Un-Su Kim
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Die Plotter (eBook, ePUB)
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Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation "Library of Dogs" hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken - und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführ...
Raeseng ist Killer von Beruf, seit ihn Old Raccoon als Kind bei sich aufnahm und ausbildete. Aufgewachsen an einem geheimen Rückzugsort in Seoul, einer Bibliothek voller alter Bücher, gehört er zur Killer-Elite Koreas. Denn Old Raccoon ist ein Plotter. Als Kopf der Organisation "Library of Dogs" hat er seit Jahrzehnten alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant. Doch als die Macht der Diktatur schwindet, gerät auch der Einfluss der Plotter ins Wanken - und eine neue Generation beginnt, ihr eigenes tödliches Netzwerk aufzuziehen. Als Raeseng vom Plan der Plotter bei der Ausführung eines Auftrags abweicht, geraten die Dinge außer Kontrolle - und Raeseng rückt selbst an die erste Stelle der Todesliste ... Nach Han Kangs Sensationserfolg Die Vegetarierin macht mit Un-Su Kim ein weiterer koreanischer Bestsellerautor international Furore. In Korea gefeiert und mehrfach preisgekrönt, besticht Un-Su Kim in Die Plotter durch einzigartigen Stil und bemerkenswerte Beobachtungsgabe. Mit einfühlsam-sarkastischem Humor lässt er in seinem außergewöhnlichen Krimi noir den Beruf des Killers zum Handwerk werden. Ein faszinierendes Leseerlebnis, das alles zugleich ist: traumhaft und realistisch, hart und aufwühlend. Wie schon Old Raccoon sagte: "Wenn du Bücher liest, wird dein Leben erfüllt sein von Ängsten und Scham" - und alles andere als langweilig.
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Un-Su Kim, geboren 1972 in Busan, Korea, hat in seiner Heimat mehrere Literaturpreise gewonnen, darunter den renommierten Mumhakdongne Preis. Mit Die Plotter, seinem ersten Kriminalroman, ist ihm auf Anhieb ein Werk gelungen, das Zeichen setzt - nicht nur in Korea. Die internationale Krimiszene feiert ihn schon jetzt als den "koreanischen Henning Mankell".
Produktdetails
- Verlag: Europa Verlag
- Seitenzahl: 220
- Erscheinungstermin: 23. November 2018
- Deutsch
- ISBN-13: 9783958902503
- Artikelnr.: 54115318
Das Gesetz des Gewaltmarkts
Eine ganze Gesellschaft auf der schiefen Bahn: Der Koreaner Un-su Kim wird als neuer Mankell gehandelt. Dabei ist er viel besser.
Verpfuschte Biographien findet man in Kriminalromanen zuhauf. Raesengs Leben begann jedoch mit einem besonderen Tiefschlag: Als Baby wurde er in einer Mülltonne abgelegt. Es folgten vier Jahre hinter Klostermauern und die Adoption durch einen Schwerverbrecher. Schule? Bestenfalls ein frommer Wunsch. Broterwerb? Profikiller. Allerdings kommt Raeseng das Berufsethos langsam abhanden, weswegen seine Auftraggeber mit dem Gedanken spielen, aus dem Mörder den Ermordeten zu machen. Er wäre ein leichtes Opfer, denn nach jeder Bluttat versinkt er im "bodenlosen Sumpf
Eine ganze Gesellschaft auf der schiefen Bahn: Der Koreaner Un-su Kim wird als neuer Mankell gehandelt. Dabei ist er viel besser.
Verpfuschte Biographien findet man in Kriminalromanen zuhauf. Raesengs Leben begann jedoch mit einem besonderen Tiefschlag: Als Baby wurde er in einer Mülltonne abgelegt. Es folgten vier Jahre hinter Klostermauern und die Adoption durch einen Schwerverbrecher. Schule? Bestenfalls ein frommer Wunsch. Broterwerb? Profikiller. Allerdings kommt Raeseng das Berufsethos langsam abhanden, weswegen seine Auftraggeber mit dem Gedanken spielen, aus dem Mörder den Ermordeten zu machen. Er wäre ein leichtes Opfer, denn nach jeder Bluttat versinkt er im "bodenlosen Sumpf
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der Depressionen", aus dem er sich nur mit einem Manöver freikämpfen kann - Dauersaufen. Das ist die Abwärtsspirale, in der er sich befindet, töten und trinken, weiter töten, weiter trinken.
Auch die Literatur kann hier nichts mehr ausrichten. Raeseng ist in der Bibliothek seines Ersatzvaters Old Raccoon aufgewachsen. Sie umfasst zwanzigtausend Bücher und dient als Versammlungsort der übelsten Schurken Koreas. Dass sie "Dog House" heißt, trifft sich gut, weil Raeseng seine Existenz in einer Tonne begonnen hat. Da ist es nur noch ein kleiner assoziativer Schritt zu Diogenes, der ein solches Behältnis gleich als dauerhafte Wohnstätte nutzte und unter dem Beinamen "der Hund" bekannt war.
