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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 2011 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Shepherd, Catherine

Das heimliche Zimmer: Thriller


ausgezeichnet

Spannend von Anfang bis Ende

In einer aufgelassenen U-Bahnstation in Berlin-Moabit wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Finn Schneider wurde mit einem Teaser ruhig gestellt und dann mit einem Schraubenzieher erstochen. Spezialermittlerin Laura Kern und ihr Kollege Max Hartung vom LKA Berlin machen schnell einen Verdächtigen aus, einen Klassenkameraden und Freund des Opfers. Als es weitere Opfer gibt, scheint auch hier der Verdächtige involviert zu sein. Aber ist ein 16-jähriger wirklich zu solchen Gräueltaten imstande? Laura Kern ist sich da nicht sicher. Vor allem auch, weil der Verdächtige durch Pillen, die er eingeschmissen hat, große Erinnerungslücken hat. Versucht das Jemand auszunutzen und den Verdacht immer wieder auf ihn zu lenken?

Auch der neue, nun schon 10. Fall für Spezialermittlerin Laura Kern und ihren Kollegen Max Hartung aus der Feder von Autorin Catherine Shepherd, der in sich abgeschlossen ist und auch ohne Vorkenntnisse der anderen Fälle gelesen werden kann, liest sich leicht und flüssig. Er hat mich sofort in Beschlag genommen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist so spannend mitzuerleben, wie ein Puzzleteilchen nach dem anderen gesammelt wird, bis es endlich ein großes Ganzes und die Auflösung ergibt. Aber bis dahin war es hier ein wirklich langer Weg mit einigen Wendungen und falschen Fährten, auf die ich mich habe locken lassen. Ich hatte zwar bald eine Ahnung, wer hinter dem Ganzen stecken könnte, aber meine Beweise reichten leider nicht für eine Verurteilung aus. Und so war ich dann von seiner Motivation total schockiert, als der Täter entlarvt und geständig war.
Ich habe auch hier wieder sehr viele unterschiedliche Menschen kennengelernt, die alle authentisch und echt bei mir ankommen und die ich schnell in mein Kopfkino einflechten konnte. Diese bunte Mischung aus den verschiedenen Milieus hat mir auch hier wieder sehr gut gefallen.
Genau so sehr mag ich es, wenn ich auch die Ermittler in ihrem privaten Umfeld immer besser kennenlernen kann. So hat Laura hier mit Eifersucht zu kämpfen, da ihr Freund Taylor, den sie aus Zeitmangel leider nicht so oft sieht, eine neue, sehr attraktive Partnerin zugeteilt bekommen hat. Und Max´ Frau Hannah drängt auf eine Paartherapie, da sie mit Laura als Ermittlungspartnerin ihres Mannes nicht klar kommt.
Alles in allem hat mich auch dieser Fall wieder total für sich eingenommen und mich mit rätseln lassen. Da es hier um Jugendliche mit ihren Problemen in der Schule, zuhause und um den Umgang mit Drogen geht, hat dieser Fall für mich noch mal einen etwas höheren Stellenwert.
Ein Thriller, den ich sehr gerne weiter empfehle.

Bewertung vom 12.07.2025
Iwamura, Kazuo

Familie Maus im Mondschein


ausgezeichnet

Was für eine herzige Geschichte

Was für ein wunderbares kleines Abenteuer sich Autor Kazuo Iwamura sich hier für unsere jungen Vorlese-Zuhörer ab 4 Jahren ausgedacht und so wunderschön illustriert hat. Allein diese lebendig scheinenden Bilder sind es wert, dass man sich ganz viel Zeit dafür nimmt um sie eingehend anzuschauen.
Familie Maus baut gemeinsam auf einem hohen Baum eine Aussichtsplattform und beobachtet von dort die Natur und in der Nacht auch den Mond auf seiner Reise. Für diesen tollen Ausblick von hier oben hat sich die ganze Arbeit des Tages wirklich gelohnt.
Es ist so schön mit zu verfolgen, mit wie viel Mühe und Aufwand die kleinen Mäuse ihr Werk verrichten. Wie sie sich dann daran freuen. Und die kleinen Vögel ihnen begeistert zuschauen.
Zu dieser Geschichte hat Rose Pflock wieder feinfühlige und sehr stimmige Reime beigesteuert. Unseren beiden Jungs habe ich die Reime ein paar mal vorgelesen und jetzt können sie die schon selbst zu den einzelnen Bildern aufsagen.

