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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1539 Bewertungen
Bewertung vom 13.03.2024
Das Mörderarchiv
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv


sehr gut

Bei einem Besuch auf dem Jahrmarkt wird der 17-jährigen Frances prophezeit, dass sie ermordet wird. Frances nimmt die Prophezeiung der Wahrsagerin ernst. Ihr Umfeld sieht die Sache allerdings ganz anders und hält Frances Sorge für unbegründet. Dennoch sammelt Frances über Jahre Informationen, über alle Personen, die ihr auch nur im Entferntesten verdächtig erscheinen. Mittlerweile ist dabei ein umfangreiches Archiv entstanden. Mit dem Inhalt des Archivs muss sich nun Annie beschäftigen. Denn an dem Tag, an dem Annie ihre Großtante kennenlernen sollte, wird diese tatsächlich ermordet. Frances Testament ist klar: Wer den Mord an ihr aufklärt, soll alles erben. Da Annie ihre Großtante noch nie gesehen hat, scheint sie im Nachteil zu sein. Doch dann beginnt sie sich mit den alten Aufzeichnungen zu befassen und kommt alten Geheimnissen auf die Spur. Wird Annie den Mörder finden oder wird er sie aus dem Weg räumen?

"Das Mörderarchiv" ist ein eher ruhiger Krimi, bei dem man sich, gemeinsam mit Annie, auf die Suche nach dem Täter macht. Die Idee, dass Frances alles bereits geahnt und deshalb ein Archiv angelegt hat, ist äußerst interessant. Doch genau wie Annie, muss man sich beim Lesen die Frage stellen, wie hilfreich diese Informationen eigentlich sind. 

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Im aktuellen Handlungsstrang beobachtet man die Nachforschungen von Annie. Diese werden immer wieder durch Rückblicke in die Vergangenheit von Frances unterbrochen. Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Im Verlauf der Ereignisse kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Dadurch weiß man schon bald nicht mehr, wem man hier eigentlich trauen kann. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Man kann sich Handlungsorte und Protagonisten so lebhaft vorstellen, dass man das Gefühl hat, gemeinsam mit Annie nach dem Mörder zu suchen. Dadurch kann man sich ganz auf diesen Krimi einlassen. Obwohl er eher ruhig ist, genießt man die Jagd nach dem Unbekannten. Am Ende laufen alle Handlungsfäden schlüssig zusammen, wodurch man das Buch zufrieden zusammenklappen kann. 

Ein eher ruhiger Krimi, der dazu einlädt, eigene Überlegungen anzustellen. 

Bewertung vom 11.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Ein abenteuerlicher Jungendroman über die Kraft der Freundschaft

Als ein Hurricane durch die kleine Stadt Canaan fegt, ahnen Evan, Jason, Mitchell, C.J. und Ricky nicht, dass er dabei etwas freilegt, was ihren Sommer unvergesslich machen wird. Denn kurz nach dem Sturm entdeckt Ricky im Wald den Eingang zu einem geheimen Bunker, der äußerst luxuriös eingerichtet ist. Den Freunden ist klar, dass sie dieses Geheimnis für sich behalten müssen, damit das "Fort" ihr ganz persönlicher Rückzugsort bleiben kann. Doch Evans Bruder Luke und sein aggressiver Freund merken schnell, dass die Clique ein Geheimnis hat und sie wollen um jeden Preis daran teilhaben...

"The Fort - Das Geheimnis eines Sommers" ist ein Jugendbuch und wird jungen Leserinnen und Lesern ab 12 Jahren empfohlen. Doch auch wenn man das empfohlene Lesealter um Jahre überschritten hat, kann man mit diesem Buch spannende Lesestunden verbringen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Jungs abwechselnd zu Wort kommen. Dadurch erlebt man, wie es in ihnen aussieht, entdeckt Stärken und Schwächen, aber auch Probleme, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Man merkt aber auch, wie tief die Freundschaft zwischen ihnen ist. Das bekommt auch Ricky zu spüren, der eigentlich nicht zur Gruppe gehört, durch die Entdeckung des Bunkers allerdings zunächst eher geduldet wird. Im Fort können die Jungs ihren Problemen entfliehen, Abenteuer erleben und jede Menge Spaß haben. Diese Begeisterung wird durchgehend vermittelt. 

