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Lilli33
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 552 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2025
Furniss, Jo

Der Stau


sehr gut

Fesselnd, aber zu viele Wiederholungen

Inhalt:
Nach einer Auszeit in Australien kehrt die Polizistin Belinda Kidd nach London zurück. Kurz vor der Stadt gerät sie in einen Stau, der durch einen Terroranschlag in einem Tunnel verursacht wurde. Sie steckt fest zwischen hohen Lärmschutzwänden und Unmengen von Autos. Keine Chance weiter zu kommen. Doch das ist noch nicht das Schlimmste. In einem Auto sitzt eine Leiche - offensichtlich gerade ermordet. Der Mörder muss sich noch in der direkten Umgebung aufhalten. Obwohl nicht im Dienst, versucht Belinda zu ermitteln, wenn nur ihre Blase nicht so drücken würde …

Meine Meinung:
Insgesamt hat mir „Der Stau“ von Jo Furniss sehr gut gefallen. Der Thriller ist nicht allzu blutrünstig, aber dennoch fesselnd und spannend aufgebaut. Die Protagonistin, Belinda Kidd, genannt Billy the Kidd (entlockte mir beim ersten Vorstellen noch ein leichtes Schmunzeln, jedes weitere Mal nervte es nur - und es gab viele Male), fand ich sehr sympathisch in ihrer durchgreifenden und mitfühlenden Art. Sie hat mit einem Trauma zu kämpfen, eigentlich zwei, und versucht einfach, dieses Mal alles richtig zu machen. Ihre (Selbst-) Zweifel kann man gut nachvollziehen und auch alle Entscheidungen, die sie im aktuellen Fall trifft. Nur ihre volle Blase lenkt sie immer öfter ab. Klar, eine volle Blase kann irgendwann zum Problem werden, ich habe auch kein Problem damit, wenn dies mal erwähnt wird, aber doch bitte nicht auf gefühlt jeder Seite immer und immer wieder.

Billy bekommt es hier mit einigen seltsamen Gestalten zu tun; jeder scheint etwas zu verbergen zu haben, und nicht jeder sagt immer die Wahrheit. So kann man zusammen mit Billy rätseln, wie alles zusammenhängt und wer mit wem … Die Auflösung ist durchaus überraschend, aber dennoch in sich logisch.

Billy ist komplett auf sich allein gestellt, denn ihre Kollegen kommen erstens nicht zu ihrem Tatort durch und sind zweitens alle mit dem Terroranschlag beschäftigt. Sogar das Mobilfunknetz bricht zusammen. Doch Billy kommt auf eine recht pfiffige Idee, wie ich finde, um doch Kontakt zu ihrem befreundeten Kollegen Dom zu halten, der ihr im Hintergrund ein bisschen beistehen kann.

Je weiter die Handlung fortschreitet, um so spannender wird es, bis am Ende alle Verstrickungen offenliegen und man das Buch zufrieden zuklappen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2025
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14


ausgezeichnet

Nolwenn ist ganz vorne mit dabei

Inhalt:
Gerade will Commissaire Georges Dupin sich in einer Konfrontationstherapie seiner größten Angst stellen und ein kleines Boot betreten, als sein Handy klingelt: Ein neuer Mordfall will gelöst werden. Die Inhaberin einer Schokoladenfabrik, Adeline Mazago, wurde tot aufgefunden - ertrunken in einem Schokoladenbottich.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 14. Band dieser amüsanten Krimi-Reihe, die auch verfilmt wurde. Man kann das Buch aber auch gut ohne Vorkenntnisse lesen; der Kriminalfall ist abgeschlossen.

Nachdem Dupins Assistentin Nolwenn beim letzten Fall größtenteils außen vor blieb, ist sie nun hautnah bei den Ermittlungen dabei und unterstützt Dupin in vorderster Front. Mir hat diese bunt schillernde Person im letzten Band wirklich gefehlt, mitsamt ihren Eigenmächtigkeiten und ihrem herzlichen Wesen. Daher war ich wirklich froh und begeistert, dass sie diesmal nicht nur im Hintergrund die Strippen zieht, sondern richtig bei den Ermittlungen mitwirken darf - auch wenn das vielleicht nicht sehr realitätsnah ist.

