Emanuel Bergmann
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Einst war er der »Große Zabbatini«, der 1939 in Berlin als Bühnenzauberer Erfolge feierte, heute ist er ein mürrischer alter Mann in Los Angeles, der den Glauben an die Magie des Lebens verloren hat. Bis ihn ein kleiner Junge aufsucht, der mit Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will. Ein bewegender und aberwitziger Roman über verlorene und wiedergewonnene Illusionen.
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Emanuel Bergmann, geboren 1972 in Saarbrücken, ging nach dem Abitur nach Los Angeles, um dort Film und Journalismus zu studieren. Er war viele Jahre lang für verschiedene Filmstudios, Produktionsfirmen und Medien in den USA und Deutschland tätig und ist der Autor des Romans ¿Der Trick¿, der in 17 Sprachen übersetzt wurde. Emanuel Bergmann lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in der Nähe von Frankfurt a. M.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes eBooks
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 24. Februar 2016
- Deutsch
- ISBN-13: 9783257607093
- Artikelnr.: 44212304
»Bergmann hat die Stilsicherheit eines erfahrenen Schreibers.«
Der Trick ist ein Roman, den ich sehr mochte, weil es der Autor Emanuel Bergmann schaffte, schweres mit Leichtigkeit zu erzählen. In erster Linie ist dass das Leben des großen Zappatini von Geburt bis Tod, aber auch die Freundschaft zwischen einem zehnjährigen Jungen und einem alten …
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Der Trick ist ein Roman, den ich sehr mochte, weil es der Autor Emanuel Bergmann schaffte, schweres mit Leichtigkeit zu erzählen. In erster Linie ist dass das Leben des großen Zappatini von Geburt bis Tod, aber auch die Freundschaft zwischen einem zehnjährigen Jungen und einem alten Mann.
Der ehemalige Star-Zauberer Zappatini lebt als alter Mann in deinem Altersheim, wo ihn der junge Max aufsucht und hofft, dass der Zauberer noch einmal tätig wird, und mit einem Liebeszauber die Trennung seiner Eltern verhindert. Das sind anrührende, auch humorvolle Szenen zwischen Zappatini, der eigentlich Moshe Goldenhisch heißt und Max.
In Rückblicken erfährt man das Leben von Moshe, wie er zu dem wurde, was er was, ein großer Illusionist, der das KZ der Nazis überlebte.
Die Dialoge haben viel Wortwitz und die Geschichte ist geschickt mit wechselnden Zeiten in den Kapiteln aufgebaut. Auch manche Nebenfigur ist nicht schlecht gemacht, zum Beispiel Moshes Vater, der Rabbi und seine Freundin, die falsche Perserin, aber auch Max Eltern sind in ihren widerspenstigen Eigenschaften glaubhaft. Die gelungenste Figur aber ist Moshe, der zu recht der große Zappatini wurde.
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Max ist ein kleiner Junge der sich nur eines wünscht: seine Eltern sollen sich nicht scheiden lassen. Durch Zufall fällt ihm eine alte Schallplatte seines Vaters in die Hände die ihm als letzte Rettung erscheint. Der "Große Zabbatini" kennt einen Liebeszauber mit dem …
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Max ist ein kleiner Junge der sich nur eines wünscht: seine Eltern sollen sich nicht scheiden lassen. Durch Zufall fällt ihm eine alte Schallplatte seines Vaters in die Hände die ihm als letzte Rettung erscheint. Der "Große Zabbatini" kennt einen Liebeszauber mit dem er seine Eltern wieder zusammen bringen will. Und so macht er sich auf die Suche nach Zabbatini, doch was ihn dann erwartet enttäuscht ihn zutiefst. Er findet einen alten Mann der im Altersheim lebt und auf den Tod wartet. Doch das will Max so nicht hinnehmen, und durch seine Beharrlichkeit entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen dem knurrigen alten Mann und dem kleinen Jungen. Aber ob der Liebeszauber wirklich funktioniert? Das verrate ich hier nicht.
