Autor im Porträt
Stephen King
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Ihr wollt es dunkler
Gebundenes Buch
Nach einer außerweltlichen Begegnung in den Wäldern von Maine machen zwei Freunde urplötzlich große Karriere; ihr Geheimnis nehmen sie mit in den Tod. Danny träumt von einer Leiche, die er dann tatsächlich findet; in den Augen der Polizei kann nur er der Mörder sein. Vic macht Ferien in Florida, wo er eine verschrobene alte Frau kennenlernt; eine Bekanntschaft, die in einem Horrorstrudel endet. Das sind nur drei von zwölf neuen Storys, die Stephen King in Ihr wollt es dunkler versammelt - viele Genres umspannende Geschichten über das gegenwärtige Amerika, über finstere Mächte und existenzielle Fragen. Seine Erzählsammlungen - zuletzt Zwischen Nacht und Dunkel, Basar der bösen Träume und Blutige Nachrichten - stehen regelmäßig weltweit auf den Bestsellerlisten.…mehr
28,00 €
Fairy Tale
Broschiertes Buch
Der siebzehnjährige Charlie Reade hat kein leichtes Leben. Seine Mutter starb, als er sieben war, und sein Vater ist dem Alkohol verfallen. Eines Tages offenbart ihm der von allen gemiedene mysteriöse Nachbar auf dem Sterbebett ein Geheimnis, das Charlie schließlich auf eine abenteuerliche Reise in eine andere, fremde Welt führt. Dort treiben mächtige Kreaturen ihr Unwesen. Die unterdrückten Einwohner sehen in Charlie ihren Retter. Aber dazu muss er erst die Prinzessin, die rechtmäßige Gebieterin des fantastischen Märchenreichs, von ihrem grausamen Leiden befreien.
Durchgehend illustrierte Ausgabe (33 schwarz-weiße Bilder und zwei vierfarbige Tafeln)…mehr
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20,00 €
© Guip Studio Inc.
Stephen King
Stephen King wird am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Als er zwei Jahre alt ist verlässt der Vater die Familie, und die Mutter muss King und seinen Bruder mit wechselnden Jobs durchbringen. Durch das Erfinden von Horrorgeschichten will King, der sich stets als Außenseiter empfindet, der Langeweile des ländlichen Lebens entfliehen. Seinen ersten Kontakt mit Horrorliteratur bekommt er, als er eine Kiste mit Horror- und Science-fiction-Büchern im Haus seiner Tante entdeckt. Bereits im Alter von sieben Jahren beginnt King mit ersten eigenen Schreibversuchen. - Von 1966 bis 1970 studiert King Englische Literatur an der University of Maine und arbeitet anschließend als Englischlehrer. Nach den Erfolgen seiner ersten Romane "Carrie" und "Brennen muss Salem" 1974, widmet sich King nur noch seiner Karriere als Schriftsteller. Er veröffentlicht einige Romane unter dem Pseudonym Richard Bachman, "nur um zu testen, ob sich meine Bücher auch gut verkaufen lassen, wenn nicht Stephen King auf dem Umschlag steht" (King). Er ist der meistgelesene Horror-Autor der Welt. In den internationalen Bestsellerlisten ist er Dauergast, oft mit mehreren Titeln gleichzeitig. - Seit 1980 lebt King mit seiner Frau Tabitha, die ebenfalls als Schriftstellerin erfolgreich ist, und seinen drei Kindern in einem viktorianischen Herrensitz in Bangor/Maine. Stephen King ist der populärste Schriftsteller der Vereinigten Staaten und der meistgelesene Horrorautor der Welt. Von seinen Romanen wurden bereits 100 Millionen Exemplare verkauft. Viele davon wurden erfolgreich verfilmt.Verwandte Autoren
Kundenbewertungen
Holly
Privatermittlerin Holly Gibney erhält von Penny Dahl den Auftrag, deren Tochter Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen verschwunden ist. Obwohl Hollys Partner Pete Huntley an Corona erkrankt ist und ihr davon abrät, einen neuen Fall anzunehmen, verbeißt sich Holly in die Ermittlungen und hat bald eine erste Spur. Hilfe bekommt sie von dem Geschwisterpaar Barbara und Jerome Robinson, die allerdings durch verschiedene Umstände abgelenkt sind, sodass die Lösung des Falles sich verzögert, was aus diversen Gründen dramatische Folgen haben wird.
Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt King die Geschichte, springt zwischen Personen und Orten, gibt erst langsam etwas preis. Meine Befürchtung, dass es zu mystisch werden könnte, weil Holly involviert ist, hat sich zum Glück nicht bestätigt, und obwohl ich skeptisch war, weil sie nicht zu meinen Lieblingsfiguren zählt, bin ich nun ein glühender Fan dieser außergewöhnlichen, nicht mehr ganz so jungen Frau. Ihre Marotten und Zwänge finde ich entzückend, schließlich tun diese niemandem weh. Wer die früheren Abenteuer von Holly noch genießen möchte, sollte nicht unbedingt mit dem vorliegenden Buch beginnen, denn viele Hinweise auf frühere Werke könnten etwas verraten, was man noch nicht wissen will. Allen anderen empfehle ich aber zum Einstieg gerne dieses Buch.
Erst allmählich verstehe ich, um was es eigentlich geht, und als es dann endgültig Klick macht, bin ich angewidert angesichts der absolut widerwärtigen Aufklärung. Dazu aber total euphorisch, denn es folgt tatsächlich eine grandiose Story, die großartigen Horror im wahrsten Sinne des Wortes verspricht. Die Ermittlung von Holly, die Umstände, die dazu führen, dass oft vieles schief läuft, was eigentlich selbstverständlich ist, die tollen Wendungen und Einfälle sowie auch der gut platzierte, feine Humor führen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das letzte Drittel ist so unglaublich spannend und nervenaufreibend, dass ich mich nur mit großer Mühe davon abhalten kann, vorzublättern, um zu überprüfen, dass es meinem Sinn entsprechend weitergeht. Dieses Gefühl ist so euphorisierend, dass ich das Gefühl habe, neben mir zu stehen. Was für ein grandioser Thrill!
Wie bei Stephen King üblich, verliert er sich permanent in Ausschweifungen, wiederholt sich oft, wenn auch mit anderen Worten. Wer diese Art der Erzählung nicht mag, wird unzufrieden sein, denn diese zieht sich durch das gesamte Buch. Hätte das Buch gekürzt einen Sinn ergeben? Ja! Wäre ich damit glücklicher gewesen? Definitiv nein, denn ich liebe die Art und Weise, wie King eine Geschichte erzählt, könnte ihm stundenlang über die Schulter schauen und würde doch nicht genug bekommen. Hinzu kommt, und mich persönlich störte dies nicht, dass die Geschichte vollständig während der Corona Pandemie spielt. Diese ist allgegenwärtig, ob Maske, Impfung oder Desinfektion, das Virus und seine Folgen ziehen sich durch das Buch. Wer dies nicht möchte, bedenkt dies bitte vorher.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dies ein großartiger Roman eines meiner absoluten Lieblingsschriftsteller geworden ist. Ich wäre bereit für ein weiteres Abenteuer mit Holly und bedanke mich für spannende und gruselige Unterhaltung. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung!
Billy Summers
Kurzweiliges, spannendes und in allen Bereichen vielschichtiges Buch!
Holly (eBook, ePUB)
Bewertung von MichelleMoon23 am 25.02.2024
Stephen King ist und bleibt unerreichbar. Man wird von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Unbedingt lesen, ein Muss für alle Fans.
Holly
Als Holly von einer verzweifelten Mutter gebeten wird, deren verschwundene Tochter zu finden, sticht Holly in ein Wespennest. Denn Bonnie ist nicht die erste verschwundene Person in der Ortschaft. Holly setzt alles daran, die Entführungen aufzuklären, doch der Täter macht es ihr nicht einfach. Sie findet keinen Ansatzpunkt. Bis der Täter einen winzigen Fehler begeht, der ihm zum Verhängnis werden könnte.
