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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 508 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Amüsanter, nicht ganz cosy Krimi

Inhalt:
Die 80-jährige Edie liebt Puzzle und Kreuzworträtsel - und hasst Weihnachten. Ihr Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie kurz vor Weihnachten einige Puzzleteile zugestellt bekommt, die auf einen Mord hinweisen. Edie muss das Rätsel lösen, sonst werden bis Weihnachten vier Menschen sterben. Was zunächst wie ein Scherz wirkt, erweist sich bald als blutiger Ernst. Edies Großneffe, der Polizist Sean O’Sullivan, übernimmt die Ermittlungen, aber Edie lässt sich nicht abhängen und mischt kräftig mit.

Meine Meinung:
„Das mörderische Christmas Puzzle“ hat meinen Geschmack sehr gut getroffen. Die missmutige Weihnachtshasserin Edie hat sich ganz schnell in mein Herz geschlichen, denn man merkt natürlich sofort, dass hinter der harten Schale ein ganz weicher Kern steckt. Nach etlichen Schicksalsschlägen will sie niemanden mehr in ihr Herz lassen und weist Familie und Freunde zuweilen barsch zurück. Doch wenn es drauf ankommt, nimmt sie gerne deren Hilfe an und kann auch auf sie zählen. Mir gefielen die Wortspielereien der Protagonistin, die immer wieder eingeflochten werden. Von ihrer gerühmten Kombinationsgabe hätte ich allerdings mehr erwartet. Die lässt sie doch öfter sehr im Stich. Von Sherlock Holmes ist Edie halt meilenweit entfernt. Aber darüber kann ich gut hinwegsehen.

Mir hat das Lesen dieses Krimis einige angenehme Stunden beschert und mich sogar in Weihnachtsstimmung versetzt, obwohl ich es da eher wie Edie halte. Die ein oder andere Länge kann man verschmerzen. Insgesamt ist mein Eindruck von diesem Buch recht positiv.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.12.2024
Vergeltung / Millennium Bd.8
Smirnoff, Karin

Vergeltung / Millennium Bd.8


gut

Zerrissen

Inhalt:
Lisbeth Salanders Nichte Svala hat sich einer Aktivistengruppe angeschlossen, die sich gegen die Wiederbelebung des alten Tagebaus in Gasskas stark macht, da es für die Umwelt verheerende Auswirkungen hätte. Doch auf der anderen Seite stehen die Reichen und Mächtigen, und die schrecken auch vor Mord nicht zurück.

Meine Meinung:
Leider muss ich sagen, dass die Reihe immer mehr schwächelt. Die ersten drei Bände von Stieg Larsson waren klasse, die nächsten drei von David Lagercrantz noch gut. „Verderben“ - der erste Band aus Karin Smirnoffs Feder - war noch okay, aber „Vergeltung“ ist leider noch schwächer.

Mit der Millennium-Trilogie hat das alles nicht mehr viel zu tun. Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander sind kaum mehr als Statisten. Und die dreizehnjährige Svala kann deren ursprüngliche Rolle nicht wirklich ausfüllen. So wirken sämtliche Figuren reichlich blass und nebulös.

Ja, die Handlung zeigt hin und wieder spannende Momente. Sie ist vielschichtig und damit nicht uninteressant. Aber ich hatte immer wieder den Eindruck, dass Smirnoff sie nicht wirklich im Griff hatte. Es gibt so viele lose Fäden, die einfach nicht zu Ende geführt wurden. Die Autorin wirft den Lesenden in rasanter Abfolge irgendwelche Fetzen hin, vergisst aber diese zu verknüpfen bzw. weiterzuführen und die Hintergründe zu klären. Und sobald sich eine Figur in einer scheinbar ausweglosen Situation befindet, geht sie über den Jordan. Da hätte ich von der Autorin doch etwas mehr Fantasie und Gespür für Lösungen erwartet.

