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Der neue Bestseller des Goncourt-Preisträgers Pierre Lemaitre »Innerhalb weniger Minuten hat sein Leben die Richtung geändert. Er ist ein Mörder. Doch die beiden Bilder passen nicht zusammen, man kann nicht zwölf Jahre alt und ein Mörder sein.« Ende Dezember 1999 verschwindet im französischen Ort Beauval ein sechsjähriger Junge. Eine großangelegte Suchaktion wird gestartet, Nachbarn und Freunde durchkämmen den angrenzenden Wald nach Spuren des vermissten Rémi. Doch am dritten Tag fegt ein Jahrhundertsturm über das kleine Dorf hinweg und zwingt die Einwohner von Beauval zurück in ...
Der neue Bestseller des Goncourt-Preisträgers Pierre Lemaitre »Innerhalb weniger Minuten hat sein Leben die Richtung geändert. Er ist ein Mörder. Doch die beiden Bilder passen nicht zusammen, man kann nicht zwölf Jahre alt und ein Mörder sein.« Ende Dezember 1999 verschwindet im französischen Ort Beauval ein sechsjähriger Junge. Eine großangelegte Suchaktion wird gestartet, Nachbarn und Freunde durchkämmen den angrenzenden Wald nach Spuren des vermissten Rémi. Doch am dritten Tag fegt ein Jahrhundertsturm über das kleine Dorf hinweg und zwingt die Einwohner von Beauval zurück in ihre Häuser. Während dieser drei Tage bangt der zwölfjährige Antoine darum, entdeckt zu werden. Denn nur er weiß, was an jenem Tag wirklich geschah. Und nur er könnte davon erzählen. Mit großer Sensibilität spürt Pierre Lemaitre dem grausamen Schicksal seines jungen Protagonisten nach und stellt die Frage, wie es sich mit einer lebenslangen Schuld leben lässt. »Mit seinem ausgeprägten Gespür für Tempo und Gefühl rollt Pierre Lemaitre den Schicksalsfaden einer Tragödie ab.« LIRE
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Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer preisgekrönter Romane und Kriminalromane. Sein 2014 erschienenes Buch, »Wir sehen uns dort oben«, wurde mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. Nun liegt sein neuer, hochgelobter Roman »Spiegel unseres Schmerzes« in deutscher Übersetzung vor.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta Verlag
- Seitenzahl: 270
- Erscheinungstermin: 5. September 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783608108767
- Artikelnr.: 48120359
»Einfühlsam schildert der Autor die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, geschickt entwickelt er eine spannungsgeladene Dramaturgie, bei der nichts dem Zufall überlassen wird, bis sich alles in einer äußerst überraschenden Volte auflöst. Ein toller, erstklassig komponierter Psychothriller.« Sibylle Peine, Dresdner Zeitung, 19.02.2018 Sibylle Peine Dresdner Zeitung 20180219
"Drei Tage und ein Leben" war mein erstes Buch Lemaitres und wird definitiv bereits nicht mein letztes gewesen sein, obschon ich die in diesem Roman erzählte Geschichte mitunter doch auch ein wenig ermüdend fand, denn hauptsächlich drehte sich die Handlung doch so im Kreis …
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"Drei Tage und ein Leben" war mein erstes Buch Lemaitres und wird definitiv bereits nicht mein letztes gewesen sein, obschon ich die in diesem Roman erzählte Geschichte mitunter doch auch ein wenig ermüdend fand, denn hauptsächlich drehte sich die Handlung doch so im Kreis wie Antoines Gedanken um seine Schuld kreisten und die gesamte Erzählung teils unerträglich wirken ließen. Während Antoine mit seiner Tat hadert, Angst vor dem "Gefasstwerden" hat, fragt man sich als Leser beständig, wie Antoine "besser" hätte agieren können und wie (und ob überhaupt) das alles doch eventuell anders hätte ausgehen können.
Die Tötung des kleinen Rémi wirkt zunächst eher wie ein Unfall, allenfalls Totschlag im Affekt; ich rechnete halb damit, dass Antoine doch noch zusammenbrechen und um Hilfe ersuchen würde; unfassbarerweise versteckt er die Leiche und wirkt dabei weniger traumatisiert als klar überlegend und taktisch handelnd. Noch weniger zu fassen blieb es letztlich für mich, dass Antoine letztlich, klar: "Drei Tage und ein Leben", sein Leben rund um dieses Geheimnis aufgebaut hat. Bis zuletzt rechnete ich mit einem psychischen Zusammenbruch Antoines, mit einem herausbrechenden Geständnis, denn wie lange kann man eine solche Schuld ganz alleine mit sich tragen?