King ist ja immer ein Garant für spannende Lesestunden. So auch in seinem neuen Buch „Holly“. Holly kennt man bereits aus den Bänden um „Finders Keepers“. Sie führt die Detektei nach Bills Tod alleine weiter und kommt mehr schlecht als recht über die Runden. Das Auffinden von Bonnie ist eine große Chance für sie.
Stephen Kings Schreibstil zu beschreiben und wie authentisch seine Charaktere sind, erübrigt sich eigentlich. Dennoch wollte ich erwähnen, dass mir Holly außerordentlich gut gefallen hat. Der Fall der verschwundenen Personen hat es auch in sich. Hier erlaubt uns King durch kurze Zwischenkapitel Einblicke in die Psyche der Opfer, aber auch der Motivation der Täter. Und diese Kapitel haben es wirklich in sich.
Trotz über 600 Seiten war wieder keine Seite langweilig.
Fazit: Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Stephen King gefreut und wurde nicht enttäuscht. Holly ist mehr ein Thriller denn Horror, doch ganz schön gruselig ist die Handlung dennoch.
Billy Summers
Obwohl ich bereits seit sehr vielen Jahren ein riesengroßer Fan von Stephen King bin und praktisch jedes Buch vom Autor blind kaufe, war ich bei "Billy Summers" tatsächlich ein wenig skeptisch, da ich normalerweise kein großer Fan von Büchern bin, in denen Auftragskiller eine große Rolle spielen. Da ich Stephen Kings Fähigkeiten jedoch auch bei diesem Werk vertraut habe, habe ich auch diesem Buch eine Chance gegeben und wurde nicht enttäuscht.
Ich muss zwar zugeben, dass "Billy Summers" es nicht in meine Favoriten-Liste von Stephen King geschafft hat, allerdings bekommt man hier einen soliden, hochintelligenten Thriller, der seine spannenden, aber auch ruhigen Momente mit sich bringt. Die Geschichte ist häufig salopp geschrieben und der typische King-Stil ist auch deutlich spürbar. "Billy Summers" liest sich durchgehend flüssig, spannend, unterhaltsam, aber auch häufig vulgär. Gleichzeitig ist "Billy Summers" auch gesellschaftskritisch und mit kleinen Spitzen versehen, was mir jedoch gut gefallen hat, da diese kleinen Spitzen immer in den richtigen Momenten aufgetaucht sind.
Auch die Figuren, allen voran Billy selbst, sind gut ausgearbeitet, oftmals aber auch roh von der Art her, was jedoch gut passt. Billy ist ein Kriegsveteran, der bereits viel erlebt hat und mitansehen musste und nun, wo er wieder im Land ist, nicht wirklich weiß, wo sein Platz auf der Welt ist. Um sich über Wasser zu halten, wird er zum Auftragskiller, verliert dabei aber nicht seine Menschlichkeit, sondern kann grundsätzlich noch von gut und böse unterscheiden. Sein nächster Auftrag soll der letzte sein, denn dieser ist finanziell so lukrativ, dass er es endlich schaffen möchte, ein normales Leben zu führen, ohne sich dabei auf den nächsten Mord vorbereiten zu müssen. Dies ist allerdings schnell vergessen, als er selbst ins Fadenkreuz gerät und auf der Flucht immer mehr zu sich selbst findet und dabei sein Leben überdenkt und die weiteren Schritte plant.
