Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2024
Absturz
Newman, T. J.

Absturz


ausgezeichnet

Flug 1421 gerät sechs Minuten nach dem Start vor Hawaii in große Schwierigkeiten. Ein Triebwerk explodiert, Hydrauliköl läuft aus - es bleibt nur noch die Notwasserung. Die meisten Passagiere entkommen über eine Notrutsche, wähnen sich in trügerischer Sicherheit. Doch auch die an Bord verbliebenen Passagieren erwartet ein schlimmes Schicksal - das Flugzeug sinkt auf den Meeresboden. Ein Entkommen scheint unmöglich. Gefangen im Flugzeug mit wenig Sauerstoff müssen sie auf Rettung hoffen. Diese wird zum Wettlauf gegen Zeit, fehlendes Material und Kompetenzgerangel....

"Absturz" ist der zweite Thriller der ehemaligen Flugbegleiterin T. J. Newman. Nach "Flug 416" geht es auch hier wieder nervenaufreibend zu. Das Buch beginnt ohne viel Vorrede direkt mit dem Szenario des explodierenden Triebwerkes, so daß man schon vom ersten Satz an mitten im Geschehen ist und atemlos die Handlung verfolgt. Mitten in diesem Geschehen werden die Charaktere in die Handlung eingeführt, bildhaft dargestellt und man hat sofort Mitleid mit ihnen. Der Hintergrund von Will und seiner 11jährige Tochter Shannon wird in einzelnen Rückblicken dargestellt, so daß man das Verhältnis von ihnen und Wills getrennt lebender Frau Chris, die zum privaten Rettungsteam gehört, besser versteht. Aber auch die Schicksale der anderen Passagiere und der Crew gehen unter die Haut. Selbst dem unsympathischen Charakter der Gruppe wünscht man sein Schicksal nicht. Die Autorin schreibt sehr fesselnd und kurzweilig. Hier kann man gar nicht mit dem Lesen stoppen, sondern würde das Buch am liebsten an einem Stück lesen (was mir fast gelungen wäre). Ihren Bezug als ehemalige Flugbegleiterin merkt man hier deutlich. Ihre Schilderungen sind fundiert und zeugen von Wissen, das ein Laie nicht hat. Abläufe, technische Details - durch ihr Fachwissen wirkt alles absolut glaubhaft. Zum Schluß bekommt man es zwar auch mit etwas Superheldentum zu tun, aber ich denke, daß man es der Person zugestehen darf.

Mich hat "Absturz" komplett in seinen Bann gezogen und hoffe sehr, daß T. J Newman noch viele Ideen für weitere Bücher hat!

Bewertung vom 25.03.2024
Neue Träume im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.4
Lott, Sylvia

Neue Träume im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.4


ausgezeichnet

Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter stets zur Seite. Die kleine Marina interessiert sich schon früh für die Arbeiten im Salon. Besonders beim Anrühren der Farben und Mixturen ist sie begeistert dabei. Als der Krieg ausbricht wird auch Norderney bombardiert. Deshalb werden die Kinder nach Österreich verschickt. Auch Marina muß mitfahren. Sie lernt dort Resi kennen und die Mädchen werden Freundinnen. Für Resis Mutter sammeln sie Kräuter, die dann von ihr zu Cremes und Heilsalben verarbeitet werden. Marina merkt sich alles ganz genau. Als sie nach Norderney zurückkehrt, wird sie Friseuse. Nebenbei stellt sie ihre eigenen Pflegeprodukte her, die sie auf dem Schwarzmarkt gut verkaufen kann. Ihr Jugendfreund Siebo unterstützt sie dabei. Mit Resi hält sie weiterhin Briefkontakt. Doch dann erhält Marina einen Brief von ihrer Freundin, der das Leben der gesamten Familie verändern wird.

