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gaby2707

Bewertungen

Insgesamt 1589 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2023
Bildermaus - Der kleine Wolf findet einen Freund
Leuze, Julie

Bildermaus - Der kleine Wolf findet einen Freund


ausgezeichnet

Lesen lernen mit der Bildermaus
Der kleine Wolf Emil sucht jemanden mit dem er spielen kann. Der Dachs schläft in seiner Höhle, der Otter ist nicht zuhause. Und mit dem Bären mag er nicht spielenden, denn der ist böse und gefährlich.
Auch der kleine Bär Paul sucht einen Freund mit dem er spielen kann. Aber der Otter, die Eule und der Fuchs sind nicht daheim.
Was passiert, als die beiden sich bei einem großen Stein begegnen, das können Vorschulkinder anhand der kleinen Bilder im Text zusammen mit einem Erwachsenen schon bald selbst lesen.
„Der kleine Wolf findet einen Freund“ aus der Bildermaus-Reihe von Julie Leuze mit wundervollen kleinen und großen Illustrationen von Nadine Y. Resch ist ein tolles Vorlese- bzw. Erstlesebuch für Kinder im Vorschulalter. In der niedlichen Geschichte sind viele Wörter durch Bilder ersetzt, die am Ende des Buches zugeordnet sind. So können Kinder zusammen mit einem Erwachsenen die Geschichte bald selbst „lesen“.
Für mich war es das erste Buch der Reihe, das ich nun mit meinem Enkel zusammen lesen werde. Schon auf dem Cover lernen wir die beiden Hauptakteure der Geschichte, den Wolf und den Bären, kennen. Mir ist sofort die positive Ausstrahlung der beiden aufgefallen, die sich bis auf wenige Situationen im Buch fortsetzt.
Ein wunderschönes Buch übers Kennenlernen, Freundschaft und Vorurteile zum vorlesen und lesen lernen. Mit farbenfrohen, fantasievollen Bildern, die perfekt zum Text passen.

Bewertung vom 05.12.2023
Nur Hilde küsste wilder
Wood, Dany R.

Nur Hilde küsste wilder


ausgezeichnet

Ein Star kehrt zurück

Als gebürtige Hirschweilerin kehrt Ex-Schlagerstar Hilde Kaiser auf den Bauernhof ihrer Eltern in ihrem Heimatort zurück und will ihre Karriere hier auf dem anstehenden Dorffest wieder aufleben lassen. Ihr Lampenfieber versucht sie am Abend ihres großen Auftritts mit einem Glas Prosecco zu mildern, was ihr aber nur sehr schlecht gelingt. Im Gegenteil – ihr Auftritt wird zu einem Fiasko. Noch schlimmer kommt´s am nächsten Morgen als Altenpflegerin Kim Phan Hildes Vater und ihre Mutter erschossen in ihrem Haus vorfindet. Und Hilde sitzt sturzbetrunken im Wohnzimmer im Sessel – mit einer Pistole in der Hand. Sie kann sich an nichts erinnern – absoluter Filmriss.
Klar, dass Dorfsheriff Josef „Jupp“ Backes von der Unschuld seiner ehemaligen Klassenkameradin überzeugt ist und alles daran setzt, dies auch zu beweisen.
Ob ihm das gelingt und was bei den „Ermittlungen“, die er eigentlich gar nicht führen darf, alles heraus kommt, das solltet ihr in dem neuen Fall, aufgeschrieben von Dany R. Wood, unbedingt selbst heraus finden.

