Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1394 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2023
Plagiat
Frech, Jochen

Plagiat


ausgezeichnet

Carlas Bruder Darian wird in Polen tot aufgefunden. Die Polizei teilt ihr mit, dass die Obduktion ergeben hat, dass er sich selbst das Leben genommen hat. Carla hält das für ausgeschlossen, zumal sie kurz vor seinem Tod zahlreiche panische Nachrichten von ihm bekommen hat. Sie beginnt auf eigene Faust nachzuforschen und stellt fest, dass Darian vor seinem Tod offenbar die Dissertation der vielversprechenden Kanzlerkandidatin Wiebke Janssen geprüft und dabei Ungereimtheiten festgestellt hat. Carla ahnt zunächst nicht, dass ihre Bemühungen, den Tod ihres Bruders aufzuklären, von einflussreichen Gegnern akribisch überwacht werden und dass sie dadurch selbst ins Visier skrupelloser Mächte gerät...

Die Handlung startet mit einem Prolog, in dem man entsetzliche Szenen in der Vergangenheit beobachtet. Obwohl der Vorfall sich im zweiten Weltkrieg zuträgt, ist er für die folgenden Ereignisse entscheidend. Das aktuelle Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und trägt sich an unterschiedlichen Orten zu. Da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind, fällt die Zuordnung allerdings leicht.

Im Zentrum der Ereignisse steht Carla, die auf eigene Faust Nachforschungen zum Tod ihres Bruders anstellt, sich zunächst der Brisanz der Situation nicht bewusst ist, aber bald feststellen muss, dass sie es mit mächtigen Gegnern zu tun hat, die nicht davor zurückschrecken, unliebsame Zeugen zu beseitigen. Schon bald weiß Carla nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Diese Anspannung schwebt bedrohlich zwischen den Zeilen und sorgt dafür, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät. Durch die häufigen Wechsel der Perspektiven weiß man mehr als Carla und beobachtet, mit welchen Mitteln ihre mächtigen Gegenspieler reagieren.

Das Tempo ist hoch und kann durchgehend gehalten werden. Durch die schnell wechselnden Szenen wird eine enorme Spannung aufgebaut. Obwohl die Handlung durch die unterschiedlichen Handlungsorte und Protagonisten mehr als abwechslungsreich ist, sollte man konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren, der beständig durch das Geschehen führt. Die früh aufgebaute Spannung kann sich zum Ende hin sogar noch steigern und gipfelt in einem atemberaubenden Finale.

Ein Polit-Thriller, der durch ein hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung überzeugt!

Bewertung vom 04.06.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


sehr gut

Hervorragend recherchiert und interessant vermittelt!

Das Unternehmen Leitz ist führender Anbieter von Mikroskopen. Doch 1914 gelingt dem dort angestellten Feinmechaniker Oskar Barnack eine Sensation. Denn er entwickelt ein handlichen Apparat, mit dem man fotografieren kann. Obwohl nicht vorhersehbar ist, dass die Produktion sich wirtschaftlich lohnen wird, geht Ernst Leitz das Risiko ein...

"Das Licht im Rücken" ist ein Roman, in dem sich historisch belegte Begebenheiten und Fiktion gekonnt verbinden. Am Ende des Buchs kann man im Personenregister nachlesen, welche Personen tatsächlich real sind und welche der künstlerischen Freiheit der Autorin entspringen. Außerdem sind im Einband alte Fotografien zu sehen, zu denen man im Bildnachweis interessante Informationen findet.

Im Zentrum der Geschichte steht die Familie Leitz und ihr Unternehmen. Allerdings blickt man auch dem begnadeten Tüftler Oskar Barnack über die Schulter und lernt außerdem die Kaufmannsfamilie Gabriel kennen, die "Das Haus der Präsente" führt. Anfangs sollte man konzentriert lesen, um die Personen und die Beziehungen, die sie zueinander unterhalten, richtig einordnen zu können.

Die Handlung trägt sich in Wetzlar, in der Zeit von 1914 bis zum Sommer 1945 zu. Das Schicksal hält in dieser Zeitspanne einiges für die Akteure bereit. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Obwohl man die Protagonisten stellenweise neutral und eher distanziert betrachtet, fällt es leicht, sich die Bilder zu den entsprechenden Szenen vorzustellen. Man taucht in die Vergangenheit ein und beobachtet fasziniert den Siegeszug der handlichen Kamera. Die Autorin hat nicht nur hervorragend recherchiert, sondern versteht es außerdem, fachliches Hintergrundwissen zur Fotografie so ins Geschehen einzuflechten, dass die Informationen interessant vermittelt werden. Die unterschiedlichen Schicksale der Hauptprotagonisten sorgen dafür, dass man schon früh dem Reiz der Erzählung erliegt und dem Geschehen gespannt folgt.

