Milena Agus
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Eine fast perfekte Welt (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 287 Min.
Sprecher: Blum, Gabriele
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Ist das Glück immer da, wo wir nicht sind? Diese Frage stellt sich Ester, als sie als junge Frau endlich ihr sardisches Heimatdorf hinter sich lassen kann und doch auch im fernen Genua nicht die Zufriedenheit findet, nach der sie sich so sehnt. Auch ihre Tochter Felicita erkennt erst spät im Leben, was sie erfüllt und in Cagliari bleiben lässt. Deren Sohn Gregorio zieht es hingegen weit weg nach Amerika. Nur dort blüht der junge Musiker unter Gleichgesinnten auf. Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und der Suche nach ihrem Lebensglü...
Ist das Glück immer da, wo wir nicht sind? Diese Frage stellt sich Ester, als sie als junge Frau endlich ihr sardisches Heimatdorf hinter sich lassen kann und doch auch im fernen Genua nicht die Zufriedenheit findet, nach der sie sich so sehnt. Auch ihre Tochter Felicita erkennt erst spät im Leben, was sie erfüllt und in Cagliari bleiben lässt. Deren Sohn Gregorio zieht es hingegen weit weg nach Amerika. Nur dort blüht der junge Musiker unter Gleichgesinnten auf. Poetisch und berührend erzählt Milena Agus von drei Generationen einer sardischen Familie und der Suche nach ihrem Lebensglück.
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Milena Agus wurde 1959 als Kind sardischer Eltern in Genua geboren. Heute lebt sie in Cagliari auf Sardinien. Ihr Weltbestseller ¿Die Frau im Mond¿ (2007) wurde 2016 mit Marion Cotillard verfilmt.
Produktbeschreibung
- Verlag: Der Audio Verlag
- Gesamtlaufzeit: 287 Min.
- Erscheinungstermin: 24. Januar 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742414809
- Artikelnr.: 61660358
'Eine fast perfekte Welt' überzeugt mit einer starken jungen Frau, der Sehnsucht nach Liebe und Freiheit und der rauen Schönheit Sardiniens. Für Sie 20200205
Fünf Jahre hat Ester im Krieg auf ihren Verlobten gewartet, immer in der Hoffnung, dass er sie weg aus dem tristen sardischen Dorf in eine bessere Welt führen würde, weg von der alten und zermürbten Mutter, die nie Freude im Leben empfunden hat. Doch als sie Raffaele wiedersieht, …
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Fünf Jahre hat Ester im Krieg auf ihren Verlobten gewartet, immer in der Hoffnung, dass er sie weg aus dem tristen sardischen Dorf in eine bessere Welt führen würde, weg von der alten und zermürbten Mutter, die nie Freude im Leben empfunden hat. Doch als sie Raffaele wiedersieht, ist dieser nicht mehr wiederzuerkennen. Kaum etwas ist übrig von der Liebe, die sie einst für den Marinesoldaten empfand, der sich inzwischen in Genua niedergelassen hat. Auch Raffaele liebt eigentliche eine andere, doch fühlt er sich dem Druck ausgesetzt, sein Versprechen zu halten. Sie bekommen eine Tochter, Felicita, doch Ester wird auch in Genua nicht glücklich und drängt auf die Rückkehr nach Sardinien. Bleibt die Hoffnung, dass es der nächsten Generation besser ergehen möge und diese das Glück findet. Felicita trennt jedoch mehr als nur der fehlende Akzent in ihrem Namen davon und so bleibt auch ihr nur zu hoffen, dass wenigstens ihr Sohn eines Tages seinem Herzen wird folgen und glücklich werden können.
Milena Agus‘ Roman erzählt von Träumen und Hoffnungen, alle Figuren hegen diese und erwarten, dass sie sie an einem anderen Ort erfüllen können. Doch das gelobte Land zerrinnt ihnen zwischen den Fingern, wenn immer sie es zu greifen glauben. Sie bleiben auf der Suche, werden jedoch auch immer wieder ausgebremst, festgehalten von Konventionen, denen sie sich verpflichtet fühlen, oder Regeln, die sie sich selbst auferlegen und finden nur selten den Mut, das zu tun, was sie eigentlich im Leben tun wollen. Und so bürden sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten der nächsten Generation auf, die es nicht nur besser haben, sondern ihre nicht verwirklichen Träume realisieren soll.
