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Die dramatische Geschichte einer Unternehmerfamilie - und ein großer Vater-Sohn-Roman.Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers de...
Die dramatische Geschichte einer Unternehmerfamilie - und ein großer Vater-Sohn-Roman.
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt.
In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt.
In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.
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Andreas Wunn, geboren 1975, wuchs in Trier auf und studierte Politikwissenschaften in Berlin. Für das ZDF berichtete er als Südamerika-Korrespondent sechs Jahre lang aus Rio de Janeiro. Heute leitet er das ZDF-Morgenmagazin und -Mittagsmagazin. Für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. »Saubere Zeiten« ist sein Romandebüt. Er lebt in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Aufbau Verlage GmbH
- Seitenzahl: 381
- Erscheinungstermin: 14. Februar 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783841232250
- Artikelnr.: 66425366
»Ein fesselnder Roman. Virtuos. Imposant.« Michael Roth hr 2 Kultur 20230609
Jakob Auber versucht seine Familiengeschichte zu entschlüsseln. Nach dem Tod seines Vaters findet er im Haus alte Tonbänder und Aufzeichnungen und macht sich an die Durchsicht. Was geschah im Leben seines Großvaters, dass er einst alles verloren hat?
Erzählt wird aus der …
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Jakob Auber versucht seine Familiengeschichte zu entschlüsseln. Nach dem Tod seines Vaters findet er im Haus alte Tonbänder und Aufzeichnungen und macht sich an die Durchsicht. Was geschah im Leben seines Großvaters, dass er einst alles verloren hat?
Erzählt wird aus der Sicht des Protagonisten in der Gegenwart und dazwischen springt er immer wieder zurück zu den Erinnerungen aus den Aufzeichnungen des Großvaters und des Vaters. Mich hat dies sehr im Lesefluss behindert, da plötzlich mitten in einem Kapitel die Vergangenheit aufgerollt wird und dann wieder in die Gegenwart gesprungen wird. Das war oftmals verwirrend, da dies nicht gekennzeichnet ist. Der Protagonist war mir auch nicht sonderlich sympathisch, da er so rastlos wirkte und nicht wusste, wie sein Leben weitergehen soll. Irgendwie ging es auch viel mehr um seine Liebschaften, als seine Familiengeschichte. Insgesamt eine sehr flache Geschichte mit sehr oberflächlich beschriebenen Charakteren.
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Aus einer wahren Begebenheit in der Geschichte seiner Familie macht Andreas Wunn einen fulminanten Roman, der sein Alter Ego Jakob Auber auf einer aufregenden, hochemotionalen Reise in die Vergangenheit begleitet.
Jakob ist Ende dreißig, Journalist, frisch getrennter Ehemann, Vater des …
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Aus einer wahren Begebenheit in der Geschichte seiner Familie macht Andreas Wunn einen fulminanten Roman, der sein Alter Ego Jakob Auber auf einer aufregenden, hochemotionalen Reise in die Vergangenheit begleitet.
Jakob ist Ende dreißig, Journalist, frisch getrennter Ehemann, Vater des kleinen Oskar, Ex- und immer mal wieder Freund von Teresa, Sohn von Hans, Enkel von Theodor Auber. All das in seiner Verdichtung schon nicht leicht, schleppt Jakob jede Menge Erinnerungen mit sich herum, die ihn psychisch fordern: der frühe Tod der Mutter, das Aufwachsen als Halbwaise mit einem Vater, der sich mit seiner Trauer ganz in sich selbst zurückzieht und Jakob wenig hilft, den Verlust zu bewältigen. Nun liegt ebendieser Vater nach einem Schlaganfall im Koma, der Sohn reist von Berlin nach Trier, um ihn zu sehen, vielleicht ein letztes Mal mit ihm zu sprechen.
