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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 447 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


gut

Hochaktueller Gesellschaftsroman

Inhalt:
Christchurch, Neuseeland. Die junge Mira Bunting kämpft mit ihrer Guerilla-Gardening-Gruppe Birnam Wood schon lange um Rentabilität. Ist ein Pakt mit dem amerikanischen Milliardär Robert Lemoine die Lösung? Lemoine unterstützt die Gruppe finanziell und erlaubt ihr, auf einer Farm, die er zu kaufen im Begriff ist, Pflanzungen anzulegen. Doch insgeheim verfolgt er ein ganz anderes Ziel …

Meine Meinung:
Der Anfang schien mir interessant, doch leider verabschiedete sich meine Aufmerksamkeit ziemlich schnell. Die ersten zwei Drittel des Romans empfand ich als recht langweilig und zäh. Sie dienen durch (ausschweifende) Einführung der Personen und Darstellung der Ausgangssituation der Vorbereitung des letzten Drittels, in dem dann endlich Spannung aufkommt.

Eleanor Catton versteht sich auf eine feinsinnige Betrachtung der Charaktere, die mir leider trotz allem sehr fremd blieben. Sowohl die „Bösen“ als auch die „Guten“ waren mir durchweg unsympathisch. Daher war es mir irgendwann nicht mehr wichtig, ob oder wie sie aus dieser Geschichte wieder herauskommen würden.

Dabei ist das Thema bzw. sind die Themen, um die es hier geht, so wichtig, betreffen sie doch einen großen Teil unserer heutigen und zukünftigen Probleme. So fließt viel Gesellschaftskritik ein, Umweltbewusstsein wird angemahnt. Umso mehr bedauerte ich es, dass die Autorin mich nicht besser abholen konnte.

Dabei hat mir der anspruchsvolle Schreibstil sehr gut gefallen. Allerdings ist das gewaltige Werk nur in drei große Teile gegliedert, einzelne Kapitel gibt es nicht. Für mich fühlte sich das wie ein unüberwindbarer Koloss an. Verborgene Ironie und Sarkasmus erleichterten das Lesen etwas.

Fazit:
Wichtiger Inhalt, anspruchsvoller Schreibstil, konnte mich aber leider nicht ganz abholen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2024
Issa
Mahn, Mirrianne

Issa


sehr gut

Die berührende Geschichte starker Frauen

Inhalt:
Issa ist schwanger. Ein Grund, den Kindsvater zu heiraten? Sie weiß es nicht. Aber ihre Mutter Aduyele weiß, dass Issa unbedingt nach Kamerun zur Familie reisen muss, um dort die notwendigen Rituale zu durchlaufen. So macht Issa sich auf den Weg von Frankfurt in ihr Heimatland, das ihr fremd und vertraut zugleich ist, zu Ritualen und Traditionen, die absurd anmuten und Wärme geben. Dort findet Issa zu ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft.

Meine Meinung:
Fast ihr ganzes Leben verbrachte Issa in Deutschland, von den ersten Lebensjahren und gelegentlichen Besuchen bei der Familie in Kamerun mal abgesehen. Sie ist zwischen beiden Ländern, man muss schon fast sagen, zwischen beiden Welten, hin und her gerissen. Hier wie dort ist sie fremd. Hier zu dunkel-, dort zu hellhäutig. Überall wird sie sofort als nicht zugehörig erkannt und muss den Spott über sich ergehen lassen. Doch der Spott der Familie ist voller Liebe. Es ist wundervoll zu lesen, wie man sich umeinander kümmert, wie man respektvoll miteinander umgeht, wie gastfreundlich man ist. Da könnten wir Deutschen uns eine dicke Scheibe abschneiden!

Mirrianne Mahn gibt uns in ihrem Debütroman einen intensiven Einblick in eine fremde Kultur, von der man einiges lernen kann. In Rückblenden, die bis ins Jahr 1908 zurückgehen, erzählt sie die Geschichten der Frauen aus Issas Familie, die so ihre Erfahrungen mit den Deutschen, Briten und Franzosen gemacht haben - nicht immer gute. Nach und nach entwickelt man immer mehr Verständnis für die manchmal unverständlich erscheinenden Handlungsweisen. Und man beginnt, die Frauen zu bewundern für ihren Lebensmut und ihre Stärke, die sie an ihre Töchter weitergeben.