Ein gelungener Roman, bei dem sich historisch belegte Begebenheiten und Fiktion gekonnt verbinden.

Bewertung vom 03.06.2023
Rot. Blut.Tot.
Nordby, Anne

Rot. Blut.Tot.


ausgezeichnet

Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission werden zum Fundort einer grausam zugerichteten Leiche gerufen. Der ermordete Mann hätte ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt, deshalb stellt sich die Frage, warum er auf diese unmenschliche Weise sterben musste. Kirsten Vinther und Jesper Bæk ermitteln in alle Richtungen, bis sich herausstellt, dass der Wolf von Møn nach 30 Jahren Haft entlassen wurde und dass er im Haus des Ermordeten lebt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Rot.Blut.Tot." ist nach "Eis.Kalt.Tot." der zweite Band, in dem Kirsten Vinther und Jesper Bæk von der Kopenhagener Mordkommission ermitteln und ihre gemeinsame Kollegin, die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen hinzuziehen. Den aktuellen Ereignissen kann man sicher auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Wenn man allerdings an der Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann sollte man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, mit dem ersten Band starten. 

Auch in diesem Band gelingt es der Autorin hervorragend, sofort Interesse an der Handlung zu wecken. Die Charaktere und die Schauplätze werden so lebendig geschildert, dass man das Gefühl hat, alles genau zu beobachten. Dadurch ist man sofort mitten im spannenden Geschehen. Dieser Fall hat es wirklich in sich. Die Leichen werden grausam zugerichtet, doch zunächst fehlt die entscheidende Spur, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Die Ermittlungen wirken sehr authentisch, wodurch man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen. 

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet, wodurch man über etwas mehr Wissen als die Ermittler verfügt. Dennoch gelingt es zunächst nicht, die zusammengetragenen Puzzleteilchen zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Da die Kapitel oft an entscheidenden Stellen stoppen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Die Spannung baut sich nicht nur früh auf, sondern kann sich stetig steigern. Zum Ende hin fließen alle Handlungsstränge schlüssig zusammen und gipfeln in einem rasanten Finale. 

Ein spannender Fall, der sich früh zu einem echten Pageturner entwickelt, wodurch man das Buch nur ungern aus der Hand legen mag. 

Bewertung vom 29.05.2023
Das Spiel geht weiter / The Inheritance Games Bd.2
Barnes, Jennifer Lynn

Das Spiel geht weiter / The Inheritance Games Bd.2


ausgezeichnet

Das Rätsel, warum der verstorbene Multimilliardär Tobias Hawthorne ausgerechnet Avery Grambs fast sein gesamtes Vermögen vermacht hat, ist noch immer nicht gelöst. Doch Avery ist fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Die vier enterbten Enkelsöhne unterstützen sie bei ihren Bemühungen, allerdings verfolgen sie auch eigene Ziele. In diesem zweiten Band der Trilogie muss Avery feststellen, dass es noch weitere Personen gibt, die ein Interesse daran haben, sie loszuwerden....

Der zweite Band knüpft nahezu nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Um alles richtig zuordnen zu können, ist es deshalb empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. 

Der verstorbene Multimilliardär war ein großer Freund von Rätseln. Und das Rätsel, warum er ausgerechnet Avery zu seiner Erbin auserkoren hat, scheint sein Meisterstück zu sein. Denn immer, wenn Avery und die Enkel des Verstorbenen meinen, der Lösung näherzukommen, sorgen unvorhergesehene Wendungen für neue Überraschungen. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. 

Der Autorin gelingt es wieder hervorragend, Charaktere und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Man kann sich deshalb ganz auf die Ereignisse einlassen und versucht, hinter das große Geheimnis zu kommen. Da Avery in diesem Band in große Gefahr gerät, steigert sich die bereits früh aufgebaute Spannung stetig. Man fiebert mit und mag manchmal kaum glauben, was passiert. 

Tobias Hawthornes Enkel sind auch in diesem Band nicht so leicht zu durchschauen. Die Brüder unterstützen Avery, doch so richtig lassen sie sich nicht in die Karten schauen. Das sorgt für zusätzliche Spannung. Außerdem fühlt Avery sich noch immer zu zwei Brüdern hingezogen. Das erfüllt zwar gängige Klischees, passt aber sehr gut zu dieser Handlung. Denn genau wie Avery selbst, kann man nicht einschätzen, welcher Bruder besser zu ihr passt und ob es beide ehrlich meinen. 