Die Norderney - Saga von Sylvia Lott geht mit dem vierten Teil "Neue Träume im Inselsalon" ins Finale. Die Jahre 1935 bis 1955 werden natürlich vom Krieg beherrscht. Auch auf einer so idyllischen Insel ist das nicht anders, denn die Familien sorgen sich um ihre Väter und Söhne an der Front. Zu Hause müssen die Frauen das Leben aufrecht erhalten. Sylvia Lott erzählt durchaus humorvoll auch von dieser harten Zeit. Die Freundschaft zwischen Frieda und Grete ist durch nichts zu erschüttern. Man spürt genau, wie sehr die Frauen sich vertrauen und beneidet sie darum. Auch die Nachkriegszeit wird in diesem Roman lebendig geschildert. Auf der einen Seite atmen die Menschen auf, aber andererseits ist da die Scham über das, was passiert ist. Man kann sich gut in die Menschen hineinversetzen, schließlich haben die Leser viele von ihnen durch ihr Leben begleitet.

Bewertung vom 23.03.2024
Grausames Garn / Der Häkelclub ermittelt Bd.2
Letterman, Karla

Grausames Garn / Der Häkelclub ermittelt Bd.2


sehr gut

Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend teuer. Doch die Firma "Seemannsgarn" hat das Verspinnen der Wolle revolutioniert. Kurzerhand organisiert Henri eine Besichtigungstour für seine Kundinnen. Doch der Ausflug verläuft nicht so, wie geplant. Zunächst bekommen sie zwar die Schafe und das Lager zu sehen, die Herstellung der Wolle bleibt jedoch geheim. Dann wird auch noch eine Teilnehmerin vom Mähdrescher überfahren, nachdem sie sich skeptisch geäußert hat. War es wirklich ein Unfall? Der Häkelclub beginnt undercover zu ermitteln!

"Grausames Garn" ist der zweite Fall für Henri und den Häkelclub. Auch wenn mir der erste Band schon gut gefallen hat, hat sich Karla Letterman hier sogar noch gesteigert. Vor allem Henri gefiel mir hier sehr viel besser, denn er hat nun dieTrauer um seine Frau fast überwunden und man findet viel besser Zugang zu ihm. Er hat sich mittlerweile sehr gut in sein neues Leben mit Handarbeitsladen und Häkelclub eingelebt. Diesmal geht es um Skudden, die mit einer niedlichen Zeichnung den Abschluß jedes Kapitels bilden, und ihre Wolle. Ein sehr interessantes Thema, bei dem man hier ganz nebenbei noch dazulernt. Die Handlung ist auf ihre eigene Art von einer eher ruhigen, unaufgeregten Spannung. Wer ruhige Töne in Krimis liebt, ist hier genau richtig. Für mich muß es nicht rasant zugehen. Im Gegenteil, ich mag diese ruhige Art. Karla Letterman schreibt einfach herrlich. Bei ihr hat man das Gefühl, daß man mitten im Häkelclub zwischen guten Freunden sitzt. Denn so vertraut sind mir Henri, Edda und Co. schon geworden.

Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten!

Bewertung vom 22.03.2024
Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1
Anour, René

Tödlicher Duft / Ein Fall für Commissaire Campanard Bd.1


ausgezeichnet

Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire Louis Campanard dahin. Er stürzt sich sofort in die Ermittlungen. Obwohl sein Kleidungsstil etwas außergewöhnlich ist, sollte man Louis Companard nicht unterschätzen. Er hat einen messerscharfen Verstand und so leicht kann ihm niemand etwas vormachen. Er geht oft unkonventionelle Wege, um seine Fälle zu lösen. So auch diesmal. Weil die Herren von Fragonard ihm den Zutritt zu ihren Herstellungsräumen verweigern, schleust er kurzerhand die Polizeipsychologin Linda Delacours dort ein. Für sie ist es der erste Einsatz nach einem traumatischen Erlebnis, das sie noch nicht verarbeitet hat. Doch Campanard glaubt fest an Lindas Können und sie will ihn nicht enttäuschen. Deshalb bringt sie sich in eine große Gefahr, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.

In seinem Krimi "Tödlicher Duft" geht René Anour ganz neue Wege. Die Krimiserie spielt sich diesmal in Frankreich, genauer in der Parfumhochburg Grasse, ab. Dabei beschreibt er die Düfte dieser kleinen Stadt so intensiv, daß man glaubt, sie zu riechen. Das Thema Parfumherstellung spielt in der Handlung natürlich eine große Rolle. Auch hier geht René Anour sehr akribisch zu Werke. Er erklärt alles ganz genau und der interessierte Leser kann viel lernen. Mit Commissaire Campanard hat René Anour einen Ermittler mit Herz und Verstand ins Leben gerufen. Auch die anderen Charaktere erscheinen sehr menschlich. Man fühlt sich in der Geschichte einfach wohl. Trotzdem ist der Krimi sehr spannend und bis zum Ende offen. Der Fall wird zwar gelöst, aber es bleiben immer noch Fragen zum Vorleben des Commissaire offen. Die klären sich dann hoffentlich im nächsten Teil!

