John Ironmonger
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Der Wal und das Ende der Welt (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 601 Min.
Sprecher: Bülow, Johann von
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Eines Morgens retten die Bewohner des idyllischen Fischerdorfs St. Piran einen jungen Mann aus dem Wasser. Alle kümmern sich rührend um ihn: der pensionierte Arzt Dr. Books, der Strandgutsammler Kenny Kennet, die Romanautorin Demelza Trevarrick und Polly, die hübsche Frau des Pastors. Doch keiner von ihnen ahnt, wie existenziell ihre Gemeinschaft vermutlich bedroht ist. Denn Joe ist aus London geflohen, wo er einen Kollaps in Gang gesetzt hat. Aber steht wirklich das Ende der ganzen Zivilisation bevor? Und was ist mit dem Wal, der in der Bucht von St. Piran viel zu nah am Strand schwimmt?
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John Ironmonger kennt Cornwall und die ganze Welt. Er wuchs in Nairobi auf und zog im Alter von 17 Jahren mit seinen Eltern in den kleinen englischen Küstenort, aus dem seine Mutter stammte. John promovierte in Zoologie; nach Lehraufträgen wechselte er in die internationale IT-Branche. Schon immer hat er geschrieben; seine Romane wurden in viele Sprachen übersetzt. Inspiriert zu 'Der Wal und das Ende der Welt' haben ihn unter anderem die biblische Geschichte von Jonas und dem Walfisch, das Werk des Gesellschaftsphilosophen Thomas Hobbes, Jared Diamonds Sachbuch 'Kollaps' und viele andere Quellen der Phantasie und des Zeitgeschehens. John Ironmonger lebt heute in einem kleinen Ort in Cheshire, nicht weit von der Küste. Er ist mit der Zoologin Sue Newnes verheiratet; das Paar hat zwei erwachsene Kinder und zwei kleine Enkel. John Ironmongers Leidenschaft ist die Literatur - und das Reisen auf alle Kontinente.
Produktdetails
- Verlag: argon
- Gesamtlaufzeit: 601 Min.
- Erscheinungstermin: 27. März 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732417100
- Artikelnr.: 55378738
Der Wal und das Ende der Welt« [...] liest sich aber wie ein aktueller Kommentar zur Corona-Krise. Und, das ist das Schöne: wie ein Kommentar, der gut tut und motiviert. Christoph Schäfer hr 1 Zuspruch 20200518
Wir leben in einer Welt voller Abhängigkeiten: Fällt ein Teil aus und es läuft gut, wird und muss es umgehend durch ein anderes ersetzt werden. Im Normalfall klappt das auch reibungslos, doch gelingt dies nicht, können die Konsequenzen entsetzlich sein.
St. Piran, ein winziges …
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Wir leben in einer Welt voller Abhängigkeiten: Fällt ein Teil aus und es läuft gut, wird und muss es umgehend durch ein anderes ersetzt werden. Im Normalfall klappt das auch reibungslos, doch gelingt dies nicht, können die Konsequenzen entsetzlich sein.
St. Piran, ein winziges Dorf in Cornwall. Dort wird ein lebloser junger Mann am Strand gefunden, der von den DorfbewohnerInnen wieder aufgepäppelt wird. Es ist der junge Joe Haak, der Analyst bei einer Bank war. Sein Job war es, Abhängigkeiten in der Welt zu erkennen und bei Veränderungen Prognosen anzufertigen. Er war gut darin, so gut, dass er gemeinsam mit KollegInnen ein Programm erstellte, das zahllose Abhängigkeiten überwacht und damit für ein paar Tage die Zukunft vorhersagen kann. Als die Prognosen seines Programms jedoch nicht zu stimmen scheinen, flüchtet er nach St. Piran, weil er glaubt, dass alle in den Ruin getrieben worden sind. Zuvor hatte er noch im Auftrag seines obersten Chefs einige Szenarien durchgespielt, um festzustellen, in welchen Fällen es zum Kollaps kommen könnte, und der Gedanke daran lässt ihn nicht in Ruhe. So ergreift er nach seiner Rettung am Strand Vorsorgemassnahmen - für das gesamte Dorf.