"Drei Tage und ein Leben" zeigt letztlich sehr eindrücklich, inwiefern man letztlich noch ein normales Leben führen kann, inwiefern man glücklich werden kann, inwiefern diese Tat die Zukunft (nicht) beeinflusst ... zur Tragödie trägt da sicherlich bei, dass Antoine mit 12 Jahren zum Täter wurde, ein eher unauffälliger Junge, so ziemlich der Prototyp des "netten Nachbarssohn", der während eines kurzen Moments die Kontrolle verloren hat und der nie durch wilde Prügeleien aufgefallen wäre, dem aber hier schon ein Schlag ausreicht, um ein Leben auszulöschen. Somit könnte Antoine quasi jedes Kind sein.
Ebenso könnte Beauval jeder Ort sein: Nach Rémis Verschwinden entspinnen sich bald die ersten Gerüchte, Verdächtigungen werden sowohl offen als auch hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen; jeder meint irgendetwas zu wissen und ist sich da auch ganz sicher, was die gesamte Geschichte für den Leser, der ja weiß, was tatsächlich mit Rémi geschehen ist, nur noch grausiger werden lässt, da die Gemeinde teils kurz vor Lynchjustiz zu stehen scheint.
Ich habe "Drei Tage und ein Leben" sehr gerne gelesen, wobei man das "sehr gerne" durchaus unter Vorbehalt sehen sollte, denn letztlich war dieser Roman doch eine sehr bedrückende Lektüre, zumal die Geschichte auch beständig Hoffnungslosigkeit durchschimmern lässt; da ist es schon eher ein Depri-Buch und ganz definitiv ist dies keine Gute-Laune-Lektüre. Der traurig-tragische Inhalt hallt nach und wer sich aufmacht, dieses Buch zu lesen, dem sollte bewusst sein, dass er sich damit auch auf sehr viel Traurigkeit und Einsamkeit einlässt.
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Gebundenes Buch
Ein 12jähriger bringt aus Schmerz und Verzweiflung unbeabsichtigt einen Sechsjährigen um. Unentdeckt geblieben verfolgt ihn diese Tat sein weiteres Dasein und bestimmt schlussendlich seinen Lebensweg.
Diese vergleichsweise dürftige Handlung umfasst grob 250 Seiten, wobei die ersten …
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Ein 12jähriger bringt aus Schmerz und Verzweiflung unbeabsichtigt einen Sechsjährigen um. Unentdeckt geblieben verfolgt ihn diese Tat sein weiteres Dasein und bestimmt schlussendlich seinen Lebensweg.
Diese vergleichsweise dürftige Handlung umfasst grob 250 Seiten, wobei die ersten 170 dem verhängnisvollen Unglück und den darauffolgenden drei Tagen gewidmet sind, in denen die Suche nach dem kleinen Jungen erfolgt. Überwiegend wird aus der Sicht des 12jährigen Antoine erzählt, der hin- und hergerissen ist zwischen dem Wunsch, sein Gewissen zu erleichtern und der Angst, als Mörder entlarvt zu werden und somit seiner Mutter das Herz zu brechen. Auch als Lesende erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle: voller Empathie für den 12jährigen, dessen Handlungen ich durchaus nachvollziehen konnte. Dann die widersprüchliche Furcht, er könnte erwischt werden (denn das sollte er doch auch - oder nicht?) und immer wieder die Hoffnung, irgendwie würde Alles wieder gut werden. Pierre Lemaitre beschreibt Antoines Innenleben so detailliert und ausdrucksvoll, dass ich mit ihm fürchtete und hoffte und litt, wie beispielsweise während seiner 'Krankheit': "Die Flutwelle bildete sich tief unten im Magen und fuhr mit einem heftigen Schwall durch ihn hindurch, zermalmte ihm die Nieren und explodierte in seiner Kehle, während es ihn buchstäblich aus dem Bett riss."