Wir hatten bei dieser wunderschönen gereimten Vorlesegeschichte ganz viel Spaß, schauen uns die Bilder immer wieder an und freuen uns mit Familie Maus an diesen tollen Ausblicken.

Bewertung vom 11.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die mich richtig aufgewühlt hat

Vor 7 Jahren beginnt für Polizist Jonas Waider ein nicht enden wollender Albtraum. Seine 17-jährige Tochter Isabell kommt nachts von einer Party nicht zurück und bleibt auch nach intensivster Suche verschwunden. Jonas ist sich aber bald sicher in Bernd Vollstedt, dem Vater einer Mitschülerin von Isabell, den Mörder seiner Tochter gefunden zu haben. Er betreibt Selbstjustiz und muss für 7 Jahre wegen Totschlags ins Gefängnis. Aber auch heute, nach seiner Entlassung, gibt er die Suche nach seiner Tochter nicht auf.
Privatdetektivin Franca Lichtenwalter hat von Frau Dr. Frieling den Auftrag deren Enkelin Silvia zu suchen, die sie seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hat.
Immer wieder bekomme ich Einblicke in die Vergangenheit und erfahre so nach und nach was da vor 7 Jahren passiert ist.
Langsam laufen die Ermittlungen von Jonas und Franca zusammen und die beiden beginnen gemeinsam zu ermitteln. Bis aus den beiden Fällen schließlich einer wird.

Autor Andreas Winkelmann schafft es mit dem Fall des verschwundenen Mädchens und vor allem auch der Selbstjustiz des Vaters mich ganz schnell an die Geschichte zu fesseln. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, ob und wie die Zusammenhänge zwischen Isabell und Geistersilvie, wie die von ihrer Großmutter Gesuchte von ihren Mitschülerinnen genannt wurde, sind. Es gibt immer wieder kleine Hinweise, die mich aber nicht weiter bringen. Und dann löst sich alles ganz anders auf als ich es erwartet hatte.
Sehr sympathisch finde ich das so ungleiche Ermittlerduo. Eine Privatdetektivin, die ihre Freiheit liebt und in einem alten Wohnmobil unterwegs ist, und ein entlassener Polizist, der nicht aufgibt seine vermisste Tochter zu finden. Es war sehr interessant dabei zu sein, wie die Beiden ganz langsam von zwei „Ermittelnden“ zu einer suchenden Einheit werden, die sich wirklich aufeinander verlassen können. Bei Jonas konnte ich seine Emotionen, seine Gedanken und seine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Beide kommen in ihrem Tun und ihrem Charakter sehr menschlich und authentisch bei mir an.

Eine sehr spannende und intensive Geschichte, die mich aufgewühlt und mitgenommen hat. Die im wahrsten Sinne des Wortes so vielschichtig ist, voller falscher Verdächtigungen und voller Wendungen mit denen ich gerade an diesen Stellen nicht gerechnet habe. Und auch das sehr emotionalen Ende habe ich so nicht kommen sehen.
Ein absolut gelungener Thriller, spannend von Anfang bis Ende, mit zwei sympathischen Ermittlern. So muss Krimi sein!