Das Festland, die Insel, Amerika - drei Kapitel, drei Orte, drei Verheißungen. Der italienische Titel des Romans, „Terre promesse“, greift zurück auf die biblische Vorstellung des versprochenen bzw. gelobten Landes, in welchem die Zukunft der nachfolgenden Generationen des Volkes Israel liegen solle, die auch von den europäischen Auswanderern gen Amerika benutzt wurde. Doch ebenso wie der American Dream nicht für jeden in Erfüllung ging, erfüllen sich auf für die Figuren bei Milena Agus die Träume nicht und sie müssen erkennen, dass es nicht an der Umgebung liegt, für ihr Glück zu sorgen, sondern dass sie dieses nur in sich selbst finden können.
Mit vielen Metaphern und beeindruckenden Sprachbildern geschmückt begleitet die Autorin ihre Figuren bei ihrer Suche, hier liegt der Charme und die Stärke des kurzen Romans. Es ist nicht ganz einfach Sympathien zu empfinden, zu störrisch und miesepetrig ist Ester, bei Felicita fällt dies leichter, wenn sie jedoch auch eigenwillig und verquer erscheint. Um bei den Bildern der Autorin zu bleiben: die Figuren sind Inseln, zwar gemeinsam als Familie eine kleine Inselkette bilden, doch letztlich nicht wagen sich einander wirklich zu nähern und das auszusprechen, was sie bewegt. Dies führt unweigerlich zu einer latenten Tristesse, die sich über den Text legt und schon früh andeutet, dass für echtes, ausschweifendes Glück, nicht wirklich Platz im Leben dieser Familie ist. Poetisch mit deutlichem Hang zur Melancholie.
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Der Roman „Eine fast perfekte Welt“ der Italienerin Milena Agus ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg. Ester, ihre Tochter Felicita und ihr Enkelsohn Gregorio sind die Figuren, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen. „Eine fast perfekte Welt“ ist …
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Der Roman „Eine fast perfekte Welt“ der Italienerin Milena Agus ist eine Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg. Ester, ihre Tochter Felicita und ihr Enkelsohn Gregorio sind die Figuren, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen. „Eine fast perfekte Welt“ ist es, in der sie leben und nach ihrem jeweils eigenen Traum vom Glück suchen.
Raffaele, der Verlobte von Ester, kehrt nach seinem Einsatz bei der Marine im Krieg und seiner Gefangenschaft äußerlich stark verändert in sein Dorf auf Sizilien zurück. Doch Ester hält zu ihm und als seine Frau begleitet sie ihn nach Genua, später nach Mailand, weil er dort Arbeit findet. Ihre gemeinsame Tochter Felicita freut sich über den Beschluss, zurück nach Sizilien zu ziehen. Jahre später sucht sie sich eine Wohnung in Cagliari, um ihren Sohn ohne Einmischung vom Rest der Familie zu erziehen. Felicita liebt die multikulturelle Gesellschaft und die Nähe zum Meer. Gregorio hat musikalisches Talent und die enge Wohnung seiner Mutter bietet ihm wenig Möglichkeit zum Üben. Er erhofft sich sein Glück jenseits des Ozeans in New York.
Ester nimmt ihre Mutter als unglücklich wahr. Die Arbeit ist hart und eintönig und Ester äußert sich mehrfach gegenüber ihrem Verlobten, dass sie nicht weiß, aus welchem Grund man in dem kleinen Ort auf Sizilien leben sollte. Doch als sie in Genua lebt, erkennt sie, dass auch hier wieder etwas zu ihrem persönlichen Glück fehlt. Milena Agus zeigt in ihrem Roman, dass Zufriedenheit schwierig zu erreichen ist. Immer neue Erwartungen und Vorstellungen von einem noch perfekteren Ort finden wir dort, wo wir mit neuen Eindrücken konfrontiert werden. Im Hintergrund steht die Frage, woran wir unser Glück messen können und wie weit wir bereit sind zu gehen, um unsere Selbstverwirklichung umzusetzen.
