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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 456 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Ein herrlich spannendes Verwirrspiel

Inhalt:
Nach seiner Gefangenschaft im Keller einer alten Ziegelei, während der er um sein Leben kämpfen musste, versucht der Ex-Elitesoldat Niels Oxen, wieder in der Gegenwart Fuß zu fassen, indem er sich auf eine Art Pilgerwanderung begibt. An deren Ende wartet schon der Ex-PET-Chef Axel Mossmann auf ihn mit einem harmlos wirkenden Auftrag. Auch Margrethe Franck, die vorübergehend vom Dienst beim PET suspendiert wurde, ist mit von der Partie. Doch Oxen ist außerdem immer noch hinter einem der Männer aus dem Keller her, dem bislang unbekannten Mörder des Bruders von Sally Finnsen, einer Kripo-Beamtin aus Kopenhagen.

Meine Meinung:
Dies ist der 6. Band um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen. In den ersten drei Bänden ging es um die Zerschlagung einer Geheimorganisation, des sogenannten Danehof. Diese drei Bände sollte man in Folge lesen. Im 4. und 5. Band geht es aber um andere Gegner, sodass man diese gut ohne Vorkenntnisse genießen kann. Der 6. baut aber wieder auf den Ereignissen, die im 5. Band erzählt werden, auf. Diesen sollte man daher besser zuvor gelesen haben.

Mit „Pilgrim“ hat Jens Henrik Jensen wieder einen richtig guten Teil seiner Oxen-Reihe verfasst. Die Story ist unheimlich verzwickt und verschachtelt, sodass man sehr lange Zeit keinen Schimmer hat, wie alles zusammenhängt, wer mit wem und warum. Besonders Axel Mossmann spielt hier wieder eine geniale Rolle als undurchschaubarer Freund oder doch eher Feind - wer weiß das schon? Niels Oxen und Margrethe Franck entwickeln sich in eine gute Richtung weiter. Und auch, dass Sally Finnsen hier viel Raum bekommt, fand ich klasse. Die junge Kriminalpolizistin hat eine ganze Menge auf dem Kasten und wirkt neben Oxen und Franck kein bisschen blass. Somit gibt es eine ganze Menge interessante Figuren.

Die Handlung entwickelt sich zunächst langsam und ruhig, um dann immer mehr Fahrt aufzunehmen. Zuletzt wird man mit so vielen überraschenden Wendungen konfrontiert, dass man fast nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht. Aber im Endeffekt erweist sich alles als plausibel und logisch. Das ist wirklich klasse gemacht.

Die Reihe:
1. Oxen. Das erste Opfer
2. Oxen. Der dunkle Mann
3. Oxen. Gefrorene Flammen
4. Oxen. Lupus
5. Oxen. Noctis
6. Oxen. Pilgrim

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.12.2023
Endling
Schreiber, Jasmin

Endling


gut

Unterhaltsam, aber wenig Tiefe

Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender Pandemien kaum gesehen. Da bittet die Mutter sie, während deren Reha ein Auge auf Hanna und Auguste zu haben. Schon bald muss Zoe einsehen, dass sie hier so einiges verpasst hat. Die drei Frauen müssen sich einander erst wieder annähern und tun dies auf einem Roadtrip, denn Augustes Freundin Sophie ist verschollen. Die Spuren führen Zoe, Hanna und Auguste nach Italien zu einem mysteriösen Dorf, in dem nur Frauen leben.

Meine Meinung:
Von Jasmin Schreiber habe ich bereits „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ gelesen und war schlicht und ergreifend begeistert. Beide Bücher haben mich tief berührt. „Endling“ ist dies leider nicht gelungen. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden.

Die Handlung lässt sich zunächst ganz gut und interessant an. Wir befinden uns im Jahr 2041. Die Unterschiede zur Jetztzeit erweisen sich als durchaus nicht unwahrscheinlich. Der Umwelt geht es noch schlechter als heute, viele Arten sind vom Aussterben bedroht, die Rechte der Frauen wurden wieder mehr eingeschränkt und so manche muss gar um ihr Leben bangen. Dagegen kämpft Zoe, wenn auch ein bisschen halbherzig und ohne großen Erfolg.