​​​​​​​Auch dieser zweite Band überzeugt durch eine rasante Handlung, interessante Rätsel und jede Menge Geheimnisse. Das große Finale ist auf jeden Fall ein Muss!

Bewertung vom 29.05.2023
Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2
Almstädt, Eva

Der Teufelshof / Akte Nordsee Bd.2


ausgezeichnet

Die Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit eines alten Freundes eingeladen. Es wird ein rauschendes Fest gefeiert, das bis in die Morgenstunden dauert. Als eine Nachbarin der Brautleute am nächsten Morgen Hilfe braucht, betritt sie den Hof der Familie. Sie macht dort eine grauenvolle Entdeckung, denn der Bräutigam ist angeschossen und seine Eltern liegen ermordet im Bett. Nur die Braut wird unverletzt in der Scheune aufgefunden. Als die Polizei scheinbar keinen anderen Hinweisen nachgeht, sondern davon ausgeht, dass die Braut für diese schreckliche Tat verantwortlich ist, beginnt Fentje Jacobsen auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei trifft sie wieder auf den Journalisten Niklas John, der die Braut von früher kennt und ebenfalls davon überzeugt ist, dass sie unschuldig ist. Fentje und Niklas ahnen nicht, dass ihre Nachforschungen sie in große Gefahr bringen werden...

"Der Teufelshof" ist nach "Am dunklen Wasser" der zweite Band der Akte-Nordsee-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann mühelos folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat, denn wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptprotagonisten werden in die Handlung eingestreut. Um die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere und ihr zunächst eher angespanntes Verhältnis nachzuvollziehen, empfiehlt es sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Eva Almstädt gelingt es wieder hervorragend, Handlungsorte und Charaktere so zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, bei denen man sowohl der Anwältin Fentje Jacobsen als auch dem Journalisten Niklas John über die Schulter schaut. Beide stellen ihre Nachforschungen zunächst unabhängig voneinander an und tragen dabei unterschiedliche Puzzleteilchen zusammen. Obwohl man durch die wechselnden Perspektiven einen guten Überblick bekommt, kann man sich nicht vorstellen, wer und was genau hinter der grausamen Tat steckt. Der Fall ist äußerst rätselhaft und gut dazu geeignet, eigene Überlegungen anzustellen. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und möchte unbedingt ergründen, was im Haus der Brautleute geschah. Da Niklas und Fentje offenbar in ein Wespennest stechen, geraten sie in Gefahr. Das sorgt dafür, dass sich die bereits aufgebaute Spannung nochmals steigert. 

Ein spannender Nordsee-Krimi, der durch ein sympathisches Ermittlerteam überzeugt und dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2023
Die Schrift
Haller, Elias

Die Schrift


sehr gut

Die Prostituierte Lena Karasek wird vermisst. Arne Stiller ist verwundert, dass der Vermisstenfall auf seinem Schreibtisch landet und schenkt ihm kaum Beachtung. Das ändert sich schlagartig, als Lena Karasek grausam verstümmelt und mehr tot als lebendig gefunden wird. Auf Lenas Rücken befindet sich ein rätselhaftes Tattoo. Arne Stiller ahnt, dass er die Schrift auf Lenas Rücken schnell entschlüsseln muss, um dem Täter auf die Schliche zu kommen...

"Die Schrift" ist bereits der fünfte Band, in dem der Kryptologe Arne Stiller, gemeinsam mit seiner Kollegin Inge Allhammer, ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. 

Der Thriller startet ohne langatmiges Vorgeplänkel, denn der Autor sorgt dafür, dass man sofort mitten im spannenden Geschehen ist. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Kapitel sind relativ kurz und stoppen häufig an entscheidenden Stellen, wodurch schon früh ein hohes Tempo aufgebaut wird, dem man sich nur schwer entziehen kann. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit einer unbekannten Person. Man hat den Verdacht, dass es sich um den Täter handeln könnte. Doch die Informationen sind zu knapp, um konkrete Rückschlüsse zu ziehen. 

Elias Haller gelingt es mal wieder hervorragend, Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Man versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln, ist jedoch hin- und hergerissen und weiß nicht, wem man dieses abscheuliche Verbrechen zutrauen soll. Dadurch wird die früh aufgebaute Spannung nicht nur durchgehend gehalten, sondern kann sich im Verlauf sogar noch steigern. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, denn der Täter verlangt seinen Opfern einiges ab und Elias Haller versteht es meisterhaft, die entsprechenden Szenen so zu beschreiben, dass man dazu die passenden Bilder vor Augen hat. Das große Finale kommt dann allerdings ein wenig abrupt. 