Ich warte jedes Jahr gespannt darauf, meine schon zu Freunden gewordenen Leute in Hirschweiler im Saarland wiederzulesen. Egal ob Jupp, seine Frau Inge und Schwiegermutter Käthe – die drei habe ich ja schon bei einer Familienfeier und im Urlaub kennengelernt – dazu Inges beste Freundin, die Hasenkasten-Doris vom Gemeindeamt, Jupps Freunde Presley-Günther, der immer noch von einer Karriere als Elvis Imitator träumt, und Waldi Klein vom Morddezernat des LKA Saarbrücken oder Müllersch Marianne, die ich neben Oma Käthe besonders in Herz geschlossen habe. Sie alle erlebe ich nun schon zum 7. mal in einem Krimi und auch diese Geschichte machen sie mit ihren so unterschiedlichen Charakteren, Stärken und Schwächen und vor allem mit ihren Sprüchen und humorigen Dialogen zu etwas ganz besonderem. In diesem Fall kommt auch noch Mops Kaiser Franz Joseph, der Hund der Kaiserin Hilde dazu, der bei Inge und Oma Käthe ein Zwischenzuhause findet, während Frauchen Hilde knastiert. Ihn vermisse ich schon jetzt. Aber da er auf dem Cover auf dem roten Sessel sitzt, habe ich ihn ja nun immer bei mir.
Der Fall der Hilde Kaiser ist ganz besonders knifflig, da Jupp zum einen gar nicht ermitteln darf, weil für Mord das LKA in Saarbrücken zuständig ist; zum anderen weil es so viele Menschen gibt, die auf die Hilde gar nicht gut zu sprechen sind und drittens, weil er selbst eine Vergangenheit mit der Hilde hat, also als parteiisch gilt. Die Auflösung hat mich dann mit einem Täter, den ich gar nicht auf dem Zettel hatte, sehr überrascht.
Auch im Privaten geht es hoch her. Da kann Apothekerin Ute Brück ihre Klappe nicht halten und erzählt Inge einiges aus der gemeinsamen Schulzeit mit Jupp. Und Oma Käthe ist mal wieder verliebt. Diesmal hat es ihr ein Professor Doktor angetan. Hoffentlich endet diese Liebelei nicht wie einer von Hildes großen Hits: „Belogen! Betrogen! Beschissen!“
Autor Dany R. Wood hat einen so besonderen, bildhaften und eingängigen Erzählstil, der mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen treibt und mich einfach begeistert. Dabei kommt die Spannung des Krimis aber nicht zu kurz. Er schafft es hervorragend Komödie mit Krimi so in Einklang zu bringen, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Was natürlich dazu führt, dass ich viel zu schnell aus Hirschweiler wieder abreisen musste.
Da einige Menschen mit den dialektischen Worten aus dem Saarland nicht so vertraut sind, gibt es am Ende der Geschichte noch ein hilfreiches SAAR-ABC und einen kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Fall für Jupp Backes und Family.

Ich hatte mit diesem Buch einige amüsante und spannende Lesestunden in denen ich richtig abschalten und den Alltag einfach mal für einige Stunden vergessen konnte. Aber so was von!

Bewertung vom 04.12.2023
Elternabend
Fitzek, Sebastian

Elternabend


ausgezeichnet

Elternabende – ein Quell der Freude?
Da ist Sascha Nebel, 36, vorbestraft und auf Bewährung, ganz anderer Meinung. Er, der nach einem missglückten Autoklau zusammen mit Wilma, 34, die mit einem Baseballschläger auf ebendieses Auto eindrischt, vor zwei Poizisten flieht. Beide finden sich auf einer Ferieninsel im Wannsee bei einem Elternabend der 5b der Sokratesschule wieder. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als in die Rolle der Eltern des elfjährigen Hector, Christin und Lutz Schmolke, zu schlüpfen.
Was da alles aus dem Ruder läuft und was da bei den verschiedenen Paaren alles ans Licht kommt, das lest ihr in "Elternabend: Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt) von Sebastian Fitzek.

Ich habe schon einige Thriller des Autors gelesen und war sehr gespannt, ob er auch humorige Geschichten schreiben kann. Ja, er kann und zwar richtig gut mit ganz viel Herzblut, Spannung und auch nachdenklichen Passagen. Dieses Buch ist so ganz anders als ich es erwartet hatte. Es hat mich definitiv sehr positiv überrascht.
Ich finde es so klasse, wie der Autor die Themen Mobbing im Schulalltag, Depression bei Kindern bis hin zu Selbstmordgedanken und -bereitschaft aufgreift und so in die Geschichte einarbeitet, dass man einfach darüber nachdenken muss. Dabei leidet der Humor kein bisschen. Auch was die Sicht auf die verschiedenen Elternpaare betrifft, gibt es einiges, was man aus deren Geschichten lernen kann. Von solchen Betrachtungen sollte es viel mehr geben. Man muss sich halt darauf einlassen.
Beginnend mit Sascha und Wilma entwickeln sich die Charaktäre immer weiter und ich kann mich sehr gut in die meisten von ihnen hinein versetzen.
Der sehr bildhafte Erzählstil, die tiefgründigen Passagen, sehr viel Emotionalität, ein Schuss Spannung und jede Menge aussergewöhnlicher Humor, den man mögen muss – das sind die Zutaten für dieses absolut lesenswerten Roman. Mich hat er blendend unterhalten.