Obwohl sich dies nun nicht gerade nach einer kurzweiligen Lektüre anhört, habe ich mich beim Lesen dennoch immer wieder amüsiert. Denn stets auf's Neue blitzt ein feiner Humor auf, mit dem Lemaitre liebevoll die französische Provinz beschreibt, wie etwa kurz nachdem ein schwerer Sturm das kleine Dorf in großen Teilen zerstört hat: "In den Gärten und im Schutt der verwüsteten Häuser fand man mitunter eine Babywiege, eine Puppe, eine Brautkrone und andere kleine Dinge, die Gott taktvoll platziert zu haben schien, um zu zeigen, dass man bei Ihm alles auf einer höheren Ebene sehen muss. Der junge Pfarrer war zweifellos sehr damit beschäftigt, seinen Schäfchen im Departement zu erklären, dass das, was ihnen widerfuhr, eigentlich eine gute Sache sei - da hatte er sich was vorgenommen ...".
Eine tragische Geschichte, die aber durchaus ihre humorvollen Seiten hat, nicht zuletzt auch durch die absolut nicht vorhersehbaren Wendungen, die sich in Antoines Erwachsenenleben noch ereignen. Und ein Buch, in dem die Schuldfrage von Beginn an eindeutig geklärt ist, was aber nicht daran hindert, dem Täter ungeteilte Sympathie entgegenzubringen.
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Gebundenes Buch
Es ist ungewöhnlich warm an diesem Tag vor Weihnachten 1999. So kann Antoine Courtin sich in sein Baumhaus im Wald bei Beauval zurückziehen. Sein ganzes Leben frustriert den 12-Jährigen: die Freunde sind besessen von der Spielkonsole, woran er aber nicht teilhaben darf; Émilie …
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Es ist ungewöhnlich warm an diesem Tag vor Weihnachten 1999. So kann Antoine Courtin sich in sein Baumhaus im Wald bei Beauval zurückziehen. Sein ganzes Leben frustriert den 12-Jährigen: die Freunde sind besessen von der Spielkonsole, woran er aber nicht teilhaben darf; Émilie erwidert seine Zuneigung nicht und nun ist auch noch sein einziger wahrer Freund, der Nachbarshund Odysseus, tot. Da hat ihm der nervige kleine Rémi gerade noch gefehlt. Ein unbedachter Augenblick, zu viel angestauter Frust und Antoine schlägt mit einem Stock auf das Kind ein, das sofort tot ist. Erschrocken realisiert er erst nach einigen Momenten, dass er gerade zum Mörder geworden ist. Völlig außer sich irrt er im Wald umher, um die Leiche wegzuschaffen; ein alter Baum kann das Kind in sich aufnehmen. Zurück zu Hause plagt ihn das Gewissen, doch die Ereignisse der folgenden Tage entwickeln sich völlig unvorhersehbar: das Dorf wird von einem Jahrhundertunwetter heimgesucht und der als vermisst geltende kleine Junge gerät bald schon in den Hintergrund ob drängenderer Nöte. Doch ein Mord mit einer Leiche muss irgendwann aufgeklärt werden.
Pierre Lemaitre gliedert seinen Roman in drei Zeitabschnitte, die einen völlig verschiedenen Fokus haben. Im ersten erleben wir den jungen Antoine, der eine unsägliche Tat begeht und damit alleine zurechtkommen muss. Seine Gewissensbisse, die Ängste und Befürchtungen muss er alleine durchstehen. Er hat nicht gemordet, weil er es wollte, es war letztlich ein Unfall, aber das Ergebnis ist dasselbe: er ist verantwortlich für den Tod von Rémi. Auch wenn er im Laufe der Jahre gelernt hat, mit der Tat zu leben, so kann er doch nie die Schuld ablegen, die er trägt. Zwölf Jahre später kehrt er in sein Heimatdorf zurück, just in dem Moment, als die Leiche schließlich doch noch gefunden wird. Nach so langer Zeit beschleicht ihn wieder die Furcht entdeckt zu werden, doch was mehr als ein Jahrzehnt gutgegangen ist, kann auch dieses Mal in seine Hände spielen. Ein kleiner Fehltritt jedoch und wir erleben Antoine im dritten Abschnitt, nur wenige Jahre später, für seine Tat büßen. Anders als vermutet, aber dafür auch nicht nur 15 Jahre, sondern lebenslänglich.
Diese unerwarteten Wendungen und fast bösartigen Entscheidungen Schicksals lassen Lemaitres Roman einen außergewöhnlichen Reiz ausströmen. Man wartet auf die Entdeckung, doch der Autor hat für den Leser etwas ganz Anderes geplant. Selten kann ein Roman derart überraschen und ein völlig unvorhersehbares Ende bieten.
