Vom Cover her dachte ich, es wäre eine einfache Liebesgeschichte; aber hinter dem sommerlichen, farbenfrohen Buchdeckel verbirgt sich noch viel mehr. Die Tochter von Sue Monk Kidd hat in ihrem Debütroman viel Schreibtalent bewiesen – trotzdem hat sie mich nicht ganz überzeugen können.
Es ist vor
allem der Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat und der eine ganz besondere Atmosphäre…mehrVom Cover her dachte ich, es wäre eine einfache Liebesgeschichte; aber hinter dem sommerlichen, farbenfrohen Buchdeckel verbirgt sich noch viel mehr. Die Tochter von Sue Monk Kidd hat in ihrem Debütroman viel Schreibtalent bewiesen – trotzdem hat sie mich nicht ganz überzeugen können.
Es ist vor allem der Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat und der eine ganz besondere Atmosphäre entstehen lässt. Er ist leicht zu lesen, voller Poesie und Wärme, voller Liebe zu dem, was sie gerade beschreibt, insbesondere, wenn es um die Tiere geht. Und die spielen in der Geschichte eine große Rolle – nicht so sehr, dass sie die Handlung vorantreiben, sondern eher, weil man die Leidenschaft der Autorin für das Meer und deren Bewohner bemerkt. Mir war das an einigen Stellen zu viel der ausführlichen Beschreibungen, und ich hätte sie in dieser Detailverliebtheit nicht gebraucht. Sicher aber werden viele genau das mögen – und zugegeben gibt das auch Möglichkeit, in eine andere Welt abzutauchen.
Lieber wäre mit diese Intensität bei der Charaktergestaltung gewesen. Es gibt einige Figuren, die in der Geschichte auftauchen, doch leider bleiben sie oft nur flach angelegt, obwohl es doch viel Potential gäbe, sie mehr auszuarbeiten. Zwar hat jeder eine eigene Geschichte, die wird aber immer nur kurz umrissen – da hätte ich mir mehr Tiefe und Ausführlichkeit gewünscht. Denn an Ideen mangelt es der Autorin nicht. Es gibt viele verschiedene Themen, die angeschnitten werden, vielleicht sind manche etwas klischeehaft, dennoch aber bieten sie Stoff für eine schöne Geschichte. Es geht um Liebe und Freundschaft, um Vertrauen und Verlust, um Engagement und Lebensaufgaben. Und mit dem gefühlvollen Schreibstil hätten manche Themen noch mehr gewinnen können, wenn sie ausführlicher auf sie eingegangen wäre.
Die Geschichte selber ist leider doch eher eine klassische Dreiecksgeschichte – und die hat mich leider nicht fesseln können. Es ist lediglich dem Stil zu verdanken, dass ich beim Lesen dann doch auch meine Freunde hatte, denn hineinversetzen in die Taten und Gedanken der Protagonistin konnte ich mich nicht – da hat auch nicht geholfen, dass sie als Ich-Erzählerin auftritt und man als Leser ihr ja so sehr nahe ist bzw. sein soll.
Die Autorin hat auf jeden Fall Schreibtalent, die Geschichte selber konnte mich dann leider nicht ganz überzeugen. Da mir aber die Atmosphäre und der Schreibstil so gut gefallen haben, gebe ich 3,5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Ein wunderbarer Schreibstil voller Poesie und Wärme, eine einnehmende Atmosphäre, die den Leser in warme Gewässer entführt und eine Liebesgeschichte, die leider doch eher einem klassischen Liebesdreieck entspricht – so richtig überzeugen konnte mich die Autorin nicht, trotzdem hat mich die Stimmung im Buch beeindruckt, so dass ich 3,5 von 5 Sternen vergebe.