Anne Reinecke
Buch mit Leinen-Einband
Leinsee
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Karl ist noch nicht einmal dreißig und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, 'dem' Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.
Anne Reinecke, geboren 1978, hat Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur studiert und für verschiedene Theater-, Film- und Ausstellungsprojekte sowie als Stadtführerin gearbeitet. ¿Leinsee¿ ist ihr erster Roman. Für das Manuskript wurde sie mit einem Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- 02. Aufl.
- Seitenzahl: 361
- Erscheinungstermin: 28. Februar 2018
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 122mm x 25mm
- Gewicht: 343g
- ISBN-13: 9783257070149
- ISBN-10: 3257070144
- Artikelnr.: 49907334
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Sprecherstr 8
8032 Zürich, CH
info@diogenes.ch
www.diogenes.ch
0041 442548511
© BÜCHERmagazin, Manuela Haselberger (has)
Anne Reineckes Debütroman glänzt mit einer wunderbaren Sprache, die direkt, fantasievoll, ungewöhnlich, ausdrucksstark, lebendig und bildgewaltig ist. Es sind Sätze, die man immer wieder lesen möchte, die eine Kraft haben, die man selten findet.
"Karl würgte und …
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Anne Reineckes Debütroman glänzt mit einer wunderbaren Sprache, die direkt, fantasievoll, ungewöhnlich, ausdrucksstark, lebendig und bildgewaltig ist. Es sind Sätze, die man immer wieder lesen möchte, die eine Kraft haben, die man selten findet.
"Karl würgte und schluckte. In seinem Brustkorb brannte es. Und es stach als würde sich ein zusammengerolter Igel darin drehen." (Zitat, S. 110).
Es ist die Geschichte von Karl. Karl, der zurückkehrt nach Leinsee, dem Wohnort seiner Eltern. Der Vater tot, erhängt, die Mutter im Krankenhaus vor einer OP, die sie wahrscheinlich nicht überleben wird. Karl, das einzige Kind, wurde schon mit 10 Jahren in eine Internat abgeschoben, die Eltern, berühmt, lebten nur für ihre Kunst und ihre Zweisamkeit. Nun ist Karl 26, längst erwachsen, selber Künstler, er lebt in Berlin unter einem Pseudonym und hat schon seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern gehabt.
Ein Mann, der nun versucht anzuknüpfen, was war und was sein wird. Auf der Suche nach den Erinnerungen. Im Garten des Elternhauses trifft er auf ein 8jähriges Mädchen, Tanja. Sie fasziniert ihn, ihr offenes, lebensstrotzendes Wesen, ihre Unbekümmertheit, Ungezwungenheit und ihre Selbständigkeit, ihre Neugier, ihr Selbstbewußtsein und vor allem ihre Unbekümmertheit.
Er beobachtet sie. Gegenseitig legen sie sich Spuren, hinterlassen kleine Präsente.
Karl ist kein Protagonist, der einem ans Herz wächst. Die personale Erzählperspektive aus Sicht von Karl erlaubt dem Leser sein Handeln und seine Gedanken mitzuverfolgen. Seinen Blick zurück in seine Kindheit und Jugend, die kurz angerissen wird, seine Ängste und Gefühle bei seiner Rückkehr. Wir erleben, wie er Tanja beobachtet, seine Handlungen und Reaktionen. Dennoch muss sich der Leser selber fragen, was fasziniert ihn, den 26jährigen, an einem 8jährigen Mädchen ? Karl ist keiner, der überaus symphatisch erscheint, eher einer, der aufgrund seiner Kindheit versucht aus seiner gefühlsarmen Welt, seiner Verlorenheit, zu entkommen. Der erst lernen muss Gefühle zu entwickeln und sich dabei auf die Ebene des 8jährigen Kindes begibt und mit ihren Augen die Welt neu entdecken will.
Ein Buch, bei dem die Autorin auch mit den Gefühlen der Leser spielt. Die Handlung verändert sich mit seinen Protagonisten, es gibt im letzten Drittel einen Zeitsprung, die Protagonisten sind älter geworden und damit auch ihre Gefühle, ihre Handlungen, die nichts mehr vom Spielerischen haben. Jetzt sind es die großen Gefühle, die zugelassen und losgelassen werden.
Ich möchte hier aber nicht zu viel verraten.