Wer eine Neigung verspürt, sich angstvoll Weltuntergangsszenarien hinzugeben, dürfte mit dieser Lektüre seine Ängste wahrscheinlich noch etwas vergrössern. Auch wenn der Grundtenor optimistisch stimmt, sind die Überlegungen des Protagonisten hinsichtlich eines Totalzusammenbruchs der Zivilisation nicht von der Hand zu weisen. Mehrfach wird dargestellt, wie wenig es eigentlich dazu braucht, dass unsere scheinbar so sichere Welt in Trümmer zerfällt. Ein, zwei Tage ohne Strom und schon versiegt der Nachschub an frischen Lebensmitteln, einige Tage mehr und auch haltbare Nahrungsgüter gehen zur Neige. Alles was mit Strom betrieben wird, fällt aus: kein Wasser, keine Heizung, kein Sprit, kein Licht. Und der Kampf ums Überleben beginnt. So in etwa ist die Vorstellung von Joe Haak und dennoch hofft er, dass er mit seinen Vorsorgemassnahmen in St. Piran das Schlimmste verhindern kann.
Auch wenn das Buch sehr hoffnungsvoll und zuversichtlich auf das Überleben der Menschheit blickt, fand ich es dennoch nicht allzu überzeugend. Zu positiv sind all die BewohnerInnen des kleinen Dorfes St. Piran beschrieben, nicht ein Mensch ist darunter, der gegen die Gemeinschaft handelt (wenn, dann kommt er von aussen, wie eh alles Schlechte). Und selbst wenn es in diesem kleinen Ort funktioniert, was ist mit den Grossstädten? Dort, wo Selbstversorgung praktisch nicht möglich ist und Hunger und Not viel viel früher eintreten?
So ist es eine gut geschriebene, nette, unterhaltsame und gefühlvolle Geschichte, die ein Loblied auf die dörfliche Gemeinschaft und deren Zusammenhalt anstimmt. Während das eigentliche Thema (Der Mensch ist des Menschen Wolf - oder nicht?) bedauerlicherweise nur oberflächlich gestreift wird.
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Ein nackter Mann wird an einem einsamen Strand gefunden, wenig später strandet an der gleichen Stelle ein Wal. Was diese beiden Ereignisse miteinander zu tun haben und warum das Ende der Menschheit sehr nahe sein könnte, erzählt dieser Roman auf spannende und beeindruckende …
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Ein nackter Mann wird an einem einsamen Strand gefunden, wenig später strandet an der gleichen Stelle ein Wal. Was diese beiden Ereignisse miteinander zu tun haben und warum das Ende der Menschheit sehr nahe sein könnte, erzählt dieser Roman auf spannende und beeindruckende Art.
Die pittoreske Szenerie des verschlafenen Küstendorfs in Cornwall mitsamt seiner urigen und liebenswerten Bewohner, haben mich von Anfang an begeistert. Fernab von der Hektik des modernen Lebens scheint die Zeit dort still zu stehen, während sich in London ein Wirtschafts- und Börsendesaster zu entwickeln beginnt. Dieser krasse Gegensatz ist komplett realitätsnah und absolut vorstellbar. Unsere Welt, in der alles und jeder vernetzt ist, kann durch unvorhersehbare Entwicklungen empfindlich gestört werden und bis zum Zusammenbruch führen. Ist die heutige Zivilisation etwa auf dem besten Weg die gleichen Fehler zu begehen, wie das untergegangene Volk der Osterinsel? Dieses und andere anschauliche Beispiele werden in die Romanhandlung eingebaut und machen auch komplizierte Zusammenhänge leicht verständlich und nachvollziehbar.
Mir hat besonders gut gefallen, dass auch philosophische und religiöse Betrachtungen der menschlichen Natur in bedrohlichen Situationen in die Handlung einfließen. Man bekommt dadurch Denkanstöße, sich kritisch damit auseinandersetzen, wie man selbst in einer vergleichbaren Lage reagieren und handeln würde.
Die Geschichte ist einerseits beängstigend und aufwühlend, doch macht sie auch Hoffnung und lässt den Leser mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Ein intelligentes, unterhaltsames Buch mit realitätsnahen Gedankenspielen und charmanten Charakteren, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!
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Broschiertes Buch
Drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt bewegt man - der Mensch, die Gesellschaft sich stets. Denn: der dauerhafte Verzicht auf die Möglichkeit von drei Mahlzeiten am Tag führt zur Rebellion. Die dann um sich greift und nicht mehr so leicht einzudämmen ist. Dies eine der …
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Drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt bewegt man - der Mensch, die Gesellschaft sich stets. Denn: der dauerhafte Verzicht auf die Möglichkeit von drei Mahlzeiten am Tag führt zur Rebellion. Die dann um sich greift und nicht mehr so leicht einzudämmen ist. Dies eine der Quintessenzen dieses heiter-melancholischen Buches.
