Versandkostenfrei!
Nicht lieferbar
Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel ...
Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit. Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Bierach, BarbaraBarbara Bierach ist eine bekannte Journalistin und Sachbuchautorin. Sie leitete jahrelang die Management-Berichterstattung der WirtschaftsWoche. Nach Jahren als Auslandskorrespondentin in New York und Sydney lebt sie heute im irischen Sligo, wo auch ihr erster Krimi Die Lügenmauer spielt.
Produktdetails
- List Taschenbücher Nr.61306
- Verlag: List TB.
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 11. Juli 2016
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 120mm x 25mm
- Gewicht: 271g
- ISBN-13: 9783548613062
- ISBN-10: 3548613063
- Artikelnr.: 44119458
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Ein irischer Pfarrer wird ermordet und die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Denn ohne Motiv kein Täter – und der Pfarrer scheint wirklich niemandem etwas getan zu haben. Detective Emma Vaughn von der Garda in Sligo kommt erst voran als anonyme Briefe auftauchen, die etwas mit der …
Mehr
Ein irischer Pfarrer wird ermordet und die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Denn ohne Motiv kein Täter – und der Pfarrer scheint wirklich niemandem etwas getan zu haben. Detective Emma Vaughn von der Garda in Sligo kommt erst voran als anonyme Briefe auftauchen, die etwas mit der Vergangenheit des Priesters zu tun haben. Tief wühlt sie nun in der Vergangenheit und kommt dem Täter bald auf die Spur.
Ein Krimi, der in Irland spielt. Sehr interessante Gegend, ich war neugierig. Doch das Buch hat meinen Erwartungen, zumindest anfangs, nicht ganz entsprochen. Ich konnte einfach kaum Spannung entdecken. Der Mord wurde relativ nüchtern geschildert, die Ermittler blieben mir irgendwie fremd. Auch Protagonistin Emma, die tablettenabhängig ist, konnte mich nicht überzeugen. Warum müssen eigentlich alle Ermittler ein Problem haben? Einzig James fand ich total angenehm.
Durch Rücksprünge in die Vergangenheit ist der Leser den Detectives ein großes Stück voraus, was das Lesevergnügen auch eindämmt. Dennoch fand ich die Handlung der Vergangenheit anfangs viel interessanter als die der Gegenwart. Das Ende hat mich dann dennoch positiv überrascht und ich fand es spannend und fesselnd, zutiefst menschlich.
Mir persönlich zu viel waren die Einschübe um die IRA (weshalb muss Emmas Ex-Mann plötzlich mit denen zu tun gehabt haben?), das ewige Herumreiten auf den religiösen Problemen um Protestanten und Katholiken und die familiären Probleme von Emma. Alleinerziehend und überlastet – das findet man zur Zeit beinah in jedem Krimi wieder. Ich hätte mir mehr über die Landschaften von Irland erhofft oder die Eigenarten der kleinen Städtchen. Stellenweise widerum war der Roman etwas poetisch und auch humorvoll. Diese Stellen haben mir mithin am besten gefallen.
Fazit: Man muss nicht, man kann diesen Krimi lesen.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Als geschiedene, alleinerziehende Mutter, hat die Protestantin Emma Vaughan im katholischen Irland keinen leichten Stand in ihrem Beruf als Inspector bei der Mordkommission in Sligo. Und nun soll sie ausgerechnet den Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Anscheinend war Charles …
Mehr
Als geschiedene, alleinerziehende Mutter, hat die Protestantin Emma Vaughan im katholischen Irland keinen leichten Stand in ihrem Beruf als Inspector bei der Mordkommission in Sligo. Und nun soll sie ausgerechnet den Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Anscheinend war Charles Fitzpatrick gut angesehen. Ein Motiv für seine Ermordung ist erstmal nicht in Sicht. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass er längst nicht überall beliebt war. Emmas Vorgesetzter sitzt ihr im Nacken und will Ergebnisse sehen. Schließlich führt eine Spur in ein Kloster, in dem junge Mütter vor Jahrzehnten ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten...
