Meine Gedanken und Eindrücke zu dem Roman „ Alles Geld der Welt: ein Roman aus Wien im Jahr 1873“ von Gerhard Loibelsberger.
Das Cover, das Gemälde „Der Kuss“ von Gustaf Klimt, hat mich prompt in seinen Bann gezogen. Es passt mit seiner Lebendigkeit, Farbenpracht, Lebenslust und dem Luxus, an den
man durch das Gold erinnert wird, vorzüglich zum Inhalt des Buches.
Wie der Titel schon verrät,…mehrMeine Gedanken und Eindrücke zu dem Roman „ Alles Geld der Welt: ein Roman aus Wien im Jahr 1873“ von Gerhard Loibelsberger.
Das Cover, das Gemälde „Der Kuss“ von Gustaf Klimt, hat mich prompt in seinen Bann gezogen. Es passt mit seiner Lebendigkeit, Farbenpracht, Lebenslust und dem Luxus, an den man durch das Gold erinnert wird, vorzüglich zum Inhalt des Buches.
Wie der Titel schon verrät, tauchen wir in diesem historischen Roman ein ins Wien des 19. Jahrhunderts.
Die Wiener Weltausstellung und der als „Gründerkrach“ bezeichnete Einbruch der Finanzmärkte im Jahr 1873, der die Gründerzeit beendete, waren bislang Themen, mit denen ich mich noch nicht beschäftigt habe.
Es hat sich für mich gelohnt, mich darauf einzulassen und mich damit auseinanderzusetzen, obwohl die Lektüre auch etwas Anstrengendes hatte, weil diese Themen recht fremd für mich waren und weil Sprachstil und Begrifflichkeiten, die der damaligen Zeit angepasst sind, sich nicht so locker flockig weglesen ließen, sondern Konzentration erforderten.
Aber erst durch diesen Wiener Dialekt in den Dialogen wurde die Atmosphäre authentisch.
Das hintenangestellte Glossar war hilfreich bereitete so mancher „Ratlosigkeit“ ein Ende.
Wir begleiten unterschiedliche Charaktere, die jeweils in ihrer Vielschichtigkeit und mit vielen Facetten gezeichnet werden.
Es geht um den Traum vom großen Geld, um Spekulationen an der Börse, um Fehleinschätzungen, um Immobiliengeschäfte, um Intrigen und Vieles mehr.
Wir lernen Baron Heinrich von Strauch, den steinreichen Inhaber des Wiener Bankhauses Strauch, kennen. Dabei verfolgen und beobachten wir den Aufstieg und den Untergang dieses Bankhauses sowie das Unglück vieler Menschen, für das letztlich der Lebemann Strauch verantwortlich ist. Sein beachtliches Vermögen gibt er großzügig aus und sein Interesse an Frauen ist ungezügelt.
Der Autor konfrontiert den Leser schonungslos mit einer Gesellschaft, in der Vergnügungs- und Gewinnsucht, Ausbeutung, Berechnung und Betrug sowie Geld, Gold, Aktien, Immobilien, Diamanten und Jachten im Mittelpunkt stehen und ungebrochenes Interesse erregen.
Obwohl von Ereignissen erzählt wird, die bereits vor 150 Jahren stattgefunden haben, stechen einem auffallend viele Bezüge zur Gegenwart ins Auge, was dem Roman Aktualität verleiht. Die Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen damals und heute faszinieren und erschrecken gleichermaßen.
Der Autor hat ein Sittengemälde mit Krimielementen geschrieben und erzählt auf knapp 340 Seiten interessante Sachverhalte auf kurzweilige und spannende Art und Weise.
Lesenswert!