Der Kriminalfall hat mir auch sehr gut gefallen, nicht nur weil es um mein Lieblingsthema „Schokolade“ geht, sondern vor allem, weil der Fall so undurchsichtig ist. Man kann wunderbar miträtseln und spekulieren, aber vorhersehen kann man die Lösung nicht. Dabei gibt es etliche Verdächtige, die allerdings nach und nach aus dem Leben scheiden. Die spannende Frage, ob es noch mehr Tote geben und wen es treffen wird, zieht sich durch den Roman.

Auch die atmosphärischen Beschreibungen von Land und Leuten gefallen mir immer wieder gut und sorgen dafür, dass man trotz brutaler Morde in Urlaubsstimmung kommt und am liebsten sofort in die Bretagne reisen möchte.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
10. Bretonische Idylle
11. Bretonische Nächte
12. Bretonischer Ruhm
13. Bretonische Sehnsucht
14. Bretonische Versuchungen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Sehr komplex

Inhalt:
Vor sieben Jahren verschwand die damals 16-jährige Isabell Waider von einer Party. Trotz intensiver Suche konnte nur ihr Rucksack gefunden werden. Für Isabells Vater, den Polizisten Jonas Waider, stand schnell fest, dass ein Mann, mit dem er kürzlich aneinandergeraten war, für Isabells Verschwinden verantwortlich war. Er drehte durch und saß dafür sechs Jahre im Gefängnis.

Die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter erhält den Auftrag, die 22-jährige Silvia Frieling, Enkelin einer Bankierswitwe, zu finden. Silvia ist seit einem halben Jahr verschwunden. Schnell entdeckt Franca einen Zusammenhang zwischen den beiden jungen Frauen und sucht zusammen mit Jonas nach ihnen.

Meine Meinung:
Nachdem ich schon so viele positive Stimmen zu Andreas Winkelmanns Thrillern gelesen hatte, wollte ich mir endlich selbst ein Bild davon machen.

Ja, Winkelmann schreibt sehr gut. Die Story ist interessant und komplex, wenig vorhersehbar. Die Protagonistin Franca mochte ich auch sehr gerne, aber mit Jonas bin ich einfach nicht warm geworden. Sein Verhalten ging mir kolossal gegen den Strich, auch wenn der Autor es nachvollziehbar darstellt.

Vielleicht habe ich deswegen nicht so mitgefiebert, wie ich das gerne bei Thrillern mache. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass der Fall so lange zurückliegt und die gefährlichen Auswirkungen, die davon auf das aktuelle Geschehen ausgehen, erst spät greifbar werden.

Klasse gemacht sind auf jeden Fall die vielen unerwarteten Wendungen, mit denen Andreas Winkelmann bei mir punkten kann. Immer wieder musste ich meine Meinung revidieren, meine Verdächtigen gehen lassen und meine Spekulationen in eine andere Richtung lenken. Die Zusammenhänge sind komplex und nicht leicht zu durchschauen. Und die Abgründe der menschlichen Seele, in die der Autor uns blicken lässt, sind tief …

An „Ihr werdet sie nicht finden“ hatte ich sehr hohe Erwartungen, die leider nicht ganz erfüllt wurden. Dennoch kann ich guten Gewissens für diesen Stand-alone-Thriller eine Leseempfehlung aussprechen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2025
Aichner, Bernhard

John / Die Rache Bd.2


sehr gut

Inhalt:
Nachdem Blum sich mit der chinesischen Mafia angelegt hatte, wechselte sie ihre Identität und tauchte als John auf einer griechischen Insel unter. Das geht jahrelang gut, bis plötzlich eine deutsche Kommissarin auf der Matte steht …

Meine Meinung:
Man sollte den 1. Band, „Yoko“, auf jeden Fall gelesen haben; es wird immer wieder darauf Bezug genommen. Auch manche von dort bekannte Figuren haben in Band 2 wieder ihren Auftritt.

Zum Inhalt kann ich wenig sagen ohne zu spoilern. Nur so viel: Praktisch in jedem Kapitel wartet eine Überraschung auf die Lesenden, werden Lügen entlarvt. Yoko/John liefert sich ein spannendes Katz- und Mausspiel mit diversen Personen, ein unaufhörliches Jagen und Gejagtwerden.