"Lügenmauer" ist der erste Fall für Emma Vaughan. Dadurch lernt man sie und ihren Partner James näher kennen. Emma ist allerdings keine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt, da sie es einem nicht ganz einfach macht. Ihre Tablettensucht beobachtet man eher skeptisch und bleibt deshalb auch etwas auf Distanz. Dennoch scheint sie das Herz auf dem richtigen Fleck zu haben und eigentlich ganz sympathisch zu sein.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dem Verlauf problemlos folgen. Der Fall selbst ist leider nicht besonders spannend und tritt eigentlich über große Teile des Buchs auf der Stelle. Man hat das Gefühl, dass es nicht richtig voran geht und dass man mit Details aus Emmas Privatleben hingehalten wird. Diese nehmen einen ziemlich großen Raum bei diesem Krimi ein. Es gibt allerdings auch Rückblicke in die Vergangenheit. Diese Einschübe, die sich mit einer jungen Frau, die durch eine Vergewaltigung Mutter wird, befassen, sorgen dafür, dass man trotzdem relativ interessiert bei der Stange bleibt. Denn man möchte gern erfahren, wie sich die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden. Die Auflösung überrascht dann durch eine Reaktion von Emma, die man so nicht erwarten konnte.
Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und da ich ein echter "Serien-Junkie" bin, freute ich mich sehr auf den Start einer neuen Krimireihe, die noch dazu in Irland angesiedelt ist. Leider konnte mich der Krimi aber nicht so richtig überzeugen, denn mir fehlte es hier deutlich an Spannung und Ermittlungsarbeit. Das Ganze plätscherte für mich eher so dahin. Ich vergebe deshalb auch eher verhaltene drei Bewertungssterne und bin nicht sicher, ob ich einen weiteren Fall dieser Ermittlerin lesen würde.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Charles Fitzpatrick wurde ermordet. Wer tut das einem Kirchenmann im Ruhestand an? Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo soll den Fall auf Wunsch ihres Chefs möglichst schnell abschließen. Aber es gibt fast keine Spuren und kaum brauchbare Hinweise. Was war das Motiv? …
Mehr
Charles Fitzpatrick wurde ermordet. Wer tut das einem Kirchenmann im Ruhestand an? Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo soll den Fall auf Wunsch ihres Chefs möglichst schnell abschließen. Aber es gibt fast keine Spuren und kaum brauchbare Hinweise. Was war das Motiv? Obwohl der Tote nicht sonderlich beliebt war, stoßen Emma und ihr Kollege James nur auf Schweigen.
Das Buch beginnt ein den sechziger Jahren mit einer Vergewaltigung in einer Scheune. Als Leser geht man sehr schnell davon aus, dass der Todesfall mit dieser Vergewaltigung zusammenhängt.
Das Buch erzählt einem neben der Krimihandlung sehr viel über Irland, die Stellung der Kirche und des Glaubens in diesem Land. Es erzählt aber auch von dem ewigen Misstrauen und den Vorurteilen. Unter diesen Vorurteilen hat auch Emma zu leiden. In dieser Gegend hat man katholisch zu sein, sie aber ist protestantisch, dazu noch geschieden und alleinerziehende Mutter. Ihrem Ex kreidet man das aber nicht an, obwohl er mit seiner Gewalt Emma in die Flucht getrieben hat. Emmas Kollege James ist ein gut aussehender und sympathischer Typ. Ich mochte die lockeren Dialoge zwischen den beiden. Der Polizeichef dagegen ist Wenig an der Polizeiarbeit, dafür aber sehr am Golfen interessiert. Er will bei den Ermittlungen auch keinen Konflikt mit der Kirche.
Die Geschichte verläuft relativ ruhig, aber mit überraschendem Ende. Dafür zeigt sich ein authentisches Bild von Irland, in dem die Kirche große Macht hat und der Glaube das Leben der Menschen mitbestimmt.
Mit hat das Buch gut gefallen.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Emma Vaughan lebt in Sligo, Nordirland, ist geschieden, alleinerziehend und Protestantin. Das führt in einem zutiefst katholischen Polizeicorp meist zu Misstrauen. Ausgerechnet sie soll einen Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Sie stößt auf eine Mauer aus …
Mehr
Emma Vaughan lebt in Sligo, Nordirland, ist geschieden, alleinerziehend und Protestantin. Das führt in einem zutiefst katholischen Polizeicorp meist zu Misstrauen. Ausgerechnet sie soll einen Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Sie stößt auf eine Mauer aus Schweigen. Doch ihre Spur führt zu einem Kloster, in dem in den sechziger Jahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Emma will unbedingt herausfinden, was damals geschah und wie dies mit dem aufzuklärenden Mord in Verbindung steht und taucht in die dunkle Vergangenheit Irlands ein.