Fazit:
Band 8 der Millennium-Reihe konnte mich nicht überzeugen. Ich bleibe innerlich so zerrissen zurück wie die Handlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1 (2 MP3-CDs)
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Unterhaltsamer Softkrimi (Hörbuch-Rezension)

Inhalt:
Sophie Wheeler ist als Personenschützerin der berühmten Thrillerautorin Rosie tätig. In ihrem Umfeld häufen sich Mordfälle, und Sophie steht bald selbst unter Verdacht. Zusammen mit ihrem Schwiegervater und Rosie beginnt sie, den Verbrechen auf den Grund zu gehen.

Meine Meinung:
Richard Osman ist vielen Lesenden als Autor des Donnerstagsmordclubs bekannt, wovon ich persönlich nur den 1. Band gelesen habe, weil ich mich mit den Protagonist*innen nicht anfreunden konnte. Mir waren sie zu tüdelig. Die Protas von „Wir finden Mörder“ gefielen mir dagegen recht gut. Sie sind erfrischend und lebendig, selbst die ältere Rosie.

Der Kriminalfall ist verzwickt und komplex. Das ist positiv. Viele Dialoge strotzen vor Witz - auch das gibt einen Pluspunkt. Die beiden Sprecher Wolfgang Wagner und Richard Barenberg machen ihre Sache sehr gut, lesen gut betont und verleihen der Story die gebotene Atmosphäre. Trotzdem würde ich den nächsten Band nicht unbedingt als Hörbuch hören, sondern lieber selbst lesen, denn die vielen Perspektivwechsel machten mir beim Hören zuweilen Probleme, weil sie so unvermittelt kamen.

Fazit:
Eine unterhaltsame Handlung mit zum Teil witzigen Dialogen. Gelungener Auftakt von Richard Osmans neuer Krimi-Reihe.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2024
Gegenspieler (MP3-Download)
Strobel, Arno; Bott, Ingo

Gegenspieler (MP3-Download)


sehr gut

Zieht sich ein bisschen

Inhalt:
Als sein Kollege und Freund Karl Müller tot aufgefunden wird, bittet der renommierte Anwalt Ernst Mahler den Ex-Polizisten und Privatermittler Max Bischoff um Hilfe, denn er glaubt nicht an einen Selbstmord wie die Polizei. Kurze Zeit später ist eine weitere Kanzleipartnerin tot, und Mahler wird wegen Mordverdachts verhaftet. Sehr zu seinem Leidwesen wird Max von Dr. Anton Pirlo unterstützt, dem Anwaltskollegen von Ernst Mahlers Tochter Sophie.

Meine Meinung:
In der Krimi- und Thriller-Szene sind Arno Strobel und auch Ingo Bott inzwischen bekannte Namen. Ich schätze die Thriller von Arno Strobel und habe fast alle gelesen, so auch die Mörderfinder-Reihe mit Max Bischoff. Von Bott kenne ich leider noch kein Buch, habe aber schon davon gehört und von seinem schillernden Protagonisten Pirlo. Da in „Gegenspieler“ jede Menge Personen ihren Auftritt haben, ist es von Vorteil, wenigstens entweder Max Bischoff oder Anton Pirlo und ihr Umfeld vorher zu kennen, um nicht von der Vielzahl der Namen erschlagen zu werden.

Mir gefielen die anfänglichen Missstimmungen zwischen Bischoff und Pirlo. Da beide total gegensätzliche Typen sind, konnte ich sie gut nachvollziehen, war dann aber auch froh, als sie besser zusammenfanden. In ihrer Arbeitsweise ergänzen sie sich gut. Der eine ist sehr korrekt, der andere lässt schon mal fünf gerade sein, wenn es von Nutzen ist.

Leider zieht sich die Story insgesamt ein bisschen; die Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Dafür werden dann mehr die Befindlichkeiten der beiden Herren thematisiert. Darauf kann ich in einem Thriller aber gerne verzichten. Wirklich spannende Szenen sind eher rar. Trotzdem ist die Story im Ganzen recht unterhaltsam.

