Das kann Renee Ahdieh definitiv besser. Wie wohl auch den meißten anderen ist mir die Autorin durch ihre „1001-Nacht“-Dilogie (Zorn und Morgenröte) bekannt. Die beiden Bücher habe ich wirklich geliebt, sie waren so wunderbar besonders in dem sonst so üblichen Einheitsbrei des Genres. Also erhoffte
ich mir von ihrem neuen Buch eine ähnliche Geschichte. Weg vom Orientalischen, bekommen wir bei „Das…mehrDas kann Renee Ahdieh definitiv besser. Wie wohl auch den meißten anderen ist mir die Autorin durch ihre „1001-Nacht“-Dilogie (Zorn und Morgenröte) bekannt. Die beiden Bücher habe ich wirklich geliebt, sie waren so wunderbar besonders in dem sonst so üblichen Einheitsbrei des Genres. Also erhoffte ich mir von ihrem neuen Buch eine ähnliche Geschichte. Weg vom Orientalischen, bekommen wir bei „Das Mädchen aus Feuer und Sturm“ ein japanisches Setting, was zunächst an Mulan erinnert. Der Klappentext versprach wieder eine geniale Geschichte und eigentlich ist man auch sofort mitten drin im Geschehen, ohne großes Vorgeplänkel, genau so wie ich es liebe. Leider muss ich sagen, dass ich, vor allem anfangs, arge Probleme mit dem Schreibstil hatte. Es werden so viele japanische Begriffe verwendet, die man nicht versteht, Namen, die ähnlich klingen und immer anders ausgesprochen werden, mit verschiedenen Koseformen und dem Nachnamen vor dem Vornamen. Ich war etwas überfordert damit. Es gibt tatsächlich am Ende des Buches ein Glossar, wo die Begriffe erklärt werden, jedoch habe ich dies erst nach der Hälfte des Buches bemerkt (beim ebook blättert man eben selten erst mal zum Ende vor). Außerdem muss ich sagen, dass leider nicht viel Spannung aufkam. Ich wollte die Geschichte wirklich gerne lesen, weil sie so vielversprechend war, aber immer, wenn ich sie dann gelesen habe, habe ich darauf gewartet, dass endlich was passiert. Das Wenige, was in den ersten zwei Dritteln des Buches passiert, wurde einfach viel zu sehr in die Länge gezogen. Man wartet die ganze Zeit darauf, dass Dinge erklärt werden, aber es plätschert so vor sich hin und wenn etwas passiert, wird nicht wirklich darauf eingegangen, man muss einfach alles so hinnehmen. Genauso wie im letzten Drittel des Buches, wo sich die Ereignisse plötzlich überschlagen. Auf einmal geht alles viel zu schnell und man kommt gar nicht mehr hinterher. Mir wird einfach zu wenig erklärt und zu wenig auch aufgelöst. Es bilden sich immer wieder neue Fragen im Kopf und man bekommt einfach keine Antworten. Ja, es wird natürlich noch einen zweiten Teil geben. Aber ich bin schon der Meinung, dass auch im ersten Teil einer Dilogie die ein oder andere Frage geklärt werden sollte. So weiß man am Ende eigentlich nicht viel mehr als am Anfang, wo sich Mariko als Junge verkleidet unter den schwarzen Clan mischt, um herauszufinden, warum diese möglicherweise einen tödlichen Angriff auf sie geplant haben. Am Ende weiß man, dass es Intrigen ohne Ende gibt, aber wer nun wie und mit wem Dreck am Stecken hat, weiß man nicht. Oder ich habe es nicht verstanden…es wird aus den verschiedensten Perspektiven angerissen, dass einige Leute ihre eigenen Feldzüge planen, aber für mich gab es keinen roten Faden im Buch, der alles zusammengeführt hat.
Ein großer Pluspunkt der Geschichte waren auf jeden Fall die Charaktere. Mariko mochte ich wirklich gerne. Sie soll an Sohn des Kaisers verheiratet werden, um die Stellung ihres Vaters zu sichern, aber eigentlich will sie sich nicht in diese Rolle fügen. Sie will nicht akzeptieren, dass Mädchen nur einen Wert haben, wenn sie gut verheiratet werden können. Tief im Herzen ist sie eine rebellische Kriegerin, die mutig aus dem ihr vorbestimmten Leben ausbricht. Das hat mir gut gefallen. Auch Okami und Ranmaru konnten mich überzeugen. Die Wortgeplänkel zwischen Mariko und Okami sind teilweise sehr unterhaltsam.
Im Endeffekt handelt es hier um eine Mulan-Adaption, obwohl die Geschichte schon eine ganz andere ist, und man bekommt noch ein bisschen Robin Hood Feeling dazu. Wie gesagt, die Idee der Geschichte finde ich ganz toll, aber an der Umsetzung hat es für mich extrem gehapert. Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen, einfach schon alleine deswegen, weil ich wissen will, wie es ausgeht und ich habe die Hoffnung, dass der zweite Teil stärker wird. Eine Leseempfehlung kann ich momentan nur begrenzt aussprechen.