Bewertung vom 26.11.2023
Görlitzer Goldbroiler
Schulze, Eveline

Görlitzer Goldbroiler


ausgezeichnet

6 packende Fälle der Miss Marple aus der Neißestadt

Das auch in Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands, das Verbrechen tobt, demonstriert Autorin Eveline Schulze in ihrem neuen Buch an sechs packenden Kriminalfällen aus der Neißestadt.
Da ist der Fall Dietmar Bath, der wegen Mordes an einer Frau, Exhibitionismus, Vergewaltigungsversuch, Heiratsschwindel und anderer Vergehen in der JVA Nürnberg einsitzt und dort am Fenster seiner Zelle seinem Leben ein Ende setzt.
Bäcker Werner Müller ist immer wieder irritiert von einem faulig-süßen Gestank, der seit Wochen durchs Haus zieht. Dann finden zwei Jungs im Kohlenkeller des Mieters Franz Krüger ein Bein. Und die Angestellte seiner Eltern, Hanna Schmidt, ist verschwunden.
Regina Zeck bringt ihren Verlobten Dietmar Atzdorn dermaßen auf die Palme, dass er zum Klingeldraht greift und die erwürgt.
Ganz schlimm und krass finde ich die Geschichte der kleinen Nadine Krüger. Da ich selbst Mutter zweier Kinder bin, hat mich der Fall richtig erschüttert. Was es damit auf sich hat, solltet ihr selbst lesen. Genau wie die anderen Geschichten, die es richtig in sich haben.

Da mir das erste Buch „Mörderisches Sachsen“ mit 6 spektakulären Kriminalfällen aus und um Görlitz der Autorin schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, auf die neuen Fälle, die sie ausgearbeitet hat. Und sie hat mich auch diesmal nicht enttäuscht.
Mit ihrer eingängigen Schreib- und Erzählweise zieht mich die Autorin sofort in ihre Geschichten hinein. Sehr gut gefällt mir auch hier, dass ich einen eindrucksvollen Blick in das Leben und das soziale Umfeldes der Täter werfen kann. Hier kann ich mir andeutungsweise ein Bild machen, warum sie so wurden wie sie hier beschrieben werden.
Darüber hinaus bekomme ich einiges an Hintergrundwissen zu den verschiedensten Bereichen und dem damaligen Leben in der DDR. Ich mag es, wenn ich beim lesen nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch noch etwas lernen kann. Das ist auch hier wieder der Fall.
Ergänzt werden die Geschichten durch verschiedene Fotos, die den jeweiligen Fall sehr wirkungsvoll ergänzen.

Ein spannendes und interessantes Buch, das nicht nur Sachsen oder Leser aus den neuen Bundesländern lesen sollten. Diese Fälle sind für alle interessant, die Krimis vorzugsweise TrueCrime mögen.

Bewertung vom 25.11.2023
Spur der Finsternis
Roberts, Nora

Spur der Finsternis


ausgezeichnet

Fesselnd ab der ersten Seite
Morgan Albright hat hier in Baltimore, Maryland, in der Newberry Street nach den dauernden Umzügen mit ihrer Familie endlich Wurzeln geschlagen. Mitbewohnerin Nina Ramos ist ihr zu einer richtigen Freundin geworden. Ihren Traum vom eigenen Haus hat sie sich bereits verwirklicht. Um auch den Traum von einer eigenen Bar wahr werden zu lassen, arbeitet sie als Büroleiterin in einem Bauunternehmen und abends hinterm Tresen einer kleinen Kneipe. Sie ist zufrieden, ja fast glücklich, bis zu dem Tag an dem ihre Freundin ermordet wird und das FBI ihr eröffnet, dass sie es hier mit einem narzisstischen Serientäter zu tun haben, der es auf sie abgesehen hat. Dieser Mann nimmt ihr alles: ihr Haus, ihre Identität, ihr Selbstbewusstsein, ihr Vertrauen und ihre Ersparnisse. Aber es kommt noch schlimmer. Sie kennt den Mann, der ihr das alles antut, der sie charmant um den Finger gewickelt hat, in den sie sich sogar ein bisschen verliebt hat. Völlig verstört bricht sie ihre Zelte ab und flüchtet in den Nordosten der USA nach Vermont zu ihrer Mutter Audrey und Großmutter Olivia. Ihr Verfolger Gavin Rozwell aber bleibt ihr auf der Spur.