In Trier warten auf Jakob Überraschungen, mit denen er im Leben nicht gerechnet hat. Das letzte Rätsel, das ihm sein Vater hinterlässt, ist ein Zettel mit den Worten „Drempel“ und „Kiste“, die Spur führt in sein altes Kinderzimmer und Jakob glaubt seinen Augen nicht, als er es wiedersieht: ein Archiv aus Ordnern, Bildern, Tonbändern. Der Vater hat ihm sein ganzes Leben hinterlassen, Jakob kämpft sich durch diese Hinterlassenschaften und muss erkennen, dass er von seiner Familiengeschichte, aber auch von seinem eigenen Vater und dessen Problemen kaum etwas wusste.
Der Werbespruch „Auber macht sauber“ war denn auch das Einzige, dass er noch in Erinnerung behalten hatte, wenn es um die Waschmitteldynastie seines Großvaters Theodor Auber ging. Den hatte Jakob noch kennengelernt, er starb, als Jakob acht Jahre war, die Großmutter hatte er noch weit besser in Erinnerung. Und die kühle Atmosphäre, die er zwischen seinem Vater und der Großmutter bemerkte. Nun erfährt er von den Großeltern Dinge, die er vielleicht lieber nicht wüsste. Der Großvater „übernahm“ die Drogerie seines jüdischen Lehrmeisters und Chefs Stein im Jahr 1938, eine Arisierung, über die in der Familie nicht gesprochen wird. Dass nach dem Krieg Bella, Steins Tochter, die als einzige ihrer Familien den Holocaust überlebt hat, bei Theodor Auber Arbeit findet, wird nicht thematisiert. Die Erinnerungen von Hans an diese junge Frau werden erst in den Tonbändern lebendig, die Jakob nun anhört.
Jakobs Vater erwacht nicht mehr aus dem Koma, aber Jakob erfährt von einer merkwürdigen Begebenheit kurz vor der Krankheit des Vaters. Er soll in einem Supermarkt heftig randaliert und ganze Regale mit Waschmittelpulver zerstört haben. Für Jakob unfassbar, warum rief sein Vater immer wieder den Namen „Bella“? An dieser Stelle nimmt der Roman eine neue Wendung, ich möchte anderen Lesern nicht die Spannung verderben, deshalb gibt es hier keinen Spoiler. Nur so viel, es bleibt spannend und interessant bis zum Schluss.
Andreas Wunn hat einen perfekten Stil gefunden für das Hin- und Her dieser Erinnerungen, die gepaart sind mit den Gedanken und Gefühlen, die Jakob überrollen. Das Buch benötigt keine Zeitangaben in Kapitelüberschriften, wer genau und aufmerksam liest, wird über die Zeiten nicht stolpern.
Besonders gut gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere, jeder der männlichen wie weiblichen Protagonisten bleibt mir mit seinen Eigenheiten, seinen unangenehmen Seiten, seinen Liebenswürdigkeiten in Erinnerung. Ja, Großvater Theodor als Oberhaupt der Familie mag unangenehm erscheinen, aber auch er findet bei Jakob seinen Platz, nicht zuletzt, weil sein Vater Hans ihm alles so lebendig erzählt auf seinen Tonbändern. Sehr anrührend fand ich die Passagen, in denen sich Jakob an seine Mutter erinnert, die ihm immer so wunderbar und feenhaft erscheint. Als Pendant dazu wird er die Kindheit und Jugend seines Vaters wie in einem Hörbuch erfahren. All das erzählt und verknüpft Andreas Wunn auf höchst glaubwürdige Weise, es ist nicht nur eine Familiengeschichte geworden, sondern auch eine Geschichte über eine deutsche Familie im 20. Jahrhundert. Die Wahl des Titels "Saubere Zeiten" ist genial, das Cover passt perfekt!
Ein Buch, das sich gut liest, das ich ungern aus der Hand gelegt habe und an das ich mich gern erinnern werde.
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Jakob Auber hat nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater. Als dieser aber einen Schlaganfall durchmacht, fährt er zu ihm und damit in sein Elternhaus. In seinem Jugendzimmer wird er mit der Vergangenheit seiner Familie konfrontiert. In Form von Tonbändern und geschriebenen …
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Jakob Auber hat nicht das beste Verhältnis zu seinem Vater. Als dieser aber einen Schlaganfall durchmacht, fährt er zu ihm und damit in sein Elternhaus. In seinem Jugendzimmer wird er mit der Vergangenheit seiner Familie konfrontiert. In Form von Tonbändern und geschriebenen Aufzeichnungen. „Saubere Zeiten“ beschreibt unter anderem, wie jüdische Mitbürger enteignet und ihre Firmen „arisiert“ wurden.
