Sofort per Download lieferbar
Statt: 20,00 €**
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Alle Infos zum eBook verschenkenWeitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
**Preis der gedruckten Ausgabe (Gebundenes Buch)
Hunger, Vertreibung, Wiedervereinigung und Versöhnung: In »Was uns erinnern lässt« erzählt Kati Naumann das bewegende Schicksal zweier Frauen vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte und der Kulisse des Rennsteigs im Thüringer Wald. Ein Roman-Highlight für alle Leserinnen von »Altes Land«, »Bühlerhöhe« und Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie.1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange fi...
Hunger, Vertreibung, Wiedervereinigung und Versöhnung: In »Was uns erinnern lässt« erzählt Kati Naumann das bewegende Schicksal zweier Frauen vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte und der Kulisse des Rennsteigs im Thüringer Wald. Ein Roman-Highlight für alle Leserinnen von »Altes Land«, »Bühlerhöhe« und Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie.
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.
2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren.
Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.
2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren.
Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.
- »ein ebenso kenntnisreicher wie berührender Text [...] ein Roman, der hervorragend lesbar ist, zu Herzen geht und spannend komponiert wurde« NDR Kultur
- »Kati Naumann widmet sich ebenso einfühlsam wie eindrücklich einem selten thematisierten Kapitel deutscher Geschichte, aus dem wir noch immer für die Gegenwart lernen können.« BÜCHERmagazin
- »Dieses starke Stück Geschichte aus der deutsch-deutschen Vergangenheit erzählt von Familie, Heimat, Zwangsenteignung und Schuld.« Neue Presse Hannover
- »Man blickt dabei in Abgründe staatlicher Gewalt, aber auch in die Abgründe der menschlichen Seele. [...] fesselnd erzählt, [...] ein ergreifender, aber unsentimentaler Betrag zur Aufarbeitung deutscher Geschichte.« MDR Thüringen
- »Ein fesselnder Familienroman, der vom Leben in der deutschen Sperrzone im Thüringer Wald erzählt.« Bücher-Magazin
- »eine warmherzige Geschichte über Freundschaft, sondern auch ein historisches Zeugnis über das Leben der Bürger im ehemaligen DDR-Grenzgebiet mit genauer Recherche und Gesprächen mit Zeitzeugen« Neue Presse Coburg
- »Kati Naumann beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen das Misstrauen der Behörden gegenüber der Familie, die Bespitzlungen, die Schikanen, die brutale Umsiedlung [...] Über die gut 400 Seiten baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der auch überraschende Wendungen beinhaltet. [...] Ein Buch aus dem Leben, welches noch viel abgeschirmter war, als das der meisten anderen DDR-Bürger.« Sächsische Zeitung
- »Ein fesselnder Familienroman, der viel Wissenswertes über das Leben in der ehemaligen DDR vermittelt.« News
- »Der Roman erzählt emotional berührend von einem Familienschicksal, das sich gegen seine Epoche stemmt.« MDR Kultur
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 2.89MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
Kati Naumann wurde 1963 in Leipzig geboren. In Sonneberg, im ehemaligen Sperrgebiet im Thüringer Wald, verbrachte sie einen Großteil ihrer Kindheit. Die studierte Museologin schrieb bereits mehrere Romane sowie Songtexte für verschiedene Künstler und das Libretto zu dem Musical Elixier (Musik von Tobias Künzel). Sie verfasste Drehbücher für Kindersendungen und entwickelte mehrere Hörspiel- und Buchreihen für Kinder. Kati Naumann lebt mit ihrer Familie am Stadtrand von Leipzig.