Bewertung vom 10.07.2025
Eichbaum, Anja

Inselnächte


sehr gut

Ich komme sehr gerne wieder

Gerade noch hat Inselpolizist Martin Ziegler einen Mann und eine Frau darauf aufmerksam gemacht, dass das Spielen und Toben ihres Kindes in den Dünen verboten ist, da passiert auch schon das Unglück. Das Mädchen wird zusammen mit ihrem kleinen Hund in den Dünen verschüttet, was der Hund leider nicht überlebt. Das Mädchen hat großes Glück im Unglück. Nicht so viel Glück hat ein paar Tage später ein junger Mann aus der auf der Insel als total zerstritten bekannten Jansen-Familie. Schnell kommt allerdings die Vermutung auf, dass es sich hier nicht um einen Unfall handelt. Als auch seine Schwester Freyja tot aufgefunden wird, beginnen Martin Ziegler und sein Kollege Gert mit den Ermittlungen, in die auch immer wieder die alteingesessene Insulanerin Marthe Dirkens nebensächlich eingebunden ist.
Aber hier stehen nicht nur die beiden Todesfälle im Mittelpunkt. Es geht auch um Familiengeschichten von z.B. Daniela und Frank Prinzen, die das Tea-Time-Hostel von Marthe Dirksen übernommen haben. Inselpolizist Martin Ziegler und seine Anne plagen bzw. nervt das Kinderthema, das alle anderen brennend zu interessieren scheint. Und auch bei Polizeipsychologin Ruth Keiser und ihrem Oskar Schirmeier läuft nicht alles ganz so rund, wie sie es sich manchmal vorstellen. Und alles zusammen auf dieser wunderschönen Insel Norderney In der Nordsee.

Für mich ist es das dritte mal, dass ich zusammen mit Martin Ziegler und Polizeipsychologin Ruth Keiser auf Tätersuche gehe. Und auch diesmal hat es mir großen Spaß gemacht.
Autorin Anja Eichbaum hat einen so bildhaften und aussagestarken Erzählstil, der mich sofort in die Geschichte hinein reißt und bis zum Schluss nicht mehr los lässt. Es tut sich aber auch ganz schön viel in diesem 8. Fall hier auf der Nordseeinsel Norderney. Es gibt so viele Menschen mit denen ich hier bekannt gemacht werde, die ich durch die detaillierten Beschreibungen aber bald in mein Kopfkino einflechten konnte. Bis auf ganz wenige sind sie mir alle mit ihren kleinen und größeren Macken, Ecken und Kanten sehr sympathisch. Gerade mit Marthe Dirksen hätte ich mich auch sofort angefreundet. Das Verdächtigenkarussell dreht sich ganz schön schnell und durch de kurzen Kapitel geht der Fall bzw. die Fälle ganz schön flott voran. Meine Täter, die ich für mich ausgemacht hatte, musste ich alle bald wieder laufen lassen. Als dann alte Familiengeheimnisse ans Tageslicht kommen, können auch die beiden Todesfälle geklärt werden. Was dabei alles heraus kommt, hat mich ganz schön geschockt.
Insgesamt war mir die Geschichte an manchen Stellen zu langatmig und zu ausschweifend, was auch der Spannung nicht gut getan hat. Andererseits haben mir die Einblicke in die verschiedenen Familien sehr gut gefallen und ich hätte sie nicht missen mögen.

Insgesamt eine interessante Geschichte, die auf einer wunderschönen Insel spielt und die ich sehr gerne gelesen habe. Ein bisserl weniger cosy und etwas mehr Crime, dann ist sie für mich genau richtig.

Bewertung vom 07.07.2025
Rittershausen, Christiane

Eddie (Band 1) - Achtung, die Mumie ist los!


ausgezeichnet

Eine Mumie erwacht zum Leben

Cleo ist gar nicht begeistert, dass sie mit ihrem Vater zwei Wochen auf einen Frachtschiff verbringen muss, nur um eine Mumie zurück nach Kairo ins Museum zu bringen. Erst als Marik mit seiner Mutter an Board kommt, wird es interessant. Gemeinsam erkunden die beiden das Schiff und entdecken durch Zufall den Raum, wo der Sarkophag der Mumie untergebracht ist. Und durch einen Zufall erwecken sie die Mumie zum Leben. Doch Eddie, wie die Mumie sich nennt, hat bei der Mumifizierung leider sein Gehirn eingebüßt und braucht nun Hilfe um seine Herkunft zu klären. Klar, dass Cleo und Marik ihm dabei helfen wollen. Auch immer dabei der Skarabäus Pillepalle, der sie zu Eddie geführt hat.