Nichtdestotrotz ein spannender Fall, der durch rasante Szenenwechsel und interessante Einblicke in die Kryptologie überzeugt!

Bewertung vom 21.05.2023
Crashing Back to You / Back to You Bd.2 (eBook, ePUB)
Able, Lexis

Crashing Back to You / Back to You Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Crashing Back to You" ist nach "Running Back to You" der zweite Band der "Back to You"-Reihe. Man kann den aktuellen Ereignissen aber auch dann folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, da wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen. Allerdings kann man die ganz besondere Freundschaft, die die Hauptprotagonisten verbindet, besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält.

In diesem Band stehen Aley und Chase im Zentrum der Geschichte. Bereits im ersten Band konnte man die Anziehungskraft bemerken, die zwischen den beiden herrscht. In einer Nacht überwindet Aley ihre Schüchternheit und lässt sich auf Chase und ihre Gefühle für ihn ein. Doch den beiden ist nur diese eine Nacht vergönnt, da Chase am nächsten Morgen von der Polizei abgeführt wird und über ein Jahr ins Gefängnis muss. Als Chase zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es vorher war. Denn er zieht sich zurück. Doch Aley ist nicht bereit dafür, Chase aufzugeben. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Aley und Chase erzählt. Dadurch kann man die Gefühle der beiden hautnah miterleben und bekommt einen ungeschönten Einblick in ihr Innerstes. Außerdem erfährt man, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Der Autorin gelingt es hervorragend, alles so zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist. 

Wenn man den ersten Teil gelesen hat, darf man sich über ein Wiedersehen mit der bereits bekannten Freundesclique freuen. Diese Charaktere wirken ebenfalls lebendig, wodurch man sie nicht nur mühelos vor Augen hat, sondern ein intensives Gefühl dafür entwickelt, wie tief die Verbundenheit zwischen allen ist. Aley und Chase haben mit einigen Problemen zu kämpfen. Diese werden äußerst authentisch vermittelt, wodurch diese Geschichte mehr zu bieten hat, als eine ganz normale Lovestory. Man kann mit den Charakteren mitfiebern und sich mühelos auf die emotionale Geschichte einlassen. 

Eine emotionale Lovestory, die durch lebendige Charaktere überzeugt und so mitreißend erzählt wird, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. 

Bewertung vom 20.05.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


gut

Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen, seit die Abiturientin Maja bei einer Wanderung mit ihren Freunden spurlos verschwand. 20 Jahre, in denen Majas damaliger Freund Arno Seitz jegliche Erinnerung an die vergangenen Ereignisse verdrängt hat. Doch nun kommt alles wieder hoch. Denn beim Abiturtreffen beschließen die ehemaligen Freunde, die Strecke noch einmal zu laufen. Und Arno stellt dabei entsetzt fest, dass ihm die Erinnerungen, die sich langsam wieder einstellen, ganz und gar nicht gefallen. Geheimnisvolle Anrufe und Botschaften auf dem Smartphone fordern ihn eindringlich dazu auf, sich zu erinnern...

Die Handlung wird aus der Sicht von Arno Seitz betrachtet. Er erzählt die Geschichte langsam und ausschweifend. Da Arno durch die langsam einsetzenden Erinnerungen und die eindringlichen Aufforderungen aus der Bahn geworfen wird, drehen sich seine Gedanken im Kreis. Dies trifft leider auch auf weite Teile der Handlung zu. 

Die Grundidee dieses Thrillers lässt auf eine spannende Erzählung hoffen, doch leider ist die Umsetzung ausbaufähig. Durch die gewählte Erzählform hat man eine eingeschränkte Sicht auf die Dinge. Das soll sicher den Reiz der Handlung ausmachen, denn man kann nicht ahnen, was wahr oder falsch ist, da nicht einmal Arno seinen Erinnerungen traut. Arno wirkt durch die lang verdrängten Ereignisse, die langsam ans Tageslicht kommen, wenig sympathisch. Wodurch man beim Lesen eine gewisse Distanz zu ihm aufbaut. Dadurch kann man sich nur schwer auf seine ausschweifenden Erzählungen einlassen. 

Zum Ende hin steigt die Spannung endlich an. Es kommt zu einigen Wendungen, die zwar nicht unbedingt vorhersehbar wirken, aber dennoch zu erwarten sind. 

Ich persönlich hatte mir von diesem Thriller mehr erhofft. Für meinen Geschmack wurde die Handlung zu ausschweifend erzählt, wodurch ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu treten. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Skala auch nur drei knappe Bewertungssternchen und die Empfehlung, sich selbst ein Bild zu machen. 

