Niklas Natt och Dag
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1793 / Winge und Cardell ermitteln Bd.1 (MP3-Download)
Gekürzte Lesung. 769 Min.
Sprecher: Roden, Simon; Schepmann, Philipp / Übersetzer: Flegler, Leena
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Das Grauen hat seinen Meister gefunden Stockholm im Jahr 1793: Eine verstümmelte Leiche wird geborgen. Arme und Beine fehlen, der Rest ist fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zwei Ermittler tun sich zusammen, um diesen grausamen Fund aufzuklären: Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Kriegsveteran mit einer Holzhand, und der Jurist Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde. Der Ruf nach Gerechtigkeit treibt sie an, doch si...
Das Grauen hat seinen Meister gefunden Stockholm im Jahr 1793: Eine verstümmelte Leiche wird geborgen. Arme und Beine fehlen, der Rest ist fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zwei Ermittler tun sich zusammen, um diesen grausamen Fund aufzuklären: Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Kriegsveteran mit einer Holzhand, und der Jurist Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde. Der Ruf nach Gerechtigkeit treibt sie an, doch sie wissen nicht, welche Abgründe auf sie warten … »1793 ist ein Meisterwerk. Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert.« Arne Dahl
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Niklas Natt och Dag, geboren 1979, arbeitet als freier Journalist in Stockholm. Der Spiegel-Bestsellerautor entstammt der ältesten Adelsfamilie Schwedens. Nicht zuletzt deshalb hat er eine besondere Verbindung zur schwedischen Geschichte. Sein historischer Kriminalroman '1793' wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schwedischen Krimipreis für das beste Spannungsdebüt. Wenn er nicht schreibt oder liest, spielt er Gitarre, Mandoline, Geige oder die japanische Bambuslängsflöte Shakuhachi.

© Gabriel Liljevall
Produktdetails
- Verlag: OSTERWOLDaudio
- Erscheinungstermin: 1. März 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844919790
- Artikelnr.: 55234183
»Der Schwedenkrimi hat einen neuen Star.« Sächsische Zeitung 20190420
Atmosphärischer Kriminalroman im Stockholm des 18. Jahrhunderts
In Stockholm im Jahre 1793 wird eine grausam entstellter Leichnam gefunden, dem die Arme, Beine und noch einiges mehr entfernt wurden.
Der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge und der traumatisierte Kriegsveteran Jean …
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Atmosphärischer Kriminalroman im Stockholm des 18. Jahrhunderts
In Stockholm im Jahre 1793 wird eine grausam entstellter Leichnam gefunden, dem die Arme, Beine und noch einiges mehr entfernt wurden.
Der an Tuberkulose erkrankte Jurist Cecil Winge und der traumatisierte Kriegsveteran Jean Michael Cardell haben sich zusammen gefunden, um den widerwärtigen Mord gemeinsam aufzuklären.
Ich habe das Hörbuch gehört, Philipp Scheppmann spricht mit einer angenehmen Stimme, der ich aufmerksam folgen konnte.
Das Cover finde ich sehr ansprechend, die Jahreszahl ist schön groß gedruckt und man sieht darin einen Teil vom damaligen Stockholm und das Blut passt auch sehr gut zum Thema.
Der Kriminalroman wurde als neu und andersartig angepriesen und ja, das ist er tatsächlich. Mich hat überrascht, dass die Geschichte um den Toten im Endeffekt aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, wobei die Handlung um Anna Spina nicht direkt etwas mit dem Toten zu tun hat, aber mich sehr gefesselt hat.
Die Hauptprotagonisten waren mir allesamt sympathisch und ich konnte mich gut in deren Situation hinein versetzen. Die Örtlichkeiten und harten Lebensumstände zu dieser Zeit wurden anschaulich beschrieben.
Die Auflösung war indes nicht sonderlich spektakulär und es wurde mir etwas zu viel hervorgehoben, dass die Menschen damals scheinbar nur am Trinken waren. Trotzdem hat mir das Buch durch die angenehme "Schreibweise" (wie gesagt, ich habe das Hörbuch gehört) sehr gut gefallen.
Insgesamt hat mich der spannende Kriminalroman hervorragend unterhalten und ja, die Darstellungen sind für Zartbesaitete nicht wirklich geeignet, aber es passt für mich durchaus in die damalige Zeit.