Puh, was für eine heimtückische und fast unglaubliche Geschichte. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass so etwas wirklich passieren kann. Von Cyberkriminalität und auch von Identitätsdiebstahl hört man ja immer wieder mal. Aber in dieser spannenden Geschichte wird mir deutlich vor Augen geführt, was das alles nach sich zieht und vor allem, was es mit dem Menschen macht, den es trifft.
Morgan Albright ist eine so liebenswerte junge Frau mit einem riesengroßen Herzen, die ihren Job hinter der Bar nicht nur als Broterwerb sieht. Sie habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Auch ihre Mom und ihre Gram waren mir sofort sympathisch. Bis auf den Psychopathen gibt es für mich hier fast niemanden, den ich nicht mag.
Nora Roberts stellt mir die Menschen mit denen ich es hier zu tun habe, alle sehr eingehend vor, so dass ich schnell ein Bild von jedem einzelnen vor Augen hatte. Auch ihr Handeln, warum sie etwas wie und wann tun, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Der Serienkiller kommt ebenfalls immer wieder zu Wort und ich kann seinen Weg der Grausamkeiten genau wie Morgan gut verfolgen.
Die sich ganz langsam anbahnende Liebesgeschichte zwischen Morgan und Miles, die schnell zu einer festen Verbindung wird, lockert die Grausamkeiten des Serienmörders etwas auf. Es ist so schön zu beobachten, wie die Pflanze der Liebe zwischen den Beiden ganz langsam wächst und Miles alles dafür tut, dass es Morgan gut geht.
Nora Roberts ist auch diesmal die Mischung aus Krimi, Liebesgeschichte vervollständigt durch eine Prise Humor sehr gut gelungen. Leider war das Buch trotz seiner 526 Seiten viel zu schnell ausgelesen.

Bewertung vom 20.11.2023
Timos Baby
Borghoff, Wilma

Timos Baby


sehr gut

Eine berührende und spannende Familiengeschichte
Nora Linde hatte eigentlich nicht vor mit 49 Jahren schon Großmutter zu werden. Aber nun wird ihr Sohn Timo mit 21 Jahren Vater. Die werdende Mutter, Michelle, 20, eine One-Night-Bekanntschaft will das Kind unter keinen Umständen behalten. Timo ist allerdings schnell klar, dass er seine Tochter nicht bei den Menschen aufwachsen lassen will, die Michelle schon ausgesucht hat. Dafür gibt es auch triftige Gründe. Nach viele Fragen, Überlegungen und Grübeleien beschließt der Familienrat von Timos Großfamilie, die in allen Lebenslagen zusammen hält, dass das Baby in ihrer Mitte aufwachsen soll. Unterstützt von dem französischen Au-pair Mädchen Juliette zieht Baby Melina Leonora am Tag ihrer Geburt bei Timo und seiner Familie ein. Timos sorgenfreie Jugend ist ab jetzt Vergangenheit. Doch eines Nachmittags im Park ist der Kinderwagen plötzlich leer und Juliette kommt ohne die Kleine nachhause. Eine rasante Suche nach dem Baby beginnt.
Die Familien von Nora und ihrer Zwillingsschwester Helene, Mutter Karin mit ihrem Schweizer Freund Reto und Stiefbruder Michael mit seinem Sohn Leon habe ich in einer anderen Geschichte von Wilma Borghoff, die hier auch immer mal wieder erwähnt wird, schon kennengelernt und ins Herz geschlossen. Ich habe mich richtig gefreut, sie hier alle wiederzulesen. Es sind alles so liebenswerte, empathische Menschen mit ihren Stärken und Schwächen, wie aus dem echten Leben gegriffen. Was für mich immer wichtig ist: Ich muss ihr Handeln und ihre Gedanken nachvollziehen können. Und das ist hier absolut gegeben.
Nun kommt auf Timo eine große Herausforderung zu und ich kann ihn sehr gut verstehen, dass er sein Kind nicht bei Menschen aufwachsen lassen will, die ganz besondere „Vorstellungen“ von Kindern haben. Mehr verrate ich aber nicht.
Autorin Wilma Borghoff präsentiert mir hier einerseits die sehr interessante Familiengeschichte der Familie Linde bzw. ihres jungen, sympathischen Sohnes Timo, der beschließt für seine kleine Tochter nach der Geburt da zu sein. Andererseits lerne ich die Mutter kennen, Michelle, eine zielstrebige Studentin, die genau weiß, wohin ihre berufliche Laufbahn sie führen soll, die das Baby nach der Geburt sofort zur Adoption an Bekannte ihrer Eltern geben will. Sie geht nicht zur Vorsorgeuntersuchung und kommt mir in allem was sie tut, wie sie sich gibt, noch sehr unreif vor. Sie scheint mit der Schwangerschaft vollkommen überfordert und kann leider auch nicht auf liebevolle Eltern zurück greifen. Ganz anders der fürsorgliche, hilfsbereite Timo, der sofort Verantwortung übernimmt und sich voll auf seine kleine Tochter konzentriert, die er nur ungern dem Au-pair-Mädchen überlässt.
Als die Kleine dann aus dem Kinderwagen heraus entführt wird und sich die Familie neben der Polizei, die sich schnell auf einen Täter eingeschossen hat, selbst mit einer Detektivin auf die Suche macht, wird es auch noch richtig spannend. Ob sie die kleine Melina wieder nach hause holen können?
Leider waren die 211 Seiten aufgeteilt in 25 Kapitel so schnell ausgelesen. Eine berührende Familiengeschichte und eine spannende Entführung, bei der ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und das mich gut unterhalten hat. Ich freue mich jetzt schon auf die angekündigte Geschichte von Hanna Gruner.

