Ulrike Renk
Broschiertes Buch
Jahre aus Seide / Das Schicksal einer Familie Bd.1
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Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an de...
Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.
1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.
Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.
Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.
Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Familiengeschichten haben sie schon immer fasziniert, und so verwebt sie in ihren erfolgreichen Romanen Realität mit Fiktion. Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Australien-Saga, die Ostpreußen-Saga, die Seidenstadt-Saga, die große Berlin-Saga um die Dichterfamilie Dehmel und zahlreiche historische Romane vor. Alle lieferbaren Titel der Autorin sehen Sie unter aufbau-verlage.de und mehr zur Autorin unter ulrikerenk.de.

Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher .3441
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33441
- 6. Aufl.
- Seitenzahl: 563
- Erscheinungstermin: 7. Dezember 2018
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 45mm
- Gewicht: 554g
- ISBN-13: 9783746634418
- ISBN-10: 3746634415
- Artikelnr.: 52436721
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
»Die im Buch beschriebenen Themen, wie Hass und Fremdenfeindlichkeit, haben leider auch Parallelen mit der Gegenwart. Es ist schwere Kost mit aktuellen Bezügen, die nachdenklich macht.« Viktoria Reimer Zevener Zeitung 20190524
»Dieser Roman ist eine wunderbare Weise, an die Dinge zu erinnern, die niemals vergessen werden dürfen.« Jürg Kaiser Literaturblog 20190303
1927 - 1932 Krefeld. Ruth Meyer wächst mit ihrer Schwester Ilse in einem sehr behüteten Umfeld auf. Ihr Vater ist Schuhvertreter und in seinem Beruf sehr erfolgreich, aber auch viel auf Reisen, während Mutter Martha die Familie zusammenhält und sich liebevoll um ihre zwei …
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1927 - 1932 Krefeld. Ruth Meyer wächst mit ihrer Schwester Ilse in einem sehr behüteten Umfeld auf. Ihr Vater ist Schuhvertreter und in seinem Beruf sehr erfolgreich, aber auch viel auf Reisen, während Mutter Martha die Familie zusammenhält und sich liebevoll um ihre zwei Töchter sowie den Haushalt kümmert, wobei sie Unterstützung von Kindermädchen Leni und Köchin Jansen erhält. Obwohl die Familie jüdischer Konfession ist, sehen sie ihren Glauben nicht so strikt und feiern nur die großen jüdischen Feste wie den Sabbat oder das Lichterfest Chanukka. Im Nachbaranwesen lebt der jüdische Seiden- und Stofffabrikant Richard Merländer. Mit der Tochter dessen Chauffeurs, Rosie, freundet sich Ruth bald an und die beiden Mädchen erlernen durch Ruths Großmutter zusammen das Nähen, wobei Merländer ihnen immer wieder Stoffproben aus seinen Musterbüchern zukommen lässt und so der Kreativität der beiden Mädchen keine Grenzen gesetzt sind. Als die Nazis immer mehr an Macht gewinnen, bekommt die heile Welt der Meyers und ihrer Freunde langsam Risse, denn die Hetzjagd gegen Juden hat begonnen. Karl möchte seine Familie in Sicherheit bringen, doch die Ausreisebestimmungen sind streng und limitiert…
Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Jahre aus Seide“ den ersten Band ihrer Seidenstadt-Saga vorgelegt, dem sie mit Hilfe von Tagebuchaufzeichnungen von Ruth Meyer und akribischer Recherche autobiografische Züge verliehen hat. Der Schreibstil ist flüssig, berührend und detailliert, der Leser wird sofort in die Geschichte hineingesogen und darf als unsichtbares Mitglied der Familie Meyer mit ihnen gemeinsam Zeit verbringen, wobei er alle Familienangehörigen sehr gut kennenlernt, liegen deren Gedanken und Gefühle doch offen wie ein Buch. Aber auch den Angestellten kann der Leser über die Schulter schauen und sie bei ihrem täglichen Miteinander mit der Familie beobachten. Sehr leise und behutsam führt die Autorin den Leser in die Familie ein und baut unterschwellig mit der gleichzeitig sich ändernden politischen Lage immer mehr Spannung auf, was sich anhand der Gefühlslage innerhalb der Familie bald äußert. Besonders interessant in diesem Buch ist die Tatsache, dass es bei den Menschen im Umfeld der Meyers lange keine Rolle gespielt hat, dass die Familie jüdisch ist. Man hielt zusammen, feierte gemeinsam und Juden konnten sich unbehelligt bewegen. Dies wird auch wunderbar hervorgehoben, als Ruth die Schule verlassen muss aufgrund der Judengesetze, und alle Klassenkameradinnen stehen hinter ihr, auch der Direktor.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Mit ihren individuellen Eigenschaften wirken sie alle sehr authentisch und lebensecht. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen, hoffen und bangen. Ruth ist für ihr junges Alter schon recht abgeklärt, heute würde man sagen altklug. Gleichzeitig ist sie ein freundliches, offenes und neugieriges Mädchen, das vielseitig interessiert ist und allen immer nur gefallen möchte. Martha ist eine liebevolle Mutter, die ihren Kindern das angedeihen möchte, was sie bei ihrer Mutter vermisst hat, nämlich Geborgenheit und einen sicheren Hafen, in den sie sich flüchten können. Karl ist ein sympathischer Mann und ein aufmerksamer Ehemann und Vater. Er führt offene Gespräche über Gott und die Welt mit seiner Frau und besticht durch Wärme und Freundlichkeit. Aretz ist zwar der Chauffeur der Familie Meyer, doch er und eigene Familie sind mit den Meyers eng befreundet.
„Jahre aus Seide“ ist ein wunderbarer und gelungener Auftakt der neuen Serie von Ulrike Renk. Besonderes Merkmal liegt hier auf den autobiografischen Zügen der Geschichte, was ihr noch zusätzliche Bedeutung verleiht und den Leser einmal mehr anzieht, weil es sich um reale Menschen und deren Lebenslauf handelt. Herrlich einfühlsam erzählt, so dass es hier eine verdiente Leseempfehlung geben muss. Band 2 wird mit Spannung erwartet!!!
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Als Kaufmannstochter genießt Ruth eine fast unbeschwerte Jugend und wächst behütet auf. Beim Händler Merländer lernt sie Seide zu verarbeiten und trifft dort auch Kurt, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Doch mit der Machtergreifung Hitlers beginnt …
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Als Kaufmannstochter genießt Ruth eine fast unbeschwerte Jugend und wächst behütet auf. Beim Händler Merländer lernt sie Seide zu verarbeiten und trifft dort auch Kurt, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Doch mit der Machtergreifung Hitlers beginnt für die jüdische Familie eine schwere Zeit... .
,,Jahre aus Seide" ist der Auftakt einer Trilogie von Ulrike Renk, die hier die Geschichte einer jüdischen Familie erzählt, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Für mich war es das erste Buch der Autorin und leider ist es ihr nicht ganz gelungen, mich zu begeistern und richtig zu überzeugen.
Allerdings merkt man schon, dass sie richtig gut recherchiert hat und so auch detailreich Ruth Meyers Geschichte erzählen kann. Dennoch kam die Atmosphäre der gesamten Zeit nicht richtig rüber und die Figuren wirkten auch nicht richtig echt und lebendig.
Ruth Meyer lernt man im Buch schon als Kind kennen und erlebt dann mit, wie ihr Interesse an Seide, aber auch an Kurt wächst. Sie war mir zwar sympatisch, aber sie hat auch eine etwas komische perfektionistische Art. Irgendwie wirkte ihr ganzer Charakter auf mich zu konstruiert.