Produktdetails
- Verlag: HarperCollins
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 1. März 2019
- Deutsch
- ISBN-13: 9783959678056
- Artikelnr.: 54275199
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
»"Was uns erinner lässt" ist sowohl ein guter Roman als auch gute Historie.« Florian Kirner Freies Wort Sonneberg 20241026
"Sprecherin Ilka Teichmüller leistst mit ihrem besonderen Timbre und ihrer Fähigkeit, die verschiedenen Figuren herauszuarbeiten, gute Arbeit." ekz.bibliotheksservice, 12/2019
Mir hat die Geschichte, welche auf zwei Zeitebenen erzählt wird, sehr gut gefallen. Die eine Zeitebene behandelt die Geschichte des Hotels Waldeshöh am Rennsteig und deren Besitzer und im anderen Handlungsstrang geht es um Milla, die 2017 im Thüringer Wald wandern geht und auf einen …
Mehr
Mir hat die Geschichte, welche auf zwei Zeitebenen erzählt wird, sehr gut gefallen. Die eine Zeitebene behandelt die Geschichte des Hotels Waldeshöh am Rennsteig und deren Besitzer und im anderen Handlungsstrang geht es um Milla, die 2017 im Thüringer Wald wandern geht und auf einen überwucherten Keller stößt und danach rausfindet, was es damit auf sich hat. Beide Handlungsstränge konnten mich überzeugen und waren beide spannend zu lesen. Dank der starken Charaktere, wirkt das Buch sehr lebendig und ich wollte unbedingt wissen, wie es mit jedem von ihnen ausging. Man merkt, dass die Autorin sich in der Gegend auskennt und in ihrer Kindheit viel im Sperrgebiet bei ihren Großeltern war. Die Geschichte der Familie Dressel ist bestimmt für so manch eine Familie Realität gewesen. Ich habe bisher noch nichts über die Zwangsumsiedlungen in der ehemaligen DDR gelesen und fand dies sehr interessant. Das Buch ist sehr fesselnd geschrieben und so lernt man auf unterhaltsame Weise noch was über die Vergangenheit. Ein sehr empfehlenswertes Buch!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Es sind Erinnerungen aus ihrer Kindheit, welche die Autorin Kati Naumann in ihrem Roman #WasUnsErinnernLässt verarbeitete. Wie sie ihre Großeltern besuchte, die im Grenzgebiet der damaligen DDR lebten. Das Gefühl, eingesperrt zu sein und unter ständiger Beobachtung zu stehen. …
Mehr
Es sind Erinnerungen aus ihrer Kindheit, welche die Autorin Kati Naumann in ihrem Roman #WasUnsErinnernLässt verarbeitete. Wie sie ihre Großeltern besuchte, die im Grenzgebiet der damaligen DDR lebten. Das Gefühl, eingesperrt zu sein und unter ständiger Beobachtung zu stehen. Nur heimlich Westfernsehen schauen zu dürfen und stets die Angst im Nacken, bei „Straftaten“ erwischt zu werden.
Die „Aktion Ungeziefer“ zum Beispiel, war eine Maßnahme, die im Jahr 1952 durchgeführt wurde. Politisch unzuverlässige Menschen wurden gezwungen, bei Nacht und Nebelaktionen ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Sie wurden „umgesiedelt“. Danach kam ebenfalls nicht selten die Enteignung. Noch heute, 30 Jahre später, versuchen einige von ihnen recht zu bekommen. Das ist schwierig, da viele Akten kurz vor dem Mauerfall vernichtet wurden. Das beschreibt der Roman #WasUnsErinnernLässt anhand der Familie Dressel und ihrem Hotel Waldeshöh. Auf zwei Zeitebenen berichtet Kati Naumann, wie das Leben vor dem Krieg und nach der Teilung in der ehemaligen DDR war. Und dann das Leben heute. Dieser Bericht beginnt damit, dass Milla auf der Suche nach Lost Places ist und dabei den Keller des Hotels der Familie Dressel findet. Sie nimmt Kontakt mit den Nachkommen auf und es entwickelt sich mehr als eine Freundschaft.