Was für eine witzige und auch sehr interessante Geschichte, die sich Autorin Christiane Rittershausen sich hier ausgedacht hat. Ein schwungvolles Abenteuer mit Skateboard mit einem großen Schuss Humor und vor allem einer Hauptperson, von der wir bisher noch nichts gelesen haben – einer Mumie. Allein das finden unsere beiden Jungs total witzig.
Aber nicht nur die Geschichte haben wir mit großem Spaß gelesen. Auch dass wir so viel über Ägypten, die Pharaonen und die gigantischen Pyramiden erfahren haben, hat uns sehr gut gefallen. Durch tolle Illustrationen von Maja Bohn wird das ganze noch plastischer und noch vorstellbarer. Wenn wir es richtig interpretiert haben, wird es auch bald eine Fortsetzung geben. Darauf freuen wir uns heute schon. Denn es ist ganz schon cool, was uns Eddie hier alles erzählt.

Bewertung vom 01.07.2025
Olsberg, Karl

Leselöwen Comics 2. Klasse - Gefahr in der Oberwelt


ausgezeichnet

So macht Lesen lernen richtig Spaß

Zombiekind Mori lebt in einer Höhle tief unter der Erde und ihm ist immer langweilig. Zusammen mit seinem einzigen Freund, dem Schleim Glibbi, will er die Oberwelt und das Himmelsfeuer suchen. Hier trifft er auf Vita, ein Mädchen aus dem Dorf in der Nähe seiner Höhle. Zusammen gehen sie auf Entdeckungs- und Abenteuerreise.

Gleich auf den ersten Seiten werden Mori, Glibbi, die Erwachsenen Zombies, Vita und ihre Eltern vorgestellt. Dann geht es auch gleich los mit der Geschichte in der Finsternis, die sich Karl Olsberg ausgedacht hat. Es folgen noch die Kapitel vom Himmelsfeuer, der Lebendigen und dem Dorf.
Die kurzen Texte, die durch die Sprechblasen gut strukturiert sind, lassen sich durch die große Schrift sehr gut lesen und werden bestimmt von den Kindern gut verstanden. Auf den vielen farbigen Bildern von Philipp Ach, manche überziehen sogar die ganze Seite, gibt es so viel zu entdecken und sie machen das Gelesene richtig greifbar und noch verständlicher. Da stellt sich der Leseerfolg ganz bestimmt schnell ein. Am Ende des Buches bekomme ich noch 5 Fragen um zu prüfen, ob der Text auch verstanden und richtig aufgenommen wurde. Die Lösungen finde ich, auf den Kopf gestellt, gleich darunter. Dazu noch ein Rätsel, das das LeseLöwen-Lösungswort ergibt. Damit kann ich den LeseLöwen im Internet besuchen und bekomme dort auf geheimen Seiten viele weitere Spiele und Rätsel. Ganz zum Schluss bietet sich mir noch eine Seite mit allen Büchern, die speziell für die Leseanfänger bestimmt sind.

Eine interessante und spannende Geschichte aus der Welt von Minecraft, die den Leseanfängern durch die Comics ganz bestimmt viel Spaß beim Lesen lernen bringt. Von mir und unserem Enkel, der die Geschichte liebt, bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.06.2025
Wesseling, Antonia

Loverboy - Niemand liebt dich so wie ich


ausgezeichnet

Romance und Thriller gekonnt verknüpft

Allein schon für sein magisches Cover und den wunderschönen Farbschnitt ist es dieses Buch wert zur Hand genommen zu werden. Doch noch viel mehr wert ist es, es zu lesen Denn diese Geschichte hat es wirklich in sich.