Eine wunderschöne, einfühlsam geschriebene Geschichte, die einen in die Lebensgeschichte von Zabbatini eintauchen läßt, die geprägt ist von einer Zeit in der Juden verfolgt wurden, und er in einem Wanderzirkus seine Karriere begann. Und genau diese Geschichte macht das Buch für mich zu einem Leseerlebnis der besonderen Art. Ich mochte Zabbatini gleich und hab mich gerne von seiner Lebensgeschichte mitreißen lassen.
Zu Max und seinen Eltern könnte ich keine rechte Sympathie aufbauen, sie bleiben etwas farblos.
Aber Zabbatini verzaubert.
Klare Leseempfehlung für ein Buch das mich gepackt hat.
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Prag, 1934. Der 15jährige Mosche Goldenhirsch leidet noch immer unter dem frühen Tod seiner Mutter. Zudem sucht er seinen eigenen Weg, denn eins ist ihm klar: Ein Leben als Rabbiner, so wie sein Vater, kommt für ihn nicht in Frage. Als er in einem Wanderzirkus einen Zauberer sieht, …
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Prag, 1934. Der 15jährige Mosche Goldenhirsch leidet noch immer unter dem frühen Tod seiner Mutter. Zudem sucht er seinen eigenen Weg, denn eins ist ihm klar: Ein Leben als Rabbiner, so wie sein Vater, kommt für ihn nicht in Frage. Als er in einem Wanderzirkus einen Zauberer sieht, ist er fasziniert von dieser ihm völlig fremden Welt. Kurzentschlossen läuft er von zuhause fort und schließt sich dem Zirkus an…
Los Angeles, 2007. Max Cohn steht vor der größten Krise seines 10jährigen Lebens. Seine Eltern wollen sich scheiden lassen und damit seine kleine glückliche Welt zerstören. In den alten Sachen seines Vaters findet er die Schallplatte eines Zauberers und ist von diesem Moment an davon überzeugt, dass „Der Große Zabbatini“ mit seinem Zauber der „Ewigen Liebe“ seine Eltern wieder versöhnen kann. Er muss ihn nur noch finden…
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite weg in seinen Bann gezogen. Abwechselnd wird aus dem Leben zweier Jungen berichtet, die in völlig verschiedenen Zeiten und unter ganz anderen Umständen aufwachsen und deren Leben sich trotzdem eines Tages kreuzen werden. Der Autor schreibt sehr lebendig und ich fühlte mich beiden Protagonisten zu jeder Zeit nah. Das heißt allerdings nicht, dass beide zu jeder Zeit sympathisch wirkten. Der alte Mosche pflegt ein paar Verhaltensweisen, bei denen man den Kopf schütteln kann. Womöglich resultieren sie aus dem, was ihm so im Leben widerfahren ist, das Thema „Verdrängung“ spielt eine große Rolle dabei. Auf jeden Fall ist er ein interessanter Charakter, der ein ungewöhnliches Leben vorzuweisen hat. Und Max? Man könnte ihm vorwerfen, dass ein Junge seines Alters mehr Reife haben müsste, dass es in seinem Alter nicht realistisch ist, an „echten“ Zauber zu glauben. Andererseits – auch Erwachsene sind in einer verzweifelten Situation nicht selten gewillt, etwas zu glauben, das ihnen als einziger Ausweg erscheint.
Was man nicht erwarten darf, sind Überraschungen. Die Handlung erscheint vorhersehbar und entwickelt sich entsprechend. Gestört hat mich das hier aber nicht, denn mir gefiel die Geschichte und gelegentlich ein Buch mit einem richtig schönen Happy End muss auch mal sein. Wären da nicht einige schlimme Szenen aus der Nazizeit, könnte man glatt von einem Wohlfühlbuch sprechen. Es gibt lustige Szenen und emotionale, es gibt die Welt des Zirkus und der Magie mit ihrem ganz eigenen Reiz. Und es gibt im Buch so einige Sätze, die mir in ihrer einfachen Schlichtheit direkt ans Herz gingen.
»Er lebte nicht, er tat nur so.«
Eins sollte man beim Lesen allerdings nicht tun: Man sollte nicht aus den Worten „Jude“ und „1934“ sofort auf ein komplettes Holocaust-Drama schließen. Natürlich geht es auch um Judenverfolgung und die Schrecken der Naziherrschaft (bei einem Judenschicksal aus dieser Zeit geht das gar nicht anders), aber die Betonung liegt eben auf dem Wort „auch“.