Einen Extrastern gibt es für die sehr gelungene Lesung von Dietmar Wunder und Sascha Rotermund. Beide machen ihre Sache großartig und haben sehr angenehme Lesestimmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


ausgezeichnet

Zwischen Thriller und Horror

Inhalt:
Die Psychologin und Neurowissenschaftlerin Midnight Jones arbeitet als Datenanalystin für Necto. Die Firma wertet unter anderem Bewerbungstests für Unis aus. Als Midnight dabei ein unglaubliches Profil unterkommt, nämlich das eines offensichtlichen Killers, das sie der Polizei melden will, stößt sie damit bei ihren Vorgesetzten auf taube Ohren. Diese verweisen auf Midnights Verschwiegenheitspflicht und drohen mit Entlassung und Schlimmerem. Da Midnight sich liebevoll um ihre mehrfach behinderte Zwillingsschwester Dawn kümmert und für deren Unterhalt sorgen muss, hält sie erst mal die Füße still, bereut dies aber schon bald, als in ihrem Viertel eine junge Frau bestialisch ermordet wird.

Meine Meinung:
Von Helen Fields hatte ich noch nichts gelesen, aber das wird sich nun ändern, denn „The Profile Killer“ hat mich überzeugen können. Zwar hätte ich für ein spannendes Leseerlebnis nicht derart drastische Folter- und Tötungsarten gebraucht (für zartbesaitete Leser nicht zu empfehlen!), aber sie gehören nun mal zu dieser Story und wurden für mein Empfinden auch nicht allzu reißerisch beschrieben. Allein, was das Kopfkino daraus macht, reicht.

Glaubte ich anfangs noch, die Handlung sei einigermaßen geradlinig und einfach gestrickt, wurde ich schließlich eines Besseren belehrt. Sie ist durchaus komplex und verzwickt. Das hat mich sehr positiv überrascht.

Den größten Teil des Geschehens erleben wir an der Seite der sympathischen Midnight, die das Herz am rechten Fleck hat und sich nicht so leicht verbiegen lässt. Sie hat sich meinen ganzen Respekt verdient. Etliche andere Figuren sind nicht so leicht zu durchschauen. Wer ist auf Midnights Seite, wer arbeitet gegen sie? Das ist nicht immer klar und sorgt für manche Überraschung.

Immer wieder gibt es Einschübe aus Sicht des Täters, die den Lesenden Hintergrundinformationen liefern. Das ist schlau gemacht und bewirkt, dass man vieles besser nachvollziehen kann.

Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar, aber nicht wirklich etwas Besonderes. Aber Spannung ist von Anfang bis Ende durchgehend vorhanden, wie es sich für einen Thriller gehört.

4,5 Sterne runde ich gerne auf.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.11.2024
Das Mondscheincafé
Mochizuki, Mai

Das Mondscheincafé


gut

Nett, aber sehr kitschig

Inhalt:
Katzen, die bei Vollmond ein Café betreiben, das einfach irgendwo auftaucht, wo es benötigt wird. Hier wird Menschen geholfen, die in einer Krise stecken.

Meine Meinung:
Das Cover fand ich sehr ansprechend und auch die Idee zu diesem Roman. Leider konnte mich aber die Umsetzung nicht überzeugen. Es ist großteils ganz nett zu lesen, aber auch sehr kitschig und basiert im Übermaß auf der westlichen Astrologie, mit der ich ohnehin schon nichts anfangen kann, schon gar nicht, wenn ich eigentlich einen Roman erwarte, der mich in die japanische Gesellschaft und Kultur eintauchen lässt.

Es gibt ein paar sinnvolle Lebensweisheiten, aber mir persönlich hat das Buch keinen Mehrwert gebracht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


ausgezeichnet

Viel spannender als Band 1

Inhalt:
Acht Jahre sind vergangen, seit Carl Opgard aus Amerika zurückgekommen ist und sein Heimatdorf Os aufgemischt hat. Immer hochtrabender werden seine Pläne, und auch sein Bruder Roy will gigantische Ideen umsetzen. Wenn da nur nicht die vielen Morde in ihrer Vergangenheit wären und der Polizist Kurt, der vor allem Roy im Verdacht hat.

Meine Meinung:
Ich denke, man kann das Buch auch ohne Kenntnis von Band 1 „Ihr Königreich“ lesen. Die wichtigsten Vorkommnisse werden kurz erwähnt. Der 1. Band hat mir ehrlich gesagt auch nicht besonders gut gefallen. Die Einführung der Personen nahm dort für meinen Geschmack zu viel Raum in Anspruch. Nun, das erübrigt sich hier. Man kennt die Protagonisten und ihr Umfeld, und so kann die Story von der ersten Seite an gleich richtig loslegen.

