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Imbolo Mbue
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Das geträumte Land
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Die große neue Stimme aus den USAImbolo Mbues hochgelobtes Debüt erzählt die unvergessliche Geschichte zweier Familien unterschiedlicher Herkunft, die in New York kurz vor der Bankenkrise aufeinandertreffen. Die Lehman-Brothers-Pleite bringt nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Wertesystem gehörig durcheinander.Jende Jonga hat es endlich geschafft, seine Frau und seinen kleinen Sohn aus Kamerun nach Amerika zu holen. Das Glück scheint komplett, als Jende den Job als Chauffeur von Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank, ergattert. Und Mrs Edwards engagiert Jendes Frau soga...
Die große neue Stimme aus den USA
Imbolo Mbues hochgelobtes Debüt erzählt die unvergessliche Geschichte zweier Familien unterschiedlicher Herkunft, die in New York kurz vor der Bankenkrise aufeinandertreffen. Die Lehman-Brothers-Pleite bringt nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Wertesystem gehörig durcheinander.
Jende Jonga hat es endlich geschafft, seine Frau und seinen kleinen Sohn aus Kamerun nach Amerika zu holen. Das Glück scheint komplett, als Jende den Job als Chauffeur von Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank, ergattert. Und Mrs Edwards engagiert Jendes Frau sogar als Haus- und Kindermädchen in ihrem Sommerhaus in den Hamptons. Die beiden Familien könnten unterschiedlicher nicht sein und wollen doch dasselbe: ihren Kindern eine gute Zukunft bieten. Allerdings ist das Leben der Bankerfamilie längst nicht so perfekt und glamourös, wie es zunächst scheint. Als Lehman Brothers pleitegeht, ist die Fassade nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Die Jongas versuchen verzweifelt, Jendes Job zu retten - auch um den Preis ihrer Ehe. Das Leben der beiden Paare wird dramatisch auf den Kopf gestellt und Jende sieht sich gezwungen, eine unmögliche Entscheidung zu treffen.
Ein hochaktueller, brillant geschriebener Roman über Familie, Immigration, Heimat und Gesellschaft, der uns alle angeht.
Imbolo Mbues hochgelobtes Debüt erzählt die unvergessliche Geschichte zweier Familien unterschiedlicher Herkunft, die in New York kurz vor der Bankenkrise aufeinandertreffen. Die Lehman-Brothers-Pleite bringt nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Wertesystem gehörig durcheinander.
Jende Jonga hat es endlich geschafft, seine Frau und seinen kleinen Sohn aus Kamerun nach Amerika zu holen. Das Glück scheint komplett, als Jende den Job als Chauffeur von Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank, ergattert. Und Mrs Edwards engagiert Jendes Frau sogar als Haus- und Kindermädchen in ihrem Sommerhaus in den Hamptons. Die beiden Familien könnten unterschiedlicher nicht sein und wollen doch dasselbe: ihren Kindern eine gute Zukunft bieten. Allerdings ist das Leben der Bankerfamilie längst nicht so perfekt und glamourös, wie es zunächst scheint. Als Lehman Brothers pleitegeht, ist die Fassade nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Die Jongas versuchen verzweifelt, Jendes Job zu retten - auch um den Preis ihrer Ehe. Das Leben der beiden Paare wird dramatisch auf den Kopf gestellt und Jende sieht sich gezwungen, eine unmögliche Entscheidung zu treffen.
Ein hochaktueller, brillant geschriebener Roman über Familie, Immigration, Heimat und Gesellschaft, der uns alle angeht.
Imbolo Mbue ist in Kamerun, aufgewachsen. Sie hat an der Rutgers University und der Columbia University studiert. Ihr Debüt, 'Das geträumte Land' wurde 2017 mit dem renommierten PEN/Faulkner Award ausgezeichnet und war ein New-York-Times-Bestseller. Imbolo Mbue lebt in New York. Maria Hummitzsch, geboren 1982, studierte in Leipzig, Lissabon und Florianópolis Übersetzung, Psychologie und Afrikanistik. Sie übersetzt aus dem Englischen und Portugiesischen, u. a. Beatriz Bracher, Shani Boianjiu und David Garnett.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Originaltitel: Behold the Dreamers
- Artikelnr. des Verlages: 4002211
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 432
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2017
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 147mm x 34mm
- Gewicht: 593g
- ISBN-13: 9783462047967
- ISBN-10: 3462047965
- Artikelnr.: 46993996
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Verlag
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
verlag@kiwi-verlag.de
www.kiwi-verlag.de
+49 (0221) 37685-0
© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke
Die Geräusche der Außenwelt
Eine Begegnung mit der Schriftstellerin Imbolo Mbue, deren erster, in Amerika gefeierter Roman "Das geträumte Land" jetzt auf Deutsch erscheint
In der Nacht der amerikanischen Wahl saß Imbolo Mbue vor ihrem Fernseher in New York und schrie: "No! Florida! What's wrong with you?", "Iowa! OMG! What are you doing?", "Michigan, please don't!" Sie zitterte und wütete, beschimpfte das Gerät, ging zu Bett und beschloss, erst einmal gar nicht mehr zu reden. Vielleicht weil man der Realität ihre Wirkungskraft ganz gut verweigert, solange man sie nicht benennt, vielleicht aber auch einfach weil, na ja, worüber auch? Mit welchen Worten erfasst man eine Wirklichkeit, der man bis vor kurzem keine
Eine Begegnung mit der Schriftstellerin Imbolo Mbue, deren erster, in Amerika gefeierter Roman "Das geträumte Land" jetzt auf Deutsch erscheint
In der Nacht der amerikanischen Wahl saß Imbolo Mbue vor ihrem Fernseher in New York und schrie: "No! Florida! What's wrong with you?", "Iowa! OMG! What are you doing?", "Michigan, please don't!" Sie zitterte und wütete, beschimpfte das Gerät, ging zu Bett und beschloss, erst einmal gar nicht mehr zu reden. Vielleicht weil man der Realität ihre Wirkungskraft ganz gut verweigert, solange man sie nicht benennt, vielleicht aber auch einfach weil, na ja, worüber auch? Mit welchen Worten erfasst man eine Wirklichkeit, der man bis vor kurzem keine
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Chance eingeräumt hat?
Es sei ja gar nicht so, dass man es sich nicht hätte denken können, sagt sie, als wir uns zehn Tage nach der Wahl an einem regnerischen Vormittag im "Whole Foods" des Times Warner Center in Manhattan treffen. Natürlich habe sie es irgendwie auch geahnt, so wie retrospektiv die meisten, aber man habe eben gehofft: "Wir hätten unseren Mädchen sagen können: Schau, eine Frau im Weißen Haus!" Die Tatsache, dass das Land, in das sie all ihre Hoffnung und Liebe gesteckt hat, dieses Land, in das sie vor über zehn Jahren aus ihrem kamerunischen Heimatort Limbé gekommen ist, um ein besseres Leben zu finden, nun einen Mann wählt, der Menschen wie sie, also Frauen, Schwarze, Einwanderer, beschimpft und verachtet, sei ziemlich bitter. Die Tatsache, dass dieses Land, an das sie glaubt, offensichtlich an einen Mann wie Donald Trump glaubt und ihn zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika macht, wiederum sehr ernüchternd.