Neben der Geschichte von Familie Auber, wird auch die Grausamkeit der Nazis unmissverständlich dargelegt. Der Autor Andreas Wunn geht zurück in die Blütezeit der Nationalsozialisten. Gleichzeitig schreibt er über das Leben von Jakob im Hier und Jetzt. Welche Probleme er hat, sich zu öffnen, dass er nicht vorbehaltlos mit seinem Vater reden konnte und ja, auch ein Familiengeheimnis deckt er auf.
Wie wirken sich die Erlebnisse von Groß- und Urgroßeltern auf die Nachfahren aus und wie viele Jahre sind die Folgen zu spüren? Dieser Frage geht der Autor unter anderem nach und das ist für mich nur ein Aspekt, dieses Buch zu empfehlen. Dürfen wir Kriegsenkel urteilen oder ist es nicht vielleicht so, dass auch wir gleich oder ähnlich gehandelt hätten? „Saubere Zeiten“ kommt in einer schlichten Sprache, aber mit Tiefe daher. Das Cover ist gelungen und zeigt sehr gut, wie das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war.
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Jakob Auber hat als Taferlklassler seine Mutter bei einem Flugzeugabsturz verloren und nun, als Erwachsener liegt sein Vater nach einem Schlaganfall bewusstlos im Krankenhaus. Bei seiner Einlieferung hat er einige wenige Worte für Jakob auf einen Zettel gekritzelt.
Jakob versteht die …
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Jakob Auber hat als Taferlklassler seine Mutter bei einem Flugzeugabsturz verloren und nun, als Erwachsener liegt sein Vater nach einem Schlaganfall bewusstlos im Krankenhaus. Bei seiner Einlieferung hat er einige wenige Worte für Jakob auf einen Zettel gekritzelt.
Jakob versteht die Hinweise und muss sich nun der Familiengeschichte stellen, die in seinem ehemaligen Kinderzimmer einem Gral gleich, aufgetischt sind. Er hört Tonbandaufzeichnungen, die ihm sein Vater Hans hinterlassen und liest die Tagebücher seines Großvaters Theodor, der als genialer Erfinder gilt. Sein Zugpferd ist das Waschpulver, das unter dem Slogan „Auber wäscht sauber“ sehr bekannt ist. Doch ist ist der Lebensweg des alten Auber wirklich so sauber?
Jakobs Spurensuche führt in bis nach Rio de Janeiro, wo er der greisen Bella begegnet. Bella ist die Tochter von Theodors Lehrherrn, des jüdischen Drogeriebesitzers Klein, in dessen Geschäft einst die Karriere von Theodor Auber begann. Mosaiksteinchen für Mosaiksteinchen setzt Jakob die Geschichte des Aufstiegs und Falls des Familienimperiums zusammen.
Meine Meinung:
Der Buchtitel ist eine Metapher auf die Entnazifizierung vieler Deutscher, die vom NS-Regime profitiert haben. Der sprichwörtliche "Persilschein" also. Das passt auch gut zu Großvater Auber, denn der hat neben zahlreichen anderen Erfindungen ein Waschmittel erfunden: "Auber wäscht sauber". Dazu ist auch ein Auszug aus dem fiktiven Entnazifizierungsprotokoll der Romanfigur zu lesen.
Das Thema des Romans, die Aufarbeitung der Geschichte, der Erlebnisse und des Verhalten der Eltern und Großeltern durch den Protagonisten, ist sicherlich nicht neu - Expertise und Erfahrung des Autors versprechen jedoch eine sauber recherchierte Story.