Beim Einstieg in die Handlung sollte man konzentriert lesen, um die wechselnden Erzähler und ihre Beziehungen untereinander, richtig einordnen zu können. Doch bereits nach kurzer Zeit wachsen einem die unterschiedlichen Charaktere ans Herz und man beobachtet gespannt, wie die Ereignisse des Sommers ihren Lauf nehmen. Schon bald kann man sich nicht mehr vom Gelesenen lösen, da die Geschichte mitreißend erzählt wird und außerdem zum Nachdenken anregt. Obwohl es einige äußerst ernstzunehmende Themen gibt, mit denen sich die Freunde auseinandersetzen müssen, kommt der Humor und die Leichtigkeit eines Kindheitssommers nicht zu kurz. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem spannenden Finale. 

Ein abenteuerlicher Jugendroman über einen unvergesslichen Sommer, den man allerdings auch dann noch genießen kann, wenn man das empfohlene Lesealter weit überschritten hat. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2024
Heideopfer
Hanke, Kathrin

Heideopfer


sehr gut

In Lüneburg finden Arbeiter bei Abrissarbeiten ein menschliches Skelett. Genauere Untersuchungen ergeben, dass es sich um die Überreste eines Mannes handelt, der vermutlich schon seit den 1990er Jahren dort liegt und keines natürlichen Todes gestorben ist. Katharina von Hagemann nimmt mit ihren Kollegen die Ermittlungen auf. Die Identität des Mannes steht relativ schnell fest, doch die weiteren Nachforschungen verlaufen eher zäh. Das Team der Lüneburger Kriminalpolizei ist jedoch fest entschlossen, diesen Cold Case aufzuklären.....

"Heideopfer" ist bereits der achte Fall für Katharina von Hagemann und ihre Kollegen von der Lüneburger Kriminalpolizei. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Doch es gibt berufliche und private Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen und diese kann man einfach besser genießen, wenn man die Bände chronologisch liest. 

Dieser Fall ist der erste Cold Case für das Team. Deshalb verläuft die Spurensuche zunächst eher zäh. Das wirkt allerdings sehr realistisch. Denn nur langsam werden einzelne Puzzleteilchen zusammengetragen, die dennoch kein stimmiges Bild ergeben. Da die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet wird und man dabei zwei Erzählern, die ihren Namen allerdings nicht preisgeben, über die Schulter schaut, wird man zu eigenen Überlegungen angeregt. Dennoch ist bei diesem Fall nichts, wie es auf den ersten Blick scheint. Dadurch, dass man unbedingt erfahren möchte, was damals wirklich geschah, beobachtet man die Ermittlungen gespannt. Am Ende laufen die Fäden schlüssig zusammen, dabei kommt Überraschendes ans Tageslicht. 

Im Privatleben der Ermittler kommt es ebenfalls zu überraschenden Wendungen. Besonders das Ende sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Band greifen würde.

​​​​​​​Spannende Cold-Case-Ermittlungen für das Lüneburger Team. 

Bewertung vom 10.03.2024
My One True Ex Best Friend (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

My One True Ex Best Friend (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"My One True Ex Best Friend" ist bereits der siebte Band der Reihe um die Mitglieder der Familie Greene. Da die Lovestorys in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Allerdings trifft man immer wieder auf Charaktere, die bereits in vorherigen Bänden eine Rolle gespielt haben und kann beobachten, wie es ihnen mittlerweile geht. Außerdem kann man die ganz besondere Beziehung, die alle Familienmitglieder miteinander verbindet, einfach besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. 

Dieses Mal stehen Clara und Xavier im Zentrum der Ereignisse. Fans der Reihe dürften schon ungeduldig auf ihre Geschichte gewartet haben, da die beiden beste Freunde waren, die sich alles erzählen und einander uneingeschränkt vertrauen konnten. Doch mittlerweile gehen sie sich aus dem Weg. Nicht nur die Mitglieder der Greene Familie stellen sich die Frage, was dazu geführt haben könnte, dass Eiszeit zwischen den beiden herrscht. 

Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Clara und Xavier geschildert. Dadurch kann man nicht nur in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen, sondern auch beobachten, wie sie aufeinander wirken und was sie voneinander denken. Bei dieser Geschichte wird schnell klar, dass beide starke Gefühle füreinander haben, Xavier aber davor zurückschreckt und Clara damit tief verletzt hat. 

Der Schreibstil ist locker und zuweilen humorvoll. Dennoch kann man das Knistern zwischen den beiden Hauptcharakteren von Anfang an spüren und sich deshalb ganz auf die Geschichte einlassen. Die Gefühle der beiden wirken authentisch und nachvollziehbar. Dadurch fühlt man mit ihnen mit und ist gespannt, ob Xavier das Richtige tun wird, um Claras Vertrauen zu gewinnen. Dabei spielen auch die anderen Familienmitglieder eine große Rolle. Man fühlt sich in dieser Familie einfach wohl und genießt das Wiedersehen mit den bekannten Akteuren. Auch die Kupplerinnen Ethel und Dori fühlen sich wieder dazu aufgerufen, die Initiative zu ergreifen, um Clara und Xavier auf die Sprünge zu helfen. Bei den Maßnahmen, die die beiden ergreifen, muss man einfach schmunzeln. 

Die Geschichte von Clara und Xavier ist eine wundervolle Fortsetzung der Reihe. Am liebsten würde man sofort zum nächsten Band greifen, um zu erfahren, wie es in dieser Familie weitergeht. 

Bewertung vom 05.03.2024
My Sexy Famous Rival (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

My Sexy Famous Rival (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Frauenwelt steht Kopf, als der Hollywoodstar Gavin Price in die Kleinstadt Sunrise Bay zieht. Posey Greene kann es nicht glauben, dass er ausgerechnet sie um ein Date bittet. Der Abend verläuft äußerst romantisch, doch dann findet Posey heraus, dass Gavin als Bürgermeister kandidiert und damit im Wahlkampf gegen ihre Mutter antritt. Für Posey geht nichts über ihre Familie und deshalb versucht sie, ihre Gefühle für Gavin zu ignorieren und ihre Mutter nach Kräften zu unterstützen. Doch Gavin lässt einfach nicht locker...

"My Sexy Famous Rival" ist bereits der  sechste Band der Reihe um die Mitglieder der Familie Greene. Da jedes Mal ein anderes Pärchen im Zentrum der Ereignisse steht, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe steht. Da die Familie Greene recht groß ist, kann man die unterschiedlichen Familienmitglieder allerdings besser zuordnen, wenn man die Reihenfolge einhält. Außerdem kann man so beobachten, wie es den Pärchen geht, die in den vorherigen Teilen im Mittelpunkt standen. 

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Posey und Gavin, geschildert. Dadurch kann man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben und außerdem beobachten, was sie voneinander denken und wie sie aufeinander wirken. Beide wirken von Anfang an sympathisch, wodurch man sich entspannt zurücklehnen und die Lovestory genießen kann. Denn das Knistern zwischen den beiden ist von Anfang an spürbar. 

Wer bereits Bände dieser Reihe gelesen hat, der weiß, dass es in der Familie Greene oft recht turbulent zugeht. So ist es auch dieses Mal. Die beiden Kupplerinnen Ethel und Dori spielen ebenfalls eine große Rolle, da sie sich wieder ungefragt einmischen. Dabei kommt es zu einigen humorvollen Szenen. 

Der Schreibstil des Autoren-Duos ist gewohnt locker und leicht zu lesen. Die Charaktere werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat. Dadurch fühlt man sich beinahe so, als ob man selbst zur Familie gehören würde und deshalb beobachtet man gespannt, wie Posey immer wieder versucht, ihre Gefühle für Gavin zu ignorieren. Da Gavin äußerst hartnäckig ist, kann man die Wortgefechte, die sich die beiden liefern, genießen. Die Gefühle der beiden werden so glaubhaft beschrieben, dass man jede Zeile dieser Lovestory genießen kann.

