Anja Baumheier
MP3-CD
Die Erfindung der Sprache
Gekürzte Ausgabe, Lesung. 757 Min.
Gesprochen: Berger, Wolfgang;Produktion: Audiobuch Verlag
Sofort lieferbar
Statt: 16,00 €**
**Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
7 °P sammeln!
"Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört. Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams ...
"Mit dem Jungen läuft etwas nicht so, wie es soll." Das sagt man, als Adam erst mit zwei Jahren zu sprechen beginnt. Menschliche Beziehungen sind für ihn ein Mysterium, stattdessen schwärmt er für die Zahl Sieben. Beim Heranwachsen auf der ostfriesischen Heimatinsel wird er liebevoll von seiner Familie umsorgt, allen voran von seiner tschechischen Großmutter Leska und seinem Vater Hubert. Dieser richtet seinem Sohn im alten Leuchtturm einen Weltrückzugsort ein, der nur ihm gehört. Doch dann bricht die Katastrophe über den bilderbuchschönen Himmel von Platteoog herein: Kurz nach Adams 13. Geburtstag verschwindet sein Vater spurlos, seine Mutter verstummt unter der Last ihrer Trauer. Eines Tages und viele Jahre später, Adam ist Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, fällt ihm ein Buch in die Hände: "Die Erfindung der Sprache". Es enthält Hinweise auf seinen Vater - offenbar ist er auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden. Adam begibt sich auf die Suche. Seine abenteuerliche Reise führt ihn quer durch Deutschland, nach Prag, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt ...
Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule. Ihr fesselnder Debüt-Roman »Kranichland« fand große Beachtung.
Produktdetails
- Verlag: Audiobuch Verlag
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 757 Min.
- Erscheinungstermin: 9. März 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783958628007
- Artikelnr.: 60454162
Herstellerkennzeichnung
Steinbach Sprechende
Panoramaweg 22
74547 Untermünkheim
vertrieb@sprechendebuecher.de
"Mitreißend, bildhaft, witzig. (...) Für alle, die Lust auf eine packende und liebevolle Familiengeschichte haben." (Pressestimme) WDR2 Buchtipp wdr2.de 20210607
Von sandpapierrauen Händen und zimtfarbenen Katzen
Anja Baumheiers neuen Roman „Die Erfindung der Sprache“ einzuordnen, fällt mir nicht leicht. Vielmehr ist es in mehrfacher Hinsicht eine eher ambivalente Angelegenheit. Die Erzählung gliedert sich in zwei …
Mehr
Von sandpapierrauen Händen und zimtfarbenen Katzen
Anja Baumheiers neuen Roman „Die Erfindung der Sprache“ einzuordnen, fällt mir nicht leicht. Vielmehr ist es in mehrfacher Hinsicht eine eher ambivalente Angelegenheit. Die Erzählung gliedert sich in zwei Erzählebenen. In der Gegenwart begibt sich die autistisch angehauchte Hauptfigur Adam Riese auf die Suche nach seinem vor vielen Jahren verschwundenen Vater. Dazwischen wird in Rückblenden berichtet, wie sein Vater seinerzeit auf die (fiktive) ostfriesische Insel Platteoog gelangte, wie sich die Eltern kennenlernten und wie Adam seine Kindheit verbrachte.
Die Vater-Suche führt Adam quer durch Europa. Manche der Menschen, auf die er dabei trifft, unterstützen ihn, andere sind ihm weniger wohlgesonnen. Das Ganze ist eine rein fiktionale Erzählung, zwar eingebettet in eine reale Umgebung, dafür aber mit Wendungen in der Handlung (z.B. durch das rein zufällige Zusammentreffen mit Personen, die Adams Vater bzw. dessen Familie von früher kannten), die einfach fern jeder Realität sind. Dadurch haftet der Story insgesamt etwas Symbolhaftes und Fiktives an. Diesen Eindruck unterstreicht auch die sehr überschaubare Zahl der im Roman vorkommenden Personen. Auf Platteoog sind das z.B. neben Adams Familie vor allem der Arzt, der Pfarrer, die Polizistin … alle mit gewissen, teils auch recht klischeehaften, Eigenheiten.