Die Charaktere sind gut gestaltet. Jakob Auber ist der typische Kriegsenkel, der die Geschichte des Großvaters aufarbeiten muss. Jakob hat sein eigenes Leben nicht im Griff, ist mit Ende Dreißig unschlüssig, ob er es sich lohnt, um seine Ehe zu kämpfen. Erst als er sich der Vergangenheit und der Familiengeschichte stellt, kann er die Gegenwart begreifen und an seine Zukunft denken. Das „Nicht-miteinander-Reden“ wird hier über drei Generationen gepflegt. Erst Jakob kann diesen Teufelskreis durchbrechen. Dass bei der Aufarbeitung der Familiengeschichte nicht immer Angenehmes zu Tage gefördert wird, versteht sich von selbst.
Der Schreibstil ist eingängig und durch die Erzählung auf mehreren Zeitebenen liest sich diese Familiengeschichte wie ein Krimi. Ich könnte mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen.
Fazit:
Eine gelungene Aufarbeitung einer fiktiven Familiengeschichte, der ich gerne 5 Sterne gebe.
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Aufstieg und Fall liegen nah beieinander
Jakobs Vater liegt im Sterben. Der Sohn kehrt in seine Heimat an die Mosel zurück. Nach der Beerdigung beginnt er damit sich mit dem Werdegang der Familie zu beschäftigen. Er findet Tagebücher seines Opa’s und Sprachaufnahmen des …
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Aufstieg und Fall liegen nah beieinander
Jakobs Vater liegt im Sterben. Der Sohn kehrt in seine Heimat an die Mosel zurück. Nach der Beerdigung beginnt er damit sich mit dem Werdegang der Familie zu beschäftigen. Er findet Tagebücher seines Opa’s und Sprachaufnahmen des Vaters auf Tonbandspulen. Sein Großvater erlebt im Wirtschaftswunder Deutschland einen sagenhaften Aufstieg, er erfand ein Waschpulver und wurde richtig reich dadurch. Die Geschäfte laufen gut, es sind saubere Zeiten. Aufstieg und Fall liegen nah beieinander. Jakob beginnt zu recherchieren und dabei ist ihm kein Weg zu weit. Er landet in Brasilien und lernt die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie kennen. In dessen Laden begann der Aufstieg des Theodor Auber. Familiengeheimnisse werden aufgedeckt, es gibt Schuldgefühle und Bestürztheit. An Dramatik nicht zu tippen. Jedoch die Verbindung zwischen Vater und Sohn ist sehr innig. Warum aber konnte er nie um seinen Vater weinen?
Der Autor erzählt etwas emotionsarm die Tragödie der Familie über zwei Generationen. Manchmal kam ich ein wenig durcheinander, einige Passagen waren mir was die Zeitsprünge betrifft zu ruckartig geschrieben. Hier die Familie und dann direkt wieder diese Eifersüchteleien die Jakob an den den Tag legte. Der rührende Brief von Bella entlockte mir ein paar Tränchen.
Der Roman hat mir gut gefallen, ich kenne ja Trier sehr gut, weil ich dort in der Jugend eine Zeitlang gearbeitet hatte. Guter Schreibstil und kurze Sätze lesen sich flüssig weg. Kapitel sind nicht so lang das fördert den Lesefluss. Die Art wie der Autor schreibt hört sich für mich sehr glaubwürdig an. Die Geschichte ist fiktiv aber dennoch sind wohl einige Passagen, die aus der eigenen Familie des Herrn Wunn stammen. So könnte ich es mir jedenfalls vorstellen.
Auf jeden Fall hat es sich für mich gelohnt diese spannende Geschichte, welche der Schreiber gelungen und spannungsvoll erzählt hat gelesen zu haben. Im Epilog erfährt man noch ein wenig mehr. Empfehle das Buch gerne weiter.
