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Benutzername: 
Pip
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Belm

Bewertungen

Insgesamt 992 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2024
Der Retter / Liewe Cupido ermittelt Bd.3
Deen, Mathijs

Der Retter / Liewe Cupido ermittelt Bd.3


sehr gut

An Englands Küste wird eine Leiche gefunden. Nur die Rettungsweste lässt Rückschlüsse zu das der Mann ein Besatzungsmitglied eines deutschen Schiffs war. Der Tote weißt verschiedene Verletzungen auf die nicht alle von einem Unglück her stammen können. Es geht eine
Anfrage nach Holland und Deutschland. Beide Seiten versuchen Antworten zu finden. Liewe Cupido und sein neuer Partner Xaver Rimbrand auf der einen Seite und Geesche Domenga auf der niederländischen Seite, zum Glück verstehen sie sich gut, damit ist die Zusammenarbeit gesichert. Nur die Spurensuche gestaltet sich als schwierig da auf den Inseln die Menschen sehr schweigsam sind und ungern mit Fremden reden.
Der selbst schweigsame Liewe Cupido hat den richtigen Ansatz und bekommt Antworten die eher mehr Fragen aufwerfen als sie zu beantworten.
Das ist das besondere an der Serie. Bis zum Ende bleiben die losen Fäden, es ergibt sich kein Muster und trotzdem hat man als Leser eine Vermutung, denn die Frage warum beantworten die Personen nicht ganz einfach Fragen die sie schon vor Jahrzehnten beantwortet haben?
Wer hat sie zum Schweigen verdonnert, wer setzte sie unter Druck, wer machte ihnen Angst und warum?
Am Ende ist alles klar, der Fall gelöst aber es bleibt ein dumpfes Gefühl zurück. Denn die Gedanken und Gefühle die zum Tod des Seemanns geführt haben sollte man eigentlich nicht haben.
Der Autor hat wieder interessante Themen in seinem Roman verarbeitet, in diesem Fall die Arbeit der Seenotretter. Eine gefährliche Aufgabe , nicht selten haben sich die Menschen die gerettet werden müssen sich selbst in Gefahr gebracht und die Retter begeben sich für sie in Lebensgefahr. Sie arbeiten freiwillig sind selber oft ehemalige Seeleute und der Autor hat sie trotzdem als Menschen und nicht als Helden dargestellt.

Bewertung vom 03.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Otto Witte ist das was man früher einen Herumtreiber nannte, einen Hallodri, einen Tausendsassa, einen Hans Dampf in allen Gassen. Er war eine schillernde Persönlichkeit und hatte immer die Unterstützung seines besten Freundes Max. Sie leben von kleinen Gaunereien, von Kunststücken auf der Straße und hin und wieder von einem Freund dem sie eine Weile auf der Tasche liegen.

Wir lernen ihn kennen als er in Salzburg in eine geschlossene Anstalt eingewiesen wird, er sagt er sei der ehemalige König von Albanien. Grund genug ihn weg zu sperren. Dort erzählt er dem jungen Arzt Schilchegger seine Geschichte.

Ist diese Geschichte von Münchhausen, Till Eulenspiegel oder einfach nur vom Leben inspiriert. Was die Menschen haben wollen, bekommen sie, sie sehen nur was sie sehen wollen. Und Menschen wie Otto haben die Fertigkeit und den Charme genau das darzustellen.

Ist dieses Buch ein Schelmenroman, eine Erzählung über eine wahre Begebenheit oder einfach nur eine gelungene Fiktion. Die historischen Daten sind das Grundgerüst und darum herum hat der Autor wieder einmal eine wunderbare Geschichte gewebt.

Andreas Izquierdo ist ein Meister seines Fachs. Ich liebe seine Figuren egal ob es junge Menschen mitten in Kriegszeiten, ein Postbote oder wie hier ein besonderer Hochstapler sind . Die Protagonisten machen neugierig, sie sind Menschen mit Ecken und Kannten, sie verhalten sich oft nicht vorhersehbar, das macht die Lektüre so spannend.

