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Privatermittlerin Holly Gibney steckt in einer Lebenskrise, da erhält sie einen Anruf: »Meine Tochter Bonnie ist vor drei Wochen verschwunden, und die Polizei unternimmt nichts.« Ihre Nachforschungen führen Holly zu einer weit zurückreichenden Liste ungelöster Vermisstenfälle. Alle spielen im Umfeld eines inzwischen emeritierten Ernährungswissenschaftlers mit dem Spitznamen »Mr. Meat«. Holly hat schon gegen grausame Gegner bestanden, aber hier begegnet sie dem schlimmsten aller Ungeheuer: dem Menschen in seinem Wahn.
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk bekam er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem Edgar Allan Poe Award den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. 2018 erhielt er den PEN America Literary Service Award für sein Wirken, gegen jedwede Art von Unterdrückung aufzubegehren und die hohen Werte der Humanität zu verteidigen. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag.

© Guip Studio Inc.
Produktdetails
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: Holly
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 639
- Erscheinungstermin: 13. November 2024
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 119mm x 44mm
- Gewicht: 527g
- ISBN-13: 9783453429680
- ISBN-10: 3453429680
- Artikelnr.: 70270116
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Ein Thesenpapier, camoufliert als Detektivroman", beschreibt der unzufriedene Rezensent Daniel Haas den neuesten Roman von Stephen King. Dass der Autor durchaus in der Lage ist, epochemachende Frauenfiguren zu erfinden, hat er Haas mit Carrie und Annie bewiesen, die titelgebende "Holly", die Haas schon aus früheren Büchern kennt, reicht da für ihn leider nicht heran. Zu aktivistisch findet er diese Geschichte rund um ein alterndes Akademikerpaar, das Menschenfleisch als Allheilmittel propagiert, um Corona, um Rassisten, um Trump. Das wäre okay, wenn wenigstens auch die Widersprüche der "woken Gesinnung" ausgespielt würden, meint der Kritiker. So ist ihm das Buch letzten Endes zu einseitig und in der moralischen Ausrichtung zu aufdringlich.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Zu Hause im Kingversum
Je älter Stephen King wird, desto stärker zeigt sich, was sein erzählerisches Werk zusammenhält - auch jetzt in "Holly".
Seit vergangenem Donnerstag ist der amerikanische Schriftsteller Stephen King 76 Jahre alt. Und er schreibt weiter, wie seit Langem, ein Buch nach dem anderen. Hat er das jeweils letzte beendet, ist das nächste meist auch so gut wie fertig. Im März 2022, als der letzte Roman, das dystopisch-brutale Märchen "Fairy Tale", gerade in Druck ging, verriet King im Gespräch mit dem Fan-Podcast "Kingcast" schon den Titel seines nächsten Projekts: "Holly". Jetzt, in diesen Septembertagen rund um Kings Geburtstag, erscheint der Roman auch auf Deutsch.
"Holly": Dass es einen
Je älter Stephen King wird, desto stärker zeigt sich, was sein erzählerisches Werk zusammenhält - auch jetzt in "Holly".
Seit vergangenem Donnerstag ist der amerikanische Schriftsteller Stephen King 76 Jahre alt. Und er schreibt weiter, wie seit Langem, ein Buch nach dem anderen. Hat er das jeweils letzte beendet, ist das nächste meist auch so gut wie fertig. Im März 2022, als der letzte Roman, das dystopisch-brutale Märchen "Fairy Tale", gerade in Druck ging, verriet King im Gespräch mit dem Fan-Podcast "Kingcast" schon den Titel seines nächsten Projekts: "Holly". Jetzt, in diesen Septembertagen rund um Kings Geburtstag, erscheint der Roman auch auf Deutsch.
"Holly": Dass es einen
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ganzen Roman um die Figur der Holly Gibney geben würde, war im März 2022 eine wunderbare Nachricht gewesen. Holly hatte zuletzt in fünf anderen Büchern Kings mitgespielt und war jedes Mal die stärkste Figur: eine scheue, intuitiv außerordentlich begabte Privatdetektivin, irgendwo zwischen Stig Larsons coolem Nerd Lisbeth Salander und der freundlichen Landpolizistin Marge Gunderson aus "Fargo". So zuverlässig King es schafft, immer wieder neue männliche Figuren zu erfinden, die sein Ideal des aufrechten Amerikaners mit angeknackster Seele und robuster Vergangenheit verkörpern, so besonders ist diese Holly Gibney. Zwar nicht die erste starke weibliche Hauptfigur in Kings Werk. Aber die modernste von allen. Und die sperrigste.
Stephen King ist ein äußerst produktiver Schriftsteller. Er hat mit "Carrie" oder "Es" das Horrorgenre von Anfang an für amerikanische Gegenwartsdiagnosen genutzt. King war immer politisch. In der Terminologie von heute würde man schon seine frühen Figurenkonstellationen divers, sein soziales Bewusstsein in aller Vorsicht "woke" nennen. Liest man die alten Bücher mit den Augen von heute, wird das immer klarer.
Lange ist Kings literarische Kraft unterschätzt worden - was sich an der schwankenden Qualität der deutschen Übersetzungen zeigt, je weiter man in der Zeit zurückgeht. Anfangs sind Kings Bücher von seinen wechselnden deutschen Verlagen oft lieblos behandelt worden. Das ist heute definitiv nicht mehr der Fall. Inzwischen berufen sich aber eben auch Autorinnen wie Ottessa Moshfegh oder Autoren wie Colson Whitehead laut und deutlich auf Stephen King. In diesen Lobpreisungen geht es dann meist um Kings Erfindungskraft und erzählerische Wucht, aber selten darüber hinaus. King galt nie als Intellektueller des Erzählens, er würde sich selbst, bei aller Belesenheit, auch nie so bezeichnen.
Und doch - das zeigt auch der neue Roman wieder - ist Stephen King ein durch und durch selbstreflexiver Erzähler. Ein Postmoderner. Das ist zum Beispiel daran zu erkennen, wie er seine Geschichten öffnet für Figuren und Motive und Orte, die mal hier, mal dort wieder auftauchen und so eine Art Kingversum erschaffen. Die Privatdetektivin Holly Gibney hat sich über fünf Bücher hinweg in dieser Welt festgesetzt, hat sich vom Rand in die Mitte bewegt. Sie begann als Nebenfigur im übersinnlichen Krimi "Mr. Mercedes" von 2014, erschien dann erneut in der grausamen Gestaltwandlergeschichte "Outsider", im neuen Roman ermittelt sie jetzt auf den Spuren eines betagten akademischen Ehepaars, das in Serie mordet, um sein eigenes Leben zu verlängern.
Holly Gibney hat viele Geschwister. Denn diese Wiederbesetzung alter Figuren in neuen Geschichten kennt man auch aus Klassikern von Stephen King. Die Vorgeschichte des Kochs aus "Shining" (1977) wird in "Es" (1986) erzählt. Der fiese Ace Merrill aus der Erzählung "Die Leiche" (1982), weltberühmt geworden in der Verfilmung "Stand by Me", kehrt als nicht weniger fieser Typ 1991 wieder in dem Roman "In einer kleinen Stadt". Und so weiter. Dann gibt es auch noch die Orte - das verwunschene Hotel Overlook in den Rocky Mountains, die verrottete Kleinstadt Derry - und Motive wie die Zahl 217, die durch viele Geschichten geistern. King tut das nicht, um Kunststückchen vorzuführen, so etwas wäre ihm fremd und zuwider. Das Recycling gibt seinem Werk einen Halt. Andererseits bindet es das Publikum fest daran, denn wer freute sich nicht, Anspielungen, Verbindungen, Unterströme wiederzuerkennen. Stephen King hat das Selbstreflexive seiner Erzählkunst ganz in den Dienst der Leseglücks gestellt. Es geht um uns, nicht um ihn.