Die Autorin nennt keine Jahreszahlen, doch die zeitliche Einordnung kann anhand des Alters der Charaktere erfolgen. Die Kapitel des Romans sind meist ziemlich kurz. Manchmal hätte ich mir gewünscht, mehr über einen einzelnen Charakter zu erfahren. Die Figuren sind interessant gestaltet, doch ich empfand es als eher unrealistisch, dass mehrfach kindliche Einzelgänger einen bei Gleichaltrigen angesehenen besten Freund haben, von dem sie in Schutz genommen werden, weil das leider relativ selten anzutreffen ist.
Der Grundton des Romans ist melancholisch, die Schicksale sind bewegend. Die Autorin verdeutlicht unterschiedliche Meinungen und zeigt, dass das Handeln einer Person, die von ihrem Tun überzeugt ist, von einer anderen als Fehler angesehen werden kann.
Milena Agus widmet sich der großen Frage unseres Lebens danach, wer wir sein wollen. Sie schafft es, mit einer schlichten Sprache starke Gefühle auszudrücken. „Eine fast perfekte Welt“ bringt zum Ausdruck, dass unser Glück so vielseitig sein kann, dass es sich für jeden auf eine andere Weise ausdrückt und daher auch auf unterschiedlichste Arten erreicht werden kann. Der Roman lässt Raum zum Hoffen und Träumen, ich empfehle ihn gerne weiter.
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„Papa, glaubst du, das Kind wird sterben?“
„Nein, ich glaube, das war nur ein Versuch. Kann man es ihm verübeln? Er sehnt sich nach einer anderen Welt. Einer perfekten Welt. Daran leiden wir doch alle. Aber dann finden wir uns irgendwie zurecht. Auch Gregorio wird sich …
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„Papa, glaubst du, das Kind wird sterben?“
„Nein, ich glaube, das war nur ein Versuch. Kann man es ihm verübeln? Er sehnt sich nach einer anderen Welt. Einer perfekten Welt. Daran leiden wir doch alle. Aber dann finden wir uns irgendwie zurecht. Auch Gregorio wird sich zurechtfinden. Bestimmt spürt er, dass wir hier draußen auf ihn warten und dass wir ihn lieben. Vielleicht reicht ihm das bereits, um zu beschließen, hierzubleiben.“
Ester lebt auf Sardinien. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als dass sie ihr Verlobter Raffaele von diesem steinigen Leben wegbringt. Doch kaum ist sie mit ihrem Mann in Genua und dann in Mailand, wünscht sie sich ihr altes Leben auf Sardinien zurück. Als sie nach vielen Jahren schließlich mit Raffaele und ihrer Tochter Felicita dorthin zurückkehrt, stellt sie fest, dass das Leben, das sie zunächst verabscheut und nach dem sie sich später jahrelang gesehnt hat, doch nicht das Wahre ist. Felicita dagegen fühlt sich überall wohl, wo das Schicksal sie hinführt. So lebt sie sowohl gerne in Mailand und dann auf Sardinien als auch in Cagliari, wo sie hinzieht, um dort mit ihrem unehelichen Sohn Gregorio zu leben. Gregorio wiederum, der mit der Zeit ein großes Talent im Klavierspielen entwickelt, zieht es nach New York, in die Stadt des Jazz, wo er sein persönliches Glück zu finden hofft.
