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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 642 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Die geheimnisvolle Insel / Meisterdiebe Bd.3
Arcanjo, J. J.

Die geheimnisvolle Insel / Meisterdiebe Bd.3


sehr gut

Ein weiteres Schuljahr in Crookhaven beginnt – und diesmal steht für Gabriel und seine Freunde weit mehr auf dem Spiel als nur gute Noten und der Schulpokal. Der dritte Band der Reihe führt die Leser tief in die Welt der Meisterdiebe, in der nicht nur cleveres Denken, sondern auch Mut und Zusammenhalt gefragt sind.


Noch bevor das Schuljahr richtig startet, stehen Gabriel und seine Freunde vor einer heiklen Mission. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die berüchtigten Namenlosen zu stoppen – eine Untergrundorganisation, die dunkle Machenschaften betreibt und ihnen gefährlich nahekommt. Doch wie soll eine Gruppe von Schülern gegen eine solche Bedrohung bestehen? Ihre einzige Hoffnung ruht auf Maravel, einer Legende unter den Meisterdieben. Doch ihn aufzuspüren, ist eine Herausforderung für sich.

J.J. Arcanjo gelingt es erneut, eine mitreißende Geschichte zu erzählen, die geschickt Abenteuer, Freundschaft und Spannung verbindet. Die Figuren haben sich weiterentwickelt, und ihre Dynamik wirkt noch vertrauter und eingespielter als zuvor. Besonders beeindruckend ist, wie sie sich gegenseitig stützen und über sich hinauswachsen – sei es in ihrem Können oder durch die Herausforderungen, die sie meistern müssen. Dabei kommt der Humor nicht zu kurz, was den besonderen Charme der Reihe ausmacht.


Wie bereits in den Vorgängerbänden verbindet die Geschichte klassische Internatselemente mit Gaunereien. Die Schüler perfektionieren ihre Diebeskünste, messen sich in Wettkämpfen und kämpfen um den prestigeträchtigen Schulpokal. Während der Schulalltag vertraute Strukturen aufweist, sorgt die übergeordnete Handlung für ausreichend Spannung und Abwechslung. Besonders im letzten Drittel nimmt das Tempo spürbar zu, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

J.J. Arcanjo schafft es, die Geschichte immer wieder mit neuen Wendungen aufzuladen, auch wenn sich einige Abläufe innerhalb der Schule bereits eingespielt haben. Die Konfrontation mit den Namenlosen bringt eine bedrohliche Note ins Spiel, die die Figuren an ihre Grenzen führt und für fesselnde Lesemomente sorgt.


Fazit

„Schule der Meisterdiebe: Die geheimnisvolle Insel“ überzeugt mit einer gelungenen Mischung aus Nervenkitzel, cleveren Plänen und einer eingespielten Freundesgruppe, die für ihre Ziele alles gibt. Die Welt von Crookhaven bleibt faszinierend, und die Handlung nimmt mit jeder Seite mehr Fahrt auf. Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch diesen Teil verschlingen – und nach dem spannenden Finale ungeduldig auf die Fortsetzung warten. Eine klare Empfehlung für alle Fans von Internatsabenteuern mit einer Prise Gaunergenie!

Bewertung vom 16.03.2025
Vor hundert Sommern
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


weniger gut

"Sie ahnte, dass es nur diese Geschichte war, die es ihr erlauben würde, das Schweigen über die tiefe Schuld, die sie seit Jahrzehnten mit sich trug, zu brechen. Ob sie am Ende die Kraft haben würde, der Scham zu entkommen und das Schweigen tatsächlich zu beenden, wusste sie nicht." (Zitat S. 135)

Katharina Fuchs gehört zu den Autorinnen, deren Bücher ich bisher gerne gelesen habe. Ihre Romane überzeugen normalerweise durch eine feinfühlige Erzählweise, authentische Figuren und fundiert recherchierte historische Hintergründe. Umso enttäuschender ist es, dass „Vor hundert Sommern“ genau in diesen Punkten schwächelt. Statt eines fesselnden Familiengeheimnisses erwartet den Leser eine Gegenwartsebene, die sich in einer Überfrachtung an Themen verliert und der Geschichte jegliche Dynamik nimmt.