Vivian Schwarz, die sich eher als Aschenputtel sieht, verliebt sich an einem Discoabend Hals über Kopf in den charismatischen und sehr gutaussehenden Pascal. Ihre WG-Mitbewohnerin Lola freut sich sehr, dass sie diesen Anschluss gefunden hat. Sie bemerkt aber auch, dass sich Vivian, je länger sie mit Pascal zusammen ist, immer mehr verändert. Und das nicht unbedingt zum positiven. Als Vivi dann sechs Tage lang nicht nach Hause kommt, spurlos verschwindet und auf keine Anrufe oder Nachrichten reagiert, macht sich Lola heftige Sorgen und schaltet die Polizei ein, die natürlich nichts unternimmt. Vivi ist ja volljährig und kann gehen, wohin sie will. Ganz anders als im Fall der minderjährigen Tochter einer Politikerin, die ebenfalls seit längerem verschwunden ist. Als Vivis Halbbruder Elias auftaucht, beschließen beide gemeinsam nach Vivi zu suchen.

Ich habe schon des öfteren etwas über die Masche der sogenannten Loverboys gehört und gelesen und finde es toll, dass Autorin Antonia Wesseling mit diesem Buch wirkliche Aufklärungsarbeit leistet. Und ich hoffe, dass noch ganz viele junge Mädchen und Frauen dieses Buch lesen um nicht auf die Masche der jungen Männer hereinzufallen.
Ich mag den leichten und lockeren Erzählstil, der der düsteren Geschichte doch etwas an Leichtigkeit gibt, sehr.
Die Geschichte selbst wird hauptsächlich von Lola und Elias erzählt. Dabei erfahre ich vor jedem neuen Kapitel auch, wer erzählt und wann sich das gerade abspielt. Da tue ich mich mit der Zuordnung schon leichter. Unterbrochen werden die Berichte aus den verschiedenen Perspektiven hier und da auch durch Tagebucheinträge von Vivian, die vor 3 ½ Jahren beginnen. An den aktuellen Einträgen kann man ihre Wandlung innerhalb von ein paar Wochen gut erkennen.
Neben der Hauptgeschichte zu den Loverboys und was sich daraus ergibt, gibt es verschiedene Nebengeschichten, die sehr gut in die Handlung insgesamt passen und die genau so interessant und lesenswert sind.
Lola, die eigentlich Gloria heißt, mochte ich von Anfang an und daran hat sich bis zum Schluss nichts geändert. Eine solche Freundin wünsche ich jeder jungen Frau. Eine, die sich kümmert, auch wenn´s noch so unangenehm wird. Genau so ging es mir mit Elias. Auch ihn habe ich schnell ins Herz geschlossen. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden anbahnt hätte ich allerdings nicht unbedingt gebraucht. Das war mir dann ein bisserl zu viel des Guten. Bei Pascal dagegen hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Und Viviane – deren Verhalten habe ich gerade am Schluss der Geschichte absolut nicht nachvollziehen können.
Aber das müsst ihr alles selbst lesen.

Eine spannende und auch berührende Geschichte, die mich begeistert hat und von der ich hoffe, dass sie noch von vielen jungen Frauen und Mädchen gelesen wird. Es lohnt sich in mehrfacher Hinsicht!

Bewertung vom 30.06.2025
Orso, Kathrin Lena

Mein erstes Vorlese-Fühlbuch - Bist du eine Katze?


ausgezeichnet

Was für ein niedliches Vorlese-Fühlbuch

Zusammen mit einer kleinen Katze stromern wir über einen Bauernhof. Dabei begegnen uns viele verschiedene Tiere. Ein Hund, dessen Schwanz wir streicheln können; eine Gans, deren Flügel sich sogar bewegen mit ihren Jungen; ein Esel, dessen struppig-graues Fell wir betasten; ein Frosch, dessen schwarze Flecken wir fühlen und die Katzenmama mit ihrem weichen Fell.

Zu jedem Tier, dem eine Doppelseite gewidmet ist, bekommen wir in diesem kleinformatigen Pappbilderbuch mit verstärkten und abwaschbaren Seiten eine sechszeilige liebevoll gereimte Geschichte von Kathrin Lena Orso. Auf den wunderschönen, nicht überladenen Illustrationen von Iris Blanck gibt es trotzdem viel zu entdecken. Die einzelnen Fühlelemente bei jedem Tier fördern den Tastsinn und die Feinmotorik bei Kindern ab ca. 18 Monaten.