Wenn es etwas gab, für das ich wirklich einen Punktabzug vergeben muss, dann sind das einige wenige Textpassagen, die sich hauptsächlich in der Gedankenwelt des alten Mosche abspielen. Wenn er beispielsweise „das Innere von Mickey’s Pizza Palace“ mit der Rampe von Auschwitz vergleicht, bekomme ich eine Gänsehaut. Gut, ich ordne diesen Gedanken in die gleiche Reihe ein wie die üblichen unflätigen Äußerungen von Gerichtsmedizinern, Notaufnahmeärzten oder Polizisten, mit denen diese verhindern wollen, dass das erlebte Grauen Zugang zu ihrem Inneren erhält. Und trotzdem frage ich mich, ob man so etwas schreiben sollte, ob man da Mosches Gedankenwelt nicht ein wenig sensibler hätte gestalten sollen.
Fazit: Schön erzählte Geschichte über zwei interessante Charaktere und die Macht der Magie.
»Ein Roman über die Zerbrechlichkeit des Lebens und den Willen, sich verzaubern zu lassen.« [Klappentext]
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Broschiertes Buch
Lebensgeschichten voller magischer Momente
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1919, wird Mosche Goldenhirsch in Prag geboren. Er ist der Sohn des Rabbiners Laibl Goldenhirsch und seiner Ehefrau Rifka. Familiäre Konflikte führen dazu, dass er im Alter von 15 Jahren von zu Hause …
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Lebensgeschichten voller magischer Momente
Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahre 1919, wird Mosche Goldenhirsch in Prag geboren. Er ist der Sohn des Rabbiners Laibl Goldenhirsch und seiner Ehefrau Rifka. Familiäre Konflikte führen dazu, dass er im Alter von 15 Jahren von zu Hause abhaut und sich einem Zirkus anschließt. Dort lernt er nicht nur den Zauberer Halbmondmann kennen, sondern auch dessen Assistentin Julia Klein.
Der zehnjährige Max Cohn, geboren 1997, wohnt in Los Angeles. Seine Eltern leben in Streit und wollen sich trennen. Max möchte die Scheidung mit allen Mitteln verhindern und hofft auf Hilfe des großen Magiers Zabbatini, der auf einer alten Schallplatte einen Liebeszauber beschwört. Er begibt sich auf die Suche nach Zabbatini, der seine besten Zeiten hinter sich hat und im Jahre 2007 ein abgehalfteter mürrischer alter Mann ist.
Autor Emanuel Bergmann erzählt parallel zwei Geschichten, deren Handlungsfäden konvergieren und zunehmend miteinander verwoben werden. Im Schnittpunkt der Erzählungen agiert der große Magier Zabbatini. Die Verbindungen der Protagonisten miteinander werden m.E. zu früh aufgedeckt. Das raubt dem Roman ein wenig der sich entwickelnden Spannung. Dennoch hat der Autor weitere Überraschungen parat.
Der Roman handelt von einem Magier und ist auch selbst voller Magie. Es ist eine Art von Magie, die eher Kinder und Jugendliche anspricht und weniger Erwachsene. Der Zufall spielt eine große Rolle, was dazu führt, dass manche Stellen naiv konstruiert wirken. Dennoch behandelt Autor Bergmann eine Bandbreite an Themen, die neben gesellschaftlichen Entwicklungen und Beziehungsproblemen auch die NS-Zeit umfasst.
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Mosche wird Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Sohn eines Rabbiners in Prag geboren. Bald ist er auf der Flucht, vor der strengen Hand des Vaters, des lieblosen Familienlebens. Er landet in der bezaubernden Welt des Zirkus, entdeckt seine Liebe zur Magie, zur Illusion. Illusion ist auch die …
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Mosche wird Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Sohn eines Rabbiners in Prag geboren. Bald ist er auf der Flucht, vor der strengen Hand des Vaters, des lieblosen Familienlebens. Er landet in der bezaubernden Welt des Zirkus, entdeckt seine Liebe zur Magie, zur Illusion. Illusion ist auch die Sicherheit, in der er sich wiegt. Denn der Antisemitismus macht auch vor dem Zirkus nicht Halt.