Bewertung vom 17.11.2023
Jesus liebt mich
Safier, David

Jesus liebt mich


ausgezeichnet

Auf diesen Humor musste ich mich erst einlassen

„Jesus liebt mich“ von David Safier bekam ich vor ein paar Jahren von einer Freundin geschenkt. Und seit dem lag es auf meinem SuB. Und heute frage ich mich, warum ich das Buch nicht schon viel früher aus seiner Versenkung befreit habe. Ich habe mich köstlich amüsiert. Da dies mein erstes Buch von David Safier ist, hat es ein paar Seiten gedauert, bis ich mich vollständig auf diesen Humor einlassen konnte. Aber jetzt finde ich es einfach nur grandios. Ich habe selten so andauernd und laut bei einer Lektüre gelacht oder dauergrinsend vor mich hin gelesen. Wobei es auch einige Stellen gibt, die wirklich zum Nachdenken anregen.

Aber worum geht es in diesem Buch:
Marie gerät immer an die falschen Männer. Zuerst der notorische Fremdgeher Mark, dann merkt sie vor dem Traualtar, dass auch Sven nicht der Richtige ist. Blöd nur, dass sie mit ihm schon zusammen gezogen war und nun wieder zu Papa mit seiner neuen super jungen weißrussischen Freundin ziehen muss, bis sie eine neue Wohnung für sich findet. Dann lernt sie Joshua kennen, einen Zimmermann, der bei ihrem Vater den Dachstuhl repariert. Er liebt die hebräischen Psalmen, die er auch beim Karaoke zum besten gibt,

Er erklärt ihr, dass er Jesus ist, und nur noch ein bisschen unter den Menschen wandeln will bis das Jüngste Gericht tagt. Nun ist es an Marie ihn zu überzeugen, dass die Menschheit es wert ist, weiter zu existieren. Wie und ob ihr das gelingt, wird nicht verraten.

Ein wundervolles Buch, das nur so vor absurden und eigentümlichen Situationen strotzt. Von einem Autor, der mich mit seinem Sprachwitz und seinem eigenwilligen Humor begeistert hat. Mit Cartoons von Maries Schwester Kata, die hier ebenfalls eine tragende Rolle spielt, und deren Zeichnungen im Buch viele Grundgedanken des Lebens voll auf den Punkt bringen. Eine Geschichte, die mich trotz ihrer Vorhersehbarkeit richtig gut unterhalten hat.

Bewertung vom 16.11.2023
Lowinda Löwenzahn und der verschwundene Wunschzettel / Lowinda Löwenzahn Bd.4
Pfeiffer, Marikka

Lowinda Löwenzahn und der verschwundene Wunschzettel / Lowinda Löwenzahn Bd.4


ausgezeichnet

Eintauchen in die Welt der Magie im Feengarten

Schon das Cover mit den vielen kleinen Glitzereffekten, sogar auf der Rückseite, macht Lust sich näher mit dem Buch zu beschäftigen. Und wenn man die ersten Seiten gelesen hat, mag man gar nicht damit aufhören.
Bevor ich in die Geschichte starte, stellen sich auf den ersten Seiten alle Figuren vor, die hier eine wichtige Rolle spielen. Da wir die ersten drei Bände (noch) nicht kennen, ist dieses erste Kennenlernen sehr hilfreich.