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Gebundenes Buch
Der Großvater von Jakob Auber war Erfinder und Tüftler, im Deutschland der Nachkriegszeit ist er berühmt und reich geworden mit einer bekannten Waschmittelmarke, hat den großen Reichtum allerdings wieder verloren, schon bevor Jakob auf der Welt war. Als sein Vater im Sterben …
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Der Großvater von Jakob Auber war Erfinder und Tüftler, im Deutschland der Nachkriegszeit ist er berühmt und reich geworden mit einer bekannten Waschmittelmarke, hat den großen Reichtum allerdings wieder verloren, schon bevor Jakob auf der Welt war. Als sein Vater im Sterben liegt, fährt Jakob nach Hause und findet in seinem früheren Kinderzimmer ein Tonbandgerät mit Kassetten vor, die sein Vater besprochen hat. Die Wände des Zimmers sind mit alten Fotografien bedeckt und im Regal stehen Notizbücher seines Großvaters. Jakob macht sich auf die Reise in die Vergangenheit und findet erstaunliches über seine Familie heraus.
„Dieses Buch ist nicht die Geschichte meiner Familie. Es ist auch nicht meine Geschichte, die ich hier erzähle. Aber es könnte die Geschichte vieler sein. Und die Geschichte vieler Familien in Deutschland.“ (Seite 381, Nachwort)
Der Autor weist im Nachwort darauf hin, dass die Geschichte mit dem Waschmittel stimmt, er sich den Rest jedoch ausgedacht hat. Bereits diesen Fakt fand ich reizvoll und wollte das Buch auch deswegen unbedingt lesen. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, die Art und Weise der Erzählung ungewöhnlich und außerordentlich interessant gewählt. Der Ich-Erzähler Jakob war mir hierbei nicht immer sympathisch, wie ich zugeben muss, zu zerrissen und kompliziert fand ich seinen Charakter, aber faszinierend war er dabei immer. Der Wechsel der Zeitebenen hielt die Spannungskurve konstant oben, auch die Perspektivwechsel, die abrupt und mitten im Kapitel erfolgten, fand ich erfrischend anders und sehr modern gewählt. Nie hatte ich dabei das Gefühl, überfordert zu sein, bereits nach wenigen Worten war klar, um welche Zeit und Person es sich dreht.
Was für eine großartige Geschichte, was für eine grandiose Vater- und Sohn-Story, verbunden mit der Geschichte einer Unternehmerfamilie, wie sie vor und während des Zweiten Weltkrieges sowie danach so oder so ähnlich unzählige Male passiert sein kann und sicherlich massenhaft passiert ist. Die Sprachlosigkeit, die nach Kriegsende in den Familien herrschte und herrscht, die Frage nach Schuld, Strafe und Gerechtigkeit; all dies und noch viel mehr hat Andreas Wunn in sein Romandebüt eingearbeitet und dies tat er mit großem Talent. Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, bis wir wieder vom Autor hören. Volle Punktzahl mit extra Sternchen sowie eine Leseempfehlung gibt es dafür von mir.
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Gebundenes Buch
Roman mit Gespür für die Höhen und Tiefen des Lebens
Mit „Saubere Zeiten“ legt Andreas Wenn seinen Debütroman vor.
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg von Berlin nach Trier. Dort angekommen sieht er sich mit …
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Roman mit Gespür für die Höhen und Tiefen des Lebens
Mit „Saubere Zeiten“ legt Andreas Wenn seinen Debütroman vor.
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf den Weg von Berlin nach Trier. Dort angekommen sieht er sich mit einer bislang eher unbekannten Seite der Vergangenheit seiner Familie konfrontiert. Tonbandaufzeichnungen und Tagebücher ebnen dem Protagonisten den Weg zu seinen Vorfahren, der ihn schließlich bis nach Brasilien führt. Er findet Erklärungen für das, was seine Familie einst groß machte und für das, was sie kurze Zeit später zu Fall brachte.
Andreas Wenns Sprache ist einfach, schnörkellos und unterhaltend. Das Erzähltempo ist hoch, die Story soghaft, der Roman schnell gelesen. Die Sehnsucht des Protagonisten ist die Sehnsucht Vieler: die eigenen Wurzeln zu kennen.
Der Autor hat ein Gespür für die Höhen und Tiefen, die ein Leben ausmachen und er legt den Finger in die Wunde, wenn er im Nachwort darüber sinniert, warum er gewisse Fragen nicht zu Lebzeiten gestellt hat.
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Gebundenes Buch
Der Autor war mir bislang eher als Moderator ein Begriff, sein neuer Roman machte mich aber vor allem deshalb neugierig, weil er einen Bezug zu meiner Region hat und hier auch demnächst auf einer Lesung erscheinen wird.