Es ist ein Buch, über das man lange nachdenkt, dass nicht einfach in irgendwelche Schubladen passt, das aneckt, manchmal auch verstört, aber das auch berührt. Die Protagonisten im Buch haben viele Ecken und Kanten, sind nicht glattgeschliffen, sind ambivalent, sperrig.
Karl, der Erwachsene, in dem noch so viel Kind steckt, der sich selbst finden muss und doch immerzu den Spuren anderer folgt, ist für den Leser einerseits greifbar und vorstellbar, anderseits auch verstörend.
Tanja, das Mädchen, ihr Hintergrund bleibt blass, sie ist oft wie ein Frühlingshauch, mal hier und dann wieder weg.
Das Buch liest sich wie ein Tanz, mit schnellen Bewegungen, aber auch ausdrucksstarken Bildern.
Herrausragend bleibt diese gewaltige Sprache, die den Roman zu etwas ganz besonderem macht.
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„Vielleicht bin ich ja nur der erfundene Freund eines verrückten Kindes, dachte er.“ (Zitat Seite 74)
Inhalt:
Der junge, aufstrebende Vakuumkünstler Karl Sund, eigentlich Stiegenhauer, ist der Sohn des berühmten Künstlerpaares August und Ada Stiegenhauer. Zusammen …
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„Vielleicht bin ich ja nur der erfundene Freund eines verrückten Kindes, dachte er.“ (Zitat Seite 74)
Inhalt:
Der junge, aufstrebende Vakuumkünstler Karl Sund, eigentlich Stiegenhauer, ist der Sohn des berühmten Künstlerpaares August und Ada Stiegenhauer. Zusammen mit seiner Freundin Mara lebt er in Berlin. Als bei Karls Mutter ein Gehirntumor festgestellt wird, nimmt sich sein Vater das Leben. Nach sieben Jahren Abwesenheit muss Karl daher nach Leinsee fahren, in die Villa seiner Kindheit. Die Situation, zusammen mit seinen Erinnerungen an Eltern, in deren Leben er nie wirklich gepasst hat, überfordert ihn. Eines Tages sitzt ein Mädchen auf dem Kirschbaum in seinem Garten und dieses Kind, Tanja, lehrt ihn die Freude und Spaß an den kleinen Dingen des Alltags. In Berlin findet seine bisher größte Ausstellung ohne ihn statt und Mara stellt ihm ein Ultimatum. Doch ist Karl bereit, wieder in sein altes Leben zurück zu kehren? …
Leinsee ist ein überaus vielschichtiger Roman, der eine Reihe von Themen und Problematiken verknüpft. Es ist einerseits eine Familiengeschichte, Eltern, in deren Zweisamkeit und Künstlerleben ein Kind wenig Platz hat, die Karl viel zu früh in die Selbstständigkeit entlassen. Daraus ergibt sich Karls im Grunde nie erfüllte Sehnsucht nach Mutterliebe. Andererseits ist diese Geschichte auch ein Ausflug in die Kunstszene zwischen Kreativität und Kommerz. Es fnden sich aber durchaus auch Anklänge an den traditionellen Entwicklungsroman, da Karl erst durch seine Beziehung zu der phantasievollen, direkten und ehrlichen Tanja langsam zu sich selbst und in sein eigenen Leben findet.
Der Roman ist in einzelne Kapitel gegliedert, deren Überschrift jeweils eine genau definierte Farbe ist, nicht Blau, sondern Kornblumenblau, nicht Violett, sondern Kirschviolett, wobei jede Farbe auf den Inhalt des Kapitels Bezug nimmt. Die Erzählform stellt Karl in den Mittelpunkt, mit Ausnahme von einigen Rückblenden, seine Eltern betreffend.
Die Sprache spielt mit Beschreibungen, Metaphern und kommt dann wieder mit ein-Wort-Sätzen aus. Sie führt den Leser mit Leichtigkeit und Zartheit durch die Geschichte, trotz der durchaus ernsten Themen und Ereignisse. Trauer ist tief und ehrlich, aber nie larmoyant. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, manche Szenen sind so skurril und genial geschildert, dass man als Leser laut auflacht. Die Liebesgeschichte entwickelt sich sanft und leise, kommt manchmal mit nur wenigen Worten aus.