Die historische Handlung ist das stärkere Element des Romans. Die junge Clara lebt im Berlin der 1920er Jahre und betreibt einen Hundesalon. Als sie dem idealistischen Revolutionär Aleksei erlaubt, geheime Treffen in ihrem Hinterzimmer abzuhalten, überschreitet sie unwissentlich eine Grenze und besiegelt damit ihr eigenes Schicksal und das ihrer Familie.

Die Zeit der Weimarer Republik, der zunehmende Extremismus und das fragile gesellschaftliche Gefüge sind atmosphärisch dicht beschrieben. Hier beweist Katharina Fuchs, dass sie ihr Handwerk beherrscht.

Allerdings wird diese erzählerische Stärke durch die Gegenwartsebene ausgebremst. Statt einer klaren Verbindung zur Vergangenheit verliert sich die Geschichte in einer Masse an gesellschaftspolitischen Themen. Veganismus, Klimakrise, Hass und Hetze im Internet, Mobbing, Demos gegen Rechts, Social Media als Berufsfeld, Eisbaden als Trendsport – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Es wirkt, als hätte die Autorin ein Abziehbild aktueller Debatten erstellt, um dem Roman Modernität zu verleihen. Doch anstatt sich authentisch in die Handlung einzufügen, stehen diese Themen wie Fremdkörper im Text.

Das größte Problem ist dabei nicht einmal die Anzahl der angeschnittenen Themen, sondern ihre Oberflächlichkeit. Nichts davon wird wirklich vertieft oder kritisch beleuchtet – es bleibt bei Schlagworten, die fast schon belehrend auf den Leser wirken. Das eigentliche Familiengeheimnis, das den Roman tragen sollte, gerät dabei völlig in den Hintergrund.

Hinzu kommt ein weiteres Manko: die Figuren. Während Clara in der Vergangenheitsebene glaubwürdig und vielschichtig gezeichnet ist, wirken die Figuren der Gegenwart oft hölzern. Sie sprechen nicht wie echte Menschen, sondern wie Sprachrohre für gesellschaftliche Diskurse. Besonders irritierend ist, dass Lenas Großmutter Elisabeth die Geschichte von Clara in solch exakten Details erzählt, obwohl sie damals noch nicht einmal geboren war. Diese Konstruiertheit zieht sich durch den gesamten Roman.

Zudem leidet die Geschichte unter einem zähen Erzähltempo. Die Fülle an Themen nimmt ihr die Spannung und sorgt dafür, dass sie streckenweise träge wirkt. Gerade im Mittelteil passiert zu wenig, um die Aufmerksamkeit des Lesers durchgehend zu fesseln. Und wenn schließlich Antworten auf offene Fragen geliefert werden, ist es zu spät, um das Ruder noch herumzureißen.



Fazit:
"Vor hundert Sommern" hätte ein packender und berührender Familienroman sein können, doch die überladene Gegenwartsebene erstickt sein Potenzial.

Statt einer tiefgründigen Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart erfolgt lediglich eine Aneinanderreihung aktueller Themen, die konstruiert und oberflächlich wirken.

Während die historische Erzählung überzeugt, verliert sich der Roman zunehmend in Belanglosigkeiten und langweilt den Leser.

Bewertung vom 09.03.2025
Der Glashund
Conrad, Iris

Der Glashund


gut

Berlin 1942: Die jüdische Kunststudentin Henriette steht vor dem unausweichlichen Schicksal, das ihre Familie bereits ereilt hat – die Deportation in den Osten. Doch im letzten Moment gelingt ihr die Flucht in den Untergrund. Als „Flitzerin“ schlägt sie sich durch ein Berlin, das ihr keine Zuflucht gewähren will, stets in Gefahr, verraten und entdeckt zu werden. An ihrer Seite Benjamin, ein Kommilitone, mit dem sie eine unerwartete Freundschaft und schließlich mehr verbindet. Doch die Schatten der Vergangenheit holen sie ein: Rolf Reinhardt, einst ein Verehrer, nun ein Gestapo-Mann, hat seine ganz eigenen Gründe, Henriette aufzuspüren.