Diese werden im Umfeld des Wirtschaftswissenschaftlers Joe Haak getätigt. Er nämlich und nicht etwa der titelgebende Wal ist die Hauptfigur dieses Romans. Der allerdings nackig und zudem ohnmächtig am Strand gefunden wurde, unmittelbar nachdem man den Wal sichtete, am Strand des kleinen kornischen Ortes St. Pitrans, der so gar nichts mit den bekannten Urlaubsorten der Region gemein hat - im Gegenteil, er scheint von Gott und der Welt vergessen zu sein.
Joe Haak hat das Computerprogramm Cassie entwickelt, das ökomische Entwicklungen simulieren bzw. bestechend genau voraussagen kann. Jetzt soll die totale Katastrophe nahen. Und genau deswegen bleibt der London Haak in St. Pitrans, dem kleinen Ort, in dem er gerettet wurde - mit dem Ziel, die Menschen, die ihn gerettet haben, nun seinerseits zu bewahren - vor einer furchterregenden, allumfassenden Krankheit!
Autor John Ironmonger führt den Leser auf eine gewisse altbekannte Weise durch die Seiten: Ein Märchen, ein Gleichnis - etwas in diese Richtung, in einer absolut betörenden (und auch so übersetzten) Sprache, aber doch mit einigen erheblichen Längen, die mich beim Lesen ein bisschen trödeln ließen - und zwar wieder und wieder. Da wird auch das Heiter-Melancholische mal - wenn auch nur kurz - zur Qual!
Zudem gibt es mannigfaltige Wiederholungen in Form von Feststellungen, die nacheinander von unterschiedlichen Leuten zum Ausdruck gebracht werden Beispielsweise: "Er ist gar kein richtiger Arzt" und dann wenig später"ich muss Ihnen sagen, ich bin gar kein richtiger Arzt"). Aus meiner Sicht manchmal ein bisschen zu viel.
Originell und streckenweise liebenswert fand ich dieses Buch, dann jedoch auch wieder sehr behäbig. Man muss als Leser schon einen Sinn haben für gemächliche skurrile Entwicklungen, damit man hier am Ball bleibt und sein Leseerlebnis ausgiebig genießen kann.
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Tolles Buch
Der Klappentext ist recht unscheinbar, aber dennoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht und ich war gespannt, was mich mit diesem Buch von John Ironmonger erwartet.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Ich habe einige Seiten gebraucht, bis ich ganz in der …
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Tolles Buch
Der Klappentext ist recht unscheinbar, aber dennoch hat mich der Klappentext neugierig gemacht und ich war gespannt, was mich mit diesem Buch von John Ironmonger erwartet.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Ich habe einige Seiten gebraucht, bis ich ganz in der Geschichte angekommen war, aber dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss und ein Buch, das man nicht mal einfach so nebenher lesen kann. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und ich finde es ist eine schöne, abenteuerliche Geschichte, die mich auch noch lange hat nachdenken lassen. Die Charaktere der Handlung sind sehr unterschiedlich, aber dennoch jeder auf seine Art sympathisch und einzigartig. Es gab einige traurige Momente im Buch, aber auch einige Gänsehaut-Momente. Genau die richtige Mischung für solch einen Roman.
Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen Roman von John Ironmonger und volle 5 Sterne, da das Buch mit durchweg gut unterhalten hat.
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Erschreckend...
St Piran ist ein kleines Küstendorf, in dem alles seine Ordnung hat und jeder jeden kennt. Bis eines Tages ein Mann an den Strand gespült wird und kurz darauf ein Wal strandet. Von da an passieren noch weitere Dinge, mit denen niemand gerechnet hätte...
Meine …
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Erschreckend...
St Piran ist ein kleines Küstendorf, in dem alles seine Ordnung hat und jeder jeden kennt. Bis eines Tages ein Mann an den Strand gespült wird und kurz darauf ein Wal strandet. Von da an passieren noch weitere Dinge, mit denen niemand gerechnet hätte...
Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil ist flüssig und lädt zum Weiter lesen ein. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht, wie schnell alles zu Ende gehen kann...
Gleichzeitig muss ich sagen, dass an manchen Stellen ganz schön über trieben wurde und die Geschichte dadurch das realistische verliert. Auch wage ich zu bezweifeln, dass es in der heutigen Zeit noch ein solches Dorf gibt, in dem nicht alle miteinander versteiften sind oder sich einfach gar nicht kennen...