Noch ein paar Wochen zuvor hatte Mbue in der "New York Times" darüber geschrieben, wie glücklich und stolz sie sei, nach all den Jahren auf amerikanischem Boden endlich dazuzugehören, endlich Amerikanerin zu sein, endlich wählen zu können, überhaupt zum ersten Mal in ihrem Leben (in Kamerun zu wählen sei ziemlich witzlos). Und darüber, wie komplex es dann aber auch sei, es zu tun, die konkurrierenden Gefühle der "von woanders Gekommenen" und der "Dazugehörenden", den Wunsch nach Offenheit mit dem nach Schutz in Einklang zu bringen: "Während die Bürgerin in mir versteht, dass Amerika nicht jedem Einwanderer die Möglichkeiten geben kann, die er sich wünscht, und auch, dass Amerika sich erst einmal um Amerikaner kümmern muss, hofft die Einwanderin in mir auf Gesetze, die Amerika als den ,Traum, den Träumer träumten' erhält."
Über diesen Traum oder, besser gesagt, über die, wie sie meint, bis heute ungebrochene Anziehungskraft der Marke "American Dream" hat Imbolo Mbue ein Buch, ihr erstes, geschrieben: "Behold the Dreamers", das jetzt in Deutschland unter dem etwas uninspiriert trockenen Titel "Das geträumte Land" erscheint. Es wurde in den Vereinigten Staaten im vergangenen Herbst als Überraschungserfolg gefeiert, "the one book Donald Trump should read right now". Zum einen, weil Mbue für diesen Erstlingsroman einen Vorschuss von einer Million Euro bekommen hatte, was Berichterstatter fast immer begeistert, auch wenn es über den Roman nicht viel mehr sagt, als dass er einen guten Agenten hatte (in dem Fall eine gute Agentin, nämlich die von Jonathan Franzen). Zum anderen, weil sie einen Nerv der Zeit getroffen hatte - und das auf sehr kluge, differenzierte Art und Weise.
Mbue erzählt in ihrem Roman die Geschichte der Jongas, die von Jende, seiner Frau Neni und ihrem Sohn Liomi, einer Einwandererfamilie aus Limbé, Kamerun, die in New York im Jahr 2008 ihr Glück und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung suchen. Jende arbeitet als Chauffeur für den Lehmann-Brothers-Top-Manager, Clark Edwards, Neni studiert in der Hoffnung, irgendwann Apothekerin zu werden, arbeitet nebenbei als Putzfrau und einen idyllischen Sommer lang als Haushälterin im Wochenend-Hamptons-Haus der Edwards. Sie sind arm, sie haben es nicht leicht, aber sie sind gewillt, hart zu arbeiten und alles zu tun für ihren Traum: Einem Leben in Amerika, dem "greatest country on earth", wie Jende Jonga, im Einklang mit Barack Obamas letztem Video, seinem Chef auf langen Autofahrten durch Manhattan immer wieder mit glänzenden Augen erklärt.
Fast zwei Jahre lang scheint es, als würde alles gut ausgehen. Die Jongas und die Edwards brauchen sich, so wie Amerika seine Einwanderer immer brauchte. Das jeweilige Glück der Familien hängt, wenn auch in sehr unterschiedlicher existentieller Gewichtung, voneinander ab. In dieser Zeit wird auch noch Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, nichts kann mehr schiefgehen, denken die Jongas und träumen natürlich noch mehr, hören gar nicht mehr hin, wenn der Cousin erklärt, in Amerika sei die Polizei nur für weiße Mitbürger da, nicht für die schwarzen, wenn einer ganz visionär erzählt, irgendwann würde es eine Mauer geben und die Mexikaner stünden dann nur noch dumpf dreinschauend davor. Jende und Neni ignorieren diese Warnungen und denken bei aller Vorsicht schon fast, sie gehörten wirklich dazu. Zumindest kurz. Denn dann kommt der Wall-Street-Crash, und die Verzahnung der Leben dieser beiden so gegensätzlichen Familien zerbricht.
So zusammengefasst erzählt, mag das Ganze wie eine unerträgliche Anhäufung von Klischees klingen. Wie das Märchen vom guten Wilden und dem herzlosen Kapitalisten. Man könnte versucht sein, Imbolo Mbues Roman für eine Anklageschrift gegen die Amerikaner zu halten, die den Fremden akzeptieren, solange er ihnen nützt, und ihn wegschmeißen, sobald er lästig wird. Nur umgeht die Autorin diese Falle mühelos. Denn auch wenn sie kaum verbergen kann (oder will), dass ihr Herz für die Jongas schlägt, die aus ihrer Heimatstadt kommen, wie sie sprechen, wie sie essen und erleben, was sie erlebt hat, sind die Figuren, die sie sehr liebevoll, niemals grob, niemals urteilend zeichnet, allesamt weder gut noch böse, sondern beides zugleich. Alle versuchen das Richtige zu tun, aber verzweifeln an diesem amerikanischen Traum, der "größer als das Leben" ist, der alles verspricht und es nur für wenige hält.
Manche Leser hätten ihr das vorgeworfen, sagt Mbue, sie wollten lieber das Klischee. Sie hätten zum Beispiel nicht akzeptiert, dass Jende, dem man zuerst als gutherzigem Vater und Ehemann begegnet, irgendwann gewalttätig wird, weil er sich schämt, seiner Familie nicht mehr bieten zu können, weil die Ungerechtigkeit der Realität ihn bricht. Sie sage dann nur: "Männer aus meiner Stadt sind eben leider so." Nur geht es am Ende vielleicht weniger darum, wie Männer aus ihrem Dorf sind oder nicht sind, als darum, was bestimmte soziale und geschichtliche Situationen mit Menschen machen. Mit allen. Das wirklich Gute an Mbues Roman, der sich ein bisschen wie ein Traum artikuliert, in dem sich anfangs alles weich und beschützt anfühlt und die Geräusche der Außenwelt immer mehr stören, bis man schließlich aufwacht, liegt im Realismus, mit dem sie dieser Frage begegnet.
Ihre Figuren, die man übrigens alle sehr mag, zeigen sich anfangs kämpferisch und guten Willens, hoffnungsvoll und gerecht, können sich vor den Ängsten, die sie heimsuchen, aber nicht schützen. Da ist zum Beispiel Cindy Edwards, die hinter ihrer perfekten Fifth-Avenue-Society-Lady-Fassade noch immer darunter leidet, aus einem armen, gewalttätigen Elternhaus zu kommen, und die den Absturz so sehr fürchtet, dass sie ihre Gutherzigkeit dabei vergisst. Oder Fatou, Nenis Freundin, die zwar in New York bleiben darf, sich aber irgendwann fragt, ob ihre Kinder, die Amerikaner sind, sich vielleicht insgeheim schämen, weil sie Afrikanerin ist, und sich deshalb stärker an ihre Herkunftskultur klammert.