Doch es ist nicht nur diese frappierende Wende, die überzeugt. Daneben spielt der Autor auch mit den Fragen des Schicksals und den typischen Roman-Versatzstücken. Kurz nach dem Verschwinden des Jungen versammelt sich die Gemeinde zum Gottesdienst in der örtlichen Kirche. Wo sonst Trost gespendet werden soll, wird für Antoine der Ort zum Zentrum der Qual. Es ist dem Dorf kein Messias geboren, nein, ein geliebter Junge ist ihm genommen worden. Es folgt, geradezu grotesk, die göttliche Heimsuchung durch Flut und Unwetter. Doch wieder bleibt der Täter verschont, die Unschuldigen tragen die Hauptlast der göttlichen Macht. Immer wieder lässt Lemaitre seinen Protagonisten durch die Hölle gehen und wenn auch nicht gestärkt, doch neuen Mutes wieder herauskommen. Und als er die Hand schon am rettenden Ankers spürt, der ihn für immer aus der Gefahrenzone bringen soll, schlägt die Fügung doch noch zu.
Auch die Figurenzeichnung ist überzeugend gelungen. Antoine ist vielschichtig in seinem Hadern mit der Tat und glaubwürdig für sein Alter dargestellt. Auch die anderen Figuren haben interessante und eigenwillige Züge, die sie lebendig und individuell wirken lassen.
Ein in sich stimmiger, recht kurzer Roman, der Züge eines Kriminalromans hat und mit einer cleveren Handlung überzeugen kann.
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Gebundenes Buch
Schuld ein Leben lang
Antoine (11) lebte mit seiner Mutter in einem Ort in Frankreich. Sein Vater hatte sie vor Jahren schon verlassen. Er hatte Freunde mit denen er eine Hütte im Wald baute. Doch eines Tages bekam sein Freund eine Spielkonsole geschenkt und seine Mutter ließ ihn nicht …
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Schuld ein Leben lang
Antoine (11) lebte mit seiner Mutter in einem Ort in Frankreich. Sein Vater hatte sie vor Jahren schon verlassen. Er hatte Freunde mit denen er eine Hütte im Wald baute. Doch eines Tages bekam sein Freund eine Spielkonsole geschenkt und seine Mutter ließ ihn nicht mehr zu ihm…
Antoine, jetzt an zwei Tagen in der Woche allein, freundete sich mit dem Hund Odysseus an. Er baute im Wald ein Baumhaus. Sogar für Odysseus hatte er eine Möglichkeit geschaffen, dorthin zu kommen…
Doch dann geschah etwas Furchtbares, das alles veränderte, und die Schuld an den folgenden Ereignissen trug…
Durch dieses Furchtbare wurde Antoine so wütend, dass er sein Baumhaus zerstörte und Remi, der ihn gesucht hatte, noch dazu….
Doch was nun tun, wohin mit Remi, fragte sich Antoine. Im Wald wusste er eine Stelle, wo man ihn nicht so schnell finden würde…
Aber ab diesem Zeitpunkt lebte Antoine in der Angst, dass eines Tages die Gendarmen vor seiner Tür stehen und ihn abholen würden….
Und dann war da noch Emilie, eine Schulkameradin …..
Warum ließ Antoines Mutter ihn nicht mehr mit den Freunden spielen? Hatte sie etwas gegen diese Spielkonsolen? Wie hatte Antoine es geschafft, dass sogar Odysseus auf den Baum und in die Baumhütte kam? Was geschah, das alles veränderte? Wieso trug dieses Geschehen die Schuld an den folgenden Ereignissen? Wieso wurde Antoine so wütend und zornig, dass er sogar sein mühevoll errichtetes Baumhaus zerstörte? Was passierte mit Remi? Wo hatte Antoine ihn hingebracht? Wieso hatte er Angst, dass die Gendarmen doch noch dahinter kämen? Und was hatte es mit Emilie auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr - beantwortet dieses Buch.