Bewertung vom 21.03.2024
Ave Maria / Ein Toskana-Krimi mit Gabbiano und Carlucci Bd.2
Tozzio, Andrea

Ave Maria / Ein Toskana-Krimi mit Gabbiano und Carlucci Bd.2


ausgezeichnet

Vito Carlucci und Laura Gabbiano von der Kriminalpolizei Florenz bekommen es diesmal mit einem Mörder der besonderen Art zu tun. Er tötete bereits drei Frauen auf langsame Art, die alle den Vornamen Maria trugen. Die Spuren führen zu einem berühmten Pasta - Imperium. Doch wie passen die Morde dorthin?

"Ave Maria" ist der zweite Fall für Gabbiano und Carlucci. Andrea Tozzio läßt sein Ermittlerteam hier Hand in Hand arbeiten, beide haben zusammen gefunden. Nachdem sie sich in Band 1 noch aneinander gewöhnen mußten, sind sie hier ein prima Team, das jeden Sympathiepunkt bekommt. Der Fall ist unendlich spannend. Ich hatte immer das Gefühl, daß Maria aus dem Polizeiteam auch in Gefahr gerät und bangte um sie. Andrea Tozzio schafft es, den Leser immer wieder neue Spuren verfolgen zu lassen und schickt ihn immer neu in die Irre. So bleibt es bis zum Schluß geheimnisvoll, wer hinter den Morden steckt und welches Motiv der Täter verfolgt. Andrea Tozzio hat die Handlung sehr logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Man verliert hier nie den roten Faden. Vom Schreibstil her liest sich dieser Krimi wunderbar leicht, so daß man ihn ziemlich schnell gelesen hat. Wunderschön ist der Schauplatz der Toskana, wodurch hier während des Lesens Urlaubsstimmung aufkommt.

Mich hat auch dieser zweite Fall vollends überzeugt und ich würde mich über noch mehr Fälle für Gabbiano und Carlucci sehr freuen!

Bewertung vom 20.03.2024
Die Sprache der Wale
Mustill, Tom

Die Sprache der Wale


ausgezeichnet

Als Tom Mustill einen Zusammenstoß seines Kajaks mit einem Buckelwal nur knapp überlebte, war bei ihm die Faszination für Wale geboren. Er beschäftigte sich intensiv mit ihnen, besuchte Wissenschaftler und Experten und sammelte Geschichten über Begegnungen von Mensch und Wal. Er merkte, daß die intelligenten Meeresbewohner noch längst nicht komplett erforscht sind und noch viel Wissen fehlt, um sie zu verstehen. Seine Erkenntnisse hat Tom Mustill in seinem Buch "Die Sprache der Wale" veröffentlicht. Dieses Buch ist wirklich leicht verständlich für jedermann. Es geht um Verhalten und Kommunikation. So erklärt er, wie man durch künstliche Intelligenz den Gesang der Wale in die menschliche Sprache umzuwandeln versucht. Es wäre schon interessant, sollte dies jemals richtig funktionieren. Wer weiß, was diese faszinierenden Tiere uns mitzuteilen haben? Denn ihre Wahrnehmung der Welt ist so ganz anders als die von uns Menschen. Der Autor läßt seine Leser hautnah an seinen Erlebnissen mit Walen teilhaben. Man spürt die Blicke der Wale förmlich, wenn sie ihr gegenüber neugierig beäugen. Tom Mustill hat hier ein Buch geschaffen, das dem Leser anschaulich und bildhaft eine Welt nahe bringt, die für viele unerreichbar ist. Aufgelockert wird der Text durch einige schwarzweiß Fotos, von denen ich gern mehr gehabt hätte.

Dieses Buch ist absolut lesenswert und man denkt noch lange über das Gelesene nach!