Statt sich ausufernd darauf zu konzentrieren, was den Einwanderer und den vermeintlichen "Native" unterscheidet, findet Imbolo Mbue ihre Gemeinsamkeiten, nämlich ihre Träume. Und entschuldigt damit auch vieles. Überhaupt scheint sie, die nach dem Börsencrash ihren Job verlor und damals, als sie schon fast daran dachte, nach Kamerun zurückzukehren, begann, an ihrem Roman zu schreiben, weniger kämpferisch als verständnisvoll. Sie findet es zum Beispiel nicht mehr schlimm, wenn irgendwelche Damen kreischen: "Wie toll! Die Tochter einer Freundin war letztens in Südafrika!", wenn sie sagt, sie komme aus Kamerun. Ja, das sei, als würde man einem Franzosen sagen: "Wie schön! Ich war mal in Polen!" Aber was soll's.
Sie findet es auch nicht schlimm, zu wissen, dass sie immer, auch wenn sie mittlerweile einen amerikanischen Pass besitzt, Schriftstellerin ist, ein gutes, integriertes Leben führt, in erster Linie eine Einwanderin bleiben wird: "Es ist ganz egal, wie lange ich hier bleibe, ob ich meinen Akzent verliere, ich werde immer von woanders gekommen sein. Und wenn ich es mal vergesse, weiß ich es spätestens wieder, wenn man mich nach meiner Herkunft fragt." Viel wichtiger sei doch, dass sie Vertrauen in Amerika und seine "greatness" hat. Auch jetzt noch, auch wenn sie damit etwas ganz anderes meint als Donald Trump.
Natürlich sei sie besorgt, nur hätten sich Sorgen und Ängste in der Geschichte noch nie als besonders gute Ratgeber erwiesen. Es sei an der Zeit, sich zu fragen, was sich die Menschen erhoffen, und zu verstehen, wie weit entfernt die Realisierung ihrer Wünsche scheinen muss, um so einen Wahlausgang möglich zu machen: "Wir mögen zwar nicht mit ihnen einverstanden sein, aber wir sollten ihre Träume ernst nehmen."
ANNABELLE HIRSCH.
Imbolo Mbue: "Das geträumte Land" Roman. Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 432 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es sei ja gar nicht so, dass man es sich nicht hätte denken können, sagt sie, als wir uns zehn Tage nach der Wahl an einem regnerischen Vormittag im "Whole Foods" des Times Warner Center in Manhattan treffen. Natürlich habe sie es irgendwie auch geahnt, so wie retrospektiv die meisten, aber man habe eben gehofft: "Wir hätten unseren Mädchen sagen können: Schau, eine Frau im Weißen Haus!" Die Tatsache, dass das Land, in das sie all ihre Hoffnung und Liebe gesteckt hat, dieses Land, in das sie vor über zehn Jahren aus ihrem kamerunischen Heimatort Limbé gekommen ist, um ein besseres Leben zu finden, nun einen Mann wählt, der Menschen wie sie, also Frauen, Schwarze, Einwanderer, beschimpft und verachtet, sei ziemlich bitter. Die Tatsache, dass dieses Land, an das sie glaubt, offensichtlich an einen Mann wie Donald Trump glaubt und ihn zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika macht, wiederum sehr ernüchternd.
Noch ein paar Wochen zuvor hatte Mbue in der "New York Times" darüber geschrieben, wie glücklich und stolz sie sei, nach all den Jahren auf amerikanischem Boden endlich dazuzugehören, endlich Amerikanerin zu sein, endlich wählen zu können, überhaupt zum ersten Mal in ihrem Leben (in Kamerun zu wählen sei ziemlich witzlos). Und darüber, wie komplex es dann aber auch sei, es zu tun, die konkurrierenden Gefühle der "von woanders Gekommenen" und der "Dazugehörenden", den Wunsch nach Offenheit mit dem nach Schutz in Einklang zu bringen: "Während die Bürgerin in mir versteht, dass Amerika nicht jedem Einwanderer die Möglichkeiten geben kann, die er sich wünscht, und auch, dass Amerika sich erst einmal um Amerikaner kümmern muss, hofft die Einwanderin in mir auf Gesetze, die Amerika als den ,Traum, den Träumer träumten' erhält."
Über diesen Traum oder, besser gesagt, über die, wie sie meint, bis heute ungebrochene Anziehungskraft der Marke "American Dream" hat Imbolo Mbue ein Buch, ihr erstes, geschrieben: "Behold the Dreamers", das jetzt in Deutschland unter dem etwas uninspiriert trockenen Titel "Das geträumte Land" erscheint. Es wurde in den Vereinigten Staaten im vergangenen Herbst als Überraschungserfolg gefeiert, "the one book Donald Trump should read right now". Zum einen, weil Mbue für diesen Erstlingsroman einen Vorschuss von einer Million Euro bekommen hatte, was Berichterstatter fast immer begeistert, auch wenn es über den Roman nicht viel mehr sagt, als dass er einen guten Agenten hatte (in dem Fall eine gute Agentin, nämlich die von Jonathan Franzen). Zum anderen, weil sie einen Nerv der Zeit getroffen hatte - und das auf sehr kluge, differenzierte Art und Weise.
Mbue erzählt in ihrem Roman die Geschichte der Jongas, die von Jende, seiner Frau Neni und ihrem Sohn Liomi, einer Einwandererfamilie aus Limbé, Kamerun, die in New York im Jahr 2008 ihr Glück und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung suchen. Jende arbeitet als Chauffeur für den Lehmann-Brothers-Top-Manager, Clark Edwards, Neni studiert in der Hoffnung, irgendwann Apothekerin zu werden, arbeitet nebenbei als Putzfrau und einen idyllischen Sommer lang als Haushälterin im Wochenend-Hamptons-Haus der Edwards. Sie sind arm, sie haben es nicht leicht, aber sie sind gewillt, hart zu arbeiten und alles zu tun für ihren Traum: Einem Leben in Amerika, dem "greatest country on earth", wie Jende Jonga, im Einklang mit Barack Obamas letztem Video, seinem Chef auf langen Autofahrten durch Manhattan immer wieder mit glänzenden Augen erklärt.
Fast zwei Jahre lang scheint es, als würde alles gut ausgehen. Die Jongas und die Edwards brauchen sich, so wie Amerika seine Einwanderer immer brauchte. Das jeweilige Glück der Familien hängt, wenn auch in sehr unterschiedlicher existentieller Gewichtung, voneinander ab. In dieser Zeit wird auch noch Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt, nichts kann mehr schiefgehen, denken die Jongas und träumen natürlich noch mehr, hören gar nicht mehr hin, wenn der Cousin erklärt, in Amerika sei die Polizei nur für weiße Mitbürger da, nicht für die schwarzen, wenn einer ganz visionär erzählt, irgendwann würde es eine Mauer geben und die Mexikaner stünden dann nur noch dumpf dreinschauend davor. Jende und Neni ignorieren diese Warnungen und denken bei aller Vorsicht schon fast, sie gehörten wirklich dazu. Zumindest kurz. Denn dann kommt der Wall-Street-Crash, und die Verzahnung der Leben dieser beiden so gegensätzlichen Familien zerbricht.