Worum geht es in dieser zauberhaften Geschichte?
Der Wunschzettel auf dem die Kinderwünsche notiert sind und der in dem Theaterstück, das an der Schule von Polli und Luk aufgeführt werden soll, eine große Rolle spielt, ist plötzlich verschwunden. Was für eine Katastrophe! Lowinda Löwenzahn und ihr adeliger Freund der Heuspringer Herr von Gomp sind auch zu dieser Darbietung eingeladen. Damit das Theaterstück doch noch aufgeführt werden kann, helfen die beiden mit ihren Freunden natürlich bei der Suche nach dem Wunschzettel.
Was sie und die Kinder dabei alles erleben? Das findet ihr beim Lesen ganz schnell selbst heraus.

Autorin Marikka Pfeiffer zieht mich mit ihrem einfühlsamen, kindgerechten Erzählstil ganz schnell hinein in diese entzückende, fantasievolle Geschichte. Sie ist spannend aufgebaut und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Schrift ist angenehm groß und lässt sich von Kindern und Erwachsenen gleich gut lesen. Die 17 Kapitel haben eine angenehme Länge und sind mit jeweils einer Überschrift betitelt, die aber nicht zu viel vom Inhalt verrät.
Erwähnenswert sind auch die wundervollen schwarz-weiß Illustrationen, die die Geschichte mit den vielen kleinen Bildern so anschaulich aufwerten, vervollständigen, zum Träumen einladen und die Figuren zum Leben erwecken. Mir gefällt jede einzelne richtig gut.
Leider ist dieser 4. Band der letzte aus der wundervollen Lowinda Löwenzahn Reihe. Da ist es ein kleines Glück, dass wir sie hier kennengelernt und die ersten 3 Bände noch vor uns haben.
Ein echter Kinderbuchschatz, der genau in diese jetzt kommende Vorweihnachtszeit passt und der auch mir Vorleseoma richtig Spaß gemacht hat.

Bewertung vom 15.11.2023
Wer den Löffel abgibt
Maxwell, Jessa

Wer den Löffel abgibt


sehr gut

Backen kann auch tödlich enden

Eine Woche lang backen 6 Hobbybäcker/innen, 3 Frauen und 3 Männer, im feudalen Herrenhaus Grafton Manor von Betsy Martin in den Bergen im Norden des US-Bundesstaates Vermont, um die Trophäe „Goldener Löffel“ mit nach Hause zu nehmen. Betsy moderiert die legendäre Show „Bake Week“ zum 10. Mal und beherbergt die Teilnehmer/innen bei sich zuhause um ein außergewöhnliches Erlebnis für sie zu schaffen. In diesem Jahr bekommt sie den preisgekrönten Bäcker und Cutting Board-Moderator Archie Morris an die Seite gestellt, was ihr gar nicht passt.
Diese Jubiläumsstaffel gerät nicht nur wegen des plötzlich eintretenden starken Unwetters zu einem Desaster.

Gleich im Prolog werde ich mit einer Leiche konfrontiert bei der ich aber nicht weiß, wer sie/er ist. Aber anstatt in die Ermittlungen zum Täter einzusteigen, zieht mich Autorin Jessa Maxwell 2 Wochen zurück zu den Vorbereitungen zur Backshow.
Durch den Streamingdienst Flixer werden die sorgfältig ausgewählten 6 Bäckerinnen und Bäcker, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Stärken, die in diesem Jahr Betsys Assistentin und Aufnahmeleiterin Melanie ausgesucht hat, mit einem kurzen Steckbrief vorgestellt. Ab dem ersten Backtag an lassen mich Stella Velsquez, Hannah Severson, Gerald Baptiste, Pradyuma Das, Lottie Byrne, Peter Gellar und auch Backoma Betsy an ihren Gedanken während des Backens und ihrer Freizeit auf dem Landsitz teilhaben. An 4 ganztägige Challenges scheidet zum Schluss einer aus und muss ohne Lorbeeren heim fahren. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in einem Duell am Freitag im entscheidenden Showdown ermittelt. Aber dazu kommt es in dieser Staffel leider gar nicht.