Ulrike Renk schreibt zwar gut lesbar und einfach, aber irgendwie gelingt es ihr nicht, die richtige Atmosphäre zu kreieren und die Geschichte glaubhaft darzustellen. Auch habe ich die Dialoge in den Szenen nicht als natürlich, sondern als gestellt empfunden und konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand so unterhält. Eigentlich ist es sehr schade, dass das Buch so viele Schwächen hat, da das Thema wirklich immer noch wichtig ist und gerade in unserer Zeit nicht in Vergessenheit geraten darf.
Insgesamt konnte mich Ulrike Renk mit ,,Jahre aus Seide" nicht überzeugen. Daher empfehle ich das Buch hier nicht weiter.
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Die Geschichte einer jüdischen Familie - Teil 1
Krefeld, 1926:
Ruth und ihre Schwester Ilse wachsen wohlbehütet auf. Ihr Vater Karl ist ein erfolgreicher Handelsvertreter und ermöglicht der Familie eine gesicherte Zukunft. Ruth ist ein aufgeschlossenes Mädchen und findet …
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Die Geschichte einer jüdischen Familie - Teil 1
Krefeld, 1926:
Ruth und ihre Schwester Ilse wachsen wohlbehütet auf. Ihr Vater Karl ist ein erfolgreicher Handelsvertreter und ermöglicht der Familie eine gesicherte Zukunft. Ruth ist ein aufgeschlossenes Mädchen und findet schnell Anschluß, mit ihrer Freundin Rosi entdeckt sie die Welt der Stoffe. Aber über ihrer Kindheit liegt ein Schatten, denn die Nazis gewinnen immer mehr an Einfluss, gleichzeitig hoffen alle auf eine bessere Zukunft, denn der letzte Krieg ist noch nicht so lange her.
Der Schreibstil ist recht einfach, aber auch sehr flüssig. Die Geschichte dreht sich um das Leben von Ruth Meyer und ihrer jüdischen Familie. Wenn man es genau nimmt, passiert eigentlich im ersten Teil nicht so viel. Es wird viel über den ganz normalen Alltag einer jüdischen Familie berichtet und der ist auch eigentlich nichts besonderes, aber gerade das hat mir auch gut gefallen, denn es zeigt, dass die Familie nicht anders ist als andere Familien.
Im Fokus liegen hier auch erstmal Martha und Karl Meyer, denn Ruth ist zu Beginn ja noch ein Kind.
Der Roman widmet sich den Bedenken, die bei der jüdischen Familie aufkommt, als langsam Hitler auf den Plan kommt. Ulrike Renk erzählt auf eine leise, behutsame Art die Geschichte der Familie Meyer. Die Saga beruht auf wahren Begebenheiten. Ruth Meyer und ihre Familie gab es wirklich, trotzdem ist es aber auch ein Roman.
Mir hat der Auftakt sehr gut gefallen. Er ist zwar nicht spektakulär, aber dass ist das Leben auch nicht immer, trotzdem hat mir gerade diese einfache Erzählweise gut gefallen. Ich gebe "Jahre aus Seide" 5 Sterne.
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Ulrike Renks Australien- und Ostpreußensaga sind famose Lesestoffe, die, einmal angefangen, sofort süchtig machen. Dementsprechend gespannt war ich auf ihre neueste Familientrilogie, die Anfang Dezember 2018 erschienen ist.
INHALT
In "Jahre aus Seide" entführt Ulrike …
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Ulrike Renks Australien- und Ostpreußensaga sind famose Lesestoffe, die, einmal angefangen, sofort süchtig machen. Dementsprechend gespannt war ich auf ihre neueste Familientrilogie, die Anfang Dezember 2018 erschienen ist.