Dabei spielt die Autorin die ganze Zeit über mit der Sprache an sich, angefangen vom Buchtitel über Adams Namen und Beruf (Sprachwissenschaftler) bis hin zu vielen kleinen Anspielungen bei Namen und Bezeichnungen. Sie verwendet durchweg eine sehr bildhafte, teils poetische Sprache, was ihr nach meinem Empfinden allerdings mal mehr, mal weniger gut gelingt. Gegen sandpapierraue Hände, zimtfarbene Katzen usw. ist nichts einzuwenden. Liest man das aber – und nicht nur gefühlt – zum fünften, sechsten Mal hintereinander, so verlieren auch die schönsten Metaphern ihren Glanz. In dieser Hinsicht übertreibt es die Autorin zuweilen einfach.
Ich habe „Die Erfindung der Sprache“ als Hörbuch gehört (1 mp3-CD, Spieldauer rund 12,5 Stunden). Warum und wie stark die Lesung gekürzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Angemerkt hat man es der Erzählung jedenfalls nicht. Dennoch schade darum, denn es war mein erstes Hörbuch mit Wolfgang Berger als Sprecher. Und er macht seine Sache wirklich hervorragend, er liest einfühlsam, eingängig und auch in einer sehr angenehmen Tonlage und Geschwindigkeit.
Fazit: Eine wie gesagt etwas eigene, schräge Erzählung, die aber dennoch ihren Reiz hat und sicher ihre Fans etwas abseits des Mainstream finden wird. Von mir insgesamt ordentliche 3 bis 4 Sterne.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Dies ist mein erstes Buch der Autorin, auch wenn mir ihre anderen Titel schon ins Auge gestochen sind. Das Cover passt nach dem Lesen perfekt zur Geschichte.
Zur Geschichte selbst möchte ich wenig sagen, der Klappentext erzählt mehr als genug. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, …
Mehr
Dies ist mein erstes Buch der Autorin, auch wenn mir ihre anderen Titel schon ins Auge gestochen sind. Das Cover passt nach dem Lesen perfekt zur Geschichte.
Zur Geschichte selbst möchte ich wenig sagen, der Klappentext erzählt mehr als genug. Der Einstieg fiel mir nicht ganz so leicht, ich bin nicht richtig in die Geschichte hineingekommen und war anfangs doch sehr verwirrt über die verschiedenen Zeitsprünge, da ich nicht damit gerechnet habe, mehr über Adam und seine Mutter und Großmutter zu erfahren bis es zur eigentlichen Geschichte kommt.
Als das aber dann beginnt, war ich gefangen und wollte gar nicht mehr aufhören. An dem ein oder anderen Moment kam es mir etwas abgehackt vor, was eventuell an der Kürzung oder eben selbst am Buch liegt, das kann ich leider nicht genau sagen. Ansonsten macht der Sprecher seinen Job aber perfekt, ich mag sein Timbre und wie er die verschiedenen Figuren interpretiert hat. Er hat die Geschichte lebendig gemacht und ich konnte mir Adam mit seinen Eigenheiten sehr gut vorstellen. Auch die Großmutter war perfekt getroffen.
Adam ist speziell, schon was seine Art betrifft, aber auch seine Ansichten. Mir hat es gefallen, dass er sich im Laufe der Geschichte öffnet und weiterentwickelt.
Es gab den ein oder anderen Moment, der etwas unbeholfen wirkte und für mich nicht ganz gepasst hat z. B. das im Restaurant, aber an sich hat mir die Geschichte sehr gefallen.
Man reist mit Adam auf der Suche nach seinem Vater und auch auf der Suche nach sich selbst, er wächst mit seinen Erlebnissen und bekommt einen anderen Blick aufs Leben. Gerade die Begegnung mit der Katze fand ich super, das hat mir als Katzenfreund sehr gefallen.
Zum Ende hin ging es mir persönlich dann zu schnell und das Hörbuch war abrupt vorbei, wo ich noch etwas erwartet hätte.