Das Ensemblehafte an seinem Gesamtwerk ist das Eine. Das andere aber, und das macht King dann wirklich postmodern, ist, wie sich seine Geschichten permanent mit dem Geschichtenerzählen selbst beschäftigen. Und mit Sprache. In "Love" von 2006 wie in "Fairy Tale" von 2022 sind Sprache, Kommunikation und Codes zentrale Themen. Immer wieder spielen beim Schriftsteller King Schriftsteller die Hauptrolle, in Klassikern wie "Shining" oder "Sie" natürlich, in "Es", in "Stand by Me". Im neuen Roman sind es jetzt zwei Dichterinnen, die sich im Laufe des Buchs anfreunden. Die beiden, Olivia und Barbara, tragen zur Mordgeschichte eigentlich nicht mehr bei, als ihre Lösung gewaltig aufzuhalten, was natürlich ein Trick ist, um Spannung zu erzeugen. King könnte die Seiten zu diesem Zweck mit allem Möglichen füllen. Je älter er aber wird, desto mehr Zeit verwendet er aufs Ausmalen sozialer Realitäten. Und sei es, wie in "Holly", die Realität einer gefeierten alten Dichterin zu beschreiben, die einer unbekannten jungen Dichterin dabei hilft, einen renommierten Poetik-Preis zu gewinnen - dessen Regularien in allen Details ausgemalt werden. Fast könnte man denken, in um sich selbst kreisender deutscher Gegenwartsprosa gelandet zu sein: Autorenzweifel, Sprachkrisen, Erlebniskrisen, Autofiktion. Aber hier schreibt Stephen King, der Monster liebt und Horror und Elvis und Hamburger. Aber vor allem und am meisten: eine gute Geschichte.
"Holly" ist das, bei aller Vorfreude auf die Figur, leider nicht geworden. Den größten Spaß bereitet im neuen Roman die Beschreibung der Vereinigten Staaten in der Pandemie. Holly trägt Maske (und raucht Kette) und trifft ständig auf Landsleute, die das nicht tun, die ihr aber sofort erklären können, warum das ganze Covid-Ding ein einziger großer, marxistischer Betrug sei. Die letzten Romane Kings haben alle die polarisierten Verhältnisse der Vereinigten Staaten unter Obama, Trump und jetzt Biden festgehalten. Kaum ein anderer amerikanischer Bestsellerautor hat das so früh getan wie King, der auch auf Twitter leidenschaftlich gegen die ins Rechtsextreme gewanderte, verantwortungsverwahrloste Republikanische Partei anschreibt (wenn er nicht gerade Fotos seines Hundes postet oder sehr schlechte, gute Flachwitze reißt.)
Kings Kampf gegen Rechts zeigt sich in "Holly" im Serienkillerpaar Emily und Roddy Harris: zwei älter gewordene, privilegierte Liberale, die mit jedem Jahr tiefer ins Ressentiment gegen Schwule, Schwarze, Schwache abgerutscht sind, falls sie nicht immer schon dringesteckt haben. In den frühen Romanen Kings waren in aller Selbstverständlichkeit weiße und schwarze Amerikanerinnen und Amerikaner im Kampf gegen das Böse vereint. Das war einfach so, so war King. Jetzt rückt genau diese Vorbildfunktion direkt in den Blick.
Auch wenn Stephen King seiner Figur Holly im neuen Buch eine große Bühne bereitet - sie steht oft etwas ratlos in der detailliert ausgemalten Szene herum. Man liest das trotzdem in einem Rutsch, ahnt früh, zu welchem Showdown es kommen muss, freut sich deswegen mehr darüber, wie es King gelingt, Nebenfiguren so geschickt einzuführen, dass erst spät zu ahnten ist, welche Hautfarbe sie haben.
King hat, je älter er wird, nicht aufgehört, an sich zu arbeiten. Das über die Jahre zu beobachten, in der Hoffnung, dass dieser einzigartige Autor noch viele davon haben wird, ist auch: Leseglück. TOBIAS RÜTHER
Stephen King, "Holly". Aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Kleinschmidt. Heyne, 640 Seiten, 28 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Stephen King ist ein äußerst produktiver Schriftsteller. Er hat mit "Carrie" oder "Es" das Horrorgenre von Anfang an für amerikanische Gegenwartsdiagnosen genutzt. King war immer politisch. In der Terminologie von heute würde man schon seine frühen Figurenkonstellationen divers, sein soziales Bewusstsein in aller Vorsicht "woke" nennen. Liest man die alten Bücher mit den Augen von heute, wird das immer klarer.
Lange ist Kings literarische Kraft unterschätzt worden - was sich an der schwankenden Qualität der deutschen Übersetzungen zeigt, je weiter man in der Zeit zurückgeht. Anfangs sind Kings Bücher von seinen wechselnden deutschen Verlagen oft lieblos behandelt worden. Das ist heute definitiv nicht mehr der Fall. Inzwischen berufen sich aber eben auch Autorinnen wie Ottessa Moshfegh oder Autoren wie Colson Whitehead laut und deutlich auf Stephen King. In diesen Lobpreisungen geht es dann meist um Kings Erfindungskraft und erzählerische Wucht, aber selten darüber hinaus. King galt nie als Intellektueller des Erzählens, er würde sich selbst, bei aller Belesenheit, auch nie so bezeichnen.
Und doch - das zeigt auch der neue Roman wieder - ist Stephen King ein durch und durch selbstreflexiver Erzähler. Ein Postmoderner. Das ist zum Beispiel daran zu erkennen, wie er seine Geschichten öffnet für Figuren und Motive und Orte, die mal hier, mal dort wieder auftauchen und so eine Art Kingversum erschaffen. Die Privatdetektivin Holly Gibney hat sich über fünf Bücher hinweg in dieser Welt festgesetzt, hat sich vom Rand in die Mitte bewegt. Sie begann als Nebenfigur im übersinnlichen Krimi "Mr. Mercedes" von 2014, erschien dann erneut in der grausamen Gestaltwandlergeschichte "Outsider", im neuen Roman ermittelt sie jetzt auf den Spuren eines betagten akademischen Ehepaars, das in Serie mordet, um sein eigenes Leben zu verlängern.
Holly Gibney hat viele Geschwister. Denn diese Wiederbesetzung alter Figuren in neuen Geschichten kennt man auch aus Klassikern von Stephen King. Die Vorgeschichte des Kochs aus "Shining" (1977) wird in "Es" (1986) erzählt. Der fiese Ace Merrill aus der Erzählung "Die Leiche" (1982), weltberühmt geworden in der Verfilmung "Stand by Me", kehrt als nicht weniger fieser Typ 1991 wieder in dem Roman "In einer kleinen Stadt". Und so weiter. Dann gibt es auch noch die Orte - das verwunschene Hotel Overlook in den Rocky Mountains, die verrottete Kleinstadt Derry - und Motive wie die Zahl 217, die durch viele Geschichten geistern. King tut das nicht, um Kunststückchen vorzuführen, so etwas wäre ihm fremd und zuwider. Das Recycling gibt seinem Werk einen Halt. Andererseits bindet es das Publikum fest daran, denn wer freute sich nicht, Anspielungen, Verbindungen, Unterströme wiederzuerkennen. Stephen King hat das Selbstreflexive seiner Erzählkunst ganz in den Dienst der Leseglücks gestellt. Es geht um uns, nicht um ihn.