Ich fand den Krimi von Barbara Bierach sehr gelungen. Es ist ein solider Krimi, bei dem die Ermittlungsarbeit im Vordergrund steht, mit einem sympathischen Team. Die Dinge, die Emma aufdeckt, sind natürlich weniger schön, gehören aber zur Geschichte Irlands. Anfangs fand ich das Buch etwas zäh zu lesen, da nicht sonderlich viel passierte. Jedoch wurde es dann zum Schluss hin spannend, als sich die einzelnen Puzzleteile zusammenfügten. Auflockernd empfand ich, dass sich die Autorin dreier Handlungsstränge bediente, die dann am Ende einen Sinn ergaben. So spielt die Geschichte einmal in der Vergangenheit im Jahr 1965, dann wird ein Handlungsstrang aus 2004 eingeflochten und die Hauptgeschichte spielt im Jahr 2005. Den Auftakt zu einer neuen Krimireihe fand ich gelungen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Toller Debütkrimi mit Ermittlerin Emma Vaughan
Emma Vaughan ist Inspector bei der Mordkommission in Irland. Sie hat es schwer, sich als alleinerziehende Mutter und geschiedene Protestantin bei ihren männlichen Kollegen durchzusetzen. Nun soll sie die Ermittlungen beim Mord an einem …
Mehr
Toller Debütkrimi mit Ermittlerin Emma Vaughan
Emma Vaughan ist Inspector bei der Mordkommission in Irland. Sie hat es schwer, sich als alleinerziehende Mutter und geschiedene Protestantin bei ihren männlichen Kollegen durchzusetzen. Nun soll sie die Ermittlungen beim Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche übernehmen. Ihre Ermittlungen führen sie in ein Kloster, in dem früher junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt gebracht haben. Emma versucht herauszufinden, was mit den dort geborenen Kindern geschehen ist, erhält aber keine hilfreiche Unterstützung. Sie muss nun alleine der dunklen Wahrheit auf die Spur kommen.
Schon der Klappentext dieses Krimis von Barbara Bierach hat mich angesprochen und neugierig gemacht auf den Inhalt. Der Inhalt hat sich dann zwar in eine etwas andere Richtung entwickelt, als es der Klappentext vermuten ließ, aber mich hat das Buch trotz der anderen Erwartungen sehr gut unterhalten. Das Cover ist sehr schön gestaltet und man sieht einen Ausschnitt aus der irischen Landschaft.
Der Schreibstil ist flüssig, locker und baut den Spannungsbogen kontinuierlich auf, dies geschieht auch durch die beiden Erzählstränge, die sich am Ende verbinden und zu einem überraschenden Schluss führen. Die handelnden Personen sind gut beschrieben und vor allem die Handlungsorte konnte ich mir anhand der guten Beschreibung sehr gut vorstellen.
Für mich ist das Buch ein sehr guter Auftakt zu einer neuen Krimireihe und ich freue mich schon auf die weiteren Ermittlungen von Emma Vaughan.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Der erste Band um die Ermittlerin Emma Vaughn beginnt mit einem heiklen Thema. Sie soll den Tod des angesehenen Kirchenmitglieds Charles Fitzpatrick untersuchen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn nicht jeder ist bereit Emma zu unterstützen, zudem hatte sich der Kirchenmann im Laufe seines …
Mehr
Der erste Band um die Ermittlerin Emma Vaughn beginnt mit einem heiklen Thema. Sie soll den Tod des angesehenen Kirchenmitglieds Charles Fitzpatrick untersuchen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn nicht jeder ist bereit Emma zu unterstützen, zudem hatte sich der Kirchenmann im Laufe seines Lebens einige Feinde gemacht. Als alleinerziehende, protestantische Frau hat sie es in Irland nicht leicht, begegnen ihr doch viele mit Misstrauen. Aber Emma läßt sich nicht beirren und mit ihrer direkten Art und ihrem Willen sich nicht unterkriegen zu lassen, beginnt sie in der Vergangenheit von Charles zu graben. Sie schlägt ein Kapitel in seinem Leben auf, dessen Spuren in ein Heim für ledige Mütter in den Sechziger Jahren führen. Aber darüber möchte keiner wirklich reden und Emma muß gegen eine Mauer des Schweigens ankämpfen sowie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
Ein spannender Krimi, der einen mitnimmt in die irische Provinz, wo die Dorfbewohner sich gegenseitig mißtrauisch beäugen und alles für Ihr gutes Ansehen tun. Man erfährt viel über die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten, was ich sehr interessant fand.