Iris Conrad erzählt mit Der Glashund eine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte über den Überlebenskampf jüdischer Menschen im Berliner Untergrund während des Nationalsozialismus. Die historische Fundierung des Romans ist spürbar, die akribische Recherche zeigt sich in den vielen Details über Fluchthilfe, Verrat und die ständige Angst der Verfolgten. Doch gerade diese Fülle an historischen Fakten gerät manchmal zum Stolperstein der Erzählung.

Ein lehrreicher, aber streckenweise zäher Roman

Die erste Hälfte des Buches nimmt sich viel Zeit, die Vorgeschichte der Figuren zu entwickeln. Henriettes mutiges, aber riskantes Spiel mit Rolf Reinhardt, das ihn letztlich gegen sie aufbringt, wird ausführlich geschildert. Die eigentliche Flucht beginnt jedoch erst spät, wodurch der eigentliche Kern der Geschichte – das Leben im Untergrund – in der zweiten Hälfte zu kurz kommt. Besonders die Jahre 1944 und 1945, die wohl die dramatischste Phase für Untergetauchte darstellten, werden nur knapp behandelt.

Auch emotional bleibt der Roman hinter seinen Möglichkeiten zurück. Trotz der erschütternden Thematik gelingt es Conrad nicht immer, die existenzielle Bedrohung spürbar zu machen. Die Figuren bleiben auf Distanz, das Mitfiebern fällt schwer. Zudem wirkt die Handlung stellenweise konstruiert – zu viele glückliche Fügungen, zu viele zufällige Begegnungen nehmen der Geschichte an manchen Stellen die Glaubwürdigkeit.

Fazit:

Der Glashund ist ein sorgfältig recherchierter Roman über ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte. Er vermittelt viel Wissen über das Leben jüdischer Menschen im Untergrund und die komplexen Netzwerke aus Helfern und Verrätern. Doch während die Fakten überzeugen, fehlt es der Geschichte an emotionaler Tiefe und erzählerischer Spannung. Wer sich für die historische Thematik interessiert und einen faktenreichen, aber eher nüchternen Roman erwartet, wird hier fündig. Wer eine packende, fesselnde Erzählweise sucht, könnte enttäuscht sein.

Bewertung vom 09.03.2025
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Oberbayern, Ende des 19. Jahrhunderts: Maria, eine junge, talentierte Hebamme, kehrt nach ihrer Ausbildung in München in ihr Heimatdorf zurück – doch statt eines warmen Empfangs erwartet sie Ablehnung und Misstrauen. Als uneheliches Kind hatte sie es dort nie leicht, und nun soll sie auch noch die alteingesessene Hebamme Alma ablösen, die mit ihren überholten Methoden stur an der Vergangenheit festhält. Während Alma die Dorfgemeinschaft gegen Maria aufbringt, kämpft diese nicht nur für den medizinischen Fortschritt, sondern auch gegen das tödliche Kindbettfieber, das viele Frauen das Leben kostet. Und als wäre das nicht genug, muss sie sich ihren eigenen Gefühlen für Jugendfreund Max stellen – einen verheirateten Mann, dessen Frau mit schweren Schwangerschaftskomplikationen zu kämpfen hat.


Linda Winterberg zeichnet ein intensives Bild des Hebammenwesens in einer Epoche, in der medizinisches Wissen oft noch gegen Aberglauben und veraltete Traditionen ankämpfen musste. Besonders eindrucksvoll ist, wie Maria trotz aller Widerstände an ihrer Überzeugung festhält und für die Gesundheit der Frauen kämpft – selbst dann, wenn die Dorfgemeinschaft sie misstrauisch beäugt. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit machen sie zu einer faszinierenden Protagonistin, die man gerne begleitet. Gleichzeitig zeigt der Roman eindrucksvoll, wie abhängig Frauen damals von den Entscheidungen anderer waren – sei es von den Dorfältesten, den Männern oder den Hebammen, die oft mit unbegründeten Ängsten und fragwürdigen Methoden über Leben und Tod entschieden.