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Klappentext:
Stockholm im Jahr 1793: Eine verstümmelte Leiche wird geborgen. Arme und Beine fehlen, der Rest ist fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zwei Ermittler tun sich zusammen, um diesen grausamen Fund aufzuklären: Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Kriegsveteran mit …
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Klappentext:
Stockholm im Jahr 1793: Eine verstümmelte Leiche wird geborgen. Arme und Beine fehlen, der Rest ist fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Zwei Ermittler tun sich zusammen, um diesen grausamen Fund aufzuklären: Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Kriegsveteran mit einer Holzhand, und der Jurist Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für »besondere Verbrechen« zuständig. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit chirurgischer Präzision gefoltert wurde. Der Ruf nach Gerechtigkeit treibt sie an, doch sie wissen nicht, welche Abgründe auf sie warten.
Meinung:
Ich muss ja gestehen, dass ich aktuell weniger für Bücher mit Schauplatz in Schweden zu begeistern bin. Dennoch fand ich das Buch interessant, bewarb mich bei einem Gewinnspiel und da mir das Glück hold war, durfte ich das Buch tatsächlich in Empfang nehmen; und mich schlussendlich sogar darüber freuen, denn es war richtig gut!
Von den Sprechern Philipp Schepmann und Simon Roden habe ich bisher noch nichts gehört. Das war aber nicht tragisch, denn man lernt gern mal neue Stimmen kennen. Ich bin ja immer wieder begeistert, wenn ein Buch von zwei Stimmen gesprochen wird - was ich dann meist erst beim Schreiben der Rezension realisiere - und es beim Hören eigentlich gar nicht merke. Oder anders gesagt, ich wundere mich oftmals über die reichlichen Facetten. Damit wäre das wohl geklärt. Die Übergänge sind stets nahtlos. Gute Arbeit!
Alles beginnt mit dem Fund der ominösen Leiche. Erst viel später merkte ich, dass die Geschichte in verschiedene Stränge unterteilt wurde. Der erste Abschnitt spielt im Herbst 1793 und erzählt - wie schon erwähnt - von dem Fund der Leiche sowie den ersten Ermittlungsarbeiten. Der Hörer lernt Cardell und Winge kennen. Die Beiden habe ich recht schnell ins Herz geschlossen, da ihr Sinn für Gerechtigkeit und ihre Art einfach toll sind. Zudem sind die Zwei so unterschiedlich, dass sie auf der anderen Seite wieder perfekt zusammen passen.
Im zweiten Abschnitt wird der Leser/ Hörer in den Frühling zurück geworfen und erfährt eine Geschichte, die einfach unter die Haut und direkt ins Herz geht. Darauf folgt der Sommer, wieder aus einer anderen Perspektive, aber nicht weniger grausam oder emotional als der Vorherige. Diese beiden Abschnitte handeln von Personen, die einem zuvor gänzlich unbekannt waren, aber eine tragende Rolle in der Geschichte spielen, weshalb ich auch gar nicht weiter darauf eingehen möchte. Der letzte Abschnitt spielt im Winter 1793 und führt zur Auflösung des Falls, da hier alle Stränge schlussendlich fein säuberlich zusammen laufen; enger miteinander verbunden als man erwartet.
Eine Geschichte voller Grausamkeiten, Schmerz und einem Hauch von Tragik. Die Schicksale der lieb gewonnenen Charakteren. Gerade zum Ende hin gab es einige Szenen in der ich buchstäblich die Luft angehalten habe. Mehr als einmal wollte ich mir die Finger in die Ohren stecken, weil ich nicht hören wollte was als Nächstes passieren könnte. Ich muss gestehen, dass ich an die Geschichte ohne Erwartungen gegangen bin. Natürlich war mir zu Beginn auch gar nicht mehr klar um was es eigentlich geht. Wie so oft. Doch das was ich geliefert bekam gefiel mir.
Was mir wieder einmal durch dieses Buch recht gut vor Augen geführt wurde, wie schwer es Frauen doch früher hatten; wie wenig Rechte. Einfach erschütternd, wenn man das im Vergleich zu heute betrachtet und dabei sind seither gar nicht so viele Jahre ins Land gezogen. Was man von dem Buch jedoch keinesfalls erwarten sollte: Ein reiner Krimi! Denn es ist definitiv keiner. Natürlich gibt es diverse Ermittlungen, aber der Fokus liegt mehr auf der Geschichte selbst. Dennoch mangelt es aus meiner Sicht nicht an Spannung.