Der Roadtrip der drei Frauen ist stellenweise ganz witzig zu lesen, hat aber auch ernste Seiten. Es werden viele Themen angerissen, aber leider für meinen Geschmack nicht ausreichend vertieft. Den Erzählstil empfand ich trotz Ich-Erzählerin als eher distanziert, sodass mich die Schicksale der Protagonistinnen nicht mitnahmen.

Wie von der Autorin gewohnt, sind auch diesmal wieder viele Fakten aus der Biologie eingestreut - auf Dauer waren es mir zu viele, zumal durch diese Ablenkungen von der Handlung der Lesefluss ein wenig leidet.

Der Roman ist im Großen und Ganzen ganz unterhaltsam, aber es fehlt ihm an Tiefe. Zudem entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine nicht greifbare, mystische Richtung, was ich nicht so gelungen finde. Einige wichtige und gute Denkansätze sind aber auch vorhanden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2023
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


gut

Interessantes, aktuelles Thema

Inhalt:
Deutschland und die angrenzenden Gebiete leiden unter einem besonders kalten Winter, der plötzlich über das Land hereinbrach. Das öffentliche Leben ist fast lahmgelegt, das Leben der Menschen in höchstem Maß bedroht.

Ein Krisenstab aus verschiedenen Experten versucht, die Ursache dieser unerwarteten Eiszeit herauszufinden. Als die Geophysikerin Dr. Jana Hollmer zielführende Hinweise erhält, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und gegen einige Widerstände.

Meine Meinung:
Thilo Falk ist das Pseudonym eines deutschen Journalisten. Bis dato war er mir unbekannt, und „White Zero“ konnte mich auch nicht so packen, dass ich Lust auf mehr bekam.

Zu Anfang werden unheimlich viele Personen eingeführt, scheinbar zusammenhanglos und in allen Winkeln der Erde verstreut. Kaum hatte ich mich in einem Szenario eingelesen, wurde ich schon wieder herausgerissen und ans andere Ende der Welt katapultiert. Manche Figuren fand ich sympathisch, andere weniger, manche interessant, andere weniger, manche nur nervig. Und außer dass alle unter dieser eisigen Kälte leiden, passiert gefühlt erstmal gar nichts. Nach 250 Seiten musste ich tatsächlich nochmal aufs Cover schauen. Ja, das steht „Thriller“. Aber wo blieb der nur?

Immerhin zog die Spannung in der zweiten Hälfte des Buches an, die einzelnen Handlungsfäden wurden nach und nach verknüpft und das Buch gipfelt schließlich in einem Showdown.

Das Thema dieses Romans fand ich unheimlich interessant, ungeachtet dessen, ob das Szenario realistisch ist. Das Werk enthält viele wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Fakten und kämpft mit dem Zaunpfahl für den Klimaschutz. Das finde ich auch absolut gut und wichtig, aber als Unterhaltungsliteratur kann es bei mir nicht genug punkten, schon gar nicht als Thriller.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


sehr gut

Guten Appetit!

Inhalt:
Mira Mönchhagen setzt sich als Influencerin für das Tierwohl ein. Doch dann wird die junge Frau bestialisch ermordet, zerlegt wie ein Schwein. Hasskommentare gibt es auf ihrem Kanal zur Genüge, aber ist hier wirklich der Mörder zu finden? Milo und Vince vom LKA Hamburg hängen dem Täter immer einen Schritt hinterher, und der denkt noch lange nicht daran, mit dem Morden aufzuhören.

Meine Meinung:
„Agonie“ ist der 2. Band dieser Reihe aus der Feder des Autorinnenteams Regina Denk und Lisa Bitzer, das unter dem Pseudonym Lea Adam schreibt, kann aber wie auch der Vorgänger „Stigma“ als Einzelband gelesen werden, da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind.

Das Buch hebt sich durch viel Blut aus der Masse der Thriller hervor. Gegenüber Gewaltszenen sollte man nicht zimperlich sein, denn die Autorinnen ersparen den Leser*innen keine Details. Dabei werden vor allem auch Szenen aus der Tierhaltung bzw. Tierschlachtung beschrieben, die einem wirklich den Appetit verderben können. Aber natürlich ist es wichtig, auch in Unterhaltungsromanen immer wieder auf die Missstände in der Fleischbranche aufmerksam zu machen, um vielleicht irgendwann doch ein Umdenken der Verbraucher zu bewirken.