Das Buch greift eine Familiengeschichte auf, bei der Gegenwart und …
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Der Autor war mir bislang eher als Moderator ein Begriff, sein neuer Roman machte mich aber vor allem deshalb neugierig, weil er einen Bezug zu meiner Region hat und hier auch demnächst auf einer Lesung erscheinen wird.
Das Buch greift eine Familiengeschichte auf, bei der Gegenwart und Vergangenheit geschickt miteinander verwoben werden. Gemeinsam mit dem Erzähler Jakob Auber findet der Leser nach und nach heraus, was es mit dem Familienunternehmen auf sich hat. Dabei hat Saubere Zeiten einen toll herausgearbeiteten regionalen Bezug zu Saar und Mosel, entführt aber auch nach Übersee bis hin nach Rio de Janeiro. Hierfür kann der Autor auf ausreichend eigene Erfahrung zurückgreifen, kommt er doch aus der Trierer Region und war er selbst Korrespondent in Rio de Janeiro.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er passte für mich zum Erzähler - in unaufgeregter Art und Weise und mit ruhigem Ton wird diese Familiengeschichte zu Papier gebracht, die durchaus verfängt und zu fesseln weiß, zeigt sie doch sicher, wie es vielen Familien nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geht und wie wenig sicher auch viele Nachkommen über die eigene Familie zur damaligen Zeit wissen.
An manchen Stellen war mir der Autor zu spröde, gar emotionslos angesichts der mitnehmenden Handlung. So fand ich leider in vielen Szenen kaum Zugang zu Jakob Auber, einige Risse in der kühlen Fassade hätten dem Buch sicherlich noch mehr Tiefgang verliehen. Dennoch ein wirklich lesenswertes Werk, das ich sehr genossen habe.
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Gebundenes Buch
Oben im Drempel
Eigentlich habe ich ähnliche Geschichten schon häufig gelesen über die Erbschaften des Nationalsozialismus; die Last der deutschen Geschichte legt sie ja nahe: die Nachkriegsgeneration holt die Leichen aus dem Keller ihrer Väter - oder eben wie hier vom …
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Oben im Drempel
Eigentlich habe ich ähnliche Geschichten schon häufig gelesen über die Erbschaften des Nationalsozialismus; die Last der deutschen Geschichte legt sie ja nahe: die Nachkriegsgeneration holt die Leichen aus dem Keller ihrer Väter - oder eben wie hier vom Dachboden. Doch so vielfältig die Menschen gestrickt sind, kann ein Autor immer wieder neue Aspekte in den Fokus stellen.
In diesem Fall geht es also um die Entwicklung eines Produkts und dessen wirtschaftliche Verwertung im Zusammenhang mit der "Arisierung" von Firmen. Aber so einfach wie man anfangs denkt, entwickelt es sich doch nicht. Die Kunst liegt in der Subtilität.
Hier ist ein fähiger Erzähler am Werk. Mit seinen lakonischen, kurzen Sätzen im Stakkatostil entfacht er von der ersten Seite an einen Sog und schafft es, in den kleinen Episoden einen Spannungsbogen zu setzen, ohne dabei den großen Zusammenhang aus den Augen zu verlieren. Einfühlsam und voller Sympathie charakterisiert Andreas Wunn die Personen und verdeutlicht die psychologischen Sachverhalte in passenden und originellen Bildern weit ab vom Klischee.
Dramaturgisch spielt er gegen Ende mehr und mehr mit den Lesern, indem er die Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart ineinander verschachtelt und dabei mit Cliffhangern arbeitet. Eigentlich schätze ich das nur bedingt, aber ich habe insgesamt das Gefühl, als würde eher er sich auf die Folter spannen, weil er den Kern der Geschichte verdrängt. Es ist ein psychologisches Problem wie bei den Kriegskindern und -enkeln im Werk Sabine Bodes. Deshalb geht es genauso um Jakobs Heute wie um das Gestern seiner Familie, das ihn unterschwellig belastet. Die Aufeinanderfolge der Szenen fädelt Wunn so geschickt ein, dass man nicht aufhören kann weiterzulesen.