Fazit:
Ein gelungener historischer Spannungsroman, der unter die Haut geht.
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1793
Als in Stockholm die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes in einem See gefunden wird, wird Cecil Winge darauf angesetzt, den Fall zu lösen. Cecil Winge ist jedoch schwer an Tuberkulose erkrankt und wird wohl nicht mehr lange leben. Da er nicht weis, ob er den Fall vor seinem Tod …
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1793
Als in Stockholm die brutal zugerichtete Leiche eines Mannes in einem See gefunden wird, wird Cecil Winge darauf angesetzt, den Fall zu lösen. Cecil Winge ist jedoch schwer an Tuberkulose erkrankt und wird wohl nicht mehr lange leben. Da er nicht weis, ob er den Fall vor seinem Tod lösen kann, bittet er Mickel Cardell um Hilfe, der den Toten auch geborgen hat.
Leider kann ich nicht verstehen, wieso das Buch so sehr gelobt wird. Für mich war sehr schwierig mich in das Buch einzufinden, so dass ich mich mehr durch gequält, wie durchgelesen haben. Die Sprache war mir zu extrem und drastisch. Leider konnte ich mich auch nicht an die Personen gewöhnen oder Sympathie für jemanden aufbauen. Insgesamt war mir das Buch auch zu brutal.
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Düstere Reise in die Vergangenheit
(6)
Im Jahre 1793 wird eine Leiche in der Kloake Stockholms gefunden. Das Opfer ist schrecklich entstellt und zwei Männer begeben sich an die Ermittlungen in diesem schockierenden Fall. Der eine ist der Jurist Cecil Winge, der gesundheitlich …
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Düstere Reise in die Vergangenheit
(6)
Im Jahre 1793 wird eine Leiche in der Kloake Stockholms gefunden. Das Opfer ist schrecklich entstellt und zwei Männer begeben sich an die Ermittlungen in diesem schockierenden Fall. Der eine ist der Jurist Cecil Winge, der gesundheitlich schwer angeschlagen, aber für seinen Spürsinn bekannt ist, und der andere ist der Veteran Jean Michael Cardell, der nach einer traumatischen Erfahrung seinen Arm verloren hat und seit dem für seine Alkoholsucht und Gewalttätigkeit bekannt ist. Die beiden beginnen mit den Recherchen und stoßen in der rauen Welt der damaligen Zeit auf einen seelischen Abgrund nach dem anderen...
"1793" war als das Krimigenre revolutionierender Roman ange-kündigt, so weit will ich zwar nicht gehen, aber das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Autor Niklas Natt och Dag erzählt die Geschichte in einem bildgewaltigen und sehr ansprechenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit lebendig vor Augen führte. Er stützt sich bei der sehr komplexen Geschichte auf wahre Begeben-heiten und reichert diese mit seiner Fiktion zu einer sehr gekonnten Mischung an. Das raue und für unsere Zeit unvorstellbar harte Leben der Protagonisten wird sehr authentisch beschrieben und die äußerst interessant charakterisierten Ermittler verleihen dem Buch einen ganz besonderen Charme. Für mich stand hier weniger die Ermittlung in dem grausamen Mordfall im Vordergrund, sondern mehr die Beschreibung der damaligen Zeit und Menschen. Sehr gut gefallen hat mir auch der außergewöhnlich Aufbau des Buches. So wird die zeitliche Reihenfolge nicht linear eingehalten, sondern in eingeschobenen Kapiteln werden die Ursprünge einiger Szenen rückblickend erzählt. Ein Umstand der anfangs ein wenig ungewöhnlich erschien, aber das Buch zu etwas Besonderen macht. Die historischen Hintergründe werden von Niklas Natt och Dag sehr gut aufgearbeitet und wirken bestens recherchiert.
