Ellen Sandberg
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Die Vergessenen (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 607 Min.
Sprecher: Meinhardt, Thomas M.
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Das Böse verjährt nie Manolis Lefteris erhält 2013 den Auftrag, geheimnisvolle Akten in seinen Besitz zu bringen. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das weit in der Vergangenheit liegt. Die Spur führt ihn zu Kathrin Mändler, die sich, als sie 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt, zum ersten Mal in ihrem Leben nützlich fühlt. Als sie dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, merkt sie zu spät, worin seine Arbeit besteht und dass diese das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes. Gelesen von Thomas M. Meinhardt. (Laufzeit: ca. 10...
Das Böse verjährt nie Manolis Lefteris erhält 2013 den Auftrag, geheimnisvolle Akten in seinen Besitz zu bringen. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das weit in der Vergangenheit liegt. Die Spur führt ihn zu Kathrin Mändler, die sich, als sie 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt, zum ersten Mal in ihrem Leben nützlich fühlt. Als sie dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, merkt sie zu spät, worin seine Arbeit besteht und dass diese das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes. Gelesen von Thomas M. Meinhardt. (Laufzeit: ca. 10h 7)
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Ellen Sandberg arbeitete zunächst in der Werbebranche, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete – mit riesigem Erfolg: Ihre psychologischen Spannungs- und Familienromane, die immer monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stehen und denen immer ein wichtiges Thema unserer deutschen Vergangenheit zugrunde liegt, bewegen und begeistern zahllose Leserinnen und Leser – wie zuletzt »Das Geheimnis«, »Das Unrecht« und »Keine Reue«. 2022 wurde ihr der Verfassungsorden des Freistaats Bayern verliehen. Unter ihrem bürgerlichen Namen Inge Löhnig veröffentlicht sie erfolgreiche Kriminalromane.
Produktdetails
- Verlag: Der Hörverlag
- Erscheinungstermin: 27. Dezember 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844527902
- Artikelnr.: 50244863
»Meisterhafte Erzählkunst verbindet sich bei dieser Autorin mit psychologischer Spannung.« Süddeutsche Zeitung
Broschiertes Buch
Manolis Lefteris führt in München ein angesehenes Autohaus. Keiner weiß, dass er außerdem der Mann ist, der ganz besondere Aufträge erledigt. Dieses Mal soll er Unterlagen besorgen, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten dürfen. Manolis hält …
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Manolis Lefteris führt in München ein angesehenes Autohaus. Keiner weiß, dass er außerdem der Mann ist, der ganz besondere Aufträge erledigt. Dieses Mal soll er Unterlagen besorgen, die auf keinen Fall in die falschen Hände geraten dürfen. Manolis hält diesen Auftrag für reine Routine, doch dann entwickelt er sich anders als gedacht. Manolis kommt einem unglaublichen Verbrechen auf die Spur, das seit Jahrzehnten ungesühnt ist und muss eine Entscheidung treffen.
Ellen Sandberg, die Krimifans eher unter dem Namen Inge Löhnig kennen dürften, erzählt diesen interessanten und zum Nachdenken anregenden Roman, auf verschiedenen Zeitebenen. Im Jahr 1944 verfolgt man die erschütternden Beobachtungen, die die Krankenschwester Kathrin in einer sogenannten Heil- und Pflegeanstalt macht. Dieser Handlungsstrang wechselt sich mit dem aktuellen Geschehen, in dem sich Manolis Lefteris auf die Suche nach den geheimnisvollen Dokumenten macht und dabei auf die Journalistin Vera Mändler, eine Nichte Kathrins, trifft.
Der Einstieg in diesen Roman verläuft zunächst eher gemächlich, da man sich erstmal mit den unterschiedlichen Strängen und den jeweiligen Akteuren vertraut machen muss. Beide Perspektiven sind aber von Anfang an interessant, da man erfahren möchte, wie sich das alles verbinden wird. Im weiteren Verlauf nimmt die Handlung dann auch deutlich an Fahrt auf. Denn im aktuellen Strang spitzen sich die Ereignisse zu und in der Perspektive, die sich in der Vergangenheit zuträgt, mag man kaum glauben, was man dort erfährt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt der Autorin hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie vor Augen hat. Deshalb kann man mühelos in die Geschichte eintauchen. In beiden Handlungssträngen fiebert man mit den Protagonisten mit und macht sich Gedanken, wie das alles enden wird. Auch wenn man glaubt, das Ende vorherzusehen, wird man durch unvorhersehbare Wendungen überrascht, sodass man förmlich in den Sog der Ereignisse gerät.
Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut unterhalten, da ich mühelos in die Geschichte eintauchen konnte und früh in den Sog der Handlung geriet. Dadurch mochte ich das Buch nur ungern aus der Hand legen und habe es deshalb beinahe in einem Rutsch gelesen. Ich habe dabei mit den Protagonisten mitgefiebert und mochte manchmal kaum glauben, was dort geschrieben stand. Vor allen Dingen deshalb, da ich mir immer vor Augen hielt, dass die Ereignisse in der fiktiven Heilanstalt, ja tatsächlich an anderer Stelle geschehen sind. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch alle fünf Bewertungssterne, da es mich berührt und zum Nachdenken angeregt hat.
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1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von …
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1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von Katrin durch Zufall erfährt sie von der Tätigkeit ihrer Tante in den Kriegsjahren.
Wenn wir von den Verbrechen der Nazis sprechen, reden wir viel zu wenig über die Morde an Behinderten, nervlich oder geistig Kranken. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Thema dieses Romans. Das andere sind die tiefen Spuren die diese Taten bei den Opfern und ihren Nachkommen hinterlassen haben und die daraus entstehenden Folgen.
In neuerer Zeit heißt es oft, wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und nach vorne schauen oder wir machen die Menschen von heute zu Mittätern. Das ist falsch, denn wenn ich nicht weiß was geschehen ist kann ich es nicht besser machen.
Dieser Aufgabe hat sich die Autorin gestellt. In Romanform mit fiktiven Orten und Geschehen deren Ähnlichkeit mit bekannten nicht zufällig ist,.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, durch die Zeitsprünge Vergangenheit und Gegenwart hat der Leser immer wieder eine Atempause um mit dem Gelesenen fertig zu werden. Danach will man zum Schluss kommen, das hätte ich anders gemacht aber stimmt das auch?
Solche Romane sind wichtig sie geben den Tätern, Mitläufern und Opfern ein Gesicht, eine eigene Geschichte die der Leser so schnell nicht wieder vergisst.
Ziel erreicht.
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Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Aufträge und soll für einen Anwalt ein paar Papiere auffinden, die nicht in andere Hände gelangen sollen. Um was es sich handelt, weiß er lange Zeit nicht. Er bricht dafür in die Wohnung von Kathrin Mändler ein, wo er …
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Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Aufträge und soll für einen Anwalt ein paar Papiere auffinden, die nicht in andere Hände gelangen sollen. Um was es sich handelt, weiß er lange Zeit nicht. Er bricht dafür in die Wohnung von Kathrin Mändler ein, wo er fast von deren Nichte Vera erwischt wird. Vera ist Journalistin, die gerade überlegt, die Frauenzeitschrift zu verlassen, wo sie versauert. Vera spürt, dass in die Wohnung eingebrochen worden ist, und sieht die Sachen ihrer Tante durch, die wenige Tage vorher mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus gekommen ist. Dabei stößt sie auf Dokumente aus der Vergangenheit ihrer Tante, die zum Ende des Nazi-Regimes als Krankenschwester in einer Anstalt für geistig Behinderte und psychisch Kranke gearbeitet hat. Vera beginnt, über das Leben ihrer Tante und ihre Arbeit nachzuforschen, während Manolis ihr weiterhin auf den Fersen ist.
Der Roman beginnt sehr langsam und langatmig. Etwa ein Viertel des Buches war schon vorüber, bevor es endlich in Fahrt kam. Bis dahin lernte man Vera kennen, ihre demotivierende Beziehung mit einem Mann, der sie betrog, ihre langweilige Arbeit für die Zeitschrift Amelie, bei der ihr Talent über Mode und verschiedenste Yoga-Formen verkümmerte. Dazu kam ihre notorische Unentschlossenheit. Sie konnte sich lange nicht dazu entscheiden, den Mann zu verlassen oder die Zeitschrift, da sie eigentlich auch wieder die Sicherheit, die ihr beide boten, liebte. So steht sie erst mal überall zwischen den Stühlen, schreibt an einem Plan, Amelie zu modernisieren, um sich damit für einen Chefposten zu bewerben, und hat gleichzeitig ein Vorstellungsgespräch bei einer anderen Zeitschrift. Man lernt auch Manolis kennen und ich hatte zuerst keine Ahnung, warum er in allen Einzelheiten beleuchtet wurde. So erfährt man dann, dass Manolis schon als Kleinkind mit der schlimmen Vergangenheit seines Vaters konfrontiert wurde, der ebenfalls als kleines Kind mit ansehen musste, wie seine Familie von Nazis gefoltert und abgeschlachtet wurde.