Eine lockere und teilweise sehr humorvolle Lovestory, die durch sympathische Charaktere und große Gefühle überzeugt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.03.2024
Mordheide / Katharina von Hagemann Bd.6
Hanke, Kathrin;Kröger, Claudia

Mordheide / Katharina von Hagemann Bd.6


sehr gut

Der 10-jährige Leon, der als Pflegesohn bei der Architektin Anja Buse lebt, wird vermisst. Wenig später wird die Leiche des Jungen gefunden. Leon wurde ermordet. Katharina von Hagemann und ihre Kollegen suchen im näheren Umfeld des Jungen nach Verdächtigen. Es gibt immer wieder Hinweise, doch eine konkrete Spur ist nicht darunter. Dennoch setzt das Ermittlerteam alles daran, den Täter zu finden...

"Mordheide" ist bereits der sechste Fall für Kommissarin Katharina von Hagemann und ihre Kollegen von der Lüneburger Mordkommission. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Es gibt private Nebenhandlungen, die sich durch die Reihe ziehen, doch dem Autoren-Duo gelingt es, die nötigen Hintergrundinformationen harmonisch in die Handlung einfließen zu lassen. 

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Dabei schaut man zuweilen dem Mörder über die Schulter. Dennoch wird hier nicht zu viel verraten, denn seine Identität gibt er in diesen Szenen nicht preis. Sie regen allerdings dazu an, eigene Überlegungen anzustellen. Deshalb betrachtet man argwöhnisch jeden Verdächtigen und hofft, den Mörder zu enttarnen. 

Die Ermittlungsarbeit wirkt authentisch, da die Kommissare alle Verdächtigen im Umfeld des Jungen genau durchleuchten. Immer wieder gibt es Hinweise, doch eine konkrete Spur ist längere Zeit nicht dabei. Da man versucht, eigene Schlüsse zu ziehen, kommt allerdings keine Langeweile auf. Die privaten Nebenhandlungen nehmen nicht zu viel Raum ein. Im Zentrum dieses Krimis steht eindeutig die Suche nach dem Täter. Dennoch sorgt der private Handlungsstrang dafür, dass die Charaktere authentisch und lebendig wirken. Man merkt den Ermittlern an, dass der Mord an einem Kind einen ganz besonderen Stellenwert hat. Als Katharina schließlich einen entscheidenden Hinweis entdeckt, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Alle Fäden laufen schlüssig zusammen, wodurch der Fall abgeschlossen ist. Doch aufatmen kann man nicht, denn dieser Band endet mit einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man am liebsten sofort den nächsten Teil lesen würde.

Ein Krimi, der dazu anregt, eigene Überlegungen anzustellen, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. 

Bewertung vom 03.03.2024
Witwenwald / Kommissar Bark Bd.2
Jansson, Anna

Witwenwald / Kommissar Bark Bd.2


sehr gut

Kristoffer Bark rollt mit seinem Team einen alten Mordfall neu auf. Vor Jahren wurde die brutal zugerichtete Leiche der attraktiven Emelie Kartmann gefunden. Ihr Täter konnte nie ermittelt werden. Kristoffer Bark geht alle damaligen Ansätze mit seinem Team durch. Dabei stellt sich heraus, dass Emelie gestalkt wurde. Doch bevor er sich genauer mit allem befassen kann, wird der Mann seiner ewig krankgeschriebenen Mitarbeiterin Sara ermordet. Bei den Untersuchungen fallen Kristoffer Parallelen zu Emelie Kartmann auf. Denn auch Sara wird bei Ämtern angezeigt und gestalkt. Kristoffer stellt sich die Frage, ob es sich um den gleichen Täter handelt. Denn wenn das so ist, schwebt Sara in großer Gefahr...

"Witwenwald" ist der zweite Band einer schwedischen Krimireihe, in der Kristoffer Bark ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man den Auftakt nicht gelesen hat. Wichtige Hintergrundinformationen zu den Hauptcharakteren fließen in die Handlung ein. 