Von mir gibt es trotz des schnellen Endes eine klare Hörempfehlung! 4,5 Sterne
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Beim Durchblättern der Vrelaugsvorschau, war ich sofort Feuer und Flamme, als das Cover und den Titel gesehen habe – ich wollte das Buch unbedingt lesen. Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte reinzukommen, dann aber war ich völlig gefangen in einer ganz eigenen Welt, …
Mehr
Beim Durchblättern der Vrelaugsvorschau, war ich sofort Feuer und Flamme, als das Cover und den Titel gesehen habe – ich wollte das Buch unbedingt lesen. Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, in die Geschichte reinzukommen, dann aber war ich völlig gefangen in einer ganz eigenen Welt, die ein bisschen skurril, vor allem aber sehr warmherzig und liebenswert ist.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die zu verschiedenen Zeiten spielen, die aber nach und nach aufeinander zulaufen. Der weiter zurückliegende Strang spielt vor allem in Ostfriesland, auf der Insel Platteoog – dort lernen sich Oda und Hubert kennen und lieben. Ihr Sohn Adam ist ihr Allergrößtes, dass er erst spät das Sprechen lernt und mit menschlichen Beziehungen so seine Probleme hat, ist für sie nicht wichtig. Sie sind eine glückliche Familie, bis auf einmal Hubert verschwindet. In dem Handlungsstrang der Gegenwart macht sich er erwachsene Adam auf die Suche nach seinem Vater – seine Liebe zur Sprache ist ihm geblieben, menschliche Nähe ist im weiterhin ein Graus. Sicherheit geben ihm die Zahl sieben und Stimmen in seinem Kopf – auf der Suche nach seinem Vater wächst Adam dann über sich hinaus.
Am Anfang hatte ich etwas Probleme in die Geschichte reinzukommen, was vor allem an der illustren Sammlung von Figuren lag, die hier in den ersten Seiten vorgestellt werden und die ich erst nicht richtig einander zuordnen konnte. Neben Adam, Oda und Hubert gibt es noch einige Bewohner der Insel Platteoog, die zwar eigen und auch ein wenig schrullig sind, dafür aber auch sehr herzlich und vor allem liebenswert. Es gibt da keinen ohne Macke, bei manchem ist sie offensichtlich, bei manchem eher versteckt. Was mir anfangs sehr fremd war, hat sich mehr und mehr in mein Herz geschlichen und es hat gar nicht lange gedauert, dass sich meine anfängliche Verwunderung und Skepsis in Neugier und Wohlgefühl gewandelt haben.
Normalerweise liegen mir Handlungsstränge der Vergangenheit lieber – diesmal war es anders. Ich habe mich immer wieder gefreut, wenn Adam in der Gegenwart Spuren nach seinem Vater verfolgt – und da hat die Autorin einiges an Wendungen auf Lager, mit denen ich nicht gerechnet habe und die wirklich ganz unverhofft gekommen sind. Toll fand ich vor allem die Entwicklung Adams, der mal urkomisch, mal mitleiderregend daherkommt, dann über sich hinauswächst und mich mit seiner Zerstreutheit, Hilflosigkeit und Wärme sehr berührt hat. Der zurückliegende Strang erzählt eher die Geschichte von Adams Eltern und Großeltern – bis irgendwann auch dieser Erzählstrang in der Gegenwart ankommt. Am Ende schließt sich der Kreis, die beiden Handlungsstränge werden eins und Fragen, die sich im Laufe des Buches ergeben haben, werden beantwortet - ich hatte ein wohliges Gefühl im Bauch, als ich den Buchdeckel zugeschlagen habe und fand den Schluss sehr versöhnlich und einfach toll.
Anja Baumheier hat einen tollen Schreibstil, der nicht nur lebendig ist, sondern auch zum schmunzeln einlädt – dabei lacht man aber nicht über die Menschen, sondern eher mit ihnen, keiner wird lächerlich gemacht, sondern sie sind mir mit allen ihren Ecken und Kanten richtig fest ans Herz gewachsen. Ich mochte zudem die Atmosphäre in der Geschichte, weil sie nie hoffnungslos war, sondern immer warm und voller Zuversicht. Für mich ein richtiges Wohlfühlbuch, das mich sehr gut unterhalten und in eine ganz andere Welt entführt hat. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine schöne Geschichte, die Mut macht und voller Hoffnung steckt, ungewöhnliche Charaktere, die ans Herz wachsen und ein warmherziger, lebendiger Schreibstil, der immer wieder auch zum schmunzeln einlädt – ein Wohlfühlbuch, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen.