Für die Leserschaft ist schon früh ersichtlich, wer für die Morde verantwortlich ist, während die Polizei bis kurz vor Schluss im Dunkeln tappt. Das nimmt einem ein wenig von der Spannung, es bleibt aber trotzdem noch genügend übrig. ;-)

Die Reihe:
1. Stigma
2. Agonie

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2023
Anatomie eines Mordes
Burger, Wolfgang

Anatomie eines Mordes


gut

Ein ziemlich anderer Krimi

Ich mag Wolfgang Burgers Heidelberg-Krimis mit Alexander Gerlach sehr gerne und freute mich auch auf diese Neubearbeitung eines älteren Werks abseits dieser Reihe, das ich noch nicht kannte. Leider kann dieses Buch mit den Gerlach-Krimis nicht mithalten. Es ist ja oft so, wenn nach einigen erfolgreichen Büchern auch die Anfangswerke noch einmal aufgelegt werden, dass sie einfach nicht überzeugen können, sonst wären sie wohl damals schon Bestseller geworden. ;-) Da hilft in diesem Fall auch eine vollständige Überarbeitung nicht. Der Kriminalroman ist unter dem Titel „Der Mord des Hippokrates“ bereits 2003 im Leda-Verlag erschienen.

Der angesehene Arzt Dr. Bernhard Quentin ermordet eine junge Frau, eine Griechin, die kaum Deutsch spricht. Wie es dazu kommen konnte, verstört ihn selbst vielleicht am meisten. Als Ich-Erzähler rollt er den Fall auf, berichtet über eine kurze Zeitspanne vor der Tat, über die Tat selbst und was danach geschah. Die erste Hälfte empfand ich dabei als ziemlich zäh und unglaubwürdig. Wolfgang Burger konnte mich hier nicht fesseln. Erst nach und nach kommt Spannung auf, obwohl vieles recht vorhersehbar ist. Gegen Ende war ich dann bis zu einem gewissen Maß doch fasziniert von dieser Story, zumal sie einfach mal total anders ist als das Gewohnte.

Bewertung vom 14.12.2023
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


gut

Mit diesem Roman wurde ich leider nicht warm

Kai Meyer ist einer meiner Lieblingsautoren, wobei ich eher seine (Jugend-) Fantasybücher gelesen habe. Und historische Romane mag ich allgemein nicht so sehr. Dass Meyer mich trotzdem auch mit „Die Bücher, der Junge und die Nacht“ einem historischen Roman, vollkommen packen konnte, habe ich als Meisterleistung angesehen. Ähnliches hatte ich mir auch von „Die Bibliothek im Nebel“ erhofft, zumal in der Kurzbeschreibung anklingt, dass auch dieses Buch im Graphischen Viertel in Leipzig handeln soll. Leider dauert es dann aber sehr, sehr lange, bis wir in Leipzig ankommen. Davor dümpelt die Geschichte ein bisschen vor sich hin. Und leider spielt auch die titelgebende Bibliothek im Nebel eine eher nebensächliche Rolle.

Der Autor hat sicher mal wieder Großes gewollt: Zeitgeschichte (1917 in Sankt Petersburg, 1928 an der Côte d’Azur, 1957 in Leipzig), zwei Liebesgeschichten und eine Art Krimi. Das hätte eine gute Mischung sein können, hat für mich aber überhaupt nicht funktioniert. Dass der junge Artur sich Hals über Kopf in die schöne Mara verliebt und sie Zeit seines Lebens nicht vergessen kann, konnte ich ja noch nachvollziehen. Aber woher die plötzliche Liebe zwischen zwei anderen Figuren kommt, ist mir schleierhaft.