Milena Agus legt uns mit „Eine fast perfekte Welt“ eine moderne Fabel dar, in der die Figuren auf einige wenige Merkmale reduziert werden und der Roman voller symbolischer Szenen ist. Ester, Raffaele, Felicita, Gregorio und einige weitere Figuren haben eine Gemeinsamkeit – sie suchen nach dem gelobten Land, ihrem eigenen, persönlichen gelobten Land. Während Ester beispielsweise zu den Personen gehört, die ihr ganzes Leben lang auf der Suche sind und nie dort, wo sie sich gerade befinden, glücklich sind, ist Felicita das genaue Gegenteil von ihr. Sie findet sich an jedem Ort, wo sie das Schicksal verschlägt, zurecht und findet zu persönlichem Glück. Felicita wird somit zur Verkünderin ermutigender Lebensweisheiten, von denen wir profitieren können, denn schließlich sind wir ja alle in gewisser Weise auf der Suche nach unserem eigenen gelobten Land. Einige sind an dem Ort, wo sie leben, und mit dem, was sie haben, vollkommen zufrieden; andere sind stets auf der Suche nach etwas Größerem, Schönerem, Optimalerem. Vielleicht ist das gelobte Land auch kein Dauerzustand, sondern äußert sich in den wenigen, flüchtigen Momenten unseres Lebens? In einer Berührung, einem Duft, einer Melodie?
Milena Agus' „Eine fast perfekte Welt“ kann nicht mit denselben Maßstäben wie ein Roman gemessen werden, denn die Geschichte ist wenig romanhaft. Eine richtige Handlung fehlt, die Figuren bleiben schemenhaft. Die Autorin wollte uns vielmehr ein Werk mit Symbolkraft darlegen. Zu den Figuren konnte man somit keine Verbindung aufbauen und einige der symbolhaften Versatzstücke und Geschichten haben sich mir in ihrer Aussage nicht erschlossen, weshalb ich nur drei Sterne vergebe. Alles in allem ist „Eine fast perfekte Welt“ aber ein lesenswerter Roman, der je nach gegenwärtiger Situation des Lesers wohl in seiner Wirkungsintensität stark variieren kann.
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Das Buch eine fast pefekte Welt von Milena Agus handelt von Ester und ihrer Familie. Ester wohnte einst in Sardinien und wollte unbedingt weg. Jetzt lebt sie in Genua und sehnt sich nach Haus zurück. Sie geht wieder in die Heimat zurück, aber die Sehnsucht bleibt. Ihre Tochter Felicita …
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Das Buch eine fast pefekte Welt von Milena Agus handelt von Ester und ihrer Familie. Ester wohnte einst in Sardinien und wollte unbedingt weg. Jetzt lebt sie in Genua und sehnt sich nach Haus zurück. Sie geht wieder in die Heimat zurück, aber die Sehnsucht bleibt. Ihre Tochter Felicita nimmt das Leben an, wie es kommt. Sie zieht nach Cagliari und fertigt dort Schmuck aus Weggeworfenem und zieht alleine ihrern Sohn Gregorio groß. Gregorio wird Pianist und zieht nach New York.
Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Beeindruckend an diesem Buch fand ich Felicita, die sich trotz aller Widrigkeiten im Leben nicht unterkriegen lässt und immer das Beste aus ihrer Situation- auch wenn sie schlimm und ausweglos erscheint macht
Fazit: Herausgekommen ist dabei ein wunderschöner Roman über die Sehnsucht das perfekte Leben zu führen, das es aber aufgrund irgendwelcher Umstände nie geben wird.
Man sollte nicht immr danach streben das angeblich perfekte Leben zu suchen, sondern einfach auch mit dem zufrieden zu sein, das man hat.
Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und mir wieder einmal mehr vor Augen geführt, das man auch mit wenig zufrieden sein kann.
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Menschen auf der Suche nach dem Glück
Worum geht es in dem Buch?
Ester und Raffaele heiraten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stammen beide aus einer ländlichen Region in Sardinien und kennen sich schon ziemlich lange. Sie ziehen nach Mailand, wo Raffaele eine Arbeit hat. Tochter …
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Menschen auf der Suche nach dem Glück
Worum geht es in dem Buch?
Ester und Raffaele heiraten nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stammen beide aus einer ländlichen Region in Sardinien und kennen sich schon ziemlich lange. Sie ziehen nach Mailand, wo Raffaele eine Arbeit hat. Tochter Felicita kommt auf die Welt. Sie wird von ihrer Mutter Ester verwöhnt – entwickelt jedoch im Laufe der Jahre andere Ansichten über vieles als ihre Mutter.
