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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 822 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2023
Elternabend
Fitzek, Sebastian

Elternabend


ausgezeichnet

Sascha Nebel ist gerade dabei einen SUV zu stehlen, als er in eine Horde randalierender Klimaaktivisten gerät. Eine von ihnen bearbeitet den SUV mit einem Baseballschläger. Als die Polizei naht, muß natürlich auch Sascha fliehen - gemeinsam mit der Frau, die er Wilma nennt, flüchtet er in einen Reisebus. Prompt werden sie für Christin und Lutz Schmolke gehalten, den Eltern von Hector. Sie sind mitten in einen Elternabend geraten, bei dem die Eltern einer 5. Klasse auf einer Insel im Wannsee ausgesetzt werden. Daß Hector einiges auf dem Kerbholz hat, macht ihre Lage nicht besser...

Mit "Elternabend" hat Sebastian Fitzek wieder bewiesen, daß er viel mehr kann als Psychothriller. Dieser Roman ist einfach genial. Er strotzt vor Humor, es vergeht keine Seite, bei der man nicht einmal herzlich lachen muß. Sascha stapft hier von einem Fettnäpfchen zum nächsten, katapultiert sich selbst in äußerst schwierige Situationen und löst sie brillant. Er hatte sofort alle Sympathiepunkte bei mir. "Wilma" ist hier für einige kuriose Überraschungen gut und ergänzt sich im Laufe des Buches prima mit Sascha. Bei all dem Humor geht es hier aber auch um ernste Themen. Es wird z. B. Mobbing in der Schule angesprochen und auch vor dem Thema Suizid schreckt Sebastian Fitzek hier nicht zurück. Diese Themen verpackt er aber so, daß die Leichtigkeit und Fröhlichkeit des Buches nicht verloren geht. Sebastian Fitzek schreibt hier völlig anders, als man es von seinen Psychothrillern kennt. Er wirkt hier richtig losgelöst, zeigt seine lustige Seite.

Mir hat dieses Buch großen Spaß bereitet. Ich hoffe sehr, daß Sebastian Fitzek auch weiterhin zweigleisig fährt und Thriller und humorvolle Bücher schreibt!

Bewertung vom 07.06.2023
Dunkle See
Häffner, Hannah

Dunkle See


ausgezeichnet

Paula Beck ist gerade erst zurückgekehrt in ihr Heimatdorf Siehl an der Ostsee, als die sterblichen Überreste ihrer vor 20 Jahren verschwundenen Freundin Izzie gefunden werden. Damals wurde Izzies Ex-Freund Georg beschuldigt, nun fordert die Dorfgemeinschaft, daß er seine Strafe erhält. Paula hat jedoch noch nie an dessen Schuld geglaubt und bittet nun ihre Freundin bei der Kriminalpolizei, Stine,um Hilfe. Doch die Suche nach der Wahrheit ist nicht ungefährlich.

"Dunkle See" ist nun bereits der dritte Krimi aus der Feder von Hannah Häffner. Auch dieser Krimi strotzt nur so vor Spannung und düsterer Atmosphäre. Man darf hier keine actionreiche Handlung .erwarten. Die Autorin schreibt eher Krimis der ruhigen Art, die durch psychologische Gesichtspunkte Spannung erzeugen. Man fühlt die Emotionen sowohl der Dorfbewohner, als auch von Paula hautnah. Man wird fast zum Gefangenen der Handlung, denn man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Durch die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird die Spannung noch erhöht. Beide Handlungsstränge sind spannend und bilden zusammen einen runden Schluß.
Dieser Krimi ist wieder ein Beweis dafür, daß man Spannung nicht unbedingt mit blutrünstigen Szenen und Action erzeugen muß - psychologische Raffinesse reicht auch aus!