Dieser bemerkenswerte Erstlingsroman hat mich so beeindruckt, dass ich ihn gerne weiterempfehle.
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Gebundenes Buch
Ein rechtes Wort zur rechten Zeit bricht manches große Herzeleid (Unbekannt)
In den letzten Jahren hat Jakob Auber den Kontakt zu seinem Vater mehr als schleifen lassen, denn ihre Verbindung war nicht gerade herzlich, sondern eher zweckmäßig. Als Jakob die Nachricht erhält, …
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Ein rechtes Wort zur rechten Zeit bricht manches große Herzeleid (Unbekannt)
In den letzten Jahren hat Jakob Auber den Kontakt zu seinem Vater mehr als schleifen lassen, denn ihre Verbindung war nicht gerade herzlich, sondern eher zweckmäßig. Als Jakob die Nachricht erhält, dass sein Vater im Krankenhaus ist, lässt er aber alles stehen und liegen, reist an die Mosel und sieht sich plötzlich seiner eigenen Kindheit gegenüber gestellt. Neben Erinnerungen kommen ganz viele Gefühle hoch, als Jakob das Vermächtnis seines Vaters in Augenschein nimmt, welches dieser extra für ihn auf Tonband aufgenommen hat. Es ist der Versuch einer Erklärung, warum alles so ist, wie es ist und die Geschichte vom Aufstieg und Fall einer Unternehmerfamilie...
"Saubere Zeiten" ist ein sehr intensives Leseerlebnis, das sich nicht nur mit der Vergangenheitsbewältigung und der Identitätssuche befasst, sondern es zeigt uns auch all zu deutlich, wie wenig wir Kinder eigentlich von unseren Eltern wissen. Es sind viele unausgesprochene Fragen, Worte und unklare Angelegenheiten, die nach dem Ableben eines Elternteils zurückbleiben und uns innehalten lassen.
Andreas Wunn verwebt einen Teil seines eigenen familiären Hintergrundes mit fiktiven Begebenheiten zu einer neuen Realität, bei der die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion komplett verschwimmen. Der Blick durchs Schlüsselloch in die florierende Drogerie Stein lässt die 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts aufleben. Der braune Sumpf verbreitet ungehindert seine hirnverbrannten Ideologien und enteignet Stein, damit fortan Auber die Drogerie führen kann. Dieser Vorfall ist der Beginn einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, die bis in die Zeit des Wirtschaftswunders und das Hier und Jetzt reicht und ihre Blüten treibt. Auch das Augenverschließen vor den Kriegsereignissen ("Wir haben davon nichts gewusst") spricht Wunn an und zeigt, wie einfach es gewesen ist, den eigenen Erfolg auf dem Unglück eines anderen aufzubauen.
Der Wechseln zwischen Gegenwart und Erinnerungen geschieht fließend, sodass die Leser;innen immer direkt vor Ort und auf dem aktuellsten Stand sind, einen Hauch von Melancholie verspüren und trotzdem mit dem Verlauf der Zeitgeschichte hadern. Es ist eine Gefühlsachterbahn, die der Autor seine Leser:innen durchlaufen lässt und die in einfühlsamen Worten faszinierende Fakten freilegt.
Die Gespenster der Vergangenheit schleichen aus den Seiten und lassen die saubere weiße Weste der Familie Auber nach und nach ergrauen. Nicht, um sie zu Tätern werden zu lassen und das erfolgreiche Image zu beschmutzen, sondern um die vielen Handlungsstränge und Ereignisse miteinander zu verweben, um daraus ein ganz besonderes Familienkonstrukt entstehen zu lassen, das von Liebe, Verlust, Leid, Hoffnungen und großen Träumen erzählt.
Das Buch besitzt eine unglaublich Tiefe, zeigt, wie fragil eine ohnehin belastete Vater-Sohn-Beziehung sein kann und belegt, dass miteinander reden der Schlüssel ist, der nicht nur Türen, sondern auch Herzen öffnet.
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