Auf den ersten Seiten hat es mich ziemlich überrascht, dass zwei Erzählperspektiven genutzt wurden. Ich bin davon ausgegangen, dass Victoria durchweg die Hauptperson ist und man aus ihrer Sichtweise jegliche Situationen miterlebt. Stattdessen hat auch Oliver den Platz erhalten, um sich auszudrücken
und man erhält damit nicht nur die Möglichkeit, ihn besser kennenzulernen, sondern auch, dass man…mehrAuf den ersten Seiten hat es mich ziemlich überrascht, dass zwei Erzählperspektiven genutzt wurden. Ich bin davon ausgegangen, dass Victoria durchweg die Hauptperson ist und man aus ihrer Sichtweise jegliche Situationen miterlebt. Stattdessen hat auch Oliver den Platz erhalten, um sich auszudrücken und man erhält damit nicht nur die Möglichkeit, ihn besser kennenzulernen, sondern auch, dass man Victoria in einem anderen Licht sehen kann und die Geschichte einen größeren Eindruck hinterlässt. Sie erweist sich auf den ersten Seiten deutlich vielseitiger, als ich anfangs gedacht hätte, was an sich ganz nett ist. Trotzdem musste ich mich an die Perspektiven gewöhnen und ich finde, dass die Erzählung nicht ganz rund und einladend beginnt. Ich mag die Ausgangssituation nicht wirklich, zudem hatte ich durch den ersten Auftritt Olivers einen nicht so guten Eindruck von ihm erhalten und ich hatte das Gefühl, dass man als Leser zu wenige Informationen erhält. Diese wurden dann erst etwas später präsentiert, trotzdem hätte ich es gut gefunden, wenn man sie gleich am Anfang erfahren hätte. Einfach, um mehr über die Figuren zu wissen und um einen ruhigeren Start in die Geschichte zu geben anstatt diese mit einem so merkwürdigen Moment zu beginnen.
Irgendwann kam dann auch der Punkt, an dem ich mich mit den Personen ein wenig vertraut gemacht habe, ich mich auf die Perspektiven einlassen konnte und die Sprache sich hat flüssig lesen lassen. Das ist nach vielleicht 50 – 75 Seiten geschehen, danach konnte ich der Geschichte leicht und locker folgen und mir war es möglich, beim Lesen abzuschalten und in die Erzählung einzutauchen. Ich mochte die lockere Stimmung im Buch, die kleinen Scherze, die die Figuren gemacht haben und den leichten Umgang, den sie führen. Es hat Spaß gemacht, dies zu lesen und zu verstehen, weshalb sich die Protagonisten sympathisch sind und gegen wen sie Abneigungen hegen.
Mich hat es gestört, dass zu häufig von der körperlichen Anziehung zwischen Victoria und Oliver die Rede war. Sie sind beide als unglaublich attraktiv gezeichnet und die häufigen Erwähnungen ihres Äußeren tauchen zu wiederholend auf und hinterlassen einen oberflächlichen Eindruck. Dabei ist gerade Victoria eigentlich ein recht bodenständiger und bescheidener Charakter, der viel Empathie besitzt und mit einem freundlichen und sympathischen Wesen ausgestattet ist. Von daher empfinde ich es als absolut nicht passend, dass so häufig über ihr makelloses Aussehen oder die körperliche Anziehung der zwei Figuren die Rede ist. Das hat der Geschichte den Charme genommen und ist mein großer Kritikpunkt an dem Werk. Von mir aus können beide sehr schöne Menschen sein, allerdings sollte der Mittelpunkt ihrer Darstellung eher ihr Charakter sein, durch den sie glänzen!
Allerdings hatte ich mir mehr auf der Ebene der Weihnachtszeit mehr erwartet. Ich finde, dass solche Stimmungen sehr rar gesät sind, meist ist es irgendwie nicht wirklich von Bedeutung, zu welcher Jahreszeit die Ereignisse spielen, weil es so wenige Bezüge zu Weihnachten gibt. Im Grunde wird die größte Assoziation mit dem Schnee gegeben, der im Roman sehr üppig vorhanden ist, ansonsten werden weder anhand von Dekorationen, noch von Speisen oder von Düften bestimmte Stimmungen an den Leser übertragen. Das finde ich wirklich schade, in diesem Punkt hatte ich mir sehr viel mehr erwartet!
Fazit
Die Idee des Romans gefällt mir sehr gut, ich finde die Umsetzung auch meist gelungen, denke aber, dass noch nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft wurde. Ich habe die Geschichte gern gelesen, habe mich dabei gut unterhalten gefühlt und finde, dass sie im Grunde schon ziemlich realistisch und lebendig daherkommt. Mir hat die Sprache richtig gut gefallen, es gibt tolle Settings und auch eine schöne Stimmung, die die Protagonisten ausstrahlen. Zudem finde ich, dass Victoria eine sehr angenehme Person ist, die ich gern noch besser kennengelernt hätte. Aber leider gibt es halt auch ein paar Aspekte, die meines Er