Der Hauptprotagonist Karl hat sich schon mit 26 Jahren einen Namen als Künstler gemacht, doch in seinem Leben fehlt noch immer etwas, er ist ein Suchender mit einigen Rückschlägen. Als in der Kunstszene durch die Ereignisse seine wahre Identität bekannt wird, macht ihn dies zwar noch erfolgreicher, aber er steht plötzlich wieder im Schatten seiner berühmten Eltern, genau das wollte er nicht. Er muss lernen, sich selbst und seinen eigenen Weg zu definieren. Mara ist eine erfolgreiche Regisseurin, die gewohnt ist, zielorientiert zu denken und zu agieren und erwartet von Karl, dass er ebenso handelt. Zwei weitere Protagonisten kommen aus der Kunstszene. Torben Behning, ebenfalls 26 Jahre alt, war zuletzt der Sekretär seiner Eltern und möchte unbedingt die Kunstsammlung auch weiterhin verwalten. Max Raiken, Galeriebesitzer ist Karls Manager und ehrlicher Freund. Mit diesen beiden Charakteren skizziert die Autorin völlig unterschiedliche Akteure in der Kunstszene, denen wir im realen Leben immer wieder begegnen. Die zweite Hauptprotagonistin Tanja – ist einfach Tanja und zieht den Leser sofort in ihren Bann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass uns Anne Reinecke und der Diogenes Verlag hier ein Romandebüt vorlegen, welches wir in absehbarer Zeit auf den Shortlists für diverse Literaturpreise finden werden. Ein auch sprachlich beeindruckendes Buch, das man lesen und genießen sollte.
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Karl kehrt zurück. Und zwar nach Leinsee, der Stätte, dem Ort seiner Herkunft. Dass das sein Zuhause ist, kann man so nicht sagen, es ist das Heim seiner Eltern, die Wirkungsstätte von Ada und August Stiegenhauer, DEM Künstlerpaar schlechthin, das gemeinsame Objekte schafft und …
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Karl kehrt zurück. Und zwar nach Leinsee, der Stätte, dem Ort seiner Herkunft. Dass das sein Zuhause ist, kann man so nicht sagen, es ist das Heim seiner Eltern, die Wirkungsstätte von Ada und August Stiegenhauer, DEM Künstlerpaar schlechthin, das gemeinsame Objekte schafft und so populär ist, dass sich Christo und Jeanne-Claude warm anziehen können (bzw. konnten). Und die beiden waren einander stets genug, ihr Sohn passte nicht hinein in diese symbiotische, geradezu magische Beziehung. Und so verbrachte er seine Jugendjahre im ungeliebten Internat und verließ das Elternhaus schnellstmöglich auf Nimmerwiedersehen.
Doch jetzt ist alles anders: Karl, unter Pseudonym inzwischen selbst als Künstler in Berlin erfolgreich, kehrt nach dem Erhalt einer tragischen Nachricht nach jahrelanger Abwesenheit zurück ins Elternhaus, das jetzt allerdings ohne Eltern ist: Ada ist aufgrund einen Hirntumors im Krankenhaus, die Chancen stehen so schlecht, dass sich August das Leben genommen hat, um nicht ohne seine geliebte Partnerin weitermachen zu müssen.
Karl fährt also mehr oder weniger zurück, um seine Eltern zu beerdigen. Doch nach Augusts Bestattung entwickeln sich die Dinge auf allen Ebenen anders mit dem Resultat, dass Karls Einstellung zu Familie, Leinsee, ja zu seiner Zukunft insgesamt sich grundlegend ändert. Nicht zuletzt aufgrund neuer Freundschaften, vor allem die der achtjährigen Tanja.
Der Leser begleitet Karl nun über viele Jahre, nimmt teil an seinem Leben und Wirken. Wobei er das Paket der Vergangenheit stets mit sich trägt.
Ein Roman, bei dem der Leser durchaus mit dem Protagonisten ins Hadern kommen kann - nicht so sehr mit seinen Überzeugungen wie mit seinen Handlungen, die oft, auch in späteren Jahren etwas vom Eifer der Jugend haben und in ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit, die eigentlich auch Karl bewusst sein sollte, offenbar nicht klar durchdacht sind. Leser also, die sich gern mit der Hauptfigur identifizieren, sind hier eindeutig fehl am Platz.
Dafür ist das Buch für Leser, die gerne mal eine eher ungewöhnliche, in schöner, klarer und eindringlicher Sprache verfasste Geschichte lesen wollen, genau das Richtige. Ich hing ein bisschen dazwischen, da mich Karl doch wieder und wieder zu irritieren wusste, aber das hat mich eher nicht gestört, denn als Kölnerin weiß ich, dass jeder Jeck anders ist. Ein bisschen mehr Hintergrundinformation an der ein oder anderen Stelle hätte gut getan, finde ich! Aber trotz dieser Einwände habe ich dieses Buch quasi in einem Rutsch gelesen und auch genossen und gebe somit - wenn auch mit geringfügigen Einschränkungen - einen schönen Lese-Tipp weiter!