Eine nicht abwegige Engführung, denn das vom Philosophen hochgehaltene Ideal einer Unabhängigkeit von äußeren Zwängen verfolgt auch Raeseng. Letzterem bot die Bibliothek jedenfalls die Möglichkeit, der Langeweile mit einer simplen Maßnahme zu entkommen: lesen lernen. Und der Leser, das wusste schon Kurt Tucholsky, hat es deswegen gut, weil er sich seine Schriftsteller aussuchen kann. Etwa Homer. An Achilles' Beispiel wurde Raeseng klar, wie verwundbar jeder noch so tapfere Krieger ist. Old Raccoon hatte es ihm schon früh eingebleut: "Das Lesen von Büchern verurteilt dich zu einem Leben voller Angst und Scham."
Bevor man dieser Warnung Gehör schenkt und der Literatur abschwört, sollte man schleunigst zu Un-su Kims Thriller "Die Plotter" greifen, aus dem das Zitat stammt. Der 1972 geborene Südkoreaner wird momentan als asiatischer Henning Mankell gehandelt, was freilich absurd ist. Das von Kommissar Wallander verströmte Provinz-Odeur und die ermüdend absehbaren Gewaltauswüchse, mit denen er sich befassen muss, haben nichts gemein mit Kims gekonnt ineinander verwobenen Geschichten um seelisch ruinierte Figuren.
Die Ereignisse eines skandinavischen Durchschnittskrimis entfalten sich in einer Welt, die unserer Realität ähnelt, sie aber an entscheidenden Stellen überzeichnet: abgeklärter die Abgeklärten, irrer die Irren, blutiger die Bluttaten. Kim lässt solche Genre-Usancen hinter sich, indem er einen Handlungsraum entwirft, der an ein dystopisches Comic-Universum erinnert. Wir treffen gleichermaßen auf archetypische und aus jedem Raster fallende Figuren, die sich an seltsame Codes halten und surreale Orte bevölkern.
Dazu gehört der Fleischmarkt, wo ein altes Klischee aus Gangsterfilmen sinnfällig wird: Es ist nichts Persönliches, nur das Geschäft. Der Fleischmarkt ist der "kapitalistischste aller Märkte, was bedeutete, man konnte hier alles kaufen, solange man das nötige Kleingeld hatte". Darunter fallen Organe und Gift, osteuropäische Frauen und Drogen. Aber auch Rache oder Rehabilitation. Das Einzige, was es dort nicht gibt, sind "billige Gefühle, für die niemand sich interessierte". Mit dem Soziologen Georg Elwert lässt sich der Fleischmarkt als Gewaltmarkt charakterisieren. Für gewöhnlich wird Gewalt mit Emotionen und Irrationalität assoziiert. Ihre Deutung fällt in den Zuständigkeitsbereich von Pädagogen, Therapeuten und Psychologen.
Bei Kim jedoch folgt Gewalt einem ökonomischen Imperativ. Sie wird zweckrational eingesetzt und ist ein wirkungsvolles Mittel marktwirtschaftlichen Erwerbsstrebens. Für jede noch so ruchlose Nachfrage hat der Fleisch- respektive Gewaltmarkt das passende Angebot. Raeseng ist ein Produkt dieses schrankenlosen Kapitalismus: "Die Vorstellung, man könne jemanden umbringen für etwas, woran man glaubte, jagte ihm plötzlich Angst ein."
In Kims Krimi ist die gesamte Gesellschaft auf die schiefe Bahn geraten. Heimlich agierende Verschwörungsdesigner aus höchsten Kreisen - die sogenannten Plotter - entwickeln neurotisch genau ausgetüftelte Mordpläne, welche von ihren Handlangern umgesetzt werden. Wer schludrig ist oder, wie Raeseng, bewusst vom Plan abweicht, landet auf einer Todesliste.
Als er einmal nach Hause kommt und bemerkt, dass bei ihm eingebrochen wurde, zerlegt Raeseng seine ganze Wohnung auf der Suche nach einer Wanze oder Bombe. Er weidet die Wanduhr aus, zerschneidet die Matratze und untersucht jeden Beutel im Gefrierschrank. Einundzwanzig Stunden lang wütet er wie ein Berserker, dann lässt er sich im Chaos nieder und entschlummert.
Zum einen verbeugt sich Kim mit dieser Szene vor Francis Ford Coppolas Thriller "Der Dialog" (1974), an dessen Ende Gene Hackman auf der Suche nach einer Abhöranlage sein Apartment zerstört. Zum anderen illustriert sie die Getriebenheit des Protagonisten. Raeseng ist, trotz Button-down-Hemd und Lederjacke, das Gegenteil eines lässigen Kriminellen. Vielmehr wird er zwischen den Fronten zweier Syndikate kaputtgerieben. Da ist die Truppe des "Dog House", der er selbst angehört, und da ist die nächste Generation von Killern, die alles daransetzt, die Bibliothek für immer zu schließen. Als plötzlich eine Frau auftaucht, die den Fleischmarkt ausmerzen, die Plotter eliminieren und ein Buch ausfindig machen will, in dem jeder wichtige Mord der modernen koreanischen Geschichte verzeichnet ist, steht einem zünftigen Schlachtfest nichts mehr im Weg.