Dieser Anfang hat mich wirklich zermürbt und ich war versucht, einiges einfach quer zu lesen oder zu überschlagen. Diese ganze Tretmühle, in der Vera steckte, interessierte mich nicht wirklich und hatte letztendlich auch nicht so viel mit der eigentlichen Story zu tun. Ich finde, da hätte man die Geschichte stark straffen können, ohne dass etwas fehlte. Und Manolis‘ Probleme hätten auch gut später thematisiert werden können, denn dann hätte ich sie besser einordnen und verstehen können. So standen sie erst mal alleine und man fragt sich, warum davon erzählt wird.
Wenn man den Anfang aber erst einmal überstanden hat, dann entdeckt man eine wirklich spannende Geschichte über die deutsche Vergangenheit. Allerdings ist es auch ein sehr schwer zu ertragendes Thema, denn in der Anstalt wurden die Insassen getötet, indem man sie einfach verhungern ließ. Die Autorin schafft es hervorragend, dieses Thema sehr gefühlvoll aufzubereiten, sodass der Leser die ganze Tragweite mitbekommt auch ohne dass andere „Behandlungen“ wie Menschenversuche thematisiert werden, die es damals leider auch gab. Richtig gut wird das damalige Geschehen sowie auch der Umgang in der Nachkriegszeit mit den Naziverbrechen beschrieben, wo diese kaum zu fassenden Taten einfach unter den Teppich gekehrt wurden.
Letztendlich habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist eine richtig gut geschriebene Geschichte, wenn man den etwas langatmigen Anfang einmal weg lässt. Ich kann verstehen, wenn man nicht immer an die damalige Zeit erinnert werden will, doch hier geht es auch darum, wie und warum Veras Tante damals tat, was sie eben tat, wie Manolis und sein Vater mit den Folgen des Verbrechens an ihrer Familie weiter lebten und wie gut es den damaligen Tätern erging. Sehr gut fand ich, dass die Autorin sich die ganze Zeit über nur auf Kathrin und ihr kleines Umfeld konzentriert.
Fazit:
Ein sehr guter Roman über ein sehr schweres Thema, der nur langsam in Fahrt kommt
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Broschiertes Buch
Es ist das Jahr 1944 und Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg an. Es dauert etwas, bevor sie begreift, was dort vor sich geht. Der Anstaltsleiter Dr. Karl Landmann, zu dem sie sich magisch angezogen fühlt, lässt in …
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Es ist das Jahr 1944 und Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg an. Es dauert etwas, bevor sie begreift, was dort vor sich geht. Der Anstaltsleiter Dr. Karl Landmann, zu dem sie sich magisch angezogen fühlt, lässt in Hungerhäusern die Pfleglinge verhungern und die kranken und behinderten Patienten, darunter viele Kinder, offiziell an Lungenentzündungen sterben. Kathrin ist entsetzt und versucht Therese, ein behindertes kleines Mädchen zu retten, die ihr ans Herz gewachsen ist. Doch sie ist nicht die einzige, die versucht, sich den Anweisungen zu widersetzen. Auch Dr. Cramer möchte diese Tötungen nicht einfach hinnehmen und versucht zusammen mit Kathrin Beweise zu sichern, um die Verantwortlichen nach dem Krieg zur Rechenschaft zu ziehen.
2013: Vera Mändler, die Nichte von Kathrin, findet zufällig heraus, dass ihre Tante damals in Winkelberg als Krankenschwester gearbeitet hat und deckt nach und nach einen riesigen Skandal auf. Kathrin, die mit einem schweren Schlaganfall in der Klinik liegt, kann ihr keine Auskünfte über die damaligen Ereignisse geben. Bei ihren Recherchen läuft Vera Manolis Lefteris, ein Mann für besondere Aufträge über den Weg, der am Ende sehr wichtig für sie werden soll.