Ich fand dieses Buch äußerst interessant. Es ist berührend, auch ein bisschen bedrückend. Doch immer wieder blitzt auch etwas Humor durch und lockert die Handlung auf. Der Schreibstil war mir ein bisschen zu einfach. Kompliziert wurde es nur, weil ich für die fremdsprachlichen Ausdrücke immer ans Ende des E-Books springen musste. Hier wäre eine Erläuterung im laufenden Text für den Lesefluss wesentlich besser gewesen.

Der Stammbaum im Anhang ist ganz nett. Leider enthält er nur die allerwichtigsten Personen, die ich locker auch ohne diese Hilfe auf die Reihe bekommen habe.

Für Lesende, die gerne mal über den eigenen Tellerrand schauen, kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2024
Mayfair House
Hay, Alex

Mayfair House


ausgezeichnet

Hat mir überraschend gut gefallen

Inhalt:
London, 1905. Mrs King ist Wirtschafterin in Mayfair House. Nach dem Tod ihres Arbeitgebers kündigt dessen Tochter Miss de Vries ihr. Doch Mrs King sinnt auf Rache und schart Verwandte und ehemalige Kolleginnen um sich. Die sieben Frauen planen einen Riesencoup. Während die neue Herrin des Hauses einen Kostümball feiert, wollen die Ganovinnen das Haus leer räumen.

Meine Meinung:
Ich muss vorausschicken, dass ich mich normalerweise nicht für historische Romane begeistern kann. Aber hier klang die Beschreibung so nett, dass ich einfach mein Glück versuchen musste - und ich wurde nicht enttäuscht. Was sich zunächst nach einer leicht humorigen Wohlfühlgeschichte anhörte, entpuppte sich schließlich als noch viel mehr. Denn es passieren auch ernste, schlimme Dinge. Dass einen die insgesamt etwas düstere Atmosphäre nicht runterzieht, liegt sicher an dem lockeren Schreibstil des Autors und den zum Teil ein bisschen frechen Charakteren. Dabei wirken die sieben Räuberinnen viel sympathischer als die Hausherrin, sodass man sich gerne auf ihre Seite schlägt und auf ein gutes Gelingen des Coups hofft.

Neben genauen Beschreibungen der Vorbereitungen des Raubs (das hört sich jetzt vielleicht langweiliger an, als es ist - ich musste ziemlich oft schmunzeln) erfährt man mit Fortschreiten der Handlung auch immer mehr über die Frauen und ihre Beweggründe. Diese sind äußerst verschieden. Ein wenig blass bleiben die Figuren leider trotzdem. Ich hätte sie gerne noch näher kennen gelernt.

Fazit:
Alex Hay hat mich mit seinem Debütroman gut unterhalten. Er war von der Sprache her leicht, aber von der komplexen Handlung her nicht wirklich einfach zu lesen. Klasse fand ich die vielen überraschenden Wendungen und wie sich manches Geheimnis erst nach und nach herauskristallisiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


sehr gut

Einfach Friedrich Ani

Inhalt:
Der Münchner Privatdetektiv Tabor Süden erhält den Auftrag, den verschwundenen Ladenbesitzer Leo Ahorn zu suchen. Doch dessen Frau Viola, die Auftraggeberin, belügt ihn von Anfang an. Was bezweckt sie damit? Schon bald übernimmt die Kripo den Fall. Fariza Nasri löst Tabor Süden bei den Ermittlungen ab.

Meine Meinung:
Friedrich Ani besticht durch einen für Krimis außergewöhnlichen Schreibstil. Er ist gehoben, aber trotzdem leicht zu lesen. Ich liebe die eingebauten Wortspiele und Neuschöpfungen sowie die wenigen regionalen Ausdrücke, die Futter für das Kopfkino sind.

