist noch Hausmeister Tomte ( der Name ist Programm, wir erinnern uns an Astrid Lindgren ) der als gutr Geist Hoffnung verströmt.
Louisa und ihre Kinder sind freundlich, witzig und sehr erfindungsreich. So muss man sein wenn man mit einem kleinen Einkommen das Leben besonders gestalten will.
Die Versuche das Haus zu retten sind verzweifelt, mit normalen Mitteln ist da nicht viel zu machen. Aber die Liebe hilft auch etwas mit.
Passend zum Fest gibt es ein Happy End aber bis dahin ist der Weg mit vielen Stolpersteinen gepflastert.
Die Geschichte war eine nette Idee, mit vielen Irrungen und Wirrungen die das ganze nicht in einem Schmachtfetzen abgleiten ließen..

Bewertung vom 17.09.2023
Winterträume in der kleinen Buchhandlung / Happy Ever After Bd.5 (eBook, ePUB)
Colgan, Jenny

Winterträume in der kleinen Buchhandlung / Happy Ever After Bd.5 (eBook, ePUB)


schlecht

Die Autorin ist für ihre Wohlfühlromane bekannt, Lesen, entspannen, schmunzeln, sich ein bisschen über die Protagonisten ärgern , genau das Richtige für einen entspannten Nachmittag. Mit diesem Buch hat es nicht funktioniert denn ich habe mich über die Geschichte an sich geärgert. Erst fängt es wie ein Reiseführer für Edingburgh an. Die genaue Beschreibung von Straßen und Orten erscheint wie eine Aufzählung aus einem Stadtplan, die Schwärmerei für die Burg und die Altstadt klingt wie schlechte Werbung. Am schlimmsten war aber das sich das Ganze wie der Vorgänger "Weihnachten in der kleinen Buchhandlung" der genau vor einem Jahr erschienen ist. liest. Der gleiche Stress zwischen den Schwestern, die Buchhandlung die vor dem Bankrott steht, die Liebesgeschichte von Carmen und Oke, alles erscheint wie in einer Zeitschleife. Die paar Elemente die neue hinzu gekommen sind, wirken oft wie eine Kirsche zu viel auf der Torte. Das Weihnachtstraditionen sich wiederholen liegt in der Natur der Sache, aber alles andere hätte sich weiter entwickeln müssen.
Es liest sich wie eine Pflichtabgabe, Die vorherigen Bände der Serie "Happy-Ever-After-Reihe" waren doch auch immer mit anderen Protagonisten und einem anderen Rahmen ausgestattet, zwar mit Wiedererkennungswert aber das hat auch den Charme ausgemacht. Hier ist es nur ein Plagiat.

Bewertung vom 16.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

wiechmann8052vor einer Minute
Walter ist Postbote, so wie man ihn sich vorstellt, pünktlich, korrekt und penibel. Aber er ist auch ein Mensch der recht hat. Egal um was es geht, seine Meinung ist richtig. Schwierig für die Menschen in seinem Umfeld. Wenn ihm Unrecht geschieht, stellt er die Person zur Rede. Soweit so gut aber dann artet es in einen Kleinkrieg aus und hat Konsequenzen für ihn. Er muss in eine Christkind-Filiale Dienst tun. Viele Kinder schreiben ihre Wünsche an das Christkind und bekommen eine Antwort. Walter findet das grenzwertig, angesichts der Wünsche der Kinder. Nur Ben möchte etwas anderes, einen Freund. Es fängt ein Briefwechsel zwischen den beiden an.

Es geht vordergründig um diese beiden Figuren beide besonders, in ihrer Art und Weise und durch die Geschichte im Hintergrund, die wir bei Ben ziemlich schnell erfahren und bei Walter in Rückblicken nach und nach. .Walter war mir von Anfang an sympathisch, einfach auf dem ersten Blick. Auch wenn ich lesen musste das er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat.

Der Autor beschreibt ein Leben, dass durch eine sympathische für mich absolut richtige Lebenseinstellung aus den Fugen gerät. Gutmenschen haben es in unserer Gesellschaft oft schwer, sie werden ausgenutzt und missverstanden.

In diesem Buch muss erst ein Kind kommen um die Welt ein kleines bisschen wieder in Ordnung zu bringen.

Besonders ist der Briefwechsel zwischen Walter der sich als Gott ausgibt und Ben ein kleiner einsamer Junge. Erst in handschriftlichen Briefen und dann in E-Mails ( die beides auch optisch so dargestellt werden ), es ist sehr persönlich obwohl sie sich nicht kennen. Beide gewinnen Zuversicht durch den anderen und das überträgt sich auch auf den Leser. Denn mittlerweile ist man so tief in die Geschichte eingedrungen, dass man jeden Schritt der beiden begleitet, mit leidet, sich ärgert und die anderen Protagonisten anschreien möchte: macht doch mal die Augen auf, hört endlich zu, die beiden sind besser als ihr alle zusammen.