So zusammengefasst erzählt, mag das Ganze wie eine unerträgliche Anhäufung von Klischees klingen. Wie das Märchen vom guten Wilden und dem herzlosen Kapitalisten. Man könnte versucht sein, Imbolo Mbues Roman für eine Anklageschrift gegen die Amerikaner zu halten, die den Fremden akzeptieren, solange er ihnen nützt, und ihn wegschmeißen, sobald er lästig wird. Nur umgeht die Autorin diese Falle mühelos. Denn auch wenn sie kaum verbergen kann (oder will), dass ihr Herz für die Jongas schlägt, die aus ihrer Heimatstadt kommen, wie sie sprechen, wie sie essen und erleben, was sie erlebt hat, sind die Figuren, die sie sehr liebevoll, niemals grob, niemals urteilend zeichnet, allesamt weder gut noch böse, sondern beides zugleich. Alle versuchen das Richtige zu tun, aber verzweifeln an diesem amerikanischen Traum, der "größer als das Leben" ist, der alles verspricht und es nur für wenige hält.
Manche Leser hätten ihr das vorgeworfen, sagt Mbue, sie wollten lieber das Klischee. Sie hätten zum Beispiel nicht akzeptiert, dass Jende, dem man zuerst als gutherzigem Vater und Ehemann begegnet, irgendwann gewalttätig wird, weil er sich schämt, seiner Familie nicht mehr bieten zu können, weil die Ungerechtigkeit der Realität ihn bricht. Sie sage dann nur: "Männer aus meiner Stadt sind eben leider so." Nur geht es am Ende vielleicht weniger darum, wie Männer aus ihrem Dorf sind oder nicht sind, als darum, was bestimmte soziale und geschichtliche Situationen mit Menschen machen. Mit allen. Das wirklich Gute an Mbues Roman, der sich ein bisschen wie ein Traum artikuliert, in dem sich anfangs alles weich und beschützt anfühlt und die Geräusche der Außenwelt immer mehr stören, bis man schließlich aufwacht, liegt im Realismus, mit dem sie dieser Frage begegnet.
Ihre Figuren, die man übrigens alle sehr mag, zeigen sich anfangs kämpferisch und guten Willens, hoffnungsvoll und gerecht, können sich vor den Ängsten, die sie heimsuchen, aber nicht schützen. Da ist zum Beispiel Cindy Edwards, die hinter ihrer perfekten Fifth-Avenue-Society-Lady-Fassade noch immer darunter leidet, aus einem armen, gewalttätigen Elternhaus zu kommen, und die den Absturz so sehr fürchtet, dass sie ihre Gutherzigkeit dabei vergisst. Oder Fatou, Nenis Freundin, die zwar in New York bleiben darf, sich aber irgendwann fragt, ob ihre Kinder, die Amerikaner sind, sich vielleicht insgeheim schämen, weil sie Afrikanerin ist, und sich deshalb stärker an ihre Herkunftskultur klammert.
Statt sich ausufernd darauf zu konzentrieren, was den Einwanderer und den vermeintlichen "Native" unterscheidet, findet Imbolo Mbue ihre Gemeinsamkeiten, nämlich ihre Träume. Und entschuldigt damit auch vieles. Überhaupt scheint sie, die nach dem Börsencrash ihren Job verlor und damals, als sie schon fast daran dachte, nach Kamerun zurückzukehren, begann, an ihrem Roman zu schreiben, weniger kämpferisch als verständnisvoll. Sie findet es zum Beispiel nicht mehr schlimm, wenn irgendwelche Damen kreischen: "Wie toll! Die Tochter einer Freundin war letztens in Südafrika!", wenn sie sagt, sie komme aus Kamerun. Ja, das sei, als würde man einem Franzosen sagen: "Wie schön! Ich war mal in Polen!" Aber was soll's.
Sie findet es auch nicht schlimm, zu wissen, dass sie immer, auch wenn sie mittlerweile einen amerikanischen Pass besitzt, Schriftstellerin ist, ein gutes, integriertes Leben führt, in erster Linie eine Einwanderin bleiben wird: "Es ist ganz egal, wie lange ich hier bleibe, ob ich meinen Akzent verliere, ich werde immer von woanders gekommen sein. Und wenn ich es mal vergesse, weiß ich es spätestens wieder, wenn man mich nach meiner Herkunft fragt." Viel wichtiger sei doch, dass sie Vertrauen in Amerika und seine "greatness" hat. Auch jetzt noch, auch wenn sie damit etwas ganz anderes meint als Donald Trump.
Natürlich sei sie besorgt, nur hätten sich Sorgen und Ängste in der Geschichte noch nie als besonders gute Ratgeber erwiesen. Es sei an der Zeit, sich zu fragen, was sich die Menschen erhoffen, und zu verstehen, wie weit entfernt die Realisierung ihrer Wünsche scheinen muss, um so einen Wahlausgang möglich zu machen: "Wir mögen zwar nicht mit ihnen einverstanden sein, aber wir sollten ihre Träume ernst nehmen."
ANNABELLE HIRSCH.