Diese wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und startet zunächst eher gemächlich, da die Charaktere und ihre Eigenarten detailliert beschrieben werden. Dennoch gelingt es der Autorin hervorragend, vom ersten Moment an, Interesse zu wecken. 

Durch die unterschiedlichen Blickwinkel bekommt man eine gute Übersicht über das Geschehen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und beobachtet gespannt, wie sich die einzelnen Protagonisten verhalten. Dabei hofft man, einen entscheidenden Hinweis zu entdecken. Doch so leicht lässt sich der Täter nicht in die Karten schauen. Im Gegenteil, schon bald betrachtet man alle Akteure, die mit Sara zu tun haben, äußerst misstrauisch. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Zum Ende hin steigert sich die Spannung enorm und gipfelt in einem Finale, bei dem man einfach mitfiebern muss.

Die privaten Nebenhandlungen drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern fließen harmonisch ins Geschehen ein. Dadurch wirken Haupt- und Nebencharaktere sehr lebendig. Die Handlungsorte werden ebenfalls so authentisch beschrieben, dass man sich alles mühelos vorstellen kann. 

Eine gelungene Fortsetzung, die zwar eher gemächlich startet, sich dann aber zu einem echten Pageturner entwickelt. 

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2024
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


sehr gut

Sallie Kincaid ist die Tochter des Dukes, der die Geschicke einer Kleinstadt lenkt. Sie bewundert ihren Vater und setzt alles daran, seine Anerkennung zu erlangen. Doch als sie für den Unfall ihres Stiefbruders verantwortlich gemacht wird, setzt die Stiefmutter durch, dass Sallie vorübergehend zu ihrer Tante ziehen muss. Diese vermeintliche Übergangslösung dauert viele Jahre an. Als Sallie nach dem Tod der Stiefmutter endlich zurückkehren darf, ist sie fest entschlossen, ihren Platz in der Familie zu behaupten...

Sallie ist der Mittelpunkt dieser Familiensaga, die sich in einer Kleinstadt in Virginia, in der Zeit der Prohibition zuträgt. Sallie schildert die Ereignisse aus ihrer Sicht. Dadurch hat man zwar eine recht eingeschränkte Sicht über das gesamte Geschehen, kann aber Sallies lockeren und klaren Erzählstil genießen. Dadurch gerät man schon früh in den Sog der Ereignisse. 

Es ist nicht leicht, die Übersicht über die verzweigten Familienverhältnisse zu gewinnen und auch zu behalten, deshalb sollte man gerade anfangs konzentriert lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. Wenn das gelingt, wird man allerdings mit einer mitreißenden Geschichte belohnt. Man beobachtet die unerwarteten Schicksalsschläge, mit denen Sallie sich auseinandersetzen muss. Immer versucht sie, ihren Mann zu stehen und keine Schwäche zu zeigen. Lügen, Intrigen, Geheimnisse, Verluste, Enttäuschungen und alte Fehden sorgen für eine abwechslungsreiche Handlung. 

Eine spannend und mitreißend erzählte Geschichte, über eine Frau, die in der Zeit der Prohibition unerschrocken ihren Weg geht.

Bewertung vom 01.03.2024
Heidezorn / Katharina von Hagemann Bd.5
Hanke, Kathrin;Kröger, Claudia

Heidezorn / Katharina von Hagemann Bd.5


sehr gut

Als in Lüneburg mehrere Frauen ermordet werden, beschleicht Kommissarin Katharina von Hagemann von Anfang an ein ungutes Gefühl. Denn die Taten erinnern sie stark an die Morde, die ihr ehemaliger Lebensgefährte Maximilian begangen hat. Doch "Munich Jack" sitzt hinter Gittern und daran wird sich hoffentlich nichts ändern, obwohl er gerade versucht, seinen Prozess neu aufrollen zu lassen. Je mehr Details Katharina entdeckt, desto größer werden ihre Ängste. Ihre Kollegen teilen diese allerdings nicht, sondern vermuten, dass die Kommissarin ihre Objektivität verliert...