Bewertung vom 19.03.2024
Steirerwald
Rossbacher, Claudia

Steirerwald


ausgezeichnet

Die LKA- Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden zu einem Einsatz im Schöcklland gerufen. Auf Schloss Abelsberg hat ein Jagdhund die verwesende Hand eines Mannes gefunden. Kurz darauf wird die restliche Leiche in einem Graben hinter dem Schloss aufgefunden. Es handelt sich um Oskar Schneeberger, einen exzentrischen Regisseur, der im Schloss wohnte. Doch warum und von wem wurde er erschossen?

Mit "Steirerwald" hat Claudia Rossbacher ihre beliebte Serie um Sandra Mohr und Sascha Bergmann nun in die 14. Runde geschickt. Und auch dieser Fall ist sehr gelungen. Die Autorin überzeugt wieder mit einer logisch aufgebauten Handlung, bei der der Spannungsbogen konstant hoch bleibt und in ein überraschendes Ende mündet. Immer wieder bekommt man neue Verdächtige, die Spuren erweisen sich als falsch und den Ermittlern fällt der Erfolg nicht einfach in den Schoß. Dies macht die Ermittlungen authentisch. Sandra Mohr und Sascha Bergmann sind wie gewohnt die Sympathieträger in diesem Buch. Sie sind vertraut miteinander und genauso vertraut wirken sie auf mich. Ich kenne schon einige Vorgängerbände und mir ist das Privatleben der Ermittler bekannt. Aber ich glaube fest, daß es nicht zwingend notwendig ist, die vorherigen Bände zu kennen, um hier gut durchzublicken. In diesem Krimi geht es u. a. um die Jagd. Claudia Rossbacher vermittelt hier Wissen rund um den Jagdgebrauch und seine Traditionen. Dies war ein interessantes Thema und sehr lehrreich. Am Ende des Buches findet sich wieder ein Glossar mit den verwendeten steierischen und waidmännischen Ausdrücken.

Ein sehr lohnender Krimi!

Bewertung vom 17.03.2024
Oma hat die Hosen an
Kölpin, Regine

Oma hat die Hosen an


ausgezeichnet

Oma Elisa liebt es, zu backen. Sie freut sich jedes Jahr auf den "Erdbeerkuchentag", an dem ihr Sohn Immo mit seiner Lebensgefährtin Gesa und Enkel Tobias aus Köln nach Otterndorf zu ihr kommen. Doch dieses Jahr sind nur Immo und Gesa auf der Durchreise kurz erschienen und Elisa bleibt auf ihren Kuchen sitzen. Ein Glück, daß Marten, der einen alten Hof am Deich bewohnt, zufällig vorbei kommt. Kurzerhand lädt Elisa ihn ein und beide verstehen sich wider erwarten sehr gut. Auch er ist einsam. Zufällig kennen sich Tobias und Martens Enkelin Ike und flüchten gemeinsam vor dem heimischen Streß nach Otterndorf. Als Immo und Ikes Mutter beschließen, nach Otterndorf zu ziehen, entsteht eine waghalsige Idee. Ob diese gemeinsam in die Realität umgesetzt werden kann?

Regine Kölpin hat mit "Oma hat die Hosen an" einen richtig schönen Wohlfühlroman geschrieben. Oma Elisa und Opa Marten sind so richtig herzlich und man schließt sie sofort ins Herz. Gerade mit Elisa hatte ich echt Mitleid, die Vorstellung, wie sie da allein mit ihrem Kuchen saß, machte traurig. Doch umso schöner ist es, zu verfolgen, wie sie sich gemeinsam mit Marten einen neuen Lebensmittelpunkt erarbeitet. Natürlich gibt es in diesem Buch nicht nur sympathische Leute. Gesa und Martens Ex-Frau hätte ich am liebsten auf den Mond geschossen. Aber sie bringen hier halt etwas Aufregung in die Handlung. Und ganz ehrlich - irgendwie war Gesa auf ihre Art schon witzig. Otterndorf als Handlungsort wird wunderbar beschrieben. Man ist richtig vor Ort und sieht den Deich vor sich. Ganz nebenbei bekommt man durch Elisa auch noch Hunger auf Erdbeerkuchen. Zum Glück befinden sich die Rezepte für die hier erwähnten Kuchen im Anhang des Buches! So kann man sich ein klein wenig Otterndorf nach Hause holen!