Ester sehnt sich zurück nach Sardinien. Felicita dagegen würde lieber in Mailand bleiben. Sie schätzt die moderne Stadt mit ihrem Warenangebot und die Toleranz der Bewohner. In Sardinien wird man, wenn man aus einer anderen Region Italiens stammt, sofort schief angesehen.
Ester kann sich schließlich durchsetzen. Und so zieht die Familie zurück in das sardische Dorf, aus dem Ester und Raffaele kommen. Sie ziehen zu Esters Familie. Das Leben ist nicht leicht in Sardinien. Nicht nur wegen der ständig missmutigen Großmutter, die sich konstant weigert, das Meer sehen zu wollen. Die Arbeitsmöglichkeiten sind auch nicht so zahlreich wie in Mailand – und Raffaele hilft in der Landwirtschaft von Esters Familie mit.
Auch Felicita fällt es schwer, sich in Sardinien einzugewöhnen. Auf dem Gymnasium hat sie keine guten Noten, Ihre Figur ist etwas pummelig. Doch sie ist selbstbewusst. Als sie sich in Sisternes – einen jungen Mann aus einer wohlhabenden Familie – verliebt, scheint alles perfekt. Auch für die Mutter Ester, die mit Hingabe Vorbereitungen für die Hochzeit zwischen Felicita und Sisternes trifft.
Als Felicita den Eindruck bekommt, dass Sisternes sie nicht liebt – und sie nur aus Anstand heiraten wird, fasst sie einen kühnen Plan.
Meine Meinung zu dem Buch:
Der Roman ist aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) geschrieben. Ich mag den Schreibstil der Autorin. Er ist nicht ausschweifend. Die Autorin schafft es, große Zeitspannen in kurzen Kapiteln zu erzählen. Anfangs gibt es wenige Dialoge in dem Buch, dafür viel indirekte Rede. Das liest sich schön und literarisch niveauvoll.
Erst als Felicita beginnt, ihre Pläne zu entwickeln, um doch noch ihr wahres Glück im Leben zu finden, gibt es auch mehr Dialoge.
In dem Buch gibt es einige Personen, die sich über ihre politische Meinung definieren. So ist Raffaele offen für die westliche Welt, weil er sich im Krieg mit einem amerikanischen Jazzmusiker anfreunden konnte. Sein Bruder Felice dagegen ist glühender Kommunist und stirbt jung.
Einige Personen suchen nach dem einzig wahren Glück im Leben. So meint Ester, dass ihr Lebensglück lediglich in Sardinien zu finden sei. Als sie erfährt, dass Felicita und Sisternes heiraten wollen, bedeutet das für Ester den Himmel auf Erden.
Doch Felicita hat eine andere Auffassung von Glück. Sie will von ihrem Partner geliebt werden – eine Vernunftehe liegt ihr fern. Sie entwickelt im Laufe des Romans ein großes Selbstbewusstsein, das ihr hilft, ihr Leben komplett neu auszurichten.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es ist schön geschrieben und nicht ausschweifend. Viele Gedanken bringt die Autorin gleich auf den Punkt. Außerdem habe ich nicht nur einiges über starke Charaktere gelesen, die versuchen, das Bestmögliche aus ihrem Leben zu machen. Sondern ich habe auch erfahren, dass es offensichtlich Konflikte zwischen den Sarden und den Einwohnern anderer italienischer Regionen gab. Das wusste ich vorher noch nicht.
Ich vergebe fünf Sterne und eine Weiterempfehlung.
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Meine Meinung:
Diese Autorin begleitet mich schon viele Jahre und ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen und freute mich unsagbar auf ihr neues Buch und was soll ich sagen, auch dieses Mal bin ich absolut begeistert.
Denn dieses Buch ist ebenso poetisch, wie bildhaft geschrieben, von …
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Meine Meinung:
Diese Autorin begleitet mich schon viele Jahre und ich liebe ihre Art Geschichten zu erzählen und freute mich unsagbar auf ihr neues Buch und was soll ich sagen, auch dieses Mal bin ich absolut begeistert.