Imbolo Mbue: "Das geträumte Land" Roman. Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 432 Seiten, 22 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Sprachlich medioker nennt Rezensentin Wiebke Porombka das Debüt der gebürtigen Kamerunerin Imbolo Mbue euphemistisch und sieht darin ein Musterbeispiel für die Loslösung der Verlage von jeglichen literarisch-ästhetischen Kriterien bei der Auswahl ihrer Programme zugunsten sogenannter hochaktueller Themen. Freilich findet die Kritikerin auch lobende Worte für "Das geträumte Land", wie die "emotionale Verve", die durch das Wissen, das Leser und Autorin den Protagonisten voraus haben, entsteht und die anschauliche Darstellung des aktuellen Wandels in der amerikanischen Politik. Doch werden diese Stärken überschattet von den Riesen des Klischees, die durch die Geschichte zweier beispielhaft gegenübergestellter Familien stampfen. Ach ja richtig, wer reich ist, ist verdorben, wer arm ist, muss es nicht sein, seufzt die enttäuschte Rezensentin. Gemein ist den so unterschiedlichen Familien in Mbues Roman nur die ihnen gleichermaßen sich aufdrängende Frage nach ihren zweifelhaften Idealen, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Imbolo Mbue ist eine überragende Erzählerin.« Jonathan Franzen
Amerika - das Land der (un)begrenzten Möglichkeiten
Inhalt:
Jende Jonga ist aus Kamerun in die USA eingereist, um dort Asyl zu beantragen. Er wünscht sich für sich, seine Frau Neni und seinen Sohn Liomi ein besseres Leben, als er es in Kamerun je haben könnte. Als er eine …
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Amerika - das Land der (un)begrenzten Möglichkeiten
Inhalt:
Jende Jonga ist aus Kamerun in die USA eingereist, um dort Asyl zu beantragen. Er wünscht sich für sich, seine Frau Neni und seinen Sohn Liomi ein besseres Leben, als er es in Kamerun je haben könnte. Als er eine Arbeit als Chauffeur des reichen Wall Street-Bankers Clark Edwards bekommt, ist er überglücklich. Auch Neni kann zeitweise für die Clarks arbeiten. So bekommen Jende und seine Frau einen Einblick in diese reiche Familie, erfahren mehr Details, als ihnen lieb ist, führen dabei aber ein zufriedenes Leben in New York, ihrer Traumstadt. Bis das Unglück über die beiden Familien, die Jongas und die Edwards’, in Form der Pleite der Lehman Brothers kommt. Die amerikanische Wirtschaft geht in die Knie, und aus Jendes Traum wird fast ein Albtraum …
Meine Meinung:
„Das geträumte Land“ ist der Debütroman der gebürtigen Kamerunerin Imbolo Mbue und trägt auch leicht autobiografische Züge. Nach einer Kindheit in ärmlichen Verhältnissen in Kamerun, kam sie zum Studieren in die USA, wo sie wie Jende von der Wirtschaftskrise betroffen war. So gelingt es ihr recht gut, sowohl das Leben der einfachen Bevölkerung in Kamerun als auch das der Einwanderer in den USA authentisch darzustellen. Die Wünsche und Sehnsüchte, aber auch die Probleme ihrer Protagonisten kann man dadurch gut nachvollziehen.
Jende war mir von Anfang an sehr sympathisch, ein junger Mann, dem die Familie über alles geht, der hart arbeitet, um Frau und Kind ein sicheres und angenehmes Leben zu bieten, der auch immer wieder Geld nach Hause zu seinen Verwandten schickt und der seinem Arbeitgeber loyal ergeben ist. Auch Clark Edwards ist recht sympathisch, zwar gestresst durch die Arbeit, doch größtenteils zu allen freundlich und gerecht. Auch er arbeitet hart für seine Familie. So gibt es einige Parallelen zwischen der kamerunischen Familie und der amerikanischen, aber doch auch viele Unterschiede, die im Lauf des Romans herausgearbeitet werden. Beide Männer müssen schließlich einsehen, dass Geld allein nicht glücklich macht.
Mir gefiel neben der Handlung an sich auch der Aufbau des Romans sehr gut. Durch Erzählungen und Erinnerungen erfährt man viel über das Leben in Kamerun. Im Haupthandlungsstrang wird das Leben von Jende und seiner Familie in der Gegenwart (2008 – 2009) beschrieben. So ist der Roman herrlich abwechslungsreich.
Den Sprachstil fand ich zuerst sehr passend. Vor allem die Dialoge bestehen aus mehr oder weniger einfachen Satzstrukturen mit einfachen Wörtern, wie man sie von einem Einwanderer, der die Sprache nicht so gut beherrscht, erwarten würde. Doch nach und nach ging mir das leider etwas auf den Keks, es wirkte auf mich dann doch etwas aufgesetzt und war mir insgesamt einfach zu viel. Im erzählenden Text versteckt Imbolo Mbue dagegen auch manch schönes Bild und poetische Ausdrücke.
Fazit:
„Das geträumte Land“ ist ein wirklich lesenswerter Roman, der einen zum Nachdenken bringen kann. Es geht um Familie, Reichtum, Ansehen und Träume sowie um den Umgang mit Fremden und Bedürftigen.
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Der Kameruner Jende Jonga hat mit Hilfe seines Cousins den Absprung nach New York geschafft. Nachdem er sich als Taxifahrer durchgeschlagen hat, konnte er sogar Frau und Sohn nachholen. Einziges Manko: bisher hat Jende nur eine Arbeitserlaubnis, seine Frau nur ein Studentenvisum. Wenn sie …
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Der Kameruner Jende Jonga hat mit Hilfe seines Cousins den Absprung nach New York geschafft. Nachdem er sich als Taxifahrer durchgeschlagen hat, konnte er sogar Frau und Sohn nachholen. Einziges Manko: bisher hat Jende nur eine Arbeitserlaubnis, seine Frau nur ein Studentenvisum. Wenn sie langfristig in Amerika bleiben wollen, brauchen sie dringend richtige Papiere. Das Glück scheint auf ihrer Seite, als Jende einen Job bei Clarke Edwards bekommt. Der ist bei Lehman Brothers ganz oben mit dabei und so scheint Jende endlich eine Perspektive zu haben.
Imbolo Mbue hat mich mit ihrem Debut absolut überzeugt. Eine warmherzige Geschichte, die gleichzeitig nachdenklich macht, sozialkritisch ist, hochaktuelle Themen wie eben der Fall von Lehman Brothers und dessen Folgen aufgreift. Mbue erzählt authentisch vom Leben der Jongas, ihren Bemühungen sich zu integrieren, ihrem Kampf mit den Behörden. Dem Leser wird wehmütig ums Herz, wenn man sieht welche Früchte die harte Arbeit tragen (wenige), wie die Jongas an ihrem Leben in New York hängen (sehr), wie sie ihre Zukunft in den USA planen (zuversichtlich). Auf der anderen Seite weiß man was Lehman Brothers droht, welche Folgen sich für das ganze Land ergeben werden. Und trotzdem hofft man mit aller Kraft für Jende und seine Frau Neni. Auf der anderen Seite hofft man auch für Clarke Edwards und seine Familie, die zwar einen anderen Ausgangspunkt haben (sie gehören zur High Society), aber trotzdem auch ihr Päckchen zu tragen haben. Diese Gegensätze der beiden Familien, der sozialen Schichten und Kulturen machen einen großen Reiz des Buches aus. Ebenso natürlich der Erzählstil der Autorin, der mich wirklich begeistert hat. Authentisch, bilderreich und warmherzig, weise und doch nicht belehrend. Eine hervorragende Mischung, die mich durch die Seiten des Buches hat fliegen lassen.
Ein wunderbarer Roman, der die harte Wirklichkeit nicht verheimlicht, aber trotzdem Zuversicht und Hoffnung ausstrahlt. Der alte amerikanische Traum, neu erzählt.