Bewertung vom 10.05.2023
Wachkoma / Hannah Jakob Bd.2
Peters, Katharina

Wachkoma / Hannah Jakob Bd.2


gut

Kriminalpsychologin Hannah Jakob arbeitet beim BKA und ist darauf spezialisiert verschwundene Personen wiederzufinden. Dieses Mal reist sie an die Ostsee. Denn dort ist Berit offenbar aus ihrem Ferienhaus entführt worden. Wenige Tage später ist sie zurück, kann sich aber an nichts erinnern. In Dänemark verschwindet eine deutsche Radiomoderatorin. Von ihr fehlt jede Spur. Die Lübecker Kommissarin Dagmar Müller ist zunächst nicht erfreut, dass Hannah anreist, um die Fälle genauer zu untersuchen. Doch schon bald ändert sich ihre Meinung...

"Wachkoma" ist der zweite Fall für Hannah Jakob, die bei ihren Ermittlungen stets von ihrem Hund Kotti begleitet wird. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Wichtige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut. 

Die Ermittlungen starten zunächst eher gemächlich, da nicht einmal die Lübecker Polizei an einen Zusammenhang zwischen den Fällen glaubt. Doch Hannah gibt nicht auf. Sie geht beharrlich jeder noch so kleinen Spur nach. Die Ermittlungen wirken authentisch und nachvollziehbar. Gemeinsam mit Hannah versucht man den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Da die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, hat man beim Lesen den Vorteil, mehr zu wissen als die Ermittler. Dennoch wird nicht zu viel verraten, wodurch man zum Miträtseln angeregt wird. 

Mit ihren Ermittlungen sticht Hannah in ein Wespennest, denn die Spuren führen tief in die Vergangenheit und dadurch nimmt der Fall ungeahnte Dimensionen an. Die Ermittlungen sind durchgehend interessant und zeichnen sich durch einige spannende Momente aus. Leider wirken die Beschreibungen der Hintergründe manchmal etwas zu detailliert geschildert. Dadurch flacht die aufgebaute Spannung ab und man gerät etwas aus dem Lesefluss. Dennoch ist der Fall gut durchdacht. Leider wirkt das Ende etwas zu abrupt. Hier wäre ein etwas runderer Abschluss wünschenswert gewesen. 

Ein interessanter Fall, der aber leider nicht ganz überzeugen kann. 

Bewertung vom 07.05.2023
Das Haus der Sommerfreundinnen
Morgan, Sarah

Das Haus der Sommerfreundinnen


ausgezeichnet

Obwohl Joanna Whitman mittlerweile ein Jahr von ihrem Mann, einem berühmten Fernsehkoch, geschieden ist, setzt ihr die Nachricht zu, dass er bei einem Autounfall gestorben ist. Denn Joanna ahnt, dass sich die Presse nun wieder auf sie stürzen wird, um Halbwahrheiten und Spekulationen zu verbreiten. Wie mag es da erst der unbekannten Frau gehen, die ebenfalls im Auto saß, als es zum Unfall kam? Als erste Gerüchte, dass die Frau schwanger ist, von den Medien verbreitet werden und Joanna ein unscharfes Foto der Frau sieht, weiß sie, dass sie ihr helfen muss. Joanna reist mit ihr nach Silver Point. Gemeinsam verschanzen sich die beiden Frauen in Joannas Elternhaus. Dabei beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft...

Sarah Morgans Romane zeichnen sich durch eine einzigartige Atmosphäre aus, in der man sich sofort wohlfühlt und so ist es auch bei ihrem aktuellen Sommerroman. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, in denen abwechselnd Joanna, Ashley (die junge Frau, die ebenfalls im Unfallwagen saß) und Mel, Joannas ehemals beste Freundin, im Zentrum der Ereignisse stehen. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der drei Frauen und kann beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken.

Die Charaktere wirken so authentisch, dass man sich voll und ganz in ihre jeweiligen Situationen hineinversetzen kann. Man kann sich problemlos auf die Hautprotagonistinnen einlassen und ihre Sorgen und Nöte nachvollziehen. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Sarah Morgan erzählt eine herzerwärmende Geschichte über gute und schlechte Entscheidungen, verpasste Chancen und den Mut zum Neuanfang. Durch die ganz besondere Atmosphäre und die sympathischen Charaktere, mit denen man sich problemlos identifizieren kann, hat man beim Lesen das Gefühl, hautnah dabei zu sein. Man fiebert mit den Protagonistinnen mit und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist.

Ein einfühlsam erzählter Roman, der durch eine ganz besondere Atmosphäre und authentische Charaktere überzeugt.