Ellen Sandberg hat wieder mit ihrem tollen Schreibstil, tollen Charakteren und einem überschaubaren und tollem Aufbau der Geschichte dafür gesorgt, dass ich von diesem Roman begeistert war. Interessant und spannend verfolgte ich den Ablauf und wie Vera der Wahrheit immer näher kam.
Ich liebe den Schreib- und Erzählstil von Ellen Sandberg sehr und mit dem interessanten Thema der Euthanasie war garantiert, dass dieser Roman mich erneut fesselt.
Besonders erschreckend waren die damaligen Ereignisse, wie Menschen es rechtfertigten, hilflose, kranke und behinderte Menschen zu töten und dies auch noch für richtig hielten und nicht einmal ein schlechtes Gewisses, geschweige denn Reue zu zeigten, sondern sich auch noch im Recht fühlten.
Fazit:
Ein überaus interessanter und fesselnder Roman mit einem Thema, welches mich entsetzt hat, wie es damals gerechtfertigt wurde, unschuldige und hilflose Menschen zu töten.
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Broschiertes Buch
Ein absolut lesenswertes Buch aber stellenweise sehr grausam
Das Buch beginnt im Prolog mit dem Massaker an einer Familie. Dann wechselt das Buch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
2013: Manolis Lefteris ist ein „Mann für besondere Aufträge“, das kann alles sein, von …
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Ein absolut lesenswertes Buch aber stellenweise sehr grausam
Das Buch beginnt im Prolog mit dem Massaker an einer Familie. Dann wechselt das Buch zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
2013: Manolis Lefteris ist ein „Mann für besondere Aufträge“, das kann alles sein, von Diebstahl bis Auftragsmord. Er verhilft Menschen seiner Meinung nach zu Gerechtigkeit. Er ahnt nicht, dass sein nächster Fall persönlicher ist, als er es jemals erwartet hätte.
Vera Mändler entdeckt Zeugnisse aus der Vergangenheit ihrer Tante Kathrin. Plötzlich gerät sie zwischen die Fronten und deckt ein lange gehütetes Geheimnis rund um ein schockierendes Verbrechen auf.
1944: Kathrin Mändler ist Krankenschwester und will Menschen helfen. Alles scheint perfekt, so perfekt, wie es im Krieg eben sein kann, als sie dem gutaussehenden Arzt Karl Landmann begegnet. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und ahnt nichts von seinen dunklen Machenschaften. Bald schwebt sie in großer Gefahr.
Wow. Ich bin wirklich sprachlos. Dieses Buch ist sehr gut. Es ist faszinierend, wie alles zusammenpasst und in Verbindung steht. Allerdings lassen sich die Geheimnisse alle vorzeitig erraten, wenn man genau liest und ein bisschen Ahnung von Geschichte hat. Das tut dem Lesevergnügen aber für mich aber keinen Abbruch.
Das Buch ist stellenweise sehr heftig und war mir teilweise zu viel.
(ACHTUNG: wer grausame blutige Folter und dergleichen nicht lesen will, sollte Seite 190 bis einschließlich Seite 192 und Seite 488 überspringen)
Es ist einfach schrecklich, welche Verbrechen damals begangen worden sind. Aber ich finde es wichtig, daran zu erinnern, selbst wenn es nur eine fiktionale Geschichte in einem Buch ist, die lose auf wahren Ereignissen beruht. Ich finde es trotzdem wichtig und richtig daran zu erinnern.
Allein schon beim Aufbau des Buches merkt man, dass sich hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg die Münchner Autorin Inge Löhnig verbirgt. Der Aufbau hier erinnert sehr stark an „Unbarmherzig“. Ich bin erst seit kurzem Fan von Inge Löhnig. „Unbarmherzig“ hat mir so gut gefallen, dass ich mir auch ihre anderen Bücher anschaffen muss. Der Schreibstil und der Aufbau des Buches ließen mich misstrauisch werden und hinten im Buch stand schließlich die Auflösung, dass Ellen Sandberg ein Pseudonym von Inge Löhnig ist.