INHALT
In "Jahre aus Seide" entführt Ulrike Renk den Leser ins Deutschland der 1930er-Jahre. Im Fokus steht dabei die Geschichte der begüterten jüdischen Familie Meyer aus Krefeld. Hautnah erlebt der Leser darin mit, wie sich die politischen Wirren der Weltwirtschaftskrise und der ohnmächtigen Weimarer Republik sowie der aufstrebenden NSDAP im Kleinen, d. h. auf eine Familie und deren unmittelbares Umfeld, auswirkten. Anfangs lebte Familie Meyer ein ausgesprochen großzügiges und sorgloses Leben mit Villa, Haushälterin, Hund sowie eigenem Chauffeur. Vater Karl Meyer verdiente als Handlungsreisender für Schuhe sehr gutes Geld, wovon seine Frau Martha und die beiden Töchter Ruth und Ilse profitierten. Doch der politische Wandel und der zunehmende Antisemitismus führten Jahr für Jahr zu Einschränkungen. Obschon sie religiös sind, fühlen sich Meyers als Deutsche. Sie sind liberal und können sich nur schwer von ihrem Krefelder Haus und Freundeskreis trennen, aber die Repressalien gegen sie werden immer schlimmer...
MEINUNG
Anders als bei den o. g. Sagas hatte ich lange Zeit mit dem seichten und wahrlich monotonen Familienidyll auf den ersten 200 Seiten zu kämpfen. Einkäufe in der Stadt, Mahlzeiten und Besuche beim mondänen Nachbarn Merländer wechselten immerfort einander ab. Infolge legte ich das Buch nicht nur einmal beiseite und fing dann doch wieder an, weil ich auf Besserung hoffte. Und die trat auch ein, wenn auch erst im letzten Drittel. Nämlich erst dann gewannen die Figuren und der Plot an Konturen, wurden historisch unterfüttert und emotionalisiert. Hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Lieblingsfigur, gefiel mir die naseweise wie sprunghafte Ruth Meyer auf einmal recht gut. Gegen Ende hat sie die wohl größte Entwicklung durchgemacht. Zu Ruths labiler Mutter Martha konnte ich hingegen keine wirkliche Verbindung aufbauen, sie blieb mir zu blass. An der sprachlichen Umsetzung konnte mich besonders Renks Rückgriff auf typische Wortschöpfungen und Ausdrücke aus den 30ern, wie "phänomenal" oder "knorke", überzeugen. Auch die Einbindung des innenpolitischen Geschehens fand ich gelungen. Zudem fußt der vorliegende historische Roman auf einer wahren und damit spannenden Geschichte. Nichtsdestotrotz störten mich der zähe, fast schon kaugummiartige Anfangs- und Mittelteil und die häufigen Grammatikfehler (besonders KNG-Kongruenz).
FAZIT
Ein insgesamt durchwachsener Auftaktband, der erst zum Schluss seine wahre Größe entfalten konnte.
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Ulrike Renk wurde bekannt durch ihre Ostpreußensaga. Für mich unterscheidet sie sich am meisten von ihren Kollegen, dass sie Romane schreibt, die auf Tatsachen beruhen. Sie lernt Menschen kennen, welche einen Bezug zur jeweiligen Zeit haben und kommt mit ihnen ins Gespräch. Das …
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Ulrike Renk wurde bekannt durch ihre Ostpreußensaga. Für mich unterscheidet sie sich am meisten von ihren Kollegen, dass sie Romane schreibt, die auf Tatsachen beruhen. Sie lernt Menschen kennen, welche einen Bezug zur jeweiligen Zeit haben und kommt mit ihnen ins Gespräch. Das wiederum gibt den ersten Impuls zur Geschichte und die Recherche beginnt. Jahre aus Seide entstand, weil Ulrike Renk in Krefeld auf die Familie Meyer aufmerksam wurde. Sie durfte das Tagebuch der Tochter Ruth lesen und fand weitere Details zum Leben der Juden Krefelds.
Ruth ist ein behütetes Mädchen und wächst frei und sorglos auf. Der Vater ist Handelsreisender, die Mutter Hausfrau und die Familie ist finanziell bestens abgesichert. Sie haben Freunde, keineswegs nur Juden, leben ihren Glauben keineswegs streng und fühlen sich in Krefeld wohl. Bis, ja bis der Typ aus Österreich mit seiner Partei an die Macht kommt. Juden dürfen nicht mehr ohne Schwierigkeiten für „Arier“ arbeiten, Ruths Vater verkauft keine Schuhe mehr und in der Schule gibt es täglich Anfeindungen für Ruth und ihre Schwester. Die Mutter wird depressiv und viele Freunde wandern fort aus Deutschland. Bevorzugte Ziele sind Palästina und die USA.