Weniger
Antworten 4 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 4 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Im Roman „Die Erfindung der Sprache“ nahm mich Anja Baumheier mit auf die fiktive ostfriesische Insel Platteoog. Eine Kirche, ein paar Nahversorgungsgeschäfte und ein Mehrzweckhaus mit Arztpraxis, Polizeistation und Grundschule gibt es auf dem Eiland in der Nordsee. Besonders …
Mehr
Im Roman „Die Erfindung der Sprache“ nahm mich Anja Baumheier mit auf die fiktive ostfriesische Insel Platteoog. Eine Kirche, ein paar Nahversorgungsgeschäfte und ein Mehrzweckhaus mit Arztpraxis, Polizeistation und Grundschule gibt es auf dem Eiland in der Nordsee. Besonders erwähnenswert ist die Bäckerei, denn sie wird von Leska und Ubbo Bakker betrieben, den Großeltern des Protagonisten Adam Riese. Eine Fähre sorgt dafür, dass Bewohner und Touristen in einer halben Stunde das Festland erreichen. Der Titel nimmt Bezug auf ein Buch mit gleicher Bezeichnung, das in der Geschichte eine wichtige Rolle bei der Auffindung von Adams Vater Hubert spielt.
Adam ist 32 Jahre alt und wohnt inzwischen in Berlin. Er ist Doktor für Sprachtheorie und angewandte Sprachwissenschaft und orientiert sich gerne an selbst erstellten systematisierenden Listen, die ihm einen gewissen Halt vermittelt und panikartige Anfälle vermeiden helfen. Sein Hang zur Zahl sieben ist eine seiner wunderlichen Schrullen, dazu ist er hochbegabt und sich bewusst, dass er autistische Züge trägt. Als er 13 Jahre alt war, ist sein Vater von einer Reise nicht zurückgekehrt. Eines Tages findet Oda, Adams Mutter, in einem Buch einen Hinweis auf den weiteren Verbleib von Hubert nach seinem Weggang. Adam macht sich nicht nur im eigenen Interesse, sondern vor allem zum Wohl von Oda auf die Suche danach, ob Hubert noch lebt und wenn ja, möchte er wissen wo.
Anja Baumheier zeigt ein kontrastreiches Leben von Adam, der zunächst in geborgenen Verhältnissen auf der kleinen überschaubaren Insel aufwächst. Aber auch dort erreichen ihn ungeahnte Schicksalsschläge, nicht nur durch das Verschwinden des Vaters, sondern auch durch einen weiteren großen Verlust. Das Adam mit seinem Verhalten immer wieder auffällt, ist spätestens im Umgang mit Gleichaltrigen zu bemerken. Von der gut ausformulierten Hauptfigur des Romans bis hinein in die Nebenfiguren kreiert die Autorin eigenwillige Charaktere wie beispielsweise die fürsorgliche, ständig besorgte, aus der Tschechoslowakei stammende Großmutter von Adam bis hin zu einer empathischen Logopädin, die wie jemand aus einem bekannten Kriminalroman aussieht.
Der Roman ist sprachlich facettenreich. Anja Baumheier hält an dem Originalton ihrer Figuren, die in der Sprache ihrer Heimat sprechen, fest; entsprechende Übersetzungen finden sich zum Verständnis in den Fußnoten. Ihre Beschreibungen sind häufig detailreich. Einen einmal aufgegriffenen Spleen der handelnden Personen behält sie konsequent bei, was ich später als erschöpfend empfand. Dadurch dehnt sich die Erzählung bei der Suche von Adam leicht aus. Trotz dramatischer Wendungen fehlt es nicht an gefühlvoll ausgeführten, mit sanfter Ironie ausgestatteten Situationen.
In ihrem Roman „Die Erfindung der Sprache“ schreibt Anja Baumheier in einer abwechslungsreich gestalteten Sprache über die Bedeutung von Identität und Heimat sowie den besonderen Wert von Freundschaft und Zusammenhalt. Die Geschichte ist tragisch berührend und dennoch amüsant mit hohem Unterhaltungswert. Daher empfehle ich sie gerne weiter.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Nicht DER Adam Riese
Also nicht der vielzitierte Vater des modernen Rechnens, sondern einer, der einfach denselben Namen trägt, steht im Fokus dieses Romans. Er lebt auf der ostfriesischen Insel Platteoog, die etwas ganz Besonderes ist - der Leser wird sukzessive mit deren Bewohnern, …
Mehr
Nicht DER Adam Riese
Also nicht der vielzitierte Vater des modernen Rechnens, sondern einer, der einfach denselben Namen trägt, steht im Fokus dieses Romans. Er lebt auf der ostfriesischen Insel Platteoog, die etwas ganz Besonderes ist - der Leser wird sukzessive mit deren Bewohnern, vor allem jedoch mit Adams Familienmitgliedern bekannt gemacht. Wir erhalten ausführlichen Einblick in seine Familiengeschichte, zumindest mütterlicherseits. Väterlicherseits hingegen bleibt vieles nebulös, denn sein Vater Hubert taucht dort eines Tages auf, um sich des Leuchtturms anzunehmen und bleibt vor allem wegen Oda. Einige Jahre später werden die beiden Adams Eltern und weitere Jahre später verschwindet Hubert spurlos.