Mit Emma mußte ich erst warm werden. Sie war mir mit ihrer burschikosen Art und ihrer Tablettensucht nicht gleich sympathisch, aber im Laufe des Buches entwickelt sie sich zu einer starken Protagonistin.
Ein gelungener Krimi mit einem nicht sehr überraschenden Ende, der sich aber sehr gut lesen läßt und mir schöne Lesestunden beschert hat.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Die Geschichte beginnt im Irland des Jahres 1964 mit dem Leidensweg einer jungen Frau, die brutal vergewaltigt und dabei geschwängert wird. Niemand will ihr Glauben schenken, stattdessen wird sie als gottlose Sünderin in ein Heim für ledige Mütter in einem Kloster abgeschoben, wo …
Mehr
Die Geschichte beginnt im Irland des Jahres 1964 mit dem Leidensweg einer jungen Frau, die brutal vergewaltigt und dabei geschwängert wird. Niemand will ihr Glauben schenken, stattdessen wird sie als gottlose Sünderin in ein Heim für ledige Mütter in einem Kloster abgeschoben, wo kaltherzige Nonnen nicht mal den kleinsten Funken Mitgefühl übrig haben.
Dieser Teil der Geschichte konnte mich wirklich überzeugen: die junge Frau wird sympathisch und lebendig beschrieben, und auch die angesprochenen Themen sind spannend und interessant.
Im Jahr 2004 folgt die Geschichte dann der Altenpflegerin Catherine, die sich in Manchester unter anderem um ihre Lieblingspatientin kümmert: die demente Margaret, die bei Catherines Anblick immer wieder verzückt "Kaitlin! Kaitlin! ruft.
Catherine blieb für mich leider eher blass. Ihre Emotionen kamen bei mir einfach nicht an, und der Schluss ließ mich mit dem Gefühl zurück, sie nie wirklich kennengelernt zu haben. Ihren Teil der Geschichte fand ich oft etwas unglaubwürdig, und meines Erachtens verrät er auch schon zu viel.
Im Jahr 2005 dreht sich die Handlung schließlich um den eigentlichen Mordfall, die Erdrosselung von Reverend Charles Fitzpatrick, und die junge Ermittlerin Emma Vaughan.
Im Klappentext klingt es so, als würde sie von ihren katholischen Macho-Kollegen drangsaliert, aber tatsächlich ist es in meinen Augen meist Emma, die auf Krawall gebürstet ist! Auf mich wirkte sie oft abfällig und herablassend, unnötig aggressiv oder provozierend. Sie ist schnell dabei, Menschen in Schubladen zu stecken, ihre eigenen Fehler sieht sie jedoch nicht - wie zum Beispiel ihre völlig außer Kontrolle geratene Medikamentenabhängigkeit.
Überhaupt findet sie viele Dinge doof. Irland doof. Religion doof. Chef doof. Wetter doof. Manchester doof. Und ich fand Emma d... Äh, sehr anstrengend.
Der Kriminalfall an sich hätte dennoch sehr spannend sein können: der Ermordete war nicht nur ein notorischer Schürzenjäger, trotz seines geistlichen Amtes, sondern auch Soldatenpfarrer bei der britischen Armee und Spross einer angesehenen Familie mit wertvollem Grundbesitz. Damit stehen direkt viele Motive zur Auswahl: Hat ihn der gehörnte Ehemann einer Geliebten gemeuchelt? Hat die IRA ihn aus politischen Motiven ermorden lassen? Wollte jemand verhindern, dass er sich das Erbe der Familie unter den Nagel reißt? Dazu kommen noch die Geschichte des Klosters und die Frage, was eigentlich aus den Kindern geworden ist.