Man kommt dabei kaum zum Verschnaufen, denn die Ereignisse überschlagen sich fast. Ständig gibt es Überraschungen und Kehrtwendungen, Hin und Her, Mord und Totschlag, Erpressung und Bestechung. Ich fand es toll, wie Jo Nesbø die Geschichte der zwei Brüder Opgard, Roy und Carl, weitererzählt. Es ist alles gut nachvollziehbar und obwohl er sich ständig in neues Unrecht stürzt, gelingt es Roy, die Sympathien der Lesenden auf seine Seite zu ziehen. Das muss man als Autor erst mal fertig bringen.

Der Schreibstil hat mir wie immer bei Nesbø gut gefallen, ein bisschen gehobener, aber trotzdem leicht und gut lesbar. Wie schon in Band 1 wird auch in „Der König“ wieder aus Roys Ich-Perspektive erzählt. Damit ist man ihm natürlich näher als seinem Bruder.

TRIGGERWARNUNG (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
TLAWEG EHCILSUEAH HCUARBSSIMSEDNIK DIZIUS

Die Reihe:
1. Ihr Königreich
2. Der König

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.11.2024
Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Ein super spannendes Verwirrspiel

Inhalt:
Silvester 2006. Irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern. Die Kriminalkommissare Lona Mendt und Frank Elling befinden sich zusammen mit zwei Kollegen und drei Kronzeugen in einem Safe House. Es kommt zu einem unerklärlichen Massaker, dem mehrere Polizisten, Kronzeugen und Täter zum Opfer fallen. Die zwölfjährige Sarah verschwindet spurlos und befindet sich in höchster Gefahr.

Maja Kaminski von der Bundespolizei und Holger Dudek vom LKA übernehmen die Ermittlungen. Mühsam müssen sie herausfinden, woran Mendt und Elling überhaupt gearbeitet haben. Zudem besteht der Verdacht, dass jemand falsch spielt …

Meine Meinung:
Wie schon der Vorgängerband „Die Toten von Marnow“ besticht auch „Finsteres Herz“ durch eine hoch spannende und komplexe Story. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen „vor Silvester“ und „nach Silvester“. Auf die entsprechenden Vermerke über den Kapiteln muss man höllisch achten, um nicht durcheinander zu kommen.

So wird dann nach und nach klar, was Mendt und Elling herausgefunden haben und wer hier ein Interesse hat, die Zeugen mundtot zu machen, welche Rolle das Mädchen Sarah spielt und warum Mendt ihr so zugetan ist.

Der Schreibstil ist mitreißend und fesselnd. Atemraubende Actionszenen wechseln sich mit ruhigeren Episoden ab, in denen Überlegungen im Vordergrund stehen, die aber nicht minder spannend sind. Die Handlungsweisen sämtlicher Figuren sind einleuchtend und gut nachvollziehbar.

Man muss Band 1 nicht gelesen haben, um der Handlung hier folgen zu können. Aber auch der lohnt sich und kann auch hinterher noch gelesen werden. ;-)

Die Reihe:
1. Die Toten von Marnow
2. Finsteres Herz

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2024
All unsere Wahrheiten / The Ruby Circle Bd.3
Hoch, Jana

All unsere Wahrheiten / The Ruby Circle Bd.3


sehr gut

Spannendes Finale

Inhalt:
Nachdem der Master Theos Geheimnis offenbart hat, ist Louisa wie vor den Kopf gestoßen. Zudem verletzt sie sein Verschwinden. Als er nach Wochen wieder an die Highclare Academy zurückkommt, weiß sie nicht, wie sie sich verhalten soll. Kann sie ihm wieder vertrauen, will sie das überhaupt? Sie macht sich auf die Suche nach Annie, die als Einzige Klarheit in Theos Geheimnis bringen kann.

Mittlerweile forciert der Master sein Spiel. Auch er ist hinter Annie her und verlangt von den Mitgliedern des Ruby Circle, sie ihm zu liefern.