Während Raeseng die Messer wetzt und sich auf das Finale vorbereitet, denken wir abermals an Kurt Tucholsky: Solange man sich als Leser Autoren wie Un-su Kim aussuchen kann, hat man es wirklich gut.
KAI SPANKE
Un-su Kim: "Die Plotter". Thriller.
Aus dem Englischen von Rainer Schmidt.
Europa Verlag, München 2018. 360 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auch die Literatur kann hier nichts mehr ausrichten. Raeseng ist in der Bibliothek seines Ersatzvaters Old Raccoon aufgewachsen. Sie umfasst zwanzigtausend Bücher und dient als Versammlungsort der übelsten Schurken Koreas. Dass sie "Dog House" heißt, trifft sich gut, weil Raeseng seine Existenz in einer Tonne begonnen hat. Da ist es nur noch ein kleiner assoziativer Schritt zu Diogenes, der ein solches Behältnis gleich als dauerhafte Wohnstätte nutzte und unter dem Beinamen "der Hund" bekannt war.
Eine nicht abwegige Engführung, denn das vom Philosophen hochgehaltene Ideal einer Unabhängigkeit von äußeren Zwängen verfolgt auch Raeseng. Letzterem bot die Bibliothek jedenfalls die Möglichkeit, der Langeweile mit einer simplen Maßnahme zu entkommen: lesen lernen. Und der Leser, das wusste schon Kurt Tucholsky, hat es deswegen gut, weil er sich seine Schriftsteller aussuchen kann. Etwa Homer. An Achilles' Beispiel wurde Raeseng klar, wie verwundbar jeder noch so tapfere Krieger ist. Old Raccoon hatte es ihm schon früh eingebleut: "Das Lesen von Büchern verurteilt dich zu einem Leben voller Angst und Scham."
Bevor man dieser Warnung Gehör schenkt und der Literatur abschwört, sollte man schleunigst zu Un-su Kims Thriller "Die Plotter" greifen, aus dem das Zitat stammt. Der 1972 geborene Südkoreaner wird momentan als asiatischer Henning Mankell gehandelt, was freilich absurd ist. Das von Kommissar Wallander verströmte Provinz-Odeur und die ermüdend absehbaren Gewaltauswüchse, mit denen er sich befassen muss, haben nichts gemein mit Kims gekonnt ineinander verwobenen Geschichten um seelisch ruinierte Figuren.
Die Ereignisse eines skandinavischen Durchschnittskrimis entfalten sich in einer Welt, die unserer Realität ähnelt, sie aber an entscheidenden Stellen überzeichnet: abgeklärter die Abgeklärten, irrer die Irren, blutiger die Bluttaten. Kim lässt solche Genre-Usancen hinter sich, indem er einen Handlungsraum entwirft, der an ein dystopisches Comic-Universum erinnert. Wir treffen gleichermaßen auf archetypische und aus jedem Raster fallende Figuren, die sich an seltsame Codes halten und surreale Orte bevölkern.
Dazu gehört der Fleischmarkt, wo ein altes Klischee aus Gangsterfilmen sinnfällig wird: Es ist nichts Persönliches, nur das Geschäft. Der Fleischmarkt ist der "kapitalistischste aller Märkte, was bedeutete, man konnte hier alles kaufen, solange man das nötige Kleingeld hatte". Darunter fallen Organe und Gift, osteuropäische Frauen und Drogen. Aber auch Rache oder Rehabilitation. Das Einzige, was es dort nicht gibt, sind "billige Gefühle, für die niemand sich interessierte". Mit dem Soziologen Georg Elwert lässt sich der Fleischmarkt als Gewaltmarkt charakterisieren. Für gewöhnlich wird Gewalt mit Emotionen und Irrationalität assoziiert. Ihre Deutung fällt in den Zuständigkeitsbereich von Pädagogen, Therapeuten und Psychologen.
Bei Kim jedoch folgt Gewalt einem ökonomischen Imperativ. Sie wird zweckrational eingesetzt und ist ein wirkungsvolles Mittel marktwirtschaftlichen Erwerbsstrebens. Für jede noch so ruchlose Nachfrage hat der Fleisch- respektive Gewaltmarkt das passende Angebot. Raeseng ist ein Produkt dieses schrankenlosen Kapitalismus: "Die Vorstellung, man könne jemanden umbringen für etwas, woran man glaubte, jagte ihm plötzlich Angst ein."
In Kims Krimi ist die gesamte Gesellschaft auf die schiefe Bahn geraten. Heimlich agierende Verschwörungsdesigner aus höchsten Kreisen - die sogenannten Plotter - entwickeln neurotisch genau ausgetüftelte Mordpläne, welche von ihren Handlangern umgesetzt werden. Wer schludrig ist oder, wie Raeseng, bewusst vom Plan abweicht, landet auf einer Todesliste.