Trotz einiger Längen gefiel mir das Buch sehr gut. Zeigte es mir Situationen, die ich so nicht kenne. Dass Zwangsenteignungen oder Deportationen gab, wusste ich nicht. Und wie gefährlich das Leben an der Zonengrenze war, auch nicht. Für mich ist es ebenfalls unvorstellbar, dass Freunde und Nachbarn denunziert und aufgrund dessen bestraft wurden. Ich habe einiges gelernt und habe nach dem Lesen mehr Verständnis für einige Bewohner, die in der Deutschen Demokratischen Republik aufgewachsen sind. Jeder, der Interesse an der Geschichte beider Staaten hat, sollte den Roman #WasUnsErinnernLässt auf jeden Fall lesen. Interessant war für mich auch, dass das Hotel direkt am Rennsteig stand und das Rennsteiglied mir ein Begriff ist. Mein Vater sang es immer und das mit Tränen in den Augen, als er nach der Teilung nicht mehr dort hin konnte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Geschmeidig erzählt
Kati Naumanns Roman „Was uns erinnern lässt“ erzählt exemplarisch von einer Familie in der DDR, die zu denen gehörten, die zwangsenteignet und umgesiedelt wurde und so ihren Besitz und Heimat verloren. Erzählt wird sorgfältig in zwei …
Mehr
Geschmeidig erzählt
Kati Naumanns Roman „Was uns erinnern lässt“ erzählt exemplarisch von einer Familie in der DDR, die zu denen gehörten, die zwangsenteignet und umgesiedelt wurde und so ihren Besitz und Heimat verloren. Erzählt wird sorgfältig in zwei Handlungsebenen: in der Gegenwart, in der die alleinerziehende Anwaltsgehilfin Milla die Überreste eines Hotels im Thüringer Wald findet und mit den Nachkommen der ehemaligen Besitzer bekannt wird. Gemeinsam versuchen sie, einen Weg zu finden, die Besitzrechte zurückzubekommen und damit auch der Vergangenheit auf der Spur zu kommen. Hier gefällt mir gut, wie herausgearbeitet wird, das viele über die Vergangenheit nicht sprechen wollen und viele noch immer darunter leiden, was damals passiert ist.
Zwischen den Gegenwartspassagen beginnt nach dem Krieg die Geschichte der Familie Dressler, denen das Hotel Waldeshöh gehörte. Von der Gründung der DDR bis zur Wende erfährt man viel von dieser Familie, die so geschildert werden, das man die Figuren als Menschen wirklich kennenlernt.
Kati Naumanns Stil ist geschmeidig und angenehm zu lesen. Das Lesen vergeht wie im Flug und das Buch ist wirklich lesenswert.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die 33-jährige Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei und ist alleinerziehende Mutter. In ihrer knappen Freizeit liebt sie es, sogenannte „Lost Places“ zu entdecken und zu erkunden, worüber sie auch einen Blog führt. Bei einer ihrer Wanderungen entdeckt sie einen alten …
Mehr
Die 33-jährige Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei und ist alleinerziehende Mutter. In ihrer knappen Freizeit liebt sie es, sogenannte „Lost Places“ zu entdecken und zu erkunden, worüber sie auch einen Blog führt. Bei einer ihrer Wanderungen entdeckt sie einen alten verschütteten Keller mitten im Thüringer Wald, wo sich vor vielen Jahren der Grenzzaun der damaligen DDR entlang zog. Bei genauerer Inspektion des Kellers findet Milla einige Gegenstände, die noch gut erhalten sind, aber wie aus der Zeit gefallen wirken. Milla ist fasziniert von ihrem Fund, zu dem auch ein Tagebuch gehört und möchte unbedingt mehr über die ehemaligen Besitzer erfahren, deshalb begibt sie sich auf Spurensuche, die sie auf Christine Dressel treffen lässt, die Verfasserin des Tagebuchs, deren Familie damals das Hotel Waldeshöh betrieb, zu dem der von Milla gefundene Keller gehörte. Bei ihren Gesprächen freunden sich Milla und Christine an und tauchen ab in die ganz persönliche Vergangenheit der Familie Dressel und das alte Hotel…