Bewertung vom 16.03.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Sommer 1933 in der Eifel: Die Mädchen Elli, Käthe und Margot sind Freundinnen. Elli und Käthe leben im Dorf unter armseligen Verhältnissen, Margot dagegen kommt aus der Stadt. Ihre Eltern sind wohlhabend und haben im Dorf ein Wochenendhaus. Das stört die Freundschaft der drei Mädchen aber nicht, denn sie haben sich geschworen, immer füreinander da zu sein. Die Jahre vergehen und aus den Mädchen werden junge Frauen. Käthe läßt sich von den neuen Parolen überzeugen und sieht darin ihre Vorteile. Für Margot und ihre Familie brechen schwere Zeiten an, denn sie sind Juden. Elli wird von ihrer Mutter zunächst von allen Problemen ferngehalten, doch bald kann sie nicht mehr nur zusehen. Sie muß etwas tun, um ihre Freundin Margot zu retten. Auch wenn es für sie selbst um Leben oder Tod geht.

Romane der Autorin Lilly Bernstein haben immer einen ernsteren Hintergrund - so auch das neue Buch "Sturmmädchen". Der Untertitel "Freundinnen in dunkler Zeit" sagt schon viel über den Inhalt aus, denn dunkler kann eine Zeit wohl kaum sein, als in den 1930er Jahren. Lilly Bernstein beschreibt die bittere Armut der Menschen in einem kleinen Eifeldorf sehr anschaulich. Man kann sich kaum vorstellen, wie das Leben dort ausgesehen hat. Da ist es fast nachvollziehbar, daß gerade die Ärmsten in die neue Ideologie ihre Hoffnung setzen. Die Geschichte entwickelt eine ungeheure Spannung bis zum Ende. Die Leser fiebern mit, wenn Elli für Margot ihr Leben aufs Spiel setzt. Diese tapfere junge Frau, die so gar nichts von einer Heldin hat, zeigt allen, was das Wort Freundschaft bedeutet. Die Geschichte hat mich tief beeindruckt. Das lag viel an der dramatischen Handlung, aber auch an dem so eindringlichen Schreibstil der Autorin Lilly Bernstein.

Bewertung vom 15.03.2024
Wie Spuren am See - Die Rückkehr
Baillon, Sibylle

Wie Spuren am See - Die Rückkehr


ausgezeichnet

Chris und Isabella konnten endlich in die geerbte Villa am Bodensee einziehen. Sie genießen die gemeinsamen Stunden, doch Isabella muß ihre Vernissage vorbereiten und Chris kämpft gegen eine Schreibblockade. Da steht plötzlich eine alte Dame vor der Tür. Sie heißt Gudrun, ist 70 Jahre alt und behauptet, eine gute Freundin von Ada zu sein. Sie ist sichtlich geschockt, als sie hört, daß die Vorbesitzerin der Villa nicht mehr lebt. Gudrun hatte gehofft, bei Ada Hilfe zu finden, weil sie ihren Mann verlassen hat. Chris und Bella haben Mitleid mit der Frau und nehmen sie in ihr Haus auf. Doch bald merken sie, daß Gudrun sich merkwürdig benimmt. Als dann so einiges schief geht, wird Bella mißtrauisch und forscht in Adas Tagebüchern nach, aber Gudrun wird darin nie erwähnt. Noch ahnt sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt.

Der zweite Teil der Bodensee-Saga "Wie Spuren am See" ist da! Unter dem Titel "Die Rückkehr" geht die wunderschöne Liebesgeschichte von Chris und Bella weiter. Wie im echten Leben scheint nicht immer die Sonne und der Alltag kehrt ein. Die Autorin Sibylle Baillon hat einen ganz besonderen Schreibstil. Man spürt die große Liebe des Paares auf jeder Seite. Doch auch die enorme Spannung in der Geschichte wird bis zum Ende immer größer. Die Handlung fesselt den Leser total. Und wie schon im ersten Teil erzählt Sibylle Baillon wieder eine wunderschöne Sage vom Bodensee, diesmal mit einem wahren Kern. Durch ihre Beschreibung des Sees ist man sofort in ihn verliebt. Die Begeisterung für diese Region wirkt ansteckend.

Mit dem zweiten Teil dieser Saga ist Sibylle Baillon wieder ein toller Roman gelungen.