Bewertung vom 06.06.2023
Spuren einer fernen Zeit
Borchert, Birgit

Spuren einer fernen Zeit


ausgezeichnet

Als Sophie von Mayden zum ersten Mal das Skelett eines riesigen Dinosauriers im neuen Senckenberg-Museum sieht, ist sie fasziniert. Sie faßt den Entschluss, daß sie auch eines Tages so uralte Knochen ausgraben will. Doch dazu müßte sie Paläontologe studieren und das ist ihr als Frau im Jahre 1907 nicht möglich. Da ihre Mutter von ihr eine baldige Heirat erwartet, erhält sie auch von ihren Eltern keine Unterstützung für ihren "skandalösen" Plan. Doch Sophie gibt nicht auf und mit viel Starrsinn und etwas Glück bekommt sie eine Aushilfsstelle im Museum. Dort trifft sie den jungen Doktoranden Paul Klüver. Er erkennt bald, daß Sophie ehrgeizig und furchtlos ihr Ziel erreichen will. Er nimmt sie mit nach Afrika, wo Sophie mit ihm nach Dinosaurierknochen graben darf. Bald merken sie, daß sie mehr verbindet als die Liebe zu alten Knochen.

Birgit Borchert hat mich mit ihrem Buch "Spuren einer fernen Zeit - Die Senckenberg-Saga" sofort begeistert. Ihre Art, die Geschichte der jungen Sophie zu erzählen, ist sehr erfrischend. Sie beschreibt die einzelnen Personen so lebensnah , daß man gleich ein fertiges Bild von ihnen im Kopf hat. Manche Situationen haben dabei eine gewisse Komik. Die Blauäugigkeit, mit der Sophie an der Ausgrabungsstätte an die Sache herangeht, ist wirklich zum Schmunzeln. Aber auch die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihren Plan durchsetzt, ist gut beschrieben worden. Der Roman hat nicht nur gut unterhalten, man hat auch noch etwas dabei gelernt. Die Geschichte des Senckenberg-Museums war sehr interessant. Die Autorin hat dabei sehr gelungen historische Personen mit einer erfundenen Handlung kombiniert. Dieses Buch spricht Dinofans ebenso an wie Leute, die einfach nur ein gutes Buch lesen wollen.

Bewertung vom 04.06.2023
Der Tote in der Dorfkirche
Coles, Richard

Der Tote in der Dorfkirche


ausgezeichnet

Daniel Clement ist Pfarrer an der St. Mary's Kirche in dem kleinen englischen Dorf Champton. Seine Mutter Audrey führt ihm den Haushalt und mischt sich auch gerne in seine Arbeit in der Gemeinde ein. An Daniels Seite findet man stets die Dackel Cosmo und Hilda. Als Daniel für die Kirche den Anbau einer Toilette plant, ahnt er nicht, welch eine Woge der Entrüstung durch einen Teil der Gemeinde geht. Der andere Teil begrüßt dieses Vorhaben und schon geht der Streit richtig los. Bald darauf wird der Archivar des Landsitzes Champton House tot in der Kirche aufgefunden. Daniel glaubt, daß der Mörder im Dorf zu finden ist und fragt sich, ob dieser Mord etwa mit seinen Umbauplänen zu tun hat. Ist der Archivar etwa bei seinen Recherchen auf ein altes Geheimnis gestoßen und mußte zum Schweigen gebracht werden?

Der Krimi "Der Tote in der Dorfkirche" ist eine Geschichte mit feinem englischen Humor. Richard Coles hat einen Roman geschrieben, der zwar als Krimi daherkommt, aber auch sonst eine launige Geschichte zu bieten hat. Das Dorfleben wird so richtig lebensnah beschrieben, daß mir sofort ein paar Leute aus meinem Umfeld einfielen, die diesen Menschen ähnlich sind. Irgendwann ist mir beim Lesen aufgefallen, daß es eigentlich ziemlich unwichtig ist,wer der Mörder ist. Die Geschichten um die Dorfbewohner mit all ihren Eigenarten sind so herrlich geschrieben, daß sie allein schon für Lesespaß sorgen. Trotzdem war es am Ende doch noch gut, daß der Mörder gefaßt wurde. Schließlich hat man ja einen Krimi vor sich. Für Fans des leisen englischen Krimis im Stil von Inspector Barnaby ist dieses Buch willkommenes Lesefutter!