Eine weitere wichtige Person in dem Buch ist Alice, eine junge Frau, die von Billy gerettet wird, nachdem sie von mehreren Männern vergewaltigt wurde. Die beiden freunden sich an und sind gemeinsam auf der Flucht. Für Billy ist Alice' Zustand nur schwer zu ertragen und somit nimmt er Rache an den Männern. Beide fliehen von Ort und zu Ort und erhalten immer wieder Untertützung und Unterschlüpfe, sodass man "Billy Summers" teilweise auch als Road Trip bezeichnen kann. Als Leser*in sollte man jedoch stets bedenken, dass keine der Figuren wirklich sonderlich sympathisch ist und man nur wenig mit ihnen mitfühlen kann, denn alle haben etwas unrechtes getan und somit fällt es schwer sich mit den Figuren anzufreunden. Dennoch hat das Buch eine gewisse Faszination auf mich gehabt, denn es wird so bildgewaltig erzählt, dass ich mir das Werk immer wieder wie einen Film vorstellen konnte.
Kurz gesagt: "Billy Summers" ist ein spannender und facettenreicher Thriller, der mit actiongeladenen Szenen, aber auch mit teilweise ruhigen Momenten begeistern kann. Zwar kommt das Werk nicht an Meisterwerke wie "Shining", "Joyland" oder "ES" heran, ist aber dennoch ein Muss für jeden King-Fan und diejenigen, die sich für Auftragskiller-Romane interessieren.
Holly
Zum Inhalt:
Holly ist Privatermittlerin und kämpft sich mitten in der Corona-Pandemie durch persönliche Krisen, als eine Frau sie beauftragt, ihre seit Wochen vermisste Tochter zu finden. Diese verschwand völlig spurlos und hinterließ nur ihr Fahrrad in einer eher ruhigen Gegend. Während ihrer Recherchen findet Holly zufällig heraus, dass es in der näheren Umgebung seit Jahren Vermisstenfälle gemeldet werden. Komischerweise hatten die verschwundenen Personen auf irgendeine Weise eine Verbindung zu einem emeritierten Professorenpärchen. Holly kommt der Lösung des Falles immer näher, und merkt nicht, dass sie selbst ins Visier gerät...
Meine Leserfahrung:
Die Hauptfigur Holly habe ich erst in "Blutige Nachrichten" kennengelernt. Viele werden sie aber bereits vorher aus "Outsider" oder der Mr. Mercedes Trilogie her kennen. Die Idee, ihrer Figur einen eigenen Roman zu widmen, finde ich clever. Die geleistete Vorarbeit um die wiederkehrende Figur hat einen sympathischen Charakter geschaffen, den man bereits ins Herz geschlossen hatte. Man merkt beim Lesen, dass Holly zu Kings Lieblingsfiguren zählt. Sie hat sich von der grauen Nebenfigur zu einer mutigen Hauptfigur gemausert. Hier dürften wir noch auf weitere Romane mit ihr hoffen.
Dass der Roman ein typischer King ist, beweist bereits der Anfang, wenn der Autor bezüglich weiterer Geschehnisse vorgreift und verrät, dass die erste Figur, die im ersten Kapitel auftaucht, bald sterben wird. Das tut der Spannung absolut keinen Abbruch, vielmehr ist man mittendrin in der Geschichte und gespannt auf die Täterseite. Auch diese wird bald schon offenbart und man erhält durch den regelmäßigen Perspektivwechsel konkrete Eindrücke, was die Gedankenwelt der einzelnen Figuren anbelangt. Im weiteren Verlauf lernen wir das abgrundtief Böse der menschlichen Natur kennen und erfahren, wie es seine verabscheuungswürdigen Taten rechtfertigt.
Was an diesem Buch sehr oft bemängelt wurde, ist die angeblich zu oft wiederholte Thematik der Coronazeit samt der Impfpolitik. King hat hier zwar eindeutig seine eigene Meinung einfließen lassen, aber er hat damit die Atmosphäre der Pandemiezeit hervorragend eingefangen und wiedergegeben. Auch wenn er die Gegenmeinung vertreten hätte, hätte mich das persönlich nicht gestört. Das Setting der Story ist perfekt, die Einstellungen der verschiedenen und facettenreichen Figuren fügen sich prima ein und die Handlung ist nunmal auch geprägt von den zeitlichen Gegebenheiten der Coronaphase. Noch authentischer hätte King nicht erzählen können. Wer sich aber beim Lesen auf Grund seiner eigenen politischen Meinung angegriffen fühlen sollte, ist eines Kings definitiv nicht würdig.
