"Der Honigbus" hat mich ganz tief innen sehr berührt und die letzten Worte des Romans zu Tränen gerührt. Jedes Kind hat ein Anrecht darauf geliebt zu werden und in Meredith Leben ist es ihr Großvater, der seine Bienenvölker dazu nutzt, seine Enkelin auf das Leben vorzubereiten. Dieses Buch ist so
viel mehr als nur die Herstellung von Honig und die Beobachtung der Lebens - und Arbeitsweise der…mehr"Der Honigbus" hat mich ganz tief innen sehr berührt und die letzten Worte des Romans zu Tränen gerührt. Jedes Kind hat ein Anrecht darauf geliebt zu werden und in Meredith Leben ist es ihr Großvater, der seine Bienenvölker dazu nutzt, seine Enkelin auf das Leben vorzubereiten. Dieses Buch ist so viel mehr als nur die Herstellung von Honig und die Beobachtung der Lebens - und Arbeitsweise der Bienen. Ich bin fasziniert davon, welche Intelligenz Bienen besitzen und wie akkurat sie miteinander agieren, um ihren Stock am Leben zu erhalten. Es ist nicht nur die reine Honigproduktion, sondern ein gigantischer Vorgang, in dem jede Biene ihre Aufgabe hat. Für mich war "Der Honigbus" nicht das erste Buch über Bienen, dennoch wurden mir erneut Sachverhalte eines Bienenstocks vor Augen geführt, die ich scheinbar vergessen hatte. Hinzugefügt der Überlebenskampf von Meredith und ihrem jüngeren Bruder gibt dem Roman "Der Honigbus" einen sehr intensiven, negativen Beigeschmack. Süß wie Honig hätte allerdings auch nicht zufriedengestellt, wobei körperliche Gewalt mich tatsächlich immer wieder erschlägt, da ich dieses selbst erfahren musste und die Verarbeitung dessen, sicherlich mein ganzes Leben bestehen wird. Hinzu kommt eine depressive Mutter, die unterstützt durch ihre Mutter, regelrecht dahinsiecht und sich in ihrem Selbstmitleid suhlt. Es ist im Nachhinein sicherlich verständlich, aber auf der anderen Seite gibt es da zwei junge Menschen, die ihre Mutter gebraucht hätten. Opa und die Bienen haben vieles ersetzt, aber eben nicht alles. Eine gesunde Familie sieht definitiv anders aus. Es war sehr erschreckend, die Lieblosigkeit der Mutter wahrzunehmen und auszuhalten. Wie viel schlimmer ist es für Meredith und ihren jüngeren Bruder? Wie sollen sie zu gesunden Erwachsenen reifen? Es sind die Bienen und ihr System im Bienenstock, die immer wieder neuen Lebensmut schenken, auch wenn das Leben für die Kinder hart und ungerecht erscheint. Es hat mir sehr gefallen, das Drama der Kindheitheitserlebnisse verknüpft mit Bienen mitzuerleben.
Für mich ist "Der Honigbus" schon jetzt ein Lesehighlight 2019. Ein Buch, welches mich zutiefst berührt hat und letztendlich auch zum Weinen gebracht hat. Nicht aus Trauer, sondern durch die Schönheit der abschließenden Worte. Das es sich im Memoiren der Autorin handelte, wurde mir erst später bewusst und hätte mich emotional wahrscheinlich noch mehr erschlagen. Es fiel mir nicht immer leicht mich auf die Story einzulassen, da ich selbst ähnliches zu verarbeiten habe, dennoch ist mir die Wertigkeit der gelesenen Worte all zu oft bewusst geworden. "Der Honigbus" ist definitiv ein ganz besonderes Buch, welches ich zu gegebener Zeit erneut lesen werde. Absolute Leseempfehlung an einen für mich wahren Buchschatz.