Wer einen schonungslosen Trip in die rohe und gewaltträchtige Zeit des späten 18. Jahrhunderts nicht scheut, sollte dieses Buch unbe-dingt lesen. Auch wenn die Sprache manchmal ein wenig grober erscheint, passt sie ungemein gut in den zeitlichen Rahmen der Handlung. Ein tolles Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte
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Historischer Kriminalroman in 4 Jahreszeiten
Inhalt:
Im Herbst 1793 wird aus dem Fatburen, einem See in Stockholm, der voller Unrat ist, eine stark verstümmelte Leiche geborgen. Es liegt ein fürchterliches Verbrechen vor. Der todkranke Jurist Cecil Winge versucht zusammen mit dem …
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Historischer Kriminalroman in 4 Jahreszeiten
Inhalt:
Im Herbst 1793 wird aus dem Fatburen, einem See in Stockholm, der voller Unrat ist, eine stark verstümmelte Leiche geborgen. Es liegt ein fürchterliches Verbrechen vor. Der todkranke Jurist Cecil Winge versucht zusammen mit dem verkrüppelten Kriegsveteran Mickel Cardell herauszufinden, was geschehen ist. Das ist in einer Zeit, in der Recht und Gerechtigkeit nicht viel zählen, gar nicht so einfach …
Meine Meinung:
Ich muss vorausschicken, dass Historisches nicht gerade mein Lieblingshobby ist. Ich habe nicht viel Ahnung davon, wie es damals zugegangen ist. So war ich anfangs von der extremen Brutalität, die Niklas Natt och Dag hier schildert, überrascht. Als ich mir aber klargemacht habe, dass die Handlung nur 4 Jahre nach der französischen Revolution spielt, schien mir die brutale Atmosphäre durchaus authentisch. In dieser Zeit sind nun mal viele Köpfe gerollt - ein Menschenleben zählte kaum etwas, das Recht des Stärkeren umso mehr. Trotzdem: Wer es nicht gern brutal mag, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Hier werden üble Szenen detailliert beschrieben.
Der Roman ist in vier Teile geteilt, beginnend im Herbst 1793. Dann arbeitet sich der Autor langsam über den Sommer bis zum Frühjahr 1793 zurück, um die Hintergründe der Tat aufzudecken. Schließlich springt er wieder zum Winter nach vorne, wo der Täter letztendlich ermittelt wird.
Das Mädchen Anna Stina, die Protagonistin im Sommerteil, spielt für den Kriminalfall an sich keine Rolle, ihre Geschichte trägt aber zur brutalen Atmosphäre bei und passt gut in die Gesamthandlung.
Die Ermittler Winge und Cardell sind für meinen Geschmack etwas zu übermächtig dargestellt. Beide sind nicht auf ihrer gesundheitlichen Höhe, um es gelinde auszudrücken, meistern aber alle gefährlichen Situationen mit Bravour. Außerdem sind sie so ziemlich die einzigen Personen, denen etwas an Recht und Gesetz liegt. Hier wurde ein wenig schwarz-weiß gemalt.
Nichtsdestotrotz hat mir dieser historische Kriminalroman interessante und spannende Lesestunden beschert.
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Bei 1793 von Niklas Natt och Dag handelt es sich um einen historischen Roman, der in eben diesem Jahr in Schweden spielt. Der knapp 500 Seiten dicke Roman ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, allerdings nicht in der richtigen Reihenfolge. Er beginnt im Herbst 1793. Stadtknecht Jean Michael …
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Bei 1793 von Niklas Natt och Dag handelt es sich um einen historischen Roman, der in eben diesem Jahr in Schweden spielt. Der knapp 500 Seiten dicke Roman ist in die vier Jahreszeiten aufgeteilt, allerdings nicht in der richtigen Reihenfolge. Er beginnt im Herbst 1793. Stadtknecht Jean Michael 'Mikkel' Cardell sitzt in der Schänke, als er von ein paar Kindern herausgerufen wird. Sie führen den Kriegsveteranen mit dem Holzarm zum Fatburen, einer Kloake, denn dort schwimmt eine Leiche - ohne Arme und Beine, ohne Zähne und auch die Augen und der Gehörgang wurden zerstochen. Dies wird festgestellt bei der Leichenschau bei der Mikkel den Juristen Cecil Winge unterstützt. Dieser leidet unter der Schwindsucht, die sich bereits im Endstadium befindet. Ihn hält nur eine Frage am Leben: Wer ist der Tote? Er möchte Gerechtigkeit für diesen. Also machen sich die beiden ans Werk.