Etliche Jahrzehnte später steht der Junge Max vor den Trümmern seiner Familie. Seine Eltern wollen die Scheidung. Klar, dass Max das nicht einfach zulassen kann. Ein Zauber muss her, der größte Liebeszauber der Welt. Den kennt aber nur einer, der große Zabbatini.
Bergmann nimmt uns mit in die Welt der Illusionen, der magischen Tricks und Mentalisten. Immer liegt ein Hauch von Magie in der Luft, auch wenn die harte Realität Zabbatini einholt. Das Ganze wird von einem feinen Humor begleitet, der so manche Gegebenheit entschärft. Trotzdem verschließt Bergmann nie die Augen vor den Grausamkeiten, die Zabbatinis Weg kreuzen.
Zabbatini ist kein durchweg liebenswerter Charakter, er hat viele Fehler, neigt oft zum Egoismus, ist mit dem Alter knurrig geworden. Gerade diese realitätsnahe Gestaltung macht ihn aber umso greifbarer, welcher Mensch ist schon fehlerfrei? Max bleibt etwas blass, obwohl auch er große Momente hat, in denen er mit seiner Pfiffigkeit glänzen darf. Die beiden geben ein herrliches Team ab und man schaut ihnen gerne zu.
Die Geschichte springt zwischen den heutigen Ereignissen und Zabbatinis Vergangenheit hin und her, sodass sich erst durch das Zusammenspiel der beiden Erzählstränge das große Ganze entspinnt. Mir hat dieser Kniff gut gefallen und nicht nur wegen den dadurch entstandenen Cliffhangern musste ich einfach immer weiter lesen. Der Autor hat mit seinem Auge fürs Detail, seiner Art zu erzählen und der bezaubernden Atmosphäre einen tollen Debutroman geschrieben, dem hoffentlich noch weitere folgen werden.
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Das Romandebüt "Der Trick" von Emanuel Bergmann ist im wahrsten Sinne des Wortes ein zauberhaftes Buch. Kunstvoll verwebt der Autor in verschiedenen Handlungssträngen die Lebensgeschichte des großen Zauberers Zabbatini beginnend von seiner ärmlichen jüdischen …
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Das Romandebüt "Der Trick" von Emanuel Bergmann ist im wahrsten Sinne des Wortes ein zauberhaftes Buch. Kunstvoll verwebt der Autor in verschiedenen Handlungssträngen die Lebensgeschichte des großen Zauberers Zabbatini beginnend von seiner ärmlichen jüdischen Jugend in Prag vor dem zweiten Weltkrieg bis hin zu seinem ergreifenden Ende als verarmter Künstler in Los Angeles, wo der verzweifelte Junge Max ihn aufspürt, damit er einen Liebeszauber über seine in Scheidung lebenden Eltern spricht.
Mir persönlich hat der Handlungsstrang um Zabbatini selbst am besten gefallen. Eindrucksvoll erlebt der Leser wie der glücklose Mosche Goldenhirsch dem prügelnden Vater entflieht, um sich einem Wanderzirkus anzuschliessen. Dort findet er die Liebe seines Lebens. Durch Fleiß und auch ein wenig Chuzpe startet er eine beispiellose Karriere als Mentalist sogar zu Zeiten des Naziregimes, nur um dann im tiefen Fall in den Vernichtungslagern zu landen. Dagegen schwächelt die Geschichte um den jungen Max, der aus tiefstem Herzen an Zabbatinis Zauberkräfte glauben will. Andererseits ist es anrührend, wie sich das auf das Familienleben auswirkt, denn es zeigt sich, dass der Zauberer auch schon in der Vergangenheit Berührungspunkte mit der Familie hatte. Alles ist sehr spannend geschrieben, die einzelnen Charaktere sind ausserordentlich fein ausgearbeitet und die Sprache des Autors muss man einfach als poetisch bezeichnen. Es gelingen ihm immer wieder Sätze, die zum Nachdenken anregen und geradezu kunstvoll ist seine Art, die einzelnen Kapitel abzuschliessen.