Der Schreibstil ist sehr detailliert. Man lernt die Charaktere wirklich kennen. Ich habe mit ihnen mit gefiebert. Mir waren sie sehr sympathisch, auch wenn Vera sich immer wieder ziemlich doof angestellt hat und Kathrin ein sehr ambivalenter Charakter ist. Gerade Kathrins Geschichte zwingt einen als Leser sich zu fragen: wie hätte ich mich verhalten? Aus heutiger Sicht ist es natürlich leicht zu behaupten, man selbst hätte natürlich moralisch richtig und über alle Zweifel erhaben gehandelt und wäre garantiert im Widerstand tätig gewesen. Aber das Buch zeigt einem auch, wie gefährlich die Zeiten für die „normalen“ Menschen damals waren und wie schwer es war das Richtige zu tun und wie leicht man sich damit selbst in Lebensgefahr gebracht hat.
Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Aber mir war es stellenweise in der Beschreibung des Massakers zu brutal. Ich kann verstehen, warum es so beschrieben wurde, aber dennoch war es mir zu viel. Die Handlung an sich fand ich sehr interessant und wie alles zusammenhing, allerdings gab es nur eine überraschende Wende für mich, alles andere konnte man erraten, wobei mich das nicht gestört hat.
Ich finde das Buch ist absolut lesenswert. Wegen der stellenweise wirklich grausamen Schilderungen, die mir persönlich zu viel waren, ziehe ich einen Stern ab.
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Spannende Familiengeschichte
Die Journalistin Vera kümmert sich um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Auch ihr Cousin Chris interessiert sich plötzlich für die Tante, obwohl er bisher eigentlich immer nur aufgetaucht ist, wenn er Geld gebraucht …
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Spannende Familiengeschichte
Die Journalistin Vera kümmert sich um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Auch ihr Cousin Chris interessiert sich plötzlich für die Tante, obwohl er bisher eigentlich immer nur aufgetaucht ist, wenn er Geld gebraucht hat.
Nach und nach kommt ans Licht, dass Kathrin 1944 in einer Heil- und Pflegeanstalt gearbeitet hat und dort Kontakt mit dem Arzt Karl Landmann hatte. Zudem taucht ein Mann auf, der geheime Akten sucht, die im Besitz von Kathrin sein sollen. Schnell wird klar, dass Kathrin ein dunkles Geheimnis hat.
Geschickt verstrickt die Autorin hier zwei Handlungsstränge und schafft es den Spannungsbogen im ganzen Buch hoch zu halten. Die handelnden Personen sind toll beschrieben und ich konnte mir alle sehr gut vorstellen. Auch die Handlungsorte, sowohl damals als auch heute, hatte ich beim Lesen klar vor Augen. Mich konnte das Buch von der ersten bis zu letzten Seite fesseln und ich konnte es beim Lesen kaum aus der Hand legen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und ich vergebe hierfür gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
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(Fast) vergessene Taten
Die Geschichte der Vergessenen wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der heutigen Zeit lernen wir Manolis Lefteris kennen, einen durchaus angesehenen Geschäftsmann, der nebenbei ein besonderer "Problemlöser" für seinen väterlichen Freund …
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(Fast) vergessene Taten
Die Geschichte der Vergessenen wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der heutigen Zeit lernen wir Manolis Lefteris kennen, einen durchaus angesehenen Geschäftsmann, der nebenbei ein besonderer "Problemlöser" für seinen väterlichen Freund ist. Er soll gewisse Unterlagen besorgen, von dessen Brisanz er im Anfang nichts weiss. Die Akten befinden sich bald in Händen einer Journalistin, die sie im Haus ihr Lieblingstante findet . Diese liegt nach einem Schlaganfall im Koma und reist in ihren Gedanken noch einmal in die Zeit des zweiten Weltkrieges zurück, wo sie als junge Krankenschwester in einem Heim für behinderte Kinder arbeitet. Hier erlebt sie nicht nur eine leidenschaftliche Beziehung, sondern muss sich bald eingestehen, das die ganze Anlage nur dazu dient, Kinder und auch Erwachsene aus zu sieben. Die als niemals arbeitsfähigen eingestuften Fälle leben nicht mehr lange...