Denn dieses Buch ist ebenso poetisch, wie bildhaft geschrieben, von einer unsagbaren Intensität und fesselte mich genau dadurch auf jeder Seite.
Wie es die italienische Autorin schafft ihre Charaktere bildhaft und authentisch zu zeichnen ist großartig und genau deshalb können diese die gnadenlose Emotionalität des Schreibstis tragen und machen dieses Buch zu einem bewegenden und literarisch hochwertigen Lesegenuss!
Mein Fazit:
Ein großes Buch, welches mich prägend und nachdenklich zurückgelassen hat und dessen Art der literarischen Emotionalität mich beeindruckt zurückgelassen hat.
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Perfekt ist Ansichtssache #
„Eine fast perfekte Welt“ ist ein melancholisch schöner und zum Nachdenken anregender Roman, über ein Gefühl und den Wunsch, es 'perfekt' haben zu wollen.
Auf 205 Seiten, aufgeteilt in 50 kurze Kapitel, werden wir in eine sardische …
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Perfekt ist Ansichtssache #
„Eine fast perfekte Welt“ ist ein melancholisch schöner und zum Nachdenken anregender Roman, über ein Gefühl und den Wunsch, es 'perfekt' haben zu wollen.
Auf 205 Seiten, aufgeteilt in 50 kurze Kapitel, werden wir in eine sardische Familiengeschichte entführt, die drei Generationen umfasst. Sie beginnt mit dem Ende des zweiten Weltkrieges und endet in der Gegenwart.
Ester, die das Leben in ihrem kleinen Ort auf Sardinien unerträglich findet, wartet den ganzen Krieg auf die Rückkehr ihres Verlobten Raffaele und darauf, dass er sie endlich heiratet und sie aus der Misere ihres öden Lebens rettet. Nach der Hochzeit gehen sie gemeinsam nach Genua, später nach Mailand. Die Zuversicht oder die Hoffnung, dass das Leben auf dem Festland besser wird, wird schnell getrübt. Auch hier bekommt sie keinen Fuß auf den Boden und hadert mit sich und der Welt. An allen und allem hat sie etwas auszusetzen. Überzeugt, dass eine Rückkehr nach Sardinien – ihre Heimat - sie wieder aufleben lässt, bringt sie zum Entschluss, wieder zurückzukehren. Und wieder kann sie sich nicht einfinden, dass 'alte' Leben gibt ihr nichts, außer Grund zum Nörgeln.
Lichtblick in der Geschichte ist für mich Felicita, die Tochter von Ester und Raffaele. Sie zeigt sich als genau das Gegenteil von Ester. Ich denke, sie wird in der Geschichte bewusst den Namen Felicita bekommen haben, denn ihr Name bedeutet „die Glückliche“. Sie ist aufgeweckt, gutmütig, feinfühlig, geduldig und mutig und schafft es, sich mit sämtlichen Umständen zu arrangieren, ihnen meistens sogar etwas Positives abzugewinnen. Als sie ungewollt schwanger wird, eine Hochzeit mit dem Kindsvater – einem aus guten, reichen Hause stammenden jungen Mann - aber nicht stattfindet, zieht sie alleine nach Cagliari und bekommt ein Zimmer bei einer alleinstehenden eigenbrödlerischen Frau namens Marianna. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich im Laufe der Zeit eine vertrauensvolle Freundschaft.
Felicita bringt einen Sohn zur Welt, den sie Gregorio nennt. Gregorio ist aber ein problematisches, Kind, das sich schwertut, sich in der Gemeinschaft mit anderen Kindern zurechtzufinden. Er wird zum Außenseiter, den fast alle Kinder meiden. Das einzige, was ihn interessiert ist die Musik, insbesondere das Klavierspielen. Und durch die Musik findet er zudem eine besondere Beziehung zu seinem Großvater Raffaele, der einst nach der Gefangenschaft und die Befreiung durch die Amerikaner die Liebe zum Jazz entdeckt hat. Auch wenn Felicita ein einfaches Leben führt, unterstützt sie ihren Sohn und ermöglicht ihm, seinen Musiktraum zu erfüllen und lässt ihn nach New York (sein 'Gelobtes Land') ziehen.