Das Ensemblehafte an seinem Gesamtwerk ist das Eine. Das andere aber, und das macht King dann wirklich postmodern, ist, wie sich seine Geschichten permanent mit dem Geschichtenerzählen selbst beschäftigen. Und mit Sprache. In "Love" von 2006 wie in "Fairy Tale" von 2022 sind Sprache, Kommunikation und Codes zentrale Themen. Immer wieder spielen beim Schriftsteller King Schriftsteller die Hauptrolle, in Klassikern wie "Shining" oder "Sie" natürlich, in "Es", in "Stand by Me". Im neuen Roman sind es jetzt zwei Dichterinnen, die sich im Laufe des Buchs anfreunden. Die beiden, Olivia und Barbara, tragen zur Mordgeschichte eigentlich nicht mehr bei, als ihre Lösung gewaltig aufzuhalten, was natürlich ein Trick ist, um Spannung zu erzeugen. King könnte die Seiten zu diesem Zweck mit allem Möglichen füllen. Je älter er aber wird, desto mehr Zeit verwendet er aufs Ausmalen sozialer Realitäten. Und sei es, wie in "Holly", die Realität einer gefeierten alten Dichterin zu beschreiben, die einer unbekannten jungen Dichterin dabei hilft, einen renommierten Poetik-Preis zu gewinnen - dessen Regularien in allen Details ausgemalt werden. Fast könnte man denken, in um sich selbst kreisender deutscher Gegenwartsprosa gelandet zu sein: Autorenzweifel, Sprachkrisen, Erlebniskrisen, Autofiktion. Aber hier schreibt Stephen King, der Monster liebt und Horror und Elvis und Hamburger. Aber vor allem und am meisten: eine gute Geschichte.
"Holly" ist das, bei aller Vorfreude auf die Figur, leider nicht geworden. Den größten Spaß bereitet im neuen Roman die Beschreibung der Vereinigten Staaten in der Pandemie. Holly trägt Maske (und raucht Kette) und trifft ständig auf Landsleute, die das nicht tun, die ihr aber sofort erklären können, warum das ganze Covid-Ding ein einziger großer, marxistischer Betrug sei. Die letzten Romane Kings haben alle die polarisierten Verhältnisse der Vereinigten Staaten unter Obama, Trump und jetzt Biden festgehalten. Kaum ein anderer amerikanischer Bestsellerautor hat das so früh getan wie King, der auch auf Twitter leidenschaftlich gegen die ins Rechtsextreme gewanderte, verantwortungsverwahrloste Republikanische Partei anschreibt (wenn er nicht gerade Fotos seines Hundes postet oder sehr schlechte, gute Flachwitze reißt.)
Kings Kampf gegen Rechts zeigt sich in "Holly" im Serienkillerpaar Emily und Roddy Harris: zwei älter gewordene, privilegierte Liberale, die mit jedem Jahr tiefer ins Ressentiment gegen Schwule, Schwarze, Schwache abgerutscht sind, falls sie nicht immer schon dringesteckt haben. In den frühen Romanen Kings waren in aller Selbstverständlichkeit weiße und schwarze Amerikanerinnen und Amerikaner im Kampf gegen das Böse vereint. Das war einfach so, so war King. Jetzt rückt genau diese Vorbildfunktion direkt in den Blick.
Auch wenn Stephen King seiner Figur Holly im neuen Buch eine große Bühne bereitet - sie steht oft etwas ratlos in der detailliert ausgemalten Szene herum. Man liest das trotzdem in einem Rutsch, ahnt früh, zu welchem Showdown es kommen muss, freut sich deswegen mehr darüber, wie es King gelingt, Nebenfiguren so geschickt einzuführen, dass erst spät zu ahnten ist, welche Hautfarbe sie haben.
King hat, je älter er wird, nicht aufgehört, an sich zu arbeiten. Das über die Jahre zu beobachten, in der Hoffnung, dass dieser einzigartige Autor noch viele davon haben wird, ist auch: Leseglück. TOBIAS RÜTHER
Stephen King, "Holly". Aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Kleinschmidt. Heyne, 640 Seiten, 28 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»... so besonders ist diese Holly Gibney. Zwar nicht die erste starke weibliche Hauptfigur in Kings Werk. Aber die modernste von allen. Und die sperrigste.« Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Im Keller
Stephen Kings neuer Roman „Holly“ ist ein fieser Kannibalenkrimi und eine Abrechnung
mit den Pandemiejahren unter Donald Trump
VON DAVID STEINITZ
Veganer sind natürlich die Schlimmsten. Bei ihnen dauert es ewig, bis man sie zum Essen der rohen Kalbsleber bringt, und je länger es dauert, desto schwieriger wird’s für sie: Dann gerinnt der Blutsaft um das Fleisch zu einer zähen Masse, die Leber wird grau und schrumpelig und zäh, irgendwann kommen Fliegen, Maden. Aber es muss sein. Das Kannibalenpärchen in dieser bösen Fleischfressergeschichte hat es sich zum Ritual gemacht: Jedes seiner menschlichen Opfer muss, bevor es selbst verspeist wird, ein Stück rohe Leber essen. Das kitzelt angeblich besonders
Stephen Kings neuer Roman „Holly“ ist ein fieser Kannibalenkrimi und eine Abrechnung
mit den Pandemiejahren unter Donald Trump
VON DAVID STEINITZ
Veganer sind natürlich die Schlimmsten. Bei ihnen dauert es ewig, bis man sie zum Essen der rohen Kalbsleber bringt, und je länger es dauert, desto schwieriger wird’s für sie: Dann gerinnt der Blutsaft um das Fleisch zu einer zähen Masse, die Leber wird grau und schrumpelig und zäh, irgendwann kommen Fliegen, Maden. Aber es muss sein. Das Kannibalenpärchen in dieser bösen Fleischfressergeschichte hat es sich zum Ritual gemacht: Jedes seiner menschlichen Opfer muss, bevor es selbst verspeist wird, ein Stück rohe Leber essen. Das kitzelt angeblich besonders
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viel Geschmack und Nährstoffe hervor.
Der Ekelfaktor in diesem Roman wirkt fast schon ein bisschen überroutiniert, als wäre es Stephen King peinlich, ein Buch ohne eine gewisse Mindestliterzahl an Blut abzugeben. Aber von der Leber und auch dem älteren Kannibalenpärchen, das sich im Keller seines Vorstadthäuschens einen Käfig für das menschliche Zuchtvieh gebaut hat, darf man sich nicht täuschen lassen. Der Horrorautor King hat mit „Holly“ vor allem einen astreinen Krimi geschrieben.
Das hat ihn in den letzten Jahren oft mehr interessiert als die klassischen Gruselgeschichten um übernatürliche Phänomene und Wesen, mit denen er in den Siebzigern- und Achtzigern seine beispiellose Bestsellerkarriere begründet hat. Stephen King wird am 21. September 76 Jahre alt, und im nächsten Jahr ist es stolze 50 Jahre her, dass sein erster Roman erschien: „Carrie“.