Das wird auch alles mal angesprochen, die Spannung verpuffte für mich aber schnell wieder. Obwohl der Leser schon früh erraten kann, wie alles zusammenhängt, tappen die Ermittler lange planlos und unorganisiert im Dunkeln. Die Spur führt nicht ins Kloster, wie vom Klappentext versprochen. Die Spur führt erstmal nirgendwo hin.
Erst auf den letzten ~60 Seiten geht die Ermittlung auf einmal in rasantem Tempo in die richtige Richtung, aber ohne Zufälle wäre sie da nie angekommen.
Die Anwältin des Toten ist zufällig die beste Freundin der Ermittlerin.
Zwei Frauen aus Irland, die ein altes Familiengeheimnis miteinander verbindet, treffen sich zufällig in England,
Die Ermittlerin läuft zufällig einer Schlüsselfigur des Falles über den Weg und erkennt sie auch direkt als solche.
Eigentlich passiert wirklich wenig nur aufgrund fundierter Ermittlungsarbeit, und das erwarte ich einfach von einem Krimi.
Das Ende konnte mich leider auch nicht überzeugen. Zum einen ging mir auf einmal alles zu schnell, und zum anderen fand ich das Verhalten der beteiligten Personen überhaupt nicht glaubhaft. Emma bringt sich zum Beispiel ohne jeden ersichtlichen Grund in eine brenzlige Situationen und benimmt sich dann noch so, als wäre sie als Polizistin nicht darauf trainiert, mit brenzligen Situationen umzugehen.
Um auch mal was Positives zu sagen: Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig, und man kann sich die Schauplätze und Personen meist sehr gut bildlich vorstellen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Atmosphärischer Irland-Krimi
Schauplatz ist Sligo im irischen Nordwesten. „Lügenmauer“ beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1964: Eine Frau wird brutal vergewaltigt. Sie ist gerade mal 25 Jahre alt. Ihr Peiniger 10 Jahre älter.
März 2005: Wir lernen die …
Mehr
Atmosphärischer Irland-Krimi
Schauplatz ist Sligo im irischen Nordwesten. „Lügenmauer“ beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1964: Eine Frau wird brutal vergewaltigt. Sie ist gerade mal 25 Jahre alt. Ihr Peiniger 10 Jahre älter.
März 2005: Wir lernen die Polizistin Emma Vaughan kennen. Sie ist Protestantin und alleinerziehende Mutter und somit so etwas wie der Gegenentwurf zu Detective Inspector Sean Duffy, dem katholischen Bullen in der protestantischen Royal Ulster Constabulary in Belfast.
Reverend Dean Charles Fitzpatrick, ebenfalls ein Protestant, wurde erdrosselt. Emma und ihr Kollege James Quinn ermitteln.
Etwa ein Jahr davor: Wir begegnen Catherine. Sie arbeitet in einem Altenheim. Handelt es sich um die Frau aus dem Prolog?
Was haben all diese Erzählstränge miteinander zu tun? Die Polizei tappt im Dunkeln. Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein altes Foto führt die beiden Ermittler auf die richtige Spur…
Barbara Bierach öffnet ein dunkles Kapitel der Irischen Geschichte. Es geht um ein Heim für „gefallene Mädchen“, um uneheliche Kinder - und ein millionenschweres Erbe.
Positiv anzumerken ist die Sorgfalt, mit der die Autorin ihre nicht unkomplizierte Geschichte entwickelt. Die verwickelte religiöse und politische Vergangenheit Irlands weiß sie gut herauszustellen.
Auch die Figurenzeichnung ist gut gelungen. Emma und James habe ich sofort ins Herz geschlossen. Zwischen beiden knistert es gewaltig und das lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
Fazit: Packendes Krimi-Debüt mit einer mutigen Heldin und viel Lokalkolorit. Spannend und beklemmend zugleich.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Ein protestantischer Geistlicher ist in seinem eigenen Haus in der Nähe von Sligo ermordet aufgefunden worden. Nach und nach kommt heraus, dass er nicht nur Freunde hatte und selbst in der eigenen Familie so einiges geleistet hat. Hat sein Tod etwas damit zu tun.
Neben dem Schicksal des …
Mehr
Ein protestantischer Geistlicher ist in seinem eigenen Haus in der Nähe von Sligo ermordet aufgefunden worden. Nach und nach kommt heraus, dass er nicht nur Freunde hatte und selbst in der eigenen Familie so einiges geleistet hat. Hat sein Tod etwas damit zu tun.