Der Erzählstil von Jessa Maxwell hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte läuft zu Beginn etwas behäbig dahin, wobei die Spannung aber auch hier schon unterschwellig da ist und auch jetzt schon das ein oder andere passiert.
Aber erst mal bin ich beim Backen dabei, lese, wie die einzelnen Hobbyäcker/innen an ihre Aufgaben heran gehen und erfahre, was hier so alles schief gehen kann. Für mich war das für einen Krimi alles etwas zu viel. Aber richtig back begeisterte Leser/innen haben an diesem Drumherum bestimmt ihre Freude.
Da die Polizei in diesem Fall gar keine Rolle spielt – die sitzt durch das Unwetter fest – müssen die noch auf dem Landsitz anwesenden Bäcker/innen und der Leser die Beweisführung und Aufklärung übernehmen. So finde ich Seite für Seite ganz langsam immer mehr Spuren und bin erstaunt, was ich alles heraus finde. Damit hatte ich so nicht gerechnet.

Ein sehr interessanter und kurzweiliger Backkrimi mit kleinen Humorblitzen, der ein klein wenig mehr Spannung gebrauchen könnte. Der mich trotzdem gut unterhalten hat.

Bewertung vom 11.11.2023
Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3
Graf, Lisa

Das Erbe einer Dynastie / Dallmayr Saga Bd.3


ausgezeichnet

Der wunderbare Abschluss der Familiensaga

Mit dem 3. Band "Dallmayr - Das Erbe einer Dynastie" von Lisa Graf (@lisa.grafriemann) geht die Geschichte um das Feinkosthaus in der Dienerstraße ab 1933 weiter.

In die Zukunft schauen, optimistisch sein und immer etwas Neues wagen, das hat Lotte Randlkofer von ihrer verstorbenen Schwiegermutter Therese gelernt. Sie will nun ihren Kunden eigene Kaffeemischungen in ihrem Delikatessenhaus anbieten. In Bremen, wo sie sich zusammen mit ihrem Mann Paul über das Kaffeerösten schlau macht, finden sie den jungen Kaffeeröster Fiete Wünsche, der zu ihnen nach München zieht und dort richtig gute Kaffeemischungen kreiert. Die Kunden sind begeistert.
Ganz langsam machen sich mit SS und Hakenkreuzfahnen neue Schrecken in München breit. Die Weltstadt mit Herz wird von Hitler zur „Hauptstadt der Bewegung“ erklärt.

Da mich die ersten beiden Geschichten um die Münchner Delikatessenhausinhaber richtig begeistert haben, war ich so gespannt auf den leider letzten Teil der Familiengeschichte. In diesem Buch passiert so viel und ich habe es so genossen, die Menschen, die ich in Band 1 und 2 kennengelernt und liebgewonnen habe, hier weiter in ihrem Leben begleiten zu können. Autorin Lisa Graf lässt mich die Auf und Ab´s in der Familie, die Unruhe und die nachfolgenden Schrecken der Zeit zwischen 1933 und dem Kriegsende richtig spüren.
Doch neben den Kriegsjahren finden die Kinder der Familie, Gregor, Johanna und Johann und auch Marie, ihr Glück und ihre Berufung. Ich bin mit Marie nach Palästina zu Elsa und ihrem Mann Alexej gereist, habe mit Gregor in einem Weingut in der Champagne gearbeitet und ihn nach England begleitet. Und natürlich habe ich Paul und Lotte bei ihrem Weg zur Kaffeerösterei im eigenen Haus begleitet. An sie alle werde ich denken, wenn ich in ihrem Delikatessengeschäft in der Dienerstraße mal wieder einkaufen gehe.
Der locker-leichte Erzählstil von Lisa Graf macht es mir leicht in die Geschichte einzutauchen und ihr zu folgen. Sie schafft eine fesselnde Atmosphäre, egal ob in guten oder schlechten Zeiten, der ich mich nicht entziehen kann.
Der Spannungsbogen baut sich mit der Zeit immer weiter auf und lässt beim Lesen keine Langeweile aufkommen. Ich war immer gespannt, was als nächstes passieren wird.
Was ich mir gewünscht hätte, ist ein Stammbaum oder ein Verzeichnis der Familie Randlkofer, die doch aus nicht gerade wenigen Mitgliedern besteht. Allerdings habe ich mich schnell wieder in die Familienverhältnisse hinein gefunden.

Ein wunderbarer Abschluss einer sehr interessanten, abwechslungsreichen und mitreißenden Familiengeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.