Gleichzeitig ist es die Sprache, sie wirkt wie eine Lieblingsspeise dessen Rezept man nicht kennt. Man lässt sie sich im Mund zergehen, versucht jede Nuance auszukosten. Zu erraten welche Zutat es ist. Die eine sind die Bilder die das Kopfkino hervor ruft. Eine bunte Stadt wie Konstantinopel erscheint beim Lesen vor dem inneren Auge. Dann die Gefühle für Freundschaft und eine unerfüllte Liebe, auch hier kribbelt es im Bauch. Die Planungen für einen Krieg schrecklich genau diese Gedanken könnte man zur Verhinderung eines solchen verwenden.

Danke für ein tolles Buch, in Erwartung auf das Nächste.

Bewertung vom 03.03.2024
Tage des Todes
Pattison, Eliot

Tage des Todes


sehr gut

Cato ist ein ehemaliger desillusionierter Geheimagent. Als sein Vater, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hat, ihn bitte ein Päckchen von den Orkney Inseln abzuholen, macht er sich auf den Weg. Einen Weg der von Toten gepflastert ist. Warum? Was war in dem mittlerweile verschwundenen Päckchen warum müssen Menschen diesseits und jenseits de Atlantiks sterben? Er bekommt Hilfe von Menschen die er nicht kennt, deren Beweggründe er erst nicht versteht und von seiner Tochter, die ein weiteres schwieriges Kapitel in seinem Leben ist. Cato weiß nur eins, er will die Wahrheit wissen , er will die unschuldigen Toten rächen, er will alles tun um skrupellose Machtmenschen zu Fall zu bringen. Er will Frieden für sich, seine Freunde und dazu beitragen das es auch für die Menschen weniger Krieg und dafür mehr Frieden gibt.
Ein großes hehreres Ziel dem sich mehr Menschen widmen als er ahnt. Gemeinsam kämpfen sie und philosophieren auch wie es am besten umgesetzt werden kann. Zweifel sind erlaubt aber schon sehr viel ältere und längst verstorbene Wissenschaftler haben auf dieses Ziel hin gearbeitet.
Genau das ist das Thema in diesen Buch. Nicht die Verfolgungsjagden nach einem äußerst seltenen Gegenstand, die brutalen Morde und ihre Aufklärung, sondern die Gespräche und Betrachtungen über die Menschheit als eine Einheit und keine einzelnen Individuen. Fast etwas viel Philosophie aber in der Mischung mit der Action ist eine gute Herausforderung für den Geist über diese Fragen nach zudenken.
Cato ist ein zwiespältige Persönlichkeit, ein Fragender auch sich selbst gegenüber. Er ist noch nicht Inspektor Shan der mittlerweile in sich ruht. Dieser Autor gehört zu meinen Lieblingsautoren denn seine Protagonisten sind einfach anders.

Bewertung vom 03.03.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


sehr gut

Junge Menschen die bisher keinen leichten Lebensweg hatten werden von einer geheimen Regierungsorganisation rekrutiert und ausgebildet. Sie sollen im Gegensatz zum MI6 noch geheimer arbeiten und sind die letzte Linie der Verteidigung. Gerade mit dem ersten Teil der Ausbildung fertig, gerät Jayden bei seinem ersten Auslandseinsatz ganz schön in die Bredouille, nun zeigt sich wie gut seine Ausbildung bisher war. Und ob er sich auf seine Teamkollegen Lenny und Eric verlassen kann.
Die Geschichte besteht von der ersten bis zur letzten Seite nur aus Action, die Figuren sind integer und dadurch sehr sympathisch. Abwechselnd wird in der Gegenwart das Abenteuer erzählt und im Rückblick der ca. anderthalb Jahre beginnt wird von der Ausbildung berichtet.
Das Ganze wirkte auf mich wie ein Computerspiel. Ich muss meine Figur durch viele knifflige Szenen manövrieren und kann im Rückblick auf das Gelernte in der Ausbildung zurück greifen. Die erlernten Fähigkeiten kommen nicht von ungefähr, zu der harten Ausbildung kommen die Erfahrungen die die Jugendlichen aus ihrer Vergangenheit mitbringen.
Diese Zusammenhänge werden sehr gut dargestellt, auch das Recht und Mitgefühl stehen immer im Vordergrund. Es geht den Guten nicht um Macht sondern um das Wohl aller.
Ein spannendes Buch für jugendliche Leser und natürlich auch jung-gebliebene Erwachsene. Es gibt Fortsetzungen im Herbst und im kommenden Frühjahr. Trotzdem hatte das Buch einen Schluss und der Cliffhanger hält sich in Grenzen. Die Neugier ist geweckt, aber ich kann gut warten bis der nächste Band erscheint.