Winterbergs Schreibstil ist einfühlsam und atmosphärisch. Die raue Bergwelt Oberbayerns, die einfachen Lebensverhältnisse und der starke Gemeinschaftszusammenhalt werden lebendig eingefangen. Besonders berührend sind die Szenen rund um die Geburten – von der Freude über neues Leben bis hin zu den dramatischen Momenten, in denen jede Entscheidung schwer wiegt. Allerdings fehlt es an manchen Stellen an Spannungsspitzen, die das Geschehen noch packender hätten machen können. Die Konflikte sind greifbar, doch manche Wendungen verlaufen recht vorhersehbar, sodass die Geschichte stellenweise etwas gemächlicher wirkt.


Fazit

„Die Berghebamme – Hoffnung der Frauen“ ist ein bewegender Auftakt einer historischen Trilogie, der die harte Realität des Hebammenberufs mit einer emotionalen, persönlichen Geschichte verbindet. Maria ist eine starke Protagonistin, die für ihre Ideale kämpft, und die Einblicke in die damalige Geburtshilfe sind authentisch und fesselnd. Auch wenn die Handlung gelegentlich etwas ruhig verläuft, überzeugt sie mit stimmungsvoller Atmosphäre und tiefgehenden Figuren. Ein empfehlenswerter Roman für alle, die historische Geschichten über mutige Frauen und gesellschaftliche Veränderungen lieben – und gespannt auf Marias weiteren Weg sind.

Bewertung vom 28.02.2025
Gesund mit Visite - Bluthochdruck
Visite

Gesund mit Visite - Bluthochdruck


ausgezeichnet

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Volkskrankheiten – und doch wird er oft unterschätzt. Dabei kann er schwerwiegende Folgen haben, von Herzinfarkt bis Schlaganfall. Das Buch "Gesund mit Visite – Bluthochdruck" bietet einen kompakten 142seitigen Leitfaden, um die eigene Gesundheit in den Griff zu bekommen und den Blutdruck nachhaltig zu senken.

Das Buch gliedert sich in drei große Bereiche: zunächst eine Einführung ins Thema Bluthochdruck, dann ein umfangreicher Rezeptteil und schließlich Tipps zu Bewegung und seelischem Wohlbefinden. Besonders positiv fällt auf, dass die Informationen kurz, prägnant und anschaulich aufbereitet sind – ideal für Leser, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen.

Der Rezeptteil nimmt jedoch einen Großteil des Buches ein. Wer sich tiefergehende medizinische Informationen oder eine detaillierte Erklärung der Ursachen von Bluthochdruck erhofft, könnte daher etwas enttäuscht sein.
Dafür überzeugen die Rezepte: Sie sind abwechslungsreich, alltagstauglich und lecker.

Der letzte Abschnitt widmet sich sanften Bewegungsformen, die jeder in seinen Alltag integrieren kann, sowie einfachen Maßnahmen zur Stressbewältigung. Ein hilfreiches Kapitel, das zeigt, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind.


Obwohl ich noch keine 50 bin, betrifft mich das Thema Bluthochdruck bereits – vor allem durch anhaltenden Stress, der als Risikofaktor gilt. Das Buch bietet mir viele Anregungen, besonders in Bezug auf Ernährung und Salzreduktion. Einige Tipps klingen einfach, sind im Alltag aber nicht immer leicht umzusetzen. Dennoch schärft die Lektüre das Bewusstsein dafür, wie man durch kleine Veränderungen langfristig profitieren kann.


Fazit

Wer einen leicht verständlichen, praxisnahen Ratgeber sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Die Kombination aus fundiertem Wissen, alltagstauglichen Rezepten und umsetzbaren Bewegungstipps macht es zu einem wertvollen Begleiter für alle, die aktiv etwas für ihre Gesundheit tun wollen. Wer jedoch tiefere medizinische Einblicke erwartet, wird sich möglicherweise mehr Hintergrundinformationen wünschen.