Kati Naumann hat mit ihrem Buch „Was uns erinnern lässt“ einen sehr berührenden und fesselnden Roman vorgelegt, der mitten ins Herz des Lesers trifft und auch nach der Lektüre nicht loslässt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und packend, der Leser verschwindet zwischen den Seiten und kann das Buch kaum aus der Hand legen aufgrund der Fähigkeit der Autorin, die Geschichte spannend und gleichzeitig mit dem nötigen Fingerspitzengefühl zu erzählen, wobei auch ihre akribische Recherche zum Tragen kommt. Die Handlung bewegt sich auf zwei Zeitebenen, von denen die eine die Gegenwart um Milla, ihren Kellerfund und die Begegnung mit Christine darstellt, die andere lässt die Zeit im Jahr 1977 und früher wieder aufleben, die das Leben von Christines Familie in dem damaligen Sperrgebiet der DDR wiederspiegelt. Wie sehr die Familie unter Repressalien leiden musste und durch Schikanen der DDR-Führung drangsaliert wurde, macht sprachlos und lässt erahnen, dass dieses Schicksal auch viele andere Menschen getroffen haben muss. Von der Allgemeinheit völlig abgeschnitten und von der Außenwelt abgeschirmt stellt sich ein recht einsames und auch verzweifeltes Leben dar, wobei gerade die Frauen die starken Persönlichkeiten innerhalb dieser Zeit sind, denn sie finden Mittel und Wege, das ihnen zugewiesene Leben zu ertragen und im alles nur Erdenkliche abzugewinnen.
Die Charaktere wurden von der Autorin sehr lebendig gestaltet, sie wirken hautnah, stark und vor allem sehr menschlich und authentisch. Gerade die Frauen aus dem Vergangenheitspart wirken kraftvoll und unerschütterlich, wobei ihr Leben kein Zuckerschlecken war und sie in ihrer Handlungsfähigkeit doch sehr eingeschränkt, da sie sich den Gegebenheiten gezwungenermaßen anpassen mussten. Auf der Gefühlsebene zieht die Autorin mit viel Fingerspitzengefühl sämtliche Register, so dass der Leser eine emotionale Achterbahn durchmacht, denn von Trauer, Wut, Resignation sowie Hoffnung und schöne Momente ist alles vertreten. So wachsen die Protagonisten dem Leser sehr ans Herz und man teilt sowohl Freud als auch Leid mit ihnen sehr intensiv.
„Was uns erinnern lässt“ isst ein sehr atmosphärischer Roman über eine Zeit in Deutschland, die man so offen noch nie gelesen hat. Sehr anrührend und fesselnd erzählt, dass man darüber die Zeit vergisst. Absolute und sehr verdiente Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 5 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land: So beginnt das "Rennsteiglied", in dem ein ganz besonderer Wanderweg besungen wird: ein Symbol gleichwohl für das geteilte wie auch für das wiedervereinigte Deutschland. Denn der Rennsteig führt durch Thüringen und …
Mehr
Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land: So beginnt das "Rennsteiglied", in dem ein ganz besonderer Wanderweg besungen wird: ein Symbol gleichwohl für das geteilte wie auch für das wiedervereinigte Deutschland. Denn der Rennsteig führt durch Thüringen und Franken, so ziemlich genau an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entlang.
Vor dem zweiten Weltkrieg war er von Hotels gesäumt, einfachen und ziemlich eleganten. Ein besonders mondänes, in dem sich die feine Gesellschaft ein Stelldichein gab, war das "Hotel Waldeshöh" das über Jahrzehnte hinweg von Familie Dressel geführt wurde. Die Familie bewohnte das Haus auch noch, nachdem es Teil des Sperrgebiets, eines fünfhundert Meter breiten Streifens unmittelbar an der Grenze, geworden war. Ein hartes Leben, ohne eine besondere Genehmigung durfte niemand zu Besuch kommen und noch schlimmer: man selbst benötigte eine Genehmigung und musste diese ständig mit sich führen.