Mich jedenfalls hat dieser Roman tief berührt und auch nachdenklich zurückgelassen. Ich kann ihn nur jedem als Lektüre empfehlen.
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MEINUNG
Endlich weiß ein Autor mal wieder richtig zu fabulieren. Ich habe das Buch mit großem literarischen Genuss gelesen.
Emanuel Bergmann ist ein versierter Erzähler, der nichts dem Zufall überlässt. Sein Roman gliedert sich in zwei Erzählstränge, die am …
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MEINUNG
Endlich weiß ein Autor mal wieder richtig zu fabulieren. Ich habe das Buch mit großem literarischen Genuss gelesen.
Emanuel Bergmann ist ein versierter Erzähler, der nichts dem Zufall überlässt. Sein Roman gliedert sich in zwei Erzählstränge, die am Ende zusammen geführt werden.
Ein Erzählstrang beschäftigt sich mit dem Leben des einst schmächtigen Rabbinersohns Mosche (bzw. Moses) Goldenhirsch. Der zukünftige Zauberkünstler wuchs in ärmlichen Verhältnissen und ohne Mutter in Prag auf. Vom Vater wurde er oft verprügelt, so dass er sich eines Tages einem Zirkus anschloss und dort das Zauberhandwerk beim legendären "Halbmondmann" erlernte. In den 30er Jahren war er der gefeierte Star des Berliner Wintergartens. Als die Judenverfolgungen einsetzen, blieb auch er nicht verschont. Nun 2007, lebt er in einem Altersheim und vom Glanz vergangener Tage scheint nichts übrig geblieben zu sein. Mosche ist ein halb erloschener Charakter, der durch Max erst wieder zum Leben verführt wird. Der grummelige Alte will eigentlich nur seine Ruhe haben. Im Laufe der Handlung offenbart er zutiefst menschliche Charakterzüge. Für mich war er der wahre Held der Geschichte.
Der zweite Erzählstrang nimmt den amerikanischen Jungen Max Cohn in den Blick, der ebenfalls über jüdische Wurzeln verfügt. Die Trennung seiner Eltern nimmt ihn sehr mit. Einzig in der Zauberei, die er durch Zufall durch eine Zabbatini-Schallplatte seines Vaters für sich entdeckt, findet er Halt. Denn der große Zauberer hat u.a. einen Zauber für die "ewige Liebe" erfunden. Infolge hat Max nur noch ein Ziel, seine Eltern wieder zusammen zu bringen. Max ist ein pfiffiger, aber auch verletzter Junge, der noch etwas in seiner Traumwelt lebt. Wie er sich mutig der fremden Person Zabbatini näherte und nicht mehr losließ, hat mir imponiert.
Die Kombination aus Zeitgeschichte, Menschlichkeit, Liebe und Magie hat mich einfach ab der ersten Zeile begeistert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Autor Emanuel Bergmann weiß das Spannungselement geschickt zu händeln, indem er kurz vor Romanende die Bombe, den sog. Trick (siehe Buchtitel), platzen lässt.
Wer sich darüberhinaus für Zaubertricks und Mentalismus interessiert, wird an diesem Buch seine wahre Freude haben.
Für den reichen, emotional mitreißenden, schonungslos offenen und sehr bildhaften Sprachstil Bergmanns konnte ich mich sofort begeistern. Einmal angelesen, konnte ich die Lektüre gar nicht wieder weglegen. Das lag vor allem an den ungemein realistisch wirkenden Beschreibungen von Zabbatinis Vergangenheit (goldene Zeiten als Star, Inhaftierung im KZ Auschwitz etc.). Vor dem Leserauge entstanden unwillkürlich spannende und erschreckende Bilder. Es war so, als ob man in einen Film aus 30er Jahren hineingezogen wurde. Gerade heute, in dieser multimedialen Welt, in der alles und jeder verfügbar zu sein scheint, ist es schön, wann man einen Blick zurück, in wesentlich unaufgeregtere und für Magie/Zauberei empfänglichere Zeiten werfen kann. Damals waren Zauberei und Zirkus noch großen Showevents. In der Gegenwart haben wir viel zu oft aufgehört, so zu staunen wie die damaligen Zirkusbesucher. Das Gefühl für den Augenblick und dessen Wert ist irgendwie verloren gegangen. Das Leben ist nicht immer leicht, warum sollten wir dann auf den vielfältigen Zauber, den es bereithält, verzichten?