Der Roman ist ein melancholischer Roman. Die Handlung ist nicht spektakulär, aber die Charaktere sind vielschichtig und gut gezeichnet. Ich konnte mich in jede Lage hinein versetzen, aber bewundert habe ich vor allem Felicita, die der Welt positiv gegenüber steht und sich nicht entmutigen lässt und es schafft, auf alle Leute zuzugehen, sie nimmt, wie sie sind. Ihre Herzlichkeit und ihr Optimismus sind auch Grund dafür, dass viele ihrer Mitmenschen von ihren verbohrten und festgetretenen Standpunkten heraustreten, über ihren Schatten springen und der Welt offener gegenüber treten.
Während nämlich die eher pessimistisch eingestellte Ester - egal wo sie ist - sich fragt, „Wie schafft man es bloß, an einem Ort wie diesem zu leben?“ (S. 55), ist Felicita optimistischer eingestellt und meint, „dass es keinen Ort auf der Welt gibt, wo man sich nicht wohlfühlen kann“ (S. 104).
Und diese Eigenschaft, die Felicita an den Tag legt ist für mich eine Aufforderung, mal den Blickwinkel auf die Welt anders zu richten, nicht immer nach was Besseren streben, sondern auch mal mit dem zufrieden sein, was ist.
Denn, wer immer sucht, kommt nie an!
Man sollte sich beim Lesen des Buches ruhig Zeit lassen und die Sätze, und die teils tiefsinnigen / bewegenden Dialoge wirken lassen. Die Geschichte hallt bei all
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Äußerlich stark verändert kommt Raffaele nach seinem Militärdienst in sein Heimatdorf auf Sardinien zurück, wo er von seiner Verlobten Ester erwartet wird. Ihre Enttäuschung ist groß, denn er ist dick und kahlköpfig geworden. Trotzdem will sie ihn heiraten, …
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Äußerlich stark verändert kommt Raffaele nach seinem Militärdienst in sein Heimatdorf auf Sardinien zurück, wo er von seiner Verlobten Ester erwartet wird. Ihre Enttäuschung ist groß, denn er ist dick und kahlköpfig geworden. Trotzdem will sie ihn heiraten, denn sie möchte unbedingt raus aus dem Dorf, weg von der Insel aufs gelobte Festland. Auch Raffaele fühlt sich an sein Versprechen gebunden, obwohl er sich in der Zwischenzeit in eine andere verliebt hat. So heiraten sie und ziehen zunächst nach Genua, wo sich Ester jedoch von Anfang an unzufrieden und unglücklich fühlt. Das Paar zieht weiter nach Mailand, wo ihre Tochter Felicita geboren wird. Aber auch hier ist Ester stets missvergnügt und freudlos, so dass sich Raffaele entschließt, mit seiner Familie nach Sardinien zurückzukehren. Hier wächst Felicita auf und, anders als ihre Mutter und trotz ihrer pummeligen Statur, ist sie stets vergnügt und fröhlich. Sie verliebt sich unsterblich in den adeligen Sisternes, bricht die Schule ab und zieht nach Cagliari, als sie von ihm ein Kind erwartet. Sie ist zufrieden mit ihrer bescheidenen kleinen Wohnung, liebt das ärmliche Viertel mit seinen multikulturellen Bewohnern und vergöttert ihren musikalischen Sohn Gregorio. Durch ihr freundliches Wesen und ihre stets positive Lebenseinstellung ist sie in der Lage, Freunde zu gewinnen und trotz eigener Schicksalsschläge die Gemüter verhärmter Menschen zu erwärmen …
Milena Agus ist eine italienische Schriftstellerin, die 1959 als Kind sardischer Eltern in Genua geboren wurde. Heute lebt sie in Cagliari auf Sardinien, wo sie an einer Schule Italienisch und Geschichte unterrichtet. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Romane geschrieben, die alle auf Sardinien spielen. Ihr wohl bekanntestes Buch ist „Die Frau im Mond“, ein internationaler Bestseller, der 2016 auch verfilmt wurde.