Das alles in Bernhard Aichners unverwechselbarem, reduzierten Schreibstil, den ich total gerne mag. Hier ist kein Wort zu viel. Leider hat mich aber die Art und Weise, wie das alles passiert, zu sehr an die Toten-Trilogie des Autors erinnert. Immer wieder hatte ich beim Lesen Blum statt Yoko vor Augen. Das war etwas störend.

Die Reihe:
1. Yoko
2. John

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2025
Stroud, Jonathan

Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3


ausgezeichnet

Spannendes Finale

Inhalt:
Immer noch kämpfen Scarlett und Albert gegen die Glaubenshäuser, die in großen Teilen Englands das Sagen haben und die Menschen unterdrücken. Dank Alberts Gabe und Scarletts Entschlossenheit gelingt den beiden so mancher Coup. Doch auch persönlich verfolgen die beiden ihre Ziele: Albert möchte mehr über seine Herkunft erfahren, und Scarlett sucht ihren kleinen Bruder Thomas.

Meine Meinung:
Man sollte unbedingt die ersten beiden Bände kennen, denn der dritte baut direkt auf diesen auf.

Dieser finale Band der Trilogie hat mir super gefallen. Abenteuer, Action, Spannung, Gefühl - alles ist dabei und sorgt zusammen mit Jonathan Strouds wunderbar leichtem und teilweise ironischen Schreibstil für ein rundum gelungenes Lesevergnügen.

Scarlett und Albert haben sich mittlerweile zu einem ganz tollen Team entwickelt. Sie können sich blind auf den jeweils anderen verlassen und beide stehen absolut füreinander ein, aber auch für ihre anderen Freunde. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich die Figuren im Lauf der drei Bände entwickelt haben. Ich bin begeistert.

Langweilig wird es in diesem Buch nicht. Ständig haben die Protagonist’innen neue Ideen, wie sie ihren Zielen näher kommen können. Dabei geraten sie natürlich immer wieder in große Gefahr. Mehr als ein Mal sind sie dem Tod näher als dem Leben. Man kann ums sie bangen, mit ihnen hoffen und auch einfach ihre kleinen und großen Siege mit ihnen feiern. Für mich war dies der beste Band der Trilogie.

Die Reihe:
1. Die Outlaws
2. Die Berüchtigten
3. Die Legendären

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2025
Picoult, Jodi

Wir schreiben unsere Namen in den Wind


sehr gut

Eine berührende Story mit wichtigem Inhalt

Inhalt:
Melina Green wünscht sich Erfolg als Theaterautorin, kann sich in der von Männern dominierten Welt aber nicht durchsetzen. Als sie erfährt, dass es ihrer Vorfahrin Emilia Bassano vor vierhundert Jahren genauso erging, setzt sie alles daran, deren Geschichte auf die Bühne zu bringen.

Meine Meinung:
Mit diesem Werk konnte Jodi Picoult mich wieder einmal begeistern, nachdem ihr das beim letzten leider nicht gelungen ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als ein Großteil der Handlung Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts spielt und ich historische Romane im Allgemeinen nicht mag. Doch hier konnte mich die Erzählung der Vergangenheit tatsächlich noch mehr fesseln als Melinas Erlebnisse in der Gegenwart.

Jodi Picoult hat einen Roman geschrieben, der auf historischen Tatsachen beruht, aber auch auf unbewiesenen Vermutungen bzw. Möglichkeiten und bei dem die Autorin, wie sie im Nachwort erklärt, sich auch nicht strikt an die Historie gehalten hat. Trotzdem hat sie mir das Leben einer Frau vor vierhundert Jahren authentisch beschrieben und dabei eine wirklich interessante und ergreifende Geschichte erzählt, die nicht nur die ungleichen Rechte von Mann und Frau thematisiert, sondern auch mit einer tragischen Liebesgeschichte mein Herz berührt.