Davon abgesehen fand ich es gut gelungen, wie die einzelnen Handlungsfäden und Zeitebenen miteinander verschlungen sind. Und Kai Meyers Schreibstil, Wortwahl, Satzbau und so weiter ist natürlich auch klasse. Nur kam für mich leider erst spät Spannung auf. Ich hätte mir viel früher ein bisschen mehr Dynamik gewünscht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.12.2023
Die schönsten Weihnachtsgeschichten
Lindgren, Astrid

Die schönsten Weihnachtsgeschichten


ausgezeichnet

Immer wieder schön und berührend

Dieses wunderschön gestaltete Buch enthält acht der besten Weihnachtsgeschichten von Astrid Lindgren:

1. Wie wir in Bullerbü Weihnachten feiern
2. Tomte und der Fuchs
3. Guck mal, Madita, es schneit!
4. Das große Aufräumen von Katthult
5. Polly hilft der Großmutter
6. Bei uns ist es so lustig, wenn Weihnachten ist
7. Pippi plündert den Weihnachtsbaum
8. Tomte Tummetott

Für mich war es ein Wiedersehen mit alten Freunden aus meiner Kindheit: die Kinder von Bullerbü und aus der Krachmacherstraße, Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Madita usw. Früher mochte ich diese Geschichten schon, und daran hat sich auch nach Jahrzehnten nichts geändert. Man kann sie einfach immer wieder lesen oder eben den Kindern/Enkeln vorlesen.

Ob die kleine Polly ihrer Großmutter die Arbeit abnimmt und auf dem Weihnachtsmarkt das Herz der Leute erweicht, ob Michel die Armen aus Lönneberga zum Weihnachtsschmaus nach Katthult einlädt oder ob ein Kind verloren geht und von den verzweifelten Eltern schließlich glücklich wiedergefunden wird - all diese Begebenheiten passen unglaublich gut zur Weihnachtszeit und sind sehr berührend und kindgerecht erzählt.

Die herrlichen, ausdrucksstarken Illustrationen verleiten zum Verweilen auf der ein oder anderen Seite und veranschaulichen die Geschichten auf ihre eigene Weise.

Fazit:
Alles in Allem eine wirklich tolle Zusammenstellung der schönsten Weihnachtsgeschichten der unvergesslichen Astrid Lindgren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


gut

Ich bin hin- und hergerissen

Inhalt:
Die sechzehnjährige Lissy verschwindet eines Abends spurlos und wenige Tage später wird ihre Leiche entdeckt. Schnell wird ein Verdächtiger gefunden, doch auch dieser verschwindet, bevor die Polizei ihn ergreifen kann. Weiß Lissys beste Freundin Sara etwas?

Das Team vom K11 in Hofheim ermittelt, allen voran Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Doch schon bald geraten die Ermittlungen zu Lissys Tod in den Hintergrund, denn es tun sich von anderer Seite wahre Abgründe für das K11 auf …

Meine Meinung:
Ich mag diese Reihe sehr gerne und kenne alle Bände. Doch dieses Mal war ich nicht ganz glücklich mit der Story. Zum einen hätte ich mich gerne mehr mit dem Fall Lissy beschäftigt, zum anderen war mir der dazu parallele Handlungsfaden zu reißerisch und zu unwahrscheinlich. Zudem fand ich die Auflösung, wer nun Lissy warum getötet hat, ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass hier unverhältnismäßig viele Personen mit Migrationshintergrund als Kriminelle dargestellt werden. Solche Stimmungsmache geht mir total gegen den Strich.

Abgesehen von den vielen Fehler (zum Beispiel Logikfehler, fehlende oder zu viele Wörter), konnte mich Nele Neuhaus mit ihrem fesselnden Schreibstil wieder packen. Trotz einiger Längen und Wiederholungen empfand ich die Geschichte als ziemlich spannend.

Ich werde die Reihe auf jeden Fall noch weiter verfolgen. Man kann den neuen Band übrigens durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Kriminalfall ist abgeschlossen und das bisherige Privatleben der Ermittler spielt über das hier Gesagte hinaus keine große Rolle.