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Der große Traum von Amerika
Meine Meinung zum Inhalt
Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein großartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt sie von den …
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Der große Traum von Amerika
Meine Meinung zum Inhalt
Der Schriftstellerin Imbola Mbue, ist mit dem Roman „ Das geträumte Land“ , ein großartiges Debüt gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen und in warmen Tönen erzählt sie von den Einwanderern Jende Jonga , seiner Frau Neni und ihrem Sohn Lomi, die aus Kamerun aufgebrochen sind um in Amerika ein besseres Leben zu führen.In das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Sie haben beide Träume Jende möchte als gemachter Mann in seine Heimat zurück kehren und Neni träumt davon Apothekerin zu werden. Beide stellen fest, das nicht alles Gold ist was glänzt, dass das Leben in Amerika nicht so einfach ist,auch die Jobs fallen nicht vom Himmel. Ihr Aufenthalt ist nicht gesichert und es fehlt die Greenkarte zum Arbeiten. Aber Jende schafft es auf Umwegen und Tricks auch ohne Karte eine Stelle zu bekommen. Man spürt seine große Freude das er für Clark Edwards, Manager bei Lehmann Broters, die Stelle als Chauffeur bekommt.Das Verhältnis ist gut, sogar seine Frau Neni, darf bei Clarks Frau aushelfen. Man spürt hier treffen zwei unterschiedliche Welten aufeinander, die soziale Schichten und gegensätzliche Kulturen. Trotz allem geht es Harmonisch zu. Neni, bekommt Einblicke hinter die wahren Fassaden der Reichen und Schönen.
Gerade als alles zu schön ist um wahr zu sein, ziehen eines Tages dunkle Wolken über dem Himmel auf, die große Finanzkrise 2008 in Amerika, trifft auch Lehmann Broters, die Firma steht am Rande des Ruins und muss Insolenz anmelden. Das trifft nicht nur die Edwards hart, auch die Jongas und den Rest der Bevölkerung. Jende und Nenis Träumen scheinen zu zerplatzen und die beiden stehen vor einer schweren Entscheidung.
Meine Meinung zur Autorin:
Dies alles hat die Autorin so lebendig und Bildhaft geschildert. Die Träume von einem besseren Leben, dem Leben in Kamerun und dem Leben in Amerika, gegensätzlicher kann es nicht sein.
Die Schwierigkeiten der Einwanderer, die sozialen Unterschiede,die Kulturen und Denkweisen.
Die Welt der Mächtigen, Reichen und Schönen , die untere soziale Schichten in Amerika, die Schere zwischen Arm und Reich, erlebte man beim Lesen. Sie gewährte einem Einblicke hinter die Fassaden, der oberen Schichten, wo auch nicht alles so einfach ist. Es ist alles sehr spannend und fesselnd geschrieben, die Sprache ist warm , klar und schön. Ihre Protagonisten, mit ihren Charakteren und Emotionen, sind gut herausgearbeitet. Ein Buch in das man Versinken kann, man kann sich dem Zauber ihrer Schilderungen nicht entziehen.
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Überaus gelungenes Debüt
Das geträumte Land ist ein wundervoller Roman, da die Autorin Empathie für ihre realistisch angelegten Figuren erzeugt.
Es ist ein typischer Debütroman in der Hinsicht, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen schöpft. Sie stammt auch aus …
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Überaus gelungenes Debüt
Das geträumte Land ist ein wundervoller Roman, da die Autorin Empathie für ihre realistisch angelegten Figuren erzeugt.
Es ist ein typischer Debütroman in der Hinsicht, dass die Autorin aus eigenen Erfahrungen schöpft. Sie stammt auch aus Kamerun und lebt jetzt in den USA. Autobiographisch ist das Buch aber nicht.
Es erzählt von 2 Familien. Jende, der mit seiner Frau und Sohn aus Kamerun in die verheißungsvollen USA kommt. Er hat noch keine Green Card, aber eine Arbeitserlaubnis und fängt eine Stelle als Chauffeur bei den reichen Edwards an,
während seine Frau studiert.
Es ist 2007, kurz vor Obamas Wahl zum Präsidenten. Einerseits die Zeit der Hoffnung, andererseits der Beginn der großen Rezession, die schließlich auch Edwards betrifft und Jendes Job gefährdet. Zudem droht allgegenwärtig die mögliche Abschiebung.
Ich bewundere an dem Buch die Dialoge, dabei ragen vor allen die zwischen Clark Edwards und Jende Jonga während der Fahrten raus. Es sind Welten, die dabei aufeinander prallen, aber es gibt auch eine gegenseitige Wertschätzung, die dauerhaft ist.
Die Situation wird aber immer kritischer und das so bewunderte New York zeigt die Härten des Lebens und der Unterschied Reich und Arm spreizt umso mehr auseinander.
Die Übersetzerin Maria Hummitsch hat anscheinend gute Arbeit geleistet. Neben dem interessanten Inhalt und Themen ist das Buch vor allen auch sprachlich ansprechend. Als Leser konnte ich mich kaum von dem Buch lesen und baute immer mehr Sympathien für die Figuren auf, die durchaus nicht perfekt sind, dafür umso realistischer. Die Krise setzt allen zu und glücklich kann man nur schwer sein, wenn das Leben einen so fordert. Selbst Cindy Edwards, die reiche Ehefrau des Bankers ist depressiv. Ihr heranwachsener Sohn sucht eine andere Art des Lebens und will nach Indien reisen. Für Jendes Green Card sieht es nicht gut aus. Er beginnt über eine mögliche Rückkehr nach Kamerun nachzudenken.
Ich hoffe sehr, dass Imbolo Mbue diesem gelungenen Debüt noch weitere Romane folgen lässt.
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Jende Jonga sieht für sich keine Zukunft mehr in Kamerun. Neni, die Frau die er liebt und mit der er sogar einen kleinen Jungen hat darf er nicht heiraten, da er für den Vater von Neni nicht reich genug ist. Mit finanzieller Hilfe seines Cousins bekommt er ein Flugticket nach New York und …
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Jende Jonga sieht für sich keine Zukunft mehr in Kamerun. Neni, die Frau die er liebt und mit der er sogar einen kleinen Jungen hat darf er nicht heiraten, da er für den Vater von Neni nicht reich genug ist. Mit finanzieller Hilfe seines Cousins bekommt er ein Flugticket nach New York und dort will er sein Glück versuchen. Mit Gelegenheitsjobs und einer armseligen Baracke hält er sich über Wasser, spart eisern und schafft es Neni und Liomi nachkommen zu lassen. Als er dann den begehrten Job als Fahrer des bei Lehman Brothers beschäftigten Clark Edwards bekommt träumen alle von einer guten Zukunft. Doch ihr Aufenthaltsstatus ist, wie bei vielen in den USA illegal. Als bei Lehman Brothers alles zusammenbricht verliert Jende seinen Job, zeitgleich als seine Tochter geboren wird. Neni hat bisher Pharmazie studiert und nebenbei gearbeitet, jetzt müssen sie sehen, wie sie überleben können.
Hoch interessant und aktuell schreibt Imbolo Mbue über die Träume eines besseren Lebens, nicht nur der Afrikaner, auch die Familie Edwards, die materiell im Überfluss lebt, ist nicht glücklich. Die unterschiedliche Kultur und Wertvorstellungen, die Wichtigkeit von Familie sind Themen dieses Romanes.