Meine Meinung:
„All unsere Wahrheiten“ ist der gelungene Abschluss dieser Reihe, auch wenn sich die Autorin mit einem Augenzwinkern ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offen lässt. Aber nein, eine Fortsetzung muss nicht sein. Das Ende ist gut so, wie es ist.

Das Buch schließt direkt an den Vorgänger an. Man sollte ihn und Band 1 unbedingt gelesen haben. Und wer die ersten beiden Bücher mochte, wird auch von Band 3 begeistert sein. Ich empfand diesen Band als noch ein wenig spannender und emotionaler als die anderen. Das erwarte ich bei einem Abschlussband aber auch. Zwischendurch dreht sich die Handlung ein bisschen im Kreis und kommt nicht wirklich voran, aber das sind nur kurze Phasen. Dann geht es wieder mit Schwung weiter und steuert unaufhaltsam auf den Showdown zu. Die zwei großen Fragen werden beantwortet: Finden Louisa und Theo wieder zueinander? und Wer steckt hinter dem Master? Bei der zweiten Frage tappte ich völlig im Dunkeln. Jana Hoch schreibt so raffiniert, dass ich schließlich jedem misstraute. So wurde ich am Ende überrascht, obwohl alles schlüssig ist.

Die Reihe:
1. All unsere Geheimnisse
2. All unsere Lügen
3. All unsere Wahrheiten

Bewertung vom 04.11.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


sehr gut

Düster und fesselnd

Inhalt:
Leipzig 1933. Kommissar Cornelius Frey hat seinen Job verloren, weil er sich den neuen Verhältnissen nicht unterordnen wollte. Doch als praktisch vor seiner Nase ein Mord an einem Ex-Kollegen und einem jungen Mädchen, das er am Tag zuvor vor dem Tod gerettet hat, geschieht, drängt es ihn wieder in den Beruf zurück, denn er ist überzeugt, dass die Polizei den Fall nicht wirklich aufklären will.

Livland 1913. Die Leipziger Lektorin Paula Engel und ihr Verlobter Jonathan reisen ins Baltikum, um das neue Manuskript des berühmten Schriftstellers Aschenbrand abzuholen. In dem alten Herrenhaus gehen ungeheure Dinge vor sich und Paula und Jonathan müssen um ihr Leben bangen.

Meine Meinung:
Historische Romane sind eigentlich nicht so mein Ding, aber Kai Meyer schreibt einfach so fesselnd, dass er mich auch mit einem weit in der Vergangenheit handelnden Roman packen kann. Daneben ist „Das Haus der Bücher und Schatten“ aber auch Kriminalroman mit Mysteryelementen.

Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei 1933 den weitaus größeren Teil einnimmt. Ich persönlich fand beide Handlungsstränge gleichermaßen interessant und fesselnd. In die Hauptfiguren von 1933 konnte ich mich allerdings besser hineinversetzen. Cornelius Frey war mir von Anfang an sehr sympathisch, ein Mann mit Charakter und Köpfchen, der sich nicht verbiegen lässt und sich beharrlich seinen Weg im politischen und beruflichen Dickicht sucht und dabei zu seinen Ansichten steht, ein Mann mit Herz und Verstand und damit für mich ein toller Protagonist. Ich habe ihn wirklich gerne bei seinen Ermittlungen begleitet und oft genug auch bewundert. Auch die weiteren Haupt- und Nebenfiguren sind gut gezeichnet, haben ausreichend Tiefe und ihre Handlungsweisen sind gut nachvollziehbar.

Die Spuren führen in ganz verschiedene Richtungen, wodurch sich ein umfassendes und buntes Bild der Zeit ergibt. Natürlich führen nicht alle zum Täter, zumindest nicht, was den Mord an dem Polizisten und dem Mädchen angeht. Am Ende wird aber alles geklärt und das durchaus mit einer überraschenden Wendung.

Dieser Roman ist der dritte von Kai Meyer, der im Graphischen Viertel in Leipzig angesiedelt ist. Das ist aber auch schon der einzige Zusammenhang zwischen diesen Büchern. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.