Während aus Adam, der gewissermaßen ein Sonderling ist - es ist, so denke ich, nicht ganz verkehrt, ihn als eine Art Autisten zu bezeichnen, ein Sprachwissenschaftler wird, verzweifelt seine Mutter am Verschwinden ihrer großen Liebe . Und zwar so sehr, dass sich irgendwann für Adam die Notwendigkeit zu handeln ergibt. Und die führt ihn aus Berlin, wo er mittlerweile lebt und an der Uni arbeitet, fort in die große weite Welt - zuletzt in die Bretagne. Wo er vieles erfahren und manches regeln kann und lernt, dass Familie auch ein Gefühl sein kann.
Ein bisschen hat der Roman etwas von einem Kinderbuch für Erwachsene - die Handlung ist wild, verwegen und frech, ebenso wie Sprache und Stil. Gewissermaßen etwas von einer männlichen Pippi Langstrumpf mit deutlich mehr Nebencharakteren. Meiner Ansicht nach schießt Autorin Anja Baumheier jedoch nicht nur einmal über das Ziel hinaus, denn Romane für Erwachsene dürfen zwar natürlich auch wild und verwegen sein, es sollte aber alles passen, Struktur haben und gewissermaßen zielführend sein. Das ist es aus meiner Sicht hier nur teilweise, wobei auch einige Erzählstränge für mich keinen richtigen Sinn ergeben. Anja Baumheier pflegt zudem einen sehr originellen Sprachstil, der teilweise amüsant, oft aber auch einfach nur anstrengend ist, wie ich finde.
Ein Roman mit spannenden und vielversprechenden Ansätzen, der jedoch deutlich zu viele Purzelbäume schlägt!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die Insel Platteoog ist sehr familiär, hier kennt jeder jeden und die Hilfsbereitschaft ist groß und das Ideenreichtum der Bewohner umso größer, wenn es Probleme zu bewältigen gibt. In diesem Idyll wächst der hochbegabte Adam auf, er hat Probleme im Sozialverhalten …
Mehr
Die Insel Platteoog ist sehr familiär, hier kennt jeder jeden und die Hilfsbereitschaft ist groß und das Ideenreichtum der Bewohner umso größer, wenn es Probleme zu bewältigen gibt. In diesem Idyll wächst der hochbegabte Adam auf, er hat Probleme im Sozialverhalten und liebt die Zahl sieben, für jede Lebenslage werden von ihm Listen erstellt, die ihm bei der Bewältigung des Alltags helfen. Umsorgt wird er von seiner Mutter, der Radiomoderatorin Oda und von seinem Vater Hubert, der als Leuchtturmwärter erst vor ein paar Jahren zugezogen ist. Seine herzensgute tschechische Großmutter Leska hat für jede Gelegenheit Unmengen an süßen und herzhaften Speisen vorrätig. Als Adam 13 Jahre alt ist, verschwindet sein Vater spurlos, alle Versuche von sämtlichen Bewohnern der Insel, Hubert ausfindig zu machen, bleiben erfolglos. Adam wird erwachsen, studiert und zieht nach Berlin, wo er als Professor für Sprachwissenschaft an einer Uni arbeitet.
Als Oda zufällig in einer Buchhandlung einen Hinweis auf den verschwundenen Hubert findet und daraufhin zusammenbricht, begibt sich Adam mit detektivischem Gespür auf die Suche nach seinem Vater.
Die Geschichte spielt auf 2 Ebenen, die Gegenwart, da ist Adam 32 Jahre alt und wohnt in Berlin und nimmt auf Anraten seiner Großmutter an einer Speed-Dating-Veranstaltung teil. Die andere Ebene beginnt, als sich Adams Eltern kennenlernen.
Die Autorin hat eine Gabe mit Sprache umzugehen, es ist ein Genuss diese charmante Geschichte zu lesen. Meine Lieblingsfigur ist Leska, die oft unfreiwillig komisch die deutsche Sprache anwendet. „Sei nicht so stirnengig“ ist nur ein Beispiel für die zauberhaften Aussprüche der Tschechin.