Als er einmal nach Hause kommt und bemerkt, dass bei ihm eingebrochen wurde, zerlegt Raeseng seine ganze Wohnung auf der Suche nach einer Wanze oder Bombe. Er weidet die Wanduhr aus, zerschneidet die Matratze und untersucht jeden Beutel im Gefrierschrank. Einundzwanzig Stunden lang wütet er wie ein Berserker, dann lässt er sich im Chaos nieder und entschlummert.
Zum einen verbeugt sich Kim mit dieser Szene vor Francis Ford Coppolas Thriller "Der Dialog" (1974), an dessen Ende Gene Hackman auf der Suche nach einer Abhöranlage sein Apartment zerstört. Zum anderen illustriert sie die Getriebenheit des Protagonisten. Raeseng ist, trotz Button-down-Hemd und Lederjacke, das Gegenteil eines lässigen Kriminellen. Vielmehr wird er zwischen den Fronten zweier Syndikate kaputtgerieben. Da ist die Truppe des "Dog House", der er selbst angehört, und da ist die nächste Generation von Killern, die alles daransetzt, die Bibliothek für immer zu schließen. Als plötzlich eine Frau auftaucht, die den Fleischmarkt ausmerzen, die Plotter eliminieren und ein Buch ausfindig machen will, in dem jeder wichtige Mord der modernen koreanischen Geschichte verzeichnet ist, steht einem zünftigen Schlachtfest nichts mehr im Weg.
Während Raeseng die Messer wetzt und sich auf das Finale vorbereitet, denken wir abermals an Kurt Tucholsky: Solange man sich als Leser Autoren wie Un-su Kim aussuchen kann, hat man es wirklich gut.
KAI SPANKE
Un-su Kim: "Die Plotter". Thriller.
Aus dem Englischen von Rainer Schmidt.
Europa Verlag, München 2018. 360 S., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Skandinavische Thriller kennt jeder. Aber koreanische? Kim Un Su porträtiert in seinem genialen Roman eine Welt, in der das Morden nur nach den Gesetzen des Markts funktioniert." Spiegel Online, 14.12.2018 "Durchgeknallt: Korea im Zerrspiegel, visiert durch seine Killer." FAS Krimibestenliste, 06.01.2019 "Der Koreaner Un-su Kim wird als neuer Mankell gehandelt. Dabei ist er viel besser." FAZ, 07.01.2019 "Autor Un-Su Kim erzählt in "Die Plotter" die Geschichte eines Auftragsmörders, der nachzudenken beginnt. Das liest sich fesselnd und poetisch zugleich." Die Presse (Österreich), 19.01.2019 "Un-Su Kim ist ein Buch gelungen, das die Leser in ein weitgehend unbekanntes Land führt. Auffallend sind sein ausdrucksstarker Schreibstil und die
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überzeugenden Charaktere." www.wodisoft.ch/zeta, Januar 2019 ""Die Plotter" paart gelungen brutale Gewalt mit Humor, ohne in Zitate zu verfallen, und variiert bekannte Muster originell. Ein einnehmend gestaltetes Buch und rasantes Lesevergnügen." Bücher Magazin, Februar 2019 "Ein faszinierendes Leseerlebnis,das alles zugleich ist: traumhaftund realistisch, hart und aufwühlend." Buch-Magazin, Februar 2019 "Un-su Kim beschreibt eindrücklich das gefühlsmässige Erwachen eines Auftragskillers, der als Findelkind von Old Raccoon aufgenommen, aufgezogen und "ausgebildet" wurde." (orell.füssli, Nr. 1/2019) "Es ist ein Thriller der Extraklasse, den der südkoreanische Autor Un-Su Kim hier vorlegt." (feuilletonscout, 01.04.2019) "Wer sich auf ein aus dem üblichen Thrillergenre fallendes Werk einlassen möchte, greift bei dieser oft surreal wirkenden Geschichte zu und macht womöglich eine großartige Entdeckung." (Krimi-Couch, Juli 2019) "Skurrile Typen, fein gezeichnete Charaktere, Überraschungen und ein so ganz eigener Stil! Ein tiefsinniger Noir-Thriller voll Poesie. Ein liebenswerter Killer?" (Sabine-Ibing, literaturblog CH)
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Das Cover ist ansprechend und interessant gestaltet und hat mich direkt neugierig gemacht auf diesen Thriller von Un-Su Kim. Auch der Klappentext hat diese Neugier noch verstärkt und ich wollte das Buch unbedingt lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, auch die …
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Das Cover ist ansprechend und interessant gestaltet und hat mich direkt neugierig gemacht auf diesen Thriller von Un-Su Kim. Auch der Klappentext hat diese Neugier noch verstärkt und ich wollte das Buch unbedingt lesen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, auch die Spannung ist direkt zu Beginn des Buches gegeben. Der Spannungsbogen ist im gesamten Buch hoch und hält auch bis zum Schluss, so dass es schwer ist, das Buch aus der Hand zu legen. Die handelnden Personen und auch die Handlungsorte konnte ich mir dank der detaillierten Beschreibungen gut vorstellen und hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen. Die Hauptperson dieses Buches, Raeseng, ist Auftragskiller und deshalb so ganz anders, als man es von den meisten Hauptpersonen in Thrillern gewohnt ist. Aber gerade das hat das Buch für mich so besonders gemacht. Ich hatte im Verlauf des Buches viele Sympathien für Raeseng, trotz seines Jobs als Auftragskiller.