Meine Meinung
Das Buch ließ sich sehr gut lesen, leicht und flüssig. Es war unkompliziert geschrieben, denn es gab keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder Sätzen. Gleich zu Anfang erfährt man den Grund, der alles ins Rollen gebracht hatte: Der Tod des Hundes, den Antoine liebte. War er doch eigentlich noch sein einziger Freund, da er wegen der Spielkonsole mit seinen Kameraden nicht mehr spielen durfte. So gesehen hatte seine Mutter auch Schuld an den nachfolgenden Ereignissen, konnte das aber natürlich nicht wissen. Remi, der Antoine bewunderte, war ja erst sechs. Irgendwie tat mir Antoine schon leid, aber er hätte seinem Zorn und seiner Wut eben nicht nachgeben dürfen. Aber sage das mal jemand einem Zwölfjährigen. Doch Remi für etwas zu bestrafen, das sein Vater getan hatte, das war definitiv falsch. Er konnte doch gar nichts dafür, war ja dadurch selbst betraft worden. Und dann eben das Furchtbare, Remi war tot. Und Antoine musste in Angst leben. Auf eine Art tat er mir leid, war er doch auch ein Opfer der Ereignisse. Auf der anderen Art verurteilte ich ihn dafür, dass er seiner Wut und seinem Zorn freien Lauf gelassen hatte. Auf jeden Fall hat mich das Buch gefesselt und es war von Anfang bis zum Ende spannend. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Bewertungszahl.
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Gebundenes Buch
Inhalt :
Als 1999 an einem grauen Dezembertag der sechsjährige kleine Junge Rémi aus dem nordfranzösischen Städtchen Beauval verschwindet, verändert sich alles.
Nur einer der Bewohner weiß, was an diesem Tag wirklich geschah.
Der 12 jährige …
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Inhalt :
Als 1999 an einem grauen Dezembertag der sechsjährige kleine Junge Rémi aus dem nordfranzösischen Städtchen Beauval verschwindet, verändert sich alles.
Nur einer der Bewohner weiß, was an diesem Tag wirklich geschah.
Der 12 jährige Antoine hat seinen Freund Rémi in einem verzweifelten Rausch der Wut getötet, doch wie kann man ein Kind sein und gleichzeitig ein Mörder?
Als der Jahrhundertsturm über die Stadt wütet und jeden Fleck verwüstet, bangt der verzweifelte Junge, darum entdeckt zu werden, denn nur er weiß, wo der Körper des kleinen Rémi begraben liegt.
Ein Jahrhundertsturm der die offensichtlichen Spuren seiner Tat vereitelt, doch die in seiner Seele, bleiben zurück.
Wird er mit seiner Schuld leben können....?
Meinung :
Dies ist tatsächlich das erste Buch, des französischen Erfolgsautors Pierre Lemaitre, welches ich gelesen habe und es lässt mich zum Teil bewegt und sprachlos zurück.
Mit einer sehr klugen, bedachten und literarisch gelungenen Sprache, schafft der französische Autor einen Plot, der von einer unvorstellbaren intensiven Grausamkeit eines Dramas geprägt ist.
Hierbei verzichtet Lemaitre auf Szenen der Gewalt, auch Szenen von groß ausgeführten Gefühlen bleiben in diesem Buch aus und dennoch bewegt dieses Buch mehr, als der Großteil der Literatur. .. warum?
Lemaitre besitzt ein ausgeprägtes und feinfühliges Gespür dafür mit großer Sensibilität das Schicksal eines Kindes zu beschreiben, das zum Mörder wurde, hierbei beschönigt der Autor auf keiner Seite, aber verzichtet auf große Gefühlsausbrüche, sondern setzt auf die kleinen, so fein und gekonnt beschrieben Momente, die dadurch viel mehr bewegen und anrühren können, als es gestellte und gewollt herbei geführte Szene könnten .
Mit großer Präzision werden Charaktere erschaffen, eine Tragödie erzählt, die so realitätsnah und einfühlsam beschrieben wird, dass der Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann.
Die Frage, nach der Schuld und wie man damit umgehen muss, arbeitet Pierre Lemaitre in seinem neuen Roman meisterhaft auf und bewegt den Leser damit zu tiefst.