Auszüge aus Bühnenskripten und William Shakespeare zugeschriebenen Werken sind eingestreut und untermauern die Handlung. Insgesamt hätte man den Text gerne noch ein bisschen kürzen dürfen; dann wäre die Story noch knackiger gewesen. Aber auch so gibt es von meiner Seite eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2025
Horst, Jørn Lier

Wisting und die Untiefen der Vergangenheit / Wistings schwierigste Fälle Bd.3


ausgezeichnet

Wahrlich schwierige Fälle

Inhalt:
Infolge einer Dürre gibt der Farris in der Nähe von Larvik nach und nach seine Geheimnisse preis: die Leiche eines jungen Mannes und einiges Eigentum eines Mädchens. Beide wurden seit vielen Jahren vermisst. William Wisting nimmt sich beider Fälle an und klärt nebenbei sogar noch einen dritten auf.

Meine Meinung:
Dies ist Band 3 dieser Reihe und Band „ich weiß nicht wie viel“ mit dem Polizisten William Wisting überhaupt. Alles kein Problem, das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen und genossen werden.

Ich liebe die unaufgeregte Erzählweise des Autors. Dadurch wirkt das Geschehen unheimlich authentisch. Die Atmosphäre in dem heißen, regenlosen Sommer und die düsteren Gedanken zu den Verbrechen sind fast mit Händen greifbar. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren, was in meinem Fall vielleicht auch daran liegt, dass ich bereits einige Wisting-Verfilmungen im Fernsehen gesehen habe.

Es werden falsche Spuren gelegt, und immer wieder macht die Handlung eine Wende. Bei den Verdächtigungen sollte man sich nicht zu sicher sein. Denn am Ende kommt einiges anders.

Fazit:
Ein fast gemächlicher Kriminalroman, der dennoch stark zu fesseln vermag. Wer es nicht actionreich und reißerisch braucht, sondern lieber auf akribische Ermittlungen und logische Schlussfolgerungen setzt, kommt hier auf seine Kosten.

Die Reihe „Wistings schwierigste Fälle“:
1. Wisting und die Tote am Wegesrand
2. Wisting und der ungewollte Verrat
3. Wisting und die Untiefen der Vergangenheit

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2025
Bonnet, Sophie

Provenzalisches Licht / Pierre Durand Bd.11


sehr gut

Eine Modenschau in Sainte-Valérie

Inhalt:
Sainte-Valérie ist in Aufruhr. Das malerische Dorf in der Provence soll Schauplatz einer Modenschau sein. Die einen sind begeistert von dem Trubel, die anderen sehnen sich nach ihrer gewohnten Ruhe. Und Polizist Pierre Durand ist für die Sicherheit des Modedesigners Cyril Fontanel verantwortlich, der schon zwei Morddrohungen bekommen hat. Nebenbei muss er auch noch zwei Morde aufklären - einen, der erst vor Kurzem verübt wurde, und einen, der schon länger zurückliegt.

Meine Meinung:
Ich lasse mich immer wieder gerne von Sophie Bonnet in die Provence entführen. Es gibt mir jedes Mal ein Urlaubsfeeling. Dazu tragen die wunderbaren Beschreibungen von Land und Leuten bei, ebenso wie die geschichtlichen Hintergründe und natürlich die kulinarischen Köstlichkeiten, die Pierres Frau Charlotte kreiert. Einige Rezepte finden sich wie immer im Anhang und laden zum Nachkochen bzw. -backen ein.

Dies ist bereits der 11. Band der Reihe um den ehemaligen Pariser Kommissar. Da der Fall aber in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Wer sich sehr für das Privatleben bzw. die anderen Personen im Ort interessiert, sollte besser bei Band 1 anfangen und die Reihenfolge einhalten.

Der Kriminalfall ist sehr undurchsichtig, es gibt etliche Verdächtige und die Story ist nicht vorhersehbar. Allerdings fand ich sie nicht so spannend und mitreißend wie die letzten beiden Bände. Vielleicht konnte „Provenzalisches Licht“ mich nicht so fesseln, weil ich mit dem Thema Mode nicht wirklich warm wurde. Auch haben mir ein wenig Interaktionen zwischen Pierre und Charlotte gefehlt. Die beiden verbringen hier nicht allzu viel Zeit miteinander.

Im Großen und Ganzen kann ich aber auch diesen Band guten Gewissens empfehlen. Für ein paar Stunden angenehme Unterhaltung ist er allemal gut.