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"Leinsee" ist ein sprachlich bemerkenswertes Debüt, bei dem mir die Sprache sehr gefallen hat, nur die Handlung konnte auf dem Niveau nicht ganz mithalten. Sie liest sich manchmal etwas zwischen den Zeilen.
Was sofort angenehm auffällt sind die wunderschönen …
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"Leinsee" ist ein sprachlich bemerkenswertes Debüt, bei dem mir die Sprache sehr gefallen hat, nur die Handlung konnte auf dem Niveau nicht ganz mithalten. Sie liest sich manchmal etwas zwischen den Zeilen.
Was sofort angenehm auffällt sind die wunderschönen Kapitelüberschriften wie " Van-Gogh-gelb", "Rosageblümt", "Klirrsilbern" oder "Regentageblau". Diese und andere Wortschöpfungen sind der Autorin gut gelungen und zeugen vom künstlerischen Ambiente.
Anne Reinecke zeigt eine Künstlerfamilie, bei der der Sohn nicht ins Konzept passte und früh auf ein Internat kam. Die Folge war, dass Karl sich ungeliebt fühlte, was man gut nachvollziehen kann. Deshalb verwundert es auch nicht, dass er den Kontakt zu seinen Eltern nicht mehr pflegt und seine eigene Künstlerlaufbahn unter anderem Namen bestreitet.
Dennoch kehrt er nach Leinsee zurück, als sein Vater stirbt und seine Mutter im Krankenhaus mit dem Leben kämpft.
Karl lernt die achtjährige Tanja kennen und ist von ihr beeindruckt und angezogen. Worin genau diese Faszination begründet ist, lässt die Autorin unausgesprochen. 10 Jahre später haben beide eine Beziehung.
Dieser Roman ist sprachlich großartig, ein wenig melancholisch in der Grundstimmung, aber von den Figuren her nicht klar genug umrissen. Sehr vage Andeutungen in Bezug auf Karl und Tanja lassen dem Leser viel Spielraum im eigenen Ermessen. Mir hat Karls Schicksal leid getan, doch sein Verhalten hat ihn mir nicht sympathisch gemacht. Seine Freundschaft zu Mara wirkt unterkühlt und ist keine echte Liebesbeziehung. Und warum gerade ein kindlich unbekümmertes Wesen (Tanja) ihn dann aus seinem Stimmungstief holt, ist nur zu erahnen. Vielleicht trauert er einer eigenen glücklichen Kindheit nach, auf jedem Fall gibt ihm Tanja Lebensmut zurück. Es gibt eine eindeutige Annäherung an das Märchenland von Alice im Wunderland, vielleicht ist Tanja diese Alice in Leinsee.
Insgesamt fehlt mir ein durchgängiger Spannungsbogen, die Geschichte plätschert mit einigen Wendungen ziemlich vor sich hin. Was anfangs noch interessant begann, verliert sich im weiteren Verlauf des Buches. Es endet als simple Liebesgeschichte und dadurch wurden hier inhaltlich interessante Ansätze verschenkt.
Dieses Debüt ist sprachlich wunderbar, inhaltlich und von den Figuren her konnte dieses Niveau nicht gehalten werden.
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Ein interessantes Debüt
Der Künstler August Stiegenhauer hat sich das Leben genommen. Seine Frau Ada, eine ebenfalls gefeierte Künstlerin, liegt nach einer schweren Gehirn-OP mit wenig Überlebenschancen im Krankenhaus. Beider Sohn Karl, der sich ebenfalls in der Kunstwelt …
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Ein interessantes Debüt
Der Künstler August Stiegenhauer hat sich das Leben genommen. Seine Frau Ada, eine ebenfalls gefeierte Künstlerin, liegt nach einer schweren Gehirn-OP mit wenig Überlebenschancen im Krankenhaus. Beider Sohn Karl, der sich ebenfalls in der Kunstwelt einen Namen gemacht hat, lerne ich auf der Zugfahrt zu seinem Elternhaus nach Leinsee kennen. Ein junger Mann, der nie die Liebe seiner Eltern erlangen konnte, früh ins Internat abgeschoben wurde und mir einen sehr einsamen Eindruck macht, dessen Eltern immer nur um sich selbst kreisten, steht nun in einem Haus voller Erinnerungen. Konsequent verbrennt er den gesamten Hausrat nach dem Tod der Mutter um sich wieder seiner Kunst zu widmen und vielleicht zu sich selbst zu finden.