Dieses Buch, mit dem alles anfing, fischte laut vielfach kolportierter Legende seine Frau Tabitha aus dem Müll. Sie zwang ihn, das Manuskript, an das er selbst nicht mehr glaubte, einzusenden. Das war, vorsichtig formuliert, eine gute Idee. Allein für die Taschenbuchrechte bekam King die fürs Jahr 1974 vollkommen irrsinnige Summe von 400 000 Dollar, und die Familie mit kleinen Kindern, die bis dahin nur sehr knapp über der Armutsgrenze gelebt hatte, war mit einem Schlag reich. Das führte über viele Jahre auch zu einer veritablen Kokain- und Alkoholsucht des Schriftstellers. Später gab er in seinen fantastischen Minimemoiren „On Writing“, in denen alles steht, was man über Alkoholismus und Adverbien wissen muss, zu Protokoll, er habe sich gegen Ende der Achtzigerjahre nicht mal mehr erinnern können, Besteller wie „Cujo“ geschrieben zu haben.
Aber auch – oder gerade – nach dem erfolgreichen Entzug (King geht bis heute regelmäßig zu den Anonymen Alkoholikern) hatte er noch einen Output wie ein Berserker. Er hat über 60 Romane (sowie eine vermutlich nur noch von der NASA technisch erfassbare Menge an Kurzgeschichten) geschrieben und laut Verlagsangaben weltweit über 400 Millionen Bücher verkauft. Und kaum hat man eins durch, liegt auch schon wieder das nächste Rezensionsexemplar auf dem Tisch, das diesmal mit gut 600 Seiten eine für King-Verhältnisse sagen wir mal mittlere Länge hat.
Holly, die Frau aus dem Buchtitel, kam schon in mehreren Büchern vor, meist als Nebenfigur, zum Beispiel in „Mr. Mercedes“ und „Der Outsider“. Vorkenntnisse sind für das neue Buch nett, aber nicht notwendig. Holly ist mittlerweile Ko-Besitzerin der privaten Ermittlungsagentur „Finders Keepers“ und bearbeitet kleinere Fälle um Versicherungsbetrug und Ausreißer. Sie bekommt Besuch von einer Mutter, die ihre Tochter vermisst, seit Wochen schon. Das hübsche Mädchen Mitte zwanzig ist einfach von einem Tag auf den anderen wie vom Erdboden verschwunden. Die Polizei, die bislang mäßig hilfreich war, hat lediglich ihr Fahrrad gefunden, daran eine Notiz: „Ich habe genug“. Aber warum sollte die junge, lebensfrohe Frau einfach abhauen?
Holly übernimmt den Fall, obwohl sie gerade selbst an einem Tiefpunkt ist. Ihre Mutter, überzeugte Trump-Anhängerin und Corona-Leugnerin mit „Make America Great Again“-Käppie, ist nach mehreren Tagen am Beatmungsgerät an dem Virus gestorben, dessen Existenz sie geleugnet hat. Aber natürlich wird Holly trotzdem die Spur des verschwundenen Mädchens aufnehmen, die sie schließlich zu dem Kannibalenpärchen führen wird. Das ist kein Spoiler, denn Stephen King führt die Schurken dieser Story von Anfang an ein. Ihm geht es nicht ums Wer, sondern ums Wie, und wie Holly den Serienmördern schließlich auf die Spur kommt – und ob sie das verschwundene Mädchen noch retten kann – daraus speist sich die Spannung.
Neben dieser Krimihandlung ist „Holly“ aber auch ein Pandemieroman und eine düstere Abrechnung mit den Covid-Jahren unter Donald Trump. Früher hat Stephen King seine Geschichten nicht so stark in den Problemfeldern der Gegenwart verankert, mittlerweile macht er das immer öfter – aber noch nie so explizit wie diesmal. King ist Demokrat, lebt aber seit Jahrzehnten in der Kleinstadt Bangor im US-Bundesstaat Maine. Ländliches Neuengland also, weit weg von den hysterischen Showbusiness-Epizentren New York und Los Angeles, mit denen King ungefähr genauso viel anfangen kann wie mit Trump-Anhängern. So, wie er sich in Interviews gibt, und so wie er schreibt, dürfte man ihn vermutlich als konservativen Demokraten beschreiben. Aber auch dem konservativen Demokraten King ist während Trumps Amtszeit wohl die Hutschnur geplatzt. Unter den amerikanischen Bestsellerautoren ist vermutlich nur noch Don Winslow aktiver in der Bekämpfung des Trumpismus als King.
Im neuen Buch speist sich das Grauen neben den fiktiven Bösewichten also auch aus der realen Spaltung des Landes, die sich durch Familien und Freundeskreise zieht, durch Nachbarschaften und Bowlingvereine. Diesen Horror kann auch der stets an einem halbwegs gütlichen Happy End interessierte Monsterbändiger Stephen King seine Heldin nicht besiegen lassen. Aber immerhin kann er sie in ihrem Fall auf die richtige Fährte führen. Der entscheidende Hinweis kommt schließlich durch eine nächtliche TV-Wiederholung von „The Big Lebowski“.
Bald ist es stolze 50 Jahre
her, dass sein erster Roman
„Carrie“ erschien
Der Weltbestsellerautor Stephen King ist 1947 in Maine geboren und lebt dort nach wie vor.
Foto: Shane Leonard
Stephen King:
Holly. Roman. Aus dem Amerikanischen von
Bernhard Kleinschmidt. Heyne, München 2023.
640 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Der Ekelfaktor in diesem Roman wirkt fast schon ein bisschen überroutiniert, als wäre es Stephen King peinlich, ein Buch ohne eine gewisse Mindestliterzahl an Blut abzugeben. Aber von der Leber und auch dem älteren Kannibalenpärchen, das sich im Keller seines Vorstadthäuschens einen Käfig für das menschliche Zuchtvieh gebaut hat, darf man sich nicht täuschen lassen. Der Horrorautor King hat mit „Holly“ vor allem einen astreinen Krimi geschrieben.
Das hat ihn in den letzten Jahren oft mehr interessiert als die klassischen Gruselgeschichten um übernatürliche Phänomene und Wesen, mit denen er in den Siebzigern- und Achtzigern seine beispiellose Bestsellerkarriere begründet hat. Stephen King wird am 21. September 76 Jahre alt, und im nächsten Jahr ist es stolze 50 Jahre her, dass sein erster Roman erschien: „Carrie“.
Dieses Buch, mit dem alles anfing, fischte laut vielfach kolportierter Legende seine Frau Tabitha aus dem Müll. Sie zwang ihn, das Manuskript, an das er selbst nicht mehr glaubte, einzusenden. Das war, vorsichtig formuliert, eine gute Idee. Allein für die Taschenbuchrechte bekam King die fürs Jahr 1974 vollkommen irrsinnige Summe von 400 000 Dollar, und die Familie mit kleinen Kindern, die bis dahin nur sehr knapp über der Armutsgrenze gelebt hatte, war mit einem Schlag reich. Das führte über viele Jahre auch zu einer veritablen Kokain- und Alkoholsucht des Schriftstellers. Später gab er in seinen fantastischen Minimemoiren „On Writing“, in denen alles steht, was man über Alkoholismus und Adverbien wissen muss, zu Protokoll, er habe sich gegen Ende der Achtzigerjahre nicht mal mehr erinnern können, Besteller wie „Cujo“ geschrieben zu haben.
Aber auch – oder gerade – nach dem erfolgreichen Entzug (King geht bis heute regelmäßig zu den Anonymen Alkoholikern) hatte er noch einen Output wie ein Berserker. Er hat über 60 Romane (sowie eine vermutlich nur noch von der NASA technisch erfassbare Menge an Kurzgeschichten) geschrieben und laut Verlagsangaben weltweit über 400 Millionen Bücher verkauft. Und kaum hat man eins durch, liegt auch schon wieder das nächste Rezensionsexemplar auf dem Tisch, das diesmal mit gut 600 Seiten eine für King-Verhältnisse sagen wir mal mittlere Länge hat.
Holly, die Frau aus dem Buchtitel, kam schon in mehreren Büchern vor, meist als Nebenfigur, zum Beispiel in „Mr. Mercedes“ und „Der Outsider“. Vorkenntnisse sind für das neue Buch nett, aber nicht notwendig. Holly ist mittlerweile Ko-Besitzerin der privaten Ermittlungsagentur „Finders Keepers“ und bearbeitet kleinere Fälle um Versicherungsbetrug und Ausreißer. Sie bekommt Besuch von einer Mutter, die ihre Tochter vermisst, seit Wochen schon. Das hübsche Mädchen Mitte zwanzig ist einfach von einem Tag auf den anderen wie vom Erdboden verschwunden. Die Polizei, die bislang mäßig hilfreich war, hat lediglich ihr Fahrrad gefunden, daran eine Notiz: „Ich habe genug“. Aber warum sollte die junge, lebensfrohe Frau einfach abhauen?
Holly übernimmt den Fall, obwohl sie gerade selbst an einem Tiefpunkt ist. Ihre Mutter, überzeugte Trump-Anhängerin und Corona-Leugnerin mit „Make America Great Again“-Käppie, ist nach mehreren Tagen am Beatmungsgerät an dem Virus gestorben, dessen Existenz sie geleugnet hat. Aber natürlich wird Holly trotzdem die Spur des verschwundenen Mädchens aufnehmen, die sie schließlich zu dem Kannibalenpärchen führen wird. Das ist kein Spoiler, denn Stephen King führt die Schurken dieser Story von Anfang an ein. Ihm geht es nicht ums Wer, sondern ums Wie, und wie Holly den Serienmördern schließlich auf die Spur kommt – und ob sie das verschwundene Mädchen noch retten kann – daraus speist sich die Spannung.
Neben dieser Krimihandlung ist „Holly“ aber auch ein Pandemieroman und eine düstere Abrechnung mit den Covid-Jahren unter Donald Trump. Früher hat Stephen King seine Geschichten nicht so stark in den Problemfeldern der Gegenwart verankert, mittlerweile macht er das immer öfter – aber noch nie so explizit wie diesmal. King ist Demokrat, lebt aber seit Jahrzehnten in der Kleinstadt Bangor im US-Bundesstaat Maine. Ländliches Neuengland also, weit weg von den hysterischen Showbusiness-Epizentren New York und Los Angeles, mit denen King ungefähr genauso viel anfangen kann wie mit Trump-Anhängern. So, wie er sich in Interviews gibt, und so wie er schreibt, dürfte man ihn vermutlich als konservativen Demokraten beschreiben. Aber auch dem konservativen Demokraten King ist während Trumps Amtszeit wohl die Hutschnur geplatzt. Unter den amerikanischen Bestsellerautoren ist vermutlich nur noch Don Winslow aktiver in der Bekämpfung des Trumpismus als King.
Im neuen Buch speist sich das Grauen neben den fiktiven Bösewichten also auch aus der realen Spaltung des Landes, die sich durch Familien und Freundeskreise zieht, durch Nachbarschaften und Bowlingvereine. Diesen Horror kann auch der stets an einem halbwegs gütlichen Happy End interessierte Monsterbändiger Stephen King seine Heldin nicht besiegen lassen. Aber immerhin kann er sie in ihrem Fall auf die richtige Fährte führen. Der entscheidende Hinweis kommt schließlich durch eine nächtliche TV-Wiederholung von „The Big Lebowski“.
Bald ist es stolze 50 Jahre
her, dass sein erster Roman
„Carrie“ erschien
Der Weltbestsellerautor Stephen King ist 1947 in Maine geboren und lebt dort nach wie vor.
Foto: Shane Leonard
Stephen King:
Holly. Roman. Aus dem Amerikanischen von
Bernhard Kleinschmidt. Heyne, München 2023.
640 Seiten, 28 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Blutig geht es bei Stephen King in mehrfacher Hinsicht zu, verrät Kritiker Kolja Mensing: Privatermittlerin Holly Gibney soll eine verschwundene junge Frau finden, erste Spuren führen sie zu einem emeritierten Ernährungswissenschaftler, der gerne rohes Fleisch isst und das auch Entführungsopfern anbietet. Bedrückend ist für Mensing dabei der Pandemie-Hintergrund, der nicht nur alles rund um Impfungen und Verschwörungstheorien in den Blick nimmt, sondern auch die Grusel der Trump-Regierung. Fast ist der Rezensent erleichtert, wenn sich King wieder dem skurillen Fleisch-Horror zuwendet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Dass das Ganze richtig spannend ist, braucht man bei Stephen King wohl nicht zu erwähnen.«
Bibliographische Angaben
Titel: Holly
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 20.09.2023
Taschenbuch, 636 Seiten
Der Inhalt dieses Buches ist schnell umrissen.
Holly ist Privatermittlerin und soll das Verschwinden einer jungen Frau aufklären. Ein altes …
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Bibliographische Angaben
Titel: Holly
Autor: Stephen King
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 20.09.2023
Taschenbuch, 636 Seiten
Der Inhalt dieses Buches ist schnell umrissen.
Holly ist Privatermittlerin und soll das Verschwinden einer jungen Frau aufklären. Ein altes Professoren-Ehepaar kidnappt immer wieder möglichst junge Menschen (je jünger, je lieber) und bringt diese um. Dann werden Teile dieser Leichen verspeist, andere Teile werden zu einem Balsam verarbeitet. Damit wollen die beiden alten Herrschaften ihre Arthritis lindern. Viel mehr gibt es zur Handlung auch schon nicht zu sagen.
Dieses Buch ist mit Abstand das Schlechteste, was ich jemals aus der Feder von Stephen King gelesen habe. Oder vielmehr, dass ist das erste Buch von Stephen King, dass ich nicht zu Ende gelesen habe. Ich habe es nach etwas mehr als 200 Seiten abgebrochen.
Diese Geschichte hätte Potenzial haben können was richtig Großes zu werden. Stattdessen sucht man vergeblich nach Spannung und findet stattdessen jede Menge Covid-Parolen wie Maske tragen, ja niemandem die Hand geben, auf alle Fälle impfen lassen, jeder der nicht geimpft ist, liegt im Krankenhaus und stirbt. Wenn es mal nicht um Covid geht, dann wird auf die Raucher geschimpft und 100-mal erklärt, wie schädlich das doch ist. Auch vor Trump-Bashing macht King in diesem Buch nicht Halt.
Kurz und gut es geht um Politik, Covid und das Privatleben von Holly. Die eigentliche Handlung – spricht das Kidnapping der jungen Leute und alles was damit zusammenhängt – findet nur ganz am Rand statt.
Ich bin eigentlich ein großer Fan der Romane von Stephen King gewesen. Aber so einen Schrott hat er wirklich noch nie produziert. Das wird immer schlimmer.
Mein Fazit:
Das war definitiv der allerletzte Stephen King, den ich gelesen habe bzw. ich habe ihn abgebrochen. Dafür ist mir sowohl meine Zeit wie auch mein Geld wirklich zu schade. Ich vergebe hier 1 Stern, weil ich muss. Verdient hat es dieses Buch sicher nicht.
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Gebundenes Buch
Privatermittlerin Holly Gibney erhält von Penny Dahl den Auftrag, deren Tochter Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen verschwunden ist. Obwohl Hollys Partner Pete Huntley an Corona erkrankt ist und ihr davon abrät, einen neuen Fall anzunehmen, verbeißt sich Holly in die Ermittlungen …
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Privatermittlerin Holly Gibney erhält von Penny Dahl den Auftrag, deren Tochter Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen verschwunden ist. Obwohl Hollys Partner Pete Huntley an Corona erkrankt ist und ihr davon abrät, einen neuen Fall anzunehmen, verbeißt sich Holly in die Ermittlungen und hat bald eine erste Spur. Hilfe bekommt sie von dem Geschwisterpaar Barbara und Jerome Robinson, die allerdings durch verschiedene Umstände abgelenkt sind, sodass die Lösung des Falles sich verzögert, was aus diversen Gründen dramatische Folgen haben wird.
Auf verschiedenen Zeitebenen erzählt King die Geschichte, springt zwischen Personen und Orten, gibt erst langsam etwas preis. Meine Befürchtung, dass es zu mystisch werden könnte, weil Holly involviert ist, hat sich zum Glück nicht bestätigt, und obwohl ich skeptisch war, weil sie nicht zu meinen Lieblingsfiguren zählt, bin ich nun ein glühender Fan dieser außergewöhnlichen, nicht mehr ganz so jungen Frau. Ihre Marotten und Zwänge finde ich entzückend, schließlich tun diese niemandem weh. Wer die früheren Abenteuer von Holly noch genießen möchte, sollte nicht unbedingt mit dem vorliegenden Buch beginnen, denn viele Hinweise auf frühere Werke könnten etwas verraten, was man noch nicht wissen will. Allen anderen empfehle ich aber zum Einstieg gerne dieses Buch.
Erst allmählich verstehe ich, um was es eigentlich geht, und als es dann endgültig Klick macht, bin ich angewidert angesichts der absolut widerwärtigen Aufklärung. Dazu aber total euphorisch, denn es folgt tatsächlich eine grandiose Story, die großartigen Horror im wahrsten Sinne des Wortes verspricht. Die Ermittlung von Holly, die Umstände, die dazu führen, dass oft vieles schief läuft, was eigentlich selbstverständlich ist, die tollen Wendungen und Einfälle sowie auch der gut platzierte, feine Humor führen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Das letzte Drittel ist so unglaublich spannend und nervenaufreibend, dass ich mich nur mit großer Mühe davon abhalten kann, vorzublättern, um zu überprüfen, dass es meinem Sinn entsprechend weitergeht. Dieses Gefühl ist so euphorisierend, dass ich das Gefühl habe, neben mir zu stehen. Was für ein grandioser Thrill!
Wie bei Stephen King üblich, verliert er sich permanent in Ausschweifungen, wiederholt sich oft, wenn auch mit anderen Worten. Wer diese Art der Erzählung nicht mag, wird unzufrieden sein, denn diese zieht sich durch das gesamte Buch. Hätte das Buch gekürzt einen Sinn ergeben? Ja! Wäre ich damit glücklicher gewesen? Definitiv nein, denn ich liebe die Art und Weise, wie King eine Geschichte erzählt, könnte ihm stundenlang über die Schulter schauen und würde doch nicht genug bekommen. Hinzu kommt, und mich persönlich störte dies nicht, dass die Geschichte vollständig während der Corona Pandemie spielt. Diese ist allgegenwärtig, ob Maske, Impfung oder Desinfektion, das Virus und seine Folgen ziehen sich durch das Buch. Wer dies nicht möchte, bedenkt dies bitte vorher.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dies ein großartiger Roman eines meiner absoluten Lieblingsschriftsteller geworden ist. Ich wäre bereit für ein weiteres Abenteuer mit Holly und bedanke mich für spannende und gruselige Unterhaltung. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
In seinem neuen Roman rückt Stephen King eine Figur in den Vordergrund, die wir zwar aus verschiedenen anderen Werken kennen, die aber bisher eher im Hintergrund agieren durfte. Zuletzt bewusst wahrgenommen habe ich „Holly“ von der Detektei Finders Keepers in „Mr …
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In seinem neuen Roman rückt Stephen King eine Figur in den Vordergrund, die wir zwar aus verschiedenen anderen Werken kennen, die aber bisher eher im Hintergrund agieren durfte. Zuletzt bewusst wahrgenommen habe ich „Holly“ von der Detektei Finders Keepers in „Mr Mercedes“, wo sie allerdings hinter den Kulissen auf Mörderjagd ging. Und sie ist nicht die einzige Bekannte aus dem King‘schen Universum, mit der es ein Wiedersehen gibt
Wir sind mitten in der Pandemie. Pete, Hollys Partner ist an Covid erkrankt und in Quarantäne, was dafür sorgt, dass sie als Einzelkämpferin an dem neuen Fall arbeiten muss. Sie ermittelt im universitären Umfeld und sucht nach einer jungen Frau, die ohne Spuren zu hinterlassen von heute auf morgen verschwunden ist. Dabei gerät ein Professorenpaar in ihren Fokus, dessen Ernährungsgewohnheiten, bedingt durch die gesundheitlichen Einschränkungen des Alters, äußerst ungewöhnlich sind…
Es gab einiges, was mir an diesem Buch missfallen hat. Zum einen ist da die zeitliche Einordnung. Die Handlung ist während der Pandemie angesiedelt, und King macht keinen Hehl daraus, dass dieses Ereignis ihn bis in die Grundfesten erschüttert hat. Das kann ich ja noch nachvollziehen, auch wenn ich diese Thematik in einem Roman ziemlich über habe. Was mich allerdings immens gestört hat, ist das permanente Bashing der Menschen in Holly Umfeld, die sich gegen eine Impfung entschieden haben. Tut mir leid, aber dieses sich ständig wiederholende, fast schon wahnhafte Statement des Autors ist mir ziemlich auf den Keks gegangen. Und wenn wir schon von Wahn sprechen, dann kann natürlich besagtes Professorenpaar nicht unter den Tisch fallen. Die Ausführlichkeit, mit der King deren Besessenheit samt Auswirkungen beschreibt, hat einen dermaßen hohen Ekelfaktor, dass ich mehrmals kurz davor war, das Buch abzubrechen.
Glücklicherweise gibt es aber auch Positives zu berichten. Da gibt es immer wieder Passagen, in denen der Autor glänzt, nämlich dann, wenn er mit wenigen Pinselstrichen bedrohliche Situationen aus ganz banalen, alltäglichen Beobachtungen/Beschreibungen kreiert. Ich kenne keinen Autor, der das so meisterhaft beherrscht wie Stephen King. Atmosphäre schaffen, ja, das kann er definitiv.
Fazit: Diese Mischung aus Horror und Splatter ist ein eher durchwachsenes „Lesevergnügen“, für das eine hohe Ekeltoleranz von Vorteil ist.
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Gebundenes Buch
Zum Inhalt:
Holly ist Privatermittlerin und kämpft sich mitten in der Corona-Pandemie durch persönliche Krisen, als eine Frau sie beauftragt, ihre seit Wochen vermisste Tochter zu finden. Diese verschwand völlig spurlos und hinterließ nur ihr Fahrrad in einer eher ruhigen …
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Zum Inhalt:
Holly ist Privatermittlerin und kämpft sich mitten in der Corona-Pandemie durch persönliche Krisen, als eine Frau sie beauftragt, ihre seit Wochen vermisste Tochter zu finden. Diese verschwand völlig spurlos und hinterließ nur ihr Fahrrad in einer eher ruhigen Gegend. Während ihrer Recherchen findet Holly zufällig heraus, dass es in der näheren Umgebung seit Jahren Vermisstenfälle gemeldet werden. Komischerweise hatten die verschwundenen Personen auf irgendeine Weise eine Verbindung zu einem emeritierten Professorenpärchen. Holly kommt der Lösung des Falles immer näher, und merkt nicht, dass sie selbst ins Visier gerät...
Meine Leserfahrung:
Die Hauptfigur Holly habe ich erst in "Blutige Nachrichten" kennengelernt. Viele werden sie aber bereits vorher aus "Outsider" oder der Mr. Mercedes Trilogie her kennen. Die Idee, ihrer Figur einen eigenen Roman zu widmen, finde ich clever. Die geleistete Vorarbeit um die wiederkehrende Figur hat einen sympathischen Charakter geschaffen, den man bereits ins Herz geschlossen hatte. Man merkt beim Lesen, dass Holly zu Kings Lieblingsfiguren zählt. Sie hat sich von der grauen Nebenfigur zu einer mutigen Hauptfigur gemausert. Hier dürften wir noch auf weitere Romane mit ihr hoffen.
Dass der Roman ein typischer King ist, beweist bereits der Anfang, wenn der Autor bezüglich weiterer Geschehnisse vorgreift und verrät, dass die erste Figur, die im ersten Kapitel auftaucht, bald sterben wird. Das tut der Spannung absolut keinen Abbruch, vielmehr ist man mittendrin in der Geschichte und gespannt auf die Täterseite. Auch diese wird bald schon offenbart und man erhält durch den regelmäßigen Perspektivwechsel konkrete Eindrücke, was die Gedankenwelt der einzelnen Figuren anbelangt. Im weiteren Verlauf lernen wir das abgrundtief Böse der menschlichen Natur kennen und erfahren, wie es seine verabscheuungswürdigen Taten rechtfertigt.
Was an diesem Buch sehr oft bemängelt wurde, ist die angeblich zu oft wiederholte Thematik der Coronazeit samt der Impfpolitik. King hat hier zwar eindeutig seine eigene Meinung einfließen lassen, aber er hat damit die Atmosphäre der Pandemiezeit hervorragend eingefangen und wiedergegeben. Auch wenn er die Gegenmeinung vertreten hätte, hätte mich das persönlich nicht gestört. Das Setting der Story ist perfekt, die Einstellungen der verschiedenen und facettenreichen Figuren fügen sich prima ein und die Handlung ist nunmal auch geprägt von den zeitlichen Gegebenheiten der Coronaphase. Noch authentischer hätte King nicht erzählen können. Wer sich aber beim Lesen auf Grund seiner eigenen politischen Meinung angegriffen fühlen sollte, ist eines Kings definitiv nicht würdig.
Fazit:
"Holly" ist ein scheinbar 'normal' wirkender Krimi, der sich immer mehr zu einem nervenaufreibenden Thriller verwandelt. Ein elektrisierender Lesegenuss mit einem unvorhersehbaren Finale!
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Gebundenes Buch
Monster der anderen Art
Holly Gibney ist Privatermittlerin. Zusammen mit Pete Huntley führt sie Finders Keepers. Pete ist durch Corona vorerst außer Gefecht und Holly durch den Tod ihrer gern mal schwierigen Mutter in einer Lebenskrise. Da taucht die Mutter von Bonnie Dahl auf. Da die …
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Monster der anderen Art
Holly Gibney ist Privatermittlerin. Zusammen mit Pete Huntley führt sie Finders Keepers. Pete ist durch Corona vorerst außer Gefecht und Holly durch den Tod ihrer gern mal schwierigen Mutter in einer Lebenskrise. Da taucht die Mutter von Bonnie Dahl auf. Da die Polizei sich nicht veranlasst fühlt, Bonnie zu suchen, die seit drei Wochen unauffindbar ist, beauftragt sie Holly. Die entdeckt schnell erschreckende Hinweise und Zusammenhänge. Doch ahnt sie nicht, wie schlimm es wirklich ist!
Stephen King hat sich im Laufe seiner Schriftstellerkarriere stets weiterentwickelt und immer wieder selbst neu erfunden. King führt uns zunächst, wie er das gern macht, ganz sanft und locker in die Geschichte ein. Holly kennt und mag man als Dauerleser bereits sehr. Kein Wunder also, dass man besonders stark mit ihr fühlt und uneingeschränkt hinter ihr steht. Nach und nach merkt man, dass man auch Bonnie besonders mag. Das hat King auch gut eingefädelt. Sie schreibt! Zwar keine Romane, Thriller oder Horrorstorys, dafür aber Gedichte. Und hier muss man fast ein wenig schmunzeln. Kennt man doch die Probleme, die Schreibende bei King immer mal haben. Gleichzeitig aber ahnt man auch genau deshalb, dass das nicht gut enden kann.
Durch die Zeitwechsel erfährt der Leser immer mehr und bekommt einzelne Puzzleteile in die Hand, die sich schnell und sauber zu einem klaren Bild zusammenfügen lassen. Und dieses Bild ist nicht sehr hübsch anzusehen, sondern zeigt, wohin der Wahnsinn Menschen führen kann. Subtil aber klar zeigt King, wie blind das Umfeld sein kann, wenn die Menschen einfach nur sehen, was sie sehen wollen und damit ihre persönlichen Klischeevorstellungen als Fakt nehmen. Auch sind die aktuellen zeitgeschichtlichen Geschehnisse und dazugehörenden Gedanken, Gespräche und Handlungen sehr stimmig eingearbeitet. So wird das Geschehen noch realer.
Mir gefällt sehr gut, dass man von Anfang an weiß, wer hinter allem steckt, auch die Gründe sind recht klar. Es geht also um die Unfassbarkeit der Sache, auch der Tatsache, dass niemand Verdacht schöpfte und eben dem Fehlverhalten der Polizei. Selbst Holly wird von der Polizei nicht ernst genommen und gerät allein schon durch ihre Hautfarbe in Gefahr. Auch das ist eines der vielen akuten Themen im Buch. Keins davon wird intensiv ausgeführt, aber immer wieder dem Leser unter die Nase gerieben, damit dieser selbst die hoffentlich richtigen Schlüsse ziehen kann. King nimmt Stellung? Klar! King sagt seine Meinung? Aber sicher doch! So kennen seine Fans ihn und wer damit nicht klarkommt, nur weil er selbst eine andere Sichtweise hat, der kann sich hier wunderbar aufreiben.
Das Buch strengt an, eindeutig. Doch meine ich das nicht als negative Kritik. Im Gegenteil. Gerade diese Anstrengung beim Lesen zeigt, wie gut King es geschafft hat, eine fürchterliche Verbrechensserie in einer noch fürchterlichen Zeit für die ganze Welt anzusiedeln und zwar so, dass man all dies in der eigenen Nachbarschaft erleben könnte. Daher gebe ich insgesamt die vollen fünf Sterne, obwohl ich wohl noch nie so lange an einem Werk von King gelesen habe!
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eBook, ePUB Stephen King ist und bleibt unerreichbar. Man wird von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Unbedingt lesen, ein Muss für alle Fans.
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Gebundenes Buch
Spurlos verschwundene Menschen? Na dann guten Appetit!
Holly nimmt eher widerwillig den neuen Job, die Suche nach der verschwundenen jungen Frau Bonnie, an. Hat sie doch gerade mit dem Tod ihrer Mutter und der aktuellen Corona-Situation genug Probleme am Hals. Doch sie ist neugierig und nimmt die …
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Spurlos verschwundene Menschen? Na dann guten Appetit!
Holly nimmt eher widerwillig den neuen Job, die Suche nach der verschwundenen jungen Frau Bonnie, an. Hat sie doch gerade mit dem Tod ihrer Mutter und der aktuellen Corona-Situation genug Probleme am Hals. Doch sie ist neugierig und nimmt die Fährte auf. Die führt sie schnell zur Erkenntnis, dass sie es hier evtl. mit einem Serienmörder zu tun hat. Einige Menschen sind verschwunden, ihre Leichen jedoch nie aufgetaucht. Doch alle waren vom selben Ort, das kann kein Zufall sein. Und tatsächlich: Holly entdeckt die grauenhafte Wahrheit und gerät bald selbst in allerhöchste Lebensgefahr.
Ich habe bisher schon sehr viele King-Bücher gelesen und fand alle tatsächlich sensationell. Ausnahmslos. Und dann kam Holly. Und mit Holly werde ich nicht warm. Die Story selbst ist klasse, das Thema teils hart, geht es doch um Kannibalismus und wie immer sind Kings Beschreibungen hervorragend und bildhaft. Die Umsetzung jedoch eher langweilig und nahezu ohne Spannung (bis auf das Ende). Ich als Leser weiß von Anfang an, was Sache ist, werde also im weiteren Verlauf der Geschichte nicht überrascht. Und zwar so gar nicht. Es passiert nichts Unvorhersehbares, es gibt keine Wendungen oder Szenen, bei denen ich mir denke: woooah, gibts doch nicht! Zudem finde ich Holly auch irgendwie nicht greifbar. Ich mag sie nicht besonders, sie ist mir ein Stück weit unsympathisch, ich finde sie aber auch nicht schlimm. Sie ist für mich eher nichtssagend. Was mich sehr gestört hat, war das ständige Thema Corona. Mr. King hat sich in Holly regelrecht ausgetobt, was Corona, Impfungen, Maskentragen etc. betrifft. Ja, Holly spielt mitten in der Corona-Pandemie und ich habe natürlich auch überhaupt kein Problem damit, wenn das in einem Buch thematisiert wird. Aber wenn es gefühlt auf jeder 3. oder 4. Seite darum geht, obwohl es zur Story selbst überhaupt nichts beiträgt, dann empfinde ich das als bestenfalls ablenken, schlimmstenfalls sehr nervig und es störte meine Lesefreude ungemein. Wo ich es früher gar nicht erwarten konnte, dass endlich Feierabend ist und ich meinen King weiterlesen kann, war es jetzt hier mit Holly ganz anders. Ich musste mich stellenweise dazu zwingen. Ich tendiere zu 2,5 Sternen. Wegen des dann doch spannenden Endes runde ich auf 3 Sterne auf. Und glaubt mir, das findet keiner trauriger als ich selbst, die ich Stephen-King-Bücher schon nahezu mein ganzes Leseleben lang so sehr liebe! Aber die Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden und sicher wird auch Holly ihre Fans finden.
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Gebundenes Buch
Als Holly von einer verzweifelten Mutter gebeten wird, deren verschwundene Tochter zu finden, sticht Holly in ein Wespennest. Denn Bonnie ist nicht die erste verschwundene Person in der Ortschaft. Holly setzt alles daran, die Entführungen aufzuklären, doch der Täter macht es ihr nicht …
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Als Holly von einer verzweifelten Mutter gebeten wird, deren verschwundene Tochter zu finden, sticht Holly in ein Wespennest. Denn Bonnie ist nicht die erste verschwundene Person in der Ortschaft. Holly setzt alles daran, die Entführungen aufzuklären, doch der Täter macht es ihr nicht einfach. Sie findet keinen Ansatzpunkt. Bis der Täter einen winzigen Fehler begeht, der ihm zum Verhängnis werden könnte.
King ist ja immer ein Garant für spannende Lesestunden. So auch in seinem neuen Buch „Holly“. Holly kennt man bereits aus den Bänden um „Finders Keepers“. Sie führt die Detektei nach Bills Tod alleine weiter und kommt mehr schlecht als recht über die Runden. Das Auffinden von Bonnie ist eine große Chance für sie.
Stephen Kings Schreibstil zu beschreiben und wie authentisch seine Charaktere sind, erübrigt sich eigentlich. Dennoch wollte ich erwähnen, dass mir Holly außerordentlich gut gefallen hat. Der Fall der verschwundenen Personen hat es auch in sich. Hier erlaubt uns King durch kurze Zwischenkapitel Einblicke in die Psyche der Opfer, aber auch der Motivation der Täter. Und diese Kapitel haben es wirklich in sich.
Trotz über 600 Seiten war wieder keine Seite langweilig.
Fazit: Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Stephen King gefreut und wurde nicht enttäuscht. Holly ist mehr ein Thriller denn Horror, doch ganz schön gruselig ist die Handlung dennoch.
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Gebundenes Buch
Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu …
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Privatermittlerin Holly Gibney bekommt einen Anruf einer Frau, deren Tochter Bonnie seit drei Wochen verschwunden ist. Da die Polizei nichts unternimmt, forscht Holly nach. Sie entdeckt, daß es in der Vergangenheit noch viele ungelöste Vermisstenfälle gibt. Die Spur führt zu einem Ernährungswissenschaftler, der den Spitznamen Mr. Meat trägt. Holly begegnet hier dem Schlimmsten, was man sich vorzustellen vermag...
Stephen King widmet "Holly", einer Figur aus der Mr. Mercedes - Serie, diesmal ein gleichnamiges Buch. Vorteilhaft ist es, auch diese Bücher zu kennen, denn Holly hat einige Erinnerungen an frühere Fälle. Man kann allerdings, wenn einem dies Verständnis nicht so wichtig ist, diesen Band auch als Einzelroman lesen. Holly ist eine sympathische Charaktere, die weiß, was sie will und zu ihrer Meinung steht. Auch in diesem Buch kann man sich über den typischen King-Stil freuen. Er schreibt leicht, auf seine ihm eigene, unbeschreibliche Art, die von Beginn an packt. Anders als bisher bekommt man es jedoch mit vielen kürzeren Kapiteln zu tun, was aber sehr praktisch ist, wenn man das Buch zur Seite legen muß. So findet man immer eine sinnvolle Stelle dafür und muß sich nicht mittendrin los reißen. In diesem Buch geht es auch um Corona und die dadurch entstandenen Spaltung der Bevölkerung, Einschränkungen und Impfungen. Da die Geschichte zu dieser Zeit spielt, macht es natürlich Sinn, dies einfließen zu lassen. Jedoch hat King es meiner Meinung nach damit etwas übertrieben. Weniger davon hätte auch gereicht. Auch wenn das Buch an manchen Stellen etwas unappetitlich herüber kommt, stellte sich bei mir nicht die gewohnte Gänsehaut ein. Dafür fehlte mir einfach der Gruseleffekt im Stil seiner ersten Romane.
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