Die Reihe:
1. Provenzalische Verwicklungen
2. Provenzalische Geheimnisse
3. Provenzalische Intrige
4. Provenzalisches Feuer
5. Provenzalische Schuld
6. Provenzalischer Rosenkrieg
7. Provenzalischer Stolz
8. Provenzalischer Sturm
9. Provenzalische Täuschung
10. Provenzalische Flut
11. Provenzalisches Licht

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2025
Brand, Christine

Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2


sehr gut

Spannender Krimi ohne Blut und übermäßige Action

Inhalt:
Malou Löwenberg hat den Dienst bei der Berner Kantonspolizei quittiert und will nun als Privatdetektivin vermisste Personen aufspüren. Gleich ihr erster Fall hat es in sich. Vera König beauftragt Malou, nach ihrer vor 4 Jahren von einem Spielplatz entführten Tochter Emily zu suchen. Die verzweifelte Mutter ist überzeugt, dass ihr Kind noch lebt.

Meine Meinung:
„Vermisst. Der Fall Emily“ ist der 2. Band der Reihe um Malou Löwenberg. Er spielt in derselben Umgebung wie die Milla-Nova-Reihe der Autorin. Man kann jedoch jedes Buch für sich allein lesen. Vorkenntnisse sind für das Verständnis nicht notwendig.

Mir gefällt Christine Brands unaufgeregte Schreibweise sehr gut. Dadurch wirkt die Story sehr authentisch und echt und nicht irgendwie aufgesetzt und gekünstelt. Die Geschichte ist durchaus spannend, hinterlässt bei mir aber auf Grund der vielen verschiedenen Einzelfälle, die thematisiert werden, den Eindruck von Zerrissenheit. Zwar ist der Fall Emily die Hauptsache, aber es gibt auch noch eine zweite Klientin, die nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes sucht. Zudem wird in Fällen von Kinderhandel ermittelt, Malou muss sich mit einer unglücklichen Liebe herumschlagen und nebenbei noch ihre eigenen unbekannten Eltern suchen. Und dann bekommt sie auch noch Drohungen. Das alles zusammen war mir ein bisschen too much für einen Krimi, aber natürlich kann es in der Realität genau so ablaufen, da warten die Verbrecher ja auch nicht, bis der erste Fall geklärt ist.

Christine Brand versteht es auf jeden Fall, fesselnd zu erzählen, falsche Fährten und überraschende Wendungen einzubauen und am Ende alles glaubwürdig und interessant aufzulösen.

Die Reihe:
1. Vermisst. Der Fall Anna
2. Vermisst. Der Fall Emily

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2025
Kobr, Michael

Schatten über Sømarken / Lennart Ipsen Bd.3


sehr gut

Etwas vorhersehbar, aber trotzdem spannend

Inhalt:
Der berühmt-berüchtigte Fernsehkoch Falk und seine Freundin Finja speisen in Marens Nobel-Restaurant. Plötzlich ist Falk tot - vergiftet. Als seine Ex-Freundin und Inhaberin des Restaurants steht Maren ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, und Lennart Ipsen wird wegen Befangenheit vom Dienst suspendiert. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als privat zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dies ist bereits Band 3 der Reihe um den deutsch-dänischen Kommissar Lennart Ipsen, der auf Bornholm lebt und arbeitet und mit Maren liiert ist. Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die wichtigsten Fakten zum Privat- und Berufsleben werden noch einmal kurz wiederholt, sodass man auch als Neueinsteiger keine Verständnisprobleme haben sollte.

Michael Kobr kann bei mir mit seinem geschmeidigen Schreibstil punkten, bei dem auch immer wieder ein Funken Humor durchblitzt. Der Krimi ist unblutig, aber trotzdem nicht cosy. Alles in allem ist die Handlung recht spannend, obwohl mir bereits beim ersten Auftritt einer gewissen Person klar war, dass sie der Täter ist. Ein bisschen nervig fand ich Lennarts Eifersucht, die immer wieder thematisiert wird. Ich konnte sie zwar nachvollziehen, insofern hat Kobr es gut beschrieben, aber ich kann damit einfach nichts anfangen.

Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch „Schatten über Sømarken“ lieben. Und auch diejenigen, die einfach einen guten und spannenden Krimi lesen wollen, der noch dazu Urlaubsfeeling vermittelt, sind mit diesem Buch gut bedient.

Die Reihe:
1. Sonne über Gudhjem
2. Nebel über Rønne
3. Schatten über Sømarken

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.