Für mich ein toller Thriller und ein absolut lesenswertes Buch, wenn auch von der Story etwas ungewöhnlich, aber gerade das hat mich hieran fasziniert.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.
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Gebundenes Buch
Das Seelenleben eines Auftragskillers- eine besondere Geschichte
Der Roman "Die Plotter" erzählt die Lebensgeschichte eines koreanischen Auftragskillers. Ein besonderer, andersartiger Plot der unaufgeregt und mit relativ wenigen Toten auskommt.
Man muss sich einlassen auf diese …
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Das Seelenleben eines Auftragskillers- eine besondere Geschichte
Der Roman "Die Plotter" erzählt die Lebensgeschichte eines koreanischen Auftragskillers. Ein besonderer, andersartiger Plot der unaufgeregt und mit relativ wenigen Toten auskommt.
Man muss sich einlassen auf diese ungewöhnliche Geschichte, die der Autor sehr interessant und einfühlsam beschreibt.
Denn der Auftragskiller Raeseng ist auch nur ein Mensch mit Gefühlen und Ängsten, ja sogar Haustieren, fast so normal wie du und ich.
Ich finde diese besondere, eigenartige Geschichte sehr gut geschrieben und sie ist absolut eine Empfehlung wert.
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Gebundenes Buch
Sehr spannend
Raeseng wurde als Kind von Old Raccoon, dem Chef der Librabry of Dogs, unter seine Fittiche genommen. Old Raccoon ist gefürchtet, er ist ein Plotter, er hat alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant.
Im weiteren Verlauf des Thrillers wird schnell klar, dass die …
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Sehr spannend
Raeseng wurde als Kind von Old Raccoon, dem Chef der Librabry of Dogs, unter seine Fittiche genommen. Old Raccoon ist gefürchtet, er ist ein Plotter, er hat alle politisch gewollten Exekutionen in Korea geplant.
Im weiteren Verlauf des Thrillers wird schnell klar, dass die Zeiten sich ändern. Raeseng versucht sich dem anzupassen und begeht damit einen schweren Fehler, denn nun rückt er in den Fokus.
Dieser Thriller ist sehr spannend, zumal ich bisher noch nichts von einem koreanischen Autor gelesen habe. Man raucht während des Lesens in eine fremde Welt ein, doch glaubt man dem Autor, dass es sich so abspielen könnte.
Die Charaktere sind überzeugend. Raeseng, der versucht sich neu zu finden, aus dem alten System ausbricht, gefällt mir sehr gut. Auch die Denkweise Old Raccoons ist interessant, er hat selbst immer alles genau nach Plan gemacht, ohne Abweichungen, ein Leben lang. Stellt man, wenn man so groß geworden ist, überhaupt noch etwas in Frage? Kann man es gutheißen zu morden, auch wenn es politisch begründet wird? Dies waren Fragen, die ich mir beim lesen häufig gestellt habe.
Dieser Thriller konnte mich vollends überzeugen. Er sticht aus der breiten Masse heraus. Weitere Bücher von Un-Su Kim würde ich definitiv lesen.
Das Cover und die gesamte Gestaltung des Buches ist übrigens sehr originell, denn es ziert Blutspritzer, die ihm einen sehr verruchten Touch geben.
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Gebundenes Buch
Die Plotter ist ein spannender Roman aus Südkorea.
Die ausdrucksvolle bildliche Sprache des koreanischen Autors erinnert mich weniger an die Filme von Kim Ki-Duk, die ich auch sehr schätze als an die Wucht des frühen John Woo (Bullet in the Head, Hardboiled).
Die mafiösen …
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Die Plotter ist ein spannender Roman aus Südkorea.
Die ausdrucksvolle bildliche Sprache des koreanischen Autors erinnert mich weniger an die Filme von Kim Ki-Duk, die ich auch sehr schätze als an die Wucht des frühen John Woo (Bullet in the Head, Hardboiled).
Die mafiösen Kreise, die das Leben des 32jährigen Auftragskillers Raeseng bestimmen, waren immer Teil seines Lebens. Raeseng wurde als Baby in einer Mülltonne gefunden und dann von Old Raccoon adoptiert. So war sein Leben vorbestimmt. Er führt die Befehle aus. Die Auftragskiller sind seine einzige Familie.
Der Autor macht aber auch deutlich, dass gesellschaftliche Misstände mitverantwortlich sind, die als Überbleibsel der südkoreanischen Militärdiktatur entstanden.