"Heidezorn" ist bereits der fünfte Band, in dem Kommissarin Katharina von Hagemann mit ihren Kollegen von der Lüneburger Mordkommission ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen aber auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat, da das Autoren-Duo wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einfließen lässt. Wenn man allerdings an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Hauptcharaktere interessiert ist, dann empfiehlt es sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Reihenfolge einzuhalten. 

Dieses Mal entwickelt sich der Fall zu einer persönlichen Herausforderung für Katharina. Als sie immer mehr Details entdeckt, die auf eine Verbindung zu ihrem ehemaligen Lebensgefährten hindeuten, kann man ihre Gedanken und Gefühle glaubhaft nachvollziehen. Doch ebenso nachvollziehbar wirken die Bedenken ihrer Kollegen, die vermuten, dass Katharina ihre Objektivität verliert. Deshalb verfolgt man gespannt die Ermittlungen und versucht, eigene Schlüsse zu ziehen. 

Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein. Denn der Täter geht äußerst brutal vor und das Autoren-Duo versteht es hervorragend, die entsprechenden Szenen so zu schildern, dass man sie spontan vor Augen hat. Durch wechselnde Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Erfahrene Krimileser dürften den Täter zwar beizeiten erahnen, da jedoch Zweifel bleiben, kann man nicht sicher sein, ob die eigenen Vermutungen richtig sind. Die Spannung bleibt deshalb erhalten und kann sich im Verlauf der Ereignisse sogar steigern. 

Die privaten Nebenhandlungen drängen sich bei diesem Fall nicht zu sehr in den Vordergrund, sondern tragen dazu bei, dass die Charaktere noch lebendiger wirken. 

Ein spannender und sehr persönlicher Fall für Katharina von Hagemann. 

Bewertung vom 28.02.2024
Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4
Strobel, Arno

Stimme der Angst / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.4


sehr gut

Spannende Ermittlungen

Auf einer Beerdigung glaubt Fallanalytiker Max Bischoff seinen Augen nicht zu trauen. Denn dort begegnet er einer Frau, die seiner großen Liebe Jenny zum Verwechseln ähnlich sieht. Bischoff spricht sie an und geht mit ihr einen Kaffee trinken. Es stellt sich heraus, dass sie Dominique Klauber heißt und dass es keine Verbindung zu der vor etwa fünf Jahren verstorbenen Jenny gibt. Bischoff geht die Begegnung nicht mehr aus dem Kopf. Die Schuldgefühle, die er mit dem Tod von Jenny verbindet, kehren mit aller Macht zurück. Doch Bischoff muss schnell einen klaren Kopf bekommen, da seine Freundin Jana verschwindet und sein ehemaliger Partner brutal niedergeschlagen wird...

"Stimme der Angst" ist bereits der vierte Band der Mörderfinder-Reihe, in der der ehemalige Ermittler Max Bischoff seine Gabe nutzt, Mördern in den Kopf zu schauen, um die Fälle zu lösen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat. Allerdings gibt es berufliche und private Nebenstränge, die sich durch die Reihe ziehen. Man kann das äußerst angespannte Verhältnis zu Polizeirätin Eslem Keskin, die auch dieses Mal an den Ermittlungen beteiligt ist, besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält.

Ohne langatmiges Vorgeplänkel, befindet man sich sofort mitten im spannenden Geschehen. Genau wie Max Bischoff, ist man davon überzeugt, dass die Verbrechen, die in seinem Umfeld passieren, kein Zufall sind. Man verfolgt gebannt die Ermittlungen und darf sich als Fan der Reihe über ein Wiedersehen mit Dr. Marvin Wagner freuen, der auch in diesem Band durch seine wortgewandten Dialoge überzeugt.

Arno Strobel versteht es wieder hervorragend, die Spuren so geschickt auszulegen, dass man ihnen zunächst bereitwillig folgt. Doch schon bald stellen sich Zweifel ein, wodurch man die Ermittlungen kritisch beäugt, um eigene Schlüsse zu ziehen. Da die Zeit drängt, ist die Spannung durchgehend spürbar. Geschickt angelegte Szenenwechsel sorgen außerdem für eine temporeiche Entwicklung, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Ganze gipfelt in einem hochspannenden Finale, in dem alle Fäden zusammenlaufen.