Fazit:
"Holly" ist ein scheinbar 'normal' wirkender Krimi, der sich immer mehr zu einem nervenaufreibenden Thriller verwandelt. Ein elektrisierender Lesegenuss mit einem unvorhersehbaren Finale!
Holly
Bewertung von aebbies.buechertruhe am 23.09.2023
Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu einem Ernährungswissenschaftler, der den Spitznamen Mr. Meat trägt. Holly begegnet hier dem Schlimmsten, was man sich vorzustellen vermag...
Stephen King widmet "Holly", einer Figur aus der Mr. Mercedes - Serie, diesmal ein gleichnamiges Buch. Vorteilhaft ist es, auch diese Bücher zu kennen, denn Holly hat einige Erinnerungen an frühere Fälle. Man kann allerdings, wenn einem dies Verständnis nicht so wichtig ist, diesen Band auch als Einzelroman lesen. Holly ist eine sympathische Charaktere, die weiß, was sie will und zu ihrer Meinung steht. Auch in diesem Buch kann man sich über den typischen King-Stil freuen. Er schreibt leicht, auf seine ihm eigene, unbeschreibliche Art, die von Beginn an packt. Anders als bisher bekommt man es jedoch mit vielen kürzeren Kapiteln zu tun, was aber sehr praktisch ist, wenn man das Buch zur Seite legen muß. So findet man immer eine sinnvolle Stelle dafür und muß sich nicht mittendrin los reißen. In diesem Buch geht es auch um Corona und die dadurch entstandenen Spaltung der Bevölkerung, Einschränkungen und Impfungen. Da die Geschichte zu dieser Zeit spielt, macht es natürlich Sinn, dies einfließen zu lassen. Jedoch hat King es meiner Meinung nach damit etwas übertrieben. Weniger davon hätte auch gereicht. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas unappetitlich herüber kommt, stellte sich bei mir nicht die gewohnte Gänsehaut ein. Dafür fehlte mir einfach der Gruseleffekt im Stil seiner ersten Romane.
Holly
In seinem neuen Roman rückt Stephen King eine Figur in den Vordergrund, die wir zwar aus verschiedenen anderen Werken kennen, die aber bisher eher im Hintergrund agieren durfte. Zuletzt bewusst wahrgenommen habe ich „Holly“ von der Detektei Finders Keepers in „Mr Mercedes“, wo sie allerdings hinter den Kulissen auf Mörderjagd ging. Und sie ist nicht die einzige Bekannte aus dem King‘schen Universum, mit der es ein Wiedersehen gibt
Wir sind mitten in der Pandemie. Pete, Hollys Partner ist an Covid erkrankt und in Quarantäne, was dafür sorgt, dass sie als Einzelkämpferin an dem neuen Fall arbeiten muss. Sie ermittelt im universitären Umfeld und sucht nach einer jungen Frau, die ohne Spuren zu hinterlassen von heute auf morgen verschwunden ist. Dabei gerät ein Professorenpaar in ihren Fokus, dessen Ernährungsgewohnheiten, bedingt durch die gesundheitlichen Einschränkungen des Alters, äußerst ungewöhnlich sind…
Es gab einiges, was mir an diesem Buch missfallen hat. Zum einen ist da die zeitliche Einordnung. Die Handlung ist während der Pandemie angesiedelt, und King macht keinen Hehl daraus, dass dieses Ereignis ihn bis in die Grundfesten erschüttert hat. Das kann ich ja noch nachvollziehen, auch wenn ich diese Thematik in einem Roman ziemlich über habe. Was mich allerdings immens gestört hat, ist das permanente Bashing der Menschen in Holly Umfeld, die sich gegen eine Impfung entschieden haben. Tut mir leid, aber dieses sich ständig wiederholende, fast schon wahnhafte Statement des Autors ist mir ziemlich auf den Keks gegangen. Und wenn wir schon von Wahn sprechen, dann kann natürlich besagtes Professorenpaar nicht unter den Tisch fallen. Die Ausführlichkeit, mit der King deren Besessenheit samt Auswirkungen beschreibt, hat einen dermaßen hohen Ekelfaktor, dass ich mehrmals kurz davor war, das Buch abzubrechen.