Eine erste Geschichte mit Fühlteilen für unseren Jüngsten, der bei Tasten und Greifen seine helle Freude hat und auch den kleinen Geschichten andächtig lauscht.

Bewertung vom 29.06.2025
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


ausgezeichnet

Mord in der Sylter High-Society

Jogger Thore Hansen findet in den Dünen von Sylt eine bis zu den Hüften eingegrabene Frau. Tot. Schnell stellt sich heraus, es ist die junge zickige Millionärsgattin Fernanda Lindholm, die ihr Mann bei seiner Familie im goldenen Käfig geparkt hat. Hinnerks Sohn Nils, der in die Fußstapfen seines Vaters bei der Kripo Westerland getreten ist, fühlt sich gleich in seinem Element und ermittelt, wie wir es schon gewohnt sind, recht einseitig, indem er gleich den Gärtner mal als Täter festsetzt. Klar, dass es sich Hinnerk nicht nehmen lässt und sich selbst in den Fall einbringen will. Natürlich ohne dass sein Sohn etwas davon mitbekommt.
Da kommt natürlich Oma Käthe Bohneberger, die gerade mal wieder bei ihrem Lebensgefährten Hinnerk Rasmussen auf Sylt zu Besuch ist, gerade recht. Sie übernimmt kurzfristig den Job als Haushälterin in dem Mordhaushalt von einer Nachbarin, die sich den Knöchel verstaucht hat und kommt als verdeckte Ermittlerin so einigen Geheimnissen der elitären Familie auf die Spur. Insgesamt ein sehr gefühlskalter Vier-Generationen-Haushalt ohne große Emotionen, wie Urenkel Jannis auch bestätigt. Komisch, dass keiner um die junge Strohwitwe trauert, die so grausam ums Leben gekommen ist.

Ich kann Oma Käthe schon verstehen, dass sie beginnt den Staubwedel im Hause Lindholm zu schwingen. Denn erstens hängt im Hause Rasmussen gerade der Haussegen etwas schief. Was an Hinnerks Schwester Elisabeth „Ellen“ aus Amerika liegt, die sich bei ihm einquartiert hat, sich überall einmischt und wirklich nervt. Die miese Stimmung im Haushalt passt sehr gut in die Geschichte. Gibt sie doch Käthe den Raum sich anderweitig aufzuhalten und im Sinne von Hinnerk zu ermitteln.
Familie Lindholm ist allerdings nicht ganz einfach. Vor allem Seniorchefin Herta hat ganz schön Haare auf den Zähnen und weiß ganz genau, was sie will. Allerdings lässt sich Käthe auch von ihr nichts gefallen und gibt ganz schön kontra. Mit ihrem Sohn Georg, einem Muttersöhnchen allererster Güte, kommt Käthe dagegen gut aus. Genauso wie mit Schwiegertochter Sigrid, die dem Wein schon am frühen Morgen sehr zugetan ist. Die junge Fernanda schießt aber hier den Vogel ab. So eine zickige Diva. Aber mit ihr haben wir ja nicht lange das Vergnügen.
Ich habe schon einige Bücher von Autor Dany R. Wood gelesen und kenne seinen humoristischen Erzählstil, den ich einfach klasse finde. Die Dialoge sind mal wieder vom allerfeinsten und meine Mundwinkel zogen sich beim Lesen die meiste Zeit konstant nach oben. Dazu eine Geschichte, die durch die Ermittlungen von Oma Käthe spannend ist, mich schnell gepackt hat und mich auch mit fiebern und mit ermitteln lässt. Leider musste ich bis zum Schluss auf die Auflösung warten, denn ich selbst bin weder auf den Täter, der sich gekonnt im Hintergrund hält, noch auf sein Motiv, gekommen.
Wie alle Geschichten des Autors lässt sich auch diese ohne Vorkenntnisse der anderen Bücher lesen. Mir persönlich gefällt es sehr gut, dass ich die Schwiegermutter von Kommissar Jupp Backes aus dem Saarland schon in den letzten Jahren kennenlernen durfte. Ich finde es toll, dass sie nun ihre eigene Reihe bekommen und hier schon ihren 2. Fall zusammen mit ihrem neuen Lebensgefährten gelöst hat.