Für mich gab es beim Lesen des Buches Jahre aus Seide ein Wechselbad der Gefühle. Es gibt viele Bücher, die das Thema 3. Reich als Grundlage haben. Aber aus Sicht der Kinder geschrieben, nur wenige. Daher hat es mich auch so sehr berührt. Kinder verstehen nichts von Politik und sie sind entsetzt, wenn ihre besten Freunde plötzlich nicht mehr mit ihnen spielen wollen oder dürfen. Ulrike Renk recherchierte sehr umfangreich und das beschreibt sie im Anhang. Was mir ebenfalls besonders gefiel, das sind ihre persönlichen Worte. Ihre Einstellung zeigt, dass es auch heute noch Menschen gibt, die mit der Entwicklung im Bundestag keineswegs einverstanden sind. Mögen wir alle darauf achten, dass diese böse Zeit ab 1933 niemals wieder vorkommt.
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Ruth wächst sehr behütet auf und hat eine wunderbare Kindheit, bis die Nazis in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Einfluss immer weiter vergrößern. Ruths Familie ist jüdisch, ihr Vater ein erfolgreicher Schuhhändler und auch wenn es zunächst keiner …
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Ruth wächst sehr behütet auf und hat eine wunderbare Kindheit, bis die Nazis in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren Einfluss immer weiter vergrößern. Ruths Familie ist jüdisch, ihr Vater ein erfolgreicher Schuhhändler und auch wenn es zunächst keiner wahrhaben will, schleichen sich die Diskriminierung und die Einschränkungen immer weiter in ihr Leben ein. Doch niemand will glauben, dass dies mehr als eine kurze Episode ist und so versucht Ruths Familie, sich zu arrangieren. Gleichzeitig muss Ruth - inzwischen ein Teenager - sich mit den gleichen Problemen herumschlagen, wie alle Mädchen ihres Alters: die erste Liebe, die Frage, was die Zukunft ihr bringen kann und welche Träume sie verwirklichen wird.
„Jahre aus Seide“ ist der Auftakt zu einer Reihe rund um die Familie Meyer, basierend auf wahren Begebenheiten. Die Geschichte ist von der Autorin Ulrike Renk sehr berührend geschrieben und man fühlt sich den Hauptfiguren bei der Lektüre sehr nah. Um so mehr trifft es einen, wenn man hautnah miterlebt, wie das Leben für die jüdische Familie immer schwieriger wird und wie sie sich daran klammern, dass diese Phase sicher schnell wieder vorbeigeht. Ruth ist ein sehr aufgeschlossenes und intelligentes Mädchen, ihre Schwester Ilse sehr viel zurückhaltender. Doch beide müssen auf ihre Art einen Weg finden, mit dem neuen Leben umzugehen und das beschreibt die Autorin sehr realistisch und bewegend. Die Geschichte reißt einen schnell mit, besonders da man die historischen Entwicklungen, die noch kommen werden, bereits kennt und weiß, dass ihre Hoffnungen sich nicht erfüllen können. Zusammen mit dem fließenden und realitätsnahen Schreibstil von Ulrike Renk fügt sich alles zu einem großartigen historischen Roman zusammen.
Ulrike Renks Roman „Jahre aus Seide“ beschreibt das Leben einer jüdischen Familie in den 30er Jahren sehr spannend und gleichzeitig berührend, das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen und ich freue mich auf die Fortsetzung.
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Eine historische Figur in einem teilweise fiktiven Roman verwebt
Kurz zum Inhalt:
Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, …
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Eine historische Figur in einem teilweise fiktiven Roman verwebt
Kurz zum Inhalt:
Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld, wo sie in der Nähe des reichen Seidenhändlers Merländer ein Haus baut. Vater Karl hat aufgrund einer Sehschwäche einen katholischen Chauffeur, der ihn im ganzen Land herumführt, wo er Schuhkollektionen verkauft. Der Familie geht es finanziell sehr gut.