FAZIT
Ein erstaunliches Romandebüt, das gleichermaßen fesselt, verblüfft und nachdenklich stimmt. Hier wird alles geboten, was die literarische Zauberkiste so zu bieten hat. Also lassen sich von Emanuel Bergmanns Erzählung verzaubern!
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Mosche Goldenhirsch ist ein einsames Kind. Nachdem seine Mutter gestorben ist verfällt sein Vater, ein Rabbiner, dem Alkohol. Er vernachlässigt und schlägt seinen Sohn. Der Schlosser, der eine Etage darüber wohnt und, wie alle wissen, der leibliche Vater von Mosche ist, macht ihm …
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Mosche Goldenhirsch ist ein einsames Kind. Nachdem seine Mutter gestorben ist verfällt sein Vater, ein Rabbiner, dem Alkohol. Er vernachlässigt und schlägt seinen Sohn. Der Schlosser, der eine Etage darüber wohnt und, wie alle wissen, der leibliche Vater von Mosche ist, macht ihm eine Freude mit einem Zirkusbesuch. Dort erlebt Mosche zum ersten Mal Magie. Ein Zauberer mit Namen Halbmondmann und dessen Assistentin, die persische Prinzessin, im wirklichen Leben eine Berlinerin mit Namen Julia, treten dort auf. Mosche verliebt sich sofort in die "Prinzessin" und in die Magie. Als er das Leben mit seinem Vater nicht mehr aushält, schließt er sich diesem Zauberer an und lernt allerlei Tricks und die Liebe kennen. Parallel dazu wird in Emanuel Bergmanns Roman über das Leben von Max Cohn aus Los Angelos berichtet. Seine Eltern wollen sich scheiden lassen und er versucht alles, sie daran zu hindern. Dabei fällt ihn eine alte Schallplatte des großen Zabbatini in die Hände, auf dem auch ein, leider durch Kratzer nicht mehr hörbarer, Liebeszauber darauf ist. Nur dieser, davon ist Max überzeugt, kann seine Eltern wieder zusammenbringen. Er macht sich auf die Suche nach dem großen Zauberer.
Dieser Roman spielt in zwei Zeit- und Raumebenen. Mosches Weg führt von 1934 bis 2007 von seinem Geburtsort Prag über viele Städte in Europa in denen er mit seiner Zaubershow auftrat, über Berlin mit seiner Nazivergangenheit und über die Konzentrationslager in die USA. Aus Max Leben wird - immer abwechselnd mit Mosches - in der Jetztzeit berichtet. Ein Roman über den Glauben, den geistlichen wie den spirituellen und den Glauben an Menschen und die Menschheit und die Liebe. Hoch interessant, mal düster auf Grund der schweren Kindheit und der Berichte über die Konzentrationslager, mal heiter und zum Schmunzeln, wenn es um Liebe und Freundschaften geht, hat Emanuel Bergmann diese Lebensgeschichten erzählt.
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Ich habe nach der Lektüre des Buches viele Leserrezensionen gelesen - die schlechteste war ein "gut" (drei Sterne) und das kam auch nur einmal vor. Ansonsten nur fünf und einige (wenige) Male vier Sterne. Das sagt schon sehr viel! Zum Thema des Buches schreibe ich hier nichts, …
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Ich habe nach der Lektüre des Buches viele Leserrezensionen gelesen - die schlechteste war ein "gut" (drei Sterne) und das kam auch nur einmal vor. Ansonsten nur fünf und einige (wenige) Male vier Sterne. Das sagt schon sehr viel! Zum Thema des Buches schreibe ich hier nichts, denn das haben die anderen Rezensenten bereits ausführlich getan. Von mir hier nur einige Anmerkungen:
1. Im Gegensatz zu einigen anderen Rezensenten finde ich das Cover des Buches sehr gelungen; denn es zeigt einen Ausschnitt aus einem Plakat eines der größten Zauberkünstler des 20. Jahrhunderts, der leider ein wenig in Vergessenheit geraten ist: Howard Thurston, den man in seinen jungen Jahren den "King of Cards" nannte und der später mit der größten mobilen Illusions-Show aller Zeiten durch Amerika tourte. Für das Thema des Romans kann man sich kaum ein passenderes Cover vorstellen - allerdings für alle Leser, die sich in der Zauberei nicht so auskennen, eben doch bloß "irgendein Cover" ...