Die Insel Sardinien besteht zu 75 % aus Granit- und Schiefergestein, ist wunderschön, jedoch felsig und entsprechend karg. Ebenso karg und doch voller Leben und Aussagekraft ist auch der Schreibstil der Autorin. Man muss zwischen den Zeilen lesen und vieles selbst interpretieren, dann entdeckt man durchaus liebevolle Details und sogar eine gewisse poetische Stimmung. Milena Agus ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen, dass es am Menschen selbst liegt, ob er sein Leben positiv oder negativ empfindet und dass das Glück nicht von materiellen Dingen abhängig ist. Felicita liebt die Welt wie sie nun mal ist und ist glücklich damit, während ihre Mutter Ester ihr ganzes Leben lang rastlos auf der Suche ist. Das Ende kommt plötzlich und lässt einige Fragen offen, gerne hätte ich noch mehr erfahren.
Fazit: Ein poetisches Buch, randvoll mit Gefühlen, das gut unterhält und zum Nachdenken anregt – wenn man zwischen den Zeilen zu lesen versteht.
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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Es wurde gelobt und gefeiert und der Klapptext war auch ansprechend. Und dann kam die Lektüre.
Anfangs dachte ich wirklich noch, es wird besser und weniger negativ, aber es blieb dabei. Die Familienmitglieder wurden nur oberflächlich beschrieben …
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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Es wurde gelobt und gefeiert und der Klapptext war auch ansprechend. Und dann kam die Lektüre.
Anfangs dachte ich wirklich noch, es wird besser und weniger negativ, aber es blieb dabei. Die Familienmitglieder wurden nur oberflächlich beschrieben und konnten aufgrund der wenigen Seiten sich auch kaum weiterentwickeln. Es war ein "Abarbeiten" der Generationen. Das Poetische und das Berührende an dieser Geschichte konnte ich nicht finden. Dafür gab es Ester, die sich in ihrer negativen oder auch unperfekten Welt eingerichtet hat. Ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sie etwas wirklich ändern wollte. Sie war, für mich, eine stets schlecht gelaunte und nörgelnde Figur, die auch den anderen Figuren kaum die Chance auf Glück geben konnte oder wollte.
Ich habe mich durchgequält und war nach dem Lesen des Buches nicht wirklich gut gelaunt. Mich hat diese Geschichte leider nicht berührt und gefangen genommen. Das Buch ließ mich unzufrieden und enttäuscht zurück.
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Nur ein Entwurf
Milena Agus‘ gerade einmal 200 Seiten starker Roman lässt den Leser ziemlich ratlos zurück. Einerseits bietet er kurze, prägnante Szenen, die die rauhe, archetypische Lebenswelt Sardiniens wuchtig und eindringlich vor Augen stellen. Die lapidare Schilderung des …
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Nur ein Entwurf
Milena Agus‘ gerade einmal 200 Seiten starker Roman lässt den Leser ziemlich ratlos zurück. Einerseits bietet er kurze, prägnante Szenen, die die rauhe, archetypische Lebenswelt Sardiniens wuchtig und eindringlich vor Augen stellen. Die lapidare Schilderung des Selbstmordes von Esters Sohn ist hierfür ein treffendes Beispiel. Andererseits bietet der geringe Umfang nicht den nötigen Raum, Figuren wirklich psychologisch schlüssig zu entwickeln. Die zahlreichen Charaktere bleiben skizzenhaft, sind häufig nur Sprachrohr für die unterschiedlichsten Standpunkte der Autorin. Gerade zum Schluss hin verkommt der Text zu einer probaten Stichwortsammlung von allerlei dem Zeitgeist geschuldeten Einstellungen und Meinungen. Sprachlich wirkt der Roman unfertig, kaum über einen ersten Entwurf hinausgelangend. Alles in allem ein eher enttäuschendes Leseerlebnis, zumal die italienische Literatur ansonsten viele Beispiele packender Gestaltungskraft bereithält.
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