Die Tatsache, dass Raeseng sich sein Leben nicht selbst ausgesucht hat, lässt den Leser mit der Figur fühlen. Ein mal als er Anfang Zwanzig war, versuchte er auszubrechen und als Fabrikarbeiter ein bürgerliches Leben zu führen, doch letztlich konnte er seiner Bestimmung nicht entkommen und kehrte zurück.
Un-Su Kim schafft es auf verschiedene Art, Atmosphäre aufzubauen, zum Beispiel mit sparsam verteilten effektvollen Action-Szenen, aber auch mit ungewöhnlichen Schauplätzen wie das Dog House, die Bibliothek von Old Raccoon, in der sich Raeseng gerne zurückzieht. Eine große Stärke sind auch die intensiv ausgestalteten Dialoge, die von Ironie und Fatalismus geprägt sind. Keine der Figuren glaubt, seinem Schicksal entgehen zu können.
Es ist ebenfalls beeindruckend, was für eine komplexe Geschichte sich schließlich entwickelt.
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Gebundenes Buch
Das Cover des Buches ist außergewöhnlich. Es hat was geheimnisvolles, denn man möchte wissen, was es mit der Blüte auf sich hat. Auch die Blutspritzer am Schnitt sind klasse, allerdings fehlen sie unten und oben. Warum auch immer.
Inhalt: Der Auftragskiller Raeseng, der als …
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Das Cover des Buches ist außergewöhnlich. Es hat was geheimnisvolles, denn man möchte wissen, was es mit der Blüte auf sich hat. Auch die Blutspritzer am Schnitt sind klasse, allerdings fehlen sie unten und oben. Warum auch immer.
Inhalt: Der Auftragskiller Raeseng, der als Säugling in einer Mülltonne gefunden wurde und von Old Raccoon groß gezogen wurde, arbeitet für die sogenannten Plotter. Eine Familiendynastie, die vor Mord nicht zurückschreckt. Doch nachdem sich die politische Situation in Korea geändert hat, ändert sich auch Raesengs Leben. Denn nun steht auch er auf der Todesliste der Plotter.
Meine Meinung: Anfangs war ich wirklich neugierig auf das Buch und auch die Geschichte hat mich interessiert, doch nach etwa der Hälfte des Buches fand ich die ganze Geschichte ziemlich langatmig. Zwar sind die Informationen, die man über Korea, die politische Situation und auch die Machtverhältnisse der einzelnen Organisationen erhält interessant, doch sie nehmen der Geschichte den nötigen Kick und bremsen die Spannung doch ziemlich aus.
Raeseng als Person finde ich insgesamt sehr interessant allerdings nicht wirklich sympathisch. Aber seine Handlungen passen absolut zu seiner Lebensgeschichte, von daher gefällt er mir trotz fehlender Sympathie sehr gut. Auch der Wandel der in ihm vorgeht gefällt mir, denn anfangs hätte ich nicht gedacht, das er zu wahren Gefühlen fähig ist.
Insgesamt konnte mich das Buch aber nicht wirklich erreichen, mir fehlt es einfach an Spannung, Emotionen und einfach dem letzten Kick.
Mein Fazit: Interessante Idee, doch leider nicht mein Ding.
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Gebundenes Buch
Raeseng wird von einem Mann namens Old Raccoon aufgezogen und zum Auftragskiller ausgebildet. Von sogenannten Plottern erhält er Anweisungen und tötet ohne viel zu hinterfragen. Doch als sich die politische Situation in Korea ändert und andere nach der Macht greifen, findet sich …
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Raeseng wird von einem Mann namens Old Raccoon aufgezogen und zum Auftragskiller ausgebildet. Von sogenannten Plottern erhält er Anweisungen und tötet ohne viel zu hinterfragen. Doch als sich die politische Situation in Korea ändert und andere nach der Macht greifen, findet sich Raeseng plötzlich selbst auf einer der gefürchteten Todeslisten wieder... .
Auf diesen Thriller war ich sehr neugierig und erwartete dementsprechend ein spannendes und unvorhersehbares Buch aus der Sicht eines Killers. Allerdings erinnerte mich die Handlung eher an einen Spannungsroman und war ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Dennoch konnte mich das Buch letztendlich überzeugen, gerade weil es ganz anders ist, als man vorher denkt.
Im Mittelpunkt der Geschichte befindet sich Raeseng, der als Baby ausgesetzt wurde und in dem sogenannten ,,Library of dogs" in einer Welt voller Gewalt und Skrupellosigkeit aufwächst. Er ist zwar kein Sympathieträger, aber auch nicht so brutal und unberechenbar, wie man es sich vielleicht vorstellt. Für mich war es sehr spannend zu lesen, wie er in verschiedenen Situationen reagiert und vor allem, wie er Chancen nutzt bzw. nicht nutzt, um sein Leben eine andere Richtung zu geben.
Un - Su Kim hat es hier geschafft, einen Roman zu schreiben der gleichzeitig brutal und erschreckend, aber auch irgendwie poetisch und literarisch anspruchsvoll ist. Teilweise gibt es sogar Stellen im Buch, die ich als philosophisch bezeichnen würde. Allerdings braucht man etwas, um die Kultur in Korea und die Handlungsweisen der Plotter, die die Aufträge geben, zu verstehen. Leider gibt es dazu auch kein Vorwort des Übersetzers mit Erklärungen dazu.