Die Bewohner von Platteoog sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe viel gelacht und geschmunzelt, allerdings geht es auch um viele traurige verschenkte Jahre. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und die Geschichte mitunter etwas ausschweifend und das Verhalten der Menschen nicht immer logisch, aber es lohnt sich dranzubleiben.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Adam kommt in den 80er Jahren als Sohn von Oda und Hubert auf der Insel Platteoog zur Welt. Er ist ein Frühchen, hat autistische Züge und hinkt seinen Altersgenossen in vielem hinterher. Obwohl er erst spät sprechen lernt, fasziniert ihn die Sprache. Als er dreizehn ist, verschwindet …
Mehr
Adam kommt in den 80er Jahren als Sohn von Oda und Hubert auf der Insel Platteoog zur Welt. Er ist ein Frühchen, hat autistische Züge und hinkt seinen Altersgenossen in vielem hinterher. Obwohl er erst spät sprechen lernt, fasziniert ihn die Sprache. Als er dreizehn ist, verschwindet sein Vater Hubert spurlos, seine Mutter verstummt daraufhin. Viele Jahre später ist Adam Sprachwissenschaftler in Berlin, liebt die Zahl 7 und hat Probleme mit Veränderungen. Andere Menschen sind ihm immer noch oft ein Rätsel. Eines Tages alarmiert ihn seine Großmutter Leska: seine Mutter hatte einen Zusammenbruch, nachdem sie in dem Buch „Die Erfindung der Sprache“ auf einen Hinweis auf ihren verschwundenen Mann gestoßen ist. Adam überwindet seine Abneigung gegen Veränderungen, sucht zunächst die Autorin des Buches und macht sich mit ihrer Hilfe auf die Suche nach seinem Vater.
Ich hatte recht hohe Erwartungen an das Buch, zum einen weil es aus der Feder von Anja Baumheier stammt, zum anderen weil ich skurrile Familiengeschichten mag und Sprache liebe! Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen. Meiner Meinung nach hat die Autorin ein bisschen zu viel gewollt. Ja, Sprachspiele sind schön, ich mag Bücher mit außergewöhnlicher Sprache, aber wenn es zu viel wird, kann es einem das Lesen verleiden. Genauso ging es mir mit den Figuren. Sie hatten allesamt so viele merkwürdige Eigenschaften, dass sie dadurch für mich nicht mehr lebensecht wirkten, ich konnte keine Verbindung zu ihnen aufbauen.
Fazit: Ich finde, die Autorin hat zu viel gewollt, sowohl bei der Sprache als auch bei den Figuren wäre weniger mehr gewesen. So kann ich für das Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Siebenmal + für die Erfindung der Sprache
1. ein geschmackvolles Cover
2. eine hochwertiges Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen
3. eine sehr bildhafte, schöne Sprache
4. wundervolle Protagonisten, wie Adam, seine Großmutter Leska, Zola, Oda, Hubert und die …
Mehr
Siebenmal + für die Erfindung der Sprache
1. ein geschmackvolles Cover
2. eine hochwertiges Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen
3. eine sehr bildhafte, schöne Sprache
4. wundervolle Protagonisten, wie Adam, seine Großmutter Leska, Zola, Oda, Hubert und die verschiedenen Inselbewohner mit ihren Eigenheiten
5. eine interessante Geschichte über einen Jungen der“anders“ ist, erst spät spricht und dann wie durch ein Wunder fast perfekt, der Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen hat und der die Zahl 7 liebt
6. noch eine Geschichte - über diesen Jungen als erwachsener Mann auf der Suche nach seinem vor vielen Jahren verschwundenen Vater, der sich bei dieser Suche selbst überwindet und sich Ängsten und eingefahrenen Verhaltensmustern stellt
7. nicht zu lange Kapitel, so dass man immer wieder gut in die Geschichte hinein kommt
Mein Fazit: Ein Buch das gut zu lesen und wenn auch ohne große Spannungsmomente ein wirklich gutes, angenehmes, schönes Buch mit einer interessanten Geschichte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Mich hat die Geschichte von Adam leider nicht so richtig gepackt. Sprachlich ist das Buch sehr schön geschrieben. Man kann sich in Adams Gedankenwelt gut hinein versetzen. Er ist ein Charakter mit einigen Ticks, welche oftmals zum Vorschein kommen. Nur einer davon ist der Tick mit der Zahl 7. …