Eine Familiengeschichte, die im Dunkeln liegt, bis Milla, eine Anwaltsgehilfin Anfang Dreißig, im Rahmen der Suche nach "Lost Places" auf einen Keller stößt. Einen Keller mit nix drüber. Was hat es damit auf sich? Sie findet dort neben Marmeladen und Säfte, auch hausgemachten Wein aus den 1970er Jahren auch das Tagebuch eines jungen Mädchens, einer Christine. Und in ihr erwacht der Jagdtrieb. Was wohl aus ihr geworden ist? So alt ist sie doch noch gar nicht, so Mitte fünfzig müsste sie sein!
Milla findet nicht nur Christine, sondern so viel mehr und stößt auf ein trauriges Geheimnis. Eines, das keins sein sollte und das viel Leid gebracht hat. Dennoch ist dies längst nicht nur ein trüber und melancholischer Roman, es ist die Chronik einer Familie, möglicher Schicksale von DDR-Bürgern, die stellenweise traurig, andererseits aber auch sehr atmosphärisch und teilweise sogar idyllisch.
Ein ausgesprochen besonderer Roman über ein ebenso unbekanntes wie leidvolles Thema. Die Autorin Kati Naumann schreibt ebenso eindringlich wie bewegend, ich habe als Leserin auf jeder Seite gespürt, dass ihr dieses Thema am Herzen liegt. Und das hat sie nicht nur auf emotionaler, sondern auch auf professioneller Ebene ausgesprochen gekonnt umgesetzt! Manchmal waren mir einige Hinweise zu vage, sie blieben quasi in der Luft hängen. Aber das Thema ist so komplex, dass man als Autor gezwungen ist, Grenzen zu setzen - bei einem Thema, in dem es ständig um Grenzen geht! Ich bin beim Lesen einfach neugierig geworden und hätte ewig so weiterlesen können!
Eine ganz dicke Empfehlung für jeden, dem die jüngste deutsche Geschichte am Herzen liegt, der das Gefühl hat, längst nicht alles zu wissen. Ein dicker schwarzer Fleck kann durch die Lektüre dieses Buches definitiv mit Farbe gefüllt werden!
Weniger
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
In ihrer Freizeit sucht Milla mit Begeisterung nach "Lost Places", also verlorenen bzw. vergessenen Orten. Bei einer Wanderung abseits der Wege im Thüringer Wald entdeckt sie einen überwucherten Keller. Sie steigt hinab und fühlt sich sofort in die Vergangenheit versetzt. …
Mehr
In ihrer Freizeit sucht Milla mit Begeisterung nach "Lost Places", also verlorenen bzw. vergessenen Orten. Bei einer Wanderung abseits der Wege im Thüringer Wald entdeckt sie einen überwucherten Keller. Sie steigt hinab und fühlt sich sofort in die Vergangenheit versetzt. Denn dort unten ist noch alles so, wie es von den Besitzern verlassen wurde. Milla wird neugierig und begibt sich auf Spurensuche. Dabei lernt sie die Familie Dressel kennen und erfährt, dass auf dem Keller früher das Hotel Waldeshöh stand, das nach der Teilung Deutschlands im Sperrgebiet lag.....
Die Geschichte wird in zwei wechselnden Handlungssträngen erzählt. In der Gegenwart lernt man Milla kennen, beobachtet wie sie den Keller entdeckt und sich dann auf Spurensuche begibt. Dadurch lernt sie die Familie Dressel kennen und erfährt nach und nach Unglaubliches aus der Familiengeschichte. Der Handlungsstrang der Vergangenheit beginnt 1945 und setzt sich bis ins Jahr 1977 fort. In diesen Rückblenden schildert die Autorin eindrucksvoll das Leben der Familie Dressel, das untrennbar mit dem Hotel Waldeshöh verbunden ist. Da es nach der Teilung im Sperrgebiet liegt, wird das Leben dort immer schwerer, doch die Dressels geben die Hoffnung nicht auf, dass der Tag kommen wird, an dem sie ihr Hotel erneut für Gäste öffnen können.
Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant. Es gelingt der Autorin mühelos, die Szenen so lebendig zu beschreiben, dass man Dressels Forst, das Hotel und alle Familienmitglieder sofort vor Augen hat. Man identifiziert sich mit den Charakteren und mag manchmal kaum glauben, was man liest. Man gerät förmlich in den Sog der Handlung und beobachtet gespannt, wie sich Vergangenheit und Gegenwart nach und nach verknüpfen. Dabei entdeckt Milla noch ein Geheimnis, mit dem wohl niemand gerechnet hat.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Einmal angefangen, konnte ich mich kaum noch vom Gelesenen lösen. Beide Handlungsstränge haben ihren besonderen Reiz auf mich ausgeübt. Dieses Buch hat mich zum Nachdenken angeregt und wird mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die junge Milla ist Angestellte in einer Anwaltskanzlei und allein erziehende Mutter eines 14-jährigen Sohnes. Ihr größtes Hobby ist es, nach "verlorenen Plätzen" oder "Lost Places" zu suchen. Als sie am Rennsteig in Thüringen durch den Wald wandert, …
Mehr
Die junge Milla ist Angestellte in einer Anwaltskanzlei und allein erziehende Mutter eines 14-jährigen Sohnes. Ihr größtes Hobby ist es, nach "verlorenen Plätzen" oder "Lost Places" zu suchen. Als sie am Rennsteig in Thüringen durch den Wald wandert, stößt sie auf einen solchen Ort. Sie findet den Zugang zu einem Keller, wo die Zeit stehen geblieben ist. In den Regalen steht noch das Eingemachte, in Vitrinen jede Menge Geschirr und sogar Schulhefte finden sich dort. Dank des Namens auf den Heften und der Aufschrift des Hotels Waldeshöh auf dem Porzellan begibt sie sich auf die Suche nach den ehemaligen Bewohnern des Hauses, das offenbar über dem Keller gestanden hat.
Sie findet Christine Dressel, die mit ihrer Familie dort gelebt hat und als 14-jährige miterleben musste, wie die ganze Familie zwangsumgesiedelt und enteignet wurde. Die beiden freunden sich nach anfänglichem Misstrauen an und beschließen den Kampf um das Erbe der Dressels wieder aufzunehmen. Dabei wecken sie viele Erinnerungen - schöne wie auch unangenehme und eine unfassbare Wahrheit kommt ans Licht.
Diese wunderbare Familien- und Zeitgeschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal in der heutigen Zeit aus der Sicht von Milla und dann in der Zeit von 1945 bis 1977 aus der Sicht der Familie Dressel. Das Hotel Waldeshöh war früher sehr beliebt bei Wanderern und gut besucht. Im Krieg waren dort Kinder aus der Großstadt untergebracht, später Waldarbeiter. Doch die Familie, die so eng mit diesem Landstrich und dem Wald verbunden war, gab die Hoffnung nie auf, dass sie wieder ein richtiges Hotel führen könnten. Doch durch ihre Lage im Sperrbezirk war das aussichtslos. Dennoch gaben die starken Frauen dieser Familie nie auf, hielten die Zimmer sauber und jederzeit für Gäste bereit, die allerdings nie kamen. Dafür kamen die Soldaten mit LKWs und sie wurden zwangsumgesiedelt und enteignet.