Neben Karl taucht plötzlich die 8-jährige Tanja auf, die ihn ab jetzt stückweise begleitet, ihn zu inspirieren scheint. Seine Freundin Mara Schlüter, der ehemalige Vertraute seiner Eltern Torben Behning genannt Buddy Holly, Galerist Maximilian Raiken und wenige weitere Protagonisten tauchen immer wieder in Karls Leben auf. Bis zum Schluss kommt er mir fremdbestimmt und einsam vor.
Die meisten Personen bleiben für mich blass, anstrengend, und nicht allzu sympathisch. Ich kann ihre Handlungen teilweise nicht verstehen oder nachvollziehen. Alles ist mir etwas zu abstrakt. Alle leben in ihrer eigenen Welt zu der ich keinen rechten Zugang finde.
Trotzdem werde ich immer aufs Neue verblüfft. Sei es durch Tanja, die auf die absurdesten oder liebevollsten Ideen kommt, sei es durch Karl, der sich plötzlich befreien will und seinen Kunststil ändert. Die von ihm erschaffenen Skulpturen habe ich direkt vor Augen und sie verleiten mich, ebenfalls einen Blick hinein zu tun.
Vor allem aber ist es die farbige Ausdrucksweise der Autorin, die mich stark beeindruckt und fasziniert hat. Sie schafft es mit wenigen Worten so vieles auszudrücken, bringt vieles direkt auf den Punkt. Ihre bildhaften Beschreibungen werden mir immer wieder ins Gedächtnis kommen und präsent bleiben. Die poetischen Farbüberschriften der einzelnen Kapitel gefallen mir sehr gut und ich habe beim Lesen des Textes schon darauf gewartet, dass ich sie dort wiederfinde.
Gewürzt mit einer Prise Sarkasmus und einer Prise Humor liest sich das Buch leicht und locker weg. Trotzdem ist es eine Geschichte, die ich auf mich wirken lassen musste um mich darauf einlassen zu können.
Alles in allem ein interessantes, sprachlich geniales Debüt von einer Autorin, von der ich unbedingt mehr lesen möchte.
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Ein Selbstmord in der Familie ist nur schwer zu verkraften. Bei Karl Stiegenauer, Hauptfigur dieses Romans, ist die Sache jedoch weitaus komplizierter. Sein Vater August hat sich erhängt, weil er ohne seine Frau Ada, die an Krebs erkrankt ist, nicht mehr leben wollte. Er konnte ja nicht ahnen, …
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Ein Selbstmord in der Familie ist nur schwer zu verkraften. Bei Karl Stiegenauer, Hauptfigur dieses Romans, ist die Sache jedoch weitaus komplizierter. Sein Vater August hat sich erhängt, weil er ohne seine Frau Ada, die an Krebs erkrankt ist, nicht mehr leben wollte. Er konnte ja nicht ahnen, dass sie die Operation überlebt. Im Leben dieses berühmten Künstlerpaars war für Karl schon als Kind kein Platz. Kein Wunder, dass ihn die Rückkehr in sein Elternhaus in Leinsee überfordert.
Der einzige Halt für ihn ist die achtjährige Tanja, die eines Tages ganz plötzlich im Kirschbaum seines Gartens sitzt und ihn beim Entrümpeln beobachtet. Gerade weil Karl sein Leben im Moment so absurd und surreal vorkommt, passt die Erscheinung des Mädchens, das lauter verrückte Dinge anstellt wie Steinformationen in seinem Garten zu bilden, so gut ins Bild.
Ich war ganz fasziniert von der ungewöhnlichen Beziehung, die sich langsam zwischen ihnen aufbaut. Es bedarf keiner Worte – allein die Präsenz des anderen in der Nähe zu spüren macht die beiden glücklich. Die Rückkehr in seine Heimat und die Begegnung mit Tanja bringt Karl nicht nur dazu, sich den Erinnerungen an eine einsame Kindheit zu stellen, sondern entfacht auch sein künstlerisches Schaffen.