Bewertung vom 03.06.2023
Schwarze Tränen / Die Perlenprinzessin Bd.5
Lorentz, Iny

Schwarze Tränen / Die Perlenprinzessin Bd.5


ausgezeichnet

Während Ruth mit der "Poerava" Richtung Hamburg unterwegs ist, bereitet ihr Ehemann James Hutton seinen Racheplan an Zechariah Bartlett vor. Auch für Mathias Mensing in Hamburg wird die Schlinge um seinen Hals immer enger. Als Ruths Mutter Frieda nach langer, beschwerlicher Reise mit ihrer Gefährtin Anna endlich in Hamburg eintrifft, kann sie einiges über die üblen Tricks des Mathias Mensing aussagen. In Hamburg angekommen muß Ruth nach einem freudigen Wiedersehen mit James nun erfahren, daß ihre Familie durch die Machenschaften des Reeders zerstört wurde. Sofort macht sie sich mit James und ihren treuen Freunden auf die Suche nach ihren Schwestern, die an einen Sklavenhändler verkauft wurden. Auch ihren Bruder Jeremias will sie unbedingt finden, obwohl sie kein Lebenszeichen von ihm hat. Doch auch ihr Todfeind Zechariah Bartlett gibt keine Ruhe. Er heckt einen perfiden Plan aus, um Ruth und James endgültig aus dem Weg zu räumen.

Das Autorenpaar Iny Lorentz beendet ihre Reihe "Die Perlenprinzessin" mit dem fünften Teil "Schwarze Tränen". So wie die vier anderen Bücher dieser Serie ist die Geschichte auch dieses Mal voller Spannung. Sie spannt einen Bogen von der Südsee über Australien, in den Orient und in das Europa zum Ende des 19. Jahrhunderts. Man konnte die Personen fast ihr ganzes Leben begleiten und ihr Schicksal miterleben, so daß man sich ihnen ganz nahe fühlt. Zum Schluß wurde die Handlung etwas unübersichtlich. Zu viele Personen kamen durch die Kinder samt Ehepartner und Kindeskinder dazu. Man verlor dabei schnell den Überblick. Ich bekam den Eindruck, daß die Autoren ihre Geschichte nun schnell zu Ende bringen wollten und dadurch in Eile gerieten. Das tut dem guten Gesamtbild des Romans allerdings nicht weh, denn dieses Finale ist so grandios, daß man leicht darüber hinwegsehen kann.

Bewertung vom 02.06.2023
Der Morgen
Raabe, Marc

Der Morgen


ausgezeichnet

An der Berliner Siegessäule wird auf der Ladefläche eines Kleinlasters eine tote Frau aufgefunden. Auf ihrem Körper wurde die Privatdresse des Bundeskanzlers geschrieben. Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski wird zusammen mit Art Mayer mit diesem Fall beauftragt. Art Mayer ist berühmt für seine unkonventionelle und oft über die Grenzen herausschießenden Ermittlungsarbeiten. Sie finden heraus, daß es nicht der erste Mordfall dieser Art ist. Beide Frauen wurden ausgeblutet, haben scheinbar keine Verbindung zueinander. Als auch die Frau des Bundeskanzlers spurlos verschwindet, wird die Zeit knapp. Und Art sieht sich plötzlich mit seiner Vergangenheit konfrontiert.

Marc Raabe hat zwei neue Helden kreiert. Mit "Der Morgen" betreten Art Mayer und Nele Tschaikowski die Thrillerbühne. Beide Charaktere mochte ich sehr gern. Art mit seiner unangepaßten Art, der zugleich rauh und zart ist und Nele, die auch privat ihre Probleme hat. Beide wirken hier sehr authentisch. Die Handlung ist absolut spannend. Immer wieder blickt man in vergangene Geschehnisse rund um eine Gruppe Jugendlicher, klar ist, daß sie hier in der Gegenwart eine Rolle spielen. Doch warum und wer in welcher Rolle - das bleibt bis fast zum Schluß ein spannendes Geheimnis. Gerade durch diese Wechsel wird die Spannung sehr hoch gehalten. Beide Storys haben mich so gefesselt, daß ich das Buch fast nicht mehr zur Seite legen konnte und es trotz des Umfanges schnell gelesen hatte. Was natürlich auch an dem gekonnten Schreibstil von Marc Raabe gelegen hat. Er hat einfach eine unheimlich gute Art, Dinge bildhaft und fesselnd zu vermitteln. Mir persönlich hat dieses Buch übrigens noch deutlich besser gefallen als die Tom-Babylon-Reihe!!