2. Die Sprache Bergmanns hat mich von Anfang an fasziniert, denn er versteht es, die Welt wirklich aus der Sicht jedes einzelnen Protagonisten lebendig werden zu lassen - besonders aus der Sicht der Kinder! Ein Beispiel gefällig? Da ist Max auf dem Weg ins Altersheim, wo er den großen Zabbatini zu finden hofft, und als Kind sind ihm alte Menschen nicht sehr sympathisch. Bergmann fasst dieses Gefühl wunderbar so zusammen: "Wer mochte schon alte Menschen? fragte sich Max. Seiner Erfahrung nach waren sie weinerlich und rochen seltsam, so wie sein Opa Herman. Max konnte sich noch gut daran erinnern, wie das war, seine stoppelige, faltige Backe küssen zu müssen. Eklig." (S. 118f) - Kann man das noch besser machen, oder hat nicht jeder Leser, jede Leserin sofort selbst wieder dieses Gefühl gegenwärtig, wenn er oder sie in der Kindheit eine solche Erfahrung mit einer weniger sympathischen Tante oder eines ebensolchen Onkels hat machen müssen? Und so ist das ganze Buch geschrieben: Man sieht ohne Mühe die Welt immer sehr klar aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten - wirklich gut gemacht!
3. Die beiden Handlungsstränge, die sich erst langsam, dann immer flotter miteinander verweben bis zum furiosen Finale sind aus meiner Sicht wirklich meisterhaft konstruiert und geschildert. Einmal in ihrem Gewebe gefangen, kann man (fast) nicht mehr aufhören weiterzulesen - man will einfach nur wissen, wie die Geschichte weitergeht!
4. Die geschilderten unwahrscheinlichen Zufälle, die einigen Rezensenten als zu konstruiert erschienen sind, haben mir persönlich sehr gefallen - und es ist doch auch in der Realität so, dass fast jeden Tag etwas ganz und gar Unwahrscheinliches geschieht. Oder ist es nicht geradezu ausgeschlossen, dass man mal Sechs richtige plus Superzahl im Lotto hat - und trotzdem kommt das immer mal wieder vor. Nein, gerade die "wunderbaren Fügungen" sind das Salz in der Suppe des Romans!
5. Es hat mich gefreut, dass Bergmann es offen lässt, ob am Ende der "Liebeszauber" nicht doch gewirkt hat und die Eltern von Max auf die Scheidung verzichtet haben. Man darf als Leser doch etwas träumen ...
Ohne Wenn und Aber: Fünf Sterne für diesen tollen Roman - möge er viele Leser(innen) finden - so viele wie Harry Potter, oder am besten noch mehr ....
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Am Anfang war ich überzeugt, seit Jahren kein so brilliantes Buch mehr gelesen zu haben. Jeder Zeile sprüht vor Wortwitz und Wortgewandtheit. Leider hält der Autor dies nicht durch.
Der mittlere Teil zieht sich sogar arg in die Länge, was wohl auch daran liegen mag, dass das …
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Am Anfang war ich überzeugt, seit Jahren kein so brilliantes Buch mehr gelesen zu haben. Jeder Zeile sprüht vor Wortwitz und Wortgewandtheit. Leider hält der Autor dies nicht durch.
Der mittlere Teil zieht sich sogar arg in die Länge, was wohl auch daran liegen mag, dass das Ziel des Jungen, Max Cohn, immer wieder in den Hintergrund rückt bzw. zur Nebensache wird. Die zwei Zeitebenen fand ich sehr gut angelegt, auch, wie sie sich am Ende trafen.
Ein bisschen störend, und vor allem aussagelos fand ich, SS plötzlich klein zu schreiben, als könne man das Regime somit verniedlichen.
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