In den Abschnitten Sommer und Frühling erfährt der Leser mehr darüber, wer der Tote ist und wie es zu den Verstümmelungen kam. Außerdem sind die Kapitel jeweils einer anderen Protagonistin/ anderem Protagonisten gewidmet. Im abschließenden vierten Kapitel Winter 1793 laufen alle Fäden zusammen.
Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, in die, so hochgelobte und ausgezeichnete, Handlung hineinzufinden. Auch die beiden Hauptprotagonisten haben nicht gleich meine Sympathien erweckt. Aber der Gerechtigkeitssinn und die Beharrlichkeit der beiden haben mich umgestimmt und bei den mittleren Kapiteln konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil war flüssig, aber durch die vielen veralteten Begriffe und die unbekannten Örtlichkeiten ( ich hatte eine Arbeitsfassung zur Verfügung - im Originalbuch ist wohl eine Karte abgebildet) stockte das Lesen dann doch ab und zu.
Der Autor hat aus mehreren wahren Begebenheiten aus 1793 einen tollen historischen Roman geschrieben. Allerdings nichts für Zartbesaitete.
Von mir gibt es 4* und eine klare Leseempfehlung.
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DETAILREICHE MILIEUSTUDIEN AUS STOCKHOLM
„1793“ ist eine Geschichte aus dem Schweden Ende des 18. Jahrhunderts, die Historie und Krimi in einem ganz außergewöhnlichen Maße verbindet. Besonders auffallend ist das wunderschön gestaltete Cover. Es …
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DETAILREICHE MILIEUSTUDIEN AUS STOCKHOLM
„1793“ ist eine Geschichte aus dem Schweden Ende des 18. Jahrhunderts, die Historie und Krimi in einem ganz außergewöhnlichen Maße verbindet. Besonders auffallend ist das wunderschön gestaltete Cover. Es verführt sofort dazu, das Buch in die Hand zu nehmen. Doch die Schönheit täuscht! Hinter der Fassade verbergen sich unbeschreibliche Armut der Bevölkerung, Krankheiten, unhygienische Zustände, rohe Gewalt, aber auch Reichtum, Völlerei, entsetzliche, menschenverachtende Orgien. Stockholms knallharte, rücksichtslose Realität im Machtvakuum des Jahres 1793!
Nun zu der düsteren Story: Der einarmige Stadtknecht Jean Michael Cardell zieht die Überreste eines menschlichen Wesens aus dem übel stinkenden Wasser im Stadtteil Södermalm. Der Leiche fehlen Augen, Zähne, Zunge, Arme und Beine. Sie wurden nacheinander sorgfältig amputiert. Hier war ein perverser Mörder am Werk. Das ist der Ausgangspunkt für die Handlung.
Der kriegsversehrte, trink- und schlagfeste Cardell und der juristisch gebildete Cecil Winge bilden ein ungewöhnliches Ermittlerduo. Sie haben trotz ihrer Gegensätzlichkeit den unbändigen Ehrgeiz das brutale Verbrechen aufzuklären. Allerdings ist Winge todkrank, im Endstadium der Schwindsucht. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Gleichgültigkeit der Gesetzeshüter und gegen den Tod. Wird es den beiden Männern gegen alle Widrigkeiten gelingen den Mörder zu finden?
Der Roman ist ungewöhnlich in seinem Aufbau. In vier Teilen wird der Leser unchronologisch durch das Geschehen des Jahres 1793 geführt. Dabei beginnt der Autor mit dem Herbst (Teil 1), dann führt er uns in den Sommer (Teil 2), danach in den Frühling (Teil 3) und endet mit dem Winter (Teil 4). Jeder Teil hat nochmals eine eigene Überschrift, die Bezug nimmt auf den Inhalt. Weiterhin werden Text- und Gedichtauszüge (1793) von schwedischen Dichtern aus der Zeit der Aufklärung vorangestellt (Carl Gustaf af Leopold, Anna Maria Lenngren, Johan Henric Kellgren und Carl Michael Bellman). Jeder Teil hat einen anderen Aufbau und führt neue Protagonisten ein, die im Zusammenhang mit dem Geschehen stehen. Das war für mich neu und ungewohnt. Doch zum Ende hin fügt sich alles zusammen. Der rote Faden bleibt immer erhalten.