Ohne noch mehr auf den Inhalt einzugehen , kann ich nur sagen :Ja, so muss es gemacht werden. Kriegsberichte und Gräueltaten , sind sie noch so wahr und klar belegt, will heute fast keiner mehr sehen , oder darüber lesen. Verpackt es man aber spannend in einen Thriller , wird man viele zum nachdenken, nachfragen und sich weiter zu informieren bringen. Ist die ganze Geschichte dann noch trotz des ernsten Themas so flüssig zu lesen, und alle Figuren so lebendig geschildert , kann man es nur jedem ans Herz legen , der gerne spannendes liest und nicht gerne alles vergessenen will. Nicht nur das Thema über die Vernichtung von sogenannten " unnützen" Menschen wird berichtet, sondern auch die Morde der Wehrmacht an der Zivilbevölkerung . So beeindruckt hat mich schon seit längerer Zeit kein Buch mehr
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Broschiertes Buch
Als Veras Tante plötzlich einen Schlaganfall erleidet und im Koma liegt, muss sich Vera um ihre Sachen kümmern und beginnt zur Vergangenheit ihrer Tante zu recherchieren. Was hatte sie mit dem Haus Winkelberg zu tun, das durch Euthanasieverbrechen im Dritten Reich zu umstrittener …
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Als Veras Tante plötzlich einen Schlaganfall erleidet und im Koma liegt, muss sich Vera um ihre Sachen kümmern und beginnt zur Vergangenheit ihrer Tante zu recherchieren. Was hatte sie mit dem Haus Winkelberg zu tun, das durch Euthanasieverbrechen im Dritten Reich zu umstrittener Berühmtheit gelangte? Ohne ihr Wissen recherchiert auch Manolis Lefteris in dem Fall, denn er soll belastende Unterlagen besorgen, die Veras Tante angeblich seit Jahrzehnten versteckt hat. Unabhängig voneinander sind die beiden einem großen Geheimnis auf der Spur.
Ellen Sandberg hat hier wirklich einen großartigen Krimi abgeliefert. Die Hauptfiguren Vera und Manolis sind einem sehr sympathisch, auch wenn gerade Manolis nicht immer mit ganz sauberen Absichten handelt. Man erfährt viel über ihren Hintergrund und gewinnt dadurch einen guten Einblick in ihre Intention, warum und wie sie handeln. Die ganze Story ist sehr mitreißend und spannend geschrieben, auch wenn einem die Verwicklungen teilweise fast unrealistisch erscheinen, ist doch inzwischen erwiesen, dass viele Täter des Dritten Reichs ungeschoren davongekommen sind, wie auch einige Figuren in diesem Roman. Durch die Vermischung Veras und Manolis Handeln in der Gegenwart und den Erinnerungen von Veras Tante Kathrin gewinnt man einen guten Überblick über alle Handlungsstränge und hat kein Problem, den Verwicklungen zu folgen.
„Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist toller Krimi, spannend geschrieben und mit einem sehr interessanten Thema. Eine absolut runde Sache, ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, so gespannt war ich, wie es wohl weitergehen könnte. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung für den Roman.
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Justizentscheidungen auf dem moralischen Prüfstand
Ein geheimnisvoller Mann für besondere Fälle, Manolis Lefteris, gutaussehend, intelligent, kultiviert, löst Probleme unkompliziert – das ist an sich schon ein guter Anfang. Doch die Thematik und die Handlung ergeben ein …
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Justizentscheidungen auf dem moralischen Prüfstand
Ein geheimnisvoller Mann für besondere Fälle, Manolis Lefteris, gutaussehend, intelligent, kultiviert, löst Probleme unkompliziert – das ist an sich schon ein guter Anfang. Doch die Thematik und die Handlung ergeben ein durchaus komplexeres Werk: Es geht um Schlupflöcher in der Justiz und den Glauben an Gerechtigkeit.
Ellen Sandbergs Geschichte fängt spannend an und bleibt durchgehend auf diesem Niveau. Dies gilt sowohl für die Charaktere als auch für die Ereignisse. Ebenso konstant ausgeglichen bleibt der Grundton des Romans, der Erinnerungen an den zweiten Weltkrieg in Rückblenden verarbeitet und in eine moderne Kriminalgeschichte in der Gegenwart einbettet.
Nach Aussage der Autorin sind alle Personen und Orte frei erfunden, doch der Kern der Geschichte ist wahren Begebenheiten nachempfunden. Die dokumentarisch präzise dargestellten Episoden aus der Vergangenheit wirken genauso schockierend wie die bedrückende juristische Bewertung der geschilderten Massaker und Mordfälle als normale Kriegshandlung. Dieser Freispruch löst in den nachfolgenden Generationen emotionale Konflikte aus. Die Verzweiflung und Machtlosigkeit der beteiligten fiktiven Charaktere ist spürbar.