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Bewertung vom 29.02.2024
Lesen NERVT! - Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
Schumacher, Jens

Lesen NERVT! - Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)


ausgezeichnet

Karoline Kneberwecht lebt im Bücherregal, als sie ein Lesender stört, will sie ihn auf den schnellsten Weg verscheuchen. Leider sind ihre Ideen warum Lesen so närvig ist, geradezu ein Paradebeispiel wie spannend, witzig, unterhaltsam, abenteuerlich und noch vieles mehr ein Buch sein kann. Sie stellt Buchstabenrätsel vor, Lückengeschichten wo Buchstaben fehlen oder ganze Wörter, im Grunde in etwa wie selbst eine Geschichte schreiben. Sie stellt dabei fest es gibt ein paar Kleinigkeiten wobei sie sich geirrt hat. Das Nonplusultra ihrer Tirade ist das Gedicht. Das ist nun definitiv langweilig, ihrer Meinung nach. Dumm nur das es ein Gedicht ist, das ein Loblied auf die Spinne singt. Da ist sie überzeugt, sie lag die ganze Zeit falsch und sie würde sich freuen wenn der oder die Lesende öfter vorbei kommt und mit ihr zusammen etwas liest, gerne bei einer Tasse Tee.
Die Mischung aus der zeternden Spinne und den niedlichen Bildern zu den Geschichten die vorgestellt werden. ist grandios. Die Leserätsel machen Spaß und fördern das Leseverständnis. Lesen ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben zu Wörtern, es ist ein Spiel mit der Phantasie. Wer lesen kann, dem steht die Welt offen, er findet über Geschichten und das gemeinsame Lesen neue Freunde. Vielleicht auch jemand wie Karoline Kneberwecht.
Es war eine große Freude das Buch zu lesen und vor zu lesen, für alle Beteiligten. Wir werden es öfter lesen und die Geschichte mit den fehlenden Wörtern werden wir mit neuen Ideen noch sehr oft schreiben.

Bewertung vom 25.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


gut

Drei Frauen zu unterschiedlichen Zeiten, es sind die Geschichten von Johanna, 1987 im Grenzgebiet der DDR, Holly, 2003 in Los Angeles und Mylene, 2019 in Paris. Wie passen sie zusammen, haben sie etwas gemeinsam oder versucht die Autorin nur eine Zeitreise. Auf dem ersten Blick haben die Frauen nichts gemeinsam, erst am Ende erfährt man mehr über die Verbindung zwischen ihnen, die eine echte Überraschung war.
Ich hatte das Gefühl ich habe zwei verschiedene Bücher gelesen.
Die Charaktere waren außer Johanna dermaßen egozentrisch, kindisch und sich wenig an die Wahrheit haltend dargestellt, das sie sehr unsympathisch für mich waren. Gleichzeitig waren die Recherchen zur Geschichte der DDR mangelhaft und das war unverständlich, denn die neuere deutsche Geschichte ist leicht zu recherchieren und für mich als geborene Westdeutsche waren die Fehler schon zu viel, wie geht es denn Lesern die in dieser Zeit dort gelebt haben. Für sie muss es wie Geschichtsklitterung wirken.
Nun zum zweiten Teil meiner Meinung.
Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil. Gedanken zum Glück und seiner Vergänglichkeit, zu den kleinen Freuden des Lebens, die Spannung durch die verschiedenen Frauen und Zeiten das alles war wunderschön zu lesen. Einige dieser Textstellen habe ich mir rausgeschrieben um sie bei passender Gelegenheit weiter zu geben.
Mir ist die Diskrepanz zwischen diesen beiden Meinungen sehr bewusst, aber das Buch wirkt so auf mich. Im Grunde muss ich akzeptieren das die Autorin für mich schreckliche Figuren geschaffen hat, kein großes Interesse an Recherche hatte, aber sehr gut mit der Sprache und den Worten umgehen kann.