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Jende Jonga kommt ursprünglich aus Kamerun, aber er will sein Glück in den USA versuchen. Mit der Hilfe seines Cousins hat er es nach New York geschafft und einige Zeit später kann er seine Frau Neni und seinem Sohn Liomi nachholen. Als er einen Job bei Clark Edwards als Fahrer …
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Jende Jonga kommt ursprünglich aus Kamerun, aber er will sein Glück in den USA versuchen. Mit der Hilfe seines Cousins hat er es nach New York geschafft und einige Zeit später kann er seine Frau Neni und seinem Sohn Liomi nachholen. Als er einen Job bei Clark Edwards als Fahrer bekommt, scheint es für die Familie Jonga aufwärts zu gehen, da Jende endlich ein ordentliches Gehalt bekommt. Doch über seinen Asylantrag wurde noch nicht entschieden.
Die heimliche Hauptperson in diesem Buch ist Neni. Sie will in den USA studieren und Apothekerin werden, was in Kamerun niemals möglich gewesen wäre. Interessant ist außerdem der Gegensatz zischen den Jongas und den Edwards. Clark Edwards und seine Frau Cindy haben zwei Söhne, jede Menge Geld und sind amerikanische Staatsbürger. Eigentlich müssten sie glücklich sein, oder? Doch wie heißt es so schön: Geld allein macht auch nicht glücklich.
Gut gefallen hat mir, dass wir viel über die Sichtweise der Einwanderer erfahren. An einer Stelle im Buch beschreibt Jende Clark seine Heimatstadt Limbe und ist voll des Lobs. Clark fragt, warum er dann weg gegangen sei. Jende erzählt ihm, dass er in Kamerun nichts hätte werden können und seine Kinder auch nicht. Er hätte nicht einmal seine Frau heiraten können. An einer anderer Stelle merkt man, wie wenig integriert Neni in die Gesellschaft in Amerika ist, und dass sie selbst rassistische Vorurteile im Kopf hat. Anfangs erscheint Neni sehr emanzipiert und fortschrittlich, doch im Laufe des Buchs zeigt sich, dass sie doch noch sehr in den kulturellen Normen ihres Heimatlandes verankert ist.
Gestört hat mich, dass es im Buch einige Stellen gibt, die sich widersprechen oder die inkonsequent sind. Ich finde, die Autorin widerspricht sich manchmal selbst. Außerdem erscheint mir vor allem die Darstellung der Familie Edwards etwas zu klischeehaft. Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten, aber der letzte Teil des Buches konnte mich nicht mehr so richtig packen. Das lag unter anderem daran, dass einige der Protagonisten nicht mehr vorkamen.
„Das geträumte Land“ ist trotzdem ein lesenswertes Buch und ein toller Einblick in die Seele und Denkweise von Einwanderern, die um ihren Aufenthaltsstatus bangen müssen. Es gibt gute Denkanstöße zu einem sehr aktuellen Thema und lässt sich angenehm und leicht lesen.
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Das Land, in dem Milch und Honig fließen: So sehen die Kameruner Jende und Neni Jonga die Vereinigten Staaten von Amerika: es ist ganz klar das Ziel ihrer Träume! Und als sie es nach zähem Ringen endlich schaffen, sich dort niederzulassen, scheinen diese Träume endlich …
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Das Land, in dem Milch und Honig fließen: So sehen die Kameruner Jende und Neni Jonga die Vereinigten Staaten von Amerika: es ist ganz klar das Ziel ihrer Träume! Und als sie es nach zähem Ringen endlich schaffen, sich dort niederzulassen, scheinen diese Träume endlich wahr zu werden. Zumal sie erst in den USA endlich heiraten können, obwohl sie doch schon längst Eltern eines wohlgeratenen Sohnes namens Limbi sind. Und aus dem soll jetzt ein waschechter Amerikaner werden. Das bisschen harte Arbeit, das auf sie zukommt? Ein Klacks, vor allem nachdem sie die Familie Edwards kennengelernt haben, bei der Jende einen richtig gut bezahlten Job als Chauffeur bekommt und auch Neni immer mal wieder kleine und auch größere - so zum Beispiel als Köchin während der Sommerferien - Aufträge erhält.
Doch die Vorstellungen des Paares driften mehr und mehr auseinander, zumal Neni sich fortbildet und davon träumt, in die besseren Kreise aufgenommen zu werden. Jende hingegen, in seiner täglichen Arbeit als Chauffeur, sieht mehr und mehr, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Clark Edwards ist nämlich Manager an der Wall Street, ausgerechnet bei den Lehmann Brothers und wir schreiben das Jahr 2008, in dem der Börsencrash naht. Und auch vorher war Familie Edwards alles andere als frei von Problemen.
Mehr und mehr stellt sich die Frage, was "Heimat" ist. Ist diese da, wo man sich abarbeitet, um irgendwann seine Version des amerikanischen Traumes zu verwirklichen? Oder doch in der kamerunischen Stadt Limbe, aus der sie kommen und in der die Armut aus jeder Ecke quillt?
Die kamerunische Autorin Imbolo Mbue beschreibt dieses Drama eindringlich, wenn auch nicht ohne Längen. Die Themen Exil und Auswanderung sind gerade wieder brennend aktuell, wenn auch die Familie Jonga nicht geflohen ist, jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Eine Flucht ist es natürlich schon, die aus der Armut. Und in New York, wo die Familie landet, lastet eine Menge Verantwortung auf ihr: die Verwandten aus der Heimat und zwar nicht nur die engsten, brauchen ständig Geld für dies und das und alles ist superwichtig. Die Jongas sollen es richten. Und das, obwohl ihr Status im (für sie) gelobten Land noch keineswegs sicher ist! Werden sie Fuß fassen können in den USA, wird es ihre neue Heimat? Oder werden sie am Ende gar keine haben?
Ein eindringliches, stellenweise auch unterhaltsames Buch, das mich aber nicht in Gänze gepackt hat. Spannend für alle, die gerne andere Mentalitäten kennenlernen, sich in die schwierige Situation von Menschen mit anderen Lebensbedingungen hineindenken. Aber trotz der Lockerheit im Stil definitiv keine leichte Kost!
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Das geträumte Land, Roman von Imbolo Mbue, 432 Seiten erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Roman über eine …
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Das geträumte Land, Roman von Imbolo Mbue, 432 Seiten erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Roman über eine kamerunische Familie, die den amerikanischen Traum träumt. Jende Jonga ein Einwanderer aus Kamerun versucht in New York Fuß zu fassen, durch die Vermittlung seines Cousins Winston, erhält er die Stelle eines Chauffeur bei Clark Edwards, einem Manager der Lehmann Brothers Bank . Endlich gelingt es Jende, seine Frau Neni und ihren gemeinsamen Sohn Laomi , in die Vereinigten Staaten nachkommen zu lassen. Neni will in Amerika ihren Traum verwirklichen, Pharmazie studieren und Apothekerin werden, Jende will vor allem für seine Kinder und für seine Frau, ein Leben in bescheidenem Wohlstand, ein Aufenthaltsgenehmigung und für sich eine Green Card. Die Jongas lernen die Familie Edwards kennen und erkennen, dass Reichtum alleine, eine Familie nicht glücklich machen kann. Auch bei den Reichen und Schönen ist nicht alles Gold was glänzt. Als Lehmann Brothers Pleite geht, wird das Leben der beiden Familien dramatisch auf den Kopf gestellt. Gleichzeitig verliert Jonga seinen Job und eine Abschiebung der Familie droht. Werden sie ein Zuhause in den USA finden? Ein hochaktueller Roman über Migration, Heimat und Familie.