Fazit :
Ein Roman der andere Wege geht, der andere Fragen aufgreift und der seinen Protagonisten einen neuen Blickwinkel erlaubt. Ein Buch von großer literarischer Qualität, welches aufwühlt, bewegt und noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Gebundenes Buch
Als der sechsjährige Remi in einem kleinen französischen Dorf verschwindet, kennt nur einer das Schicksal des Jungen: der 12jährige Antoine. Er hat Remi auf seinem Gewissen und wird von dieser Bürde zu Entscheidungen gedrängt, denen er nicht gewachsen ist. Gelenkt wird er …
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Als der sechsjährige Remi in einem kleinen französischen Dorf verschwindet, kennt nur einer das Schicksal des Jungen: der 12jährige Antoine. Er hat Remi auf seinem Gewissen und wird von dieser Bürde zu Entscheidungen gedrängt, denen er nicht gewachsen ist. Gelenkt wird er dabei von der Sorge um seine alleinerziehende Mutter. Antoine hat Angst, sie würde an der Wahrheit zerbrechen, dabei hat Madame Courtin ein ganz eigenes Verhältnis zur Wahrheit. Sie rückt zurecht und säubert, was ihr ritualisiertes Leben ins Wanken bringen könnte. Was sich unter dem gepflegten Schein verbirgt, wird Antoine erst ein Jahrzehnt später erfahren, dann, wenn der Fall noch einmal das kleine Dorf erschüttert, weil nicht nur der Tatort umgegraben wird, während Antoine versucht, das neue Leben, das er sich aufbauen will, festzuhalten.
Ich habe dieses Buch von Pierre Lemaitre in einer einzigen Nacht gelesen und die Fragen, die der Autor mit diesem Werk stellt, haben mich nicht losgelassen. Es sind die ganz großen: Schuld, Strafe, Einsamkeit, verpasste Chancen, was wäre gewesen, wenn... Lemaitre verknüpft sie alle mit dem Schicksal von Antoine, einem einsamen, angepassten Kind, das sich schuldig gemacht hat, unbeabsichtigt.
Lemaitre knüpft seine Geschichte mit distanzierten, klaren, treffsicheren Worten und webt darin tiefe Emotionen ein, die den Leser ebenso packen wie die Dorfbewohner der Sturm, der nur wenige Tage nach dem Verschwinden des kleinen Jungen über das Dorf zieht.
Lemaitre beschreibt wie nicht nur der kleine Remi mit 6 Jahren sein Leben verliert, sondern auch der 12jährige Antoine. Am Ende bleibt die Frage, ob Antoine sein Leben hätte retten können oder, ob das Leben, das er führt seine Rettung war, auch wenn es sich wie eine lebenslange Strafe anfühlt.
"Drei Tage und ein Leben" ist ein großartiges Buch, das bei aller Gedankendichte und Inhaltsschwere die Spannung hochhält, den Leser durch den Text treibt und am Ende noch Überraschungen bereithält.
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Gebundenes Buch
Erschütternd, gefühlvoll, spannend und nachhallend…
… erzählt der Autor Pierre Lemaitre in seinem Roman „Drei Tage und ein Leben“ die Geschichte von Antoine, einem zwölfjährigen Jungen, der nicht sonderlich sympathisch wirkt, was allerdings auf …
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Erschütternd, gefühlvoll, spannend und nachhallend…
… erzählt der Autor Pierre Lemaitre in seinem Roman „Drei Tage und ein Leben“ die Geschichte von Antoine, einem zwölfjährigen Jungen, der nicht sonderlich sympathisch wirkt, was allerdings auf Grund seiner Lebensumstände auch nicht verwundert. Seine alleinerziehende Mutter ist streng mit ihm, zu seinem Vater hat er bis auf Geschenke keinen Kontakt, der Kontakt zu seinen Freunden ist durchwachsen, nachdem ihm seine Mutter die Treffen zum PlayStation spielen verboten hat und er alleine durch die Wälder streift. Dort errichtet er stolz ein Baumhaus, das von seiner heimlichen Liebe jedoch abschätzig bewertet wird. Sein einziger treuer Gefährte in dieser für ihn schweren Zeit ist der Nachbarshund, dessen Ermordung er mit eigenen Augen mit ansehen muss und davon traumatisiert ist. Aus seiner blinden Wut heraus schlägt er dem sechsjährigen Nachbarsjungen Rèmi mit einem Stock gegen die Schläfe, welcher daran sofort stirbt, und so verändert sich sein restliches Leben von heute auf morgen komplett.