Trotzdem: Empfehlung, der Inhalt ist mir noch lange im Kopf geblieben und ich habe mir so einige Was-wäre-wenn-Szenarien überlegt!
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Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen und es auch schon in der Bücherei mehrfach in der Hand gehabt. Ich meine die Zusammenfassung war schon sehr speziell, wenn Joe Haak zuerst am Strand gefunden wird, weil er mit seinem Leben nich einverstanden ist und dann als Retter eines Wals …
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Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen und es auch schon in der Bücherei mehrfach in der Hand gehabt. Ich meine die Zusammenfassung war schon sehr speziell, wenn Joe Haak zuerst am Strand gefunden wird, weil er mit seinem Leben nich einverstanden ist und dann als Retter eines Wals die Bevölkerung eines kleinen Fischerdorfes St. Pieran zusammentrommelt. Schon echt speziell und trotzdem gar nicht so weit weg von aktuellen Begebenheiten. Denn der Wal ist eigentlich Zeugnis davon, was passieren kann, wenn Personen an einem Ziel arbeiten und sich nicht unterkriegen lassen. Warum ist der Roman so aktuell, naja es kommt halt auch eine Krankheit vor und was passiert, wenn diese Krankheit grassiert und wie man sich davor schützen kann. Ich sage nur "Klopapier" horten. Also Joe Haak ist der Protagonist des Romans, wird aufgefunden am Strand von St. Pieran und startet eine Karriere als Walretter und Retter von St. Pieran. Aber bevor er nach St. Pieran kam, hatte er ein anderes Leben. Aber das müsst ihr selbst lesen. Ich hatte meine kleinen Schwierigkeiten in den Roman reinzufinden, fand ihn aber nach einer Eingewöhnungsphase unglaublich gut geschrieben und unterhaltsam - aber auch anregend zum nachdenken! Volle Punktzahl für den Roman "Der Wal und das Ende der Welt".
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Die Menschheit ist nur drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt
Im abgelegenen und winzigen Küstenstädtchen St. Piran finden Anwohner einen nackten Mann halbtot am Strand liegen. Sie bringen ihn zu ihrem alten Doc, der ihn zurück ins Leben bringt. Joe Haak, wie der Fremde …
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Die Menschheit ist nur drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt
Im abgelegenen und winzigen Küstenstädtchen St. Piran finden Anwohner einen nackten Mann halbtot am Strand liegen. Sie bringen ihn zu ihrem alten Doc, der ihn zurück ins Leben bringt. Joe Haak, wie der Fremde heißt, erzählt von einem Wal, der ihn gerettet habe. Einige Tage später strandet dieser Wal in St. Piran und Joe mobilisiert alle Einwohner, alles daran zu setzen, den Wal wieder ins Meer zu schaffen. Für Joe geht es um mehr als den Wal. Denn Joe ahnt etwas. Die Ereignisse sind nicht mehr aufzuhalten, denn alles ist mit allem verknüpft …
John Ironmonger entführt den Leser auf zauberhafte Weise in ein Dorf, das in vieler Hinsicht speziell ist. Man kann es leicht übersehen, denn es liegt versteckt, hat nicht viel zu bieten und die Bewohner sind sich selbst genug. Der Stadtmensch Joe, der angespült wird, kommt quasi aus einer völlig anderen Welt. Extreme prallen aufeinander und das „Meeresungeheuer“, der Wal, erscheint selbst dem hartgesottensten Einwohner als eindeutiges Indiz, dass etwas auf St. Piran zukommen wird. Joe scheint das zu wissen, denn er verhält sich seltsam. Aber die Einwohner mögen den jungen Mann und spüren, dass er sie genauso braucht, wie sie ihn.
Die Personen in diesem Buch sind absolut außergewöhnlich. Wirklich böse Menschen kommen auch vor, aber diese bleiben schattenhaft. Fehler und Macken hat fast jeder, auch hier. Aber genau dadurch werden sie unbeschreiblich liebenswert. Schnell fühlt man sich als Teil der Geschichte und möchte mithelfen. Immer wieder gibt es Momente, die mich nach innen lauschen ließen und in denen ich mich gefragt habe, wie ich wohl gehandelt hätte.
Ab und an gibt es Einblendungen – doch nicht aus der Vergangenheit (ja, auch diese kommen vor, doch sie sind keine „Besonderheit“, sondern logisch und machen Sinn), sondern in die Zukunft. Das ist mir so noch nicht begegnet. Es passt aber wunderbar zum Buch, zur Geschichte, zu St. Piran und Joe Haak.