Der Roman hat mich auf der ganzen Linie begeistert: die gut ausgearbeiteten, teils skurrilen Figuren, allen voran der eigenbrötlerische und doch sympathische Karl, der seinen Lebenssinn und seine Heimat neuentdeckt, die Seitenhiebe auf die sich wichtig nehmende Kunstszene und den Promikult, der schwarze Humor (selten wurde ein Polizeibesuch so ungemein witzig beschrieben), Reineckes prägnante und der Situation angepassten Sprache, aber vor allem die bezaubernde Poesie, die sich in der abstrusen und tragikomischen Handlung entfaltet.
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Karl ist auf dem Weg nach Leinsee. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, einem bekannten Künstlerehepaar. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. So wurde er in ein Internat abgeschoben. Nachdem er das Abitur in der Tasche hatte, ist er …
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Karl ist auf dem Weg nach Leinsee. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, einem bekannten Künstlerehepaar. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. So wurde er in ein Internat abgeschoben. Nachdem er das Abitur in der Tasche hatte, ist er nach Berlin gegangen. Dort hat er sich in der Kunstszene einen Namen gemacht. Seither war er nicht mehr in Leinsee, dort wo sein Zuhause sein sollte, es aber nicht ist. Und nun ist er auf dem Weg dorthin. Seine Mutter wird gerade an einem Hirntumor operiert und niemand glaubt, dass sie die OP überlebt. Sein Vater hat sich das Leben genommen.
Mich hatte die Buchbeschreibung neugierig gemacht, aber nun muss ich sagen, dass mich das Buch nicht wirklich packen konnte. Woran lag es? Bestimmt nicht an der ganz besonderen, gewaltigen Sprache. Es liegt wohl daran, dass ich mit den Personen nichts anfangen konnte. Die Figuren waren mir zu blass.
Karl hat mir leidgetan, weil er sich nach Eltern, Anerkennung, Liebe und Zuwendung gesehnt hat, ihm diese aber verwehrt wurde. Aber ich finde sein Verhalten auch sehr seltsam. Ich kann nicht nachvollziehen, dass er sein Leben von anderen lenken lässt. Auch bei seiner Freundin Mara hatte ich das Gefühl einer Geschäftsbeziehung und nicht einer Liebe zwischen zwei Menschen. Karl kommt zurück, um alles zu regeln, dabei ist er nicht einmal in der Lage, sein eigenes Leben zu ordnen. Seine lethargische Art ging mir oft auf die Nerven. Dann taucht die achtjährige Tanja im Garten auf und sie holt ihn mit ihrer unbekümmerten Art aus dieser trübsinnigen Stimmung und gibt ihm Halt. Damit ist der Grundstein gelegt, dass er irgendwann doch noch zu sich finden kann.
Es gibt so viel Skurriles und Fremdes in diesem Buch, mit dem ich nichts anfangen kann und am Ende bleiben für mich eine Menge Fragen.
Es ist eine sehr melancholische dunkle Geschichte, die auch durch einige humorvolle Szenen nicht aufgehellt wird.
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Das Buch lässt sich in keine Schublade stecken: mal ist es im allerbesten Sinne unbequem und schwer zu fassen, dann wieder locker-leicht und unterhaltsam, sogar lustig. Diese Ambivalenz macht für mich einen großen Teil des Reizes aus. Hier kann viel Widersprüchliches …
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Das Buch lässt sich in keine Schublade stecken: mal ist es im allerbesten Sinne unbequem und schwer zu fassen, dann wieder locker-leicht und unterhaltsam, sogar lustig. Diese Ambivalenz macht für mich einen großen Teil des Reizes aus. Hier kann viel Widersprüchliches nebeneinander existieren, denn man nimmt die Geschichte aus Sicht eines Protagonisten wahr, der im Wandel begriffen ist – ob er das selber will und wahrnimmt oder nicht.
Karl ist kein Mensch, der sich über harte Fakten definieren lässt. Er ist Künstler, und damit fängt die Ambivalenz schon an:
Mit ungläubigem Staunen nimmt er zur Kenntnis, dass er sich mit seinen Werken einen Namen in der Kunstszene gemacht hat. Seine Selbstwahrnehmung ist geprägt von einem Gefühl der Unzulänglichkeit, gleichzeitig verraten seine Gedanken ein sehr feines Gespür für Formen und Farben.