Die fortschrittlichste Figur, auch in seinem Privatleben, war für mich Cecil Winge. Er vertrat die Ansichten eines neuen Zeitalters, das Zeitalter der Aufklärung. Das erklärte sich u. a. für mich aus seinem Bekenntnis, dass jeder Angeklagte vor Gericht angehört werden muss. Für ihn galt der Weg der Vernunft. Genial ist seine Lösung für die Bestrafung des Mörders, natürlich im Kontext der Zeit zu sehen.
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal einen historischen Roman mit solch detailreichen Milieustudien gelesen habe. Grandios! Sehr bemerkenswert! Es bleibt lange im Gedächtnis. Kopfkino hatte ich sowieso.
Mir hat dieser Roman (so wird er bezeichnet, nicht Krimi!) in seiner düsteren, zumeist brutalen Atmosphäre ausnehmend gut gefallen. Niklas Natt och Dag gelang ein hervorragendes Debüt. Die Auszeichnung mit dem Schwedischen Krimipreis finde ich gerechtfertigt. Er legte sich allerdings die Meßlatte hoch für sein nächstes Werk. Die Szenarien und die Charaktere sind so realistisch, so greifbar. Der Autor machte sich viel Mühe mit seiner Recherche. Nur ein Beispiel: Bis 1861 besaß Stockholm keine Kanalisation und wurde als schmutzigste Stadt in Europa bezeichnet. Das vermittelt der Roman sehr anschaulich! Zartbesaitete, sehr empfindliche Menschen warne ich vor der Lektüre!
Ich vergebe sehr gern meine Lese- und Kaufempfehlung und bewerte mit fünf von fünf Sternen!
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Historische Krimis werden nicht der Story wegen gelesen, sondern um dem Voyeurismus an Folter, Qualen und Erniedrigungen zu befriedigen. Man bekommt den Eindruck, die Menschen jener Zeit starben ausschließlich auf dem Scheiterhaufen, an einer eitrigen Seuche oder unter dem Beil eines Henkers, …
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Historische Krimis werden nicht der Story wegen gelesen, sondern um dem Voyeurismus an Folter, Qualen und Erniedrigungen zu befriedigen. Man bekommt den Eindruck, die Menschen jener Zeit starben ausschließlich auf dem Scheiterhaufen, an einer eitrigen Seuche oder unter dem Beil eines Henkers, selten eines natürlichen Todes.
"1793" geht in eine ähnliche Richtung, differenziert aber an der einen oder anderen Stelle, läßt sich aber nicht nehmen, das Verbrechen, das im Fokus der Handlung steht, unsagbar brutal auszuschlachten.
Im Gegensatz zu Mantel-und-Degen-Schmonzetten beschreibt der Autor sehr detailverliebt Umgebung, Zeit und Menschen. Dem zu folgen, ist manchmal anstrengend.
Das Ermittlerduo, dem der Logik nach nur wenige gemeinsame Abenteuer vergönnt sein dürften, erinnert an Michael Robothams O'Loghlin & Ruiz-Gespann: der eine intelligent, aber unheilbar krank, der andere grob, schlitzohrig und kumpelhaft.
Unterm Strich bleibt ein plastisches Abenteuer im 18. Jahrhundert, brutal, aber clever, manchmal etwas zäh, aber verdammt unterhaltsam.
"1794" ist als Fortsetzung bereits erschienen. Und bereits auf meiner Leseliste.
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Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich etwas schwer.
Die einzelnen Charaktere starten von unterschiedlichen Punkten aus, was normalerweise kein Problem ist. Mich hat es allerdings etwas gestört, dass diese Erzählstränge nicht parallel „erlebt“ werden, …
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Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich etwas schwer.
Die einzelnen Charaktere starten von unterschiedlichen Punkten aus, was normalerweise kein Problem ist. Mich hat es allerdings etwas gestört, dass diese Erzählstränge nicht parallel „erlebt“ werden, sondern man immer erst einen Erzählstrang bis zum Punkt Z zu Ende geht, bevor man den nächsten Charakter wieder vom Anfang bis zu diesem Punkt Z begleitet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Geschichte dann zwar schon recht spannend, der Weg dorthin aber einfach nur sehr mühselig. Hier hätte ich mir eher kleinere Kapitel und dafür einen geringeren Charakterfortschritt gewünscht.