Die Sprache ist bildhaft, ohne zu stark zu beschreiben. Atmosphärisch dicht und doch wunderbar locker-leicht, fast schon märchenhaft, erzählt der Autor seine Geschichte. Die Ereignisse sind absolut außergewöhnlich, entbehren aber keineswegs einer unbestreitbaren Logik. Alles könnte tatsächlich so – oder zumindest stark ähnlich – eintreffen. Da bleibt nur zu hoffen und zu wünschen, dass man in einer solchen Gemeinschaft lebt.
Mit Fug und Recht kann man diesen zauberhaften, so leicht lesbaren und ans Herz gehenden Roman als sozialkritisch bezeichnen. Doch dabei schwingt Ironmonger nicht die Moralkeule, sondern arbeitet mit Herzenswärme und positiver Energie. Auch wenn er weit davon ist, alles schönzufärben, geht man gestärkt statt deprimiert aus St. Piran weg. Es ist eines der wenigen Bücher, bei denen mir sogar das Ende richtig gut gefällt. Es schließt sich ein Kreis auf stimmige, tröstende Weise. Ein Buch, das das Zeug dazu hat, zum Klassiker zu werden. Für mich ein Buch, das mir nicht nur sehr unter die Haut ging und das stark nachhallt, sondern auch einen Platz auf meiner Top-Ten aller je gelesener Bücher gefunden hat. Fünf Sterne!
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In St. Piran, einem kleinen, abgeschiedenen Dorf in Cornwall, ist es schon eine Sensation, dass sich die Einwohnerzahl auf 308 vergrößert hat. Es gab jedoch nicht etwa Nachwuchs, sondern Joe Haak, ein Analyst aus London, wird nackt am Strand angespült. Doch wie kam er hierher? Noch …
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In St. Piran, einem kleinen, abgeschiedenen Dorf in Cornwall, ist es schon eine Sensation, dass sich die Einwohnerzahl auf 308 vergrößert hat. Es gab jedoch nicht etwa Nachwuchs, sondern Joe Haak, ein Analyst aus London, wird nackt am Strand angespült. Doch wie kam er hierher? Noch bevor diese Frage abschließend geklärt werden kann, strandet noch jemand am Strand: ein Wal.
John Ironmongers Roman wird mit dem Satz „Dieses Buch gibt einem den Glauben an die Menschheit zurück“ beworben. Das halte ich dann doch für etwas sehr plakativ ausgedrückt, auch wenn die Geschichte sicherlich Werte wie Solidarität, Selbstlosigkeit und Menschlichkeit vermitteln soll. Der Zusammenhalt in diesem kleinen Dorf wird für meinen Geschmack eine Spur zu ideal dargestellt, gerade so, dass es eben nicht mehr realistisch, sondern wie ein großes Märchen anmutet. Nicht einmal ein Quotengriesgram wird uns gegönnt, nahtlos alle ziehen im Endeffekt an einem Strang. Joe als Außenseiter wird sofort akzeptiert, was ich bei einer so kleinen Gemeinschaft auch eher ungewöhnlich finde. Die Figur Joe fand ich gut gemacht, ihn lernt man sehr gut kennen, sein Beruf als Analyst macht ihn sehr interessant, und seine Handlungen fand ich nachvollziehbar. Das entworfene Weltuntergangsszenario wirft viele kritische Fragen auf, hinterfragt unsere heutige Gesellschaft und wirkt alles in allem erschreckend authentisch. Hier hat der Autor sicherlich einen wunden Punkt unserer Welt getroffen, gleichzeitig gibt er auch Hilfestellung wo ein Umdenken hilfreich sein könnte. Bei allem realistischen oder auch unrealistischen Katastrophenszenario schafft es der Autor trotzdem, nie belehrend zu schreiben; kritische Töne werden eher leise geäußert, und hallen dafür umso lauter. Ich mochte den Erzählstil sehr, auch wenn ich ihn manchmal zu märchenhaft fand. Unterm Strich ist Ironmongers Roman recht gut gelungen, wichtige Themen werden manchmal allerdings zu plakativ angesprochen.
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St. Piran ist ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen in Cornwall. Dort scheint die Hektik und der normale Alltagswahnsinn zu pausieren. Hier ist das aufregenste was passiert, eher das, was die gerade einmal 300 Menschen in ihren Erzählungen aus dem normalen Tagesablauf machen.