Die Reihe:
1. Eine unbeliebte Frau
2. Mordsfreunde
3. Tiefe Wunden
4. Schneewittchen muss sterben
5. Wer Wind sät
6. Böser Wolf
7. Die Lebenden und die Toten Im Wald
8. Im Wald
9. Muttertag
10. In ewiger Freundschaft
11. Monster

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1 (2 MP3 CDs)
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1 (2 MP3 CDs)


gut

Ein etwas anderer Krimi mit vielen Wendungen

Inhalt:
Die Cunninghams haben sich zum Familientreffen in einem abgelegenen Skiressort versammelt. Noch bevor Michael eintrifft, der gerade seine Haftstrafe wegen Mordes verbüßt hat, liegt die erste Leiche vor der Tür. Und dabei bleibt es bei Weitem nicht. Ernest, seines Zeichens Krimiautor, nimmt die Ermittlungen auf, denn die Polizei kommt aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht durch.

Meine Meinung:
Was für eine Familie! Eine*r schräger als die anderen! So beginnt die Geschichte ganz gut. Dass wir von Ernest durch die Handlung geführt werden, der auch immer wieder darauf Bezug nimmt, wie man einen Krimi schreibt, fand ich ganz nett und zunächst lässt sich das ganz witzig an, doch mit der Zeit ermüdet das Prinzip.

Die große Anzahl von Personen machte mir beim Hören des Hörbuchs zuweilen Probleme. Es fiel mir anfangs recht schwer, den Überblick zu bekommen, wer nun mit wem wie verwandt, verschwägert oder sonst was ist.

Zudem springt die Erzählung zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft hin und her. Auch dies erleichtert das Zuhören nicht gerade.

Inhaltlich hat mir die Story aber ziemlich gut gefallen. Man kann toll mitraten, wird aber auch immer wieder auf eine falsche Fährte geschickt. Unzählige Wendungen sorgen dafür, dass man nicht zu früh auf die Lösung kommt.

Zudem liest Simon Jäger wirklich klasse. Seine Stimme empfand ich als sehr angenehm. Er verleiht den Figuren jeweils verschiedene Stimmen und bringt die Atmosphäre toll rüber.

„Die mörderischen Cunninghams: Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen“ ist der erste Band der Reihe. Der zweite folgt voraussichtlich im August 2024 unter dem Titel „Die mörderischen Cunninghams. Jeder im Zug ist verdächtig“.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Wahnsinnig spannend!

Inhalt:
Kriminalkommissarin Leonore Asker ermittelt im Fall eines verschwundenen jungen Pärchens, Smilla Holst und Malik Masur. Noch bevor der Fall richtig anläuft, wird sie strafversetzt in die „Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen“, wohin unliebsame Mitarbeiter abgeschoben werden. Doch wie es der Zufall so will, stößt Leo ausgerechnet hier auf Hinweise, die sie mit dem Fall Smilla Holst zusammenbringen kann, sodass sie gegen den Willen der Oberen doch in dem Fall ermittelt, wenn auch mehr oder weniger im Geheimen.

Meine Meinung:
Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das mich so in Atem gehalten hat. Anders de la Motte erschafft von Anfang an eine düstere, geheimnisvolle Atmosphäre, die einen tief in die Geschichte eintauchen und gebannt von Kapitel zu Kapitel huschen lässt.

Die Handlung ist vor einem Urban Exploration-Hintergrund angesiedelt, was ich sehr interessant fand.

Leonore Asker ist eine eigenwillige Kriminalkommissarin mit Ecken und Kanten. Aber beruflich hat sie einiges auf dem Kasten. Ihre akribische Ermittlungsarbeit gepaart mit logischen Schlussfolgerungen müssen unweigerlich zum Ziel führen - denkt man. Dass es am Schluss doch ein wenig anders kommt als erwartet, fand ich klasse.

Dank einer stählernen Erziehung hat Leo auch bestentwickelte Überlebensinstinkte, die sie in diesem Fall auch dringend braucht. Denn nicht nur sie, sondern auch ihr Jugendfreund Martin kommen dem Täter sehr nahe.

Auch die anderen Personen in Leos neuer Abteilung sind besonders. Jede*r hat seine Kompetenzen, man muss sie nur finden und für sich zu nutzen wissen, und genau das tut Leo. Ich freue mich auf jeden Fall, die Truppe im nächsten Band wiederzusehen, und bin gespannt, welchen hoffnungslosen Fall Leo dann zu knacken bekommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.