Bewertung vom 27.02.2025
Goldene Zeiten / Die Münchner Ärztinnen Bd.2
Bach, Ina

Goldene Zeiten / Die Münchner Ärztinnen Bd.2


sehr gut

Mit "Goldene Zeiten. Die Münchner Ärztinnen" setzt Ina Bach ihre historische Romanreihe auf überzeugende Weise fort und entführt ihre Leserinnen und Leser erneut in das Jahr 1902. Der Roman folgt den drei jungen Frauen Lulu, Elsa und Fanny, die trotz aller gesellschaftlicher und politischer Hindernisse nicht von ihrem Traum lassen wollen, Ärztinnen zu werden. Der Autorin gelingt es, das historische Geschehen mit den persönlichen Schicksalen ihrer Protagonistinnen zu verweben und dabei ein fesselndes Bild einer Zeit zu zeichnen, in der Frauen noch immer gegen die Konventionen der Gesellschaft ankämpfen mussten.

Ina Bach lässt die Figuren lebendig werden und verleiht ihnen Tiefe. Lulu, Elsa und Fanny tragen jede auf ihre Weise ihre persönlichen Lasten, sei es in Form von familiären Erwartungen, persönlichen Verlusten oder gesellschaftlicher Ablehnung. Ihre unterschiedlichen Schicksale bieten einen interessanten Blick auf die damaligen Verhältnisse und schaffen es, den Leser emotional zu fesseln. Besonders bemerkenswert ist die starke Ausarbeitung der Frauenfiguren, die in ihrem Bestreben nach Bildung und Unabhängigkeit über sich hinauswachsen.

Die historische Recherche ist gut umgesetzt, und die politischen sowie sozialen Barrieren, die den Frauen den Weg versperren, sind klar nachvollziehbar. Besonders spannend sind die Einblicke in die damaligen gesellschaftlichen Normen und das Streben nach Anerkennung.

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch Momente, in denen die Erzählung sich ein wenig in Details verliert und der Erzählfluss an einigen Stellen langsamer wird. In diesen Abschnitten fühlt sich die Handlung etwas gedehnt an. Diese Längen bremsen die Spannung ein wenig und verhindern, dass der Roman durchgehend mit der gleichen Intensität wie der erste Band fesselt.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Es bietet eine gelungene Mischung aus persönlichen Schicksalen und Zeitgeschichte, und die Protagonistinnen sind nach wie vor faszinierende Charaktere, deren Entwicklung man gerne folgt. "Goldene Zeiten. Die Münchner Ärztinnen" ist eine unterhaltsame und aufschlussreiche Lektüre, die neugierig auf den finalen Band macht.

Bewertung vom 27.02.2025
Die Großstadtdetektive
Lezzi, Eva

Die Großstadtdetektive


sehr gut

Mit "Die Großstadtdetektive" präsentiert Eva Lezzi einen kurzweiligen und mitreißenden Kinderkrimi, der junge Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Geschichte um Jona, der neu in Berlin ist und sich ausgerechnet mit dem großspurigen Deniz zusammentun muss, um einen Diebstahl aufzuklären, steckt voller Spannung, Witz und Tempo. Als die beiden selbst unter Verdacht geraten, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich zusammenzuraufen – und dabei zu erkennen, dass sie als Team unschlagbar sind.

Die Charaktere sind lebendig gezeichnet, die Dialoge authentisch, und die Handlung hält einige überraschende Wendungen bereit. Die Autorin fängt das Großstadtflair Berlins atmosphärisch ein, ohne sich in langen Beschreibungen zu verlieren. Das Buch liest sich flüssig und bietet genau die richtige Mischung aus Krimispannung und humorvollen Momenten, sodass es sowohl zum Vorlesen als auch für junge Selbstleser bestens geeignet ist.