Seine Eltern sind ebenfalls Künstler. Aber August und Ada Stiegenhauer sind nicht einfach erfolgreich, sie sind Kult. Ihre Liebe ist legendär: August gibt es nicht ohne Ada, Ada gibt es nicht ohne August. Sonst brauchen und wollen sie nichts von der Welt – und das schließt ihren Sohn mit ein, der im Alter von 10 Jahren ins Internat abgeschoben wurde.
"Kinder muss man loslassen!" – dazu sollte man sie erstmal festgehalten haben, aber in der Zweisamkeit seiner Eltern war kein Platz für Karl.
Das Buch beginnt mit dem totalen Zusammenbruch des Status Quo.
Ada hat einen Hirntumor, ihre Überlebenschancen sind gering. August will nicht leben in einer Welt ohne Ada und bringt sich um. Und Karl kehrt zurück nach Leinsee, den Ort seiner Kindheit, um die Angelegenheiten seiner Eltern zu klären.
Überhaupt ist Rückkehr ein zentrales Thema des Buches, in vielerlei Hinsicht: Rückkehr in die Heimat, Rückkehr in die Kindheit, Rückkehr in alte Verhaltensmuster. Doch die Rückkehr bietet für Karl zunächst nur wenig Tröstliches oder Heilsames. Für vieles ist es zu spät, anderes erweist sich als Selbstbetrug.
Die Autorin findet viele Bilder für das, was in Karl vorgeht. Oft ist die Verbindung so offensichtlich, dass sie plump wirken könnte – wäre Karl sich dessen nicht zumindest ansatzweise bewusst. Letztendlich findet er darüber eine Brücke zurück zu seiner eigenen Kunst, die er erst.selber zu begreifen lernt.
Für mich ist einer der interessantesten Aspekte des Buches, wie viel ihre Kunst über Karl und seine Eltern aussagt – aber das sollte jeder Leser für sich entdecken und interpretieren, deswegen möchte ich das so stehen lassen.
Aber ich kann nicht über dieses Buch sprechen, ohne über Tanja zu sprechen.
Karl fühlt sich verständlicherweise um seine Kindheit betrogen. In trotzigem Aufbegehren gegen diesen Verlust baut er sich ein Nest in seinem alten Zimmer und versucht, wieder die Rolle eines kleinen Kindes einzunehmen.
Als die 8-jährige Tanja eines Tages in seinem Kirschbaum sitzt, fühlt Karl sich daher unweigerlich von ihr angezogen und beginnt eine Freundschaft, die sich zunehmend intensiv über Jahre erstreckt. Nach meinem Empfinden bewegen sich die beiden dabei aufeinander zu, was ihre emotionale Reife betrifft:
Tanja wird zunehmend erwachsener und reifer, Karl jedoch will seine Kindheit nachholen. und das geht zwangsläufig mit einer gewissen emotionalen Rückentwicklung einher. Schließlich erreichen sie einen Punkt, irgendwo im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsensein, an dem sie fast auf Augenhöhe sind.
Dennoch ist diese Freundschaft nicht ohne Spannungen, und es wird immer fragwürdiger, wo die Grenzen verlaufen – oder verlaufen sollten.
Abschließend noch ein paar Worte zum Schreibstil: er ist mal locker und leicht, dann wieder beinahe poetisch, oft voller interessanter Bilder, aber nie belanglos. Die Autorin verleiht Karl eine sehr starke, einzigartige Stimme, wobei er oft einen überraschenden Humor zeigt.
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Carl hat ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern. Die berühmten Künstler hatten selten Zeit für ihn, früh kam er auf ein Internat und hat sich später in der Kunstszene unter anderem Namen selbst durchgesetzt. Als seine Mutter erkrankt und sein Vater sich das Leben …
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Carl hat ein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern. Die berühmten Künstler hatten selten Zeit für ihn, früh kam er auf ein Internat und hat sich später in der Kunstszene unter anderem Namen selbst durchgesetzt. Als seine Mutter erkrankt und sein Vater sich das Leben nimmt, kommt Carl zurück nach „Leinsee“ und beginnt, das Refugium seiner Eltern für sich zu entdecken. Dabei lernt er Tanja kennen, ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft, die ihn mit ihrer besonderen Art fasziniert.