Bewertung vom 23.02.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Die Autorin erzählt in diesem Buch das Schicksal der Europäer während der japanischen Besatzung in Indonesien. Etwas das selten erzählt wird und auch in Romanen wenig vorkommt. Sie erzählt die Geschichte von Konrad und Sigrid beide sind Norweger in verschiedenen Gefangenenlagern. Beide hoffen auf ein gemeinsames Leben nach dem Krieg. Dieser Überlebenswille aber nicht um jeden Preis, ist sehr überzeugend dargestellt. Es sollen alle mitkommen in die Zeit danach und jedes Opfer nimmt auch ein Stück von den beiden mit in den Tod.
Die Grausamkeiten der Japaner werden nicht detailliert beschrieben, das habe ich in anderen Büchern bzw. Filmen schon sehr viel drastischer und brutaler gelesen und gesehen ( James Clavell Rattenkönig oder Die Brücke am Kwai ).
Die Menschen sind authentisch dargestellt, einige haben schon immer die Kraft in sich mit Notsituationen fertig zu werden, andere wachsen und erkennen ungeahnte Kräfte in sich, es fallen auch einige in ein schwarzes Loch und schaffen es nicht allein. Es gibt keine richtigen Helden in diesem Buch, angenehm auch das es auf japanischer Seite Menschen gab die Menschlichkeit kannten, genauso wie überall auch solche die ihre Macht ausgenutzt hatten.
Es ist gleichzeitig die Geschichte vom Großvater der zu der Großmutter die im Regen tanzt gehört.
Schön zu lesen das auch er ein Schicksal hat und das die beiden über eine lange Zeit eine Gemeinschaft aufgrund ihrer Kriegserfahrungen hatten, eine Beziehung die nicht auf Liebe beruht sondern auf ein grundlegendes Verständnis des Erlebten, des Traumas und seiner Folgen. Etwas was sie mit einander verbunden hat, das sie nicht mit anderen teilen konnten aber auch Ungesagtes wird weiter gegeben.
Daraus hat sich auch für folgende Generationen ein diffuses Trauma ergeben dessen Ursachen sie nicht kennen. Das beschreibt die Autorin in ihrem Nachwort, zusammen mit dem Quellennachweis ihrer Recherche kann man die Geschichte noch einmal sehr gut einordnen.
Eine norwegische Autorin die die Geschichten ihrer Großeltern erzählt hat, ich hoffe sie erzählt noch mehr Geschichten egal von welchen Menschen oder in welchen Zeiten. Denn ihr Schreibstil ist ruhig, trotz der Emotionen, Schmerzen und Ängste im Hintergrund. Spannend ist die Frage bis zum Schluss nach dem Ende geblieben, Ein versöhnlicher Schluss trotz der Verluste.

Bewertung vom 21.02.2024
Drei Wasserschweine brennen durch
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine brennen durch