Bewertung vom 30.05.2023
Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8
Riley, Lucinda;Whittaker, Harry

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8


ausgezeichnet

Die sechs d'Apliese - Schwestern sind in der Ägäis auf der Yacht "Titan" unterwegs, um dem Todestag ihres Adoptivvaters Pa Salt zu gedenken. Auch die siebte der Schwestern, die bis zuletzt verschwunden war, wird erwartet. Als alle an Bord zusammen sind, überreicht der Anwalt der Familie, Georg Hoffmann, jeder Schwester eine Kopie des Tagebuchs ihres Vaters. Sie sollen es sofort lesen, damit sie die Lebensgeschichte ihres geliebten Pa Salt kennenlernen. Jetzt erst erfahren sie seinen wahren Namen. Er erzählt ihnen darin von seiner Kindheit und seiner großen Liebe, aber auch von seinem Todfeind, vor dem er sein ganzes Leben auf der Flucht war. Endlich lernen die Schwestern die Gründe kennen, die zu ihren Adoptionen geführt haben. Nachdem sie das Tagebuch gelesen haben, merken sie, daß ihr Vater große Geheimnisse vor ihnen hatte. Er hat geschwiegen, um sie zu beschützen. Doch dann hält der Anwalt noch eine große Überraschung für die Schwestern bereit und sie müssen sehr stark sein.

"Atlas - Die Geschichte von Pa Salt" ist jetzt also der letzte Teil der Sieben-Schwestern-Saga von Lucinda Riley, der nach ihrem Tod von ihrem Sohn Harry Whittaker vervollständigt wurde. Zu Anfang der Geschichte habe ich wirklich versucht herauszufinden, wer nun welchen Absatz geschrieben hat. Es war zwecklos, man merkt keinen Unterschied. Die Geschichte ist unglaublich spannend und führt die Leser um die ganze Welt. Und wer es romantisch mag, kommt auch auf seine Kosten. Die Lebensgeschichte von Pa Salt geht sehr zu Herzen. Sie ist ein Streifzug durch die unruhige Geschichte Europas. Man bekommt einen Eindruck, wieviel Leid über die Menschen gebracht wurde. Das tut beim Lesen manchmal richtig weh. Sie zeigt aber auch, daß nicht jeder, der Schlimmes erlebt hat, automatisch auch ein böser Mensch werden muß. Auch die sieben Schwestern hat man durch die Bücher sehr gut kennengelernt und konnte sie auf ihren Wegen begleiten. Dieses letzte Buch dieser Serie ist ein Höhepunkt und gleichzeitig ein würdiger Abschluß der Geschichte. Der Abschied tat irgendwie weh!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Daniel Hawthorne und der Autor Anthony Horowitz werden zu einem Literaturfest auf der Insel Alderney eingeladen. Horowitz hat so gar keine Lust dazu, muß sich aber dem Willen seines Verlages fügen. Als jedoch der Mäzen des Festivals ermordet aufgefunden wird und es nicht bei diesem einen Mord bleibt, müssen Hawthorne und Horowitz sich mit ihren Ermittlungen beeilen- denn der Mörder sitzt genau wie alle anderen noch auf der Insel!

Anthony Horowitz geht auch mit "Wenn Worte töten" den Weg, daß er selbst in diesem Buch eine Rolle spielt. Diese Konstellation hat ihren Reiz noch nicht verloren, ist allerdings auch gewöhnungsbedürftig. Zu schnell vergißt man, daß es sich um einen fiktiven Krimi und nicht um die Realität handelt. Die Grenze dazwischen zerfließt. Wobei dies durchaus als Kompliment zu verstehen ist - denn es zeugt davon, mit welcher Sogwirkung Anthony Horowitz schreibt. Dabei hat er auch wieder einen wirklich spannenden Fall konstruiert, der damit punktet, daß er geschickt und logisch aufgebaut wurde. Man bekommt immer wieder kleine Lösungsteilchen, die erst ganz zum Schluß ein rundes Bild abgeben. Fast wie bei einem Puzzle. Bis dahin bekommt man es mit vielen Irrwegen und Wendungen zu tun, die die Spannung hoch halten!
Übrigens kann man diesen Krimi auch problemlos ohne Kenntnisse der zwei vorherigen Bände lesen!