Eine abwechslungsreiche, spannende, humorvolle und sehr unterhaltsame Geschichte mit manch ernstem Hintergrund, die mich begeistert hat und die ich allen Cosy Crime Fans absolut empfehlen kann.

Bewertung vom 29.06.2025
Pierre, Marie

Der Weg der Frauen / Das Pensionat an der Mosel Bd.3


ausgezeichnet

Ein gelungener Abschluss einer ereignisreichen Trilogie

Autorin Marie Pierre (Maria W. Peter) nimmt mich mit ihrem dritten Teil der Trilogie „Der Weg der Frauen“ zurück ins Jahr 1912 in ein Internat an der Mosel im Ort Diedenhofen/Thionville. Hier hat es Internatsleiterin Pauline Martin im Moment nicht leicht. Sophie Loos, eine ihrer Schülerinnen wird in Metz verhaftet, als sie zusammen mit ihrer Cousine Handzettel für Frauenrechte verteilt und Wände mit Parolen beschmiert. Obwohl sie schnell wieder entlassen wird, schadet das doch dem Ruf von Paulines Internat enorm. Neben Sophie werden noch drei weitere Mädchen von ihren Eltern aus dem Internat zurück geholt, was natürlich nicht nur einen finanziellen Schaden nach sich zieht. Pauline beginnt zu zweifeln, ob ihr Entschluss, das Pensionat zu führen nicht doch zu viel für sie ist. Als Sophie doch wieder ins Internat zurückkehrt, ist sie total verändert: apathisch, blass und still. Was Pauline dann dazu heraus findet, ist ungeheuerlich.
Nun taucht auch Paulines ehemaliger Verlobter Roland aus Metz in Thionville auf. Seine Frau, die er sehr schnell nach Paulines Weggang geheiratet hatte, ist verstorben und Roland nun auf der Suche nach einer neuen Mutter für seinen kleinen Sohn. Aber ist Pauline, deren Herz mehr an dem feschen preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz hängt bereit, ihren Beruf gegen eine Ehe einzutauschen?

Ich bin gleich mit dem dritten und leider letzten Teil der Trilogie in die Geschichte gestartet. Aber ich hatte nur ganz selten den Eindruck etwas Grundlegendes nicht zu wissen. Trotzdem werde ich auch die ersten beiden Teile noch lesen, denn es war so spannend zu erfahren, wie Pauline ihren Weg geht und sich ganz langsam die Rechte der Frauen zu der damaligen Zeit entwickeln. Wie die jungen Frauen im Internat lernen auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zu achten und nicht nur darauf aus sind, schnellstmöglich einen wenn möglich reichen, einflussreichen Mann zu heiraten. Pauline bringt ihnen bei, dass sie außer Hausfrau und Mutter ebenso gut Journalistin oder Köchin werden können.
Pauline hat hier an den verschiedensten Ecken zu kämpfen, was sie mit ganz viel Mut und ihrem aufrichtigem Herzen tut. Sie steht nicht nur zwischen zwei Männern, bei denen einige Missverständnisse ausgeräumt werden müssen. Sie muss sich auch mit dem Weggang zweier Hausangestellten beschäftigen. Und auch die negativen Schlagzeilen ihr Pensionat betreffend, machen ihr zu schaffen. Doch nach und nach klärt sich hier vieles auf und die Situation ist gar nicht so verfahren wie sie manchmal scheint.
Ein ausführliches Nachwort, eine Karte von Diedenhofen/Thionville aus dem Jahr 1910, ein Glossar mit Fachbegriffen und Übersetzungen aus dem französischen und Reise- und Stöbertipps der Region runden den Roman absolut gelungen ab.

Ein wundervoller Abschluss einer Pensionatsgeschichte mit einer ereignisreichen Handlung und großenteils sympathischen Charakteren, der mir einige sehr unterhaltsame Lesestunden geschenkt hat. Nun freue ich mich auf die ersten beiden Bände der Geschichte aus Elsass-Lothringen.