Neben der Krimihandlung greift das Buch Themen wie kulturelle Vielfalt und Vorurteile auf. Diese Aspekte sind stimmig in die Geschichte eingebunden, dennoch hätte es sie nicht so explizit gebraucht. Kinder sehen sich nicht durch Herkunft oder Religion, sondern durch gemeinsame Erlebnisse – Freundschaft entsteht für sie aus dem Moment heraus. Persönlich habe ich solche Vorurteile im Umfeld meines Kindes nie erlebt, daher hätte die Geschichte für mich auch ohne diesen Schwerpunkt wunderbar funktioniert. Doch das bleibt ein Nebenaspekt in einem rundum gelungenen Kinderkrimi, der einfach Spaß macht. Mein Sohn und ich haben das Buch mit großer Begeisterung gelesen – und genau das zählt.

Bewertung vom 20.02.2025
Keeper of the Lost Cities - Enthüllt (Band 9,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Enthüllt (Band 9,5) (Keeper of the Lost Cities)


gut

Als großer Fan der Reihe Keeper of the Lost Cities war ich gespannt auf diesen Zwischenband, der die Ereignisse aus Sternenmond aus Keefes Perspektive schildert. Besonders neugierig war ich auf die versprochenen Enthüllungen und die Einblicke in Keefes Erlebnisse während seines Aufenthalts in der Menschenwelt. Doch am Ende hinterließ das Buch bei mir gemischte Gefühle.

Der Fokus der Handlung liegt darauf, wie Keefe versucht, sich in der unbekannten Welt der Menschen zurechtzufinden und gleichzeitig lernt, seine neuen Fähigkeiten zu kontrollieren. Dabei trifft er auf neue Bekanntschaften und deckt Geheimnisse auf, die vermutlich in den kommenden Bänden eine Rolle spielen werden. Trotz dieser interessanten Ansätze fehlte mir über weite Strecken der für die Reihe typische Spannungsbogen. Viele Passagen wirkten etwas langatmig, da sie sich stark auf Keefes innere Konflikte und alltägliche Herausforderungen konzentrieren, ohne dass die Handlung dabei spürbar voranschreitet.

Auch die im Vorwort angekündigten Enthüllungen konnten mich nicht vollständig überzeugen. Zwar bieten sie interessante Hintergrundinformationen zu bestimmten Charakteren, doch der überraschende Wow-Effekt, den ich aus früheren Bänden kenne, blieb dieses Mal aus. Dennoch gab es einige Highlights, die mich begeistert haben – allen voran die Szenen, in denen Keefes humorvolle und charmante Art zur Geltung kommt. Besonders schön fand ich außerdem, dass ein wichtiger Moment zwischen Sophie und Keefe nun aus der Perspektive von Lord Hammerhaar erzählt wird, was dem Geschehen eine neue, erfrischende Note verleiht.

Alles in allem ist Enthüllt, Teil 9,5 eine solide Ergänzung zur Reihe, die vor allem durch Keefes Erzählstimme punktet. Für das Verständnis der Hauptgeschichte ist dieser Zwischenband zwar nicht unbedingt notwendig, doch eingefleischte Fans dürfen sich über viele emotionale und humorvolle Keefe-Momente freuen. Da die Handlung jedoch stellenweise etwas zäh wirkt und die großen Überraschungen ausbleiben, vergebe ich 3 von 5 Sternen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf den zehnten Band und darauf, wie die Hauptgeschichte weitergeht.

Bewertung vom 20.02.2025
Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1
Quinn, Julia

Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1


sehr gut

Nachdem ich zuerst die Serie "Bridgerton" gesehen hatte, war ich neugierig, wie die Geschichte von Daphne und Simon im Buch erzählt wird. Und ich wurde nicht enttäuscht: Das Buch ist unterhaltsam, die Charaktere sind liebevoll gestaltet und der humorvolle Schreibstil sorgt dafür, dass man die Geschichte nur ungern aus der Hand legt.