Außerdem ist das Buch in einzelne Teile gegliedert, in denen jedes Mal ein neuer – zuvor unbekannter Charakter – die Hauptrolle spielt. Diese Abschnitte sind zwar keineswegs uninteressant, reißen den Leser aber vollkommen aus der eigentlichen Geschichte und es dauert viel zu lange, bis man versteht, wie sich diese Einzelgeschichten ins große Ganze fügen.
Während mich die Struktur zum Teil nicht wirklich begeistern konnte, gefiel mir der Schreibstil umso besser. Dieser wechselt je nach Charakter und Situation mal von „einfach“ zu intelligent und die Erzählweise ist dabei eher „theatralisch“. Dadurch wird man als Leser am Anfang der meisten Kapitel mit ausführlichen Beschreibungen des Ortes, seiner Umgebung und eventuellen Charakteren in die Szene eingeführt, die schließlich in mal mehr, mal weniger viel Dialog endet.
Außerdem ist das Buch so gekonnt geschrieben, dass so etwas wie eine Hinrichtung – die aus der Feder so mancher anderer Autoren wohl so banal wie ein Schnitt im Finger durch ein Blatt Papier wirkt - mich doch deutlich zum Schlucken gebracht hat.
Auch wenn meine Rezension eher kritisch klingt, überzeugen mich der Schreibstil und die Struktur des Buches am Ende doch. Außerdem erlebt man im Verlauf der Geschichte doch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung, durch die mir das Buch noch länger im Kopf bleiben wird.
Fazit
Man sollte bedenken, dass dieses Buch ein Roman ist - kein Thriller oder Krimi - und damit gar nicht den Anspruch an sich selbst stellt, den Leser von einer spannungsgeladenen Szene in die nächste zu befördern. Wer sich darauf einlassen kann, darf sich über eine spannende Geschichte voller schicksalhafter Verstrickungen und böser Überraschungen freuen.
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Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch …
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Eine düstere Epoche: man schreibt das Jahr 1793 und in der Gosse wird die Leiche eines Mannes gefunden, dem alle Gliedmaßen entfernt wurden. Jurist Cecil Winge und ehemaliger Stadthäscher Jean Michael Cardell sollen den Mörder und die Hintergründe der Tat entlarven. Doch sie stehen vor einer Wand des Schweigens. Scheinen doch höhergestellte Menschen, die Aufklärung verhindern zu wollen.
Das Buch ist aufgeteilt in 4 Teile.
Teil 1: das Auffinden der Leiche, das Kennenlernen von Mickel und Cecil und deren Suche nach dem Mörder.
Teil 2: der Mörder und wie er dazu wurde
Teil 3: das Mädchen, das der Hurerei bezichtigt wird
Teil 4: die finale Jagd auf den Mörder
Ich fand ein wenig schwer in die Handlung, weil die Sprache ein klein wenig den damaligen Verhältnissen angepasst war und ich so etwas brauchte, bis ich auch die Namen und die Hintergründe ein bisschen besser verstanden habe. Teil zwei und drei fand ich aber sofort gelungen.
Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die 3 Teile nicht nacheinander erzählt werden, sondern abwechselnd miteinander. Das hätte nicht so den Eindruck erweckt, dass es 3 Kurzgeschichten in einem Buch sind. Denn die beiden Teile starten einfach ohne Erklärung mit den jeweiligen neuen Personen, was mich anfangs verwirrt hat. Doch die Geschichten der beiden neuen Protagonisten braucht es. Und die haben es echt in sich. Niklas Natt ogg Dag schreckt auch vor grausamen Szenen nicht zurück und so manche Made kriecht durch einen toten Körper. Tief bewegt hat mich das Schicksal von Anna Stina. Mit der konnte ich so gut mitfühlen und ich fand sie so mutig und liebenswert. Auch bei ihrer Flucht aus der Spinnerei war ich live dabei und habe ihr alle Daumen gedrückt.
Sehr gern mochte ich auch Cecil, nur ist der ja leider krank und steht für eine eventuelle Fortsetzung eher nicht zur Verfügung.
Fazit: man spürt die düstere Epoche in jeder Zeile. Dem Autor gelingt es, einen Mord in einen historischen Rahmen einzubetten und diesen ohne DNA-Spuren und die Mittel der heutigen Zeit zu lösen. Ich habe mich, bis auf den Anfang, sehr wohl in dem Buch gefühlt und die Seiten – vor allem im Mittelteil – geradezu verschlungen.
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