Lady Midnight war ein sehr gelungener Auftakt von Cassandra Clare. Die Geschichte beinhaltete alles, was ich von der Welt der Schattenjäger erwarte: böse Dämonen, Hexenmeister oder dunkle Mächte, Konflikte und natürlich Liebe. Denn die ist immer wieder eine enorm große Triebkraft in allen Romanen
der Autorin, sei es die verbotene, unmögliche oder die verhinderte Liebe. So ist es kein Wunder, dass…mehrLady Midnight war ein sehr gelungener Auftakt von Cassandra Clare. Die Geschichte beinhaltete alles, was ich von der Welt der Schattenjäger erwarte: böse Dämonen, Hexenmeister oder dunkle Mächte, Konflikte und natürlich Liebe. Denn die ist immer wieder eine enorm große Triebkraft in allen Romanen der Autorin, sei es die verbotene, unmögliche oder die verhinderte Liebe. So ist es kein Wunder, dass auch in „Die dunklen Mächte“ die Liebe alles durchdringt und einen Großteil aller Handlungen motiviert.
Julian liebt seine Familie über alles und er liebt seinen Parabatai Emma, was jedoch vom Rat der Schattenjäger streng verboten ist. In „Lady Midnight“ gestehen sie sich ihre Liebe, in „Lord of Shadows“ versucht Emma dieses Gefühl im Keim zu ersticken, indem sie Julian vorspielt, sie sei in seinen Bruder Mark verliebt. Mark ist aus dem Feenreich zurückgekehrt und ist hin und hergerissen zwischen beiden Welten – in der einen kommt er Christina näher, in der anderen fühlt er nach wie vor für den Feenprinzen Kieran.
Why lie? he’d asked. She’d stood before him, aching all the way down to the floor of her soul, in all the places where she’d ripped Julian away from her as if she’d torn off a limb. (Seite 52)
Aber auch die dunklen Mächte, die die Schattenjäger vernichten möchten, werden teils von blinder Liebe getrieben. Davon, und von Machtgier und Hass. Im zweiten Band kochen die Emotionen auf allen Seiten hoch, es brodelt mächtig. Wo Band 1 noch der Vorstellung aller Charaktere diente und die Geschichte ins Rollen brachte, steigert sich in Band 2 alles zu einem hochspannenden und nervenzehrenden Durcheinander. Als Leser wurde ich extrem mitgerissen.
Dabei hielt Clare wie immer gekonnt die Balance zwischen Emotionen und Konflikt. Gerade noch näherten sich Charaktere an, schon müssen sie in den nächsten Kampf oder die nächste Auseinandersetzung überstehen. Dadurch wird das Buch zum Pageturner.
„There is truth in stories,“ said Arthur. „There is truth in one of your paintings, boy, or in a sunset or a couplet from Homer. Fiction is truth, even if it is not fact. If you believe only in facts and forget stories, your brain will live, but your heart will die.“ (Seite 117)
Was mir besonders gefällt sind die Botschaften, die diese Reihe bisher mit sich trägt: Liebe ist stärker als Hass, als Familie hält man zusammen und Freunde gehen miteinander durch dick und dünn. Und so sehr andere Charaktere auch versuchen, diese Werte zu sabotieren, Emma, Julian, Mark, Christina und Co. halten daran fest. Durchaus eine Herausforderung in diesem zweiten Band, denn es wird richtig düster. Ein Krieg steht bevor, eine fanatische Gruppe Schattenjäger will alle Schattenwesen unterdrücken und beherrschen, Ignoranz, Machtgier und Lügen stehen an der Tagesordnung. In dieser Atmosphäre versuchen Emma und Julian sowie ihre Familie und Freunde das Schlimmste zu verhindern.
Kurz gesagt setzt Cassandra Clare auf Gut gegen Böse und David gegen Goliath – und auch ein bisschen auf Romeo und Julia. Da kann man nicht viel falsch machen und mir gefiel diese Fortsetzung sogar noch besser als „Lady Midnight“.
Besonders hervorheben möchte ich noch eine neue Freundschaft, die mir sehr zu Herzen ging, und zwar zwischen Kit und Ty. Es ist eine so unerwartete Verbindung und doch so logisch, vor allem aber ist sie sehr feinfühlig erzählt.
Fazit
„Lord of Shadows“ ist Emotionen pur! Krieg und Liebe in einer faszinierenden Welt. Cassandra Clare lässt die Charaktere und ihre Gefühle so lebendig vor Augen entstehen, als sei man mit dabei. Wie bisher alle ihre Bücher, ist auch diese neue Schattenjäger-Reihe eine Reihe mit Suchtpotenzial. Der zweite Band schafft es sogar, Band 1 um Längen zu übertrumpfen. Ich kann es kaum erwarten, Band 3 zu lesen – vor allem nicht nach diesem unglaublichen Cliffhanger (wie kann Clare das den Lesern antun?!).