Imbolo Mbue’s Debütroman ist eine brillant erzählte, emotional tiefgreifende Geschichte, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat, ich habe die Seiten geradezu gefressen, obwohl die Spannungskurve nicht sehr hoch verläuft, was auch bei dieser Art Roman nicht anders zu erwarten ist. Die Autorin schreibt durchgehend flüssig und klar nachvollziehbar, außerdem schaffte sie es immer wieder mich in einer wunderbaren Sprache zu begeistern. Sätze wie: “ Es ist nicht leicht, das Leben hier in der Welt“ oder „Jenseits von richtig und falsch liegt eine Ort. Dort treffen wir uns“ haben mich begeistert.
Leider hat mir an der Geschichte nicht so gut gefallen, dass Neni , obwohl sie intellektuell weit über ihrem Mann steht, sich ihm so bedingungslos untergeordnet hat. Die Figur Jende Jonda war mir eher unsympathisch. Gegenüber seinem Chef oder angesehenen Amerikanern benimmt er sich äußerst loyal, devot ja unterwürfig und zu seiner Frau oder seinem Sohn kann er bestimmend und grob sein, eben das Oberhaupt der Familie. Vielleicht wäre Neni mein Lieblingscharakter gewesen, wenn sie an einer Stelle des Buches nicht, aus der Verzweiflung heraus, sogar eine Straftat begangen hätte.
Im auktorialem Erzählstil, kurze überschaubare Kapitel, die immer aus der Sicht eines Charakters erzählen. Afrikanische Eigennamen oder Aussprüche kursiv gedruckt. Sehr lebendig geschrieben durch die häufig verwendete wörtliche Rede. Ein wunderschönes , farbenfrohes, zum Inhalt passendes Cover. Insgesamt ein solider, unterhaltsamer, vor allem aktueller Debütroman. Empfehlung an alle Leser die sich gerne mit dem Schicksal von Emigranten auseinandersetzen, oder das Thema Einwanderung interessant finden. Dafür gerne 4 Sterne.
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Das Buch ist eine Augenweide. Schon das Cover symbolisiert die Geschichte. Die Farben Afrikas sind es, die Jende Jonga mit nach New York nimmt. Er kommt aus dem Kamerun und hofft, in Amerika sein Glück zu finden. Sein Cousin Winston hat ihm die Reise nach Amerika ermöglicht. Nun lebt er …
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Das Buch ist eine Augenweide. Schon das Cover symbolisiert die Geschichte. Die Farben Afrikas sind es, die Jende Jonga mit nach New York nimmt. Er kommt aus dem Kamerun und hofft, in Amerika sein Glück zu finden. Sein Cousin Winston hat ihm die Reise nach Amerika ermöglicht. Nun lebt er als illegaler Einwanderer in New York und hofft, daß seinem Asylantrag stattgegeben wird. Er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, weil er ohne Green Card keine Aussicht auf eine feste Anstellung hat. Aber er holt seine Frau Neni und seinen 6-jährigen Sohn Liomi zu sich. Neni nimmt Putzstellen an, um die Versorgung der Familie zu sichern. Dann aber erhält Jende durch Vermittlung seines Cousins eine Anstellung als Chauffeur bei dem reichen Clark Edwards, einem Manager der Lehman Brothers Bank.
Ich bin begeistert von dem Erzählstil von Imbolo Mbue. Sie hat mit ihrem Debutroman ein erschütterndes Zeitdokument geschaffen. Für Jende wird das Leben für ihn und seine Familie besser durch den Job als Chauffeur und auch Clarks Frau zeigt sich großzügig gegenüber Jendes Familie. Aber die Träume platzen durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers und die weltweite Wirtschaftskrise. In diese Zeit hat die Autorin ihre beiden Familien hineingestellt. Deutlich wird der Unterschied zwischen Arm und Reich. Auf der einen Seite der totale Überfluss und auf der anderen Seite die totale Armut. Auf jeder Seite des Buches leidet man mit mit Jende Jonga, aber auch mit seiner Frau Neni, die in New York ein Studium begonnen hat und nicht glauben kann, daß ihre Träume zerplatzen werden. Beide sind ganz wunderbare Menschen, aber mit unterschiedlichen Auffassungen, was zu großen Schwierigkeiten in ihrer Beziehung führt. Besonders gefallen hat mir das Verhalten von Clark Edwards gegenüber Jende Jonga. Er behandet ihn nicht als Außenseiter, sondern kommt ihm mit Achtung entgegen. Es entwickeln sich ganz wunderbare Gespräche zwischen den beiden, die getragen sind von gegenseitigem Vertrauen.
Dieses Buch hat mich sehr bewegt. Ich habe mit den Protagonisten, die von der Autorin allesamt ganz wunderbar charakterisiert wurden, gefühlt und gelitten. Der Autorin ist ein Spiegelbild unserer Zeit gelungen, realistisch und berührend. Dieses Buch empfehle ich gerne weiter und hoffe, daß es viele Leser findet.
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Der Kameruner Jende versucht ein neues leben in den USA zu beginnen und der Misere Afrikas zu entfliehen. Er schafft es sich in New York mit Gelegenheitsjobs über die Runden zu bringen. bis er eine seriöse Arbeit als Fahrer bei einem Manager der Lehman Brothers findet. Doch das Glück …
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Der Kameruner Jende versucht ein neues leben in den USA zu beginnen und der Misere Afrikas zu entfliehen. Er schafft es sich in New York mit Gelegenheitsjobs über die Runden zu bringen. bis er eine seriöse Arbeit als Fahrer bei einem Manager der Lehman Brothers findet. Doch das Glück hält nicht lange den die Finanzkrise erreicht auch Amerika und als sie die Lehman Brothers praktisch zerstört, findet sich Jende ohne Job. Inmittendessen hat seine Frau Neni ein Kind geboren und die ganze Familie versucht mit allen Mitteln nicht aus den USA entlassen zu werden.
Auf der anderen Seite erleben wir die Familie des Managers Clark Edwards, bei dem Jende arbeitet. Wohlhabend, gebildet und mit einem ganz anderen Alltag sind ihre Mitglieder auch nicht glücklich und als die Krise sie auch einholt betrachtet man auf einmal diese so unterschiedliche Familien nicht mehr mit dem gleichen Abstand.
Trotz des Mentalitätsdifferenzen und der ungleichen Kulturen, treffen beide Familien aufeinander. Vorurteile, Rassismus und vor allem die Wichtigkeit der Familie und das Streben nach einer besseren Zukunft sind die Hauptthemen des Buches. Eine beeindruckende Erzählung von einer beeindruckenden neuen Schriftstellerin.
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