Glücklicherweise gibt es aber auch Positives zu berichten. Da gibt es immer wieder Passagen, in denen der Autor glänzt, nämlich dann, wenn er mit wenigen Pinselstrichen bedrohliche Situationen aus ganz banalen, alltäglichen Beobachtungen/Beschreibungen kreiert. Ich kenne keinen Autor, der das so meisterhaft beherrscht wie Stephen King. Atmosphäre schaffen, ja, das kann er definitiv.
Fazit: Diese Mischung aus Horror und Splatter ist ein eher durchwachsenes „Lesevergnügen“, für das eine hohe Ekeltoleranz von Vorteil ist.
Holly
Spurlos verschwundene Menschen? Na dann guten Appetit!
Holly nimmt eher widerwillig den neuen Job, die Suche nach der verschwundenen jungen Frau Bonnie, an. Hat sie doch gerade mit dem Tod ihrer Mutter und der aktuellen Corona-Situation genug Probleme am Hals. Doch sie ist neugierig und nimmt die Fährte auf. Die führt sie schnell zur Erkenntnis, dass sie es hier evtl. mit einem Serienmörder zu tun hat. Einige Menschen sind verschwunden, ihre Leichen jedoch nie aufgetaucht. Doch alle waren vom selben Ort, das kann kein Zufall sein. Und tatsächlich: Holly entdeckt die grauenhafte Wahrheit und gerät bald selbst in allerhöchste Lebensgefahr.
Ich habe bisher schon sehr viele King-Bücher gelesen und fand alle tatsächlich sensationell. Ausnahmslos. Und dann kam Holly. Und mit Holly werde ich nicht warm. Die Story selbst ist klasse, das Thema teils hart, geht es doch um Kannibalismus und wie immer sind Kings Beschreibungen hervorragend und bildhaft. Die Umsetzung jedoch eher langweilig und nahezu ohne Spannung (bis auf das Ende). Ich als Leser weiß von Anfang an, was Sache ist, werde also im weiteren Verlauf der Geschichte nicht überrascht. Und zwar so gar nicht. Es passiert nichts Unvorhersehbares, es gibt keine Wendungen oder Szenen, bei denen ich mir denke: woooah, gibts doch nicht! Zudem finde ich Holly auch irgendwie nicht greifbar. Ich mag sie nicht besonders, sie ist mir ein Stück weit unsympathisch, ich finde sie aber auch nicht schlimm. Sie ist für mich eher nichtssagend. Was mich sehr gestört hat, war das ständige Thema Corona. Mr. King hat sich in Holly regelrecht ausgetobt, was Corona, Impfungen, Maskentragen etc. betrifft. Ja, Holly spielt mitten in der Corona-Pandemie und ich habe natürlich auch überhaupt kein Problem damit, wenn das in einem Buch thematisiert wird. Aber wenn es gefühlt auf jeder 3. oder 4. Seite darum geht, obwohl es zur Story selbst überhaupt nichts beiträgt, dann empfinde ich das als bestenfalls ablenken, schlimmstenfalls sehr nervig und es störte meine Lesefreude ungemein. Wo ich es früher gar nicht erwarten konnte, dass endlich Feierabend ist und ich meinen King weiterlesen kann, war es jetzt hier mit Holly ganz anders. Ich musste mich stellenweise dazu zwingen. Ich tendiere zu 2,5 Sternen. Wegen des dann doch spannenden Endes runde ich auf 3 Sterne auf. Und glaubt mir, das findet keiner trauriger als ich selbst, die ich Stephen-King-Bücher schon nahezu mein ganzes Leseleben lang so sehr liebe! Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden und sicher wird auch Holly ihre Fans finden.
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