Neben der fesselnden und abenteuerlichen Handlung stimmen die moralischen Schwankungen mal hoffnungsvoll mal niedergeschlagen: Wo liegt der Unterschied zwischen Völkermord und normale Kriegshandlung? Gibt es eine Chance auf Gerechtigkeit? Ist Selbstjustiz im Zweifelsfall akzeptabel? Dementsprechend ist Ellen Sandbergs Protagonist, Manolis Lefteris, kein gewöhnlicher Alltagsmensch, obwohl er diesen Schein gern wahren möchte. Sein Doppelleben macht ihn noch interessanter, da seine Beweggründe – trotz Brutalität – gewisser weise aufrichtig sind: Gerechtigkeit außerhalb der Grenzen des Gesetzes.
Neben den nachdenklichen Momenten erscheint das pulsierende Münchner Großstadtleben als Kulisse sehr realistisch, teils sogar heiter, die Szenen aus dem Verlagsleben – ob seriöse Tagespresse oder leichte Unterhaltung für eine alternde weibliche Zielgruppe – sind glaubhaft. Besondere Momente werden bildhaft beschrieben und ergeben mit gefühlvollen und klassischen musikalischen Elementen ein noch intensiveres Leseerlebnis.
„Die Vergessenen“ behandelt ein ernstes Thema mit Leichtigkeit, fesselt durch abenteuerliche Verwicklungen und zeigt auf verschiedenen Zeitebenen düstere Kapitel des Krieges und deren Spätfolgen. Die Autorin stellt ein Mahnmal für die unschuldigen Opfer, die im Laufe der Zeit leichthin in Vergessenheit geraten sind.
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Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler …
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Manolis Lefteris wird schon im Vorschulalter durch die Berichte seines Vaters traumatisiert, der in Griechenland ebenfalls als kleiner Junge knapp als Augenzeuge einem Massaker der deutschen Wehrmacht an seiner Familie entkommen konnte. Nun führt er ein Doppelleben als reicher Autohändler und undercover als skrupelloser Vollstrecker eines dubiosen Rechtsanwalts. Er soll komprimittierende Unterlagen auffinden, die einem prominenten Pharmaboss noch Jahrzehnte nach Kriegsende systematische Euthanasie in einer Pflegeeinrichtung nachweisen können. Die Journalistin Vera Mändler sucht ebenfalls nach diesen Dokumenten, wobei sie lange im Dunkeln stochert, weil sie nur weiß, dass ihr ermordeter Cousin eine große Erpressung plante, aber nicht wen und nicht warum, und sie hat auch keine Ahnung wie skrupellos ihr Gegner seine Feinde kalt stellt....
Insgesamt hat die Autorin Ellen Sandberg ein sehr interessantes Thema gewählt. Vielen Größen der Nazizeit gelang ein reibungsloser Übergang ins Nachkriegsdeutschland ohne Konsequenzen für begangenes Unrecht. Es ist absolut nachvollziehbar, welche Möglichkeiten diese Verbrecher immer noch haben, um ihre Existenz auch weiterhin zu sichern. Für den hier vorliegenden Roman hätte ich mir etwas mehr Spannung und weniger Emotionen gewünscht. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Manolis in so großem Ausmass unter den Berichten seines depressiven Vaters leidet, und das bis weit ins Erwachsenenalter hinein. Die Berichte über die Zustände in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg in der Nähe von München kommen manchmal etwas schwerfällig daher und weil sich das Verbrechen der Nazis in Griechenland ebenfalls wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, finde ich das Buch damit etwas überfrachtet. Ein geschicktes Händchen hat Sandberg in der Charakterisierung ihrer Hauptpersonen. Die Konstellation der drei Frauen, Veras Mutter und ihre beiden Schwestern, die so absolut unterschiedlich sind, wird gut und glaubhaft dargestellt. Der Lebensweg von Tante Kathrin ist beeindruckend und man hofft einfach nur, dass sie überlebt.
Der Roman läßt sich eigentlich gut lesen, aber hundertprozentig konnte er mich nicht überzeugen, deswegen gibt es leichten Punkteabzug.
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