gut

Ein Buch zum Vorlesen, selber lesen wird schwierig weil die Kinder dafür schon sehr gut lesen können müssen. Allein die Raben die ersten anderen Tiere die die drei kleinen Wasserschweine kennenlernen haben ihre eigene Sprache. Sie krächzen und das wird auch in der Schreibweise dargestellt, genau das gleiche bei dem Esel dessen Laute I-Ah sind. Allen Wörtern wird ein KR oder ein IA voran gestellt. Zum Vorlesen etwas anstrengend weil ich es ja so darstellen musste das das Kind die eigentlichen Begriffe auch verstehen konnte.
Die Geschichte war gut gemacht. Drei Freunde auf der Suche nach Abenteuer und Mehr. Was ist Mehr? Etwas was man noch nicht kennt, andere Tiere, Ereignisse, neue Freundschaften, oder einfach nur anderes Futter, ein anderen Schlafplatz. Einfach mal was Neues entdecken.
Die Themen, Neugierde, Freundschaft, Mut und Hilfsbereitschaft waren sehr deutlich dargestellt. Andere wie Verrat, Betrug, Erpressung, Entführung und Gewalt werden ebenso erwähnt. Aber gemeinsam mit den neuen Freunden lässt sich das alles überwinden. Das die Meerschweinchen als eine Art Mafia mit Luigi als Chef herhalten mussten, nahm dem Ganzen etwas die Schärfe. Aber es sind viele Fragen aufgetaucht, die nicht ganz einfach zu beantworten waren. Am Ende waren sie dann doch noch alle Freunde und alles Böse war einfach nur gekränkte Eitelkeit. Das wider rum war gut an Hand von Beispielen zu erklären. Die nicht erhaltene Einladung zum Kindergeburtstag ist schon mal vorgekommen. Das daran eine Freundschaft zerbrechen kann und wieder gekittet wird, auch.
Die Altersangabe mit sechs Jahren finde ich anspruchsvoll. Den Kindern ist alles bekannt was in dem Buch vorkommt, aber die komplexen Zusammenhänge zu begreifen erfordert ein verständigeres Alter.

Bewertung vom 18.02.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Maria wächst zusammen mit ihrem Bruder auf einem einsamen Hof auf. Typisches Landleben in einer Mehrgenerationenfamilie. Als Kind ist sie glücklich, als Teenager unzufrieden und geht sobald es möglich ist und kommt sehr lange nicht zurück. Jetzt hatte ihr Vater einen schweren Unfall und ihre Mutter braucht Hilfe auf dem Hof. Also kehrt Maria mit ihren zwei Töchtern zurück und fällt sofort wieder in den bekannten Trott. Es ist nicht alles wie früher, sie ist verändert, ihr Bruder ist nicht mehr derselbe und die Oma hat Demenz.
Ich habe selber auf dem Land meine Kindheit verbracht und habe ähnliche Erinnerungen wie Maria. Wir sind früh in die Stadt gezogen und ich hatte lange Heimweh nach dem Dorf. Genau diese Gefühle wurden bei dem Buch wach. Der Geruch nach Erde, Heu, Äpfeln und Kartoffelfeuer kam zurück. Der Regen ist anders, all das beschreibt die Autorin nicht nur mit Worten, sie lässt Eindrücke entstehen die auch Menschen die schon immer in der Stadt leben nach empfinden können. Das Buch weckt eine Sehnsucht nach dem anderen Leben egal wo man gerade ist. Es wird verständlich warum manchmal das Gefühl da ist, das man sein Leben komplett umkrempeln muss und das im Nachhinein nicht immer alles schlecht war und man nie zu alt ist für diese Erkenntnis.

Bewertung vom 06.02.2024
Mein erstes Buggybuch: Guck mal! Erste Sachen
Yaga, Ava-Barb

Mein erstes Buggybuch: Guck mal! Erste Sachen


ausgezeichnet

Ich möchte hier gern einmal die Lindt Werbung zitieren: Dieses kleine Buch ist entzückend. Die einzelnen Seiten sind mit einfachen Bildern und einer Überraschung ausgestattet. In kurzen Sätzen wird erzählt um was es geht. Der Teddy hat einen Schal um, was ist unter dem Schal versteckt, der Schal aus weichen Stoff lässt sich anheben und darunter kommt eine kleine Maus zum Vorschein. Auf jeder Seite etwas Neues. Vor allem sind es Szenen aus dem Alltag, Spielzeug, die Badewanne und Anziehen.
Die stabilen Pappseiten halten einiges aus, Beißen, nuckeln oder daran reißen.
Wie lange die eingesetzten Stoffe halten das muss die Zeit zeigen, den ersten Tag mit meinem Enkel haben sie gut überstanden. Er hat noch nicht verstanden um was es beim darunter schauen geht, aber seine kleinen Finger waren begeistert dabei die kleinen Flicken aufzuheben. Dieses Ansprechen von mehreren Sinnen hat mir gut gefallen denn dadurch wird seine Aufmerksamkeit zum Zuhören geweckt.