Ich freute mich über ein Wiedersehen mit Tabor Süden und Fariza Nasri, die ich beide sehr mag. Allerdings spielen sie über weite Strecken keine allzu große Rolle. Hier stehen dann die Ehefrau des Verschwundenen sowie ein Nachbar und ein unerwarteter Besucher im Vordergrund. Ihre Leben, ihre Gedanken, Wünsche und Hoffnungen werden detailliert beleuchtet. Dagegen tritt die Auflösung des Verbrechens fast schon in den Hintergrund. Mich störte dies keineswegs, denn die Story ist trotzdem unglaublich fesselnd und spannend. Der Autor konnte mich durch einige unerwartete Wendungen überraschen. Nur das Ende war mir ein wenig zu offen und wirr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2024
Das Blaubeerhaus (MP3-Download)
Michaelis, Antonia

Das Blaubeerhaus (MP3-Download)


ausgezeichnet

Unterhaltsam, spannend, lehrreich

Inhalt:
Imke und Leo, beide 10 Jahre alt, Cousin und Cousine, verbringen ein paar Wochen in dem alten Haus ihrer verstorbenen Großtante Lene, Mit dabei sind noch ihre Onkels und Tanten sowie weitere Cousins und Cousinen/Brüder und Schwestern. Das Haus liegt mitten in der Natur, hat weder Strom noch fließend Wasser und ist schon ziemlich verfallen. Schon bald machen Imke und Leo eine geheimnisvolle Entdeckung und finden einen Freund.

Meine Meinung:
„Das Blaubeerhaus“ erschien bereits 2015 als Print und ist nun auch als Hörbuch erhältlich. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, nämlich der von Imke (gesprochen von Christiane Marx) und der von Leo (gesprochen von Oliver Kube). Beide Sprecher*innen machen ihre Sache sehr gut, lesen gut betont und bringen die Atmosphäre gut rüber.

Antonia Michaelis versteht es, eine interessante und spannende Geschichte auf eine wundersam leichte Art zu erzählen. Dabei geht es zum einen um ein Leben ohne die ganzen modernen Annehmlichkeiten und im Einklang mit der Natur, auch um Toleranz und Freundschaft. Zum anderen ist ein sehr wichtiges Thema die Judenverfolgung im Dritten Reich. Es ist erstaunlich, wie locker die Autorin darüber spricht, ohne dem Geschehen das Grauen zu nehmen, aber auch ohne Kinder damit zu traumatisieren. Eine absolut gelungene Gratwanderung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2024
All unsere Lügen / The Ruby Circle Bd.2
Hoch, Jana

All unsere Lügen / The Ruby Circle Bd.2


sehr gut

Super spannend und romantisch, aber …

Inhalt:
Louisa hat sich an der Highclare Academy gut eingelebt und Freunde gefunden. Auch mit ihrem Pferd Twister macht sie immer mehr Fortschritte und hofft, Sponsoren zu gewinnen. Doch im Hintergrund spielt immer noch der „Master“ sein perfides Spiel. Auch Louisas Freunde sind davon betroffen und müssen befürchten, dass ihr schlimmstes Geheimnis offenbart wird.

Meine Meinung:
Der zweite Band der Reihe hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Letzteren sollte man unbedingt gelesen haben, denn die Handlung geht praktisch nahtlos weiter. Und allzu viele Wiederholungen des bisher Geschehenen gibt es auch nicht.

Die Handlung ist eigentlich toll und vielfältig. Es gibt Spannung, Romantik, Pferde, Familie, Freunde. Über dies alles wird in einem locker-leichten Stil geschrieben, sodass man schnell durch die Seiten hechtet. Relativ kurze Kapitel, meist aus Louisas Sicht, manchmal auch aus Theos, geben der Geschichte zusätzliche Dynamik. So weit, so gut.

Was mich aber genervt hat, ist, dass Theo einfach den Mund nicht aufkriegt und er nicht mit Louisa spricht, sondern sich immer wieder lieber zurückzieht. Und das obwohl die Beziehung der beiden sich toll entwickelt und endlich mehr Vertrauen dasein sollte. Und Louisa verdächtigt ständig jemanden, obwohl es dafür überhaupt keine Beweise gibt. Das fand ich keinen schönen Zug von ihr.

Wie auch immer, unterhalten wurde ich trotzdem gut. Deshalb freue ich mich jetzt schon auf den dritten Band der Reihe, der im Oktober dieses Jahres erscheinen soll.