Bewertung vom 24.05.2023
Der Traum vom einfacheren Leben
Fredriksson, Anna

Der Traum vom einfacheren Leben


ausgezeichnet

Im Sommer geht Sallys Traum endlich in Erfüllung. Sie hat im Fischerdorf Kivik das geerbte Haus in eine Pension umgebaut und jetzt ist die Eröffnung. Die Zimmer werden gut gebucht und ihre Tochter Josefin hilft ihr so gut sie kann. Sally und Josefin haben sich wieder angenähert. Für die junge Josefin läuft es gerade nicht so gut. Ihr Traum von einem Bauernhof und dem einfachen Landleben scheint zu platzen, denn die Arbeit wächst ihr und ihrem Verlobten Harald über den Kopf, das Geld geht ihnen aus. Darunter leidet auch ihre Beziehung. Josefin muß sich fragen, wie ihr Leben weitergehen soll. Sallys Mutter Vanja ist zurück nach Kopenhagen gefahren, denn Sally kann und will ihr nicht verzeihen. Doch Vanja sehnt sich zurück nach Kivik. Wird sie den Mut aufbringen und erneut nach Kivik fahren, um sich mit Sally auszusprechen?

Das zweite Buch der Jahreszeiten-Saga "Der Traum vom einfachen Leben" erzählt vom "Sommer" in dem kleinen Fischerdorf Kivik. Anna Fredriksson erzählt die Geschichte der drei Frauen mit herzlichen Worten. Sie stellt jede von ihnen so dar, wie Menschen nun einmal sind: Sie machen Fehler, sind oft eigensinnig und können ihre Fehler schlecht eingestehen. Das trifft ganz besonders auf Vanja zu. Mit ihr konnte ich mich am wenigsten anfreunden. Daß sie immer wieder davonläuft, wenn es Probleme gibt, zeigt sie auch in diesem Buch. Das hat sie wohl auch an ihre Enkelin vererbt. Sally scheint mir da noch am bodenständigsten. Sie zeigt mehr Mut und bekommt ihr Leben in den Griff. Bei dieser Geschichte erscheint es mir wichtig, daß man den ersten Teil dieser Saga kennt. Dann kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und hat Lesespaß.

Bewertung vom 23.05.2023
Traces
Kölpin, Regine

Traces


sehr gut

Mückemoor- ein Dorf mitten im Nichts, eine Dorfkneipe und viel Nachbarschaftsgetratsche Hier lebt die Abiturientin Elsa mit Mutter, Stiefvater und Opa Kurt auf dem familieneigenen Gutshof. Ihre besten Freunde: Pferd Pegasus und Freundin Mieke. Ein ruhiges Leben, bis plötzlich ein Fremder im Dorf erscheint. Leone, der die Spuren seiner vor Jahrzehnten in Mückemoor verschwundenen Großmutter verfolgt. Er verdreht Elsa gehörig den Kopf und sie stellt im Dorf Nachforschungen an. Damit bringt sie nicht nur sich selbst in Gefahr...

"Traces Finde mich" heiß der neue Jugendthriller aus der Bücherschmiede von Regine Kölpin. Man findet sich hier in Mückemoor wieder, einem Dorf, was so richtig typisch für das norddeutsche Nirgendwo ist. Treffpunkt ist die alte Dorfkneipe, hier trifft man sich und teilt den neuesten Dorfklatsch miteinander. Fremde werden mißtrauisch begutachtet und am besten ignoriert. Diese Atmosphäre ist so greifbar, daß man die Spannung zwischen Leone und den Dorfbewohnern richtig spürt. Wobei ich die Dorfbewohner tatsächlich verstehen konnte, denn es passierten mit Leones Erscheinen viele mysteriöse Dinge. Richtig einordnen konnte ich ihn die ganze Zeit nicht. Elsa erschien mir sehr leichtgläubig. Sie glaubt sofort alles, wird erst wach, als sie selbst und ihr Pferd Pegasus in Gefahr geraten. Durch die Handlungsweisen und die Atmosphäre des Dorfes ist das Buch richtig spannend. Dazu kommen die Geheimnisse rund um das Moor. Hier schaudert es den Leser sehr oft! Das Wissen rund um das Moor und vor allem um das Distanzreiten hat Regine Kölpin sehr gut wiedergegeben. Hier merkt man ihre intensive Recherche zu den Themen! Das Buch liest sich leicht und flüssig, ab und zu liest man Worte aus der Sprache der Jugendlichen, die aber doch auch für Erwachsene verständlich sind.

Klare Leseempfehlung für alle Altersgruppen!