Ruth freundet sich mit Rosi, der Tochter von Merländers Chauffeur an, und verbringt viel Zeit in der Villa Merländer. Dort kommt sie auch zum ersten Mal mit teuren Stoffen und Seide in Kontakt und ist sofort begeistert. Ihre Oma bringt ihr das Nähen bei und wie man Schnittmuster entwirft.
Ruth hat eine behütete Kindheit, und in ihrer Jugend verliebt sie sich in Kurt.
Doch die Nationalsozialisten erlangen immer mehr Macht, und die Juden werden in ihrem Leben immer mehr eingeschränkt.
Viele jüdische Familien planen auszuwandern, ebenso die Familie von Kurt, doch Karl ist lange Zeit dagegen und hofft, dass die furchtbare Zeit bald vorbei ist...
Meine Meinung:
"Jahre aus Seide" ist der erste Teil der Trilogie um die jüdische Familie Meyer vor und im Zweiten Weltkrieg, im Vordergrund steht die Tochter Ruth. Dieser erste Teil handelt von Ruths Kindheit in den 1920er und 1930er Jahren vor dem Weltkrieg.
Der Schreibstil ist ruhig und authentisch. Leider suggeriert der Klappentext einen etwas anderen Inhalt, nichts desto trotz war ich von dem Buch begeistert! Es wird die Familiengeschichte der Meyers erzählt, nach einer wahren Begebenheit. Dadurch, dass man als Leser weiß, welches politische Ereignis passieren wird, sieht man alles natürlich durch andere Augen.
Auch wenn jetzt nicht ein spannendes Ereignis dem anderen folgt - es ist eine Familiensaga, und wer Tempo und Spannung will, möge einen Krimi oder Thriller lesen.
Vor allem die Familie Aretz, allen voran Hans Aretz, Karls Chauffeur, hat das Herz am rechten Fleckt und die Meyers sehen die Aretz' nicht nur als Angestellte, sondern als Freunde, mit denen sie auch oft in Urlaub gefahren sind.
Die ersten zwei Drittel 'plätschern so vor sich hin', um es mal salopp zu sagen, und das letzte Drittel nimmt dann an Fahrt auf, denn die Zustände für die Juden werden immer schlimmer.
Das Buch endet leider mit einem fiesen Cliffhänger, bei dem man als Leser unbedingt sofort den nächsten Band zur Hand nehmen will um zu erfahren, wie es mit der Familie Meyer weitergeht!
Das Cover suggeriert sofort einen historischen Roman, und auch die Cover der anderen beiden Bände lassen die Zusammengehörigkeit dieser Trilogie erkennen.
Fazit:
Emotionale und dramatische Familiensaga nach einer wahren Begebenheit, die mich sehr gut unterhalten hat. Ich bin schon sehr neugierig auf die anderen beiden Bände!
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Krefeld, Oktober 1926. Die fünfjährige Ruth Meyer wächst wohlbehütet und unbeschwert auf. Ihr Vater Karl ist ein selbstständiger Handlungsreisender, der sich beruflich wie gesellschaftlich etabliert hat und seiner Familie ein sorgloses Leben ermöglicht. Ihre Mutter …
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Krefeld, Oktober 1926. Die fünfjährige Ruth Meyer wächst wohlbehütet und unbeschwert auf. Ihr Vater Karl ist ein selbstständiger Handlungsreisender, der sich beruflich wie gesellschaftlich etabliert hat und seiner Familie ein sorgloses Leben ermöglicht. Ihre Mutter Martha kümmert sich liebevoll um sie und ihre kleine Schwester Ilse.
Anfang der 1930er Jahre wird die wirtschaftliche Lage immer schlechter, die Regierung instabiler. Während Karl die politische Entwicklung noch als ein Unwetter ansieht, dass hoffentlich schnell vorüberzieht, nehmen Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung zu. Die Meyers machen sich jedoch wenig Sorgen, sie sind zwar Juden, aber vor allem sind sie ja Deutsche. Was soll ihnen im eigenen Land schon passieren?