Insgesamt ist ,,Die Plotter" ein besonderer Roman mit Spannungselementen, den ich hier gerne weiterempfehle.
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Gebundenes Buch
Ein Plotter - zu deutsch der Zeichner - ist jemand, der die Aufträge zum Töten an seine Killer weiter gibt. Die Killer wiederum dürfen sich keine Fehler erlauben, denn sonst werden sie zu Opfern.
Dieser Roman hat eine sehr ungewöhnliche Geschichte über eine Organisation …
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Ein Plotter - zu deutsch der Zeichner - ist jemand, der die Aufträge zum Töten an seine Killer weiter gibt. Die Killer wiederum dürfen sich keine Fehler erlauben, denn sonst werden sie zu Opfern.
Dieser Roman hat eine sehr ungewöhnliche Geschichte über eine Organisation sogenannter Auftragskiller. Er spielt in Südkorea und die südkoreanischen Politiker scheinen die Dienste der Plotter gerne in Anspruch zu nehmen.
Der Protagonist Raseseng wurde als Neugeborenes in einer Mülltonne entsorgt. Von Old Raccon adoptiert und aufgenommen wurde er von ihm zu einem Killer erzogen.
Jetzt ist Raseseng 32 Jahre alt und er führt immer noch die Befehle aus, dabei beobachtet er seine Opfer, spricht mit ihnen, erfüllt ihnen ihre Wünsche und tötet sie kaltblütig. Er erfährt Lebensgeschichten, findet Freunde, sogar eine Frau und wirft alles weg, um weiter ein Plotter zu sein.
Un-Su Kim bedient sich manchmal einer poetischen und blumigen Sprache. Er beschreibt die verschiedenen Charaktere so anschaulich, als ob man diese Personen direkt vor sich sieht. Mörder werden einerseits eiskalt beschrieben, andererseits weckt es in einem, dass man Verständnis für sie entwickelt.
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Gebundenes Buch
Der Job des Tötens
Raeseng ist ein Berufs-Killer. Er gehört in Korea zu den besten seines Fachs und er hat schon viele brisante Aufträge professionell und zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers ausgeführt. Gelenkt wird er von dem Plotter Old Ranccoon. Er besitzt die …
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Der Job des Tötens
Raeseng ist ein Berufs-Killer. Er gehört in Korea zu den besten seines Fachs und er hat schon viele brisante Aufträge professionell und zur vollsten Zufriedenheit seines Auftraggebers ausgeführt. Gelenkt wird er von dem Plotter Old Ranccoon. Er besitzt die entsprechenden Kontakte, um immer wieder neue Aufträge zu organisieren. Aber mit der abnehmenden Macht der Diktatur, verliert auch Old Ranccoon an Einfluss und schon bald scheinen die beiden auf der Abschussliste der Konkurrenten zu stehen...
Aufgrund der sehr speziellen und außergewöhnlichen Szenerie, war ich sehr gespannt auf den koreanischen Thriller "Die Plotter". So war es auch äußerst interessant in die Welt der Profi-Killer im fernen Asien einzutauchen. Ein Land, in dem die Ehre noch eine ganz andere Rolle spielt, was der Autor Un-Su Kim in seinem Buch auch schön zum Ausdruck bringt. Er erzählt die Geschichte in einem ruhigen und aus meiner Sicht schönen Schreibstil, der in seiner Art das Buch zu etwas Besonderen macht. Die Spannung wird nur sehr langsam aufgebaut, da der Leser zunächst an die spezielle Welt herangeführt wird. Hier wird der Hauptprotagonist Raeseng ausführlich beschrieben und trotz seiner Berufung als gewissenhafter Mensch charakterisiert. Erst als Raeseng und Old Ranccoon in den Fokus der konkurrierenden Killer rücken, entsteht der Spannungsbogen, der sich dann bis zum Finale hält.
"Die Plotter" konnte mich in erster Linie mit dem Erzählstil und seiner exotischen Kulisse überzeugen. Es sticht so aus den vielen Büchern des Genres heraus und allein der geschulte Blick auf die koreanische Mentalität mach das Buch aus meiner Sicht lesenswert. Ich bewerte es daher mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.