Mehr
Mich hat die Geschichte von Adam leider nicht so richtig gepackt. Sprachlich ist das Buch sehr schön geschrieben. Man kann sich in Adams Gedankenwelt gut hinein versetzen. Er ist ein Charakter mit einigen Ticks, welche oftmals zum Vorschein kommen. Nur einer davon ist der Tick mit der Zahl 7. Die Geschichte wird in einem Vergangenheits- und einem Gegenwartsstrang erzählt. Mich konnten leider beide Handlungsstränge nicht sonderlich fesseln. Ich habe fast keinen Zugang zu den Charakteren bekommen. Fast schon langweilig fand ich die Erzählungen vor Huberts Verschwinden, die mir endlos erschienen. Ich hatte mir eine interessante Familiengeschichte erhofft und dass Adam eine spannende Suche nach seinem Vater hinlegt, welche im Fokus steht. Hier steht eher die Vergangenheit im Fokus. Ich bin mir aber sicher, die Geschichte wird ihre Fans finden. Ich gehöre leider nicht so dazu.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die Kraft der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein dritter Roman von Anja Baumheier, sie hatte mich schon mit Kastanien Jahre und Kranichland, sehr begeistert, auch in diesen beiden Büchern ging es um die Familie, den Zusammenhalt und die …
Mehr
Die Kraft der Gemeinschaft und dem Zusammenhalt
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein dritter Roman von Anja Baumheier, sie hatte mich schon mit Kastanien Jahre und Kranichland, sehr begeistert, auch in diesen beiden Büchern ging es um die Familie, den Zusammenhalt und die Gemeinschaft. Obwohl dieser Roman so ganz anders ist als ihre zwei Vorgänger, hat mich auch diese Geschichte sehr fasziniert, über diese sprichwörtliche ganz so anders und besondere Familie. Das Buch, die Erfindung der Sprache und Adam ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Sie versteht es ihre Leser ganz in den Bann ihrer Geschichte zuziehen. Ihr Schreibstil ist flüssig, sehr Bildlich und mitreißend. Ihre Protagonisten sind sehr real und Authentisch, so als wären sie aus Fleisch und Blut. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren und ihre Charaktere hineinversetzen.
Sehr gut gefiel mir die Mutter Leska von Oda und Oma von Adam, eine Frau die nur so Wärme ausströmte, die ein großes Herz hat, ein Fels in der Brandung, der ihre Familie alles ist. Auch Ubbo, ihr Mann strömte immer eine Gelassenheit und Ruhe aus, ein sehr verlässlicher Mensch. Auch ich hätte mich gerne von Leska verwöhnen lassen, den Essen hält Leib und Seele zusammen. Ja, Adam ist auch ein ganz besonderer Mensch, es fängt schon in seiner Kindheit an, und es machte mir riesige Freude ihn zu begleiten. Er ist wirklich ein außergewöhnliches Kind, auch als Erwachsener, ich hatte den Eindruck er könnte ein Autist sein, genau wie die verrückte aber liebenswerte Zola. Was das ganze so spannend machte ist sein Vater Hubert Riese, der aus aus Bayern nach Ostfriesland auf die Insel Platteoog verschlägt, der nie über seine Vergangenheit sprach, und eines Tages spurlos verschwindet. Seine Mutter verfällt darauf in Stumme Trauer, Adam wird Sprachwissenschaftler. Eines Tages fällt Adam das Buch, „ Die Erfindung der Sprache „ in die Hände, das Hinweise auf seinen Vater enthält. Adam , der bei seiner Recherche auf Zola Hübner trifft, macht sich mit ihr auf die Suche nach seinem Vater. Es wird eine Abenteuerliche Reise, genauso Abenteuerlich wie Zola ist, mit ihrem alten Bulli machen sie sich auf die Suche. Quer durch ganz Deutschland, nach Prag , bis in die Bretagne, immer wieder wenn sie sich am Ziel glauben, stehen sie vor einem neuen Mysteriösen Rätsel. Ich war erstaunt wie Adam über sich hinaus wuchs, diese so ungewöhnliche Zola in sein Leben lies und sich mit ihr aufmachte seinen Vater zu finden.
Eine sehr spannende und Abenteuerliche Geschichte, in die auch die ganze Bevölkerung der Insel mit eingebunden ist, und uns Zeigt was Zusammenhalt und für einander da sein bedeutet.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für