Als Hitler Reichskanzler wird, werden die Veränderungen jedoch immer gravierender. Die Einschränkungen für Juden weiten sich aus, das Leben wird für die Meyers und ihre Freunde kontinuierlich problematischer. Schließlich gerät die ehemals heile Welt der Meyers vollends ins Wanken und plötzlich scheint es zu spät, sich in Sicherheit zu bringen…
Ulrike Renk ist dafür bekannt, dass ihre Romane auf wahren Begebenheiten beruhen. Auch ihre Seidenstadt-Trilogie basiert auf Tatsachen – Ruths Tagebuch sowie von den Nachfahren der Meyers zur Verfügung gestellte Dokumente und Interviews sind Grundlage für diese eindringlich erzählte Familiengeschichte.
Ulrike Renk lässt den Leser sehr intensiv an dem Schicksal der Meyers teilhaben. In diesem ersten Band der Trilogie erzählt die Autorin von den Ereignissen zwischen Oktober 1926 und dem 10. November 1938. Die glückliche Kindheit und Jugend Ruths stehen hier im Mittelpunkt. Die Handlung verläuft ruhig und man kann nicht nur am Alltag der Familie teilhaben, sondern bekommt auch viel Wissenswertes über die jüdischen Traditionen und Bräuche geboten.
Besonders gut gefallen hat mir, wie mitreißend Ulrike Renk das Verhalten der Meyers inmitten der immer aggressiver werdenden Stimmung im Land schildert. Man kann sehr gut nachvollziehen, warum sich die Familie trotz der drohenden Anzeichen relativ sicher fühlte und wieso Karl so lange gezögert hat, bevor er einen Ausreiseantrag gestellt hat.
„Jahre aus Seide“ hat mich durchweg begeistert – eine gelungene Mischung aus wahrer Familiengeschichte und fiktiver Handlung, die den Leser miterleben lässt, wie aus einer gut situierten, fröhlichen Familie nach und nach von Angst und Kummer geplagte Menschen werden. Absolute Leseempfehlung!
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Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld der 30er Jahre. Vater Karl ist viel als Vertreter für Schuhe in Deutschland unterwegs. Mutter Martha kümmert sich um Haushalt und die beiden Kinder Ruth und Ilse. Der Familie geht es gut. Aber immer mehr machen sich die Braunen im Lande …
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Die jüdische Familie Meyer lebt in Krefeld der 30er Jahre. Vater Karl ist viel als Vertreter für Schuhe in Deutschland unterwegs. Mutter Martha kümmert sich um Haushalt und die beiden Kinder Ruth und Ilse. Der Familie geht es gut. Aber immer mehr machen sich die Braunen im Lande bemerkbar mit ihren Hassparolen und Ideologien. Mehr will ich nicht verraten!
Wieder einmal hat die Autorin sehr gefühlvoll und einfühlsam das Leben der Meyer beschrieben. Dabei ist der Schreibstil so wunderbar, dass man als Leser einfach abtauchen kann in die damalige Zeit. Ulrike Renk vermittelt mit der Geschichte auch die Sorgen, Nöte und Ängste der jüdischen Bevölkerung, ihren Irrglauben, dass die Nazis sich nicht lange halten werden, sehr glaubhaft. Auch die Charaktere im Buch sind wieder sehr gut beschrieben und gelungen. Am besten > wenn auch als Person eher unsympathisch< gelungen fand ich Marthas Mutter Emilie. Einfach zum Schmunzeln, wie herrisch, altmodisch und uneinsichtig diese Frau dargestellt ist. Ein „Traum“ von Schwiegermutter“.