Die Reihe:
1. All unsere Geheimnisse
2. All unsere Lügen
3. All unsere Wahrheiten (ET voraussichtlich im Oktober 2024)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


sehr gut

Locker-leichte Zukunftsstudie

Inhalt:
Jakob ist sechzehn und zum ersten Mal verliebt. Verena ist eine Ex-Schwimmerin, die Olympiagold gewonnen hat. Der Geschäftsmann Wenger feiert seinen 80. Geburtstag und verkündet, dass er sich das Leben nehmen will. Die Lehrerin Jenny wünscht sich sehnlich ein Kind, doch sie wird einfach nicht schwanger. Diese vier so unterschiedlichen Menschen haben eins gemeinsam: Ihr Herz ist todkrank, und es kann ihnen auf herkömmliche Art nicht geholfen werden. Deshalb nehmen sie an einer Arzneimittelstudie teil, doch das neue Medikament hat eine enorme Nebenwirkung: Die Probanden verjüngen sich. Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt - nicht immer zu ihrem Besten.

Meine Meinung:
Mit seinem locker-leichten Schreibstil vermag Maxim Leo wunderbar zu unterhalten. Dabei ist das Thema ziemlich ernst. Schon immer wünschen sich die Menschen ewiges Leben, Unsterblichkeit. In diesem Roman ist es (fast) so weit. Doch kommt hier auch die Frage auf, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Welche Konsequenzen hätte es für die heutige Weltbevölkerung, wenn ab sofort niemand mehr sterben würde? Noch mehr Menschen kann unser Planet wohl kaum verkraften. Und welche Konsequenzen hätte es für die einzelne Person? Hat man nicht irgendwann einfach mal genug vom Leben? Der Autor gibt hier viele Denkanstöße, verpackt in eine berührende und auch spannende Geschichte.

Mir machte es viel Spaß, die vier Probanden und den Studienleiter Martin in ihrem neuen Leben zu beobachten und durch so manche Unwegsamkeit zu begleiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2024
Zeit der Schuldigen
Thiele, Markus

Zeit der Schuldigen


ausgezeichnet

Recht und Gerechtigkeit - zwei Paar Schuhe?

Inhalt:
Im November 1981 wird die siebzehnjährige Nina Markowski auf dem Heimweg von einer Chorprobe vergewaltigt und bestialisch ermordet. Ein Bekannter, der einunddreißigjährige Volker März, wird der Tat verdächtigt, obwohl er alles abstreitet. Die Indizien reichen nicht für eine Verurteilung; so erfolgt ein Freispruch. Als sich Jahrzehnte später seine Schuld durch einen DNA-Nachweis ziemlich sicher beweisen lässt, greift ein besonderer Paragraph der Strafprozessordnung: Niemand darf zwei Mal wegen der gleichen Sache angeklagt werden. Ninas Vater - und nicht nur er - setzt alle Hebel in Bewegung, um doch noch Gerechtigkeit zu erlangen.

Meine Meinung:
Wie gewohnt ist auch dieser Roman von Markus Thiele an einen wahren Fall angelehnt. Und wie gewohnt greift er einen juristischen Sachverhalt auf, über den man geteilter Meinung sein kann. Man lernt dabei einiges über unser deutsches Rechtssystem, denn der Autor ist nicht nur Autor, sondern auch Jurist und man merkt deutlich, dass er weiß, wovon er spricht.

Diese ganzen juristischen Sachverhalte und Feinheiten sind eingebettet in einen äußerst atmosphärisch erzählten Roman. Das Kopfkino läuft beim Lesen auf Hochtouren und die Geschichte lässt einen auch in den Lesepausen nicht los. Thiele schreibt so lebendig, dass man alles um sich herum vergessen und tief in dieses Justizdrama eintauchen kann.

Die Handlung wird grob in zwei Zeitebenen erzählt, einmal zur Zeit der Tat bzw. die Monate danach und zum anderen etwa vierzig Jahre später, als das Verfahren wieder aufgerollt wird. Auch zwischen verschiedenen Personen wird gewechselt. So entsteht nach und nach ein umfassendes Bild. Dabei steht gar nicht so sehr die Frage nach der Schuld im Vordergrund, sondern vielmehr die Suche nach Gerechtigkeit.

Markus Thiele gibt viele Anstöße zum Nachdenken, lässt den Lesenden aber die Freiheit, sich selbst eine Meinung zu Recht und Gerechtigkeit zu bilden.