Im Mittelpunkt steht Daphne Bridgerton, die sich dem gesellschaftlichen Druck stellt, einen passenden Ehemann zu finden. Um den ständigen Verkupplungsversuchen ihrer Mutter zu entkommen, schließt sie einen ungewöhnlichen Pakt mit Simon Basset, dem Duke of Hastings. Simon, der fest entschlossen ist, niemals zu heiraten, soll Daphne den Hof machen – zum Schein. Für ihn bedeutet das Schutz vor den Avancen heiratswilliger Damen, während Daphne durch die Aufmerksamkeit des attraktiven Dukes im gesellschaftlichen Ansehen steigt. Doch was als harmloser Plan beginnt, entwickelt sich schnell zu echten Gefühlen, die sowohl Daphne als auch Simon vor Herausforderungen stellen.

Besonders gut gefallen hat mir die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren. Ihre Schlagabtäusche sind witzig und charmant, gleichzeitig aber auch voller Gefühl. Simon als innerlich zerrissener Charakter und Daphne mit ihrer warmherzigen, aber entschlossenen Art bilden ein faszinierendes Paar, dessen Entwicklung man gerne verfolgt. Der Schreibstil von Julia Quinn ist dabei leicht, fließend und voller Humor, was die Lektüre sehr angenehm macht.

Trotz der Ähnlichkeiten zur Serie gab es einige Unterschiede, die ich als besonders spannend empfand. Vor allem der zusätzliche Epilog im Buch bietet einen schönen Einblick in die Zukunft der beiden, den man in der Serie so nicht bekommt.

Alles in allem hat mich Bridgerton – Der Duke und ich vollkommen überzeugt. Die Mischung aus Romantik, Humor und historischen Flair macht das Buch zu einem echten Lesevergnügen. Wer Liebesgeschichten mit Happy End mag, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 19.02.2025
Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1 (1 MP3-CD)
Bell, Theresa

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie / Sepia Bd.1 (1 MP3-CD)


sehr gut

Mit "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" entführt Theresa Bell ihre Hörer in eine Welt, in der Bücher und Tinte kostbarer sind als Gold. Die zwölfjährige Sepia, ein Waisenmädchen mit einer besonderen Verbindung zur Tinte, erhält die einmalige Chance, in der berühmten Hafenstadt Flohall als Lehrling bei Silbersilbe, einem der drei großen Meister des Buchdrucks, zu lernen. Doch kaum angekommen, geschehen seltsame Dinge: Tinte verschwindet, dunkle Gestalten treiben ihr Unwesen, und schließlich sind die Meister wie vom Erdboden verschluckt. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden Niki und Sanzio kommt Sepia einem uralten Geheimnis auf die Spur – und erkennt, dass der längst vergangene Tintenkrieg vielleicht noch nicht vorbei ist.

Dieses Hörbuch ist ein echtes Juwel für alle, die Bücherwelten voller Magie lieben. Flohall ist eine Stadt, die man beim Zuhören förmlich riechen und spüren kann – mit duftender Tinte, flüsterndem Papier und alten Druckpressen, die Geschichten zum Leben erwecken.

Uve Teschner als Sprecher verleiht der Geschichte eine besondere Tiefe. Seine warme, ausdrucksstarke Stimme passt perfekt zur geheimnisvollen und abenteuerlichen Stimmung der Erzählung. Er erweckt die Charaktere zum Leben, verleiht jedem eine eigene Klangfarbe und macht das Hörerlebnis noch intensiver.

Neben der faszinierenden Magie und der detailreichen Welt lebt die Geschichte vor allem von ihren Charakteren. Sepia ist eine liebenswerte, mutige Heldin, die sich trotz Unsicherheiten und Zweifel immer wieder beweisen muss. Ihre Freundschaft zu Niki und Sanzio ist authentisch und warmherzig – zusammen wachsen sie an ihren Herausforderungen und erleben spannende Abenteuer.

Trotz der vielen gelungenen Elemente konnte mich das Hörbuch nicht durchgehend fesseln. Einige Passagen zogen sich etwas, und an manchen Stellen hätte ich mir noch mehr Spannung gewünscht. Dennoch ist "Sepia und das Erwachen der Tintenmagie" ein starker Auftakt mit Suchtpotenzial, der Lust auf die Fortsetzung macht.

Ein tolles Hörvergnügen für Kinder ab 10 Jahren und für alle, die magische Bücherwelten lieben.