Mir hat diese berührende Familiengeschichte sehr gut gefallen. Besonders interessant fand ich die Kapitel aus der Vergangenheit über das Leben und die Einschränkungen in der DDR. Es ist auch eine Geschichte über Heimat und deren Bedeutung, über Misstrauen und Behörden-Willkür, wie sie damals an der Tagesordnung war. Aber auch über Freundschaft und Familie, die von starken Frauen zusammen gehalten wurde und denen ein einfaches Leben und alle Einschränkungen nichts ausmachte und die in ihrer Heimat dennoch glücklich waren. Alle Figuren sind sehr lebensnah und einfühlsam gezeichnet, so dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Ein hilfreicher Stammbaum der Familie Dressel ist auch enthalten. Ein sehr bewegendes Buch, das einen nicht mehr loslässt und das ich nur empfehlenk kann!
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Es lohnt sich zu kämpfen
Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei, in ihrer Freizeit entdeckt sie mit ihrem Sohn Neo gerne sogenannte Lost Places. Das sind Orte, die von ihren Besitzern, freiwillig oder unfreiwillig, verlassen wurden und nun leer stehen. So findet Milla auch die …
Mehr
Es lohnt sich zu kämpfen
Milla arbeitet in einer Anwaltskanzlei, in ihrer Freizeit entdeckt sie mit ihrem Sohn Neo gerne sogenannte Lost Places. Das sind Orte, die von ihren Besitzern, freiwillig oder unfreiwillig, verlassen wurden und nun leer stehen. So findet Milla auch die Überbleibsel des ehemaligen DDR Hotels Waldeshöh. Von dem einstigen Hotel ist nur noch der Keller übrig, dort stößt Milla auf die Namen Andreas und Christine Dressel und das Datum 23. Juni 1977. Milla begibt sich auf die Suche und macht die beiden tatsächlich ausfindig.
Aufgebaut ist die Geschichte in zwei Teile. Zum einen Milla, die in der Gegenwart die Familie Dressler besucht und zum anderen die Vergangenheit, die von 1945 bis 1977 reicht. Erzählt werden diese beiden Teile immer im Wechsel. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Nach und nach erfährt der Leser etwas über die Familie Dressel und lernt das Hotel kennen. Nebenbei gibt es noch geschichtliche Fakten zu erkunden. Außerdem erfährt man etwas über das Leben in der DDR. Vor allem darüber, wie es ist, wenn man niemandem vertrauen kann – auch den eigenen Freunden nicht. Diese Gefühle hat Kati Naumann sehr gut rübergebracht. Mir haben die Charaktere gut gefallen. Sie wirkten authentisch und zum Großteil sympathisch. Milla blieb mir etwas fern. Und der Freund der Familie war mir etwas zu schmierig und suspekt. In der Geschichte treten viele Charaktere auf, da war der Stammbaum auf dem vorderen und hinteren Umschlag sehr hilfreich!
Leider kam ich nur schleppend in die Gehsichte rein! Obwohl mir der Schreibstil gut gefallen hat und die Geschichte sich flüssig liest. Der Wechsel zwischen Erzählteil und Dialogen ist Kati Naumann gelungen und wirkt sehr ausbalanciert. Auch ist es spannend mitzuverfolgen, was denn nun dazu geführt hat, dass die Familie ihr Hotel verlassen musste.
Die Atmosphäre in der Geschichte wirkt sehr authentisch und realistisch. Kati Naumann ist selbst in Sonneberg – somit im Handlungsgebiet – in DDR-Zeiten aufgewachsen, somit konnte sie hier auf ihre Erfahrungen zurückgreifen.