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Gebundenes Buch
Ein ganz spezielles Gewerbe
“Die Plotter“, der Romanerstling von Un-Su Kim, spielt in Seoul nach dem Ende der Militärdiktatur. Konkreter wird der Autor nicht, was Zeit und Raum betrifft. Es geht um eine hierarchisch aufgebaute Organisation, die Auftragsmorde gegen Bezahlung …
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Ein ganz spezielles Gewerbe
“Die Plotter“, der Romanerstling von Un-Su Kim, spielt in Seoul nach dem Ende der Militärdiktatur. Konkreter wird der Autor nicht, was Zeit und Raum betrifft. Es geht um eine hierarchisch aufgebaute Organisation, die Auftragsmorde gegen Bezahlung ausführt. Da gibt es Plotter, die die Morde akribisch planen, Killer, die sie ausführen, Tracker, die Zielpersonen aufspüren und den Betreiber einer Art Krematorium, der die Toten einäschert. Im Mittelpunkt des Romans steht Raeseng, Anfang 30 mit etwa 15 Jahren Berufserfahrung. Er wurde als Kind von dem Plotter Old Raccoon aufgenommen und zum Profikiller ausgebildet. Bisher hat Raeseng sein Handwerk ohne Skrupel erledigt. In diesem Gewerbe tötet man nicht, weil man an etwas glaubt, sondern weil einem ein Vorgesetzter den Befehl dazu gibt. Dann wird Raeseng etwas nachdenklich angesichts von Todesfällen in seinem Umfeld, und er bringt sich durch eigenmächtige Veränderungen bei der Ausführung von Aufträgen in größte Gefahr. Der Markt ist in Bewegung, neue Leute drängen an die Macht. Die alten Plotter müssen abtreten, aber nicht etwa in einen beschaulichen Ruhestand. Sie werden ihrerseits eliminiert.
Der Autor zeichnet eine Gesellschaft im Umbruch, wo die Mächtigen nicht vor Verbrechen zurückschrecken, wenn es darum geht, Gegner oder Rivalen auszuschalten, wo die Menschen jede Hoffnung verloren haben und niemandem trauen. Für Raeseng ändert sich alles, als mit Mito eine ehemalige Mitarbeiterin eines hochgestellten Plotters in sein Leben tritt, die ihn ausgerechnet mit einer in seiner Wohnung platzierten Bombe auf sich aufmerksam macht. Sie sucht seine Mithilfe bei ihrer geplanten Vernichtung des gesamten Gewerbezweigs. Beide wissen, dass sie bei einem solchen Unterfangen ihren eigenen Tod von vornherein einkalkulieren.
Der Roman des Koreaners sorgt für Furore, aber ich glaube nicht, dass er einen neuen Trend einleitet, selbst wenn inzwischen eine gewisse Sättigung an skandinavischen Krimis eingetreten ist und viele Leser dieses Genre leid sind. Dafür ist das Thema zu speziell – blutiges Gemetzel und Entsorgung der Leichen gegen Bezahlung – und die Botschaft des Autors zu unklar. Wie real ist die dargestellte Gesellschaft, wo alle korrupt sind und Auftragsmorde nicht die Ausnahme, sondern die Normalität sind? Mir hat der Roman nicht gefallen.
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Die Plotter“ - kein Titel, der Aufmerksamkeit erregt. Was oder wer sind Plotter? Das Cover ist ansprechender, deutet auf einen Thriller hin.
Der Inhalt aber ist anrührend. Man begleitet Raeseng, die Hauptfigur vom Auffinden in einer Mülltonne über eine ganze Strecke seines …
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Die Plotter“ - kein Titel, der Aufmerksamkeit erregt. Was oder wer sind Plotter? Das Cover ist ansprechender, deutet auf einen Thriller hin.
Der Inhalt aber ist anrührend. Man begleitet Raeseng, die Hauptfigur vom Auffinden in einer Mülltonne über eine ganze Strecke seines Lebens. Ungeliebt, isoliert, ohne jeglichen Schulbesuch, wächst er in einer Bibliothek auf. Jedoch ist dieser Ort seines Namens nicht würdig, ist er jedoch Planungs- und Schaltzentrale für Auftragsmorde und spurlose Leichenbeseitigung. Die Morde werden durch Tracker und Plotter durchgeführt. „Die Welt der Plotter war ein einziges, großes Kartell.“ Zwangsläufig wird Raeseng einer von ihnen.
Er beobachtet seine Opfer, spricht mit ihnen, erfüllt ihnen Wünsche und tötet sie trotzdem unbeirrt. Er erfährt Lebensgeschichten, findet Freunde, sogar eine Frau und wirft alles weg, um weiter ein Plotter zu sein. Kann Mito das ändern?
Un-Su Kim zeigt eine abstruse Welt, zeichnet seine Charaktere so anschaulich, als ob sie vor einem stünden und bedient sich manchmal einer sehr poetischen und blumigen Sprache. Es gelingt ihm, Mörder gleichzeitig als eiskalt zu beschreiben und trotzdem ein wenig Verständnis für sie zu erwecken. Für die Umwelt sind „normale“ Friseure, Anwälte, Ärzte, Verkäufer oder Bibliothekare unauffällig, in Wirklichkeit sind sie jedoch erbarmungslose Plotter, die für ein Geringes ihre Auftragsmorde begehen. Verloren für eine humane Gesellschaft.
Die Handlung spielt in Südkorea, vielleicht wirkt dadurch für mich Vieles sehr fremd, aber interessant.
Dieser Thriller aus dem Europa Verlag, übersetzt aus dem Englischen von Rainer Schmidt, ist sehr lesenswert. Meine Empfehlung!
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