Bewertung vom 16.09.2023
Die Weihnachtsliste (eBook, ePUB)
Mommsen, Janne

Die Weihnachtsliste (eBook, ePUB)


sehr gut

Ben erbt einen Spielzeugladen, der so kurz vor Weihnachten schon mehr als etwas Besonderes ist. Sein Onkel hatte ein Gespür für Geschenke, er hat sie nicht nur verkauft, sondern auch selber hergestellt und Kinder und Erwachsene gleichermaßen beschenkt. Für Ben der seit Jahren als Logistiker in der ganzen Welt arbeitet. Bagger von Singapur nach Indonesien verschifft und vom Hafen die Fahrt an den Bestimmungsort organisiert, ist das eine ganz andere Welt. Er hat zwar Kontakt gehabt aber den Onkel wenig gesehen. Daher ist es auch für ihn eine weihnachtliche Überraschung. Eigentlich muss er im neuen Jahr von Amsterdam nach Übersee wechseln. was soll mit dem Laden geschehen. Aber erstmal muss er die Geschenkeliste abarbeiten und das ist nicht einfach.
Dieses Buch Wohlfühlatmosphäre pur. Alle Charaktere sind weihnachtlich angehaucht. So eine Stimmung kann man zu jeder Jahreszeit gebrauchen. Es gibt zwar auch einen Grinch aber der geht fast unter in der Geschichte.
Ich mochte wie die kleinen Sorgen und Ängste sich in dieser Geschichte durch ein bisschen Freundlichkeit und Verständnis in Luft auflösten. Was im Moment riesengroß ist wird auf einmal auf ein normales Maß zurecht geschrumpft, auch wenn das Problem aus der Vergangenheit stammt.
Janne Mommsen kann das, er schreibt Bücher da läuft es einem warm den Rücken herunter. Leider ist es immer zu wenig Buch, seine Bücher sollten nie zu Ende sein. Trotzdem bleibt das wohlige Gefühl nach dem Lesen noch lange erhalten.

Bewertung vom 15.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld


sehr gut

1948 im Ruhrgebiet. Carl ermittelt in einem Mordfall der mit einem Verbrechen am Ende des zweiten Weltkriegs in Verbindung steht. Carl hat lange Jahre nicht als Polizist arbeiten dürfen. Die Besatzungsmächte, auf der Suche nach Menschen ohne Vergangenheit haben ihn wieder zurück geholt. Es ist nicht einfach wieder mit den alten Kollegen zu arbeiten. Haben sie oder haben sie nicht? Wie weit sind sie in die Verbrechen gegen die Menschlichkeit verwickelt gewesen, wie haben sie zu seiner Entlassung gestanden, nur weil er einen jüdischen Großvater hatte. Er hat überlebt und andere nicht. Carl findet bei seinen Ermittlungen seine Jugendfreundin Anne wieder. Beide sind reifer und erfahrener geworden. Das Leben hat ihnen übel mitgespielt. Trotzdem treibt sie wie jeden in Deutschland die Hoffnung um, es kann nur besser werden. Die Währungsreform ist ein guter Anfang.
Die Autorin nimmt ein spannendes Thema auf, wie konnten Personen die in der Nazizeit Verbrechen begangen oder zu mindestens gut geheißen haben, wieder in Amt und Würden gelangen. Angeblich hat Konrad Adenauer zu dieser Frage gesagt: Wenn man kein sauberes Wasser hat, muss man schmutziges verwenden. Ist das die Lösung gewesen?
Einige Figuren sind damals Opfer, heute unschuldig und trotzdem müssen sie unter den Umständen leiden. Andere waren Täter, Frau Völler legt ihnen die damals üblichen Aussagen in den Mund. Sie wirken alle überzeugend. Als ob die Autorin mit Zeitzeugen gesprochen hat. Sie hat die Atmosphäre so dargestellt, als ob sie in dieser Zeit gelebt hat. Schierer Überlebenswillen haben alle Figuren, ob nun gut oder schlechter Charakter, gemeinsam. Wie sie damit umgehen ist dann sehr unterschiedlich.