Neben dem Schicksal des Pfarrers gibt es ganz klar einen weiteren roten Faden in diesem Krimi, der für mich sogar an erster Stelle steht: die Rolle der Frauen in Irland.
Ja, in Irland hatten es die Frauen vor allem aufgrund der Macht der Kirchen nicht einfach - dies die hauptsächliche Botschaft dieses Krimis, der weit über das hinausgeht, was dieses Genre üblicherweise zu bieten hat und sowohl eine Reihe historischer Hintergründe als auch jede Menge Emotionales und Erschütterndes zur Lage der Frauen im Schatten der Kirchen beinhaltet. Ja, es war und ist wahrlich ein Schattendasein der tristesten Art, das den Frauen dort über Jahrhunderte auferlegt war - teilweise dauert dies noch bis zum heutigen Tag an.
Eine empfehlenswerte Lektüre also für Leser, die Krimis der besonderen Art mögen und sich gerne nebenher ein paar historische Infos "draufschaufeln". Auch wenn das Ende aus meiner Sicht ausgesprochen überraschend und für einen Krimi durchaus unkonventionell war, geht das zeitweise auf Kosten der Spannung.
Die charismatische Polizistin Emma Vaughan, die zwar irische Wurzeln hat, aber in New York aufwuchs, ist auf jeden Fall ein großer Gewinn für die internationale Krimi- und Ermittlerlandschaft. Eine ungewöhnliche Frau, die in Irland oft aneckt, sich überall durchkämpfen muss, an den richtigen Stellen aber durchaus Diplomatie walten lässt und vieles aus einer Perspektive sieht, aus der auch die meisten Leserinnen es wahrnehmen werden - also eine Identifikationsfigur. Sie hat mich persönlich auch mit dem teilweise etwas sperrigen Stil versöhnt und lässt mich auf eine baldige Fortsetzung einer möglichen neuen Krimireihe hoffen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo hat gegen viele Vorurteile und Misstrauen zu kämpfen, denn sie wuchs in den USA auf, ist protestantisch und alleinerziehende, geschiedene Mutter eines 15jährigen Sohnes. Im erzkatholischen Irland eckt sie damit an...
Seit einem …
Mehr
Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo hat gegen viele Vorurteile und Misstrauen zu kämpfen, denn sie wuchs in den USA auf, ist protestantisch und alleinerziehende, geschiedene Mutter eines 15jährigen Sohnes. Im erzkatholischen Irland eckt sie damit an...
Seit einem Unfall hat sie häufig Schmerzen, die auch zeitgleich mit Problemen oder Stress auftreten und von ihr unreflektiert seit langem mit Tabletten unterdrückt werden.
Dann wird ein hochrangiges Mitglied der protestantischen Kirche ermordet; der erste Verdacht fällt auf die IRA oder eine ihrer Splittergruppen, da das Mordopfer im Verdacht stand, früher als Militärpriester für die Briten spioniert zu haben. Die zweite Spur führt zu einem konfessionellen Heim, in das „gefallene Mädchen“ in den Sechzigerjahren gebracht wurden um zu entbinden und ihre Kinder zur Adoption vermittelt wurden, damit ihren Familien die Schande erspart wurde.
Kritisch und zuweilen mit einer großen Portion ermittelt Emma Vaughan, deckt Lügen und Machenschaften auf, die nicht bekannt werden sollten und ermittelt hierfür auch in England...
Der erste Irland-Krimi um Emma Vaughan wird spannend und flüssig erzählt; das Einbeziehen der IRA mit Splittergruppen, dem Religionskonflikt und politischer Sichtweisen hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie die gelungenen Landschaftsbeschreibungen, denn sie vermittelten ein Gesamtbild der Situation. Die Lösung an sich kommt nicht plötzlich und unerwartet daher; diese hat man an mitermittelder Leser wahrscheinlich schon viel früher erkannt. Ohne zuviel vom Ende verraten zu wollen, möchte ich nur kurz anmerken, das die letzten Ergebnisse des Endes mich ein wenig zwiegespalten zurücklassen, denn so wird auch eine Grundlage zur Aufarbeitung und Wiedergutmachung vernichtet.
Fazit: ein spannender und gut erzählter Auftakt einer neuen Krimireihe
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote