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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2023
Fastenzeit. 40 Tage Rache
Hänel, Wolfram;Gerold, Ulrike

Fastenzeit. 40 Tage Rache


weniger gut

Kriminalkommissarin Hannah Meyer versucht fern der Küste einen Neuanfang. Je weiter weg von ihrer Heimat, um so besser. So zieht sie in ein kleines Alpenstädtchen und soll dort die örtliche Polizei unterstützen. Das ist auch bitter nötig, da sich der Chef wegen privater Probleme eine Auszeit nehmen muss und Hannah soll sogar die Abteilung leiten. Gleich der erste Fall unter ihrer Leitung stellt sich als Herausforderung dar und wird für sie auch sehr persönlich…
Mich hatte die Kurzbeschreibung neugierig auf das Buch gemacht. Doch leider bin ich enttäuscht, denn bei mir kam keine Spannung auf. Hannahs anfänglichen Alleingänge bei den Ermittlungen werden durch weitschweifige Ausführungen zu ihren Gedanken und ihrer Vergangenheit im Norden Deutschlands totgeredet. Ich konnte auch nicht nachvollziehen, wie sie bei laufendem Sorgerechtsstreit ihren siebenjährigen Sohn dort an der Küste gelassen hat und eine Trennung über hunderte Kilometer zugelassen hat. Sympathiepunkte hat sie dadurch bei mir nicht gesammelt.
Es wird beschrieben, dass Hannahs neues Team, dessen Leitung nun in ihrer Verantwortung liegt, nur durch die Anweisung des alten Chefs voll hinter ihr steht. Das empfand ich als weltfremd. So funktioniert kein menschliches Miteinander. Gut, hier im Buch funktioniert es, wie auch immer. Wie Hannahs Abteilung dann versucht bei der Aufklärung der Fastenmorde voranzukommen, kam mir vor wie das Kinderspiel Räuber und Gendarm. Jeder wirft seine Ideen in die Runde. Struktur in der Arbeit und logische Schlussfolgerungen zu den Ermittlungen, waren für mich nicht zu erkennen. Darum kann ich auch nicht mehr als 2 Lese-Sterne für diesen Thriller vergeben.

Bewertung vom 03.12.2023
Zechenhölle
Sabrowski, Sylvia

Zechenhölle


sehr gut

Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und ihr Freund Timo Garatzka treffen per Zufall vor einem stillgelegten Zechengelände auf Alina Jankowski. Die alleinerziehende Mutter und Hobbyfotografin wird am Folgetag tot in einer Zechengrube gefunden. Liesa macht sich Vorwürfe, da sie bei Alinas abrupten Aufbruch gemerkt hat, dass diese Angst hat und auch, dass dieser dunkle SUV mit dem seltsamen Emblem auf der Heckscheibe sie scheinbar verfolgt….
Leider konnte ich Liesa schlechtes Gewissen nicht ganz nachvollziehen, kann auch nicht verstehen, warum unbedingt sie nun zusammen mit Timo ermitteln muss.
Liesa steht unter Zeitdruck. Auf der einen Seite muss sie ihre fehlenden Semesterarbeiten noch rechtzeitig einreichen, andererseits lässt sie aber nun wo die Polizei es als Selbstmord einordnet und die Ermittlungen einstellt, Alinas Tod keine Ruhe. Mich hat ihre Beharrlichkeit beeindruckt, auch wenn ich die Motivation nicht recht nachvollziehen konnte. Ihre Eigenansage – finde den Fehler, wenn sie wieder einmal nicht weiterweiß, hat mir gefallen. In meinen Augen ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Faszination, die solche stillgelegten Industrieanlagen, dem Leser zu vermitteln. Bei mir hat es jedenfalls zu Verständnis für die Urbexer-Szene geführt und meine Neugier auf Lost-Places noch weiter angefeuert.
Es gibt in diesem Buch aber auch Darstellungen, die mir unglaubwürdig erscheinen. Zum Beispiel, dass Liesa sich heimlich in eine Vorlesung für Kriminologie gesetzt hat und sich nun autorisiert fühlt eine Fallanalyse vorzunehmen. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht und gebe insgesamt 3,5 Lese-Sterne.

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Bewertung vom 27.11.2023
Der letzte Atemzug / Kommissar Johan Rokka Bd.6
Ullberg Westin, Gabriella

Der letzte Atemzug / Kommissar Johan Rokka Bd.6


sehr gut

In Hudiksvall wird eine schwer verletzte Frau ins örtliche Krankenhaus gefahren. Doch diese Verletzungen sind nicht ihr größtes Problem. Sie ist eine tickende Zeitbombe. Etwa zur gleichen Zeit wird die Kriminaltechnikerin Janna Weismann bei einer nächtlichen Joggingrunde durch den Park von zwei Männern überfallen. Einzig ihr treuer Hund, Jazz, kann schlimmeres verhindern…
Es war für mich das erste Buch dieser Reihe und ich konnte mich, obwohl ich die vorherigen Teile nicht gelesen habe, schnell in die Handlung einfinden. Die Charaktere im Buch sind schon etwas speziell. Janna, hat eine schwere Kindheit hinter sich. Zwar ist sie im Reichtum ihres dominanten Vaters und ihrer ihm unterwürfigen Mutter aufgewachsen, jedoch macht der Vater ihr täglich klar, dass sie seinen Anforderungen nie gerecht werden kann. Nun sind beide Eltern tot, doch seine ehrgeizigen, menschenverachtenden Pläne, die nur auf Macht und weitere Geldanhäufung aus sind, holen Janna ein. Da lange nicht klar ist, wer sich hinter den aktuellen Bedrohungen und den totbringenden Plänen verbirgt, kommt recht bald Spannung auf, die sich auch lange hält. Das Verwirrspiel der Gefühle von Janna und ihrem Kollegen, Johan Rokka, hätte ich mir mehr herausgearbeitet gewünscht. Schließlich ist es Jannas Vergangenheit, die ihrer Zukunft im Wege steht und die sie vor engen Bindungen und damit verbundenen Enttäuschungen zurückschrecken lässt. Nachdem Rokka sich der Yogalehrerin, Elina, zugewandt hat, ist sich Janna sicher, nur eine einzige richtige Freundin zu haben. Welcher Fehleinschätzung sie da erliegt, muss sie am eigenen Körper spüren. Auf ihrem Weg dahin habe ich mich als Leserin gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 23.11.2023
Zauber des Neuen
Carsta, Ellin

Zauber des Neuen


ausgezeichnet

Auch wenn jetzt die Geschichte der Hansens von ihren Kindern handelt, so stehen ihnen noch immer Georg Hansen und seine Schwägerin Therese beratend zur Seite. Gerade das finde ich sehr ergreifend an diesen Bänden. Geschickt gewählte Worte geben Denkanstöße ohne als bevormundend empfunden zu werden. Gerade die Aussprache zwischen Therese und ihrem Sohn beweist, wie lebenserfahren diese Frau ist.
Aufregungen gibt es auch in diesem Band wieder und das nicht zu knapp. Mit dem Plan das leerstehende Hansen-Kontor in ein Theater- und Lichtspielhaus umzubauen, kommen dazu immer neue Ideen bei Amala, Auguste und Eduard auf. Ideen, die zwar erfolgversprechend sind, die aber auch finanziert werden müssen und deren Umsetzung gestemmt werden muss. Hier beweist Georg wieder einmal, dass er noch immer ein brillanter Geschäftsmann ist, Ideen hat und vor allem den Überblick behält. Zum alten Eisen zählt er noch lange nicht. Den Eindruck hat er bei mir hinterlassen. Schließlich haben Therese und er auch noch einige gemeinsame Pläne.
Rache kann süß sein, so habe ich es beim Lesen empfunden, als Eduard sich an Amalas hinterlistiger Schauspielfreundin und deren Liebhaber rächt. Nicht blutig, aber wirkungsvoll schmiedet er dazu einen genialen Plan. Einzige Außenseiterin beim Hansen-Clan ist wie immer Luises ewig unzufriedene Schwester Martha. Auch wenn sie eine unmögliche Person ist, finde ich jedoch die Abschnitte in denen sie sich der Familie aufdrängt und zu neuen Sticheleien ansetzt, beim Lesen immer sehr erfrischend. Solche negativen Charaktere muss es einfach in Familienromanen geben, sonst wirkt die Geschichte nicht rund. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Verlorene Seelen für hoffnungslose Fälle, so nennt man die Abteilung, in die Leo Asker abgeschoben wird. Nicht weil sie versagt hat als Teamleiterin und Mordermittlerin, nein einfach, weil sich Jonas Hellmann, ein Kollege aus Stockholm und für Asker kein Unbekannter, ihren aktuellen Fall unter den Nagel reißt. Er will sich damit profilieren und schlussendlich spekuliert er auf den Posten des Chefs der Mordkommission in Malmö.
Leonore Asker, nun zur Abteilungsleiterin der Reserveabteilung befördert, merkt schon bei ihrem ersten Gang durchs Kellergeschoss, wo sich ihr neuer Bereich befindet, dass ihre Mitarbeiter alles andere als fähige Ermittler sind. Die Beschreibungen dazu fand ich sehr unterhaltsam, konnte mir diese „verlorenen Seelen“ für hoffnungslose Fälle wunderbar vorstellen. Einer schräger als der andere. Hier ist Asker eindeutig auf dem Abstellgleis.
Sie versucht Ordnung ins Chaos ihres Vorgängers zu bringen und erhält dabei Hinweise darauf, dass er in weit zurückliegenden Vermisstenfällen ermittelt hat. Sie sieht auch Verbindungen zum aktuellen Vermisstenfall, von dem sie abgezogen wurde und bei dem Hellmann nur in eine Richtung ermittelt. Für mich ist Leo Asker eine sehr interessante Persönlichkeit. Stück für Stück lernt man über Rückblenden ihre Jugend auch ihre mehr als verschrobene Kindheit mit Prepper-Per kennen, kann ihre Introvertiertheit dadurch besser verstehen. Ich finde sie sympathisch und bewundere sie dafür, dass trotz dieser Vergangenheit eine so toughe Frau aus ihr geworden ist.
Der Fall selbst ist spannend beschrieben. Die Rückblenden geben Einblicke in die kranke Psyche des Trolls, wie der Täter sich selbst bezeichnet und lässt den Leser lange nicht erkennen, wer sich dahinter verbirgt. Gleichzeitig erkennt Asker nur Stück für Stück die von Troll hinterlassenen Hinweise und stellt Zusammenhänge zu Vermisstenfällen her. Eine schwierige Aufgabe, die aber beim Leser für Spannung sorgt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle.

Bewertung vom 19.11.2023
Vöglein schweigt
Haller, Elias

Vöglein schweigt


sehr gut

Zwei Dinge gleich vorweg. Man sollte ehe man zu diesem Buch greift, den ersten Teil bereits gelesen haben. Und das Zweite, man sollte sich von der herkömmlichen Sicht auf die Märchen der Gebrüder Grimm trennen. Denn in diesem Thriller zeigt Elias Haller wie die ursprünglichen Märchen, zu finden im Märchenbuch von Ludwig von Ambrosch, wirklich lauteten, ehe sie von den Brüdern Grimm verweichlicht wurden…
Ich fand es wieder sehr spannend, wie eine dem Leser unbekannte Gruppe, ein Bündnis unter dem Decknamen Grimm, versucht die alten Märchen nachzubilden. Um hier aufgenommen zu werden, muss man grausame Dinge tun. So wie Fitcher, der unbedingt dazugehören will.
Nora ermittelt immer noch den ungeklärten Vermisstenfall von Hans Molder, auch Eisenhans genannt. Gleichzeitig möchte sie aber auch wissen, welche Rolle ihr Vater und ihr Bruder in diesem Geheimbund gespielt haben. Hängt das alles mit dem LAMM-Projekt ihres Vaters zusammen? Wirklich weiter kommt sie leider nicht. Bis sie Hinweise von ihrer ehemaligen -Schulfreundin Fiona erhält. Nur leider weiß Nora nicht, ob sie ihr trauen kann oder ob sie sie in eine Falle locken will. Ich muss in sagen, auch nach dem zweiten Teil bin ich immer noch nicht schlauer. Eher total verwirrt. Die Verwicklungen zwischen Politik, Macht, Geld gepaart mit krankhaften Fantasien sind einfach nicht durchschaubar. An einigen Stellen fühlte ich mich regelrecht geistig abgehangen. Darum hoffe ich, dass mir beim finalen Teil endlich die Zusammenhänge klar werden. Diesem Teil gebe ich 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 19.11.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Larissa 16, von allen nur Lissy genannt, wird erdrosselt aufgefunden. Die Eltern glaubten sie bei ihrer besten Freundin Sara Korbmacher, hatten sie noch gar nicht vermisst. Die DNA-Auswertung bringt einen Treffer, den abgelehnte afghanischen Asylbewerber Farwad Mahmoudi. Der ist seitdem unauffindbar. Bei der Vernehmung der Personen, die als Letzte mit Lissy Kontakt hatten, befragen die Ermittler der KI Hofheim auch Sara und sind sich absolut sicher, dass sie etwas verschweigt.
Ich finde es absolut gelungen, wie Nele Neuhaus die Freundschaft in der Mädchen-Clique beschreibt. Da gibt es oberflächliche Freundschaften, Schwärmereien, Heimlichkeiten und Intrigen und nicht jedem vertraut man alles an. Nur zwischen Sara und Lissy gab es keine Geheimnisse, oder vielleicht doch….
Mit dem ersten flüchtigen Hauptverdächtigen mit Migrationshintergrund greift der Fall mit dem Hinterfragen der deutschen Asylpolitik und der steigenden Ausländerfeindlichkeit ganz aktuelle Themen auf. Da müssen die Ermittler des K11 feinstes Fingerspitzengefühl aufbringen. Doch bald zeigt sich, dass es noch eine andere Entwicklung gibt. Da gibt es scheinbar Menschen, die mit der deutschen Rechtsprechung, vermeintlich zu milden Strafen oder dank den Ränkespielen der Verteidigung vielleicht sogar mit Straffreiheit er zu tun hat. Eine Entwicklung von der Bodenstein überrollt wird, die ihn an seine psychischen und beruflichen Grenzen bringt. Damit nicht genug, wird die gute, fast familiäre Zusammenarbeiter im K11 in Frage stellt. Wo vorher Vertrauen herrschte, sind nun gedankliche Analysen zum Verhalten des Anderen an der Tagesordnung. Misstrauen herrscht, ohne offen angesprochen zu werden. Ein Verhalten, das bei allen an den Nerven zehrt. Das alles wird von der Autorin so gut entwickelt und dem Leser vermittelt, dass die Seiten nur so dahinfließen. Von mir gibt’s 5 absolut verdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

Bewertung vom 14.11.2023
Der blaue Tod
Owen, Marley Alexis

Der blaue Tod


sehr gut

Sara Konrad war ausgebildete Scharfschützin bei der Bundeswehr. Doch nun hat sie eine neue Aufgabe, ist Mutter einer 4montigen Tochter. Die bringt Sara täglich zur Tagesmutter und trotzdem hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass die Mutterrolle nicht so wirklich Saras Traumrolle ist. Lukas, der Vater der kleinen Renèe, muss ziemlich oft bei der Betreuung einspringen. Als Sarah einer befreundeten Mutter aus der Tagesgruppe hilft das Heimzimmer von Janines Mutter nach ihrem unerwarteten, plötzlichen Tod auszuräumen, trifft Sara im Flur des Heimes auf eine Insassin, die denkwürdige Worte vor sich hin brabbelt. Auch wenn zu erkennen ist, dass sie an Demenz leidet, lassen deren Worte Sara keine Ruhe. Ihr Sparringpartner Max, bestärkt sie nachdem er sich in die Pflegeheimstatistiken einhackt, ihr ungutes Bauchgefühl. Die Sterberate in den Heimen, die zur TheSenior GmbH gehören ist gegenüber anderen Heimen extrem hoch.
Ich fand das Duo, Sara und Max, sehr unterhaltsam. Auch wenn in diesem Thriller recht schnell deutlich wird, dass mehr hinter der hohen Sterberate steckt, war lange nicht klar wer.
Ich fand Max, der sich in der Kommunikation auf das Notwendigste beschränkt als Figur sehr interessant. Gelungen von der Autorin dargestellt finde ich auch Saras Erkenntnisweg zum Sinn ihres Lebens. Erst Stück für Stück wird ihr klar, dass der alte Job bei der Bundeswehr ihr mehr fehlt, als sie sich zugestehen will. Haushalt und Kinderbetreuung füllen sie nicht wirklich aus. Spannung kommt in den Thriller durch die Abschnitte mit den namenlosen Personen. Sie diskutieren weitere Taten, die Risiken und das weitere Vorgehen. Ein echtes Team bilden sie dabei nicht, dafür ist die Diskussion zu kontrovers. Wer sich dahinter verbirgt, bleibt dem Leser lange verborgen. Selbst als das Geheimnis gelüftet wird, hatte ich einen derartigen Hintergrund nicht erwartet. Es ist somit ein spannendes Buch mit unerwarteten Wendungen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.11.2023
Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden
Maiwald, Stefan

Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden


gut

In Selb gibt es das Traditionsunternehmen, die Porzellanmanufaktur Thalmeyer. Jetzt nach Kriegsende versucht der Firmeninhaber, Ludwig Thalmeyer, das Unternehmen zu altem Glanz zu bringen. Doch leider stirbt er genau einen Tag nach seinem 60. Geburtstag völlig unverhofft. Nun ist es an Marie, seiner ältesten Tochter, das Unternehmen so lange weiterzuführen bis ihr Bruder hoffentlich aus dem Krieg zurückkehrt. Hilfe erhält sie auch von ihrer kleinen Schwester, Sophie. Einfach ist Maries Aufgabe nicht, denn leider gibt es jetzt nach dem Krieg arge Engpässe bei der Lieferung des notwendigen Rohstoffs Kaolin. Auch aus dem Dorf weht Marie starker Gegenwind entgegen. Der Papierfabrikant Karl Metsch legt ihr so einige Steine in den Weg…
Das hört sich so zusammengefasst nach einer spannenden Geschichte an, doch leider habe ich davon beim Lesen überhaupt nichts gespürt. Den Schreibstil des Autors empfand ich als ausufernd in Bezug auf die geschichtlichen Hintergründe. Das hat mich streckenweise an ein Sachbuch erinnert und nicht an einen Familienroman. Zudem wechselt die Handlung zwischen Personen, Rückblenden und Gegenwart hin und her. Das Ganze geschieht aber nicht fließend, es hat auf mich abgehackt gewirkt. Was Marie in den drei Jahren erleben und durchmachen musste, ist schon recht viel. Aber gerade diese Dramatik wurde kaum herausgestellt, genauso wenig wie die Ränke durch Karl Metsch. Das fand ich sehr schade. Neugier auf die beiden Folgebände wurden bei mir nicht geweckt. Darum gebe ich dem ersten Teil der Trilogie auch nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.11.2023
Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8
Born, Leo

Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8


ausgezeichnet

Gleich zu Anfang im Prolog wird der Leser mit der Grausamkeit der Frankfurter Unterwelt konfrontiert, denn für Mara Billinsky wird es äußerst eng. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall finde ich den Anfang des Buchs absolut gelungen.
In diesen 8. Band kämpft Mara an vielen Fronten. Wenn sie ehrlich zu sich ist, dann ist das für einen Ermittler allein viel zu viel. Doch Mara war noch nie ein Teamplayer, hat immer ihr Ding, wenn möglich, allein durchgezogen. Doch diesmal ist sie froh um die Unterstützung, die ihr ihr ehemaliger Kollege, Jan Rosen, gibt. Der ist in den IT-Bereich der Polizei gewechselt und genau so einen Spezialisten, der sich in der Welt der Bits und Bytes auskennt, braucht sie. Kurze Wege und schnelle Erledigung ihrer Aufträge, sind da
willkommen. Jan hat mit seinem Wechsel der Abteilung von den Außeneinsätzen wegkommen wollen, doch dieser Fall bringt ihn genau da wieder hin. In die erste Reihe, die ihm schon so viele schlaflose Nächte bereitet hat.
Ich habe den Thriller als sehr spannend und temporeich empfunden. Mara, die Ermittlerin, die gerne mit dem Kopf durch die Wand geht und selten eine Antwort schuldig bleibt, hat mich wieder einmal überzeugt. Denn obwohl sie, ich habe es versucht zu strukturieren, an 5 verschiedenen Fronten kämpft, gelingt es ihr alles in Zusammenhang zu bringen, die Puzzleteile an die richtige Stelle zu bringen. Der Weg dahin ist steinig und für Mara, die ohnehin nur wenige Freunde hat, sehr traurig.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.