Im Folgenden durchlebt der Leser mit Antoine die drei darauffolgenden Tage. Wie er sich selbst und seiner Mutter gegenüber fühlt, wie der Ort Beauval mit den Geschehnissen umgeht, welche Angst er hat, dass die Leiche gefunden wird, welche Verzweiflung er hegt und welche Pläne er versucht zu verfolgen, aber weder Flucht noch Selbstmord gelingen ihm. Ein schweres Unwetter lässt die an sich schon rasante Geschichte noch mehr aufleben, was mich zusätzlich sehr betroffen gemacht hat, zumal ein Unwetter ähnlichen Ausmaßes vor einem Jahr hier ganz in der Nähe gewütet hat und mir durch die Geschichte noch deutlicher wurde, wie die Leute gefühlt haben müssen. Das Unwetter verwüstet das Dorf und das Waldgebiet enorm, wodurch das Leid der gesamten Dorfbewohner in den Vordergrund und der verschwundene Rèmi in den Hintergrund tritt. Und Antoine beschließt, von Beauval fortzugehen.
Zwölf Jahre später nimmt der Autor die Geschichte wieder auf und man lernt den inzwischen Erwachsenen Antoine kennen, wie sich sein Leben für ihn positiv entwickelt hat, er sich phasenweise stark und allem überlegen fühlt, er allerdings nach wie vor auch sehr mit seiner Schuld zu kämpfen hat. Albträume verfolgen ihn immer wieder, mit niemandem jemals über den Vorfall sprechen zu können, quält ihn, Besuche in Beauval meidet er so gut es geht. Bei einem dieser Besuche begeht er einen weiteren folgeschweren Fehler, deren Konsequenzen seine positive Entwicklung wieder zum Einsturz bringen und er in weiterer Hinsicht eine Bestrafung erhält zum Preis seines ganzen Lebens. Nach einem weiteren Zeitsprung von vier Jahren erfährt der Leser seine aktuelle Lebenssituation, in der er sich mit den Tatsachen arrangiert hat, soweit es geht, und der Autor lässt am Ende eine weitere Bombe platzen, mit der der Leser nicht gerechnet hätte. Ob Rèmis Leiche je gefunden und Antoine als Täter überführt wurde, möchte ich hier natürlich nicht verraten!
In meinen Augen ist dies ein herausragender Roman. Beginnend beim sehr passenden Cover mit dem verschlossen wirkenden Jungen. Der Autor hat ein Thema gewählt, wie es mir noch in keinem Buch untergekommen ist und dies unglaublich gut umgesetzt, auch wenn man sich fragen muss, wie man auf die Idee kommt, als Autor solch eine Geschichte durchspielen zu wollen. Es wird einem vor Augen geführt, wie schnell eine unüberlegte Handlung das restliche Leben beeinflussen kann, dass die Zeit nicht alles vergisst und man nicht vor allem davonlaufen kann. Die Geschichte hallt noch stark in mir nach und wird mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Deswegen gibt es von mit definitiv fünf von fünf Sternen dafür!
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Gebundenes Buch
Es ist tatsächlich eine unglaubliche Geschichte, die Pierre Lemaitre uns hier erzählt.
Der Mörder steht dabei allerdings von Anfang an fest, auch die Tat wird bereits auf den ersten Seiten geschildert. Sie ist es, die so fassungslos macht. Ein zwölfjähriger, ruhiger, …
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Es ist tatsächlich eine unglaubliche Geschichte, die Pierre Lemaitre uns hier erzählt.
Der Mörder steht dabei allerdings von Anfang an fest, auch die Tat wird bereits auf den ersten Seiten geschildert. Sie ist es, die so fassungslos macht. Ein zwölfjähriger, ruhiger, eher in sich gekehrter Junge tötet in einem Moment der rasenden Wut einen kleinen sechsjährigen Nachbarsjungen. Dessen Vater hat seinen von Antoine sehr geliebten Hund, nachdem er von einem Auto angefahren wurde, erschossen. Nicht, um das Tier von seinem Leiden zu erlösen, so schwer verletzt war es wohl gar nicht, sondern schlicht um die Tierarztkosten zu sparen. Er wollte den kleinen Rémi nicht töten, nicht einmal wehtun wollte er ihm. Aber da waren dieser Stock und diese unglaubliche Wut auf dessen Vater und dieser furchtbare Schmerz. Von Panik ergriffen versteckt Antoine die Leiche in einer natürlichen Erdhöhle im Wald. Dabei geht er mit einer verblüffenden Entschlossenheit zu Werk. Pierre Lemaitre schafft es, die Gewissenskonflikte und Ängste, die Antoine umtreiben deutlich und psychologisch schlüssig zu schildern. Er nimmt den Jungen nie in Schutz, entschuldigt nicht, macht aber auch seine Verzweiflung und seine Zerrissenheit zwischen verbergen und gestehen wollen deutlich.