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Für mich hätte die Geschichte noch tiefer in das DDR-Leben eintauchen und auch so manch eine Szene ausführlicher sein können. Dennoch wurde ich gut unterhalten und vergebe vier von fünf Sternen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
✿ Meine Meinung ✿
Auf diesen Roman von Kati Naumann hatte ich mich besonders gefreut, da mich diese deutsch-deutsche Geschichte sehr interessiert hat. Zwar hat mich das Buch nicht ganz abholen können und in der Mitte wurde es mir etwas zu langatmig, aber ansonsten war es schön zu …
Mehr
✿ Meine Meinung ✿
Auf diesen Roman von Kati Naumann hatte ich mich besonders gefreut, da mich diese deutsch-deutsche Geschichte sehr interessiert hat. Zwar hat mich das Buch nicht ganz abholen können und in der Mitte wurde es mir etwas zu langatmig, aber ansonsten war es schön zu lesen. Die Geschichte der Familie Dressel aus dem Damals begleitet man vom April 1945 bis zum Juli 1977 und in diesen Kapiteln habe ich mich wohler gefühlt, als in den aktuellen Abschnitten aus dem Jahre 2017 mit Milla und ihrem Sohn Neo. Mit Milla bin ich nicht ganz warm geworden. Bei den Dressel´s fühlte ich mich sofort wie ein Familienmitglied, man bekam tiefe Einblicke in das Leben und wie jeder für sich die Veränderungen der Zeit erlebt hat. Das Hotel stand direkt in der Sperrzone zwischen Ost und West und somit waren die Dressel´s vielen Repressalien und Gesetzen willkürlich ausgeliefert. Hier finde ich, hat die Autorin hervorragend recherchiert. Schön zu erleben ist wie die Dressel-Kinder im Heute in damaligen Erinnerungen schwelgen, an welche Kleinigkeiten sie sich besinnen und wie alte, fast vergessene Gefühle sich ihren Weg wieder an die Oberfläche bahnen. Zudem wird am Ende noch ein Geheimnis gelüftet, welches sich jahrelang als dunkler Schatten über die Mitglieder der Familie gelegt hatte.
✿ Fazit ✿
Ein gut zu lesender Roman, von dem ich mir aber irgendwie etwas mehr versprochen hatte.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Zunächst einmal habe ich den Stammbaum studiert, der zu Beginn des Buches Aufschluß über die Familie gibt. So ist es möglich, den einzelnen Familienmitgliedern gleich zu Anfang näher zu kommen.
Dieses Buch beschreibt das Leben der Familie Dressel von der Gründung …
Mehr
Zunächst einmal habe ich den Stammbaum studiert, der zu Beginn des Buches Aufschluß über die Familie gibt. So ist es möglich, den einzelnen Familienmitgliedern gleich zu Anfang näher zu kommen.
Dieses Buch beschreibt das Leben der Familie Dressel von der Gründung ihres Hotels "Waldeshöh" im Thüringer Wald, von dessen Blütezeit bis hin zu dessen Untergang zu Zeiten der DDR. Da das Hotel nach der Teilung Deutschlands in der Sperrzone direkt an der Grenze liegt, abgetrennt durch einen Stacheldrahtzaun, bleiben die Gäste aus. Die Dressels leben zwischen ständiger Angst und Hoffnung, stützen sich aber gegenseitig in dem Glauben, das Hotel eines Tages wieder aufmachen zu können. So werden vor allem die Gästezimmer nach einem festgelegten Plan der alten Marie Dressel peinlichst sauber gehalten. Es nutzt alles nichts, die Familie wird zwangsumgesiedelt. Das Hotel Waldeshöhe verschwindet.
Viele Jahre später entdeckt Milla bei einer Wanderung im Thüringer Wald in der Nähe des Rennsteigs auf der Suche nach einem "Lost Place" unter Blättern und Unrat verborgen den Zugang zu einem Keller, in dem noch alles intakt ist, sogar der Johannisbeerwein und die Brombeermarmelade. Bei ihren Recherchen stößt sie auf die Familie Dressel und nimmt Kontakt zu ihnen auf.
In Rückblicken läßt die Autorin ihre Protagonisten sich erinnern an das Hotel Waldeshöh von dessen Anfang bis zu dessen Ende. Sie beschreibt spannend und einprägsam zwischen Wahrheit und Fiktion das Leben des Familie Dressel hinter Stacheldraht. "Was uns erinnern läßt" ist auch die Geschichte all derer, die diese Zeit miterlebt haben und in deren Erinnerung sie weiterlebt. Ein wirklich lesenswertes Buch.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für