Anne Reineckes erster Roman „Leinsee“ setzt sich intensiv mit Carls Beziehung zu seinen Eltern und deren Aufarbeitung auseinander. Das idyllische Haus am Leinsee, in dem seine erfolgreichen Eltern lebten und arbeiteten, steht dabei fast sinnbildlich für eine Welt, aus der er als Sohn stets ausgeschlossen blieb. Der Kontakt war nur spärlich, die Eltern hatten einfach kein Interesse an dem Sohn, die Kunst war weit wichtiger und ihr Erfolg überragend. Das kritische Kinderauge analysierte schon damals mit bitterem Blick die Oberflächlichkeit, die sich hinter der Inszenierung der Eltern verbarg, doch als Erwachsener sieht sich Carl dennoch in der Pflicht und kann sich nicht von der kranken Mutter abwenden. Anne Reinecke beschreibt Carls Gedanken und Gefühle sehr intensiv und lässt einen als Leser ganz nah heran an die Figur und ihre Auseinandersetzungen. Dabei würde ich Carl keineswegs als uneingeschränkt sympathische Hauptfigur bezeichnen, er ist teilweise sehr egoistisch und verschroben und macht es seinem Umfeld sehr schwer, an ihn heranzukommen. Doch für den Leser ebnet Reinecke diesen Weg, der seiner Freundin Mara beispielsweise versperrt bleibt und so erfährt man mit Carl gemeinsam wie es für ihn ist, das neue Verhältnis zu seiner Mutter aufzubauen, das zunächst seltsam anmutet, dann aber wie eine zweite Chance für die beiden erscheint. Und auch mit Tanja gibt es neue Chancen, ihre faszinierende Beziehung erwachsen werden zu lassen.
„Leinsee“ ist ein faszinierender Roman, auf den man sich von der ersten Seite an einlassen muss, um sich von Carl bewegen und mitziehen zu lassen in seine Welt am Leinsee, die so anders sein soll als die seiner Eltern. Ein tolles Buch und ein äußerst gelungenes Debüt.
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Karl findet sich selbst
Leinsee ist der Debütroman der Autorin Anne Reinecke.
Als Vielleser hat man ja oft das Gefühl, dass alles irgendwie schon mal Thema war in einem Buch. Mit diesem Klischee räumt Anne Reinecke in meinen Augen auf. Dieser Roman konnte mich in vielfacher …
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Karl findet sich selbst
Leinsee ist der Debütroman der Autorin Anne Reinecke.
Als Vielleser hat man ja oft das Gefühl, dass alles irgendwie schon mal Thema war in einem Buch. Mit diesem Klischee räumt Anne Reinecke in meinen Augen auf. Dieser Roman konnte mich in vielfacher Hinsicht überraschen.
Der 26 jährige Karl, ist der Sohn des erfolgreichen Künstlerehepaars Ada und August Stiegenhauer. Viele Jahre bestand kein Kontakt zwischen den Eltern und Karl. Dieser wurde in jungen Jahren auf ein Internat geschickt, und es kommt einem so vor, als wäre diese Trennung gleichzeitig ein Versuch das Kind aus dem Leben der Eltern zu verbannen. Karl leidet, und bricht nach dem Abitur den Kontakt gänzlich ab. Er tritt aber in die Fußstapfen und wird ebenfalls Künstler, sogar recht erfolgreich. Seine Beziehung zur 8 Jahre älteren Mara ist für ihn gleichzeitig das eintauchen in eine fremde und neue Welt.
Als die Mutter, Ada, mit einem Hirntumor plötzlich zusammenbricht und es kaum Aussichten auf ein überleben gibt, erhängt August sich. Karl reist nach Leinsee, zurück an den Ort seiner Kindheit. Dort bekommt er die Chance doch noch Zeit mit seiner Mutter zu verbringen. Und Karl lernt die 8 jährige Tanja kennen. Zwischen ihm und dem Kind entwickelt sich etwas, was man schwer beschreiben kann. Der weitere Verlauf der Handlung dreht sich um Tanja und Karl, bis zu ihrem 19 Lebensjahr.
Für mich war es sehr interessant Karls Weg zu verfolgen. Vieles war offensichtlich, einiges geschah unerwartet und auf vieles gibt es keine eindeutige Antwort. Und genau das hat mich im Nachhinein so fasziniert, dieser Roman schafft es, das man sich so fühlt als hätte man die Fäden in der Hand.
Das Ende hatte für mich etwas befreiendes, für mich ist Karl endlich angekommen. Seiner Kindheit beraubt, lernt der Erwachsene Karl von einem Kind im Leben zu bestehen. Das ist meine Sichtweise, aber das muss nicht zwangsläufig das sein, was andere Leser in diesem Roman sehen.
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