Fazit:
„Zeit der Schuldigen“ ist ein hervorragend erzählter Roman, der einen betroffen und wütend machen kann, der beklemmend ist und trotzdem nicht hoffnungslos. Absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2024
Schlangenkuss / The Romeo & Juliet Society Bd.2
Schoder, Sabine

Schlangenkuss / The Romeo & Juliet Society Bd.2


ausgezeichnet

Romantische und spannende Fortsetzung

„Schlangenkuss“ ist der Nachfolgeband von „Rosenfluch“. Diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, denn die Handlung geht annähernd nahtlos ineinander über. Es wird auch nicht allzu viel aus dem ersten Band wiederholt, sodass es ohne Vorkenntnisse schwer sein dürfte, der Handlung zu folgen.

Nachdem sich herausgestellt hat, dass Joy keine Capulet, sondern eine Montague sein muss, wird sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und muss in den Montagueturm umziehen. Nicht alle dort sind davon begeistert.
Davon abgesehen, ist Joys Liebe zu Rhyme nun in Gefahr, denn eine Montague und ein Capulet, das geht nicht gut, denn der Fluch will seine Opfer.

Mit ihrem wie gewohnt lebendigen und humorvollen Schreibstil vermag Sabine Schoder ihre Leserinnen mit Leichtigkeit zu begeistern. Überraschende Wendungen und fantasievolle Ideen sorgen für viel Spannung und eine tolle Atmosphäre. Das Kopfkino läuft dank der detaillierten Beschreibungen auf Hochtouren. Und die Charaktere erobern im Nu die Herzen der Leserschaft, ganz gleich, auf welcher Seite sie stehen. Da Joy nun bei Cut wohnt, bekommen wir ihn naturgemäß öfter zu sehen als Rhyme. Die beiden stehen sich aber in nichts nach. Statt Rhymes Schwester Poetry spielt nun Cuts kleiner Bruder Ink eine große Rolle. Man muss den gewieften Jungen einfach mögen. Unter anderem mit seiner Hilfe gelingt es Joy und ihren anderen Freunden, einige Geheimnisse zu lüften. Doch ob es schließlich gelingen wird, den Fluch zu brechen, das steht noch in den Sternen, und wir müssen uns bis zum Erscheinen des dritten Bandes im Herbst 2024 gedulden. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf.

Die Trilogie:
1. Rosenfluch
2. Schlangenkuss
3. Diamantentod (erscheint voraussichtlich im Herbst 2024)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.02.2024
Verderben / Millennium Bd.7
Smirnoff, Karin

Verderben / Millennium Bd.7


sehr gut

Am besten nicht mit den Vorgängern vergleichen

Inhalt:
Mikael Blomkvists Tochter Pernilla heiratet im Norden Schwedens einen zwielichtigen Lokalpolitiker. Doch die Hochzeitsfeier verläuft ganz anders als geplant.

Auch Lisbeth Salander ist zur gleichen Zeit in Nordschweden, um sich um ihre ihr bis dahin unbekannte Nichte Svala zu kümmern, deren Mutter spurlos verschwunden ist.

Die Wege von Mikael und Lisbeth kreuzen sich, und auch weitere alte Bekannte mischen mit.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 7. Band der Millenium-Reihe. Die ersten drei Bände stammen aus der Feder von Stieg Larsson, die nächsten drei von David Lagercrantz. Nun hat also Karin Smirnoff übernommen. Zwar merkt man einen gewaltigen Unterschied, doch das hat mich nicht weiter gestört. Mir erscheint der Roman von Smirnoff nicht ganz so hart wie die Vorgänger. Dies liegt sicher daran, dass sich Lisbeth und Mikael weiterentwickelt haben, ihrem Alter entsprechend angepasster, gemäßigter geworden sind und nicht mehr den früheren Biss haben. Wer also darauf gehofft hat, die Geschichte würde im alten Stil weitergeführt, wird enttäuscht sein.

Mich persönlich konnte Karin Smirnoff jedoch gut fesseln. Besonders Lisbeth Salanders dreizehnjährige Nichte Svala, die ihrer Tante in vielem stark ähnelt, konnte mich begeistern. Sie ist für mich die eigentliche Protagonistin. Dagegen spielt vor allem Mikael Blomkvist nur eine untergeordnete Rolle.

Kurze Kapitel und eine knappe Sprache sorgen für Tempo und Spannung. Leider enthält das Buch mindestens zwei kleine Logikfehler, von dem ein oder anderen Rechtschreibfehler gar nicht zu sprechen. Ein wenig mehr Sorgfalt wäre schon wünschenswert.