Bewertung vom 15.09.2023
Die Geister von Triest (eBook, ePUB)
Klinger, Christian

Die Geister von Triest (eBook, ePUB)


gut

Ein Mord an einer alten Frau, angeblich eine Hexe, war das der Grund anscheinend nicht. Sie hatte zwar diesen Ruf aber getan hat ihr bisher niemand etwas. Man ging ihr aus dem Weg. Aber jemand hat sie gehasst und sie darum umgebracht. Gaetano Lamprecht soll dieses Rätsel lösen, dafür wird sogar seine Einberufung zur Armee zurück gestellt. Es ist der Beginn des 1.Weltkriegs, eine Zeit in der einfach alles Durcheinander geht. Euphorie und Hurrapatriotismus steht der Vernunft und Kriegsgegnern gegenüber. Triest ist eine Stadt hin und hergerissen zwischen Österreich und Italien. Die Stadt liegt an der damaligen Grenze. Auch Gaetano ist zerrissen, seine Familie ist für Österreich er selber steht den Italienern nahe. Dazu kommt seine Aufgabe einen mysteriösen Mord auf zu klären.
Wir Leser erfahren von Anfang an etwas mehr. In Rückblenden die wie Albträume wirken, werden kleine Einzelheiten eines Verbrechens erzählt. Aber welches ist geschehen, auf diese Information müssen wir genau wie Gaetano und seine Helferinnen warten.
Am Ende steht ein Krimi vor der Auflösung der gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte erzählt. Denn das Thema Krieg, seine Ursache, die Folgen aus wahnwitzigen Stolz stehen fast schon im Vordergrund.

Bewertung vom 12.09.2023
Die Leuchtturmwärterin (eBook, ePUB)
Dieckmann, Guido

Die Leuchtturmwärterin (eBook, ePUB)


weniger gut

Die Fotografin Nelly hat in Berlin Aufnahmen von den Protesten der Frauen für ihre inhaftierten Männer gemacht. Die Frauen wollten ihre jüdischen Männer aus der Gefangenschaft der Gestapo befreien. Dieses Unterfangen ist gelungen, die Frauen von der Rosenstraße waren erfolgreich, das soll aber nicht die ganze Welt wissen. Deshalb wird Nelly verhaftet und gerät in Gefahr wenn nicht ihr Schwager für sie in die Bresche springen würde. Er bringt sie außer Landes. In die ehemalige Heimat ihrer Mutter an die holländische Küste.
Das Buch fängt spannend an, obwohl mir die nörglerische Nelly von Anfang an auf die Nerven gegangen ist. Diese Spannung ist aber nicht erhalten geblieben, kaum in dem kleinen holländischen Ort angekommen, mehren sich die Merkwürdigkeiten.
Auch die einzelnen Figuren wirken fad und ihr Handeln aufgesetzt. Selbst die deutsche Besatzungsmacht wird stereotyp und als tumbe Haudraufs beschrieben. Leider wissen wir aus der Geschichte das nicht alle so waren und sich nicht durch ein bisschen guten Willen haben austricksen lassen.
Das Thema war eine gute Idee nur für meinen Geschmack schlecht umgesetzt. Etwas weniger Geheimnisse und Verschwundenes an Mensch und Gegenständen und dafür ein paar mehr emotionale Handlungen es wäre ein gutes Buch geworden.

Bewertung vom 11.09.2023
Als wir an Wunder glaubten
Bürster, Helga

Als wir an Wunder glaubten


sehr gut

Der Krieg ist zu Ende, ein neues Zeitalter fängt an. Auch für ein kleines Dorf im Moor. Schon ewig leben die Menschen dort mehr schlecht als recht. Trotzdem mussten die Männer in den Krieg und die Frauen und Kinder blieben zurück
und hoffen nun auf die Rückkehr der Väter und Männer, auch fünf Jahre nach dem Ende.
Annie und Edith waren Freundinnen genau wie ihre Männer. Nun ist nur einer wieder zurück gekehrt. Schwer versehrt und mit wenig Erinnerungen an sein früheres Leben. Im Dorf rumort es, der Fortschritt hält Einzug und gleichzeitig tauchen die uralten Geschichten wieder auf.
Wer profitiert von der Zwietracht die auf einmal herrscht?
War es früher die alte Guste ist es nun die jugendliche Betty die als Erzählerin aus ihren eigenen Erinnerungen fungiert.
Nur nach vorne schauen funktioniert nicht, man muss auch das Vergangene im Blick haben. Sei es das Gute und auch das Böse haben Einfluss auf die Gegenwart und Zukunft.
Diese Elemente verwebt die Autorin meisterhaft, sind es alte Geschichten über Moorgeister, Erinnerungen an glückliche Tage, Schuldgefühle, Gier und Aberglaube alles gehört in ihrem Buch zusammen, nichts kann ohne das Andere auskommen. Spannend weil es nachvollziehbar ist wie die Menschen sich an das kleinste bisschen Hoffnung klammern, spannend weil es so einfach ist einen Schuldigen zu suchen und zu finden. Spannend zu lesen weil es immer noch so leicht scheint, auch nach den leidvollen Erfahrungen, Menschen zu verführen und die Vernunft außer acht zulassen.
Das Buch ist zwar ein Rückblick, aber man kann es auch als einen Ausblick betrachten.