Ich habe mich gefragt, warum das Buch „Jahre aus Seide“ heißt. Nur weil Ruth von ihrem Nachbarn Seidenstoffe geschenkt bekommt und damit erste Stücke entwirft? Sicher doch nicht. Eher würde ich denken, dass in diesem ersten Teil der Trilogie die Familie noch in „Samt und Seide“ gebettet war. So richtig kritisch wurde es für diese jüdische Familie, außer die finanziellen Einbußen des Vaters bei seinem Vertretergeschäft, ja noch nicht. Und das ist es, was mich an dem Buch gestört hat. So richtig aufregendes ist in diesem ersten Teil nicht passiert. Gestört haben mich die vielen grammatikalischen Fehler im ersten Drittel.
Insgesamt gesehen ist es ein unterhaltsames, lesenswertes Buch. Für die beiden folgenden Teile hoffe ich, dass da dann mehr Handlung, mehr Wendungen auftreten werden. Der erste Teil bekommt von mir 3,5 Lese-Sterne.
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Ulrike Renk hat es wieder geschafft, dass man von Beginn an mitten im Geschehen ist. Ich hatte das Gefühl, ein Teil von Ruths Familie zu sein oder zumindest ein stiller Beobachter.
Ruths Vater hatte es aus eigener Kraft weit gebracht, liebte seinen Beruf und seine Familie. Er wollte ihnen …
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Ulrike Renk hat es wieder geschafft, dass man von Beginn an mitten im Geschehen ist. Ich hatte das Gefühl, ein Teil von Ruths Familie zu sein oder zumindest ein stiller Beobachter.
Ruths Vater hatte es aus eigener Kraft weit gebracht, liebte seinen Beruf und seine Familie. Er wollte ihnen alles bieten, was möglich war. Ihre Mutter ging in ihrer Rolle als Hausherrin und Mutter richtig auf, wollte es besser machen als ihre eigene – immer sehr kühle und distanzierte Mutter. Martha war trotz Kindermädchen für ihre Töchter da. Außerdem sie hatte einen Blick fürs Ganze, half Anderen, denen es weniger gut ging. Obwohl sie nicht streng nach den jüdischen Traditionen leben, scheint Nächstenliebe, aufeinander Achtgeben und Schwächeren helfen tief in ihrem Glauben verwurzelt gewesen zu sein.
Mir gefiel, wie unbeschwert Kinder und Erwachsenen unterschiedlicher Konfessionen lange miteinander umgingen: „Wir leben in einer Gemeinschaft vieler Religionen – wir sollten uns alle respektieren.“ (S. 148)
Mit dem Erstarken der Nationalsozialisten wächst die Angst und die Unsicherheit unter ihnen aber immer mehr. Die Autorin beschreibt sehr lebendig, dass sie die Ausgrenzung nicht verstehen – schließlich fühlen sie sich in erster Linie als Deutsche! Besonders erschreckend waren die Beschreibungen von auseinanderbrechenden Familien, weil nicht alle ihr Heimat verlassen wollten und die Ernüchterung, wenn die potentiellen Flüchtlinge aus gesundheitlichen Gründen abgewiesen wurden – ein Fakt, der mir bis dahin unbekannt war. Auch die hohe Arbeitslosenquote der USA nach 1929 und damit resultierende Unsicherheit der Einwanderer hatte ich verdrängt.
Sehr lebendig werden auch die Rückbesinnung der jüdischen Familie auf ihre Religion und Glaubensgemeinschaft geschildert – das gemeinsame Bangen und Hoffen auf bessere Zeiten und wie sich die Stimmung natürlich auch auf die Kinder überträgt, wie schnell diese erwachsen werden musste.
Ich hab zwar schon viele Bücher über diese Zeit gelesen, trotzdem haben mich die Schilderungen, wie sich die Repressalien gegen die Juden immer mehr verstärkten, wieder sehr mitgenommen.
Geschickt packt Ulrike Renk ihrer Leser und schürt mit dem Ende dieses Bandes die Neugier ihrer Leser so, dass man unbedingt wissen will, wie Ruths Geschichte und die ihrer Familie denn nun weitergeht – leider erscheint die Fortsetzung erst im Juni 2019.
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