Doch an …
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St. Piran ist ein kleines verschlafenes Fischerdörfchen in Cornwall. Dort scheint die Hektik und der normale Alltagswahnsinn zu pausieren. Hier ist das aufregenste was passiert, eher das, was die gerade einmal 300 Menschen in ihren Erzählungen aus dem normalen Tagesablauf machen.
Doch an einem Morgen wird ein nackter Mann am Strand gefunden. Die hilfsbereiten Bewohner kümmern sich um ihn, ohne irgendwelches Zögern und irgendwelche Vorbehalte.
Unmittelbar nach der Rettung von Joe Haak strandet ein Finnwal. Aus einem Impuls heraus mobilisiert Joe alle Bewohner des Fischerdorfes um diesen Wal zu retten.
Dies ist der Anfang einer Geschichte, die von großer Menschlichkeit erzählt.Joe lebt eigentlich in London und ist dort beruflich an der Entwicklung von Computerprogrammen beteiligt, die der Firma, in der er beschäftigt ist, großen Gewinn bringen bringen soll. Doch das er in St.Piran strandet, gleicht eher einer Flucht, als einem Erholungs-Trip, denn er hat unglaubliches in Gang gesetzt.
Der angesehene Autor John Ironmonger hat mit seiner Erzählung von Joe und den Bewohnern des Fischerdörfchens mein Herz berührt.
Zwischendurch war mir, als wären all diese Menschen meine eigenen liebgewonnenen Nachbarn. Als würde ich selbst zu dieser starken Gemeinschaft gehören.
In der heutigen hektischen und computergesteuerten Welt schlummert doch immer im Hinterkopf, was alles Schreckliches passieren könnte, wenn dieses Netz und die Versorgung einmal zusammenbricht.
Was würde dies aus uns zivilisierten Menschen machen?
Wundervoll einfühlsam erzählt uns John Ironmonger die Geschichte von Joe Haak, einem Wal und einer starken Gemeinschaft, die viel Hoffnung und den Glauben an allem Guten auf der Welt hinterlässt.
Ein ganz großartiges Buch, welches ich absolut empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
DER WAL UND DAS ENDE DER WELT
John Ironmonger
Ein Mann wird halbtot und nackt am Strand von St. Piran aufgefunden. Die Leute des Dorfes beleben ihn wieder und bringen ihn zum Dorfarzt.
Einen Tag später strandet ein Wal am selben Strand. Der Mann, der gerade gestern von den Dorfbewohnern …
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DER WAL UND DAS ENDE DER WELT
John Ironmonger
Ein Mann wird halbtot und nackt am Strand von St. Piran aufgefunden. Die Leute des Dorfes beleben ihn wieder und bringen ihn zum Dorfarzt.
Einen Tag später strandet ein Wal am selben Strand. Der Mann, der gerade gestern von den Dorfbewohnern gerettet wurde, mobilisiert einhundert Menschen und gemeinsam heben sie den Wal zurück ins Meer.
Der Mann wird als Held gefeiert - obwohl dieser sich alles andere als ein Held fühlt.
Er, Joe Haas, der eigentlich als Analyst in einer Investmentbank arbeitet, wollte vor kurzem noch alles hinschmeißen, denn zuvor hatte er ein Computerprogramm entwickelt, das mithilfe Nachrichteninformationen Aktienentwicklungen vorhersehen kann. Doch seinem Chef reichte diese Informationen nicht aus. Er wollte wissen, wie viele Mahlzeiten sie noch von einer Anarchie entfernt sind und was passiert, wenn eine halbe Milliarde Menschen nicht mehr genug zu Essen haben, nachdem alle Lieferketten eingebrochen sind.
Als Joe den Computer mit allen Informationen speiste, sagte dieser eine nahende Grippewelle voraus.
Joe will diese Information jetzt nutzen um alle 307 Einwohner von St. Piran zu retten ...
Was für ein kluges Werk! Fast schon prophetisch schrieb John Ironmonger 2015 sein aussergewöhnliches Buch. Geschickt verwebt er das Werk „Leviathan“ von Thomas Hobbes, Auszüge der Bibel und vergangene Epidemie-Erfahrungen miteinander und sagt uns eine Grippewelle voraus. Und das alles vor COVID!
In diesem Buch steht viel mehr als man auf dem ersten Blick erkennen kann. Es geht um Zusammenhalt, Menschlichkeit und um Rücksichtnahme.
Das Buch, das 130 Seiten brauchte um mich in seinen Bann zu ziehen, ist stark, ungewöhnlich und unbedingt lesenswert.
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