Da kommt ihm der Jahrhundertsturm „Lothar“ zu Hilfe. Das Waldstück, in dem der kleine Rémi begraben liegt, wird völlig zerstört und unpassierbar.
Aber der Roman endet hier nicht. Zwölf Jahre nach dem für die Öffentlichkeit spurlosen Verschwinden des kleinen Jungen und den Konsequenzen, die dies nach sich zog, soll auf dem einst brachliegenden Gelände ein Freizeitpark entstehen. Das Buch nimmt hier eine Wendung, die hier nicht näher verraten werden soll und bis ins Jahr 2015 führt. Diese beiden neueren Abschnitte haben mich nicht mehr so überzeugt, vor allem ist jede Empathie für den erwachsenen Antoine verschwunden. Das Ende enttäuscht.
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Gebundenes Buch
Schmetterlingseffekt
Nicht der Flügelschlag eines Schmetterlings löst hier eine Katastrophe aus, sondern ein Hund, der angefahren und anschließend anstatt von seinem Besitzer zum Tierarzt gebracht von diesem erschossen wird. Den 12jährigen Antoine stürzt dies in ein …
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Schmetterlingseffekt
Nicht der Flügelschlag eines Schmetterlings löst hier eine Katastrophe aus, sondern ein Hund, der angefahren und anschließend anstatt von seinem Besitzer zum Tierarzt gebracht von diesem erschossen wird. Den 12jährigen Antoine stürzt dies in ein schreckliches Gefühlschaos, war der Hund doch sein treuer Begleiter und bester Freund. Außer sich vor Trauer schlägt Antoine um sich und erschlägt dabei den 4jährigen Nachbarsjungen Rémy mit einem Ast. Um seine Tat zu vertuschen, versteckt er die Leiche des Jungen. Eine großangelegte Suchaktion beginnt. Antoine ist sich sicher, dass er bald als Täter entlarvt wird und erleidet Höllenqualen. Er erwägt zu fliehen oder sich umzubringen.
Sturm Lothar, der im Dezember des Jahres 1999 über Westeuropa fegt, kommt ihm zu Hilfe, denn er verwüstet Antoine und Rémys Heimatort und verwischt Spuren. Der Mord ist auch Jahre später noch unaufgeklärt, doch die Angst vor der Entdeckung hängt wie ein Damoklesschwert über Antoines Leben.
Antoine hat mittlerweile Medizin studiert und eine Frau getroffen, die er heiraten möchte, da führt ihn das Schicksal zurück in seinen Heimatort und er erkennt, dass die Tat von damals sein Leben immer noch grundlegend beeinflusst...
Drei Tage und ein Leben ist ein außergewöhnliches Buch, wortgewaltig und intensiv. Von mir eine klare Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Feinfühliger Stil
Drei Tage und ein Leben ist ein sehr interessanter und lesenswerter Roman, aber auch nicht ganz einfach zu verdauen. Pierre Lemaitre hat einen stark psychologischen Ansatz. Schon das Cover deutet an, dass es hier um die seelischen Qualen eines Kindes geht. Der Junge hat …
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Feinfühliger Stil
Drei Tage und ein Leben ist ein sehr interessanter und lesenswerter Roman, aber auch nicht ganz einfach zu verdauen. Pierre Lemaitre hat einen stark psychologischen Ansatz. Schon das Cover deutet an, dass es hier um die seelischen Qualen eines Kindes geht. Der Junge hat einen anderen getötet, aber eigentlich war es mehr ein Unfall. Aus Angst vertuschte Antoine die Tat. Das wird ihn ein Leben lang belasten.
Die Geschichte spielt sich in der französischen Provinz ab.
Da das Buch schmal und handlungsarm ist, möchte ich hier lieber nicht zu viel verraten.
Eine traurige Geschichte, nicht einfach zu ertragen, aber es ist doch gut, dass dieses schwierige Thema so ausgefeilt vorliegt.
Als reißerischer Thriller hätte das nicht funktioniert.
Der Roman wurde dank des feinfühligen Stils des Autors ebenso intensiv und interessant.
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